Jump to content

Quebec will das beten in der Oeffentlichkeit verbieten


Quebec will das beten in der Oeffentlichkeit verbieten  

11 Stimmen

You do not have permission to vote in this poll, or see the poll results. Bitte melde dich an oder registriere dich, um an dieser Umfrage teilzunehmen.

Recommended Posts

Geschrieben

Ein Verbot wäre in meinen Augen übrigens eine "Machtdemonstration" einer mehrheitlich säkularen Gesellschaft, die außer Verbote nichts entgegenzusetzen hat.

Geschrieben
vor 48 Minuten schrieb rorro:

Ein Verbot wäre in meinen Augen übrigens eine "Machtdemonstration" einer mehrheitlich säkularen Gesellschaft, die außer Verbote nichts entgegenzusetzen hat.

Googel einfach mal ein bisschen. Es geht um simple Beterei, sondern um eine zunehmende Zahl an politischen Demonstrationen, bei denen dann demonstrativ auf Kreuzungen oder Plätzen „gebetet“ wird, um maximale Störung zu verursachen.

Es ist übrigens nicht Israel, das Gaza zum Religionskrieg macht.


Werner

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Werner001:

Googel einfach mal ein bisschen. Es geht um simple Beterei, sondern um eine zunehmende Zahl an politischen Demonstrationen, bei denen dann demonstrativ auf Kreuzungen oder Plätzen „gebetet“ wird, um maximale Störung zu verursachen.

Es ist übrigens nicht Israel, das Gaza zum Religionskrieg macht.


Werner

 

Wie schon erwähnt: man kann nur den provozieren, der sich provozieren lässt.

Das bringe ich auch meinen Kindern bei.

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb rorro:

 

Wie schon erwähnt: man kann nur den provozieren, der sich provozieren lässt.

Das bringe ich auch meinen Kindern bei.

Du hältst die Blockade öffentlichen Raums durch Kampfbeter, die die öffentliche und staatliche Ordnung in Frage stellen für akzeptabel?

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Flo77:

Du hältst die Blockade öffentlichen Raums durch Kampfbeter, die die öffentliche und staatliche Ordnung in Frage stellen für akzeptabel?

 

Ja. Jede Fronleichnamsprozession ist ebenso eine „Blockade öffentlichen Raums“. 

Wenn die Beter Straftaten begehen, soll man sie dementsprechend anklagen. Beten ist keine Straftat. Motivationen einzelner sind ebensowenig strafbar.

Geschrieben
vor 13 Minuten schrieb rorro:

 

Ja. Jede Fronleichnamsprozession ist ebenso eine „Blockade öffentlichen Raums“. 

Wenn die Beter Straftaten begehen, soll man sie dementsprechend anklagen. Beten ist keine Straftat. Motivationen einzelner sind ebensowenig strafbar.

Jede Fronleichnamsprozession ist eine angemeldete Veranstaltung sofern sie überhaupt noch über öffentlichen Raum führt.

 

Das Problem ist, daß durch die Deklaration als Gebet die Versammlung gegen den Verdacht der Demonstration bzw. Illegalität immunisiert werden soll.

Geschrieben
vor 17 Minuten schrieb rorro:

Wenn Du Dich aufregen willst, möchte ich Dir da nicht im Weg stehen.

Ich hoffe ja immer noch auf mein nahes Ende. Gebe Gott, daß ich mir das Elend meiner Kinder und Enkel nicht von oben ansehen muss.

 

Du scheinst ja kein Problem damit zu haben, wenn deine Enkel statt Christus Allah anbeten.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 3 Stunden schrieb Flo77:

Du scheinst ja kein Problem damit zu haben, wenn deine Enkel statt Christus Allah anbeten.

 

Diesen gedanklichen Sprung (musl. Gebet vor einer Kirche -> automatisch ist die nächste Generation dann muslimisch) kann ich nicht so recht nachvollziehen. Aber das ist bei Ängsten ja nicht selten...

bearbeitet von rorro
Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Werner001:

Googel einfach mal ein bisschen. Es geht um simple Beterei, sondern um eine zunehmende Zahl an politischen Demonstrationen, bei denen dann demonstrativ auf Kreuzungen oder Plätzen „gebetet“ wird, um maximale Störung zu verursachen.

 

Demonstrationen führen doch sowieso immer zu Störungen/Blockaden des Verkehrs und des öffentlichen Raumes. Das ist doch selbst bei jeder angemeldeten Demonstration so, dass dafür z.T. Strassen vorübergehend gesperrt werden usw. Ein ganz normaler Vorgang.

 

Was hat das mit einem Verbot von Gebet in der Öffentlichkeit zu tun?

Geschrieben
13 hours ago, rorro said:

Welche „Macht“ haben sie denn damit demonstriert?

nach innen. Gegen ihre integrationswilligen Glaubensgenossen, sehr oft junge Mädchen. Das gleiche mit dem Kopftuch für Lehrerinnen. "Sieh doch selbst, sogar deine Lehrerin trägt ein Kopftuch. Nun tu nicht so saublöd und zieh dir das Ding über! Und vom Schwimmunterricht dispensieren wir dich auch."

 

nach aussen ist es Provokation, das stimmt. Aber auch der Versuch wie weit sie gehen können. Der ultimative Missbrauch des "Betens".

 

12 hours ago, rorro said:

Ein Verbot wäre in meinen Augen übrigens eine "Machtdemonstration" einer mehrheitlich säkularen Gesellschaft, die außer Verbote nichts entgegenzusetzen hat.

Die Lösung könnte sein, solche Massengebete bewilligungspflichtig zu machen, eben wie eine Demo. mmn besser als ein generelles Verbot. Und als Provokation gedachte Betereien braucht man nicht zu bewilligen.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb phyllis:

Die Lösung könnte sein, solche Massengebete bewilligungspflichtig zu machen, eben wie eine Demo. mmn besser als ein generelles Verbot. Und als Provokation gedachte Betereien braucht man nicht zu bewilligen.

 

Das wäre eine Teil-Lösung. Die freie Religionsausübung steht über dem Gefühl einer Provokation. Und meines Wissens nach ist ein Gebet mehrerer Menschen hierzulande nicht bewilligungspflichtig, sondern bloß anmeldepflichtig.

Geschrieben (bearbeitet)
Am 29.9.2025 um 00:05 schrieb phyllis:

Dass viele zu einer Säkularisierung tendieren müsste belegt werden. Ignoranz der islamischen Regeln sagt da wenig dazu.

 

Es geht hier doch nicht um Ignoranz, sondern um eine bewusste Nicht-Beachtung. Und ansonsten: Warum nicht? Betrachte das folgende Beispiel:

 

- Katholik 1 nimmt die Regeln der kath. Religion sehr ernst - er lehnt beispielsweise Verhütung strikt ab, fastet jeden Freitag, betet jeden Tag einen Rosenkranz, geht jede Woche mindestens einmal zur Messe, jeden Monat mindestens einmal zur Beichte.

- Katholik 2 hingegen denkt gar nicht daran, den Regeln der Kirche zu folgen; er verhütet ohne jeglichen Anflug eines schlechten Gewissens und fastet überhaupt nie; er betet sehr selten oder nie; er geht niemals zur Beichte, und die Messe besucht er an Weihnachten und Ostern. 

 

Würde man dann nicht sagen, dass alles dafür spricht, dass Katholik 2 viel säkularer ist als Katholik 1? Ergibt sich das nicht fast schon aus der Definition von "religiös sein" bzw. "säkular sein"?

 

Und warum sollte es beim Islam mutatis mutandis denn anders sein? Ist es nicht äußerst plausibel, dass ein Muslim (m/w/d), der die Regeln seiner Glaubensgemeinschaft extrem ernst nimmt, viel betet, Kopftuch trägt usw., religiöser (und somit weniger säkular) ist als ein Muslim, der sich um die Regeln seiner Glaubensgemeinschaft wenig bis gar nicht kümmert, selten oder nie betet, kaum je eine Moschee besucht, mit seiner eigenen Moschee-Gemeinschaft nichts anfangen kann und das Kopftuch schon vor vielen Jahren in den Kleiderschrank gehängt hat?

 

Zitat

Zudem steigt ihre Anzahl in Deutschland kontinuierlich was eine allfällige Tendenz zu einer Säkularisierung locker ausgleichen könnte.

 

Das scheint mir nicht logisch zu sein: Wenn die Zahl der Muslime zunimmt, aber auch die Säkularisierung unter ihnen deutlich zunimmt, dann müsste man doch erst eruieren, wie sich die absolute Anzahl der radikalen Muslime entwickelt. 

 

Und die scheinbare kontinuierliche Anzahl der Muslime liegt ja auch ganz wesentlich daran, dass man Muslime ganz anders zählt als etwa Christen und Juden. Würde man sie auf die gleiche Weise zählen, sähe die ganze Situation ja schon anders aus. Dazu nochmals Michael Blume:

 

"Nicht nur im Buch, sondern auch in einigen Interviews und dem HuffPost-Gastbeitrag habe ich wiederholt darauf hingewiesen, dass wir in Deutschland und Europa einen schweren, statistischen Fehler begehen: Während wir als Christen und Juden zu Recht nur Mitglieder der Religionsgemeinschaften als solche erfassen, leiten wir die islamische Religionszugehörigkeit aus der ethnischen Herkunft ab.

Würden wir bei Christen ebenso verfahren, so wären auf einen Schlag wieder über 90% der Sachsen “christlich” – denn sie stammen von christlichen Vorfahren ab und begehen jährlich Weihnachten! Und viele von ihnen bekennen sich auch zum “christlichen Abendland”, ohne je zu beten. Tatsächlich erfassen wir jedoch nur die Mitglieder der Kirchen in Sachsen (23%) und vergleichen also mitgliedschaftliche Äpfel mit ethnisierten Birnen. [...]

So wird beispielsweise die Säkularisierung unter Christen und Juden durch jeden (auch beitragssparenden) Austritt und jede nicht erfolgte Taufe statistisch sichtbar – wogegen selbst Muslime, die in ihrem ganzen Leben nie eine Moschee von innen gesehen und nie einen Beitrag entrichtet haben, weiterhin als “Muslime” gezählt werden. Unsere bisherigen, verzerrten Statistiken täuschen eine “Islamisierung” vor, die sich bei der eigentlich gebotenen Beschränkung auf die realen Mitgliedschaften im Vergleich schnell als Chimäre entpuppen würde."

 

Zitat

Die Sache ist auch nicht dass es 90% oder so fanatisierte Islamisten bräuchte um in Deutschland grosses Unheil anzurichten. Die 28000 die der Verfassungsschutz einschätzt genügen vollkommen.

 

Bisher gibt es zum Glück aber doch wenige, die tatsächlich großes Unheil anrichten. Das kann sich in Zukunft ändern, ist zum jetzigen Zeitpunkt aber spekulativ. 

 

Und um nach Möglichkeit einer düsteren Zukunft entgegenzuwirken, sollte man m.E. (neben Beobachtung der Radikalen usw.) auf diejenigen Muslime zugehen, die bereit sind, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Und zwar nicht, indem man ihnen sagt, dass man sie als potentielle Feinde betrachtet, solange sie dem Islam nicht ganz und gar abschwören, sondern indem man zur Kenntnis nimmt, dass es auch Formen des Islam gibt, die mit Säkularismus und Moderne vereinbar sind. Das gilt beispielsweise für alle mehrheitlich islamischen Länder und Regionen in Europa sowie viele Staaten in Zentralasien und im subsaharischen Raum. 

 

Aber ganz ehrlich frage ich mich, ob nicht manche "Islam-Kritiker" so fest davon überzeugt sind, dass die große Islamisierung Deutschlands (und anderer Länder) samt Gottesstaat droht, oder zumindest ein Bürgerkrieg, dass Tatsachen und Argumente, die nicht ins Bild passen, eher stören und auf eigentümliche Weise wegerklärt anstatt ernsthaft reflektiert werden.

 

Immer mehr Muslime kümmern sich wenig um ihre Religion, selten oder nie, tragen kein Kopftuch und identifizieren sich auch nicht mit ihrer Moschee-Gemeinschaft? Egal, das heißt noch lange nichts - vor allem nicht, dass die Muslime nicht fanatisch religiös sind und bleiben!

 

Überall dort, wo der Islam europäisch geprägt ist (Albanien, Kosovo Bosnien-Herzegowina) ist er ganz überwiegend friedlich und mit einem säkularen Staat vereinbar (und in manchen anderen Teilen der Welt auch)?

Egal, das heißt noch lange nichts - vor allem nicht, dass eine ernstzunehmende Hoffnung bestünde, dass sich eine entsprechende Form des Islam auch in den muslimischen Gemeinschaften in Deutschland durchsetzen könnte. 

 

bearbeitet von iskander
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb iskander:

nochmals Michael Blume:

 

"Nicht nur im Buch, sondern auch in einigen Interviews und dem HuffPost-Gastbeitrag habe ich wiederholt darauf hingewiesen, dass wir in Deutschland und Europa einen schweren, statistischen Fehler begehen: Während wir als Christen und Juden zu Recht nur Mitglieder der Religionsgemeinschaften als solche erfassen, leiten wir die islamische Religionszugehörigkeit aus der ethnischen Herkunft ab.

Würden wir bei Christen ebenso verfahren, so wären auf einen Schlag wieder über 90% der Sachsen “christlich” – denn sie stammen von christlichen Vorfahren ab und begehen jährlich Weihnachten! Und viele von ihnen bekennen sich auch zum “christlichen Abendland”, ohne je zu beten. Tatsächlich erfassen wir jedoch nur die Mitglieder der Kirchen in Sachsen (23%) und vergleichen also mitgliedschaftliche Äpfel mit ethnisierten Birnen. [...]

Andersrum wird ein Schuh draus. 
Erstens zählt keine ersthafte Statistik Moslems nach ethnischer Herkunft. Aus diesem Grund gibt es auch nur Schätzzahlen.

Zweitens ist es ein deutsche Besonderheit, Christen nach Kirchensteuerveranlagung zu zählen. 
Fazit: es gibt tatsächlich keine Aussagekräftigen Zahlen.

In anderen Ländern fragt man die religiösen Zugehörigkeit schlicht ab, denn weder sieht sich jeder Nicht-Kirchensteuerzahler automatisch ein Nichtchrist, noch sieht sich jemand automatisch als Nichtmoslem, nur weil er nicht fastet und nicht regelmäßig in die Moschee geht.

 

Ob jemand Christ, Moslem oder sonstwas ist, kann letztlich nur er selbst sagen.

Und dabei sollte man neben der religiösen Praxis auch die kulturelle Prägung nicht unterschätzen 

 

Werner

Geschrieben
8 hours ago, iskander said:

Und um nach Möglichkeit einer düsteren Zukunft entgegenzuwirken, sollte man m.E. (neben Beobachtung der Radikalen usw.) auf diejenigen Muslime zugehen, die bereit sind, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Und zwar nicht, indem man ihnen sagt, dass man sie als potentielle Feinde betrachtet, solange sie dem Islam nicht ganz und gar abschwören, sondern indem man zur Kenntnis nimmt, dass es auch Formen des Islam gibt, die mit Säkularismus und Moderne vereinbar sind.

Die Regierungen, zumindest in DE, GB und Kanada, machen aber genau das Gegenteil. Sie akzeptieren die erz-konservativen fundamentalistischen Vertreter des Islams als Gesprächspartner. Siehe Nekla Kelek und andere. Ein Grund ist natürlich dass diese  "Kuschel-Mohammedaner" nichts mit denen zu tun haben wollen. Sie organiseren sich auch nicht in Verbänden die als Ansprechspartner wirken könnten. Sie interessiert der Islam ja gar nicht, also wozu das denn? Es gibt noch die Ex-Muslime als Verein, aber die werden grossomodo ignoriert, da die rabiat islamophob sind, wenn auch aus gutem Grund.

 

Die Radikalen beschlagnahmen somit die ganze Bandbreite der Kommunikation, und werden auch noch aus dem Ausland subventioniert oder kontrolliert, wie aus der Türkei, oder in Schwellenländern wie Indonesien wirken die Petro-Milliarden. Und die predigen keinen moderaten Islam, ganz im Gegenteil. Und die Regierungen lassen das zu.

 

Also wirklich düster. Im Iran ist das Leben von jetzt schon 3 oder 4 Generation total versaut worden, vor allem von Mädchen und Frauen. Das allein sind schon Millionen unterdrückte, verfolgte, gefolterte oder ermordete Menschen. Daher setze ich Islamismus mit Nationalsozialismus gleich und sähe die beiden Uebel gerne gesetzlich gleich behandelt. Aber auf die Omas gegen Islamismus müssen wir wohl noch lange warten. Vielleicht gründe ich sie eines Tages. :)  Und wie @Werner001 schreibt, die kulturelle Prägung darf nie unterschätzt werden. Dinge wie Antisemitismus, Familienehre und ein Hass auf den Westen (Neid? Eifersucht?) sind immer noch sehr verbreitet auch wenn die Befolgung der religiösen Gebote nicht mehr sehr ernst genommen wird.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 10 Stunden schrieb phyllis:

Die Regierungen, zumindest in DE, GB und Kanada, machen aber genau das Gegenteil. Sie akzeptieren die erz-konservativen fundamentalistischen Vertreter des Islams als Gesprächspartner. Siehe Nekla Kelek und andere. 

Nekla Kelek kann man jetzt wohl nicht zu den fundamentalistischen Vertretern des Islam zurechnen. Und: Sie hatte jahrelang als Mitglied an der Islamkonferenz teilgenommen.

 

Für Deutschland zumindest trifft diese pauschale schwarz-weiß Sichtweise schwerlich zu. Zumal wir eine Partei im Bundestag ( und in den Länderparlementen ) haben, die äußerst islamkritisch eingestellt ist und schon von ihrer Rolle her als "Opposition" dafür sorgt, dass die kritischen Aspekte nicht unter den Teppich gekehrt werden und in diversen Medien verbreitet werden. 

 

Insgesamt muss ja das Verhältnis von Staat und Religion immer neu austariert werden, ebenso müssen die Grenzen der Religionsfreiheit jeweils konkret bestimmt werden....

bearbeitet von Cosifantutti
Geschrieben
2 hours ago, Cosifantutti said:

Nekla Kelek kann man jetzt wohl nicht zu den fundamentalistischen Vertretern des Islam zurechnen. Und: Sie hatte jahrelang als Mitglied an der Islamkonferenz teilgenommen.

Nein natürlich nicht. Das Gegenteil trifft zu. Kelek warnt seit Jahren schon vor den Zuständen, die nach deiner Sichtweise "schwerlich zutreffen".

Geschrieben

Heute, am Feiertag zur Deutschen Einheit findet auch der „Tag der offenen Moschee“ statt: Eine Gelegenheit, Vorurteile abzubauen, sich kennenlernen, austauschen….. 

Geschrieben (bearbeitet)
Am 2.10.2025 um 18:14 schrieb Werner001:

Andersrum wird ein Schuh draus. 

 

Sicher? In jedem Fall führt die unterschiedliche Zählweise bei unterschiedlichen religiösen Gemeinschaften doch zu einer verzerrten Wahrnehmung.

 

Zitat

Erstens zählt keine ersthafte Statistik Moslems nach ethnischer Herkunft. Aus diesem Grund gibt es auch nur Schätzzahlen.

 

Wird dann aber nicht genau mit diesen Schätzzahlen gearbeitet - auch in offiziellen Statistiken? Und werden diese Schätzzahlen nicht oftmals so verstanden, als seien es sehr solide Zahlen?

 

Am 2.10.2025 um 18:14 schrieb Werner001:

Und dabei sollte man neben der religiösen Praxis auch die kulturelle Prägung nicht unterschätzen 

 

Die Frage ist nur, was "kulturelle Prägung" hier bedeutet und was für Auswirkungen sie hat. Nehmen wir an, jemand fühlt sich aufgrund seiner kulturellen als Katholik, geht aber nur an Weihnachten zur Messe und käme im Traum nicht auf die Idee, beispielsweise die ganzen Gebote der kath. Sexualmoral überhaupt ernstzunehmen. Würde so jemand sich beispielsweise politisch mit Nachdruck für die Abschaffung der Homo-Ehe engagieren, falls der Papst so etwas je anmahnen sollte? Würde er gar - wenn der Papst so etwas je befürworten sollte - einen kath. Gottesstaat wollen? Nicht unmöglich, aber doch eher unwahrscheinlich. 

Was aber wäre mit einem glühenden Katholiken, der jeden Tag sein ganzes Leben strengstens an der kath. Lehre ausrichtet und für den "Papsttreue" ein zentraler Teil seiner Identität ist? Da kann wären die Chance vermutlich besser als bei dem "kulturellen" Katholiken. 

 

Und so gehe ich davon aus, dass das mutatis mutandis auch auf andere Religionen zu übertragen ist. Der Muslim, der überhaupt nicht nach den Regeln seiner eigenen islamischen Gemeinde leben will und im Prinzip genauso lebt wie ein säkularer Mitbürger, wird vermutlich auch keinen Gottesstaat herbeisehnen, der ihm ein Leben nach religiösen Regeln aufzwingt...

 

@phyllis

 

Am 3.10.2025 um 01:32 schrieb phyllis:

Die Radikalen beschlagnahmen somit die ganze Bandbreite der Kommunikation [...]

 

Soweit das so ist, ist das natürlich bedauerlich und man sollte eine intelligentere Lösung finden. 

 

Am 3.10.2025 um 01:32 schrieb phyllis:

Also wirklich düster. Im Iran ist das Leben von jetzt schon 3 oder 4 Generation total versaut worden, vor allem von Mädchen und Frauen. Das allein sind schon Millionen unterdrückte, verfolgte, gefolterte oder ermordete Menschen. 

 

Dann vergiss aber bitte auch die folgenden Tatsachen nicht:

 

- Im Iran gab es mit der Regierung Mossadegh eine durchaus ziemlich moderne und säkular denkende Regierung. Mossadegh selbst war, wenn ich mich richtig erinnere, ein Bewunderer Lincolns. Er wurde allerdings durch die USA in der Operation Ajax gestürzt, weil er wollte, dass auch die persische Bevölkerung mehr von den Öleinnahmen des Landes profitiert. Dieses Ereignis hat letztlich die islamischen Revolution wahrscheinlich erst möglich gemacht.

 

- Das Wahbitentum in Saudi-Arabien, das eine ausgesprochen ungünstige Auswirkung auf den Islam insgesamt hat, hat sehr von dem Pakt mit dem Westen profitiert. Es wurde gesagt, dass das saudische Wahabitentum sich ohne die westliche Unterstützung nicht hätte halten können. 

 

- Die USA haben in Afghanistan Islamisten gegen die zumindest säkulare Regierung unterstützt, um die UdSSR zu schwächen - mit sehr weitreichenden Folgen.  (Zbigniew Brzeziński meinte dazu in einem Interview (vor dem 11. September): "That secret operation was an excellent idea. It had the effect of drawing the Russians into the Afghan trap and you want me to regret it? The day that the Soviets officially crossed the border, I wrote to President Carter, essentially: 'We now have the opportunity of giving to the USSR its Vietnam war.' [...] What is more important in world history? The Taliban or the collapse of the Soviet empire? Some agitated Moslems or the liberation of Central Europe and the end of the cold war?"

 

- Die meisten arabischen Staaten sind Diktaturen, die mit wenigen Ausnahmen vom Westen unterstützt wurde. Dieser diktatorische Charakter der Länder hat vermutlich auch zu einem Erstarken des Islamismus als einer Gegen-Reaktion beigetragen.

 

Hier eine zwar satirisch gehaltene, in der Sache aber durchaus soweit treffende Zusammenfassung eines Gutteils der westlichen Politik in der arabischen Welt:

https://www.youtube.com/watch?v=VxLFdl4S3fQ

 

bearbeitet von iskander
Geschrieben

Ich glaube durchaus, dass man den Islamismus durchaus ernst nehmen muss. Zudem interessiert mich mehr, was in Deutschland als in den USA passiert, weil es mich mehr betrifft. Auch möchte ich nicht irgendwelche Dinge gegeneinander "ausspielen". Das alles gleich vorweg, damit ich nicht missverstanden werde.

 

Dessen ungeachtet halte ich die Gefahr, dass die USA in den nächsten 25 Jahren oder so zu einem religiösen (christlichen) Staat werden, für höher als das Risiko, dass im Zusammenhang mit dem Islam etwas Entsprechendes in den anderen westlichen Ländern, die mir jetzt einfallen, passiert. In den USA gibt es einen starken "christlichen Nationalismus" - und während manche seiner Anhänger offenbar einfach nur wollen, dass "christliche Werte" hochgehalten werden, gehen andere weiter und wollen Religion und Staat miteinander vermischen.

 

Man betrachte als Beispiel die Begründung für die Entscheidung des obersten Gerichts von Alabama, dass eingefrorene Embryonen, die im Rahmen der Reproduktionsmedizin erzeugt wurden, als Menschen mit vollen Persönlichkeitsrechten zu betrachten sind. Es ging bei dem Fall um eine Klage wegen der versehentlichen Vernichtung solcher Embryonen.

 

Das Besondere daran ist nicht die Entscheidung an sich - diese mag man für richtig oder falsch halten. Aufhorchen lässt aber die Begründung des Gerichts-Präsidenten: 

 

“'Human life cannot be wrongfully destroyed without incurring the wrath of a holy God,' he wrote in a concurring opinion that invoked the Book of Genesis and the prophet Jeremiah and quoted at length from the writings of 16th- and 17th-century theologians."

https://www.nytimes.com/2024/02/22/us/alabama-ivf-tom-parker.html

 

Ein Mann, der selbst einmal geistig zur Bewegung des christlichen Nationalismus gehörte, berichtet und kommentiert:

 

"So this is an example of Christian nationalism par excellence. The concurring opinion by Justice Tom Parker uses as its evidence to arrive at his legal opinion - it uses the Bible. It uses Christian manifestos. It uses work by the medieval theologian Thomas Aquinas, by the reformer John Calvin. These are the pieces of data that he uses to justify an opinion at the Supreme Court of Alabama. He said on the very same day that that decision came down, on a podcast, that God created government, and the fact that we have let it go into the possession of others is heartbreaking. The very idea that we would have a Supreme Court of any state in this country who would deliver an opinion based on the Bible, is the most clear example of Christian nationalism that I can think of."

https://www.npr.org/2024/02/29/1234843874/tracing-the-rise-of-christian-nationalism-from-trump-to-the-ala-supreme-court

 

Man stelle sich zum Vergleich einmal vor, der Präsident des bayerischen Verfassungsgerichts spräche vom "Zorn Gottes", den es abzuwenden gälte, und würde sich zur Rechtfertigung seines Urteils auf die Bibel und auf christliche Theologen des Mittelalters und der Neuzeit beziehen. 

 

Die christliche Rechte und der christliche Nationalismus sind in in den USA den letzten Jahren oder Jahrzehnten immer stärker geworden. Niemand kann die Zukunft vorhersagen - aber wenn es weiterhin so läuft, werden die USA irgendwann womöglich aufgehört haben, ein säkularer und religiös neutraler Staat zu sein und sich in einen "christlichen Staat" verwandelt haben, in dem die Religion ganz offiziell eine maßgebliche politische Rolle spielt. 

 

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb iskander:

'Human life cannot be wrongfully destroyed without incurring the wrath of a holy God,'

"a holy god" ist aber eine sehr - äh - "offene" Formulierung. Erst recht, wenn er sich auf Genesis, Jeremia, TvA und Calvin beruft.

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...