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Frage an die Musiker im Forum


Platona

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Diesmal habe ich eine Frage an das Fachpersonal :) :

 

Wie heißt der korrekte Ausdruck für den permanenten Unterton, der beim Aufblasen eines Dudelsacks entsteht und auch beim Spielen einer indischen Sita zu hören ist? Ich habe die Bezeichnung mal irgendwo gelesen, aber wieder vergessen :lol:

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Da sieht man mal wieder, wie gut es ist, Mitglied bei mykath.de zu sein :lol:

 

Das war ja schneller als der Schall. Vielen Dank auch.

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Will da eine TV-Rätzelfrage beantwortet werden?

 

Die Frage nach dem Bordun-Ton war glaub ich auch gestern im TV.

bearbeitet von pmn
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Da sieht man mal wieder, wie gut es ist, Mitglied bei mykath.de zu sein  :lol:

 

Das war ja schneller als der Schall. Vielen Dank auch.

Bei wer wird Millionär würden wir immer die Million absahnen. Warum melden wir uns eigentlich nicht an ?

bearbeitet von maxinquaye
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Weil wir in Gottes Liebe leben.

 

Aber wenn Du die Millionen Euros gewinnst,

was machst Du damit?

Na, wenn wir uns anmelden und wir gewinnen, dann ist das nicht meine Millionen, sondern unsere. Wir A&A denken gerne an unsere Mitmenschen.

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Ja, nochmal zurück zum Bordun! Kann jemand das Wort bordone in folgenden Gedichtszeilen übersetzen:

 

Ma con piena letizia l'ore prime,

Cantando, riceveano intra le foglie,

Che tenevan bordone alle sue rime...

 

Dante, Purgatorio XXVIII, 16-18

 

Mein sonst so hochverehrter Hermann Gmelin übersetzt das so:

 

Sie atmeten mit Freuden im Gesange

Die Morgendüfte in dem Blätterwalde,

Der seinen Baß zu ihren Liedern spielte...

 

In dieser Übersetzung wird das Wort Bordone mit Baß übersetzt und ich denke das trifft nicht richtig Dantes Intension. Das Blätterrauschen des Waldes ist schon eher ein Grundton, die göttliche Stimme im Gesang der Welt, auf der die Schöpfung dann ihre Melodie spielt.

 

In meinem italienischen Wörterbuch finde ich nur bordo, was soviel wie "Kante" oder "Rand" bedeutet.

bearbeitet von Platona
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Ja, nochmal zurück zum Bordun! Kann jemand das Wort bordone in folgenden Gedichtszeilen übersetzen:

 

Ma con piena letizia l'ore prime,

Cantando, riceveano intra le foglie,

Che tenevan bordone alle sue rime...

 

Dante, Purgatorio XXVIII, 16-18

 

Mein sonst so hochverehrter Hermann Gmelin übersetzt das so:

 

Sie atmeten mit Freuden im Gesange

Die Morgendüfte in dem Blätterwalde,

Der seinen Baß zu ihren Liedern spielte...

 

In dieser Übersetzung wird das Wort Bordone mit Baß übersetzt und ich denke das trifft nicht richtig Dantes Intension. Das Blätterrauschen des Waldes ist schon eher ein Grundton, die göttliche Stimme im Gesang der Welt, auf der die Schöpfung dann ihre Melodie spielt.

 

In meinem italienischen Wörterbuch finde ich nur bordo, was soviel wie "Kante" oder "Rand" bedeutet.

"Klang" oder "voller Klang" ist auch nicht das Wort, das du suchst, oder?

"Grundton" würde es inhaltlich, wenn ich es richtig verstehe, eh genau treffen, aber es ist kein besonders poetisches Wort :lol:

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Konrad Falke übersetzt mit "Grundbass": ... das tief den Grundbass raunte ihren Liedern ...

 

Ähnlich Wilhelm G. Hertz: "Brummbass": ... und zum Gesang ließ er den Brummbass klingen ...

 

Grundbass kommt vielleicht Dantes Intention am nächsten? Ein tieferer Grundton, der den klangfarblichen Rahmen für das helle Gezwitschere der Vögel bildet? Übrigens ist das auch tatsächlich so. Das Blätterrauschen und Wiegen der Bäume eines Waldes stärkerem Wind ist wirklich ein eigenartig tiefer Ton.

 

Ergänzung: ja, die Übersetzungen dürften tatsächlich plausibel sein.

 

Der Ausdruck 'Bordun' in Funktion eines musikalischen Terminus erscheint in der europäischen Schrifttum im 13. Jahrhundert, und zwar in verschiedenen Formen: "lat. burdo (belegt seit um 1240) und bordunus (seit um 1280); ital. bordone (seit frühem 14.Jh.); frz. bourdon (seit frühem 13.Jh.); niederl. bordoen (seit um 1285); engl. burdon (seit spätem 13.Jh.) [...]" (Hoffmann-Axthelm 1972 : 1). Seine ursprüngliche Bedeutung im Mittelalter ist "tiefer, brummender Ton". Eine Reihe abgeleiteter Bedeutungen, "von denen eine jede trotz unterschiedlicher Akzentuierung und Weite das Moment des Tiefklingenden zum Ausdruck bringt", läßt sich in der musiktheoretischen Literatur der Periode feststellen, und zwar: "I. Wird bourdon als Bezeichnung für einen Einzelton gebraucht, so ist, belegt seit dem späten 13. Jh., das Phänomen des Haltetons angesprochen. II. Ferner begegnet der Ausdruck auch als Bezeichnung für Bordunvorrichtungen bei Instrumenten bzw. für Klangkörper, die auf Grund ihres gleichmäßigen tiefen Klanges als Bordun wirken (Bordunpfeife von Orgel und Sackpfeife, Bordunsaite der mittelalterlichen Viella und der Drehleier des 17./18.Jh.; tief klingende Glocke). III. Daneben erscheint bourdon seit dem 14.Jh. (1) als Bezeichnung für die tiefe Lage bei der Orgel und anderen Tasteninstrumenten, (2) seit dem 17.Jh. auch speziell als Benennung tiefklingender Gedacktregister der Orgel und (3) seit dem 16.Jh. als Bezeichnung für die tiefste bzw. zweittiefste Saite der Laute und die tiefste Saite einer Frühform der Viola da gamba. IV. Geographisch an England gebunden, begegnet der Ausdruck seit dem späten 13.Jh. in der Bedeutung von cantustragende Tiefstimme." (Hoffmann-Axthelm 1972 : 1)

 

Für die vorliegende Studie ist natürlich vor allem die erste der angeführten Bedeutungen wichtig. In zahlreichen Abhandlungen, in denen der Geschichte des Begriffs 'Bordun' Aufmerksamkeit geschenkt wird, wird als ein früher Beleg für diese Bedeutung des Wortes ein Zitat aus der Divina Commedia angeführt. Da stellt Dante "das dem Dichter beim Eintritt in das irdische Paradies entgegenklingende Waldesrauschen und Vogelgezwitscher als ein Musizieren dar, bei dem die Melodiestimme von den Vögeln ausgeführt wird, während der bordone durch das Rauschen der Blätter entsteht; dem Gebrauch dieses Wortes muß hier, da das Blätterrauschen nicht durch eine Skala verschiedener Töne, sondern durch das Fortklingen eines Tones gekennzeichnet ist, die Vorstellung des gleichmäßigen Verharrens der Begleitung zugrundeliegen: Ma con piena letizia l'ore prime/cantando, riceveamo intra le foglie,/che tenevan bordone alle sue rime ... (Purgatorio XXVIII, 16 - 18 [...])." (Hoffmann-Axthelm 1972 : 1; s. auch Brandl 1995 : 70, Walter 1981 : 193 u.a.) ... Quelle: Martin Boiko: Zum Begriff 'Bordun': Etymologien, Bedeutungen, Geschichte

bearbeitet von altersuender
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