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Die rechte Art, den Glauben zu verlieren
Studiosus antwortete auf Alfons's Thema in - Kirche im Dialog
Die Grundtendenz dürfte eine ähnliche gewesen sein. Allein schon, weil alle Menschen aufgrund der Konkupiszenz - nicht nur, aber auch auf dem Gebiet der Sexualität - zur bösen Lust und Sünde neigen. Allerdings haben wir, so mein Eindruck, heute aus den angedeuteten Gründen eine neue, so kaum gekannte Eskalationsstufe erreicht. Und das Problem, das wie Du richtig feststellst, immer gegenwärtig ist, löst man sicher nicht damit, indem man einfach alle Fünfe gerade sein lässt und Sünde nicht mehr als Sünde deklariert. Das ist fahrlässig. -
Dir ist aber schon klar, daß sich das Verhalten der Menschen in den vergangenen Jahrtausenden nicht verändert hat, sondern nur der äußere Umgang? Die Menschen hatten immer Sex, mal mehr, mal weniger extravagant. Und mal gab es Zeiten in denen der Umgang damit relaxter war, mal war es mehr hinter verschlossenen (Bett)Vorhängen. Es entspricht schlicht der realen Natur des Menschen. Die Idee, das wäre jemals anders gewesen, halte ich für sehr naiv.
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Ein neues Opfer hast du dir gewählt? Hast du ein neues Spiel mit dem Satan begonnen? Hast Du Freude daran uns zu quälen? Die Schuld der Väter verfolgst du bist ins 7. Glied, doch du... Sei ein Mann, du Gott! Zeige dich mit offenem Visier. Magst Du mit mir spielen, mir die Hölle auf Erden bereiten - ich bitt nicht mehr um Erlösung. Ergötz dich an meinem Schmerz, wenn es dich erfreut, aber warum er? Warum lässt du ihn leiden für meine Schuld. Was auch immer ich getan, was deine Rachsucht geweckt hat. Schlag mich, wie du es schon so oft getan, vernichte mich ganz, wenn es dich erfreut. Doch verschone die Unschuldigen. Du Gott. Nimm meine Tränen, meinen Schmerz, meine Tränen. Wenn es sein soll, nimm mein Leben, es ist mir gleich. Aber heile ihn. Heile ihn.
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Die rechte Art, den Glauben zu verlieren
Studiosus antwortete auf Alfons's Thema in - Kirche im Dialog
Das Zitat kenne ich nicht, aber es ist wohl klar, dass das eher eine Zuspitzung darstellt, die wohl auch aus Erfahrungswerten aus dem Beichstuhl kommt. Genauso gut könnte man sagen, wären die Gebote 1 bis 10 nicht, hätten wir nur Heilige auf der Welt. Dass dabei gerade das Sextum oft im Zentrum steht, hat ja durchaus seine Gründe. Und wie ich finde nachvollziehbare: Mit Sex - sei es "allein oder mit anderen" - hat schlicht ein Großteil der Menschen aller Schichten zu tun. Gut, die Wissenschaft sagt uns, jeder Mensch lüge so und sooft am Tag, das kann ich nicht überprüfen. Manche ehren sicher auch die Eltern nicht, aber beim Stehlen etwa klinken doch wahrscheinlich schon etliche Menschen aus, die einfach nicht stehlen, nicht mal ein Kaugummi. Morden tun auch eher wenige usw. Sexualität hingegen, heute noch mehr als früher, ist einfach leicht verfügbar. Autoerotik im weitesten Sinne sowieso. Dafür muss man nicht einmal das Haus verlassen. Und somit ist auch die Gelegenheit zu diese Sünde viel präsenter in der Alltagswelt der meisten Menschen. Der arme Pfarrer, der obiges Zitat brachte, konnte wohl sicher nicht erahnen, was heute durch Internet und bestimmte Apps an schweren und schwersten Sünden gegen das sechste Gebot und die Keuschheit möglich ist. -
Barmherziger? Realistischer? Oh bitte. Welcher Pfarrer schrieb nochmal, wenn das 6. Gebot nicht wäre, hätte er eine Gemeinde voller Heiliger? Der Witz ist doch, daß sich die Leute diese Sünde heute schlicht nicht mehr einreden lassen, weil sie damals unrealistisch war und es auch heute noch ist. Ich denke ernstgenommen haben das schon zu früheren Zeiten nur wenige. Irgendwann ist das Maß einfach voll bis zu dem man sich einreden lässt man sei ein verkommenes Subjekt.
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Die rechte Art, den Glauben zu verlieren
Marcellinus antwortete auf Alfons's Thema in - Kirche im Dialog
Nur daß das die meiste Zeit nicht der Normalfall war. Im Römischen Reich lebten Menschen ganz unterschiedlicher Religionen zusammen. Gemeinsam war ihnen die die Sprache und die römische Zivilisation, die sich in der Institution des Kaisers und seines Kultes manifestierte. Der Kult war Ritual, ein Ausdruck des Respekts. Ansonsten konnte jeder nach seiner Façon selig werden. Ja, alles sehr vereinfacht, aber diese pax romana war nachweislich Grundlage eines allgemeinen Wohlstandes, der später erst nach 1.000 Jahren wieder erreicht wurde. Mit dem Sieg des Christentums wurde das auf ein Mal anders. Auf ein Mal gab es eine "richtige" Religion, und alle anderen waren "falsch" und wurden bekämpft und ausgerottet. Und als das erreicht war (es hat Jahrhunderte gedauert, weil die Heiden sich auch damals nicht nach ihrer "Bekehrung" gesehnt haben), ging die Jagd nach dem "falschen" Glauben innerhalb der Christen weiter. Bis zum Niedergang der Macht der Kirche 1.000 Jahre später hat es keine Zeit gegeben, in der die herrschenden Christen nicht nach Abweichlern und Häretikern gefahndet hätten. Jede Ideologie behauptet, der Frieden könnte erreicht werden, wenn nur alle ihren Widerstand gegen die herrschende "Wahrheit" aufgeben würden. Es ist eine Illusion, damals wie heute. Wenn wir Frieden untereinander wollen, ist die Unterordnung unter welche Ideologie auch immer der falsche Weg. Frieden werden wir nur finden, wenn wir nach dem suchen, was wir in der realen Welt nachprüfbar gemeinsam haben, und akzeptieren, daß jeder unter seinem ganz eigenen Himmel lebt. -
Die rechte Art, den Glauben zu verlieren
Marcellinus antwortete auf Alfons's Thema in - Kirche im Dialog
Du bist aber auch eine seltene Spezies. Ist das so? -
Die rechte Art, den Glauben zu verlieren
Studiosus antwortete auf Alfons's Thema in - Kirche im Dialog
Daran können sich eigentlich nur "Rigoristen" stören. Früher blieben die Männer bis zum Opfergottesdienst in der Kneipe oder rauchten draußen, heute bleiben sie vielfach ganz weg. Ich sehe das ja vor Ort, ich bin sonntags und soweit möglich an Werktagen in der Messe. Ist das besser? Die alten Moraltheologen sahen das barmherziger, wie mir generell scheint, dass die Kirche früher ein realistischeres Bild vom Menschen hatte o h n e den Anspruch an ihn zu senken. Heute gibt es wahlweise eine Art selbsterlösenden Pelagianismus oder gleich die Aufhebung jedes moralischen Anspruches. -
Nicht am Ende, sondern rechtzeitig zu den Wandlungsworten, aber möglicherweise war das bei den Protestanten anders. Was war daran unromantisch?
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Die rechte Art, den Glauben zu verlieren
Studiosus antwortete auf Alfons's Thema in - Kirche im Dialog
Eben, darum ging es mir. Persönlicher Glaube mag - darum ist er eben persönlich - für einen selbst und eventuell für das nähere Umfeld relevant sein. Hochskaliert auf die Ebene eines Volkes oder Staates ist das kulturbildende Potenzial der gemeinsamen Religion, das sich in Recht, Gesellschaftsordnung usw. niederschlägt, das Entscheidende. Und das hat auch Auswirkungen auf die Identität und den Zusammenhalt der Bürger. Ganz grob gesagt: Wenn ich Christ bin und in einer christlichen Gesellschaft sozialisiert wurde, ob persönlich gläubig oder nicht ist nachrangig, und mein Nachbar zwei Häuser weiter oder am anderen Ende der Stadt auch, dann finde ich da wahrscheinlich schneller eine gemeinsame Ebene als wenn das nicht der Fall ist. -
25 Jahre myKath.de Forum - Treffen im Sommer 24
jouaux antwortete auf jouaux's Thema in - Es muss nicht immer Kirche sein
Schade. Aber danke für die Rückmeldung. -
Die Bedeutung von Religion war wahrscheinlich eher im Bereich der öffentlichen Tabus zu finden, nicht im persönlichen Glauben. Tabus gibt es jetzt faktisch keine mehr.
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Du bist aber auch eine seltene Spezies.
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Politik für Interessierte
Werner001 antwortete auf Shubashi's Thema in - Es muss nicht immer Kirche sein
Ähem, die Rechten sind eine statistische Gefahr, die „anderen“ (hier Islam) eine reale? Ich lass das einfach mal so stehen Werner -
Politik für Interessierte
rince antwortete auf Shubashi's Thema in - Es muss nicht immer Kirche sein
Gibt es den Bericht auch auf Deutsch? -
Politik für Interessierte
Shubashi antwortete auf Shubashi's Thema in - Es muss nicht immer Kirche sein
Eine interessanter Bericht zur parteipolitischen Polarisierung in Deutschland: Kein Wunder, dass dann die am striktesten parteipolitisch orientierte Denke aus den Lagern kommt, in der Kontakt mit Andersdenkenden am stärksten gemieden wird. -
Die rechte Art, den Glauben zu verlieren
Marcellinus antwortete auf Alfons's Thema in - Kirche im Dialog
@Studiosus Kleiner Nachtrag noch. Es gibt gute Gründe, davon auszugehen, daß auch während der sogenannten "goldenen Zeiten" der Volkskirchen der Glaube eine Sache Weniger war. Aus dem ganzen Mittelalter gibt es Klagen der Kleriker, das "gemeine Volk" habe wenig Ahnung vor der Religion, auch wenig Respekt davor, und feiere sein Volksfeste bevorzugt auf dem Friedhof. Noch in meiner Kindheit gab es im Umkreis um jede Kirche zahlreiche Kneipen, die vor allem während des Gottesdienstes gut gefüllt waren. Man ließ sich um Anfang und am Ende einmal kurz sehen und es sich in der Zwischenzeit an der Theke gut gehen. Könnte es sein, daß du von der Vergangenheit deiner Kirche und der Bedeutung von Religion im allgemeinen eine weit zu romantische Vorstellung hast? -
Die rechte Art, den Glauben zu verlieren
Marcellinus antwortete auf Alfons's Thema in - Kirche im Dialog
Und wo befindet sich dieses Shangri La? Zeig mir einen Staat der Erde, der, nachdem er sich der Religion entledigt hat, nicht sofort einen anderen Mumpitz an deren Stelle gesetzt hat. Seien es die Ideologien des Kommunismus, Sozialismus, Nationalsozialismus, Wokeismus etc. pp. Hier, wo ich seit über 70 Jahren siedele. All die Ideologien, die du aufzählst, sind immer eine Sache von Minderheiten gewesen, und oft von Mehrheiten, die sich weggeduckt haben. Wobei Religion und Ideologie oft auch noch Hand in Hand gingen. Das war bei den "deutschen Christen" ebenso wie bei der "Stadtguerilla" aus den Pfarrhäusern. Nicht "(alle)Menschen müssen" ... , sondern nur die, die ihren Glauben nicht auf die rechte Art verloren haben, aber das ist meine Rede von Anfang an. -
Politik für Interessierte
laura antwortete auf Shubashi's Thema in - Es muss nicht immer Kirche sein
Argumentation 6. Nur weil die Rechten statistisch die größte Gefahr darstellen mögen, muss man sich nicht gegen andere - reale - Gefahren schützen. Klar, macht Sinn. Klarer hätten diejenigen, die mit Rechts sympathisieren, ihre intellektuellen Fähigkeiten nicht unter Beweis stellen können. -
Die rechte Art, den Glauben zu verlieren
Studiosus antwortete auf Alfons's Thema in - Kirche im Dialog
Und wo befindet sich dieses Shangri La? Zeig mir einen Staat der Erde, der, nachdem er sich der Religion entledigt hat, nicht sofort einen anderen Mumpitz an deren Stelle gesetzt hat. Seien es die Ideologien des Kommunismus, Sozialismus, Nationalsozialismus, Wokeismus etc. pp. Daher sagte ich ja: Religion hinterlässt ein Vakuum. Und Menschen müssen dieses offensichtlich mit irgendwas (ich schreibe bewusst irgendwas) füllen. Was sie allenthalben auch tun. -
Die rechte Art, den Glauben zu verlieren
Marcellinus antwortete auf Alfons's Thema in - Kirche im Dialog
Spätestens seit der Reformation vor über 500 Jahren ist Deutschland nicht mehr "religiös homogen". Noch in meiner Kinderzeit waren "Mischehen" verpönt, und damit meinte man nicht Ehen zwischen Schwarz und Weiß, sondern, schlimmer, zwischen Evangelisch und Katholisch. Seitdem Religion weitgehend Privatsache ist, sind die innerkonfessionellen Konflikte wie weggeblasen. Problematisch sind nur noch die Muslime auf der einen Seite (ok, auch da gibt es eine große Zahl von "Kulturmuslimen") und die Sekten auf der anderen Seite. Dort, wo die Bindung an die Religionen nachgelassen hat, oder ganz verschwunden ist, und nicht durch eine andere Ideologie ersetzt wurde (womit wir wieder beim Thema dieses Threads wären), gibt es auch die wenigsten Probleme. -
Politik für Interessierte
rince antwortete auf Shubashi's Thema in - Es muss nicht immer Kirche sein
In meiner Geburtsstadt Münster wird gerade stolz berichtet, dass man Geld im Boden versenkt für versenkbare Poller an einer wichtigen Strasse der Innenstadt, um Veranstaltungen in derselben in Zukunft besser zu schützen. Ein subversiver Kommentator fragt, ob das nötig sei wegen der ganzen Rechten, die ja laut Regierungspropaganda die grösste Gefahr zur Zeit darstellen, weswegen man ja dauernd dagegen demonstrieren muss Treffer, versenkt! würde ich sagen... -
Die rechte Art, den Glauben zu verlieren
Studiosus antwortete auf Alfons's Thema in - Kirche im Dialog
Um vielleicht zu sagen, was ich eigentlich meinte, da diese Diskussion ja u. a. Reaktion auf eine Äußerung von mir war: Ich verstehe da weniger das darunter, was Flo77 ausgeführt hat, also sozusagen eine "staatstragende" gemeinsame Mythik und Rituale (die theoretisch wohl auch säkular gestaltet sein könnten, man denke an die Quasi-Religion des NS-Staates, aber auch an kommunistische Zeremonien). Ich meinte lediglich, dass ein religiös homogener Staat hinsichtlich der Identifikation der Bürger mit dem Staat Vorteile gegenüber dem Multikulti-Gebilde hat, das man heute z. B. in Deutschland sieht. Noch knapp die Hälfte christlich (alle Konfessionen zusammengenommen), ein größer werdender Teil muslimisch, viele auch einfach "gar nichts" oder mit nicht kirchengebundenen Glaubensüberzeugungen. -
Die rechte Art, den Glauben zu verlieren
Cosifantutti antwortete auf Alfons's Thema in - Kirche im Dialog
Mir ist noch nicht klar, was du konkrrt unter "gemeinsame Mythik" verstehst und warum solche säkulare "Mythen" so wichtig sind für den Zusammenhalt.... warum eine moderne Gesellschaft notwendigerweise auf solche "Mythen" zurückgreifen sollte.