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  1. Letzte Stunde
  2. jesusallein

    Gebete

    Durch das neue Leben, dass du Herr Jesus Christus mir geschenkt hast, bin ich befreit von allen selbstsüchtigen Wünschen, und kann dir zur Ehre und zum Segen meiner Mitmenschen leben. https://www.youtube.com/watch?v=0rDRHcJKTcY
  3. Gestern
  4. Domingo

    Gewissen?

    Ich glaube, das nennt man heute "Primär-" bzw. "Sekundärreligionen." Das Judentum und der sog. Hinduismus sind Primärreligionen, das Christentum und der Buddhismus Sekundärreligionen. Letztere haben sich idR aus einer Primärreligion entwickelt und haben soteriologischen Charakter, welcher dann auf die Urreligion ziurückwirken kann - wie im Falle des Hinduismus, der aus dem Buddhismus und ähnlichen Bewegungen den soteriologischen Aspekt (Befreiung aus dem Samsara, dem Kreislauf der Wiedergeburten, und dem im Leben inhärenten Leid) einverleibt hat. Natürlich kann man auch klar sehen, dass der Rettungsgedanke schon in der Primärreligion beginnt: Im Falle des Judentums sind Tendenzen zur Eschatologie und Eskapismus aus dem Mist dieser Welt zu erkennen. Die Bibel ist sehr interessant, weil man darin die Entwicklung von einer Primär- zu einer Sekundärreligion sieht.
  5. Flo77

    Was passiert eigentlich, wenn...

    Ich habe von Ehrman schon einiges gehört und so überzeugend ich vieles finde, so skeptisch bin ich eigenen anderen seiner Thesen. Aber ich habe die Datierung der Evangelien doch gar nicht aufgebracht? Ich bedaure zwar, die die drei bzw. vier interessantesten Evangelien nicht überliefert wurden, aber das hat mit dem Threadthema recht wenig zu tun. Was Freys Ausgangsfrage angeht: sollte ein Text unzweifelhaft von unserem Jesus berichten und nachweislich vor 20 n. Chr. verfasst worden sein, müsste die Religionswissenschaft die Geschichte der Urkirche logischerweise neu ordnen. Ob das nun entscheidende Veränderungen in der Interpretation der Geschehnisse verursachte, kann ich schlecht beurteilen. Die Frage dem exakten 0-Punkt der Zeitrechnung - der gute Dionysius Exiguus hat sich ja vermutlich eh verrechnet - spielt, denke ich, eh keine große Rolle mehr. Für die Kirche wären diese Informationen allerdings genauso irrelevant wie die Didache in ihrer Originalfassung oder eines der verschollenen Evangelien, da sie diese Texte wie dann auch den neu aufgefundenen Text eh nicht als Teil der Tradition ansieht und die enthaltenen theologischen Positionen sofern sie nicht durch "interpretatio catholica" zurechtgebogen werden könnten eh als häretisch verworfen werden würden. Alles andere würde mich zumindest extrem überraschen.
  6. Kippot Rödingen ist nicht sooo weit, Kippot zu bekommen ist allerdings auch online nicht sonderlich schwierig. Mich überrascht einfach, daß es weder in Köln noch Aachen noch Düsseldorf stationäre Geschäfte für Judaica zu geben scheint.
  7. Weihrauch

    Gewissen?

    Darf man doch. Wer bin ich, das jemandem zu verbieten? Abgesehen davon lese ich bloß eine zusammenhängende Schöpfungserzählung. Die lassen sich wunderbar miteinander harmonisieren. Wie, habe ich gezeigt. Dem muss sich aber niemand anschließen. Die einen ziehen daraus eben den in meinen Augen angeblichen Sündenfall und die Erbsündenlehre, ich dagegen für Mensch und Tier das Geschenk der Fruchtbarkeit und des Eros, welche den Menschen und die Tiere an sich unsterblich macht, aber nicht das Individuum. Den Wahrheitsgehalt kann jeder sehen. Den Menschen an sich gibt es noch, einzelne Menschen sterben alle. Dieser Dreh ist doch leicht nachvollziehbar, zwischen dem Leben der Menschheit und individuellem Tod zu unterscheiden. Sprache macht's im Hebräischen wie im Deutschen möglich.
  8. iskander

    Was passiert eigentlich, wenn...

    Es ist zudem äußerst unplausibel, dass für einen (lokal)zensus jeder in seine Heimatstadt, oder die Stadt seiner Vorfahren zurückgehen muss. Die logistischen Schwierigkeiten wären enorm. Es ist sicherlich nicht klug, die Bibel als Geschichtsbuch (oder auch als naturwissenschaftliches Werk) zu verstehen. Die meisten Theologen, die nicht aus einem sehr konservativen Eck kommen, würden das sicher auch zugeben. Das frühere Verständnis der Bibel war allerdings durchaus oft eines, wo man die Dinge sehr wörtlich nahm. @Flo77 Kürzlich habe ich eine Diskussion mit dem bekannten Bibel-Forscher Bart Ehrman und einem anderen Teilnehmer gesehen. Ehrman meinte in diesem Zusammenhang, dass es nicht die Prophetie der Tempelzerstörung sei, die Anlass für eine später Datierung der Evangelien gäbe, sondern dass aus seiner Sicht dahinter andere Gründe stünden. Vertieft wurde das leider nicht. (PS: Habe durch Kommentare im Internet dazu dies gefunden. Ein wichtiger Punkt ist wohl, dass solche Prophezeiungen damals auch von anderen gemacht wurden und nicht so fernliegend oder unplausibel sind.)
  9. gouvernante

    Gewissen?

    Gut und schön. Aber warum darf man in Deinen Augen dann die beiden Schöpfungsgeschichten nicht mehr auf alle Menschen hin lesen? Mir erschließt sich der Zusammenhang dieses Einwurfes mit deiner steilen These schlicht nicht.
  10. Eine meiner Kippas (Kippen? Weiß jemand den korrekten Plural?) stammt aus dem Museum Landsynagoge Rödingen, das dürfte von deinem Wohnort nicht allzuweit entfernt sein. Öffnungszeiten bitte googeln. Einen Gebetsschal habe ich dort allerdings nicht gesehen.
  11. Weihrauch

    Gewissen?

    Nicht nur das. Auch einiges von dem, was die Kirche in der Zwischenzeit lehrte. Nur diese Pauschalitäten kann ich halt nicht mehr mitgehen, dieses Alles oder Nichts ist mir fremd und zu eng geworden. Ja und Amen zu allem zu sagen, habe ich irgendwann nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren zu können. Es ist nicht alles gut und nicht alles schlecht. Das Gute zu bewahren und das Schlechte zu verwerfen, dabei spielt mein Gewissen eben auch eine Rolle, nicht die einzige, aber eine wichtige.
  12. iskander

    Pensées et Regards sur....

    Ist es aber denn etwas grundsätzlich anderes als Philosophie, wenn man das Induktions-Problem durchdenkt und zum Schluss gelangt, dass wir sozusagen unmittelbar "sehen" können, dass unser Vertrauen in grundlegende Naturgesetze, die seit jeher gelten, gerechtfertigt ist? Wie ich schon sagte, gibt es auch innerhalb der Philosophie vergleichbare Ansätze. Dein Vorgehen scheint mir mitunter wie folgt auszusehen: Du denkst über eine philosophische Frage nach und gibst eine philosophische Antwort. (Als "philosophisch" bezeichne ich sie nicht nur deshalb, weil entsprechende Gedanken auch von manchen Philosophen vertreten wurden, sondern auch, weil sie m.E. der Sache nach in die Philosophie gehören.) Und dann stellst Du Deine eigene Antwort sozusagen "der Philosophie" gegenüber, welche Du kritisch betrachtest. Aus meiner Sicht wäre es aus den dargelegten Gründen angemessener, wenn Du Deine eigene Lösung anderen philosophischen Lösungen und nicht "der" Philosophie entgegensetzen würdest; und wenn Du nicht "die" Philosophie kritisieren würdest, sondern philosophische Perspektiven, die Deiner eigenen Position widersprechen und aus Deiner Sicht wenig Sinn ergeben. In der Sache selbst würde ich (nochmal) folgende Punkt machen: - Es scheint intuitiv doch ziemlich plausibel zu sein, dass wir mit einer höheren Sicherheit darauf vertrauen können, dass die Naturgesetze morgen noch gelten werden, als dass sie "in alle Ewigkeit" gelten werden. Falls das so ist: Sollte das dann nicht irgendwie bei der Lösung des Induktions-Problems berücksichtigt werden? - Bei induktiven Schlüssen geht es ja nicht immer um Naturgesetze. Meine Überzeugung etwa, dass der nächste Rabe, den ich sehen werde, sehr wahrscheinlich schwarz sein wird, beruht ja nicht auf einer "Invarianz" oder einem Naturgesetz im engeren Sinne. Dennoch sind offenbar auch solche induktiven Schlüsse gerechtfertigt. Entsprechend würde ich meinen - und ich respektiere es natürlich, wenn Du es anders siehst - dass Deine Antwort zum Induktionsproblem nicht unbedingt alle Fragen beantwortet, die eine Antwort verdienen würden.
  13. gouvernante

    Gewissen?

    Die ja nun in der heiligen Schrift auch nicht vorkommt - also gehe ich davon aus, dass Du Teile des NT auf Dein Leben übertragen hast.
  14. Cosifantutti

    Was passiert eigentlich, wenn...

    Wo macht irgendeine biblische Schrift denn überhaupt eine Aussage über „außerirdisches Leben“ ??? Mir ist jedenfalls bis dato keine einzige Stelle bekannt…. Ebensowenig kann man aus der Tatsache, dass sich die Bibel überhaupt nicht zu außerirdischem Leben äußert, auf dessen Nichtexistenz schließen. Das wäre in der Tat ein krasser logischer Fehlschluss….. Aus diesem Grunde kann ich deine „Übertragung“ dieses Gedankens auf die christlichen Zeugnisse zum Leben Jesu nicht nachvollziehen…. Die „Ableitung“ und „Übertragung“…hat für nich keinerlei Logik….. Ich finde den Hinweis - als reines Gedankenspiel - auf den Roman „das Jesus-Video“ in diesem Zusammenhang sehr interessant: bei archäologischen Ausgrabungen in Jerusalem wird ein Skelett gefunden, das 2000 Jahre alt ist. Daneben eine Betriebsanleitung eines Videorecorders, der erst in ein paar Jahren auf den Markt kommen wird….
  15. iskander

    Weckruf von Clódovis Boff

    @SteRo Anstatt andere zu psychiatrisieren, solltest Du vielleicht einmal vor der eigenen Türe kehren: - Auf der einen Seite anerkennst Du die "katholischen Glaubenslehre", die "katholischen Theologie" und "die Führungsrolle der 'Apostelnachfolger'". Du tust das sehr nachdrücklich (um nicht zu sagen "aggressiv") und delegitimierst vollständig jede Kritik auch nur an Teilaspekten der kath. Lehre (eben beispielsweise an ihrer Sexualmoral). - Auf der anderen Seite weigerst Du Dich, eine konkrete kirchliche Lehre als verpflichtend anzuerkennen, obwohl diese Lehre von den "Apostelnachfolgern" (mit Billigung Roms!) als verbindlich vorgelegt wird, und obwohl das Kirchenrecht die Befolgung dieser Lehre bei Androhung schwerer Strafen unzweideutig gebietet: Dass man als Katholik in der kath. Kirche zu bleiben hat und aus ihr nicht austreten darf; und dass man sich insbesondere von ihr auch nicht als einer Körperschaft lösen und die Kirchenstreuer verweigern darf, aus welchen Gründen auch immer. (Dass Du dann dann auch noch an den dt. Bischöfen in einer Weise Kritik übst, die kaum dem CIC entspricht, ist im Vergleich dazu ein Nebenpunkt.) "Kognitiven Dissonanz" ist übrigens kein Begriff, der die unterschiedlichen Meinungen zweier Individuen beschreibt, sondern Unstimmigkeiten in der Kognition des Einzelnen. Ich habe Dich schon mehrfach auf diesen eklatanten Widerspruch aufmerksam gemacht, und statt auch nur den Ansatz zu unternehmen, diesen eklatanten Widerspruch zu erklären, greifst Du mich persönlich an. @rorro Da Du SteRo ja nun zuzustimmen scheinst, kannst vielleicht auch Du mir erklären, wieso Du hier keinen Widerspruch siehst.
  16. Weihrauch

    Gewissen?

    Ja, wie ein Kind sich zum Erwachsenen entwickelt, das passiert immer wieder neu, nicht einmal irgendwann, ebenso die männlich-weibliche Fruchtbarkeit des Menschen und der erwähnten Tiere. Diese Lesart ist sowohl konkretistisch, wie @Ennasus meint, denn es macht die Fruchtbarkeit anhand des Textes konkret an der Ebenbildlichkeit fest. Darin besteht nachvollziehbar die Ebenbildlichkeit, alles andere ist Spekulation. Sie ist aber alles andere als konkretistisch wie die Erbsündenlehre, die von einem einmaligen Ereignis irgendwann ausgeht. Fruchtbarkeit, Eros kann ich mitnehmen. Bei Kain und Abel wird es schon schwierig, denn das Thema der Kultzentralisation im Tempel in Jerusalem kann ich nicht in meinen Glauben mitnehmen, denn in meiner Religion gibt es das nicht, sondern Millionen Kirchen über den Globus verteilt. Ist auch im rabbinischen Judentum seit langem nicht mehr gegeben, vorsichtig formuliert. Was ich aber bei Kain und Abel, Sem, Ham und Jafet, und der Turmbauerzählung mitnehmen kann, ist, dass es unterschiedliche Völker und ihre identitätsbildenden Narrative der Religionen gibt. Kurz: Man muss da von Fall zu Fall differenzieren, was für alle gilt, oder gelten kann und was nicht. Jain, das versuche ich doch zu differenzieren und nicht alles über einen Kamm zu scheren, also sowohl als auch. Der Mensch entwickelt sich vom Kind zum Erwachsenen (Nein), aber das eine Kind, Henoch, Noach, entwickelt sich zum Erwachsenen der mit JHWH wandelt, das andere Kind nicht, Tubal-Kaijn, Naama (Ja). Sind sie nicht. Teilweise ja, teilweise nein. Mit Sklaven habe ich nichts am Hut, Ehebrecher will ich nicht steinigen, ich bin nicht beschnitten und den Sabbat feiere ich nicht. Ist deswegen das AT komplett irrelevant für mich. Nein. Ich verstehe was du meinst. Aber zur Realität gehört auch, dass neben Ackerbau und Viehzucht, Kriege und die Forderungen von Tributzahlungen effektive Einkommensquellen darstellten. Ist doch bei der Landnahme der Israeliten auch nicht anders, dem Gewinner gehört alles, was der Verlierer mühsam erwirtschaftet hat, und die Ressourcen, die das Land zu bieten hat. Putin will die Ukraine, Trump will Grönland, China will Taiwan ... Es geht also auch darum, beim Lesen des AT die politische Spreu vom theologischen Weizen zu trennen. Ja, diese Gefühle, die positiven wie die negativen, kenne ich sehr gut. Das verstehst du schon richtig, es geht um eine gemeinsame Identität, damit es im Volk Israel keine Streitigkeiten gibt. Oberste Priorität hat dabei als verbindendes Element der JHWH Kult, um diesen einen einzigen Gott. "Höre Israel ..." Die Kriege inszeniert der Kriegsgott JHWH immer als Belohnung dafür bzw. dann als Strafe, wenn das Volk davon abweicht, bis hin zur totalen Niederlage und dem Exil in Babylon. Das ist die theologische Geschichtsdeutung der Wirtschaftskriege Israels. Einen Kriegsgott der mich gegen andere Völker hetzt, oder andere Völker gegen mich aufhetzt brauch ich keinen. Was heutzutage in Israel abgeht, deute ich nicht theologisch - manche in Israel aber schon. Ich teile diese Gefühle mit dir. Aber davon handelt das AT nicht. Man könnte sagen, dass Gott seinem Volk das falsche Land versprochen hat. Warum nicht Ägypten oder Mesopotamien, in denen ganzjährig Bewässerungsfeldanbau betrieben werden kann, der Wohlstand garantiert? Stattdessen schenkt Gott seinem Volk ein Land das zu 75 % aus Wüste besteht, in dem nur Regenfeldanbau möglich ist, der Missernten und Hunger garantiert, und das zwischen zwei riesigen Flusskulturen, die sich dauernd streiten, und dabei ständig durch das kleine Israel latschen, es ausplündern oder Tribut erpressen. Mit seiner Allmacht hätte er ihnen jedes Land in die Hand geben können, und fast jedes andere Land wäre besser als dieses gewesen - wäre aber dann halt nicht so einfach durch Kriege zum rechten Glauben "erzogen" werden können. Sowas darf man eigentlich gar nicht sagen. Soryyy! Das trifft auf den Mafiosi genauso zu wie auf jeden anderen Menschen. Die religiösen, politischen, ideologischen Wertordnungen sind dabei so verschieden wie die Peergroups in denen Menschen aufwachsen und leben. Klar. Widerspricht das dem, was Susanne geschrieben hat? Oder das hier? Nein, im Grunde nicht. Handelt das AT aber davon durchgängig so, dass man alles darin auf alle Menschen beziehen kann? Ich denke nicht. Ja, da bin ich an Bord. Aber mal ehrlich, die Angst ist doch immer ein Thema. Im AT vor den Strafen Gottes, im NT und dem Christentum die Angst vor der Hölle. Was hat uns die Kirche die Hölle heiß gemacht, zu ihrem Vorteil! Durch den Sündenfall und die Erbsünde stehen alle Menschen von Haus aus mit einem Bein schon in der Hölle. Die Rettung durch die Kirche und Jesus Christus, würde ein Mafiosi als ein Angebot bezeichnen, das der andere nicht ablehnen kann. Soryyy! Ja. Nur zu, meine Gedanken sind auch oft noch nicht ganz durchgegart, wenn ich sie abschicke, in der Hoffnung, dass der andere mir auf die Sprünge hilft.
  17. Oh ja,wir drücken auch Daumen. Ist schon Infarkt Nummer 2 und er ist erst so um die 40.
  18. Frey

    Was passiert eigentlich, wenn...

    Das ist wahr, ich gestehe, dass es mich an die Frage nach außerirdischem Leben erinnerte. Die Bibel schliesst dieses ja aus, wenn ich es richtig verstehe. Was wäre eigentlich, wenn es eines Tages wirklich Außerirdische gäbe? Oder können wir aus ihrer Nichtexistenz ableiten, dass es sie nicht gibt, und die Bibel dies zutreffend sagt? Genauso bin ich der Meinung, dass aus der Nichtexistenz von vorchristlichen Zeugnissen und dem Aufkommen erst nach Christi Tod getrost annehmen können, dass es sich nicht um eine Legende, sondern eine wahre Geschichte handelt, von der das NT berichtet. Die Entstehung der neutestamentlichen Schriften kurz nach dem Tod Jesu spricht für eine gewisse Nähe zur Zeit der berichteten Ereignisse, was die Glaubwürdigkeit erhöht, aber nicht automatisch die Historizität garantiert.
  19. Frey

    Was passiert eigentlich, wenn...

    Gedankenexperimente sind ein zentrales Werkzeug der Philosophie und der Wissenschaften. Sie ermöglichen es, komplexe Fragestellungen jenseits des unmittelbar Empirischen zu durchdenken und neue Perspektiven zu eröffnen. Gerade in scheinbar spekulativen oder „müßigen“ Fragen liegt oft ein großes Potenzial für Erkenntnisgewinn. Dein Einwand zum Beispiel c zeigt sehr schön, wie Möglichkeiten erweitert werden können. Warum sind sie sinnvoll: Sie können helfen, grundlegende Annahmen und Selbstverständlichkeiten kritisch zu hinterfragen. Durch das gedankliche Durchspielen extremer oder unwahrscheinlicher Szenarien können verborgene Prämissen sichtbar gemacht werden. Sie können aufzeigen, welche Folgen bestimmte Annahmen oder Theorien hätten und fördern intellektuelle Offenheit: Sie regen dazu an, sich mit Alternativen auseinanderzusetzen und nicht vorschnell scheinbar Unmögliches auszuschließen. Gerade in der Wissenschaftsgeschichte haben sich vermeintlich absurde Szenarien später als wegweisend erwiesen. Sie können auch deutlich machen, wo die Grenzen unseres Wissens und unserer Methoden liegen. Dadurch können sie zu methodischer Bescheidenheit und Vorsicht beitragen. Das von dir beschriebene Szenario – der Fund von Texten, die vor Christi Geburt datiert werden und von Jesus berichten – ist ein klassisches Gedankenexperiment. Es zwingt dazu, die Grundlagen historischer Datierung, Überlieferung und Interpretation zu reflektieren. Auch wenn es hochspekulativ erscheint, zeigt es, wie sehr unsere Geschichtsdeutung auf bestimmten Annahmen beruht und dass alternative Erklärungen (wie Fälschungen oder Fehler in der Datierung) stets mitbedacht werden müssen, und wie komplex das Zusammenspiel von Quellenkritik, Hermeneutik und wissenschaftlicher Redlichkeit ist. Wer sie vorschnell als „müßig“ abtut, riskiert, wichtige Erkenntnischancen zu übersehen. Der Threadtitel "Was passiert eigentlich, wenn..." lädt ein zum Gedankenexperiment, und ist mit Absicht offen formuliert. Ich weiss aber nicht, ob es hier richtig angesiedelt ist.
  20. Cosifantutti

    Pensées et Regards sur....

    ORDINATIO SACERDOTALIS...... und die Folgen......, eine Spurensuche ( 8 ) Eine sehr interessante theologische Wortmeldung von einem bekannten "Ratzinger-Schüler" zur Thematik um die Frauenordination: Theologe Beinert fordert Gleichberechtigung bei Weihe - katholisch.de Daraus ( "Originalton" Beinert ) "Wenn sich herausstellt, dass nach Jesu Willen Frauen und Männer gleichgestellt, gleichberechtigt und von gleicher Erlöstheit sind, dann kann man auch die Frauenordination nicht mehr behindern." Der emeritierte Regensburger Dogmatiker erläuterte, "genau genommen, wären sonst Frauen nicht erlöst worden". Denn Erlösung meine christusförmig zu werden, also auch in persona Christi handeln zu können. "Darin besteht nach kirchenamtlichen Aussagen das Wesen der Weihe", sagte Beinert. Der Theologe betonte, da die Kirche "aus dem nachösterlichen Zusammenschluss der Jesus-Leute" entstanden sei, gebe die Botschaft Jesu die Form vor, die seine Gemeinschaft haben müsse. Jede Reform müsse also auf Jesus Christus ausgerichtet sein.
  21. Weihrauch

    Gewissen?

    Vermutlich nicht. Ja, genau. Das meine ich doch auch so. Aber das AT ist doch bloß der Anfang der Entwicklung und nicht das Ende, und hat nur einen kleinen Ausschnitt der Menschheit im Blick. Es geht doch im NT weiter, und da sind wir immer noch in der Antike vor 2000 Jahren. Damit hörte die Entwicklung des Menschen auch noch nicht auf, nicht mal wenn man alles nur aus der christlichen Perspektive betrachtet, was ziemlich einseitig ist. Mittelalter, Neuzeit, Moderne das Rad dreht sich weiter, auch die Entwicklung der Menschen in der Kirche ist nicht stehen geblieben. Woher kommt dieser Gedanke, dass die Schöpfung abgeschlossen wäre? Du und ich verstehen uns doch auch als Geschöpfe Gottes, Kinder Gottes und es werden ständig mehr. Die Schöpfung und die Erschaffung des Menschen und seine Bewusstseinsentwicklung endet doch nicht mit Adam und Eva. Na weil da ganz konkrete Geschichten erzählt werden, die nicht auf alle Menschen übertragbar sind. Juden glauben anders als Christen oder Hindus. Das Christentum ist keine Volksreligion, jedenfalls habe ich es nie so verstanden, und wundere mich immer, wenn von uns Christen als dem Gottesvolk gesprochen wird. Christen sind kein Volk weder im alttestamtlichen noch im modernen Sinne - und die Menschheit sind wir auch nicht.
  22. Ennasus

    Gewissen?

    @ Weihrauch: Es ist seltsam. Vielleicht habe ich das, was ich von dir gelesen hatte, falsch im Kopf. Aber ich meine, dass du doch auch irgendwie verstanden hast, dass es bei den Geschichten des AT um die Geschichte der Bewusstseinsentwicklung bzw. der seelischen Entwicklung des Menschen geht. Warum liest du das alles auf einmal so konkretistisch?
  23. Weihrauch

    Gewissen?

    Was findest du denn an der These steil? Hab ich das nicht gerade erklärt? Das AT geht doch danach noch weiter, erzählt aber nicht die Geschichte der Menschheit, sondern in der Hauptsache die Geschichte eines bestimmten Volkes. Wo findest du dich denn da wieder, außer dass du zufällig an denselben Gott glaubst? Ich war jedenfalls nicht im Ägyptischen Sklavenhaus, habe nie im Land Israel gelebt, war nicht im babylonischen Exil, und gehe nicht in den Tempel in Jerusalem sondern in die Kirche um die Ecke.
  24. gouvernante

    Gewissen?

    Wie kommst Du zu diesen steilen These im Blick auf die beiden Schöpfungserzählungen?
  25. gouvernante

    Was passiert eigentlich, wenn...

    Ich habe mich möglicherweise missverständlich ausgedrückt. Ich meinte nicht die theologischen Bezüge innerhalb der Schriften des NT, sondern den Fall, dass eine apokryphe Schrift auftaucht, die zwar die Geburt Jesu in die Zeit des Zensus des Quirinus verlegt, aber behauptet, Quirinus hätte zur Zeit des Antoninus Pius oder unter dem Konsul mit dem wunderbaren Namen Gnaeus Domitius Ahenobarbus gewirkt.
  26. Flo77

    Was passiert eigentlich, wenn...

    Wenn man weiß und berücksichtigt, wie und warum die Geburtsgeschichten ihren Eingang in die Schrift gefunden haben, sind diese Widersprüche allerdings relativ simpel erklärlich. Die Goldwaage ist nur dann interessant, wenn man - wie ich - für die Erfüllung einer Prophezeihung auch tatsächlich ein historisches Ereignis fordert. Daß die Evangelisten den unerhörten Luxus hatten, sich keine Gedanken um zeitgenössische "Faktenchecker" machen zu müssen, hat sich ja erst mit der Erfindung des europäischen Buchdrucks bzw. dem Beginn des Informationszeitalters geändert.
  27. Weihrauch

    Gewissen?

    Danke für deinen Beitrag. Da habe allerdings i c h ein Problem. Natürlich hat Gott alle Menschen gleich geschaffen. Das kommt darauf an, worauf man diese "Gleichheit" bezieht. Männlich und weiblich ist nicht das Gleiche. Eine bestimmte Religion, der alle Menschen angehören, ist nicht das Thema der Schöpfungserzählung, nicht das Thema der biblischen Urgeschichte und nicht das Thema des AT. Ja, nee, irgendwann im NT, im AT eben noch nicht. Das betrifft sicher nicht die Herzen der Philister, Hetiter, Ammoniter, Rafaïter, Moabiter, Sidonier, Assyrer und Babylonier ... weil JHWH sich den Juden nach und nach offenbart hat, nicht den anderen Menschen in anderen Ländern. Die haben lange vorher andere Götter, andere Schöpfungsmythen, andere Kulte gehabt. Gegen diese schreibt das AT doch ständig an. Das Herz der "Ausländer" ist auch religiös veranlagt, hört aber im Enuma Elisch beispielsweise eine andere Schöpfungs- und Sintfluterzählung, hört auf Marduk, nicht auf JHWH, hat von dem vielleicht noch nie gehört, weil JHWH erst viele Jahrhunderte später die Bühne der Weltgeschichte betreten wird. Das weißt du doch selbst alles. Der springende Punkt ist, dass sich im AT die Menschheit immer weiter ausdifferenziert. Beruflich: Kain Ackerbauer, Abel Kleinviezüchter. Was schon merkwürdig ist, dass der "Böse" den vegetarischen Beruf ausübt, den Gott dem Menschen geboten hat, und der "Gute" Tiere tötet und Fleisch isst. Lebensraum: die einen, Adams Nachkommen, bleiben im Land Eden, die anderen, Kains Nachkommen leben im Land Nod, bauen dort einerseits Städte, andererseits werden sie zu Nomaden (Viehzüchter) üben neue Berufe aus, Musiker, Schmiede. Nun ist das AT aber eine Heilige Schrift, und darum geht es vor allem anderen um religiöse Themen, schon bei Kain und Abel steht die Religionsausübung im Mittelpunkt, die sich eben auch religiös-theologisch auseinander entwickelt. Beide sind sie religiös veranlagt. Insofern gebe ich dir recht, dass alle Menschen gleich von JHWH erschaffen wurden - aber JHWH akzeptiert nur ein Opfer, einen Priester, an einem Kultort, und das ist das durchgängige Dauerthema im AT (Stiftshütte, 1. und 2. Tempel - Kultordnung und Kultzentralisation). Da ist von Anfang an im Land der Wurm drin. Es ist ein langer und steiniger Weg bis zum gelebten Monotheismus im Land Israel. Es ist leicht, aber eben nur theologisch erklärbar, warum der erst- und zweitgeborene Sohn Adams nicht in Adams Stammbaum auftaucht, obwohl alle Menschen gleich von Gott erschaffen worden sind. Diese Frage stellt sich unweigerlich, und man kann sie anhand des Textes beantworten, denn im Stammbaum Adams wird Enosch erwähnt, und zu seiner Zeit "fing man an, den Namen JHWH anzurufen" - im Land Eden, Adams Land natürlich, nicht im Land Nod, wo die Nachkommen des Kain lebten. Bei Noachs Söhnen ist es das Gleiche. Die Menschen spalten sich wieder in verschiedene Völker. Im AT werden aber nicht alle Völkergeschichten zu Ende erzählt, sondern nur die Geschichte der Juden. Dieser Name JHWH macht den Unterschied, zwischen Sem (hebr. shem = Name), Ham und Japhet. Noch heute sagen Juden statt JHWH ha shem (= der Name). Da kommt das her, weil sie theologische Nachkommen des Sem sind, nicht von Ham oder Jafet und weil sie theologische Nachkommen von Adam sind, nicht von Kain, und weil sie Nachkommen von Juda sind, nicht von Ruben, Simeon oder eines der anderen Söhne Jakobs. Die Religionszugehörigkeit macht den Unterschied, warum im AT eben nicht alle Menschen gleich sind. Die Juden und andere Völker rufen andere Götter an, bis sich schließlich bei den Juden durch verschiedene Krisen und Reformen aus dem Polytheismus der Monotheismus nach dem Exil im jüdischen Volk und im Land Israel endlich durchgesetzt hat. Davon handelt das AT. Das ist ja nicht schlimm, dass da die jüdische Identität verschriftlicht wurde und nicht die christliche. Dafür haben wir Christen das NT. Das Christentum hat sich aus dem Judentum heraus entwickelt. Ist halt wieder ein theologischer Unterschied zwischen den Menschen. Ich habe da kein Problem damit. Religionen sind Identitätsstifter. Ich bin Christ und kein Jude oder Hindu. Das ist nicht Menschen oder die Schöpfung verachtend gemeint, wenn ich diese theologischen Unterschiede der Menschen im AT wahrnehme. Ich finde, dass ich meine Interpretationen des AT mit meinem Gewissen vereinbaren können muss. Dazu gehört für mich, dass ich mir selbst bewusst bin, und dazu stehe, dass ich das AT selektiv für meinen christlichen Glauben nutze. Ich picke mir die Rosinen heraus, wie jeder andere auch - aber ich dreh mir die Texte dabei nicht so hin, wie ich sie für meinen Glauben gerne hätte. Wenn ich das täte, könnte ich nicht mehr in den Spiegel schauen. Dann hätte ich ein schlechtes Gewissen. Elia im Höhleneingang beispielsweise, der JHWH nicht im Sturm, nicht im Feuer sondern in dem sanften, leisen Säuseln wahrnimmt, dieses Bild kann ich in meinen Glauben mitnehmen, ohne etwas ignorieren oder etwas, das nicht dasteht, hineininterpretieren zu müssen. Oder Jakobs Kampf am Jabbok, oder, oder, oder ... Es gibt im AT so viel wertvolles - aber eben auch vieles, das ich in meinem Glauben nicht gebrauchen kann, weil es nicht globalisierbar ist, sondern nur "völkisch" verstanden werden kann, nur im Rahmen einer Volksreligion Sinn ergibt - wie zum Beispiel die von dir zitierten Stellen. Als Deutscher langt mir meine völkische Vergangenheit vollkommen, um davon kuriert zu sein. Genozide bei der Landnahme gehören nicht zu meinem Gottesbild. Solche Formen der Barmherzigkeit Gottes für sein Volk finden keinen Eingang in meine christlich geprägte Seele, da ist 1 Kor 13 vor, das ist für mich eine der Hürden über die ein biblischer Text springen können muss. Es gibt viele Bibeltexte die das schaffen, und viele die das nicht schaffen (manche von diesen liebe ich trotzdem, aber aus anderen Gründen). Man kann nicht alles, was einem persönlich in den Kram passt da hinein interpretieren, dass Gott den Menschen nach seinem Bild erschaffen hat. Im AT geht es nicht um "den Menschen" oder "die Menschheit", sondern die Juden in Abgrenzung zu allen anderen Menschen. Diese Abgrenzung besteht in dem Glauben an JHWH, im Land Israel, das Abraham verheißen worden ist, in der jüdischen Abstammungsgeschichte und den Gesetzen, die das Volk von JHWH bekommen hat. Du hast ja selbst aus dem Buch Micha zitiert: "Es ist dir gesagt worden ..." gemeint ist damit die Tora, nicht der KKK. Ich habe dir die Stellen zitiert, die ich ignorieren müsste, damit am Ende der Heilsgeschichte die Juden zum katholischen Glauben kommen. Im AT steht, dass sich alle Völker von den Juden in Jerusalem ihre Weisungen von Gott holen werden. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Rom sich in Zukunft Gottes Weisungen in Jerusalem abholen wird. "Macht alle Völker zu meinen Jüngern" steht im NT. Ebenso kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Israel sich in Zukunft die Weisungen Gottes in Rom abholen wird. Das sich alle Religionsgemeinschaften selbst für den Nabel der Welt halten, das brauch ich mir nicht vorstellen, das kenne ich. Was ich hier schreibe gefällt dir vermutlich nicht. Es geht nicht gegen dich, oder deinen Glauben, oder den Glauben anderer. Lies das AT wie du es für dich und deinen Glauben für angemessen hältst. Ich habe es früher auch so gelesen, und so hat es mich damals auch in meinem Glauben inspiriert.
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