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Warum ist die Beichte so verpönt?


Hymnosakathistos

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Hallo,

 

ich gehe regelmässig zum Beichtgespräch (wobei ich das persönliche Gespräch Aug-in-Aug dem "Kasten" vorziehe) und rede über alles, was mich belastet/beschäftigt/ärgert..wie auch immer. Mich wundert doch immer, dass die allgemeine Meinung zum Bußsakrament dahingehend steuert, dass man aufpassen sollte, wem man was wie erzählt. Angeblich würden sich Priester daran aufgeilen (bes. sexuelle Probleme etc.) Aber ich empfinde den Priester als Seelsorger. Warum soll man dort nicht offen und ehrlich sagen, wo der Schuh drückt. Ich meine, wir schreiben in wenigen Stunden das Jahr 2009 und da darf man doch wohl hoffen, dass "jüngere" Priester ebenso der modernen Zeit angehören. Leute, die die Beichte kritisieren gehen meist zum Psychotherapeuten (ich frage mich, wo da der Unterschied liegt: ausser im Kassensatz :unsure: Ich persönlich empfinde das Bußsakrament als befreiend und wichtigen Teil für mein Leben.

 

Wie denkt Ihr über die Beichte?

 

LG Iris

 

:angry2: Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins Jahr 2009!!! :angry2:

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Über die Beichte will ich mich hier nicht äussern. Allerdings ist diese Aussage schlicht und ergreifend falsch und an den Haaren herbeigezogen:

 

Leute, die die Beichte kritisieren gehen meist zum Psychotherapeuten (ich frage mich, wo da der Unterschied liegt: ausser im Kassensatz).

 

:angry2:

 

Woher willst DU denn wissen, dass "die Leute", die die Beichte kritisieren, "meist zum Psychotherapeuten" gehen? Hast Du dafür einen zuverlässigen Beleg oder ist das einfach so dahergeredet? Ich nehme letzteres an - und dass Du von der Tätigkeit eines Psychotherapeuten wenig bis gar keine Ahnung hast, sonst könntest Du Dich nicht zu der kessen Behauptung aufschwingen, dass Beichte und Psychotherapie austauschbar wären.

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Franciscus non papa

smile, hatte heute abend eine wortgottesfeier... soviel kann ich im ganz neuen jahr nicht sündigen... das hab ich alles schon abgebüsst.

 

prost neujahr und alles gute

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Hallo,

 

ich gehe regelmässig zum Beichtgespräch (wobei ich das persönliche Gespräch Aug-in-Aug dem "Kasten" vorziehe) und rede über alles, was mich belastet/beschäftigt/ärgert..wie auch immer. Mich wundert doch immer, dass die allgemeine Meinung zum Bußsakrament dahingehend steuert, dass man aufpassen sollte, wem man was wie erzählt. Angeblich würden sich Priester daran aufgeilen (bes. sexuelle Probleme etc.) Aber ich empfinde den Priester als Seelsorger. Warum soll man dort nicht offen und ehrlich sagen, wo der Schuh drückt. Ich meine, wir schreiben in wenigen Stunden das Jahr 2009 und da darf man doch wohl hoffen, dass "jüngere" Priester ebenso der modernen Zeit angehören. Leute, die die Beichte kritisieren gehen meist zum Psychotherapeuten (ich frage mich, wo da der Unterschied liegt: ausser im Kassensatz :unsure: Ich persönlich empfinde das Bußsakrament als befreiend und wichtigen Teil für mein Leben.

 

Wie denkt Ihr über die Beichte?

 

LG Iris

 

:angry2: Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins Jahr 2009!!! :angry2:

 

Liebe Iris,

 

wie Julius bemerkte, das mit der Psychotherapie sehe ich anders. Es gibt Leute, die brauchen psychologische Hilfe... und das hat dann mit Schuld/-gefühlen nichts zu tun. Eine Reihe meiner Freunde, (wie gesagt, ich bin sehr katholisch und auch praktizierend) haben beides: einen Therapeuten und einen Beichtvater. Das eine schließt das andere nicht aus.

 

Ansonsten ist das Bußsakrament für mich auch sehr befreiend und wichtig, trotz auch schon bei mir vorgekommener negativer Erlebnisse. Ob ich es als befreiend erlebe, hängt auch vom Beichtvater ab. Da gibt es eine breite Palette, und, wie Charles de Foucault schon sagte: sorgfältig auswählen. Ich bin auch schon in eine Beichte reingegangen, und dann fertiger rausgekommen, als ich reingegangen bin. Das führte bei mir dann nach Gebet und Nachdenken stets zum Wechsel des Beichtvaters. Und das hat nicht immer etwas damit zu tun, wie Doggi hier schrieb, daß ich mich weigere tränenreich über Hürden geführt zu werden. - Daher bei mir auch das Gebet, bevor ich den Beichtvater gewechselt habe. Kannte ich ihn länger, dann habe ich länger gezögert, bis ich gewechselt habe, aber auch das habe ich getan.

 

Du siehst: auch mit dem Attribut "befreiend" hat es etwas auf sich, gut, daß Du es bisher so erleben durftest. Es gibt auch anderes.

 

Da ich dieses Jahr in eine Diasporasituation vom Feinsten umziehen werde (0,02% Katholiken) , werde ich allerdings keine Wahlfreiheit mehr haben, und dann werde ich sehen, wie sich das bei mir entwickelt.

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Hymnosakathistos

Frohes Neues Jahr allen!!!

 

@Julius: Das ist eine Aussage, deren Erfahrungswert ich a) aus meinem Umfeld/Bekanntenkreis schöpfe (und der übrigens überhaupt nicht verachtend oder verurteilend gemeint war!) und :angry2: keine generelle Verallgemeinerung war (deswegen schrieb ich ja: meist und nicht immer!). Aussagen wollte ich damit eigentlich, dass es viele Menschen gibt (gläubig oder nicht) die die Beichte verpönen aber selbst zu einem Psychotherapeuten gehen (was, wie ich finde, nicht grundsätzlich anders ist). Ich wollte also fragen, warum sich die einen die Sache SO von der Seele reden, während andere es eben SO tun und das die Art der "Anderen" aber abtun oder verurteilen. Das war meine Frage! Desweiteren verharmlose ich keineswegs die Tatsache, dass es Menschen gibt, die psychotherapeutigsche Hilfe brauchen. Ich selbst habe einmal die Hilfe eines Psychotherapeuten und eines Therapiekonzepts in Anspruch genommen und es hat mir zu dem Zeitpunkt sehr geholfen, es hatte jedoch nicht diese innerliche Befreiung und Festigkeit, die ich eben bei der Beichte erlebe. Und gerade deswegen kann ich sagen, dass vom Prinzip her kein großer Unterschied besteht, was die Inhalte und Gespräche anbelangt. Bei beiden Formen spreche ich über meine Sorgen, Ängste, Nöte und Bedrückungen.

bearbeitet von Hymnosakathistos
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Hallo,

 

ich gehe regelmässig zum Beichtgespräch (wobei ich das persönliche Gespräch Aug-in-Aug dem "Kasten" vorziehe) und rede über alles, was mich belastet/beschäftigt/ärgert..wie auch immer. Mich wundert doch immer, dass die allgemeine Meinung zum Bußsakrament dahingehend steuert, dass man aufpassen sollte, wem man was wie erzählt. Angeblich würden sich Priester daran aufgeilen (bes. sexuelle Probleme etc.) Aber ich empfinde den Priester als Seelsorger. Warum soll man dort nicht offen und ehrlich sagen, wo der Schuh drückt. Ich meine, wir schreiben in wenigen Stunden das Jahr 2009 und da darf man doch wohl hoffen, dass "jüngere" Priester ebenso der modernen Zeit angehören. Leute, die die Beichte kritisieren gehen meist zum Psychotherapeuten (ich frage mich, wo da der Unterschied liegt: ausser im Kassensatz :unsure: Ich persönlich empfinde das Bußsakrament als befreiend und wichtigen Teil für mein Leben.

 

Wie denkt Ihr über die Beichte?

 

LG Iris

 

:angry2: Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins Jahr 2009!!! :angry2:

 

Pax, Iris. Gedanken über das Sakrament der Umkehr, der Busse, der Barmherzigkeit an den Beginn eines neuen Jahres zu stellen finde ich gut. Denn umzukehren ist für uns Christen immer wieder notwendig. '"Kehrt um und glaubt an das Evangelium" hören wir nicht nur am Beginn der österlichen Bußzeit- das könnten wir auch an den Jahresbeginn setzen. Manche fassen ja für das Jahr Vorsätze - allerdings gibt es den Spruch, dass der Weg zur Hölle mit guten Vorsätzen gepflastert sei.

 

In der heiligen Beichte erhalten wir durch das Sakrament auch die Gnade, unsere Vorsätze besser durchhalten zu können. Dass das Bußsakrament vielerorts zu den "ausgestorbenen" Sakramenten gehört oder "verpönt" ist, wie Du es ausdrückst, halte ich für eine realistische Beobachtung. Die Gründe dafür sind vielfältig. Ich sehe einen Grund darin, dass wir die große Gnade dieses Liebesangebot Gottes durch seine Kirche zu wenig schätzen. Die zweite Seite ist jene, dass das Sündenbewußtsein geschwunden ist. Vielfach wird den Menschen ja durch die Medien eingeredet, sie sollten nur lustig leben- es sei alles erlaubt, natürlich- und Sünde wäre die Erfindung machthungriger Priester, die durch die Beichte über andere "herrschen" wollen.

 

Dass die heilige Beichte den Menschen von der Schuld befreit- und damit auch große seelische Lasten von uns nehmen kann ist richtig. Ich halte es für möglich, dass durch die heilende Wirkung dieses Sakraments auch seelische Gesundheit möglich wird, und das Laufen zum Psychiater in vielen Fällen dann nicht notwendig ist. Allerdings meine ich, dass die Beichte keine Psychotherapie ist oder ersetzen sollte.

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Ich bin nicht das, was man landläufig unter die Bezeichnung "Christin" fassen würde, aber ich finde, daß die Beichte keine so schlechte Einrichtung ist. Allerdings würden mich keine zehn Pferde zu einem katholischen Priester zum Beichten bringen. Ich versuche mein Leben nach gewissen Grundsätzen auszurichten und einer davon ist die gründliche Gewissensinventur. Das habe ich mal gemacht eben im Rahmen einer stationären psychotherapeutischen Behandlung. Der nächste Schritt war, mir einen kleinen Kreis von Freunden und Gleichgesinnten zu suchen, wo ich die Ergebnisse dieser Inventur aussprechen konnte. Ich durfte die Erfahrung machen, daß alle Verfehlungen und Fehler, die ich an mir gefunden hatte, zutiefst menschlich waren und daß, wenn sie einmal ausgesprochen waren, nicht mehr wie ein großer Berg vor mir standen. Die Erfahrung war auch, daß keiner mich verurteilte, sondern daß ich liebevoll aufgefangen wurde, daß ich meine "Sünden"und Probleme loslassen und (Gott), dem Gesprächskreis oder sonstwem überlassen konnte.

 

Zu meinen Grundsätzen gehört seitdem die tägliche Gewissensinventur und zuzugeben, wenn ich im Unrecht bin. Wenn es nötig ist, schnappe ich mir einen guten Freund, eine gute Freundin und dann rede ich mit ihm/ihr darüber. Übrigens gehört zu meinen guten Freunden auch ein katholischer Priester. Bei dem kann ich auch über meine Sünden sprechen, aber wenn er mir mit seinem "ego te absolvo..." ankäme, würde ich ihm etwas anderes sagen. Das weiß er aber auch.

 

Ich finde also, daß Beichte eine ganz gute Einrichtung zur Gewissenserforschung ist. Allerdings kann mich keiner von meinen Sünden befreien, das Herzelein ist rein und - peng kann ich dann weiter sündigen. Und das suggeriert für mich die Ohrenbeichte und die formale Lossprechung eines professionellen Beichthörers. Frei nach dem rheinischen Motto "wir sind alles kleine Sünderlein...."

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Allerdings kann mich keiner von meinen Sünden befreien, das Herzelein ist rein und - peng kann ich dann weiter sündigen.

 

Das ist eine eher kabarettistische Sicht der Beichte, die mit dem realen Sakrament überhaupt nichts zu tun hat. Was das mit dem "peng" eigentlich wortwörtlich gemeint? :angry2:

 

MfG

Stanley

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... (deswegen schrieb ich ja: meist und nicht immer!).

Das ist noch verallgemeinernd genug, um eines Beleges zu bedürfen.

 

Aussagen wollte ich damit eigentlich, dass es viele Menschen gibt (gläubig oder nicht) die die Beichte verpönen aber selbst zu einem Psychotherapeuten gehen (was, wie ich finde, nicht grundsätzlich anders ist).

 

Da Beichte und Psychotherapie zwei verschiedene paar Stiefel sind, ist das, was Du aussagen willst und "findest", eben nicht richtig. Meinetwegen kannst Du über die Beichte sagen, was Du willst - aber nicht, dass "zum Psychotherapeuten gehen" grundsätzlich nicht anders sei. Seit wann ist Psychotherapie ein Sakrament und seit wann erteilt ein Psychotherapeut die Absolution? Und seit wann verhelfen Beichte und Absolution einem Menschen zum Abheilen eines Magengeschwürs, das er sich aufgrund psychosomatischer Zusammenhänge erworben hat? Oder seit wann kann ein Priester einen Menschen von einer "Sünde" lossprechen, die dieser Mensch gar nicht begangen hat - etwa indem er als Kind Opfer sexuellen Missbrauchs geworden ist, der sein Erwachsenenleben immer noch beeinträchtigt. Ich muss doch bitten!

 

Das war meine Frage! Desweiteren verharmlose ich keineswegs die Tatsache, dass es Menschen gibt, die psychotherapeutigsche Hilfe brauchen.

 

Was Du tust hast mit "verharmlosen" überhaupt nichts zu tun, Du verwechselst ganz einfach ganz unterschiedliche Dinge und äusserst Dich in gewisser Weise abschätzig über Menschen, die einen Psychotherapeuten aufsuchen, während sie Deiner Meinung nach "genau so gut" einen katholischen Priester aufsuchen könnten.

 

Ich selbst habe einmal die Hilfe eines Psychotherapeuten und eines Therapiekonzepts in Anspruch genommen und es hat mir zu dem Zeitpunkt sehr geholfen, es hatte jedoch nicht diese innerliche Befreiung und Festigkeit, die ich eben bei der Beichte erlebe.

 

Umso erstaunlicher, dass Du nicht in der Lage bist, das eine vom anderen zu unterscheiden.

 

Und gerade deswegen kann ich sagen, dass vom Prinzip her kein großer Unterschied besteht, was die Inhalte und Gespräche anbelangt. Bei beiden Formen spreche ich über meine Sorgen, Ängste, Nöte und Bedrückungen.

 

Wenn Du meinst, dass das auf Dich zutrifft, dann bleib halt dabei - aber bitteschön ausschließlich auf Dich, und keinesfalls auf andere bezogen. Worüber Du redest, kann allenfalls eine "Schnittmenge" sein, die es bei Beichte und Psychotherapie gibt, die Schnittmenge ist aber eben eine Schnittmenge und weder das eine noch das andere, die gegeneinander ausgetauscht werden könnten. Du hast also weder das eine noch das andere ganz erfasst,

bearbeitet von Julius
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Mir bedeutet die regelmäßige Beichte sehr viel, ich suche dafür meinen Beichtvater einmal monatlich auf, und zwar auch von Angesicht zu Angesicht. Gegen den Beichtstuhl habe ich im Prinzip nichts, aber ich kann nur schwer für eine Dauer von 30 bis 40 Minuten knien...

 

Ich sehe in diesem Sakrament eine unentbehrliche Hilfe zum persönlichen Heilwerden, und zwar an Geist, Seele und Leib gleichermaßen. In der Beichte rührt Christus mich an und verwandelt so mein Leben.

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Hymnosakathistos

@Platona: Hallo und Danke für Deinen Beitrag! Nun, auch ich werde nicht als typische "Katholikin" gehandelt ;-)

Klar benötigt es zum "richtigen" Beichtvater ein Vertrauensverhältnis und ein gewisses Maß an Sympathie. Dies kann man aber sehr schnell erspüren. Mir wurde jedoch noch nie von einem katholischen Priester (auch nicht während der Zeit als ich ausgetren war!) vorgehalten, wie schlecht ich doch sei und das ich gleich in den Fluss steigen sollte. Ich kann nicht sagen, dass mir jemals die Sünden vorgehalten wurden und ich "fertig gemacht" wurde. Vielleicht hatte ich da Glück aber das was Du für Dich schilderst wäre für mich keine Alternative (mit einem auserwählten Freundeskreis intimstes zu besprechen denn dort würde mir die Distanz der "guten Freunde" fehlen und auch der theologische Hintergrund). Auch ich habe vor 7 Jahren eine gründliche Psychotherapie mit dreimonatigem Klinikaufenthalt gemacht (ich stand vor den Trümmern des Feldes auf dem ich über Jahre meine Probleme, Ängste und Sorgen begraben hatte). Die Therapie HAT mir geholfen und dafür gesorgt, dass ich wieder Schritte ins Leben machen konnte. Aber ich wollte mir dies auch erhalten und fand, dass es mir mit einer Therapie nicht dauerhaft gut geht. Ausserdem fehlte mir die spirituelle Sichtweise. Jeder muss für sich herausfinden was gut für ihn ist und was ihm dauerhaft Halt und Tiefe vermittelt. Für mich ist es Gott!

 

Lieben Gruß

 

iris

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Hallo, allen ein gutes neues Jahr 2009!

 

Hab mir gerade den Thread durchgelesen und mir dabei meine eigenen Gedanken gemacht.

 

Hallo Julius,

 

hast du das Eröffnungsposting von Hymnosakathisto wirklich gründlich gelesen? Mir scheint es nicht so! Hängst du dich nicht an eine Nebensächlichkeit? Selbstverständlich sind Beichte und Psychotherapie zwei ganz unterschiedliche Dinge, wenn sie auch manchmal ähnlich ablaufen mögen. Das herauszustellen wäre doch sicher sinnvoller gewesen, als zu diskriminieren. Ich muss leider Hymnosakathisto recht geben. Auch ich kann mir vorstellen, dass es heutzutage viele Menschen gibt, die sich beim Psycho... Hilfe suchen, statt zu einem Priester zu gehen.

 

Mir kommt es inzwischen oft so vor, als ob 'Kircheninsider' gar nicht mehr einschätzen können, womit der 'Normalo-Christ' in der heutigen Zeit zu kämpfen hat. Da wird gerne von geistl. Begleitung oder Vertrauensperson gesprochen.

Ich wohne in einer Ecke Deutschlands, in der sich geschätzte mind. 75 % der RKK zugehörig nennen.

Vor einigen Jahren hätte ich dringend solcher Hilfe bedurft. Ich wandte mich an unseren Pfarrer. Doch es dauerte eineinhalb Jahre und einer Hand voll Anläufe von mir, bis ich es endlich geschafft hatte, einen Gesprächstermin zu bekommen. (Vielleicht wäre es schneller gegangen, wenn ich einen Termin zum Beichten beantragt hätte - vermutlich ja!! ) In der Zwischenzeit bin ich auch beim Psycho... gelandet. Doch der konnte nicht wirklich helfen.

 

Beichten? Da ist wohl die Frage nach dem Menschenbild, das die r. k. Kirche zu Grunde legt!

Beichte! denn du bist ein sündiger Mensch!

Wirklich BEICHTEN! - und danach!?!

 

Schatir

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Erstens: ich wüsste nicht, was ich beichten sollte. Ich bin wie ich bin. Gegen meine Natur kann ich auf Dauer nicht an. Obwohl ich weiß, dass zuviel Süßes schädlich ist, komme ich gegen meine Schoko-Sucht nicht an.

Zweitens käme ich nie auf den Gedanken einem mir wildfremden Menschen , etwas intimes über mich zu erzählen. Da gehe ich im Zweifel zu meiner Frau, oder zu einem guten Freund. Je nachdem.

Und das mit der Absolution ist einfach Unfug. Ein Mensch erteilt mir in Stellvertretung eines Überwesens Dispens. Sorry..........seufz!

Aber auch hier gilt natürlich, jede/r wie er/sie mag. Wems was bringt, nur zu.

 

erklärend................tribald

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Hängst du dich nicht an eine Nebensächlichkeit?

 

Wie aufmerksam hast DU denn MEINEN Beitrag gelesen, Gnädigste?

Nein, Beichte und Psychotherapie nicht auseinanderhalten zu können, sogar zu behaupten, dass das eine "nicht grundsätzlich anders" als das andere sei, ist ein fataler Irrtum und keineswegs eine Nebensächlichkeit. Wirf doch mal einen Blick auf die Ausbildung von Priestern und auf die Ausbildung von Psychotherapeuten, vielleicht wird Dir dann klar, dass beider Arbeitsgebiet eben nicht zusammenfällt, sondern sich bestenfalls am Rande mal überschneidet. Das Sündenbekenntnis entgegenzunehmen und die Sündenvergebung zuzusprechen gehört zum Job des Priesters, aber ganz sicher nicht zu dem des Psychotherapeuten. Wer den Psychotherapeuten scheut (was viele tun, denen er helfen könnte), dem werden auch x Beichten nicht wirklich helfen können, und wer umgekehrt "lieber" zum Psychotherapeuten als zum Beichten geht (sofern er katholisch und ihm die Beichte als Sakrament zugänglich ist, was man heute wohl bei den meisten Menschen nicht mehr voraussetzen kann), der wird mit dem Ergebnis irgendwelcher psychotherapeutischer "Konzepte" nicht zufriedengestellt werden können. Ein guter Beichtvater wird übrigens erkennen, wenn ein Beichtender einer Psychotherapie bedarf und versuchen, ihm das nahezubringen, ggf. auch das Angebot machen, ihn während der Psychotherapie seelsorgerisch begleiten. Ein guter Psychotherapeut - das ist im übrigen in dem von mir verlinkten Artikel ausgeführt - wird die Hinzuziehung eines Priesters, ggf. als Beichtvater, empfehlen, wenn er das für angezeigt hält. Beide werden sich dagegen verwahren müssen, von Hilfesuchenden quasi als Ersatz des jeweils anderen in Anspruch genommen zu werden. Wobei es nicht einfach ist, den Leuten das nahezubringen und einsichtig zu machen.

 

Das hat mit Deinen Problemen, einen Termin bei einem bestimmten Priester zu bekommen, und mit Deinem verständlichen Ärger darüber rein gar nichts zu tun. Die Wartezeiten auf einen Psychotherapieplatz sind oftmals auch nicht unerheblich.

 

Und ich melde mich hier NICHT als "Kircheninsider" zu Wort - falls das eine an mich gerichtete Anspielung gewesen sein sollte, so bist Du auf dem Holzweg.

bearbeitet von Julius
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Ein guter Beichtvater wird übrigens erkennen, wenn ein Beichtender einer Psychotherapie bedarf und versuchen, ihm das nahezubringen, ggf. auch das Angebot machen, ihn während der Psychotherapie seelsorgerisch begleiten. Ein guter Psychotherapeut - das ist im übrigen in dem von mir verlinkten Artikel ausgeführt - wird die Hinzuziehung eines Priesters, ggf. als Beichtvater, empfehlen, wenn er das für angezeigt hält. Beide werden sich dagegen verwahren müssen, von Hilfesuchenden quasi als Ersatz des jeweils anderen in Anspruch genommen zu werden. Wobei es nicht einfach ist, den Leuten das nahezubringen und einsichtig zu machen.

 

*zustimm* und *Applaus* gut erklärt, Julius!

 

Erstens: ich wüsste nicht, was ich beichten sollte. Ich bin wie ich bin. Gegen meine Natur kann ich auf Dauer nicht an. Obwohl ich weiß, dass zuviel Süßes schädlich ist, komme ich gegen meine Schoko-Sucht nicht an.

 

Hast Du auch so einen dicken Bauch davon, wie ich? *interessiertfrag*

 

Ich beichte das auch nicht, daß ich zuviel Schoko futtere, und süchtig danach bin. Sollte ich das? Hm, nein, ich glaube nicht. Ich bereue es nicht wirklich... und habe nicht vor, es zu lassen.... da hilft die schönste Beichte nicht.... :angry2:

 

Zweitens käme ich nie auf den Gedanken einem mir wildfremden Menschen , etwas intimes über mich zu erzählen. Da gehe ich im Zweifel zu meiner Frau, oder zu einem guten Freund. Je nachdem.

 

Die Einstellung finde ich äußerst gesund! Nicht jedem gebührt mein Seelenmüll!

 

Und das mit der Absolution ist einfach Unfug. Ein Mensch erteilt mir in Stellvertretung eines Überwesens Dispens. Sorry..........seufz!

o.k. hier kommt dann der Unterschied zu meinereiner. Ich denke, in allen Religionen dreht es sich immer wieder um das Thema "Sündenvergebung" und damit ist die Sache eine wichtige allgemein menschliche Frage. Für mich leitet sich die christliche Antwort aus der Bibel ab. Matthäus 9,2-8 :

2 Und siehe, sie brachten einen Gelähmten zu ihm, der auf einem Bett lag; und als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sei guten Mutes, mein Sohn, deine Sünden sind vergeben.

3 Und siehe, einige von den Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert.

4 Und als Jesus ihre Gedanken sah, sprach er: Warum denkt ihr Arges in euren Herzen?

5 Denn was ist leichter zu sagen: Deine Sünden sind vergeben, oder zu sagen: Steh auf und geh umher?

6 Damit ihr aber wißt, daß der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben. - Dann sagt er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm dein Bett auf, und geh in dein Haus!

7 Und er stand auf und ging in sein Haus.

 

Natürlich kann man nun sagen: das hat so nicht stattgefunden, das haben die Leute später aufgeschrieben, weil Jesus so besonders war, und haben dieses Wunder mit der Sündenvergebung verknüpft. Kann sein.

 

Es kann aber auch sein, daß es so war, und daß Jesus zu den Aposteln später gesagt hat: "Wem ihr die Sünden nachlasst, dem sind sie nachgelassen.“ (Joh 20,22).

 

Ich persönlich glaube das halt. Sünden zu finden, ist auch nicht so schwer. Sünde kommt von "absondern" - und wo sondere ich mich ab: von mir, von Gott, von den Mitmenschen... das alles kann dazu führen, das zu entdecken, was man/ich Sünde nenne.

 

Und es ist ein großartiges Erlebnis, wenn Dir jemand sagt: das ist alles vergeben. Natürlich schwebe ich nicht als Heilige aus dem Beichtstuhl... aber es ist ein großer Impuls, zu versuchen, einiges weniges besser zu machen.

 

Find ich halt, glaube ich. Weiß ich nicht.

 

Schaefchen

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Ich finde, die Menschen die heutzutage noch regelmäßig beichten gehen verdienen zu allererst Respekt; den sie leider viel zu wenig, weder aus der Sicht des Priesters, noch aus der Sicht ihrer Mitmenschen, bekommen.

Das Sakrament der Beichte wird oft falsch verstanden: Man betrachtet den Prister viel zu sehr als Seelenklempner und viel zu wenig als Theologen, außerdem sollte der Priester den Beichtling ja keine komplette Lebensberatung geben, sondern ihn einfach nur von seinen Sünden lossprechen.

 

Außerdem ist die Beichte eine Kunst für sich, die jeder Mensch auch ersteinmal lernen muss. Wenn man nach langer Zeit das erste Mal wieder zur Beichte geht, wird es eine große Portion Mut kosten, und wenn der Prister dann eventuell auch nicht gerade der Sympatischste ist, entwickelt sich das Beichtgeschehen gerade zur Mutprobe. Aber es ist, wie bei vielen anderen Sachen auch; Übung macht den Meister. Wenn die Beichte ersteinmal in das Leben des jeweiligen Katholiken intitgriert ist, kann diese zur wichtigen Stütze werden, meiner Meinung nach jedenfalls.

bearbeitet von BeAgLeN°14
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Ich glaube gar nicht, dass die Beichte so geringgeschätzt wird, es haben sich nur die Anlässe und Gewichte verändert.

 

Pater Udo Fischer, Pfarrer in Paudorf hat einmal festgestellt, dass die Leute nicht mehr jene Wald- und Wiesensünden a la ich war beim Morgengebet unandächtig, ich habe am Freitag eine Wurstsemmel gegessen etc daherkommen. Erheblich ist noch immer die Zahl derer, die sich telefonisch anmelden, weil sie den Wunsch nach einem längeren Gespräch und nach grundsätzlichen Klärungen ihrer Positionen verspüren.

 

Und das bestätigen praktisch alle Priester die ich näher kenne.

 

Vielleicht ist hier vielfach Quantität der Qualität gewichen

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Hängst du dich nicht an eine Nebensächlichkeit?

 

Wie aufmerksam hast DU denn MEINEN Beitrag gelesen, Gnädigste?

Nein, Beichte und Psychotherapie nicht auseinanderhalten zu können, sogar zu behaupten, dass das eine "nicht grundsätzlich anders" als das andere sei, ist ein fataler Irrtum und keineswegs eine Nebensächlichkeit. Wirf doch mal einen Blick auf die Ausbildung von Priestern und auf die Ausbildung von Psychotherapeuten, vielleicht wird Dir dann klar, dass beider Arbeitsgebiet eben nicht zusammenfällt, sondern sich bestenfalls am Rande mal überschneidet. Das Sündenbekenntnis entgegenzunehmen und die Sündenvergebung zuzusprechen gehört zum Job des Priesters, aber ganz sicher nicht zu dem des Psychotherapeuten. Wer den Psychotherapeuten scheut (was viele tun, denen er helfen könnte), dem werden auch x Beichten nicht wirklich helfen können, und wer umgekehrt "lieber" zum Psychotherapeuten als zum Beichten geht (sofern er katholisch und ihm die Beichte als Sakrament zugänglich ist, was man heute wohl bei den meisten Menschen nicht mehr voraussetzen kann), der wird mit dem Ergebnis irgendwelcher psychotherapeutischer "Konzepte" nicht zufriedengestellt werden können. Ein guter Beichtvater wird übrigens erkennen, wenn ein Beichtender einer Psychotherapie bedarf und versuchen, ihm das nahezubringen, ggf. auch das Angebot machen, ihn während der Psychotherapie seelsorgerisch begleiten. Ein guter Psychotherapeut - das ist im übrigen in dem von mir verlinkten Artikel ausgeführt - wird die Hinzuziehung eines Priesters, ggf. als Beichtvater, empfehlen, wenn er das für angezeigt hält. Beide werden sich dagegen verwahren müssen, von Hilfesuchenden quasi als Ersatz des jeweils anderen in Anspruch genommen zu werden. Wobei es nicht einfach ist, den Leuten das nahezubringen und einsichtig zu machen.

 

 

Stimme ich dir voll zu

 

Nur der Ton macht die Musik!!

 

Wie aufmerksam hast DU denn MEINEN Beitrag gelesen, Gnädigste?

o. k. hier kann ich diesen hämischen Ton noch akzeptieren. Beruht ja auf Gegenseitigkeit *gg*

 

Dass dieser Satz

Leute, die die Beichte kritisieren gehen meist zum Psychotherapeuten (ich frage mich, wo da der Unterschied liegt: ausser im Kassensatz
keine Zustimmung von dir erhalten kann, ist auch verständlich. Doch bereits im nächsten kommt H. wieder auf das zurück, was sie eigentlich ausdrücken wollte: Das Bedauern, dass so wenige mehr zum Beichten gehen.
Ich persönlich empfinde das Bußsakrament als befreiend und wichtigen Teil für mein Leben.

Viel mehr würd mich in den ganzen Ausführungen stören, dass bezweifelt wird, dass das Beichtgeheimnis verletzt wird.

 

Das hat mit Deinen Problemen, einen Termin bei einem bestimmten Priester zu bekommen, und mit Deinem verständlichen Ärger darüber rein gar nichts zu tun. Die Wartezeiten auf einen Psychotherapieplatz sind oftmals auch nicht unerheblich.

Warum vergleichst Du jetzt beides schon wieder im Spott? - Es stand doch nie außer Zweifel, dass beides zwei verschiedene Dinge sind.

Leider kann ich hier nicht genau beschreiben, wie das alles abgelaufen ist. Bei mir stand auch nicht der Termindruck im Vordergrund sondern rein die Tatsache, dass sich dieser Pfarrer einen feuchten ... darum geschert hat. Er hatte anscheinend wichtigeres zu tun, als einem Gemeindemitglied in einer ganz besonderen Situation beizustehen. Selbst beim 2. und 3. Anlauf wieder genau das gleiche!! Wäre ich zum Beichten gekommen, hätte er seine alltäglichen Sätze sprechen können und wäre mich in Kürze wieder los gewesen - Ich die Sünderin, der vergeben wird, er der, eine Standard-Aufgabe erledigt. Nur leider war die Situation anders.

Und ich melde mich hier NICHT als "Kircheninsider" zu Wort - falls das eine an mich gerichtete Anspielung gewesen sein sollte, so bist Du auf dem Holzweg.

Schön, dass du dich angesprochen fühlst, aber du warst nicht persönlich gemeint.

 

Schatir

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Warum vergleichst Du jetzt beides schon wieder im Spott? - Es stand doch nie außer Zweifel, dass beides zwei verschiedene Dinge sind.

Im Spott verglichen? Wie kommst Du denn darauf? Und selbstverständlich stand es NICHT ausser Zweifel, dass beides zwei verschiedene Dinge sind - sonst würden wir darüber ja nicht diskutieren müssen.

 

Leider kann ich hier nicht genau beschreiben, wie das alles abgelaufen ist...

Es interessiert mich auch nicht. Ich habe, wie ich denke, deutlich genug zum Ausdruck gebracht, dass ich mich zu Beicht- und Terminproblemen mit katholischen Priestern nicht zu äussern gedenke. Ich lebe nicht in der Erwartungshaltung, dass mir jemand "in einer ganz besonderen Situation" beizustehen hat, weil er katholischer Priester ist. Obwohl das schon mal einer sehr uneigennützig getan hat - ohne dass ich ihn darum gebeten habe, sondern weil er zufällig des Weges kam. Ich konnte mich später damit revanchieren, dass ich IHN "in ganz besonderen Situationen" unterstützt habe.

bearbeitet von Julius
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@Schäfchen

 

Hast Du auch so einen dicken Bauch davon, wie ich? *interessiertfrag.

 

Ich beichte das auch nicht, daß ich zuviel Schoko futtere, und süchtig danach bin. Sollte ich das? Hm, nein, ich glaube nicht. Ich bereue es nicht wirklich... und habe nicht vor, es zu lassen.... da hilft die schönste Beichte nicht.... :angry2:

 

Nee, ich hab keinen dicken Bauch. Ich bin einer jener glücklichen, die essen können was sie wollen, sie nehmen einfach nicht zu :angry2: . Tut mir leid für dich. Ich fürchte mich eher vor verstopfung der Aterien im Hirn und vorzeitiger Verblödung. Obwohl manche ja meinen, das würde keinen Unterschied machen. :unsure:

 

 

 

 

Die Einstellung finde ich äußerst gesund! Nicht jedem gebührt mein Seelenmüll!

 

 

Eben!! Das ändert sich auch nicht durch die Tatsache, dass einer einen Talar oder ähnliches anhat. Es gibt nichts, was einen Pfarrer oder Priester besser könnte als langjährige Freunde oder der eigene Ehepartner.

 

 

 

 

o.k. hier kommt dann der Unterschied zu meinereiner.

 

So isses wohl. Meiner Meining nach gibt es sowas wie Sünde nicht. Das ist für mich eine geschickt eingefädelte Meinungsmache von Religionen, um sich unentberlich zu machen.Es gibt Menschen mit mehr oder weniger stark ausgeprägten asozialen Neigungen. Diese gilt es einzudämmen oder von vorneherein zu verhindern. Es ist doch ein alter Hut. Am Sonntag wird gebeichtet, und im Rest der Woche geht alles wieder seinen üblichen Gang. Zu was soll das Beichten gut sein???

Wenn die Leute einsehen täten, da hab ich mich falsch verhalten, das mach ich nicht wieder, weil sonst der Chef kommt und mir in den Hintern tritt........oder besser noch, weil ich keinem anderen schaden will, auch nicht aus Versehen........sollte inzwischen ja eigentlich das Beichten überflüssig sein. Wenn Mensch aber nunmal nicht fähig ist, sich immer sozial zu verhalten, dann frag ich mich halt, zu was soll das gut sein?? Damit ich anschließend wieder fröhlich weitermachen kann ??

Nee, das ergibt keinen Sinn. Außer natürlich, klar, es trägt zum persönlichen Wohlfühlen bei. Das hat aber nix mit Göttern oder Geistern zu tun. Das ist einfach eine Gefühlssache.

Ich persönlich brauch keinen erleuchteten, von irgendeinem Geist vereinahmten, der mir da Absolution erteilt.

Aber wie gesagt, wems was bringt, nur zu!

 

mal so darlegend........tribald

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@Schäfchen

 

Nee, ich hab keinen dicken Bauch. Ich bin einer jener glücklichen, die essen können was sie wollen, sie nehmen einfach nicht zu :angry2: . Tut mir leid für dich. Ich fürchte mich eher vor verstopfung der Aterien im Hirn und vorzeitiger Verblödung. Obwohl manche ja meinen, das würde keinen Unterschied machen. :angry2:

 

Mann, hast Du es gut. Ich werde neidisch. Das muß ich beichten, oder?

 

 

Die Einstellung finde ich äußerst gesund! Nicht jedem gebührt mein Seelenmüll!

 

 

Eben!! Das ändert sich auch nicht durch die Tatsache, dass einer einen Talar oder ähnliches anhat. Es gibt nichts, was einen Pfarrer oder Priester besser könnte als langjährige Freunde oder der eigene Ehepartner.

 

ja, soweit so zustimm...

 

Ich glaube, Du definierst Sünde anders als ich. Für mich ist Sünde "Trennung" "Absonderung" - von Gott (o.k. bei Dir fällt der weg), von mir, vom Mitmenschen, bzw. der menschlichen Gemeinschaft. Irgendwie erinnert mich das sogar an den guten alten Karl Marx mit seiner "Entfremdung" -

 

So isses wohl. Meiner Meining nach gibt es sowas wie Sünde nicht. Das ist für mich eine geschickt eingefädelte Meinungsmache von Religionen, um sich unentberlich zu machen.Es gibt Menschen mit mehr oder weniger stark ausgeprägten asozialen Neigungen. Diese gilt es einzudämmen oder von vorneherein zu verhindern. Es ist doch ein alter Hut. Am Sonntag wird gebeichtet, und im Rest der Woche geht alles wieder seinen üblichen Gang. Zu was soll das Beichten gut sein???

 

Ich glaube halt, daß Gott die Entfremdung/Absonderung, die ich mir und anderen zufüge heilen kann. Daß er Brücken baut. Ich meine, auch schon erlebt zu haben, wenn ich einen Konflikt hatte, und mit meinen Intimfeinden nicht mehr reden konnte, weil es mir vor Verletzung und Wut die Kehle zugedrückt hat... da habe ich mit Freunden etc. geredet. Effekt: Erleichterung, aber ich konnte mit meinen Intimfeinden nicht reden. Dann hab ich das gebeichtet. Der Priester hat mir eher weniger gesagt, als die Freunde. Effekt: ich konnte wieder mit meinem Intimfeind reden, und mein Herz schien frei, bzw. die Emotionen darin waren wieder recht neutral.

 

Da frag ich mich: ist das bloß psycho?

 

Klar, ist ein subjektives Erlebnis, und evtl. in einer Diskussion daher als Argument nicht brauchbar, denn wie kann man gegen ein subjektives Erlebnis etwas sagen...

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Ich glaube gar nicht, dass die Beichte so geringgeschätzt wird, es haben sich nur die Anlässe und Gewichte verändert.

Wenn du Medjugorje meinst - dann kann ich dir zustimmen: Dort sind die vielen Beichtstühle "umlagert" und unzählige Beichtende. Wenn ich aber an eine Pfarre am Land denke wo ich früher regelmäßig die hl. Messe besuchte - dort geht das ganze Jahr über kaum jemand zur Beichte- höchstens eine der Kreuzschwestern oder ein zwei "Frömmlinge".

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So isses wohl. Meiner Meining nach gibt es sowas wie Sünde nicht. Das ist für mich eine geschickt eingefädelte Meinungsmache von Religionen, um sich unentberlich zu machen.

 

Solches kann man nur behaupten, wenn man an keinen Gott glaubt und auch nicht daran, dass die Liebe verletzt werden kann- dass der Mensch Böses tun kannn. Ich würde das als Illusion, Selbstbetrug oder Blindheit für das Böse sehen, das Menschen tun können. Denn wenn du auch Untaten wie Mord nicht als Sünde sehen kannst dann........

Es ist außerdem sehr simpel (wirkt aber bei jenen die Religion ablehnen noch immer) zu behaupten, der Begriff Sünde wäre eine Erfindung, um die Menschen zu gängeln. Die Wahrheit ist: Durch die Sünde wird der Mensch gegängelt. Und die Vernebelung und Versklavung kann dann so weit gehen, dass jemand die ärgsten Verbrechen begeht- aber dabei nichts Böses mehr sehen kann weil er bereits geistig tot ist, das Gewissen durch ständig wiederholte und immer ärgere Sünden "abgewürgt" hat. Dass Sünde den Menschen so weit versklaven kann, dass er sogar seien eigenen Kinder verkauft um sich eine Droge reinzuziehen - oder den Menschen derart abhängig macht, dass er zum Sklaven von Geld, Macht, Sex etc. wird ist ein weiteres Phänomen, warum man Sünde nicht sehen will. Wer will sich denn schon selbst realistisch als Sklave sehen. Da ist es doch einfacher durch den Hinweis darüber hinwegzutäuschen, dass Sünde eine Erfindung von Religionen sei, um den Menschen abhängig zu machen. Eine solche Verdrehung der Tatsachen ist haarsträubend.

 

Es gibt Menschen mit mehr oder weniger stark ausgeprägten asozialen Neigungen. Diese gilt es einzudämmen oder von vorneherein zu verhindern. Es ist doch ein alter Hut. Am Sonntag wird gebeichtet, und im Rest der Woche geht alles wieder seinen üblichen Gang. Zu was soll das Beichten gut sein???

 

Mit solchen abgeklatschten Vorurteilen und oberflächlicher Kritik kann man auch geschickte Meinungsmache betreiben. Wie viele Menschen durch die Beichte und Sakramente der Kirche Heilung gefunden haben, könnte dir ein Blick in das Leben von Heiligen zeigen, die vor ihrer Umkehr große Sünder waren. Charles de Foucauld wäre so ein Beispiel. Dass am Sonntag gebeichtet wird- und der Rest der Woche wieder gelebt als gäbe es keinen Gott vor dem wir unser Verhalten zu verantworten habe, halte ich für einen billigen Strohmann: Denn wo bitte wird denn heute noch am Sonntag gebeichtet?

 

Wenn die Leute einsehen täten, da hab ich mich falsch verhalten, das mach ich nicht wieder, weil sonst der Chef kommt und mir in den Hintern tritt........oder besser noch, weil ich keinem anderen schaden will, auch nicht aus Versehen........sollte inzwischen ja eigentlich das Beichten überflüssig sein.

 

Für Ungläubige ist die Beichte überflüssig, weil sie nicht glauben, dass sie sich gegenüber Gott und der Gemeinschaft der Kirche schuldig machen. Für Menschen, die an einen Gott glauben in dessen Dienst und Auftrag der Priester die Lossprechung gewährt ist es nicht überflüssig.Menschen die beichten erforschen normalerweise ihr Gewissen. Und diese Gewissenserforschung läßt sie besser erkennen, wo sie sich versündigt haben, wo die Wurzeln ihres Fehlverhaltens sind. Und Menschen die beichten haben erkannt, dass sie sich nicht wie Münchhausen selbst aus dem Sumpf des Bösen herausziehen können, sondern dass wir die Gnade Gottes brauchen. Das Bußsakrament empfangen zu wollen braucht natürlich die Erkenntnis, dass wir uns vom Bösen nicht aus eigener Kraft lösen können- sondern dass wir die Hilfe Gottes brauchen. Durch die Beichte erhalten wir die Gnade der Besserung - natürlich müssen wir die Hilfe auch annehmen und die Gnade nützen. Die Sakramente sind Geschenke der Liebe Gottes. Die Liebe zwingt nicht- und die Liebe kann leider auch missbraucht werden. Aber vom Missbrauch darauf schließen, dass es gar nicht notwendig wäre, Sakramente zu empfangen wäre ein Fehlschluß.

bearbeitet von Mariamante
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Ich glaube gar nicht, dass die Beichte so geringgeschätzt wird, es haben sich nur die Anlässe und Gewichte verändert.

Wenn du Medjugorje meinst - dann kann ich dir zustimmen: Dort sind die vielen Beichtstühle "umlagert" und unzählige Beichtende.

Klar die müssen ja alle den Ungehorsam gegenüber der kirchlichen Obrigkeit beichten.

 

Und wenn Du aus Versehen meinen ganzen Beitrag gelesen hättest..............die Menschen die sich z.B. am Donnerstag um 14h mit dem Pfarrer zu einem verabredeten Beichtgespräch im Aussprachezimmer oder sogar in seiner Wohnung treffen siehst Du nicht.

bearbeitet von wolfgang E.
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