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Sterbehilfe


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Geschrieben

Ich finde das Thema echt schwierig. Der Mann wirkt sehr reflektiert. Wenn man eine schwere, tödlich verlaufende Krankheit hat und sich das Leiden und einen langen Sterbeprozess in den letzten Wochen/Tagen ersparen möchte und sich einen friedliches und ruhiges Einschlafen im Kreis seiner Familie wünscht, ist das total nachvollziehbar.

 

Den Verweis auf die Möglichkeiten der Palliativmedizin finde ich immer etwas verlogen. Klar gibt es da heute sehr gute Möglichkeiten. Theoretisch. Aber praktisch gibt es viel zu wenige Hospize. Die meisten schwerkranken Menschen mit schlimmen Symptomen sterben dann irgendwo im Krankenhaus, versorgt von unterbesetztem und überforderten Pflegepersonal, das wenig Zeit für Sterbebegleitung hat. Ich kann es verstehen, wenn man da kein Vertrauen hat sich darauf einzulassen und es dann lieber selbst beenden will, bevor man es selbst nicht mehr in der Hand hat.

Geschrieben

Dann aber selbst. Nicht Andere mit hineinziehen.

Und dass sich Organisationen dafür bezahlen lassen,geht mMn gar nicht.

Geschrieben
11 hours ago, mn1217 said:

Dann aber selbst. Nicht Andere mit hineinziehen.

Selbst wenn sie vom Dach des Krankenhauses springen oder sich vor einen Zug werfen: Andrere werden immer mithinein gezogen.

 

11 hours ago, mn1217 said:

Und dass sich Organisationen dafür bezahlen lassen,geht mMn gar nicht.

abgesehen von Missbrauch gegen den es sicher Vorbeugungen geben muss und auch gibt: warum nicht? Und was geht es dich oder mich an, wenn sich ein Patient und ein Unternehmen auf eine Dienstleistung einigen?

Geschrieben

Von der Rechtssystemstik her war der Zug abgefahren, als man den Suizidversuch nicht nur straflos stellte (Gestorbene kann man nicht bestrafen), sondern auch für erlaubt erklärte.

 

Wieso soll es verboten sein, jemandem auch entgeltlich bei etwas zu helfen, das erlaubt ist?

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb phyllis:

Selbst wenn sie vom Dach des Krankenhauses springen oder sich vor einen Zug werfen: Andrere werden immer mithinein gezogen.

 

abgesehen von Missbrauch gegen den es sicher Vorbeugungen geben muss und auch gibt: warum nicht? Und was geht es dich oder mich an, wenn sich ein Patient und ein Unternehmen auf eine Dienstleistung einigen?

 

Beim vom Dach springen aber deutlich weniger/ indirekter als beim vor den Zug springen.

Letzteres ust gegenüber den Lokführer hochgradig unfair. Davon sind auch durchaus einige traumatisiert. 

Indirekt sind immer Angehörigebetroffen, aber das ist etwas Anderes,als jemanden aktiv umzubringen.

Und ich finde schon,dass es gesellschaftsrelevant ist,wenn die Tötung von Menschen,ob auf Verlangen oder nicht,erlaubt oder gar legal ist.

Mit dem Töten von Menschen Geschäfte zu machen, finde ich zutiefst unethisch. Das ist nicht einfach eine " Dienstleistung".

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catholicissimus
Geschrieben

"Die Enzyklika Evangelium Vitae erinnerte an eine „Verschwörung gegen das Leben“, in der Kranke und Alte als Belastung wahrgenommen werden. „Es geht nicht nur um schlechte Gesetze. Im Westen erleben wir den Aufbau eines ganzen ideologischen Systems, das Töten als Akt der Barmherzigkeit darstellt und diejenigen zum Schweigen bringt oder sogar bestraft, die es wagen, es zu verurteilen“, betonte Erzbischof Anthony Fisher, wie „Vatican News“ in seiner polnischsprachigen Ausgabe anhand australischer Quellen berichtete."

https://kath.net/news/88726

Zwar wird man vom Leiden im Diesseits erlöst, das viel schlimmere Leiden im Fegefeuer wird aber nicht mit bedacht!

Geschrieben
Am 22.10.2025 um 07:56 schrieb mn1217:

 

Beim vom Dach springen aber deutlich weniger/ indirekter als beim vor den Zug springen.

Letzteres ust gegenüber den Lokführer hochgradig unfair. Davon sind auch durchaus einige traumatisiert. 

Indirekt sind immer Angehörigebetroffen, aber das ist etwas Anderes,als jemanden aktiv umzubringen.

Und ich finde schon,dass es gesellschaftsrelevant ist,wenn die Tötung von Menschen,ob auf Verlangen oder nicht,erlaubt oder gar legal ist.

Mit dem Töten von Menschen Geschäfte zu machen, finde ich zutiefst unethisch. Das ist nicht einfach eine " Dienstleistung".

 

In der Sterbehilfe wird unterschieden zwischen Beihilfe zum Suizid (Freitodbegleitung), das ist das, was in der Schweiz als Dienstleistung angeboten wird und so wie das dort geregelt ist, finde ich das ethisch nicht verurteilenswert. Nachteil, der Suizid muss bei klarem Verstand selbstbestimmt erfolgen, was ggf. halbwegs gesunde Monate oder Jahre kosten kann. Denn wenn zB wie bei Alzheimer, jemand Sterbehilfe wünscht, dann kann er nicht warten, bis er 'nicht mehr da ist' und nicht mehr bei 'klarem Verstand'.

 

Das andere ist Tötung auf Verlangen. Das gibt es meines Wissens nur in den Niederlanden, und das ist eine ganz andere Nummer. Da gehe ich mit Dir konform, das ist etwas anderes. Wenn ich schon sterben will, dann will ich nicht jemand anderes damit belasten. Soviel A**** in der Hose muss sein, das dann wenigstens selbst zu tun, diese letzte Verantwortung selbst zu übernehmen. 

 

Gerade in Suizidforen, ich weiß  nicht, ob es da noch welche gibt, ist schon einige Jahre her, wird das 'vor den Zug springen' und ähnliches sehr hart kritisiert. Unbeteiligte möglichst nicht traumatisieren, den Abgang auch für die Angehörigen so einfach wie möglich zu machen, das alles wurde dort diskutiert.

Geschrieben
On 10/22/2025 at 7:56 AM, mn1217 said:

 

Beim vom Dach springen aber deutlich weniger/ indirekter als beim vor den Zug springen.

Letzteres ust gegenüber den Lokführer hochgradig unfair. Davon sind auch durchaus einige traumatisiert. 

Indirekt sind immer Angehörigebetroffen, aber das ist etwas Anderes,als jemanden aktiv umzubringen.

Und ich finde schon,dass es gesellschaftsrelevant ist,wenn die Tötung von Menschen,ob auf Verlangen oder nicht,erlaubt oder gar legal ist.

Mit dem Töten von Menschen Geschäfte zu machen, finde ich zutiefst unethisch. Das ist nicht einfach eine " Dienstleistung".


Wir leben in einer modernen Dienstleistungsgesellschaft, d.h. praktisch jede Handlung, die über den engsten Freundes- und Familienkreis hinaus an uns geleistet wird, kostet Geld. 
Ich bekomme vom Job her ja etliche Pflegeheime mit - die Folge ist, dass praktisch jeder Kollege meint, man müsse seinem Leben rechtzeitig ein Ende setzen können, um diesem Schicksal zu entgehen. Und wir leben noch in guten Zeiten, wo die Heime noch Personal bekommen und die hohen Zahlen des Pflegebedarfs noch vor uns stehen. Ein wirklich qualitativ gutes Dasein kenne ich nur aus wenigen Residenzen, die für 95% der Bevölkerung völlig unbezahlbar sind. (Dort herrscht allerdings der Klassenkampf auf andere Art: das Personal ist Domestik, und häufig wird wohl das Appartement von den „lieben Verwandten“ schon geplündert, wenn die Leiche noch im Zimmer liegt.)

Ich finde es moralisch eher fragwürdig, dass die Beantwortung von solchen Grundsatzfragen von Leuten definiert werden soll, die sich den Konsequenzen ihrer Entscheidungen als wohlhabende Klasse wahrscheinlich mehrheitlich gar nicht stellen müssen. Menschen möglicherweise auf Jahre zu einem qualvollen und menschenunwürdigen Dasein ohne Ausweg zu verdammen, weil es mir nur um persönliche Wertvorstellungen geht, die aber nur andere ausbaden müssen, scheint mir völlig inakzeptabel.

Denn die pflegerischen und medizinischen Standards, die für würdiges Alter, Siechtum und Lebensende wünschenswert sind, dürften ganz überwiegend unerreichbare Theorie sein, mit geringem politischem Stellenwert. 

Geschrieben
vor 16 Minuten schrieb Shubashi:

Wir leben in einer modernen Dienstleistungsgesellschaft, d.h. praktisch jede Handlung, die über den engsten Freundes- und Familienkreis hinaus an uns geleistet wird, kostet Geld. 

Ich hab die Woche von einem Kollegen gehört, der seit einem Fahrradunfall mehr oder weniger im Wachkoma liegt.

 

Mein erster Gedanke war "Oh fuck ausgerechnet in Indien", worauf allerdings ein paar Kollegen meinten, besser in Indien wo sich die Familie kümmert als hier...

Geschrieben

Wie immer sollte eine klare eindeutige Begriffsbestimmung einer moralisch-sittlichen Bewertung vorausgehen:

 

Wiki  könnte für den ersten Schritt hilfreich sein:

 

Zitat

Sterbehilfe bezeichnet verschiedene Maßnahmen, die das Lebensende einer Person beeinflussen. So kann Sterbehilfe die Bedeutung von Sterbebegleitung (Hilfe im Sterben, Sterbebeistand) haben.[1] Der Begriff umfasst zudem häufig das Töten oder das Sterbenlassen durch Therapieverzicht[2] von schwer Kranken oder sterbenden Menschen aufgrund ihres eigenen ausdrücklichen oder mutmaßlichen Verlangens. Die ethische Beurteilung der Sterbehilfe ist Gegenstand vielfältiger Diskussionen. Dabei werden im Wesentlichen vier Formen unterschieden:[3]

  • aktive Sterbehilfe in Form von absichtlicher und aktiver Beschleunigung oder Herbeiführung des Todeseintritts,
  • passive Sterbehilfe durch Verzicht auf lebensverlängernde Maßnahmen bei gleichzeitiger schmerzlindernder Behandlung,
  • indirekte Sterbehilfe durch eine schmerzlindernde Behandlung unter Inkaufnahme einer nicht beabsichtigten Lebensverkürzung,
  • Beihilfe zum Suizid als Hilfeleistung zur Selbsttötung, zum Beispiel durch Beschaffung und Bereitstellung des tödlichen Mittels.

Die Begriffe Sterbehilfe und Euthanasie werden in anderen Sprachen zum Teil gleichbedeutend verwendet. In Deutschland wird die Bezeichnung Euthanasie[4] wegen des euphemistischen Gebrauchs dieses Wortes als Verschleierung für die Krankenmorde in der Zeit des Nationalsozialismus weitgehend vermieden.

 

Jeder einzelne Punkt müsste dann separat auf der Basis eines bestimmten vorher festgelegten Wertesystems bewertet werden. Das moraltheologische Wertesystem wäre von jedem Christen zugrundezulegen.

 

Geschrieben

Dienstleistungsgesellschsfz hon oder her,es gibt Grenzen. Sollte es geben.

Menschen töten ,egal,wie man es verklausuliert,ist für mich eine solche.

Menschenhandel zB bei Schwangerschaften( Leihmütter) auch. 

Geschrieben
vor 8 Stunden schrieb mn1217:

Dienstleistungsgesellschsfz hon oder her,es gibt Grenzen. Sollte es geben.

Menschen töten ,egal,wie man es verklausuliert,ist für mich eine solche.

Menschenhandel zB bei Schwangerschaften( Leihmütter) auch. 

 

Nun, wenn ich jemandem ein Gift zur Verfügung stelle, dann töte ich ihn ja nicht. Die Entscheidung das Gift zu nehmen ist ja seine eigene freie Entscheidung. Vielleicht ist der Betreffende in einem so miserablen Zustand, dass er sich selbst das Gift gar nicht besorgen könnte und/oder auch rechtlich dazu gar nicht befugt wäre, und meine Hilfe ist ein Akt der Barmherzigkeit?

 

Du siehst, dass erst die Begriffsbestimmung erfolgen muss und dann erst kann die Spur des Todessehnsüchtigen und die Spur des Helfers nachverfolgt werden, um die Gewissensentscheidungen des Todessehnsüchtigen und des Helfers detektieren zu können auf der Basis des zugrundegelegten Wertesystems.

 

Geschrieben (bearbeitet)

Warum der Christ angesichts des Todes erfüllt ist von Hoffnung

 

Die Christen haben Hoffnung in Gott: Angesichts des Todes sehen sie ein Meer aus Licht, in dem sie ewiges Leben finden.

 

Deshalb ist der Christ angesichts des Todes erfüllt von Hoffnung: von der Hoffnung, in die volle Gemeinschaft mit Gott einzutreten, der ihn unendlich liebt, der ihn aus freier Liebe erschaffen und ihn mit noch größerer Liebe erlöst hat und der nun auf nichts anderes wartet, als ihn zärtlich zu umarmen und ihn immer in der Freude seines Herzens zu bewahren.

Deshalb verzweifelt ein Christ auch nicht angesichts des Todes eines geliebten Menschen

 

Auf Grundlage des christlichen Wertesystems ist der Tod also begrüßenswert und Grund für Hoffnung. Dies unterstützt, dass Beihilfe zur Selbstötung auch als Akt der Barmherzigkeit gesehen werden könnte ... die Spur des Helfers.

Auf Grundlage des christlichen Wertesystems und in der Spur des Todessehnsüchtigen jedoch ist der Wunsch nach Sterben angesichts erfahrenen Leids auch die Weigerung Jesus Christus nachzufolgen. Inwieweit eine solche Weigerung vereinbar ist oder nicht vereinbar ist mit der Hoffnung, wäre zu analysieren, denn es kommt ja keiner zu Gott außer durch Jesus Christus.

bearbeitet von SteRo
catholicissimus
Geschrieben

Überlassen wir doch dem Schöpfer die Gewalt über Leben und Tod. So wie Er uns ins Dasein gerufen hat, so soll Er uns auch abberufen!

Wer sich selbst tötet, setzt sich an die Stelle Gottes, was eine unglaubliche Anmaßung ist!

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb catholicissimus:

Überlassen wir doch dem Schöpfer die Gewalt über Leben und Tod. So wie Er uns ins Dasein gerufen hat, so soll Er uns auch abberufen!

 

Würden alle Christen das beherzigen, wären viele Kriege direkt beendet...

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb rorro:

Würden alle Christen das beherzigen, wären viele Kriege direkt beendet...

Die wenigsten Kriege werden geführt, weil man anderen das Lebensrecht abspricht.

 

Der Hauptgrund ist der Geldfluss und Ressourcen. Darum ist Gaza jetzt "befriedet", aber an der Ukraine verdienen noch zu viele.

 

Alle anderen Gründe sind übblicherweise vorgeschoben. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Stunden schrieb catholicissimus:

Überlassen wir doch dem Schöpfer die Gewalt über Leben und Tod. So wie Er uns ins Dasein gerufen hat, so soll Er uns auch abberufen!

Wer sich selbst tötet, setzt sich an die Stelle Gottes, was eine unglaubliche Anmaßung ist!

 

Im Mittelalter hat Gott dann offenbar ziemlich häufig entschieden, dass er die Menschen früh zu sich holt, oft schon als Kinder; und heutzutage entscheidet er gewöhnlich, dass er die Menschen erst spät zu sich holt - außer natürlich etwa in Ländern mit viel Hunger und Elend. 

Im Ernst: Auch für den gläubigen Menschen sollte doch offensichtlich sein, dass Gott allem Anschein nach nicht persönlich das Leben der Menschen beendet, sondern dessen Beendigung (zumindest in aller Regel) äußeren Umständen überlässt. 

 

Das strikte Verbot des Suizids - das im Übrigen nirgendwo in der Bibel auftaucht - ergibt doch ohnehin nur dann einen Sinn, wenn man (unter anderem) davon ausgeht, dass der Mensch als Gottes Eigentum zu betrachten ist. Denn wäre dem nicht so und würde der Mensch stattdessen sich selbst gehören, hätte er grundsätzlich doch wohl auch das Recht, über sich selbst zu verfügen, sofern er damit nicht die Rechte Dritter verletzt. Wenn der Mensch und sein Leben hingegen nicht dem Menschen selbst gehören, sondern Gott, dann versündigt der Mensch, wenn er sich suizidiert, (potentiell) gegen die Eigentumsrechte Gottes - ähnlich wie ein Sklave, der sich verstümmelt oder selbst tötet, gdamit egen die Interessen seines Herrn und Eigentümers handelt. Gott kann dem Menscehn, wenn dieser sein Eigentum ist, allerdings alles befehlen, sogar den Tod: 

 

"But it turns out that Aquinas, too, taught that God could command believers to do just about anything, short of defying or hating Him: for instance, He could justly command people to kill the innocent, command a man to have sex with any woman on the planet (married or unmarried), command a man to take a second wife (but not the other way round), and command a person to take literally anything from anyone, without their permission. Why? Because every creature (people included) belongs to God, Who can dispose of things as He sees fit: in both the human and natural realms, whatever He commands is both right and natural. [...]

For as we saw above, Aquinas allowed that God could command a person to take their own life: a profoundly unnatural act if ever there was one, “because everything naturally loves itself, the result being that everything naturally keeps itself in being, and resists corruptions so far as it can.” Nevertheless Aquinas, quoting St. Augustine (City of God Book I, chapter 21), was prepared to allow that the Holy Ghost may have commanded Samson and “certain holy women, who at the time of persecution took their own lives, and who are commemorated by the Church” to commit suicide. Furthermore, Aquinas also insisted that God could order the slaughter of innocent children (such as the children of the Amalekites), since “by the command of God, death can be inflicted on any man, guilty or innocent, without any injustice whatever.” [...] (One could, if one wished, argue for a contrary position on theological grounds: God, in freely choosing to become our Father, willingly accepted the responsibilities of a father: to protect His offspring and promote their welfare, while respecting their freedom as persons endowed with reason and free will – which means that He could never order anyone to kill another innocent human being, any more than a father can order a son to kill his brother.)"

http://theskepticalzone.com/wp/gunther-laird-critiques-natural-law-in-the-unnecessary-science/

(Hervorhebungen alle im Original. Offenlegung: Ich habe den Artikel nicht in Gänze gelesen, halte diese Passage aber für zitierenswert.)

 

Früher hat man eben so gedacht wie Thomas. Es war offenbar ganz normal, Menschen als Eigentum zu betrachten. Da war ja auch Sklaverei weithin akzeptiert, und das generelle Verständnis offenbar ein anderes. (Gleiche Quelle: "According to Aquinas, the State has the right to mutilate people for “lesser sins,” just as it has the authority to kill people convicted of “more heinous sins”, because every individual “belongs to the community”, of which he is a part (see here and here). Aquinas here seems to regard people as being in a very real sense the property of the State, and he even writes, “just as a city is a perfect community, so the governor of a city has perfect coercive power: wherefore he can inflict irreparable punishments such as death and mutilation.”

Nevertheless, the power of the State over the individual is not unlimited, and citizens are not obliged to obey manifestly unjust laws, or laws that go against the commandments of God, Who is Lord of all (including the State).")

 

Aus der damaligen Perspektive mag es vernünftig erschienen, dass der Mensch das Eigentum Gottes und damit effektiv sein Sklave ist, welcher nicht über sich selbst frei verfügen darf, über den Gott aber ganz nach Belieben verfügen kann. Moderne Christen sollten sich aber vielleicht überlegen, ob sie diese Tradition wirklich fortsetzen wollen. 

 

bearbeitet von iskander
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Flo77:

Die wenigsten Kriege werden geführt, weil man anderen das Lebensrecht abspricht.

 

Mir geht es um die, die die Waffen tragen. Politiker könne noch soviel entscheiden - wenn die ausführenden Soldaten fehlen, wird daraus nichts.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb rorro:

Mir geht es um die, die die Waffen tragen. Politiker könne noch soviel entscheiden - wenn die ausführenden Soldaten fehlen, wird daraus nichts.

In einer idealen Welt gäbe es auch keine Abhängigkeiten und kein Geldwesen. Menschliche Gesellschaften sind aber auf solche Beziehungen gegründet.

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb catholicissimus:

Überlassen wir doch dem Schöpfer die Gewalt über Leben und Tod. So wie Er uns ins Dasein gerufen hat, so soll Er uns auch abberufen!

Wer sich selbst tötet, setzt sich an die Stelle Gottes, was eine unglaubliche Anmaßung ist!

 

Wie ist das dann zum Beispiel mit der Ablehnung medizinischer Maßnahmen?

 

 

Geschrieben
vor 51 Minuten schrieb Guppy:

 

Wie ist das dann zum Beispiel mit der Ablehnung medizinischer Maßnahmen?

 

 

 

Eine ganz generelle Ablehnung ohne speziellen Anlass sollte aus christlicher Sicht kein Problem sein, weil man sich damit ja vollkommen in die Hände Gottes begibt, der über Leben und Tod, Gesundheit oder Krankheit entscheidet. Damit nimmt man aber auch jedes körperliche Leiden in Kauf, welches der Herr für einen bereithält.

Eine Ablehung von lediglich lebensverlängernden Maßnahmen (Patientenverfügung) kommt allerdings einer Absichtserklärung gleich, freiwillig aus dem Leben zu scheiden, wenn das Leben nicht wieder hergestellt werden kann auf einen Zustand wie man ihn gewohnt ist und wie man ihn nur zu akzeptieren bereit ist.

 

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Guppy:

Wie ist das dann zum Beispiel mit der Ablehnung medizinischer Maßnahmen?

 

Die ist zu respektieren - außer im Falle einer fachärztlich diagnistizierten psych. Erkrankung.

 

So habe ich es natürlich respektiert, wenn Zeugen Jehovas auch bei einem Hb von 4 keine Bluttransfusion wollten.

catholicissimus
Geschrieben
vor 16 Stunden schrieb Guppy:

 

Wie ist das dann zum Beispiel mit der Ablehnung medizinischer Maßnahmen?

 

 

Wenn ich lebensverlängernde Maßnahmen ablehne, komme ich meinem Schöpfer ja nicht in die Quere. Gott kann in seiner Allmacht mich auch ohne lebensverlängernde Maßnahmen im Erdenleben erhalten solange Er will.

catholicissimus
Geschrieben

Jesus war gehorsam bis zum Tod (Philipper 2, 8). Und wir Jünger stehen ja nicht höher als unser Meister!

Ein Gottgläubiger gehorcht nunmal seinem Gott, gerade in den wichtigsten Momenten des Erdenlebens.

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