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Zachäus


Justin Cognito

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Das Evangelium nach Lukas, Kapitel 19

Jesus im Haus des Zöllners Zachäus

 

1 Dann kam er nach Jericho und ging durch die Stadt.

2 Dort wohnte ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war sehr reich.

3 Er wollte gern sehen, wer dieser Jesus sei, doch die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht; denn er war klein.

4 Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste.

5 Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein.

6 Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf.

7 Als die Leute das sahen, empörten sie sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt.

8 Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück.

9 Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist.

10 Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.

 

 

Diese Perikope hat mich als Kind immer sehr beeindruckt. Heute bin ich wieder auf sie gestoßen. Was mich hier beeindruckt ist der Umgang Jesu mit dem Sünder Zachäus. Er möchte heute Gast in seinem Hause sein. Er sagt nicht: Bring dein Leben in Ordnung, dann komme ich selbstverständlich gerne zu dir und bringe dir das Heil. Er sagt: Heute muss ich bei dir Gast sein. Und weil Zachäus sich als von Jesus angenommen erfährt, ändert er sein Leben. Ich glaube hier kann ich viel lernen, und auch für uns als Kirche ist diese Stelle wahrscheinliche eine wichtige Anfrage. Wie gehen wir mit den Sünderinnen und Sündern um? Gehen wir zu ihnen, laden wir sie ein bei uns Gast zu sein? Oder belehren wie sie zuerst einmal über Fehler, warten auf ihre Umkehr und öffnen ihnen erst dann unsere Herzen und unsere Kirchen?

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Wie gehen wir mit den Sünderinnen und Sündern um?

Sind das die anderen? Ich würde sagen: Hallo Kollegen.

bearbeitet von ThomasBloemer
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Wie gehen wir mit den Sünderinnen und Sündern um?

Sind das die anderen? Ich würde sagen: Hallo Kollegen.

Ja klar .... da hast du recht. Stimmt natürlich.

 

Und was machen wir als Kirche? Klar sind wir auch immer eine Kirche der SünderInnen, aber wie gehen wir zB mit den uns anvertrauten Sakramenten um?

bearbeitet von Kryztow
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Diese Perikope hat mich als Kind immer sehr beeindruckt. Heute bin ich wieder auf sie gestoßen. Was mich hier beeindruckt ist der Umgang Jesu mit dem Sünder Zachäus. Er möchte heute Gast in seinem Hause sein. Er sagt nicht: Bring dein Leben in Ordnung, dann komme ich selbstverständlich gerne zu dir und bringe dir das Heil. Er sagt: Heute muss ich bei dir Gast sein. Und weil Zachäus sich als von Jesus angenommen erfährt, ändert er sein Leben. Ich glaube hier kann ich viel lernen, und auch für uns als Kirche ist diese Stelle wahrscheinliche eine wichtige Anfrage. Wie gehen wir mit den Sünderinnen und Sündern um? Gehen wir zu ihnen, laden wir sie ein bei uns Gast zu sein? Oder belehren wie sie zuerst einmal über Fehler, warten auf ihre Umkehr und öffnen ihnen erst dann unsere Herzen und unsere Kirchen?

Hallo Kryztow,

 

wie wahr, was du da schreibst! Aber wie schade, wenn ich sehe, wie die Kirche (in diesem Fall unser Pfarrer) dieses Evangelium manchmal mit Füßen tritt! :blink: Wie kann es sein, dass ein Priester das Recht hat einer Person die Hl. Kommunion zu verweigern obwohl sie diese Stärkung momentan garade besonders nötig hätte?

 

Grüße

gimu

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Wie kann es sein, dass ein Priester das Recht hat einer Person die Hl. Kommunion zu verweigern obwohl sie diese Stärkung momentan garade besonders nötig hätte?

Dazu kann man schwer was sagen, ohne den Einzelfall zu kennen. Grundsätzlich ist meines Wissens die Verweigerung der Kommunion nur bei offensichtlicher Kommunionunfähigkeit erlaubt (Betrunkene etc.).

 

Offen sein für Suchende sollen und müssen wir natürlich. Andererseits können wir mit unseren Sakramenten auch keinen Ausverkauf betreiben, wie das manchmal, z.B. bei kirchlichen Trauungen, leider geschieht. Es ist schwer, hier eine Grenze zu ziehen - der pastorale Einzelfall erfordert Sensibilität - da ist es im grunde egal, ob es sich um Kirchgänger handelt oder um leute, die auf der Suche sind und mal reinschauen.

 

Mir ist noch nicht ganz klar, worauf Du mit diesem Thread hinauswillst, Kryztow.

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Dazu kann man schwer was sagen, ohne den Einzelfall zu kennen. Grundsätzlich ist meines Wissens die Verweigerung der Kommunion nur bei offensichtlicher Kommunionunfähigkeit erlaubt (Betrunkene etc.).

Hi Thomas,

 

diese Frau hat vor längerer Zeit ihren Ehemann durch einen tödlichen Unfall verloren. Jetzt lebt sie mit einem anderen Mann zusammen. (sie haben nicht geheiratet) Das Problem ist jetzt, dass der neue Lebenspartner geschieden ist. Soweit ich weiss darf sie nur an der Hl. Kommunion nicht teilnehmen. Beichte wäre i. O. lt. unserem Pfarrer.

Kannst du mir zu diesem Fall was "offizielles" liefern?

 

Grüße

gimu

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offiziell schauts so aus:

 

c. 915 - Zur heiligen Kommunion dürfen nicht zugelassen werden Exkommunizierte und Interdizierte nach Verhängung oder Feststellung der Strafe sowie andere, die hartnäckig in einer offenkundigen schweren Sünde verharren.

 

Wiederverheiratete Geschieden fallen laut Interpretation der PCI (Päpstliche Kommission für authentische Rechtsauslegung) immer unter den letzten Fall.

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Mir ist noch nicht ganz klar, worauf Du mit diesem Thread hinauswillst, Kryztow.

Ich hab jetzt nichts im Hinterkopf auf was ich hinauswill. Ich finde es nur wichtig die Praxis Jesu zu bedenken, wenn es darum geht wie wir als Kirche auf Menschen zugehen.

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offiziell schauts so aus:

 

c. 915 - Zur heiligen Kommunion dürfen nicht zugelassen werden Exkommunizierte und Interdizierte nach Verhängung oder Feststellung der Strafe sowie andere, die hartnäckig in einer offenkundigen schweren Sünde verharren.

 

Wiederverheiratete Geschieden fallen laut Interpretation der PCI (Päpstliche Kommission für authentische Rechtsauslegung) immer unter den letzten Fall.

Hallo Kryztow,

 

diese Frau ist weder geschieden noch hat sie den Mann geheiratet! Warum darf sie dann trotzdem nicht an der Hl. Kommunion teilnehmen? Bei ihm könnt ich es ja verstehen.

 

Grüße

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Ich hab überlesen dass sie nicht verheiratet sind. Dann siehts wieder ein bisschen anders aus. Dann liegt es nämlich mehr im Ermessen des Priesters. Bei Wiederverheiratung gibt es dieses Ermessen (rechtlich) nicht mehr. Der Grund ist, dass ihr Partner (kirchlich) verheiratet ist. Sie also ehebrecherisch zusammenleben.

 

So sieht es rechtlich aus, pastoral ist das eine ganz andere Frage.... und jedenfalls sehr schwierig zu beantworten.

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Bei der Beichte ist die Schwierigkeit dass sie ihre Lebenssituation wahrscheinlich nicht ändern will. Und Can. 987 sagt:

 

Damit ein Gläubiger die heilbrindende Hilfe des Bußsakraments ermpfängt, muß er so disponiert sein, daß er sich unter Reue über seine begangenen Sünden und mit dem Vorsatz zur Besserung Gott zuwendet.

---------------------------------------------------------------------------------------------

 

Insgesamt liegt diesen Regelungen natürlich die Schwierigkeit zugrunde, dass der Begriff Sünde überhaupt keine rechtliche, sondern eine moralische Wertung ist. Von daher ist seine Anwendung im Kirchenrecht höchst problematisch.

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Lieber Kryztow,

 

diese Geschichte aus dem Nt ist sehr brührend. Sie zeigt nach meinem Verständnis aber auch die starke Affinität zwischen Christus und Zachäus.

 

Zachäus steigt auf den Maulbeerbaum, um Jesus zu S E H E N.

 

Was für ein Engagement, was für ein Feuer, welche Bereitschaft und infolgedessen auch: welche Empfänglichkeit dahinter steht.

Zachäus bleibt nicht in den hinteren Reihen sondern strengt sich an.

 

Jesus sieht das und als Sohn Gottes erkennt er auch, WARUM Zachäus das tut. Jesus weiß schon b e v o r Zachäus es ausspricht, daß Zachäus seine Sünden bereut und bereit ist, Wiedergutmachung zu leisten.

Das ist der Grund, weshalb er ihm entgegenkommt und sich bei ihm einlädt.

Zachäus ist ein Suchender und kein gleichgültiger Mensch gewesen.

Das zeigt sein gesamtes Verhalten.

 

Zachäus ist - so spontan er sich äußert- ein impulsiver, lebendiger Mensch gewesen, der sich sofort ganz einbrachte.

Für einen Zöllner brachte er eine ungeheure Offerte, indem er sagte, daß er das Vierfache zurückzahlen wird!

 

Zachäus brachte also schon eine große Bereitschaft mit sich. Jesus konnte das schon vorher sehen.

Ich würde sagen, beide haben sich gleichzeitig erkannt.

 

Übertragen auf die von Dir bezogene Situation bedeutet das: Was tut diese Frau oder der Mann, die da zusammenleben, um Jesus zu sehen?

 

Der Ball, der Anfanfg ist schon bei der Bereitschaft des "Zöllners".

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Das Evangelium nach Lukas, Kapitel 19

Jesus im Haus des Zöllners Zachäus

 

1 Dann kam er nach Jericho und ging durch die Stadt.

2 Dort wohnte ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war sehr reich.

3 Er wollte gern sehen, wer dieser Jesus sei, doch die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht; denn er war klein.

4 Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste.

5 Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein.

6 Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf.

7 Als die Leute das sahen, empörten sie sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt.

8 Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück.

9 Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist.

10 Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.

 

 

Diese Perikope hat mich als Kind immer sehr beeindruckt. Heute bin ich wieder auf sie gestoßen. Was mich hier beeindruckt ist der Umgang Jesu mit dem Sünder Zachäus. Er möchte heute Gast in seinem Hause sein. Er sagt nicht: Bring dein Leben in Ordnung, dann komme ich selbstverständlich gerne zu dir und bringe dir das Heil. Er sagt: Heute muss ich bei dir Gast sein. Und weil Zachäus sich als von Jesus angenommen erfährt, ändert er sein Leben. Ich glaube hier kann ich viel lernen, und auch für uns als Kirche ist diese Stelle wahrscheinliche eine wichtige Anfrage. Wie gehen wir mit den Sünderinnen und Sündern um? Gehen wir zu ihnen, laden wir sie ein bei uns Gast zu sein? Oder belehren wie sie zuerst einmal über Fehler,  warten auf ihre Umkehr und öffnen ihnen erst dann unsere Herzen und unsere Kirchen?

Lieber Kryztow,

 

beim Lesen Deines Eröffnungspostings dachte ich spontan:

 

"Kein Wunder, dass gerade Kinder diese Geschichte beeindruckend finden. Heißt es doch von Zachäus: ... denn er war klein."

 

Ich habe es immer wieder erlebt, dass Kinder ganz fasziniert und beeindruckt sind von der Geschichte.

 

Mir selber sagt sie:

Auch wenn ich mich "klein" fühle vor Gott und vor Jesus, es gibt dennoch einen Weg zu ihm. Und voll Vertrauen darf ich hoffen, dass er auch bei mir Gast sein will. Egal, was andere von mir halten oder wie ich mich selbst einschätze.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Liebe barbarosina,

 

so ähnlich wie Du hatte ich diese Stelle auch schon immer aufgefasst. Ganz entscheidend für die Begegnung ist die Offenheit für sie.

 

Ich stelle mir das Leben von Zachäus so vor (rein spekuliert): Der Mann ist schon immer ein Außenseiter gewesen, bedingt durch seine kleine Gestalt. Vielleicht wurde er gehänselt, vielleicht fühlte er sich minderwertig, vielleicht gab es für ihn deswegen keine Chance für einen "ordentlichen" Beruf. Irgendwann sagte er sich "Euch zeig ich's! Ich lasse mich nicht in eine Ecke stellen!" Ein Weg dorthin: Den verhassten Ruf des Zöllners annahmen, aber was soll's schon, wenn mich eh keiner mag?

 

Langsam kommt er ans Ziel seiner Wünsche: Er übt eine Kontrolle aus, er wird reich, er gewinnt an Macht ... aber zufrieden ist er trotzdem nicht. Da fehlt etwas: Er wird als Mensch nicht akzeptiert.

 

Plötzlich heißt es: "Jesus von Nazareth kommt in nach Jericho!" Von dem hat Zachäus auch schon gehört, der soll ja oben am See Genesareth wahre Wunder gewirkt und die Leute begeistert haben. Das ist ein Heiliger, von dem es heißt, er lehre nicht wie einer Pharisäer, sondern wie einer mit göttlicher Macht. Den muss ich unbedingt sehen! Vielleicht kann ich ihn ja sogar sprechen und er gibt mir einen Tip, was ich tun muss, um zufrieden und glücklich zu sein.

 

Doch dann ... die Menge sieht ihre Chance gekommen, dem verachteten Blutsauger die Suppe zu versalzen: Sie lassen ihn nicht durch, sie versperren ihm Weg und Blick, diese Rache ist klein aber tut gut. Nein, das hat dieser Zöllner doch gar nicht verdient, dem möglichen Messias nahe zu kommen.

 

Doch Zachäus ist ebenso verzweifelt wie findig. Hier kommt vielleicht die Chance seines Lebens, und er soll sie einfach verstreichen lassen, weil ihm alle den Rücken zukehren und ausgrenzen?

 

Not macht erfinderisch, und so klettert er auf einen strategisch günstig gelegenen Baum. Gespannt und nervös wartet er dort auf Jesus. Plötzlich werden die Rufe lauter, Er kommt! Jetzt nur nicht runterfallen ... von weitem kann er Ihn schon sehen, umgeben von einer großen Menge und lautem Getöse, weil jeder etwas von Ihm will, eine Berührung, ein Wort, eine Heilung. Zachäus zittert vor Aufregung: Wird Er mich überhaupt sehen? Falls ja, wird Er mich ignorieren, weil ich ein Zöllner bin? Oh weh, wenn Er der ist, von dem alle reden, wird Er wissen, was ich für ein Kerl bin ... aber die unglaubliche Hoffnung, die alle dort unten in Ihn setzen, die Anspannung der Leute, das Leuchten in ihren Augen, die Begeisterung in ihren Stimmen ... da muss doch was dran sein ... wenn Er auch nur ein Wort zu mir sagt; ich werde alles tun, was Er von mir verlangt, mein ganzes Leben umkrempeln, in Sack und Asche gehen, eine Wallfahrt nach Jerusalem machen, von meinem Geld eine Synagoge bauen lassen, alles was Er will ...

 

Jesus kommt. Er sieht ihn. Er schaut zu ihm hoch. Der Menge gefällt das nicht. Sein Herz droht auszusetzen. Und Jesus sagt zu ihm: "Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Hause zu Gast sein!"

 

Wie viele Zentner fallen von einem Menschen ab, der von Gott eine solche Aussage hört? Und dabei muss man gar nichts Großartiges tun ... nur Gott einlassen.

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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Ich muss das Thema noch einmal aufgreifen!

 

Ich hab überlesen dass sie nicht verheiratet sind. Dann siehts wieder ein bisschen anders aus. Dann liegt es nämlich mehr im Ermessen des Priesters.

 

*kopfschüttel*

 

Jetzt wenn die Frau in eine andere Gemeinde umziehen würde, dann dürfte sie dort unter Umständen (wenn der dortige Pfarrer ihre Situation nicht so eng sehen würde) wieder an der Hl. Kommunion teilnehmen. Darf ein Priester so eine Entscheidung überhaupt alleine treffen? Also ich würde mir so einen Ausschluss schon zweimal überlegen! Denn die Konsequenzen sieht man bei dieser Frau: Sie hat sich vom Gemeindeleben fast vollständig zurückgezogen? Wie sie ihren Glauben privat lebt weiß ich nicht. Und ich kann sie da auch etwas verstehen. Ist das wirklich im Sinne dieses Evangeliums! Einen Sünder einfach so auszuschließen?

 

Grüße

gimu

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Ist das wirklich im Sinne dieses Evangeliums! Einen Sünder einfach so auszuschließen?

Ich glaub nicht. Das Kirchenrecht siehts anders.

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Ist das wirklich im Sinne dieses Evangeliums! Einen Sünder einfach so auszuschließen?

Ich glaub nicht. Das Kirchenrecht siehts anders.

Tut es das wirklich, Krystow? Wo steht denn im Kirchenrecht was über Ausschließen?

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Zumindest werden"notorische schwere Sünder" (sind wir das nicht alle) nicht zum Empfang der Kommunion und der Krankensalbung zugelassen.

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Ist das wirklich im Sinne dieses Evangeliums! Einen Sünder einfach so auszuschließen?

Ich glaub nicht. Das Kirchenrecht siehts anders.

Paulus scheint das aber anders zu sehen.

 

Mit dem Sünder sprechen.

Wenn er nicht hört, mit einem Zeugen nochmals mit ihm sprechen.

Wenn er nicht hört, dann vor der gesamten Gemeinde.

 

Hört er nicht, dann wird er ausgeschlossen, aber mit allem drum und dran.

 

 

Oder eine andere Stelle. Jesus zur Ehebrecherin: Gehe, und sündige nicht mehr. Was hätte er gemacht, wenn man sie jeden Tag mit erneutem Ehebruch vor ihn geschleppt hätte?

 

Immer wieder vergeben und gesagt: Sündige nicht mehr?

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@Martin

Oder eine andere Stelle. Jesus zur Ehebrecherin: Gehe, und sündige nicht mehr. Was hätte er gemacht, wenn man sie jeden Tag mit erneutem Ehebruch vor ihn geschleppt hätte?

 

Immer wieder vergeben und gesagt: Sündige nicht mehr?

 

Also diese Frage hat dir Jesus höchstpersönlich beantwortet:

Lies mal Lukas 17, 3-4:

Wenn dein Bruder sündigt, weise ihn zurecht; und wenn er sich ändert, vergib ihm.

Und wenn er sich siebenmal am Tag gegen dich versündigt und siebenmal wieder zu dir kommt und sagt: Ich will mich ändern!, so sollst du ihm vergeben.

 

Werner

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Paulus scheint das aber anders zu sehen.

 

Mit dem Sünder sprechen.

Wenn er nicht hört, mit einem Zeugen nochmals mit ihm sprechen.

Wenn er nicht hört, dann vor der gesamten Gemeinde.

 

Hört er nicht, dann wird er ausgeschlossen, aber mit allem drum und dran.

Die Antwort von Werner spricht mir aus dem Herzen. Die Kirche ist eben eine Kirche der SünderInnen und der Heiligen. Wir sind nicht perfekt und trotzdem dürfen wir das unverlierbare Prägmal der Taufe tragen und uns auf die Zusage Gottes verlassen: Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt. Bei Paulus scheint mir die Sorge für die Gemeinde im Mittelpunkt zu stehen. Wenn jemand durch sein Verhalten die Gemeinde gefährdet muss er/sie nach der Ausschöpfung aller Möglichkeiten, auch auf die Konsequenz hingewiesen werden dass er/sie für die Gemeinde nicht mehr tragbar ist und von ihr ausgeschlossen werden. Weil er/sie aber die grundsätzliche Heilszusage Gottes in der Taufe aber nicht verliert muss wohl abgewogen werden zwischen den Bedürfnissen (auch sakramentalen Bedürfnissen) des / der Einzelnen und dem was die Gemeinde noch aushält. Rom sieht das so, dass die Gemeinde ein Recht hat vor Verführung zur Sünde geschützt zu werden, und das geht nur wenn öffentliche und hartneckige SünderInnen von bestimmten Sakramenten ausgeschlossen werden. Die Ansicht ist verständlich, aber ich glaube man kann über sie auch diskutieren. Wenn nämlich die Gemeinde unterscheiden kann zwischen dem Scheitern Einzelner (und in irgendeinem Bereich scheitert jede / jeder einmal) und der Notwendigkeit der Treu zu den christlichen Grundsätzen, dann kann auch mit Barmherzigkeit auf die Glaubensbedürfnisse Einzelner eingegangen werden.

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Es erhebt sich doch durchaus die Frage, in welchem Kontext Paulus seine Worte geschrieben hat: Um welchen konkreten Fall ging es? Resultierten innerhalb der Gemeinde Spannungen aus dem Vorfall? Kam es vielleicht sogar zu Spaltungen?

 

Es ging Paulus gewiss nicht um 08/15-Vergehen, sondern in seinen Briefen wurden meistens Anfragen beantwortet, die aus einem aufgetretenen Problem resultierten.

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