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Warum ist die Beichte so verpönt?


Hymnosakathistos

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Zurück zur Grundfrage: Ich würde die Situation der Beichte so beschreiben:

--> sie ist aus dem Glaubensleben des normalen Gemeindekatholiken weitestgehend verschwunden und spielt für die die meisten keine große Rolle mehr.

--> sie erlebt eine Renaissance als Beichtgespräch in Klöstern, auf Exerzitien, Besinnungstagen etc. - Hier steht häufig die intensive Auseinandersetzung mit der gesamten Lebenssituation im Vordergrund, nicht ein "Runterrasseln" von Sünden. Sie ist aber "weitestgehend unsichtbar", da ja kaum jemand mitbekommt, warum sich jemand mit einem Priester trifft - und häufig wird auch nicht explizit für die Beichte "geworben".

--> In eher konservativen Kreisen (Medjugorje, Totus Tuus ...) hingegen wird massiv "geworben", bis hin zur "Nötigung" (Beichte als "Ziel" und "Höhepunkt" einer Wallfahrt oder anderen Veranstaltung). Das dort vermittelte Sündenverständnis entspricht häufig eher konservativen Vorstellungen - so sagen es zumindest Beichtspiegel, die ich eingesehen habe (z.B. Versäumen des Sonntagsgottesdienstes als schwere Sünde). Damit sind hier auch "Schnell-Beichten" von fünf Minuten möglich ...

 

Laura

bearbeitet von laura
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Hymnosakathistos
Zurück zur Grundfrage: Ich würde die Situation der Beichte so beschreiben:

--> sie ist aus dem Glaubensleben des normalen Gemeindekatholiken weitestgehend verschwunden und spielt für die die meisten keine große Rolle mehr.

--> sie erlebt eine Renaissance als Beichtgespräch in Klöstern, auf Exerzitien, Besinnungstagen etc. - Hier steht häufig die intensive Auseinandersetzung mit der gesamten Lebenssituation im Vordergrund, nicht ein "Runterrasseln" von Sünden. Sie ist aber "weitestgehend unsichtbar", da ja kaum jemand mitbekommt, warum sich jemand mit einem Priester trifft - und häufig wird auch nicht explizit für die Beichte "geworben".

 

Ja, wobei ich die Beichte generell als Auseinandersetzung mit der gesamten Lebenssituation ansehe. Immer wieder komme ich im Beichtgespräch auf gleiche Dinge zu sprechen, die sich wie ein roter Faden durch mein Leben ziehen.

--> In eher konservativen Kreisen (Medjugorje, Totus Tuus ...) hingegen wird massiv "geworben", bis hin zur "Nötigung" (Beichte als "Ziel" und "Höhepunkt" einer Wallfahrt oder anderen Veranstaltung). Das dort vermittelte Sündenverständnis entspricht häufig eher konservativen Vorstellungen - so sagen es zumindest Beichtspiegel, die ich eingesehen habe (z.B. Versäumen des Sonntagsgottesdienstes als schwere Sünde). Damit sind hier auch "Schnell-Beichten" von fünf Minuten möglich

Danke für die Info! Das wusste ich gar nicht, da ich noch an diesen Orten war. Diese Art des Grundverständnisses wäre für mich nichts. Aber wie ich bereits in einem anderen Beitrag schrieb: Jeder muss für sich beurteilen, was das Hilfreichste für ihn ist. Danke, dass Du zur eigentlichen Grundfrage/ zum eigentlichen Sinn meines Beitrags zurückgekommen bist und nicht wie einer, der das Grundsätzliche meiner Frage nicht verstanden hat und versucht, meinen Beitrag in eine gewisse "Ecke" zu schieben.

 

 

 

 

 

Quotes korrigiert. Liebe Hymnosakathistos: bitte nicht farbig in die Quotes anderer user posten, Farbe dient zur Kennzeichnung von Moderatoreneingriffen. Danke.

gouvernante als mod.

bearbeitet von gouvernante
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Klar die müssen ja alle den Ungehorsam gegenüber der kirchlichen Obrigkeit beichten.

..während die Kirchenkritiker und Papstablehner der liberalen Coleur in ihrem Ungehorsam keine Sünde mehr sehen und auch keine Beichtnotwendigkeit. Ja- ne- is klar würde Erich sagen.

 

Und wenn Du aus Versehen meinen ganzen Beitrag gelesen hättest..............die Menschen die sich z.B. am Donnerstag um 14h mit dem Pfarrer zu einem verabredeten Beichtgespräch im Aussprachezimmer oder sogar in seiner Wohnung treffen siehst Du nicht.

Das werden sicher Massen sein. Die Klage mancher Priester, dass es kaum mehr Beichtwillige gibt sind natürlich aus der Luft gegriffen- und alle jene, die von einem Stagnieren des Bußsakramentes sprechen sind einfach uninformiert. In Wahrheit werden die Priester am Donnerstag um 14 von Unmengen von Beichtwilligen bedrängt. Willst du mit Gewalt wegmanipulieren, dass die Beichte vielerorts ausgestorben ist? ( Wenn du natürlich die Aussprache die manche mit Priestern pflegen, weil sie eine bestimmte Sorge haben als "Beichte" ortest - dann sieht die Sache etwas anders aus).

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Das werden sicher Massen sein. Die Klage mancher Priester, dass es kaum mehr Beichtwillige gibt sind natürlich aus der Luft gegriffen- und alle jene, die von einem Stagnieren des Bußsakramentes sprechen sind einfach uninformiert. In Wahrheit werden die Priester am Donnerstag um 14 von Unmengen von Beichtwilligen bedrängt. Willst du mit Gewalt wegmanipulieren, dass die Beichte vielerorts ausgestorben ist? ( Wenn du natürlich die Aussprache die manche mit Priestern pflegen, weil sie eine bestimmte Sorge haben als "Beichte" ortest - dann sieht die Sache etwas anders aus).

 

In den Kirchen meiner Stadt ist in der Tat bei den Beichtzeiten nicht viel los. In einem nahe gelegenen Kloster kommen zu einem Nachmittag der Versöhnung zwischen 30 und 50 Leute.

 

Laura

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In den Kirchen meiner Stadt ist in der Tat bei den Beichtzeiten nicht viel los. In einem nahe gelegenen Kloster kommen zu einem Nachmittag der Versöhnung zwischen 30 und 50 Leute.

Laura

Liebe Laura- Gottes Segen für das Jahr. Der Herr sei immer mit Dir. Du bist nicht die Einzige, die diese Erfahrung macht. Da ich in mehreren Pfarren bin weiss ich, dass in Pfarren am Land die Beichte so viel wie ausgestorben ist. In Wien gibt es sowohl im Stefansdom, in der Anbetungs- und Beichtkirche St. Anna, bei den Kapuzinern und Franziskanern Beichtangebote, die regelmäßig genützt werden.

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In den Kirchen meiner Stadt ist in der Tat bei den Beichtzeiten nicht viel los. In einem nahe gelegenen Kloster kommen zu einem Nachmittag der Versöhnung zwischen 30 und 50 Leute.

Laura

Liebe Laura- Gottes Segen für das Jahr. Der Herr sei immer mit Dir. Du bist nicht die Einzige, die diese Erfahrung macht. Da ich in mehreren Pfarren bin weiss ich, dass in Pfarren am Land die Beichte so viel wie ausgestorben ist. In Wien gibt es sowohl im Stefansdom, in der Anbetungs- und Beichtkirche St. Anna, bei den Kapuzinern und Franziskanern Beichtangebote, die regelmäßig genützt werden.

Das kann auch den Grund haben, dass es Menschen gibt, die es lieber haben, wenn sie den Beichtvater (wie den Pfarrer einer Landgemeinde) nicht persönlich gut kennen. Bei uns gibt es am Ort massenhaft Beichtangebote, die auch gut genutzt werden, aber ich fahre immer nach auswärts (aus dem genannten Grund, es gibt vielleicht noch mehr Leute mit meiner Einstellung).

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In den Kirchen meiner Stadt ist in der Tat bei den Beichtzeiten nicht viel los. In einem nahe gelegenen Kloster kommen zu einem Nachmittag der Versöhnung zwischen 30 und 50 Leute.

Laura

Liebe Laura- Gottes Segen für das Jahr. Der Herr sei immer mit Dir. Du bist nicht die Einzige, die diese Erfahrung macht. Da ich in mehreren Pfarren bin weiss ich, dass in Pfarren am Land die Beichte so viel wie ausgestorben ist. In Wien gibt es sowohl im Stefansdom, in der Anbetungs- und Beichtkirche St. Anna, bei den Kapuzinern und Franziskanern Beichtangebote, die regelmäßig genützt werden.

Das kann auch den Grund haben, dass es Menschen gibt, die es lieber haben, wenn sie den Beichtvater (wie den Pfarrer einer Landgemeinde) nicht persönlich gut kennen. Bei uns gibt es am Ort massenhaft Beichtangebote, die auch gut genutzt werden, aber ich fahre immer nach auswärts (aus dem genannten Grund, es gibt vielleicht noch mehr Leute mit meiner Einstellung).

Ich frage mich schon die ganze Zeit, ob das überhaupt stimmt - dass die Beichte verpönt sei. Wie MM aus Wien berichtet, kenne ich es aus mehreren Städten, dass es "Beichtkirchen" gibt, in denen regelmässig viele Menschen zur Beichte kommen. Ich habe eher den Eindruck, die Leute sind mobiler geworden und gehen einfach nicht mehr unbedingt in ihre Gemeinde, sondern suchen sich den Beichtvater bewusst aus. Und das ist ja nicht verkehrt.

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Verpöhnt ist die Beichte vielleicht nicht. Aber der Renner ist sie auch nicht - und das war nicht immer so. Das hat sich so entwickelt.

 

Die Gründe für Entwicklungen sind meisten manigfaltig.

 

Hauptgrund dürfte sein, dass die Beichte subjektiv den Beichtenden zu wenig bringt. Dieser Grund dürfte heutzutage schwerwiegender sein, als die Angst vor dem Pfarrer oder dem Bußwerk oder dem Beichtvorgang insgesamt. Es ist das Gefühl, dass letztlich doch alles beim Alten bleibt. Die Vergebung durch Gott wird als unbedeutend oder als "für den Aufwand zu aufwändig" gesehen. Tribald ist sich sowieso keiner (oder nur minimaler) Schuld bewusst. Wieso sollte er beichten? Andere fühlen sich zwar durchaus schuldig, glauben aber nicht, dass die Beichte hieran Entscheidendes verändern würde.

 

Andere Verfahren werden als hilfreicher eingeschätzt: Wiedergutmachung, Gespräch mit dem Betroffenen, eventuell sogar das Gebet oder gute Vorsätze. Manche ziehen eine psychologische oder sonstige Beratung vor (auch dies betrifft eher eine kleine Minderheit).

 

Ich befürchte, dass die Kirche zu sehr auf den objektiven Vergebungscharakter der Beichte abgezielt hat. Richtig ist natürlich, dass es diesen immer wieder ins Bewusstsein zu rufen gilt, weil er die Voraussetzung für das Subjektive ist. Betont man dies aber zu sehr (und auch noch in Verteidigungshaltung...), dann kommt ein wesentlicher Teil zu kurz: Sakramente sollen eine Gnade erfahrbar machen. Also das subjektive Erleben des Sakramentenempfängers. Und kommt dies zu kurz, ist der Sakramentencharakter der Beichte verloren. Mag sein, dass sich im Himmel was geändert hat. Aber wenn sich nicht erfahrbar für mich selbst was tut, ist diese Perspektive doch sehr nebulös und hat keine ausreichende Kraft, mich zu bewegen.

 

Hauptsächlich "moderne" Pfarrer haben dies erkannt - oft allerdings mit erheblichen Einbußen. Beichten wurden zu Therapiegesprächen. Dies ist selbst wieder sehr aufwändig und vor allem nicht jedermans Sache. Außerdem: Wenn man da wirklich Probleme hat, geht man lieber gleich zu einem echten Fachmann. Und manche sogar noch lieber zu einer Fachfrau. (Ich persönlich rede über solche Dinge z.B. lieber mit Frauen.)

 

Meiner Meinung nach bedürfte das Sakrament der Beichte einer gewaltigen strukturellen und verbalen Reform. Ziel ist die Erfahrbarmachung der Vergebung Gottes. Und die Struktur, die Worte und die Gesten der Beichte sollte dies auch nachvollziehbar machen können.

Es geht wirklich um eine bedeutende Feier der bleibenden Liebe Gottes.

Eine Reform, lediglich wieder "die alten Kostbarkeiten neu glänzen lässt" und schon wieder mit altertümelnden Riten und Worten daherkommt, eine Reform, die nicht wirklich sich bemüht, das ursprüngliche Anliegen für heutige Menschen erfahrbar zu machen, halte ich für völlig aussichtslos.

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Verwandt mit der uns vertrauten "Beichte" ist das Werk des Johannes des Täufers: dieser trat in der Wüste auf und verkündete eine Taufe der Bekehrung zur Vergebung der Sünden. Das ganze Land Judäa zog hinaus zu ihm und die von Jerusalem alle und ließen sich im Jordanfluß von ihm taufen und bekannten ihre Sünden (Mark 1:1-5)

 

In dieser Funktion wirkt Johannes der Täufer als der "Wegbereiter" für den nach ihm Kommenden, für Jesus, den Messias!

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Die "klassische Form" der Beiche ist verpönt, weil viele Menschen, die Dinge, die als "Sünde" deklariert werden, nicht als solche erkennen. Ich habe z.B. noch nie irgendwas gebeichtet, was in den gängigen Beichtspiegeln zu finden ist, und erst recht nicht bei den Pfarrern der Gemeinden, die ich aufgesucht habe. Wohl aber Dinge, die ich als Sünde empfinde und im Kloster...

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Auch in der evangelischen Kirche gibt ja die (Ohren-)Beichte, was nicht allgemein bekannt sein dürfte. Luther selbst hat sie dringend empfohlen und die Beichte selbst sehr oft genutzt (aber Luther war ja auch noch katholisch erzogen worden...).

 

Heute gibt es kaum jemand, der in der evangelischen Kirche seine Sünden einem Pfarrer beichtet.

 

Der Grund? Im evangelischen Kirchenvolk herrscht das Vorurteil: "Der erzählt doch alles sofort seiner Frau!"

 

Es kann auch ein Nachteil sein, wenn der Pfarrer verheiratet ist...

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Auch in der evangelischen Kirche gibt ja die (Ohren-)Beichte, was nicht allgemein bekannt sein dürfte. Luther selbst hat sie dringend empfohlen und die Beichte selbst sehr oft genutzt (aber Luther war ja auch noch katholisch erzogen worden...).

 

Heute gibt es kaum jemand, der in der evangelischen Kirche seine Sünden einem Pfarrer beichtet.

 

Der Grund? Im evangelischen Kirchenvolk herrscht das Vorurteil: "Der erzählt doch alles sofort seiner Frau!"

 

Es kann auch ein Nachteil sein, wenn der Pfarrer verheiratet ist...

 

Ich habe festgestellt, dass unter meinen evangelischen Kollegen und sonstigen Bekannten kaum einer von der Möglichkeit einer persönlichen Beichte wusste. Erst mein Hinweis auf das EG hat sie dann überzeugt.

Das Argument mit der Frau habe ich allerdings nicht gehört.

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Auch in der evangelischen Kirche gibt ja die (Ohren-)Beichte, was nicht allgemein bekannt sein dürfte. Luther selbst hat sie dringend empfohlen und die Beichte selbst sehr oft genutzt (aber Luther war ja auch noch katholisch erzogen worden...).

 

Heute gibt es kaum jemand, der in der evangelischen Kirche seine Sünden einem Pfarrer beichtet.

 

Der Grund? Im evangelischen Kirchenvolk herrscht das Vorurteil: "Der erzählt doch alles sofort seiner Frau!"

 

Es kann auch ein Nachteil sein, wenn der Pfarrer verheiratet ist...

 

Ich habe festgestellt, dass unter meinen evangelischen Kollegen und sonstigen Bekannten kaum einer von der Möglichkeit einer persönlichen Beichte wusste. Erst mein Hinweis auf das EG hat sie dann überzeugt.

Das Argument mit der Frau habe ich allerdings nicht gehört.

 

.. die Beichte ist in einer Ergänzung des "Kleinen Katechismus" Luthers beschrieben.

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Long John Silver

Also, ich kenne auch das persoenliche Gespraech mit dem Pastor oder der Pastorin, zur Gewissenserforschung, Aussprache, um ueber Probleme zu reden und wie man sie loesen kann, und um gemeinsam zu beten.

 

Und da ist auch enthalten, wie man aendert, was einem schadet, oder Schritte einleitet, Probleme zu bewaeltigen, oder welche Strategien man einschlagen kann, um bestimmte Dinge zu meistern.

 

Noch intensiver empfinde ich Begegnungen, die mit Heilen zu tun haben. Man muss dem Heiler als seinem spirituellen Guardian zu trauen, dass er imstande ist, einen Weg zu eroeffnen, in sich, fuer einem selbst, dass er wirklich die Gabe hat, zu heilen.

Und dass durch seine Methode, z.B. Hand auflegen, er eine Kraft kanalisiert, die vom Goettlichen herkommt, dass er eine Verbindung freisetzt, die einem hilft. Ohne Vertrauen in diese Verbindung geht es nicht und da ist er der Mittler, das Medium.

 

Fuer mich hat dieses spirituelle Vertrauen durchaus eine gewisse Aehnlichkeit mit der Beichtsituation und der Lossprechung. Auch das basiert auf der Annahme, dass da ein anderer Mensch, in dem Fall Priester, gesegnet ist mit einer bestimmten spirituellen Naehe, aufgrund derer er eine heilende Handlung freisetzen kann, durch sein Mittlertum.

bearbeitet von Long John Silver
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Meiner Meinung nach bedürfte das Sakrament der Beichte einer gewaltigen strukturellen und verbalen Reform. Ziel ist die Erfahrbarmachung der Vergebung Gottes. Und die Struktur, die Worte und die Gesten der Beichte sollte dies auch nachvollziehbar machen können.

Es geht wirklich um eine bedeutende Feier der bleibenden Liebe Gottes.

Eine Reform, lediglich wieder "die alten Kostbarkeiten neu glänzen lässt" und schon wieder mit altertümelnden Riten und Worten daherkommt, eine Reform, die nicht wirklich sich bemüht, das ursprüngliche Anliegen für heutige Menschen erfahrbar zu machen, halte ich für völlig aussichtslos.

 

Mich würde interessieren, wie du dir diese Reform ganz konkret vorstellst?

 

Schatir

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Trotz meiner eher agnostischen Ansichten als Papierkatholik, halte ich die Beichte für eins der wichtigsten Sakramente der RKK. Ich persönlich lehne jedoch den regelmäßigen und regn Gebrauch dieses Sakraments ab. Die Beichte erscheint mir nur sinnvoll wenn ein Mensch schwere Schuld (Todsünden) auf sich geladen hat. Was soll z.B. eine alte Oma beichten, Ehebruch, Unkeuschheit?

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Trotz meiner eher agnostischen Ansichten als Papierkatholik, halte ich die Beichte für eins der wichtigsten Sakramente der RKK. Ich persönlich lehne jedoch den regelmäßigen und regn Gebrauch dieses Sakraments ab. Die Beichte erscheint mir nur sinnvoll wenn ein Mensch schwere Schuld (Todsünden) auf sich geladen hat. Was soll z.B. eine alte Oma beichten, Ehebruch, Unkeuschheit?

 

... eine Todsünde kann sowieso nicht vergeben werden, denn eine Todsünde geschieht:

 

1) in einer schwerwiegenden Angelegenheit

2) im unbeeinträchtigten freien Willen

3) in genauer Einsicht und völliger Akzeptanz der Folgen meines Handelns.

 

wegen 3) wird eine Todsünde auch nicht bereut, denn genau was ich beabsichtigte, ist eingetreten. Ohne Reue kann keine Sünde, nicht einmal eine leichte vergeben werden!

 

Eine Sünde, und sei es eine schwere, auf welche echte Reue (also keine vorgespielte) folgt, war keine Todsünde, denn es fehlte die genaue Einsicht in mein Handeln, insbesondere in alle Folgen, die ich mit meinem Handeln ausgelöst habe, incl. des Verlusts der ewigen Seeligkeit!

 

also, wenn man das Gefühl hat, etwas "zum Beichten" zu haben, insbesondere, wenn man sich Rat und Beistand wünscht, soll man zur Beichte (besser zum Beichtgespräch) gehen. Dabei sollte man sich, wenn möglich, den besten verfügbaren Beichtvater aussuchen.

 

Leichte Sünden werden sowieso (das dürfte aber bekannt sein) durch den Empfang der Hl. Kommunion getilgt. Aber auch hier gehört die Reue dazu. ("oh Herr, ich bin nicht würdig ...")

Wenn ich mir keiner Schuld bewußt bin, brauche ich auch nichts bereuen und beichten (gilt natürlich nur bei funktionierendem Gewissen).

bearbeitet von lh17
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Trotz meiner eher agnostischen Ansichten als Papierkatholik, halte ich die Beichte für eins der wichtigsten Sakramente der RKK. Ich persönlich lehne jedoch den regelmäßigen und regn Gebrauch dieses Sakraments ab. Die Beichte erscheint mir nur sinnvoll wenn ein Mensch schwere Schuld (Todsünden) auf sich geladen hat. Was soll z.B. eine alte Oma beichten, Ehebruch, Unkeuschheit?

 

... eine Todsünde kann sowieso nicht vergeben werden, denn eine Todsünde geschieht:

 

1) in einer schwerwiegenden Angelegenheit

2) im unbeeinträchtigten freien Willen

3) in genauer Einsicht und völliger Akzeptanz der Folgen meines Handelns.

 

wegen 3) wird eine Todsünde auch nicht bereut, denn genau was ich beabsichtigte, ist eingetreten. Ohne Reue kann keine Sünde, nicht einmal eine leichte vergeben werden!

 

Eine Sünde, und sei es eine schwere, auf welche echte Reue (also keine vorgespielte) folgt, war keine Todsünde, denn es fehlte die genaue Einsicht in mein Handeln, insbesondere in alle Folgen, die ich mit meinem Handeln ausgelöst habe, incl. des Verlusts der ewigen Seeligkeit!

 

also, wenn man das Gefühl hat, etwas "zum Beichten" zu haben, insbesondere, wenn man sich Rat und Beistand wünscht, soll man zur Beichte (besser zum Beichtgespräch) gehen. Dabei sollte man sich, wenn möglich, den besten verfügbaren Beichtvater aussuchen.

 

Leichte Sünden werden sowieso (das dürfte aber bekannt sein) durch den Empfang der Hl. Kommunion getilgt. Aber auch hier gehört die Reue dazu. ("oh Herr, ich bin nicht würdig ...")

Wenn ich mir keiner Schuld bewußt bin, brauche ich auch nichts bereuen und beichten (gilt natürlich nur bei funktionierendem Gewissen).

 

Wenn ich jemanden aus Habgier ermorde und nach Jahren meine Lebenseinstellung sich ändert und es mich reut, kann ich diese Todsünde nicht sühnen? Sie kann mir in der Beichte nicht vergeben werden?

 

Was predigst Du hier eigentlich? Den Rachegott?

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Trotz meiner eher agnostischen Ansichten als Papierkatholik, halte ich die Beichte für eins der wichtigsten Sakramente der RKK. Ich persönlich lehne jedoch den regelmäßigen und regn Gebrauch dieses Sakraments ab. Die Beichte erscheint mir nur sinnvoll wenn ein Mensch schwere Schuld (Todsünden) auf sich geladen hat. Was soll z.B. eine alte Oma beichten, Ehebruch, Unkeuschheit?

 

... eine Todsünde kann sowieso nicht vergeben werden, denn eine Todsünde geschieht:

 

1) in einer schwerwiegenden Angelegenheit

2) im unbeeinträchtigten freien Willen

3) in genauer Einsicht und völliger Akzeptanz der Folgen meines Handelns.

 

wegen 3) wird eine Todsünde auch nicht bereut, denn genau was ich beabsichtigte, ist eingetreten. Ohne Reue kann keine Sünde, nicht einmal eine leichte vergeben werden!

 

Eine Sünde, und sei es eine schwere, auf welche echte Reue (also keine vorgespielte) folgt, war keine Todsünde, denn es fehlte die genaue Einsicht in mein Handeln, insbesondere in alle Folgen, die ich mit meinem Handeln ausgelöst habe, incl. des Verlusts der ewigen Seeligkeit!

 

also, wenn man das Gefühl hat, etwas "zum Beichten" zu haben, insbesondere, wenn man sich Rat und Beistand wünscht, soll man zur Beichte (besser zum Beichtgespräch) gehen. Dabei sollte man sich, wenn möglich, den besten verfügbaren Beichtvater aussuchen.

 

Leichte Sünden werden sowieso (das dürfte aber bekannt sein) durch den Empfang der Hl. Kommunion getilgt. Aber auch hier gehört die Reue dazu. ("oh Herr, ich bin nicht würdig ...")

Wenn ich mir keiner Schuld bewußt bin, brauche ich auch nichts bereuen und beichten (gilt natürlich nur bei funktionierendem Gewissen).

 

Wenn ich jemanden aus Habgier ermorde und nach Jahren meine Lebenseinstellung sich ändert und es mich reut, kann ich diese Todsünde nicht sühnen? Sie kann mir in der Beichte nicht vergeben werden?

 

Was predigst Du hier eigentlich? Den Rachegott?

 

 

... "aus Habgier ermorden" ... ist natürlich nicht schön, - und jetzt reut es Dich, weil Du merkst, daß Du nicht in die himmlische Seeligkeit eingehst?

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Wenn ich jemanden aus Habgier ermorde und nach Jahren meine Lebenseinstellung sich ändert und es mich reut, kann ich diese Todsünde nicht sühnen? Sie kann mir in der Beichte nicht vergeben werden?

 

Was predigst Du hier eigentlich? Den Rachegott?

 

 

... "aus Habgier ermorden" ... ist natürlich nicht schön, - und jetzt reut es Dich, weil Du merkst, daß Du nicht in die himmlische Seeligkeit eingehst?

 

Wie zynisch! *schüttel* Meinst Du nicht, ein Mord könnte einen reuen?

Dann bist Du wahrscheinlich auch gegen unser Strafsystem ohne Todesstrafe?

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... "aus Habgier ermorden" ... ist natürlich nicht schön, - und jetzt reut es Dich, weil Du merkst, daß Du nicht in die himmlische Seeligkeit eingehst?

 

Nun ja, was soll's, ganz offensichtlich hast Du Dir, was die Nicht-Vergebbarkeit von Todsünden betrifft, eine Privatlehre zurechtgezimmert, die mit der Lehre zumindest des verstorbenen Papstes nicht übereinstimmt. Was mich wieder einmal darin bestätigt, Auskünften, die im Internet erteilt werden, grundsätzlich zu misstrauen.

 

Durch unseren Herrn Jesus Christus eingesetzt, wie es aus der oben angeführten Stelle des Johannesevangeliums klar her vorgeht, ist die sakramentale Beichte notwendig, um von den nach der Taufe begangenen Todsünden Vergebung zu erlangen. Wenn aber ein Sünder, von der Gnade des Heiligen Geistes berührt, auf Grund übernatürlicher Liebe Schmerz über seine Sünden empfindet, weil sie eine Beleidigung Gottes, des höchsten Gutes, sind, dann wird ihm die Vergebung der Sünden – auch der Todsünden – sofort zuteil. Die Voraussetzung dazu ist, daß er sich vornimmt, diese Sünden sakramental zu beichten, sobald er innerhalb einer angemessenen Zeitspanne die Möglichkeit dazu hat.

 

Auch wenn es Deinen Horizont übersteigen sollte - die Gnade des Heiligen Geistes wird schon dazu ausreichen, in einem Totschläger jene Reue über seine Tat wachzurufen, die zur Vergebung seiner Tat vor Gott führt.

 

Quelle

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... "aus Habgier ermorden" ... ist natürlich nicht schön, - und jetzt reut es Dich, weil Du merkst, daß Du nicht in die himmlische Seeligkeit eingehst?

 

Nun ja, was soll's, ganz offensichtlich hast Du Dir, was die Nicht-Vergebbarkeit von Todsünden betrifft, eine Privatlehre zurechtgezimmert, die mit der Lehre zumindest des verstorbenen Papstes nicht übereinstimmt. Was mich wieder einmal darin bestätigt, Auskünften, die im Internet erteilt werden, grundsätzlich zu misstrauen.

 

Es tut mir leid, wenn sich Aussagen unserer Kirche widersprechen. Aber der Begriff Todsünde ist bereits seit Jahrhunderten genau definiert.

 

Wichtiger Bestandteil bei einer Todsünde ist die genaue Erkenntnis in mein Tun und dessen Folgen. Zu einer Todsünde gehört die völlige Akzeptanz dieser Konsequenzen. Und all dies muß im freien Willen erfolgen.

 

Wenn ich beispielsweise jemanden auf Befehl erschieße, dann war das keine Handlung in völlig freiem Willen. Wenn ich hingegen den Schießbefehl verweigere und deswegen möglicherweise Repressalien in Kauf nehme, dann habe ich im freien Willen gehandelt!

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Und diese "Todsünde" kann durch Reue, jedenfalls aber durch reuige Beichte, vergeben werden. Nach Auffassung der KK jedenfalls.

bearbeitet von Clown
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... "aus Habgier ermorden" ... ist natürlich nicht schön, - und jetzt reut es Dich, weil Du merkst, daß Du nicht in die himmlische Seeligkeit eingehst?

 

Nun ja, was soll's, ganz offensichtlich hast Du Dir, was die Nicht-Vergebbarkeit von Todsünden betrifft, eine Privatlehre zurechtgezimmert, die mit der Lehre zumindest des verstorbenen Papstes nicht übereinstimmt. Was mich wieder einmal darin bestätigt, Auskünften, die im Internet erteilt werden, grundsätzlich zu misstrauen.

 

Es tut mir leid, wenn sich Aussagen unserer Kirche widersprechen. Aber der Begriff Todsünde ist bereits seit Jahrhunderten genau definiert.

 

Wichtiger Bestandteil bei einer Todsünde ist die genaue Erkenntnis in mein Tun und dessen Folgen. Zu einer Todsünde gehört die völlige Akzeptanz dieser Konsequenzen. Und all dies muß im freien Willen erfolgen.

 

Wenn ich beispielsweise jemanden auf Befehl erschieße, dann war das keine Handlung in völlig freiem Willen. Wenn ich hingegen den Schießbefehl verweigere und deswegen möglicherweise Repressalien in Kauf nehme, dann habe ich im freien Willen gehandelt!

 

Und? Das ist doch bei einem Mord auch so?

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