Flo77 Geschrieben 1. November Melden Geschrieben 1. November vor einer Stunde schrieb catholicissimus: Jesus war gehorsam bis zum Tod (Philipper 2, 8). Und wir Jünger stehen ja nicht höher als unser Meister! Ein Gottgläubiger gehorcht nunmal seinem Gott, gerade in den wichtigsten Momenten des Erdenlebens. Und wenn Gott mich ruft, mir selbst das Leben zu nehmen? Übrigens wird bei keinem der in der Schrift beschriebenen Suizide erwähnt, daß diese Tat den (zusätzlichen) Zorn Gottes hervorgerufen hätte. Beim Suizid des Judas stellt sich ja sogar die Frage inwiefern sein Tun, daß ihn schließlich zu der Verzweiflungstat trieb, für den Heilsplan unumgänglich war und ob Gott seine Seele quasi mitgeopfert oder verworfen hat oder er für seine Bereitschaft mitzuwirken von Gott belohnt wurde. Zitieren
rorro Geschrieben 1. November Melden Geschrieben 1. November Gerade eben schrieb Flo77: Und wenn Gott mich ruft, mir selbst das Leben zu nehmen? Ich bin überzeugt, daß er Geschenke nicht zurücknimmt. Gerade eben schrieb Flo77: Übrigens wird bei keinem der in der Schrift beschriebenen Suizide erwähnt, daß diese Tat den (zusätzlichen) Zorn Gottes hervorgerufen hätte. Beim Suizid des Judas stellt sich ja sogar die Frage inwiefern sein Tun, daß ihn schließlich zu der Verzweiflungstat trieb, für den Heilsplan unumgänglich war und ob Gott seine Seele quasi mitgeopfert oder verworfen hat oder er für seine Bereitschaft mitzuwirken von Gott belohnt wurde. Vielleicht kannte Gott schon vor den Menschen mildernde Umstände. 😉 Zitieren
Flo77 Geschrieben 1. November Melden Geschrieben 1. November vor 12 Minuten schrieb rorro: Ich bin überzeugt, daß er Geschenke nicht zurücknimmt. Außer bei seinem Sohn? Zumal er selbst jedem von uns zu einem bestimmten Zeitpunkt das Leben wieder abnimmt. Er will es also nur nicht zurück, wenn es freiwillig zurückgegeben wird? vor 12 Minuten schrieb rorro: Vielleicht kannte Gott schon vor den Menschen mildernde Umstände. 😉 Davon gehe ich ohnehin aus, aber wie so oft meinte die Kirche hier lange Zeit, das Urteil Gottes vorhersehen zu können. Und woran sonst, wenn nicht an das Urteil der Kirche soll sich der Gläubige denn halten? Zitieren
SteRo Geschrieben 1. November Melden Geschrieben 1. November (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb catholicissimus: Wenn ich lebensverlängernde Maßnahmen ablehne, komme ich meinem Schöpfer ja nicht in die Quere. Gott kann in seiner Allmacht mich auch ohne lebensverlängernde Maßnahmen im Erdenleben erhalten solange Er will. Das gilt aber nicht für die "lebensverlängernden Maßnahmen (Patientenverfügung)", welche ich genannt habe, weil die Ablehnung dieser Maßnahmen sich ja explizit wider Gottes Willen richten a la "Wenn es Gottes Wille ist, dass ich zwar leben kann, aber nur mehr als am Leben gehaltener Fleischklops daliege, dann lehne ich die dafür erforderlichen lebensverlängernden medizinischen Maßnahmen ab. Wenn mir medizinische Maßnahmen aber ein Leben nach meinem Gusto ermöglichen, dann lehne ich sie nicht ab." vor 17 Stunden schrieb SteRo: Eine ganz generelle Ablehnung ohne speziellen Anlass sollte aus christlicher Sicht kein Problem sein, weil man sich damit ja vollkommen in die Hände Gottes begibt, der über Leben und Tod, Gesundheit oder Krankheit entscheidet. Damit nimmt man aber auch jedes körperliche Leiden in Kauf, welches der Herr für einen bereithält. Eine Ablehung von lediglich lebensverlängernden Maßnahmen (Patientenverfügung) kommt allerdings einer Absichtserklärung gleich, freiwillig aus dem Leben zu scheiden, wenn das Leben nicht wieder hergestellt werden kann auf einen Zustand wie man ihn gewohnt ist und wie man ihn nur zu akzeptieren bereit ist. bearbeitet 1. November von SteRo Zitieren
rorro Geschrieben 1. November Melden Geschrieben 1. November (bearbeitet) vor 27 Minuten schrieb Flo77: Außer bei seinem Sohn? Glaubst Du, er hat den Tod Jesu aktiv gewollt? Oder wußte Er nicht eher um die Konsequenz von Jesu gewaltlosem Auftreten? vor 27 Minuten schrieb Flo77: Zumal er selbst jedem von uns zu einem bestimmten Zeitpunkt das Leben wieder abnimmt. Er will es also nur nicht zurück, wenn es freiwillig zurückgegeben wird? So ist es. Kennst Du nicht das Gleichnis von den Talenten? Der eine mit dem einen Talent wollte es nicht, gab es selbst zurück. Das war die Verfehlung, viel mehr als daß er nichts daraus machte. vor 27 Minuten schrieb Flo77: Und woran sonst, wenn nicht an das Urteil der Kirche soll sich der Gläubige denn halten? An dem und an seinem Gewissen, das ihn Böses meiden läßt. bearbeitet 1. November von rorro Zitieren
Flo77 Geschrieben 1. November Melden Geschrieben 1. November vor einer Stunde schrieb rorro: Glaubst Du, er hat den Tod Jesu aktiv gewollt? Oder wußte Er nicht eher um die Konsequenz von Jesu gewaltlosem Auftreten? Was ich über die Idee des Kreuzopfers denke, willst Du nicht wissen. vor einer Stunde schrieb rorro: So ist es. Kennst Du nicht das Gleichnis von den Talenten? Der eine mit dem einen Talent wollte es nicht, gab es selbst zurück. Das war die Verfehlung, viel mehr als daß er nichts daraus machte. Sorry, aber dieses Gleichnis ist hier an den Haaren herbei gezogen. Es passt weder inhaltlich noch vom Kontext. vor einer Stunde schrieb rorro: An dem und an seinem Gewissen, das ihn Böses meiden läßt. Und woran schult sich das recht gebildete Gewissen? Eben. Zitieren
rorro Geschrieben 1. November Melden Geschrieben 1. November Ich hatte das Gleichnis nicht an den Haaren herbeigezogen, doch wir müssen uns nicht einig werden. Das Gewissen entscheidet auf einer Grundlage der Bildung in bestimmten Einzelfällen. Das kann - siehe Franz Jägerstätter - auch gegen den aktuellen Rat seiner kirchlichen Vorgesetzten sein. Zitieren
SteRo Geschrieben 1. November Melden Geschrieben 1. November vor 5 Stunden schrieb catholicissimus: Jesus war gehorsam bis zum Tod (Philipper 2, 8). Und wir Jünger stehen ja nicht höher als unser Meister! Ein Gottgläubiger gehorcht nunmal seinem Gott, gerade in den wichtigsten Momenten des Erdenlebens. Dass ein Gottgläubiger seinem Gott gehorchen würde ist so wahr wie es falsch ist. Denn mal gehorcht er und mal nicht, insbesondere dann nicht, wenn er ein Martyrium hinnehmen müsste, um den Glauben nicht in Zweifel zu ziehen. Nur ein Gottgläubiger im sog. "Gnadenstand" (von dem hier im Beicht-Thread so emsig geplaudert wird, weil jeder glaubt ihn zu haben) nimmt ohne zu zögern das Martyrium auf sich und folgt so seinem Herrn Jesus Christus nach. Zitieren
SteRo Geschrieben 1. November Melden Geschrieben 1. November vor 3 Stunden schrieb Flo77: Und wenn Gott mich ruft, mir selbst das Leben zu nehmen? Viele schon haben die Stimme des Teufels für Gottes Stimme gehalten, weil sie ihnen sagte, was sie hören wollten. Zitieren
phyllis Geschrieben 1. November Melden Geschrieben 1. November On 10/31/2025 at 11:42 AM, rorro said: So habe ich es natürlich respektiert, wenn Zeugen Jehovas auch bei einem Hb von 4 keine Bluttransfusion wollten. für sich selber oder für dritte? (idr ihre Kinder) Zitieren
rorro Geschrieben 1. November Melden Geschrieben 1. November vor 23 Minuten schrieb phyllis: für sich selber oder für dritte? (idr ihre Kinder) Für sich selbst. Zitieren
iskander Geschrieben 1. November Melden Geschrieben 1. November vor 12 Stunden schrieb catholicissimus: Wenn ich lebensverlängernde Maßnahmen ablehne, komme ich meinem Schöpfer ja nicht in die Quere. Gott kann in seiner Allmacht mich auch ohne lebensverlängernde Maßnahmen im Erdenleben erhalten solange Er will. So gesehen kann Gott in seiner Allmacht auch einen Suizidversuch verhindern. Nur überlässt er es normalerweise offenbar entweder dem Menschen selbst oder den äußeren Umständen, wann ein Mensch stirbt. Es lässt es offenbar einfach zu, dass Menschen sterben, ohne in der Regel dabei aktiv einzugreifen und den Todeszeitpunkt zu bestimmen. Oder was glaubst Du, dass die Menschen im Mittelalter viel früher gestorben sind als heute: Weil Gott es so wollte und die Leute damals zielgerichtet viel früher abberufen hat als heute? Oder weil er es einfach äußeren Umständen (wie Hygiene, Ernährung, med. Versorgung) überlässt, wann die Menschen sterben? @rorro vor 10 Stunden schrieb rorro: Ich bin überzeugt, daß er Geschenke nicht zurücknimmt. Du bist überzeugt davon, dass Gott darauf besteht, dass der Mensch Gottes Geschenk auch dann behält, wenn es für ihn zur Qual wird und er es aus gutem Grund zurückgeben will. Das ist in etwa so, als wenn man jemandem einen großen Schrank schenkt, der physisch und ästhetisch auch gut in das Haus des Beschenkten passt. Der Beschenkte muss jedoch umziehen, und der Schrank passt nun kaum noch in sein viel kleineres Domizil und wird nun zur Last; aber der "Geber" besteht darauf, dass der Schrank unbedingt bleibt. Wenn jemand ein Geschenk nicht zurückfordert, ist das großzügig (oder eigentlich auch nur einfach korrekt); wenn er hingegen denjenigen, der das Geschenk empfangen hat, verpflichtet, es unbedingt zu behalten, ist das kleinlich. Es zeigt sich hier auch, dass es in Wahrheit doch auch gar nicht um Geschenke geht, sondern um Leihgaben. Leihgaben, die demjenigen gehören, der sie gibt, und nicht etwa demjenigen, der sie empfängt. Und damit wären wir wieder bei dem Punkt, dass das Christentum das den Menschen traditionell nicht als ein Subjekt betrachtet hat, das sich selbst gehört, sondern als das Eigentum Gottes - weshalb eben das menschliche Leben auch Gott und nicht dem Menschen selbst gehört. Hier sollten Christen vielleicht mal weiterdenken... vor 10 Stunden schrieb rorro: Vielleicht kannte Gott schon vor den Menschen mildernde Umstände. 😉 In der Bibel wird der Suizid aber nicht als eine Sünde behandelt, für die es mildernde Umstände gibt, sondern gar nicht als Sünde. Er wird im Übrigens selbst in den exzessiven Verbots-Katalogen des AT nicht verurteilt, und auch nirgendwo im NT. Zitieren
catholicissimus Geschrieben 2. November Melden Geschrieben 2. November Wer mir nachfolgen will, nehme sein KREUZ auf sich! Ein Christ meidet das Kreuz nicht, sondern nimmt es freudig an, gerade beim Sterben. Es ist außerdem leichter, auf Erden zu leiden als später im Fegefeuer. Man erspart sich viele Leiden im Fegefeuer, wenn man bereits auf Erden gelitten hat, deshalb durfte der gute Schächer z.B. sofort ins Paradies! Zitieren
iskander Geschrieben 2. November Melden Geschrieben 2. November vor 6 Stunden schrieb catholicissimus: Wer mir nachfolgen will, nehme sein KREUZ auf sich! Ein Christ meidet das Kreuz nicht, sondern nimmt es freudig an, gerade beim Sterben. Wenn das die allgemeine Prämisse ist, dann wird der Christ einen maximal qualvollen Tod sterben wollen. Er wird jedes schmerzlindernde und sedierende Medikament ablehnen - generell, und "gerade" im Rahmen der Palliativmedizin. Ich möchte nicht unhöflich sein - aber wäre es nicht vielleicht nicht sinnvoll, ein wenig gründlicher nachzudenken, bevor Du Beiträge postest? 1 Zitieren
Chrysologus Geschrieben 2. November Melden Geschrieben 2. November vor 11 Stunden schrieb catholicissimus: Wer mir nachfolgen will, nehme sein KREUZ auf sich! Ein Christ meidet das Kreuz nicht, sondern nimmt es freudig an, gerade beim Sterben. Es ist außerdem leichter, auf Erden zu leiden als später im Fegefeuer. Man erspart sich viele Leiden im Fegefeuer, wenn man bereits auf Erden gelitten hat, deshalb durfte der gute Schächer z.B. sofort ins Paradies! Ich nehme an, Du lehnst Schmerzmittel und Narkosen ab. Zitieren
Guppy Geschrieben 2. November Melden Geschrieben 2. November Am 31.10.2025 um 16:42 schrieb rorro: Die ist zu respektieren - außer im Falle einer fachärztlich diagnistizierten psych. Erkrankung. So habe ich es natürlich respektiert, wenn Zeugen Jehovas auch bei einem Hb von 4 keine Bluttransfusion wollten. Aber ob jemand sich nun dadurch selbst tötet, indem er von einer Brücke springt oder indem er lebensrettende Medizin ablehnt, macht dann ja im Ergebnis auch keinen Unterschied. Man erfüllt sich auf beide Weisen den eigenen Sterbewunsch. Darum die Frage, ob man als Mensch vor Gott die moralische Pflicht hat sein Leben mit allen medizinisch möglichen Mitteln zu verlängern oder ob man auch ab irgendeinem Punkt sagen darf, dass man Medizin ablehnt und den eigenen Tod dann eben in Kauf nimmt. Zitieren
SteRo Geschrieben 3. November Melden Geschrieben 3. November (bearbeitet) vor 16 Stunden schrieb Guppy: Aber ob jemand sich nun dadurch selbst tötet, indem er von einer Brücke springt oder indem er lebensrettende Medizin ablehnt, macht dann ja im Ergebnis auch keinen Unterschied. Man erfüllt sich auf beide Weisen den eigenen Sterbewunsch. Das ist eben genau nicht der Fall. Wenn jemand von der Brücke springt muss man nicht über die Absicht diskutieren. Aber wenn jemand "Medizin" ablehnt, welche du - ich betone DU - als lebensrettend ansiehst in dem Sinne, dass du - ich betone DU - auch glaubst ohne diese "Medizin" werde der Tod sicher eintreten, dann ist prinzipiell offen, welche Absicht/Motivation der hat, der die "Medizin" ablehnt, und was dieser - in Gegensatz zu dir - glaubt, insbesondere dann, wenn es Indizien gibt, dass religiöse Motive dahinterstecken könnten. Außerdem: Verschiedene Arten des Tuns nur (materialistisch) nach dem Ergebnis zu bewerten ("macht dann ja im Ergebnis auch keinen Unterschied") ist zutiefst unchristlich. vor 16 Stunden schrieb Guppy: Darum die Frage, ob man als Mensch vor Gott die moralische Pflicht hat sein Leben mit allen medizinisch möglichen Mitteln zu verlängern oder ob man auch ab irgendeinem Punkt sagen darf, dass man Medizin ablehnt und den eigenen Tod dann eben in Kauf nimmt. Es hängt nicht davon ab, dass DU ein bestimmtes Tun mit "den eigenen Tod ... in Kauf" nehmen beurteilst. Entscheidend ist immer die Motivlage des Betroffenen. Was man aber sagen kann ist, wenn man auf der einen Seite Medizin akzeptiert um ein angenehmes möglichst langes Leben zu führen, auf der anderen Seite aber lebensverlängernde Maßnahmen per Patientenverfügung ablehnt, dann folgt man nicht Gottes Willen, sondern nur dem eigenen. bearbeitet 3. November von SteRo Zitieren
SteRo Geschrieben 3. November Melden Geschrieben 3. November Problematisch ist aber sicher, wenn Eltern für ihre Kinder entscheiden, dass ihren Kindern aus religiösen Gründen keine medizinische Behandlung zuteil werden soll, welche auf der Basis des Wissens der Schulmedizin notwendig zur Erhaltung des Lebens der Kinder ist. Hier wäre es ggf. von Seiten des Staates angezeigt, den Eltern vorübergehend das Sorgerecht zu entziehen. Denn da Kinder ihren regliösen Glauben ja noch nicht wählen können bzw nicht frei gewählt haben, wäre eine solche irreversible Entscheidung ihrer Eltern durch nichts zu rechtfertigen. Zitieren
Flo77 Geschrieben 3. November Melden Geschrieben 3. November vor 24 Minuten schrieb SteRo: Denn da Kinder ihren regliösen Glauben ja noch nicht wählen können bzw nicht frei gewählt haben, wäre eine solche irreversible Entscheidung ihrer Eltern durch nichts zu rechtfertigen 🤣🤣🤣🤣🤣 In welchem Land? Zitieren
SteRo Geschrieben Montag um 17:41 Melden Geschrieben Montag um 17:41 (bearbeitet) vor 10 Stunden schrieb SteRo: Was man aber sagen kann ist, wenn man auf der einen Seite Medizin akzeptiert um ein angenehmes möglichst langes Leben zu führen, auf der anderen Seite aber lebensverlängernde Maßnahmen per Patientenverfügung ablehnt, dann folgt man nicht Gottes Willen, sondern nur dem eigenen. Das bezog sich auf eine hedonistische Motivation zur Lebensverlängerung mittels Medizin. Aber das ist ja nur eine der möglichen Motivationen, insofern gilt bzgl. möglicher anderer Motivationen, was ich just im Satz davor gesagt habe: vor 10 Stunden schrieb SteRo: Entscheidend ist immer die Motivlage des Betroffenen. Gott hat den Menschen ja nach seinem Bilde geschaffen, damit er mittels des Vernunftvermögens seinem göttlichen Wissen naturwissenschaftlich und medizinisch nachspüren kann und damit ist der medizinische Fortschritt natürlich von Gott gewollt. Da Gott die Kreatur Mensch an seinem Sein teilhaben lässt, ist dieses Menschsein natürlich auch zu hegen und zu pflegen, um der Berufung durch Gott möglichst lange treu dienen zu können. Medizin ist also auch entsprechend anzuwenden, um möglichst effizient (d.h. gesund) und möglichst lange Gottes Wille folgen zu können. Daneben kann eine Ablehnung bloß lebensverlängernder Maßnahmen per Patientenverfügung auch ein Akt der Nächstenliebe sein: die medizinischen und pflegerischen Resourcen sind ggf. besser (zB für andere Menschen mit Chance auf ein normales Weiterleben) einzusetzen als sie dafür zu verwenden, nur den eigenen dahinvegetierenden Leib am leben zu erhalten. In diesem Sinne wird das eigene Leben für andere gegeben. bearbeitet Montag um 17:54 von SteRo Zitieren
Guppy Geschrieben Montag um 20:11 Melden Geschrieben Montag um 20:11 vor 8 Stunden schrieb SteRo: Was man aber sagen kann ist, wenn man auf der einen Seite Medizin akzeptiert um ein angenehmes möglichst langes Leben zu führen, auf der anderen Seite aber lebensverlängernde Maßnahmen per Patientenverfügung ablehnt, dann folgt man nicht Gottes Willen, sondern nur dem eigenen. Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Wenn ich morgen einen schweren Unfall hätte, wünschte ich mir natürlich medizinische Hilfe, damit mein Leben vielleicht gerettet und meine Gesundheit wieder halbwegs hergestellt werden kann. Aber wenn ich z.B. 95 Jahre alt bin und mein Herz versagt, möchte ich nicht noch wiederbelebt und auf einer Intensivstation behandelt werden. Oder wenn ich mit 95 irgendwann das Essen und Trinken einstelle, möchte ich nicht, dass man mir noch Magensonden legt um mich künstlich zu ernähren. Ich wünschte mir dann, dass ein natürliches Sterben in einem hohen Lebensalter einfach akzeptiert wird statt das Leben bzw. Sterben mit allen medizinischen Mitteln immer wieder noch ein paar Tage oder Wochen hinauszuzögern. 2 Zitieren
SteRo Geschrieben Dienstag um 08:06 Melden Geschrieben Dienstag um 08:06 vor 11 Stunden schrieb Guppy: Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Dann lies diesen Beitrag, vielleicht hilfts. Es gibt ja zahlreiche Motivationen und nur auf die Motivation kommts an. vor 11 Stunden schrieb Guppy: Wenn ich morgen einen schweren Unfall hätte, wünschte ich mir natürlich medizinische Hilfe, damit mein Leben vielleicht gerettet und meine Gesundheit wieder halbwegs hergestellt werden kann. Und was ist deine Motivation dafür? vor 11 Stunden schrieb Guppy: Aber wenn ich z.B. 95 Jahre alt bin und mein Herz versagt, möchte ich nicht noch wiederbelebt und auf einer Intensivstation behandelt werden. Oder wenn ich mit 95 irgendwann das Essen und Trinken einstelle, möchte ich nicht, dass man mir noch Magensonden legt um mich künstlich zu ernähren. Ich wünschte mir dann, dass ein natürliches Sterben in einem hohen Lebensalter einfach akzeptiert wird statt das Leben bzw. Sterben mit allen medizinischen Mitteln immer wieder noch ein paar Tage oder Wochen hinauszuzögern. Und was ist deine Motivation dafür? Zitieren
iskander Geschrieben Dienstag um 16:58 Melden Geschrieben Dienstag um 16:58 vor 8 Stunden schrieb SteRo: Und was ist deine Motivation dafür? Ist der Wunsch, ein einigermaßen angenehmes Leben zu haben und sich unnötiges Leid zu ersparen, solange das nicht auf die Kosten anderer geht und deren Interessen angemessen berücksichtigt werden, eigentlich "hedonistisch" in einem kritikwürdigen Sinne? Zitieren
Guppy Geschrieben Mittwoch um 23:14 Melden Geschrieben Mittwoch um 23:14 Wird in der Palliativmedizin nicht auch versucht, Leid so gut wie nur möglich zu minimieren und dem Menschen ein möglichst leidarmes Sterben zu ermöglichen? Da werden doch auch hochdosiert Schmerzmittel gegeben, auch wenn dadurch die Lebenszeit verkürzt wird. Oder die Patienten werden völlig sediert und das Bewusstsein so heruntergefahren, dass sie Schmerzen oder Atemnot nicht mehr mitgekommen. Zitieren
Guppy Geschrieben Mittwoch um 23:23 Melden Geschrieben Mittwoch um 23:23 Am 4.11.2025 um 09:06 schrieb SteRo: Und was ist deine Motivation dafür? Meine Motivation ist allgemein für mich abzuwägen, in welcher Lebenssituation und unter welchen Umständen welche medizinischen Massnahmen sinnvoll sind oder eben nicht. Es ist für mich etwas anderes, ob ich mit 30 oder mit 95 reanimiert werde. Oder ob ich ansonsten gesund bin oder mein ganzer Körper voller Krebs ist. Sowas wägt man doch ab. Ich denke auch mal, dass jeder Mediziner bei halbwegs gesundem Verstand da abwägt. Zitieren
Recommended Posts
Join the conversation
You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.