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Kardinalshut


Seraph

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Hi,

 

im Rahmen der vielen Papst-Beiträge habe ich bemerkt, daß die förmliche Kopfbedeckung der Kardinale im Unterschied zum normalen Birett z. B. drei anstelle von vier "Kämmen" aufweist. Der fehlende Kamm ist links vom Betrachter. Seitdem mir das aufgefallen ist, muß ich dauernd hingucken. :blink:

 

Weiß jemand, was es mit dieser obskuren Hutform auf sich hat?

 

Danke & Gruß

Renata

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Hmm, das sind Fragen...

 

Aber hier siehts ja nicht so aus:

cacciavillan_a_gga.jpg

Kunststück - der fehlende Lappen ist über der linken Gesichtshälfte des Trägers.

 

Bei einen Mitte-Rechts-Foto also sowieso nicht erkennbar ... :blink:

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Das ist mir die letzten Tage auch aufgefallen, dass auf dieser Geschenkverpackung ein Halbkreis fehlt. Bestimmt hat das eine wichtige Begründung.

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Hmm, das sind Fragen...

 

Aber hier siehts ja nicht so aus:

cacciavillan_a_gga.jpg

Kunststück - der fehlende Lappen ist über der linken Gesichtshälfte des Trägers.

 

Bei einen Mitte-Rechts-Foto also sowieso nicht erkennbar ... :blink:

Renata schrieb doch "links vom Betrachter", das ist m.E. auf seiner rechten Kopfhälfte, aber egal. Karolin hat ja jetzt eh ein besseres Foto. Ich hab trotzdem keine Ahnung :)

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Kardinalsbirett:

 

 

Das Birett (biretum, pileus) ist ursprünglich eine weiche, baskenmützenähnliche Kopfbedeckung, die wohl zunächst unter der Kapuze des Birrus, einem antiken Umhang, getragen worden ist und daher auch ihren Namen hat. Später wird sie zum festen Bestandteil der klerikalen Amtstracht und zum selbständigen Rangabzeichen (z.B. Doktor-Birett). Im 15. Jahrhundert erhält das Birett seine heutige feste, viereckige Form mit drei (römisch) bzw. vier (deutsch, englisch, französisch) bogenförmigen Aufsätzen (cornua) mit und ohne Quaste in der Mitte. [in Italien bezeichnet der vierte Aufsatz den Doktorgrad].

 

Die Farbe des Biretts ist bei Kardinälen rot, bei (Erz-)Bischöfen und Prälaten violett, bei Domherren z.B. schwarz mit violetter Quaste in der Mitte [unterschiedlich gehandhabt]. Bis zum II. Vatikanischen Konzil hat jeder Kleriker ein Birett getragen. Im Caeremoniale episcoporum von 1998 ist unter den Nummern 1214-1220 die Kleidung der Bischöfe und Kardinäle genau vorgeschrieben, d.h. was zu welchem Anlass zu tragen ist.

 

Quelle: http://dbk.de/stichwoerter/in_sw_kardinal_2.html

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Danke, Ennasus.

 

Ich hatte unter "Kardinalshut" im LThK nachgesehen und dort gefunden´, dass mit diesem Begriff der Hut gemeint ist, der (fast) nie getragen wird, nach dem Tod des Kardinals auf dem Sarg liegt. Aber wahrscheinlich ist das überholt. (oder gibt es diesen runden breitkrempigen Hut immer noch?)

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[in Italien bezeichnet der vierte Aufsatz den Doktorgrad].

Sehe ich das dann richtig, daß ein ital. Kardinal mit Doktortitel vier cornua hat? Oder gilt das nur außerhalb des Klerus?

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Danke, Ennasus.

 

Ich hatte unter "Kardinalshut" im LThK nachgesehen und dort gefunden´, dass mit diesem Begriff der Hut gemeint ist, der (fast) nie getragen wird, nach dem Tod des Kardinals auf dem Sarg liegt. Aber wahrscheinlich ist das überholt. (oder gibt es diesen runden breitkrempigen Hut immer noch?)

Ehrlich gesagt, hab ich keine Ahnung. Ich hab einfach unter "Kardinalshut nachgeschaut und irgendwo den Hinweis gefunden, dass er Birett heiße und drei oder vier "cornua" habe. Und unter "Birett, Cornua und Kardinal" bin ich auf diesen link gestoßen :blink: .

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Der Kardinalshut soll auf beiden Seiten 15 Quasten haben (Im Wappen werde die immer mit abgebildet). Wo sind die eigentlich, wenn man den Hut auf hat? Schlackern die an den Ohren rum?

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[in Italien bezeichnet der vierte Aufsatz den Doktorgrad].

Sehe ich das dann richtig, daß ein ital. Kardinal mit Doktortitel vier cornua hat? Oder gilt das nur außerhalb des Klerus?

Ich hätte es auch so verstanden :blink: .

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Danke, Ennasus.

 

Ich hatte unter "Kardinalshut" im LThK nachgesehen und dort gefunden´, dass mit diesem Begriff der Hut gemeint ist, der (fast) nie getragen wird, nach dem Tod des Kardinals auf dem Sarg liegt. Aber wahrscheinlich ist das überholt. (oder gibt es diesen runden breitkrempigen Hut immer noch?)

Ehrlich gesagt, hab ich keine Ahnung. Ich hab einfach unter "Kardinalshut nachgeschaut und irgendwo den Hinweis gefunden, dass er Birett heiße und drei oder vier "cornua" habe. Und unter "Birett, Cornua und Kardinal" bin ich auf diesen link gestoßen :blink: .

Da ist deutlich zu sehen, dass ich der älteren Generation angehöre. Ich verwende für moderne Dinge die Suchmaschine oft, aber bei so alt scheinenden Traditionen greife ich (zumindest zuerst) nach "historischem" Werkzeug. :)

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Der Kardinalshut soll auf beiden Seiten 15 Quasten haben (Im Wappen werde die immer mit abgebildet). Wo sind die eigentlich, wenn man den Hut auf hat? Schlackern die an den Ohren rum?

Ihc bin noch mal fündig geworden :blink: !

 

Der rote Pontifikalhut galerus hat je 15 roten Quasten auf beiden Seiten. (Heute nur noch im Wappen am Dom und über der Kathedra und in Amtsräumen sowie auf dem Sarg eines verstorbenen Kardinals). 1245 erstmals Weltgeistlichen von Innozenz IV. verliehen. Seit Gregor XIV. auch Ordensgeistliche, wobei immer vier den Bettelorden entstammen müssen. Sie tragen aber zum Ordenskleid nur das rote Pileolus. (pileus – der Hut), die Miniatiurform des Galero.Ein Hut ist seit altersher Zeichen des Adels und der Freien. Man nannte sie im Mittelalter „pileati“. Im Hochmittelalter Streit zwischen Papst- und Kaisertum. Innozenz IV. flieht vor Friedrich II. nach Lyon. 1245 (Weihnachten) setzt der Papst 13 neuernannten Kardinälen erstmals einen roten Seidenhut auf. Der erste Kardinal ist Peter von Colmien.

 

Zunächst nur für Weltgeistliche. Ab 1591 (Papst Gregor XIV. ) auch an Ordensgeistliche.

 

Diese erhalten einen schwarzen Galero mit goldverziertem roten Band.

 

Den roten Pontifikalhut nannte Stefan Andres (begraben auf dem Friedhof Campo Santo Teutonico) die „rote Sonne“ (in der El-Greco-Novelle). Ersetzt durch das rote Birett. (Andres nennt es „Windrose“). Stammt aus der Zeit Pauls II.

 

http://www.kath.de/kurs/vatikan/kardinalshut.php

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Renata schrieb doch "links vom Betrachter", das ist m.E. auf seiner rechten Kopfhälfte, aber egal. Karolin hat ja jetzt eh ein besseres Foto. Ich hab trotzdem keine Ahnung  :blink:

Sorry, möglicherweise hatte ich mich da grade an einen Kardinal von hinten gesehen erinnert (sieht man dieser Tage ja auch öfter mal), dann wärs natürlich andersrum.

 

Gruß

Renata

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Zum Thema Birett (Barett, Birett, Berretta, Biretum) kann ich aufgrund des Studiums der unten genannten Quellen sagen:

 

Katholische Geistliche tragen Birette mit drei Hörnern (engl: blades, ital. punte, cornua). In Spanien, Frankreich und Deutschland wurden auch Birette mit 4 Hörnern getragen. Birette mit 3 Hörnern werden so auf den Kopf gesetzt, dass 2 Hörner nach vorn und hinten und ein Horn nach rechts (aus dem Blickwinkel des Trägers gesehen) zeigt.

 

Der Rang des Trägers wird durch die Farbe bestimmt:

 

Kanoniker und Priester tragen schwarze Birette mit einer schwarzen Quaste (engl.: pompon oder tuft; ital.: fiocco)

Ist das Birett schwarz und hat eine violette Quaste, so handelt es sich um Dekane oder Dechanten, ist die Quaste kaminrot, so handet es sich um Monsignori, Protonotare oder päbstliche Prälaten.

Violette Birette mit moiré-effekt tragen Apostolische Nuntien.

Das Kardinalsbirett ist rot mit moiré-Effekt und hat keine Quaste.

 

Die Informationen stammen aus folgenden Quellen:

Zeremoniale für die Bischöfe in den katholischen Bistümern des deutschen Sprachgebietes, Herder, Freiburg 1998, Anhang I, ISBN 3-451-26734-9

Braun Joseph: Die Liturgische Gewandung im Occident und Orient, Freiburg im Breisgau 1907, Herder Verlag

Rennings, Heinrich: Dokumente zur Erneuerung der Liturgie, Seite 636 ff., Dokument Nr. 94: „Ut sive sollicite“, Kevelaer 1983, Butzon & Berker Verlag, ISBN 3-766-9266-6

Sehr informnativ sind auch die Ausführungen von Martin Raffelt unter:

Laienvereinigung für den klassischen römischen Ritus in der Katholischen Kirche e.V.

 

Es gibt auch schwarze Birette mit roter Quaste und roter Kordelverarbeitung ("Einfassung der Ränder"):

St. Andrew's Church Supply

 

Prämonstratenserchorherren (lateinisch: Candidus et Canonicus Ordo Praemonstratensis; abgekürzt: OPream), auch Norbertiner genannt, und Zisterzienseräbte tragen manchmal weiße Birette mit 4 Hörnern und ohne Quaste.

 

Ein schwarzes Birett mit goldener Quaste soll der Abt des ehemaligen Benediktinerklosters Benediktbeuern getragen haben (unbestätigt).

 

Das „Doktorenbirett“ mit vier Hörnern wird heute in Italien nur zu Lehrveranstaltungen oder akademischen Sitzungen getragen. Der Bischof darf es auf keinen Fall benutzen, auch wenn er Doktor ist.

bearbeitet von camauro
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Seltene Birette:

 

1768_Birett_Weiss_weisse_Quaste.jpg

Weißes Birett mit drei Flügeln/Bögen/Hörnern, getragen von Praemonstratensern/Norbertiner

 

1502_Birett_Lizenziat.JPG

schwarzes Birett mit 3 Hörnern mit blauen Besätzen und blauer Quaste: Lizenziat Philosophie

 

1770_Birett_Blau_Blaue_Quaste.jpg

Blaues Birett mit 3 Hörnern und mit blauer Quaste: Philosophie

 

1772_Birett_gruen_gruene_Quaste.jpg

Grünes Birett mit 3 Hörnern und grünen Besätzen und grüner Quaste: ?

 

1769_Birett_schwarz_Quaste_celeste.jpg

Schwarzes Birett mit 3 Hörnern und himmelblauer Quaste:

Priester des INSTITUT CHRISTUS KÖNIG UND HOHERPRIESTER (INSTITUTUM CHRISTI REGIS SUMMI SACERDOTIS)

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