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Der Mensch ist nicht für die Bergpredigt gemacht


Erich

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Es wird ab und zu die Meinung vertreten, dass man manche Gesetze doch in die Tonne treten solle, weil Jesus gesagt hat, dass der Sabath für den Menschen gemacht sei und nicht der Mensch für den Sabath.

 

Nun gehe ich darauf ein und sage, dass dies auch für die Bergpredigt gilt.

 

Also wenn das gefordert wird: Liebe deinen Nächsten - so denke ich, es ist damit gemeint: "Liebe deinen Nächsten, wenn es geht. Wenn nicht ist das auch ok."

 

Auf, folget mir nach :)B)

 

Persönlichen Angriff gelöscht

bearbeitet von MartinO
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Ich folge dir nicht nach, zumal ich mir sicher bin, dass dein Posting rein ironisch gedacht ist.

Du entlarvst damit allerdings die inkonsequente Haltung derer, die einem sehr schnell "Fundamentalismus" unterstellen, wenn man Aussagen Jesu ernst nimmt, etwa zur Unauflöslichkeit der Ehe oder über die Möglichkeit der Hölle. Deren Denkweise zu Folge müsste man in der Tat das bedingungslose Lieben als extremen Fundamentalismus diskreditieren.

Danke!

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Es wird ab und zu die Meinung vertreten, dass man manche Gesetze doch in die Tonne treten solle, weil Jesus gesagt hat, dass der Sabath für den Menschen gemacht sei und nicht der Mensch für den Sabath.

 

Nun gehe ich darauf ein und sage, dass dies auch für die Bergpredigt gilt.

 

Also wenn das gefordert wird: Liebe deinen Nächsten - so denke ich, es ist damit gemeint: "Liebe deinen Nächsten, wenn es geht. Wenn nicht ist das auch ok."

 

Auf, folget mir nach :)B)

 

Persönlichen Angriff gelöscht

 

Wenn man als wesentlichen Baustein der Liebe den Austausch von Körperflüssigkeit postuliert, haben die sogar recht. ;-) KAM

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Wiewohl die Person und die Diktion des Threaderöffners ahnen lassen, dass es gar nicht um sinnhafte Diskussion sondern um Herabsetzung geht, doch der Versuch einer Antwort.

 

1. Grundsätzlich müsste sich der Vorwurf ja an Jesus selbst richten, denn das Wort vom Sabbat steht nun einmal in der Bibel.

 

2. Das Faktum, dass ein Gesetz und natürlich auch religiöse Gebote generell abstrakte Normen sind, deren Einhaltung unter Umständen zu nicht gewollten ungerechten Ergebnissen führt, hat große Denker schon sehr früh beschäftigt. Aristoteles hat dieses Problem in seiner Nikomachischen Ethik (V 14, 1137b 20 ff.) aufgegriffen und dort die Epikie, die Billigkeit als die Korrektur eines Gesetzes definiert für den Fall, da das Gesetz, wegen seiner allgemeinen Fassung mangelhaft bleibt. Thomas von Aquin hat dies sowohl in seinem Aristoteleskommentar als auch in der Summa Theologiae (Summa theologiae, II-II, qu. CXX.) weitergeführt und die Epikie als die Tugend betrachtet, in Ausnahmesituationen nicht nach dem geltenden Recht zu handeln, wobei das Gesetz an sich nicht in Frage gestellt wird

 

3. Es geht also entgegen der Meinung des Threaderöffners überhaupt nicht darum etwas in die „Tonne zu kloppen“ also endgültig abzuschaffen, sondern nur darum Lösungen für jene Fälle zu finden, in denen eine buchstabengetreue Gesetzeserfüllung zu falschen bzw unbilligen Lösungen führt. Selbst die Römer die historisch gesehen die perfektesten Juristen waren haben erkannt, dass die akkurateste Beachtung des Rechts unter Umständen zu größtmöglichen Ungerechtigkeit führen kann. – summum ius summa iniuria.

 

4. Das Spannungsfeld zwischen Gesetz und Freiheit vom Gesetz hat Jesus selbst in der Bergpredigt deutlich gemacht:

„Denkt nicht ich sei gekommen das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen aufzuheben, sondern um zu erfüllen“ (Mt. 5,17)

 

5. Es geht also um die Art und Weise, wie die Gebote Gottes am besten erfüllt werden. Die Suche nach einer richtigen Antwort bewegt sich nicht im luftleeren Raum oder gar in der Willkür, sondern sie geht davon aus, dass die von der Epikie = Billigkeit diktierte Ausnahme sich am übergeordneten Sinn des Gesetzes zu orientieren habe. Und dieser übergeordnete Sinn ist im Falle der Gebote Jesu immer die Liebe als das höchste Gebot.

 

6. Das wird auch deutlich an den Fällen wo Jesus selbst das Gebot übertreten hat.........er hat aus Liebe auch am Sabbat Kranke geheilt und er hat Aussätzige berührt, obwohl dies levitisch unrein machte.

bearbeitet von wolfgang E.
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Liebe deinen Nächsten
das wäre ja noch nicht so schlimm, denke ich mal -

 

 

 

aber - steht da nicht auch: "Liebet Eure Feinde"?

 

 

 

das ist für mich eher 'harter Tobak'

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Wolfgang hat sich zwar sehr bemüht, aber ich bezweifle, dass das wirklich eine Antwort ist, die mit dem Ausgangsposting von Erich zu tun hat. Wolfgang beschreibt - wie ich meine zurecht -, dass es Situationen gibt, in denen Ausnahmen von bestehenden Regeln vernunftig, wenn nicht gar geboten sind und bringt die "Epikie" ins Spiel, ein kirchlich anerkanntes Handlungsprinzip, demzufolge es erlaubt ist, Gesetze nicht zu beachten, wenn man sich sicher ist, dass der Gesetzgeber für diesen konkreten Fall eine Zuwiderhandlung befürwortet, weil er bei Abfassung des Gesetzes nicht an diese konkrete Situation gedacht haben könnte. (Näheres hier und da!)

Das ist ein sehr enger Spielraum und berührt nicht das, was eigentlich Erich angesprochen hat: Das "In-die-Tonne-Treten" von Gesetzen. Von einem solchen muss man heute in manchen Bereichen sprechen, etwa in der Ehe- und Sexualmoral, aber auch in der Abtreibung.

Mir stellt sich die von Erich aufgeworfene Problematik folgendermaßen dar:

Jeder Christ hat Aussagen aus der Bibel, die ihm besonders wichtig sind, und andere, die ihm nicht so wichtig sind. Natürlich möchte er, dass auch den anderen Christen genau die Dinge wichtig sind, die ihm selbst auch wichtig sind. Um die Sicht des anderen zu diskreditieren, gibt es nun zwei Grundvorwürfe: Der des "Fundamentalismus" und der des "Relativismus". Nimmt der andere eine Sache zu wichtig, wird ihm Fundamentalismus vorgeworfen, worin er mein Anliegen nicht ernst genug nimmt, eben "Relativismus"

Paradoxerweise ist so aus der Sicht Wolfgangs in der Sabbat-Frage Erich ein Relativist, weil er die Aussagen Jesu dazu nicht ernst genug nimmt. Aus der Sicht Erichs ist Wolfgang dagegen ein Fundamentalist, weil er das Liebesgebot Jesu wörtlich nimmt (wobei die leichte Ironie natürlich unverkennbar ist!).

Um uns von der Gefahr des Hängens an eigenen Vorlieben und Interpretationen zu befreien, ist es wichtig, anzuerkennen, dass es eine von Jesus eingesetzte "Schiedsrichter"-Instanz gibt, das kirchliche Lehramt, das in Streitfragen verbindliche Weisungen gibt.

Mir wird in den letzten Jahren immer mehr bewusst, dass das Negieren des Lehramtes katastrophale Folgen zeitigt: Man verheddert sich in gegenseitigen "Fundamentalismus" - und "Relativismus"- Vorwürfen und lähmt so die Kirche als Ganze. Freilich muss man auch sagen, dass das Lehramt sich bisweilen sehr zurück hält und mitverantwortlich an manchem Gerangel ist. Ich persönlich - und ich weiß, dass ich da jetzt überhaupt nicht verstanden werde, sondern Kopfschütteln auslöse - bin der Auffassung, dass die katholische Kirche eher zu wenig zentralistisch als zu sehr zentralistisch agiert.

 

Eine Kirche, die keine verbindliche Interpretation der Bibel mehr kennt, sondern diese dem Einzelnen überlässt, ist - so meine feste Überzeugung - auf kurz oder lang zum Scheitern verurteilt. Die Evangelische Kirche macht uns das momentan gerade vor, wie das abläuft: Völlige Profillosigkeit und damit wachsende Bedeutungslosigkeit!

 

Dass nicht jede Bibelaussage wörtlich gemeint ist, dürfte auf der Hand liegen. Ich glaube, davon ist auch Erich überzeugt. Wenn aber jeder Katholik nun selbst entscheiden sollte, welche Stellen er wörtlich nimmt und welche nicht, kommen wir in Teufels Küche.

Das entpflichtet natürlich nicht von der Aufgabe, nach Erklärungen zu suchen, warum diese Stelle wörtlicher als die andere genommen werden soll. Das ist die primäre Aufgabe der Exegeten.

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Wolfgang hat sich zwar sehr bemüht, aber ich bezweifle, dass das wirklich eine Antwort ist, die mit dem Ausgangsposting von Erich zu tun hat. Wolfgang beschreibt - wie ich meine zurecht -, dass es Situationen gibt, in denen Ausnahmen von bestehenden Regeln vernunftig, wenn nicht gar geboten sind und bringt die "Epikie" ins Spiel, ein kirchlich anerkanntes Handlungsprinzip, demzufolge es erlaubt ist, Gesetze nicht zu beachten, wenn man sich sicher ist, dass der Gesetzgeber für diesen konkreten Fall eine Zuwiderhandlung befürwortet, weil er bei Abfassung des Gesetzes nicht an diese konkrete Situation gedacht haben könnte. (Näheres hier und da!)

Das ist ein sehr enger Spielraum und berührt nicht das, was eigentlich Erich angesprochen hat: Das "In-die-Tonne-Treten" von Gesetzen. Von einem solchen muss man heute in manchen Bereichen sprechen, etwa in der Ehe- und Sexualmoral, aber auch in der Abtreibung.

 

Lieber Udalricus, Hörmann zu zitieren ist fast so schlimm wie Laun zu zitieren. Was glaubst Du warum just Hörmann bei St. Josef vetreten ist und kein wirklich heute noch anerkannter Moraltheologe?

Und um was als um Epikie soll es sonst gehen. Es redet doch ausser Erich (und offenbar Du mit ihm) niemand von einem in die Tonne treten, das ist doch verleumderisches Gewäsch. Wovon geredet wird und was notwendig ist, ist ein ein Abgehen vom Buchstabengehorsam, wenn es die Billigkeit erfordert. Oder glaubst Du Jesus wollte den Sabbat abschaffen, nur weil er, entgegen dem Gesetz, heilte.

 

Die grossen Gelehrten haben übrigens einen unverkrampfteren Umgang mit der Epikie gepflogen.........für Albertus Magnus etwa war Jesus der "epieikes" in Person, der Bringer einer Vollgerechtigkeit.

 

Und Gott sei Dank ist solche Anerkennung der Billigkeit in vielen Pfarren, die ich kenne im pastoralen Alltag, z.B. bei der Behandlung wiederverheirateter Geschiedener, bei der Behandlung gleichgeschlechtlich Liebender, usw die Regel. Und wo es anders ist, da ergreifen die Menschen eben die Flucht und siedeln sich eben geistlich in einer anderen Pfarre an.

bearbeitet von wolfgang E.
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Ich persönlich - und ich weiß, dass ich da jetzt überhaupt nicht verstanden werde, sondern Kopfschütteln auslöse - bin der Auffassung, dass die katholische Kirche eher zu wenig zentralistisch als zu sehr zentralistisch agiert.

Da sehnt sich einer nach der guten alten Zeit der Denkverbote und des Kadavergehorsams.

 

Eine Kirche, die keine verbindliche Interpretation der Bibel mehr kennt, sondern diese dem Einzelnen überlässt, ist - so meine feste Überzeugung - auf kurz oder lang zum Scheitern verurteilt. Die Evangelische Kirche macht uns das momentan gerade vor, wie das abläuft: Völlige Profillosigkeit und damit wachsende Bedeutungslosigkeit!

 

Die evangelische Kirche AB in Österreich schrumpft relativ weniger als die katholische Kirche und ihr Profillosigkeit vorzuwerfen zeugt einfach von mangelnder Befassung und/oder Neid. Wir haben nur wenige Bischöfe, die auch nur annähernd das Niveau des neuen evangelischen Bischofs Michael Bünker erreichen und auch die Pfarrerinnen und Pfarrer, die ich kenne, können mit unserer Geistlichkeit locker mithalten.

 

Dass nicht jede Bibelaussage wörtlich gemeint ist, dürfte auf der Hand liegen. Ich glaube, davon ist auch Erich überzeugt. Wenn aber jeder Katholik nun selbst entscheiden sollte, welche Stellen er wörtlich nimmt und welche nicht, kommen wir in Teufels Küche.

Das entpflichtet natürlich nicht von der Aufgabe, nach Erklärungen zu suchen, warum diese Stelle wörtlicher als die andere genommen werden soll. Das ist die primäre Aufgabe der Exegeten.

Nur besteht zwischen dem was wirklich wissenschaftliche Exegeten z.B. in ihren christologischen Büchern schreiben und dem was im frommen Erbauungsbüchlein unseres Papstes über Jesus steht ein himmelweiter Unterschied......

Und ich lasse mir das, was der heilige Paulus allen Christen zugebillit hat: "Prüft alles und das gute behaltet" durch klerikale Versuche der Entmündigung nicht wegnehmen. Auch bei der Bibellektüre gilt die Akzeptanz durch mich und mein Gewissen als letztgültige Richtschnur.

 

Die Zeiten wo die Menschen daran glaubten, dass Gott mit dem Amt den Verstand gibt und wo die Weihe das persönliche Format ersetzte sind lange vorbei....Gott sei Dank.

bearbeitet von wolfgang E.
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1. Grundsätzlich müsste sich der Vorwurf ja an Jesus selbst richten, denn das Wort vom Sabbat steht nun einmal in der Bibel.

 

 

man sollte ganz einfach das wort zum sabbat auch mal beim sabbat belassen, denn in diesen kontext gehört es. wenn es aber zu einem schlüssel der beliebigkeit gemacht wird, dann ist es gar gefährlich. wenn also jemand dieses bibelwort herausgreift und meint, damit alles andere relativieren zu können, so ist das eine grobe mißdeutung oder verallgemeinerung eines wortes von jesus, das m.E. nicht einer solchen überhöhung stand hält.

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1. Grundsätzlich müsste sich der Vorwurf ja an Jesus selbst richten, denn das Wort vom Sabbat steht nun einmal in der Bibel.

 

 

man sollte ganz einfach das wort zum sabbat auch mal beim sabbat belassen, denn in diesen kontext gehört es. wenn es aber zu einem schlüssel der beliebigkeit gemacht wird, dann ist es gar gefährlich. wenn also jemand dieses bibelwort herausgreift und meint, damit alles andere relativieren zu können, so ist das eine grobe mißdeutung oder verallgemeinerung eines wortes von jesus, das m.E. nicht einer solchen überhöhung stand hält.

Es geht nicht nur um Worte Jesu sondern um Taten......die Heilungen am Sabbat, die Berührungen von Aussatzigen und der blutflüssigen Frau trotz der Reinheitsvorschriften usw.

 

 

Nachtrag: Eine der Bibelstellen in denen Jesus die formalistische Gestzestreue mit am stärksten anprangert , ist die Geschichte vom barmherzigen Samariter......

 

Da geht es nicht um einen einzelnen unbarmherzigen Tempelpriester sondern um ein legalistisches System, dass solche Unbarmherzigkeit förmlich erzwungen hat..... es war einem Priester verboten, einen Leichnam mit Ausnahme desjenigen gewisser enger Verwandter zu berühren. Für bestimmte Priester galt dies sogar für die Leichen ihrer Eltern. (Lev 21, 1-24)

Wäre der schwerverletzte Mann also womöglich während der Hilfeleistung gestorben, wäre der Priester lebenlang entweiht gewesen.

Jesus wendet sich also auch da (wie beim Sabbat) gegen den Blödwitz bestimmter Gesetzesvorschriften.

bearbeitet von wolfgang E.
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Wovon geredet wird und was notwendig ist, ist ein ein Abgehen vom Buchstabenehorsam, wenn es die Billigkeit erfordert. Oder glaubst Du Jesus wollte den Sabbat abschaffen, nur weil er entgegen dem Gesetz heilte.

...

Und Gott sei Dank ist solche Anerkennung der Billigkeit in vielen Pfarren, die ich kenne im pastoralen Alltag, z.B. bei der Behandlung wiederverheirateter Geschiedener, bei der Behandlung gleichgeschlechtlich Liebender, usw die Regel. Und wo es anders ist, da erreifen die Menschen eben die Flucht und siedeln sich eben geistlich in einer anderen Pfarre an.

 

Da sieht man aber sehr schön, worin Dein Hauptproblem besteht: die Lösung von Ausnahmefällen mittels Epiktie wird bei Dir zu einer das Gebot faktisch abschaffenden Behandlung des Normalfalles.

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Es wird ab und zu die Meinung vertreten, dass man manche Gesetze doch in die Tonne treten solle, weil Jesus gesagt hat, dass der Sabath für den Menschen gemacht sei und nicht der Mensch für den Sabath.

 

Nun gehe ich darauf ein und sage, dass dies auch für die Bergpredigt gilt.

 

Also wenn das gefordert wird: Liebe deinen Nächsten - so denke ich, es ist damit gemeint: "Liebe deinen Nächsten, wenn es geht. Wenn nicht ist das auch ok."

 

Auf, folget mir nach :)B)

 

Persönlichen Angriff gelöscht

Lieber Erich,

 

diese Deine Interpretation des Jesuswortes "Liebe deinen Nächsten (wie dich selbst)" erinnert mich daran, wie Mariamante uns kürzlich zwei Jesusworte interpretiert hat, zum einen das Wort vom Hinhalten der anderen Wange, zum anderen Jesu Aufforderung, alles zu verkaufen und sich radikal in seine Nachfolge zu stellen.

 

Ich habe nun nicht ganz verstanden, was Du gemeint hast:

Dass solcher Art Interperetation nur möglich ist, wenn man manche Gebote in die Tonne tritt?

Oder dass man dergestalt die gesamte Bergpredigt interpretieren kann?

(Vielleicht hilft Dir Mariamante dabei?)

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Wovon geredet wird und was notwendig ist, ist ein ein Abgehen vom Buchstabenehorsam, wenn es die Billigkeit erfordert. Oder glaubst Du Jesus wollte den Sabbat abschaffen, nur weil er entgegen dem Gesetz heilte.

...

Und Gott sei Dank ist solche Anerkennung der Billigkeit in vielen Pfarren, die ich kenne im pastoralen Alltag, z.B. bei der Behandlung wiederverheirateter Geschiedener, bei der Behandlung gleichgeschlechtlich Liebender, usw die Regel. Und wo es anders ist, da erreifen die Menschen eben die Flucht und siedeln sich eben geistlich in einer anderen Pfarre an.

 

Da sieht man aber sehr schön, worin Dein Hauptproblem besteht: die Lösung von Ausnahmefällen mittels Epiktie wird bei Dir zu einer das Gebot faktisch abschaffenden Behandlung des Normalfalles.

Du hast wieder einmal den Nagel auf den Kopf getroffen!
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Die evangelische Kirche AB in Österreich schrumpft relativ weniger als die katholische Kirche und ihr Profillosigkeit vorzuwerfen zeugt einfach von mangelnder Befassung und/oder Neid. Wir haben nur wenige Bischöfe, die auch nur annähernd das Niveau des neuen evangelischen Bischofs Michael Bünker erreichen und auch die Pfarrerinnen und Pfarrer, die ich kenne, können mit unserer Geistlichkeit locker mithalten.

Bis auf die beiden Pronomen, die eine 1. Person Plural bezeichnen, scheinen die Worte wie aus einer Werbebotschaft eines Pressesprechers der evangelischen Kirche entnommen zu sein. Wieviel bekommst du eigentlich als "Undercover"-Agent? B)

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Franciscus non papa
Es wird ab und zu die Meinung vertreten, dass man manche Gesetze doch in die Tonne treten solle, weil Jesus gesagt hat, dass der Sabath für den Menschen gemacht sei und nicht der Mensch für den Sabath.

 

Nun gehe ich darauf ein und sage, dass dies auch für die Bergpredigt gilt.

 

Also wenn das gefordert wird: Liebe deinen Nächsten - so denke ich, es ist damit gemeint: "Liebe deinen Nächsten, wenn es geht. Wenn nicht ist das auch ok."

 

Auf, folget mir nach :)B)

 

Persönlichen Angriff gelöscht

 

 

natürlich ist der mensch nicht für die bergpredigt gemacht, sondern die bergpredigt für die menschen.

 

im auftrag eines gewissen jesus von nazareth

 

gez. oestemer

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Die evangelische Kirche AB in Österreich schrumpft relativ weniger als die katholische Kirche und ihr Profillosigkeit vorzuwerfen zeugt einfach von mangelnder Befassung und/oder Neid. Wir haben nur wenige Bischöfe, die auch nur annähernd das Niveau des neuen evangelischen Bischofs Michael Bünker erreichen und auch die Pfarrerinnen und Pfarrer, die ich kenne, können mit unserer Geistlichkeit locker mithalten.

Bis auf die beiden Pronomen, die eine 1. Person Plural bezeichnen, scheinen die Worte wie aus einer Werbebotschaft eines Pressesprechers der evangelischen Kirche entnommen zu sein. Wieviel bekommst du eigentlich als "Undercover"-Agent? B)

Wie schon im Martini Thread, so beweist Du auch hier, dass Du jedem Menschen der Kritik übt ausschließlich dreckige Motive zu unterstellen in der Lage bist......daher nochmals

 

WIE DER SCHELM IST, SO DENKT ER .

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Die evangelische Kirche AB in Österreich schrumpft relativ weniger als die katholische Kirche und ihr Profillosigkeit vorzuwerfen zeugt einfach von mangelnder Befassung und/oder Neid. Wir haben nur wenige Bischöfe, die auch nur annähernd das Niveau des neuen evangelischen Bischofs Michael Bünker erreichen und auch die Pfarrerinnen und Pfarrer, die ich kenne, können mit unserer Geistlichkeit locker mithalten.

Bis auf die beiden Pronomen, die eine 1. Person Plural bezeichnen, scheinen die Worte wie aus einer Werbebotschaft eines Pressesprechers der evangelischen Kirche entnommen zu sein. Wieviel bekommst du eigentlich als "Undercover"-Agent? B)

Wie schon im Martini Thread, so beweist Du auch hier, dass Du jedem Menschen der Kritik übt ausschließlich dreckige Motive zu unterstellen in der Lage bist......daher nochmals

 

WIE DER SCHELM IST, SO DENKT ER .

 

Dann möchte ich diese Weisheit aber lieber nicht auf Dich angewendet sehen. Unter den notwendigen Folgerungen würde Dein Selbstbild mächtig leiden.

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Ich folge dir nicht nach, zumal ich mir sicher bin, dass dein Posting rein ironisch gedacht ist.

Du entlarvst damit allerdings die inkonsequente Haltung derer, die einem sehr schnell "Fundamentalismus" unterstellen, wenn man Aussagen Jesu ernst nimmt, etwa zur Unauflöslichkeit der Ehe oder über die Möglichkeit der Hölle. Deren Denkweise zu Folge müsste man in der Tat das bedingungslose Lieben als extremen Fundamentalismus diskreditieren.

Danke!

gut erkannt. Ich nenn das "selektiver Fundamentalismus" B)

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1. Grundsätzlich müsste sich der Vorwurf ja an Jesus selbst richten, denn das Wort vom Sabbat steht nun einmal in der Bibel.

Ja, Jesus sagt die Worte zum Sabath. Meinst Du also man darf diese Worte auf alle anderen Bereiche seiner Lehre übertragen oder nicht??

 

2. Das Faktum, dass ein Gesetz und natürlich auch religiöse Gebote generell abstrakte Normen sind, deren Einhaltung unter Umständen zu nicht gewollten ungerechten Ergebnissen führt,....

Ergo: Führt ein Kirchen-Gesetz zu ungerechten Ergebnissen (Scheidungsverbot) - so ist es nicht anzuwenden??? Sind dann auch die Worte Jesu hierzu in die Tonne zu treten?

 

... sondern nur darum Lösungen für jene Fälle zu finden, in denen eine buchstabengetreue Gesetzeserfüllung zu falschen bzw unbilligen Lösungen führt. ....

Also, wer am lautesten jammert bekommt Recht??

 

5. Es geht also um die Art und Weise, wie die Gebote Gottes am besten erfüllt werden. Die Suche nach einer richtigen Antwort bewegt sich nicht im luftleeren Raum oder gar in der Willkür, sondern sie geht davon aus, dass die von der Epikie = Billigkeit diktierte Ausnahme sich am übergeordneten Sinn des Gesetzes zu orientieren habe. Und dieser übergeordnete Sinn ist im Falle der Gebote Jesu immer die Liebe als das höchste Gebot.

Bleiben wir mal beim Verbot der Scheidung - durch Jesus klar und deutlich gesetzt. Er meinte, dass wg. der Herzenshärte diese von Moses eingeführt worden wäre. Wie kann da heute irgendjemand die Scheidung mit Hinblick auf die Liebe erlauben??

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Ich habe nun nicht ganz verstanden, was Du gemeint hast:

 

Ich habe gar nix gemeint, sondern ein Problem dargestellt, zu dessen Lösung auch Du beitragen kannst. Wie siehst Du das denn: Kann man die Interperetation mit dem Sabat z.B. auch auf das Scheidungsgebot Jeus erweitern oder nicht??

bearbeitet von Erich
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Bleiben wir mal beim Verbot der Scheidung - durch Jesus klar und deutlich gesetzt. Er meinte, dass wg. der Herzenshärte diese von Moses eingeführt worden wäre. Wie kann da heute irgendjemand die Scheidung mit Hinblick auf die Liebe erlauben??

Wenn man nach den Überlegungen der Epikie handelt, darf sich z.B. ein Frau der Mann sei und die Kinder im Suff schlägt und auch sonst schlecht behandelt, sicherlich scheiden lassen und wieder heiraten.

bearbeitet von wolfgang E.
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... sondern nur darum Lösungen für jene Fälle zu finden, in denen eine buchstabengetreue Gesetzeserfüllung zu falschen bzw unbilligen Lösungen führt. ....

Also, wer am lautesten jammert bekommt Recht??

 

Nur bei Dummköpfen oder Böswilligen, die die Epikie zur Unkenntlichkeit verzerren

bearbeitet von wolfgang E.
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... sondern nur darum Lösungen für jene Fälle zu finden, in denen eine buchstabengetreue Gesetzeserfüllung zu falschen bzw unbilligen Lösungen führt. ....

Also, wer am lautesten jammert bekommt Recht??

 

Nur bei Dummköpfen oder Böswilligen, die die Epikie zur Unkenntlichkeit verzerren

Du hast - wie immer - Recht B)

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Ich habe nun nicht ganz verstanden, was Du gemeint hast:

 

Ich habe gar nix gemeint, sondern ein Problem dargestellt, zu dessen Lösung auch Du beitragen kannst. Wie siehst Du das denn: Kann man die Interperetation mit dem Sabat z.B. auch auf das Scheidungsgebot Jeus erweitern oder nicht??

 

 

Die Interpretation mit dem Sabat hast Du auf das Gebot der Nächstenliebe übertragen mit den Worten:

Also wenn das gefordert wird: Liebe deinen Nächsten - so denke ich, es ist damit gemeint: "Liebe deinen Nächsten, wenn es geht. Wenn nicht ist das auch ok."

Meiner Meinung nach ist das eine gute Zusammenfassung für das, was Mariamante über das Hinhalten der zweiten Wange geschrieben hat:

Bei einem (zweiten) Schlag auf die Wange kann das Trommelfell platzen, Zähne ausgeschlagen werden, das Auge erwischt werden, Nase und Schläfe verletzt werden. Außerdem könnte der Angreifer in seinem Verhalten bestärkt werden.

Und wörtlich:

Im Leben und auch im Glaubensleben kann man nicht so einfach pauschale Verhaltensregeln geben und sagen: Immer die Wange hinzuhalten ist das einzig wahre und christliche Verhalten. Denn wenn man gewissen Menschen die gerne mobben, andere unterdrücken oder ein bisserl oder viel verachten nicht zeigt, wo der Bartl den Most holt, macht man sich mitunter mitschuldig, dass solche Verachtungskünstler oder Hobbymobber in ihrem Verhalten bestärkt werden.

 

Wer nun das eine (Lieben, wenn es eben geht) für richtig hält, kann auch nichts gegen das andere (Wange hinhalten nur wenn es geht, d.h. wenn es ungefährlich ist) einwenden.

 

Oder doch?

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Meiner Meinung nach ist das eine gute Zusammenfassung für das, was Mariamante über das Hinhalten der zweiten Wange geschrieben hat:

 

wenn der MM etwas geschrieben hat, dann soll er dafür den Kopf hinhalten. Du weißt doch, dass ich eher alttestamentarisch handle. Auge um Auge...

 

Also nochmals an Dich die Frage: Wie siehst Du das denn: Kann man die Interperetation mit dem Sabat z.B. auch auf das Scheidungsgebot Jeus erweitern oder nicht??

bearbeitet von Erich
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