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Das Kreuz mit dem Kreuz...


ramhol

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Wer kennt eine Meditation oder einen anderen, besinnlichen Text zum Kreuz außer den bekannten Bibelstellen?

 

Wird für ein Abendgebet zum WJT-Kreuz benötigt, würde gerne etwas benutzen, dass den meisten Teilnehmern noch unbekannt ist, also nicht unbedingt etwas aus gängigen WJT-Materialsammlungen.

 

Danke

ramhol

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Hallo,

 

ich bin mir nicht sicher ob hier etwas passendes dabei ist, aber zum Thema Kreuz gibt es dort einiges.

 

Gruß!

Frank

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ich warte noch mal ab, ob z.b. mariamante was schönes von einem mystiker oder heiligen parat hat, vielleicht etwas, das man auch jugendlichen zumuten kann.

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Ich habe irgendwann einmal etwas sehr schönes zum Thema Kreuz bei Guardini gelesen. Ich meine sogar es war eine Meditation über das Kreuz.

 

Heute abend finde ich es gewiss nicht mehr. Ich werde danach suchen.

Ich habe es in einem Buch, das in meinem Regal steht. Das ist auf jedenfall sicher.

bearbeitet von Moni
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ich hab von guardini bisher nur das "kreuzzeichen" in "von heiligen zeichen" gefunden, aber ich bin gespannt, was er zum kreuz geschrieben hat. schon im voraus danke, liebe moni.

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ich hab von guardini bisher nur das "kreuzzeichen" in "von heiligen zeichen" gefunden, aber ich bin gespannt, was er zum kreuz geschrieben hat. schon im voraus danke, liebe moni.

jep

 

Ich glaube, das meinte ich auch. Aber vorsichtshalber werde ich morgen früh, wenn der Morgen graut, in meinem Regal nachschauen, ob ich mich nicht vertan habe. Ansonsten schreibe ich es hier herein.

 

Ich meine, in dem Buch " Der Herr" steht auch noch etwas.

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da hab ich bisher nur das inhaltsverzeichnis durchgesehen, ist nämlich alles so eng und klein gedruckt... werd ich mich auch morgen mal drum kümmern...

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ich warte noch mal ab, ob z.b. mariamante was schönes von einem mystiker oder heiligen parat hat, vielleicht etwas, das man auch jugendlichen zumuten kann.

Lieber Ramhol- Danke für Dein Vertrauen.

 

Habe den Thread erst spät bemerkt- und dzt. auch nicht die Gelegenheit, einige Geschichten, Gedichte, Gedanken über das Kreuz einzuscannen.

 

Einiges aber will ich für dich herausschreiben von dem, was ich zur Hand habe:

Hl. Franz von Sales

 

Wenn alle Engel, alle Genies der Welt studiert hätten, was wohl in dieser oder jener Lage nütze- dieses Opfer oder jenes Leiden, diese Versuchung oder jener schmerzliche Verlust- sie hätten nicht finden können, was für dich passender gewesen wäre, als was dich getroffen hat.

 

So hat Gottes ewige Weisheit von Urbeginn an gesonnen, um dir dieses Kreuz als sein kostbares Geschenk zu geben. Er hat es, ehe er es dir schickte mit seinem allwissenden Auge betrachtet, mit seinem göttlichen Verstande durchdacht, mit seiner weisen Gerechtigkeit geprüft und seinem liebevollen Erbarmen durchwärmt.

 

Er hat es mit seinen beiden Händen gewogen, ob es nicht einen Millimeter zu groß, ein Milligramm zu schwer sei. Dann her er es gesegnet mit seinem heiligen Namen, mit seiner Gnade gesalbt, und mit seinem Troste durchhaucht, und noch einmal auf dich und deinen Mut geblickt. So kommt es nun geradezu aus dem Himmel zu dir als ein Ruf Gottes und als ein Geschenk seiner erbarmenden Liebe, damit du ganz selber werdest und in Gott deine Erfüllung findest.

 

 

1 kurze Geschichte:

 

Ein Mann, dem sein Kreuz zu schwer wurde bat Gott, ihm ein anderes zu geben. Gott führte ihn in einen großen Saal mit sehr vielen und verschiedenen Kreuzen. Der Mann probierte - das eine schien ihm zu groß, das andere zu unhandlich- ein anderes war aus Gold- war aber beim Probieren doch zu schwer. Schließlich fand er ein schönes Kreuz aus Holz, das ihm passend schien."Das will ich haben". "Mein liebes Kind" antwortete ihm Gott: "Das ist ja dein eigenes Kreuz."

 

 

 

1 Legende:

 

In einer spanischen Kirche wird ein altes Kruzifix verehrt, dessen rechter Arm, vom Nagel gelöst, sich herabneigt. Von diesem Kreuz geht im Volksmund folgende Geschichte:

 

Einst beichtete ein großer Sünder zu seinen Füssen mit allen Zeichen der Reue. So schwer und zahlreich waren die Sünden, dass der Beichtvater mit der Lossprechung zögerte. Schließlich gab er doch die Absolution, aber er warnte den Mann eindringlich vor dem Rückfall. Dieser versprach aufrichtige Besserung- und hielt eine Zeitlang getreu seine Vorsätze- bis ihn die Schwäche wieder zur Sünde zurück trieb.

 

Die bittere Reue führte ihn abermals zum Beichtstuhl. Der Priester gab ihm die Lossprechung erst nach sehr langem Zögern und sagte schließlich:

 

"Diesmal ist es aber das letzte Mal." Nach längerer Zeit brachten Gewohnheit und Schwäche den armen Sünder neuerdings zum Fall. Und wieder suche er reumütig den Beichtvater auf. Der Priester aber zeigte sich unerbittlich:"Jetzt ist es aus" sagte er" Du fällst immer wieder in deine alten Fehler zurück. Deine Reue kann nicht echt sein" "Und doch ist meine Reue aufrichtig" sagte der Mann." Ich bin gefallen, weil ich krank und schwach bin, aber es tut mir unsäglich leid." "Nein" sagte der Priester: "Für dich gibt es keine Verzeihung mehr." Da war es, als ob vom Kreuze ein Weinen dringe. Erschrocken sah der Priester empor. Da löste der Gekreuzigte seine rechte Hand vom Nagel, und machte über das Haupt des Büßers das Zeichen der Lossprechung. Der Beichtvater aber hörte eine vorwurfsvolle Stimme:

 

"Du hast dein Blut nicht für ihn vergossen."

bearbeitet von Mariamante
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:: leiden jesu – botschaft zur hoffnung

Anna-Woche 2003 in Düren zum Thema

"Weil Gott unsere Hoffnung ist – Hoffen wider alle Hoffnung"

Als ich in den vergangenen Tagen ein gotisch anmutendes Kreuz aus dem Nachlass meiner Eltern in meiner Aachener Wohnung aufhängte, sagte ein Bekannter: "Das ist aber ein wunderschönes Kreuz."

 

In der Tat ist der in seinen Proportionen ausgewogene Korpus ästhetisch sehr ansprechend. Der Künstler hat durch sein Talent in der Holzschnitzkunst jedoch streng genommen unseren Blick betrogen. Im Vordergrund steht nicht mehr das Ereignis der Kreuzigung eines Menschen, sondern deren künstlerisch gelungene Darstellung. Kunst kann Brutalität ästhetisieren, (es ist aber nicht ihr Ziel) wenn der Betrachter bei einem vordergründigen Hinschauen stehen bleiben will, und sich nicht dem eigentlichen Ereignis, der grausamen Tötung des Menschen Jesus von Nazaret nähern will. Wir lassen unseren Blick auch gerne betrügen durch das geschönte Abbild des Brutalen, da wir Menschen eher dazu neigen Brutalität und Gewalt in unseren persönliche Bezügen nicht sehen zu wollen. Viele Kreuzesdarstellungen in Kirchen und Wohnungen und an hervorgehobenen Orten sind so harmonisiert, dass sie die grausame Folterung, die Jesus am Kreuz ertragen musste reduzieren auf das Stilleben "toter Mann und Holz".

 

Darüber hinaus haben wir uns so sehr an das Kreuz in unserer Umgebung gewöhnt, das wir es anschauen wie jedes andere beliebige Bild oder Werbeplakat. Der Skandal des Kreuzes, diese Blutpresse, der brutale Mord, der Karfreitag des Kreuzes Jesu wird kaum noch vergegenwärtigt. Wir leben harmonisch mit dem Kreuz ebenso wie mit dem Webeplakat einer Versicherungsgruppe.

 

Mit der Tatsache, dass wir die Schwere des Kreuzes, die Brutalität des Sterbens Jesu Christi nur schwer ertragen können geht die Frage einher: Wieso musste Jesus so grausam sterben? Ist ein solches Verrecken wirklich notwendig gewesen, um den Menschen den Glauben an seine Erlösung zu schenken. Hätte Jesus nicht auch im Bett sterben können? Warum wählte Gott diesen unmenschlich anmutenden Weg der Erlösung über das Kreuz?

 

Was will Gott eigentlich von und für uns Menschen. Hätte Gott den Menschen perfekt erschaffen. so währe der Menschheit viel Kummer, Ärger und Gewalt erspart geblieben. Perfekt, heil, und unantastbar aber ist einzig Gott allein. Der Mensch ist eben nicht perfekt zu haben. Anders kann es den Menschen nicht geben. Der Mensch, als nach dem Bilde Gottes geschaffen, ist nicht perfekt, da er nicht Gott ist. Wäre er perfekt, dann wäre er Gott, aber nicht mehr Mensch, denn es gäbe den Menschen nicht. Nur aus Gott heraus und auf ihn hin kann es etwas anderes geben als das was Gott selbst ist, aber immer nur als das von Gott gewollte Andere, den Menschen, die ganze Schöpfung. Die Existenz des Menschen ist nur nicht perfekt zu haben. Wir können uns also bei Gott nicht darüber beklagen, dass er den Menschen nicht perfekt, sprich fehlerlos geschaffen hat. Einzig beklagen könnten wir bei Gott darüber, warum er den Menschen überhaupt geschaffen hat. Doch hätte er uns nicht geschaffen, dann gäbe es das Leben, dann gäbe es die Welt, dann gäbe es all das nicht was ist.

 

Einzig existent wäre nur Gott, der in sich ruht, aber niemand würde es wissen. Gott hat, aus seinem vom Menschen nicht nachvollziehbaren Ratschluss, die Schöpfung und in ihr den Menschen werden lassen.

 

Der Mensch ist da!

Und was soll der Mensch mit seinem Dasein?

Er soll sein Dasein gestalten.

Das nennt man leben, der Mensch soll leben.

 

Mit dem Augenblick, in dem der Mensch sich der Tatsache bewusst wurde dass er lebt, begann er über seine Vergänglichkeit zu stolperte. Leben heißt vergänglich leben. Anders ist das Leben des Menschen nicht zu haben, nur als vergängliches Dasein. Wäre der Mensch aus sich heraus unvergänglich, dann wäre er auch anfangslos, dann aber wäre er Gott, und somit wäre er nicht Mensch. Die Existenz des vergänglichen und nicht perfekten Menschen gründet in der Tatsache nicht wie Gott zu sein, also Mensch.

 

Der Mensch aber stolperte nicht nur über seine Vergänglichkeit, sondern er spürte auch einen anderen Menschen lieben zu können, gleichzeitig konnte er ihn aber auch töten, wenn er stärker oder listiger als sein Mitmensch war.

 

So spürte der Mensch Hass, Liebe, Freundschaft Trauer, Wut, Verzweifelung, Machtgier, Einsamkeit, eben all das, was der Mensch bis heute spürt. Der Mensch lernte den Boden zu bearbeiten, Felder zu bestellen, Kriege zu führen und Folterinstrumente zu bauen, er errichtet aber auch Schulen, Krankenhäuser, Bordelle und Gerichte, er entfaltete die Wissenschaft, baute Sozialsysteme auf und erfand die Bank und die Börse. So lernte er zu betrügen, zu lügen, auszubeuten, zu stehlen und zu verschenken, einzukaufen, zu vererben und vieles mehr, eben all das was wir bis heute auch können. Der Mensch schlug im Lauf der Zeit nicht mehr seinen Gegner einfach tot, nein, er verlängerte seinen Arm und baute A-, B-, und C-Waffen, nannte das ganze dann später den chirurgischen Krieg, und war mit sich wieder im Reinen. Zwischendurch verliebte sich der Mensch auch immer mal wieder, und stellte sich der Frage:" Woher komme ich und wohin gehe ich", und einige fragten auch weiter: "Und was ziehe ich dazu an"?

 

Eine besondere Frage wird immer mal wieder auf ganz hohem oder auch auf sehr niedrigen Niveau gleichzeitig gestellt: "Was macht das ganze, was macht das Leben eigentlich für einen Sinn?" Zwischendurch meinte der Mensch aber auch immer mal wieder er sei Gott, und fuhr lustig fort den Planeten Erde zu ruinieren.

 

Und irgendwann machte der Mensch eine große Entdeckung: Er war nicht nur nicht perfekt, er war auch nicht nur vergänglich, plötzlich hatte der Mensch auch noch Angst um sich selbst und fragt nach dem Sinn des Ganzen. Der Mensch lernte so sein Leben zu lieben und gleichzeitig an seinem Leben zu leiden. Das ist bis heute so geblieben.

 

Jesus hat sich dieses Lebens der Menschen angenommen, er hat alles durchlebt, beziehungsweise ist von alle dem bedroht worden, was das Leben der Menschen zwischen Licht und Dunkelheit ausmacht. Ihm ist auch das grausamste nicht erspart geblieben was der Mensch zu tun in der Lage ist, zu morden. Jesus hat all das was das Leben in seinen Grundzügen ausmacht an seinem eigenen Leib erlebt, selbst Vergänglichkeit und Gotteszweifel. Weil er in seinem Leib alles berührt hat was den Menschen angeht, kann er in seinem Leib auch alles retten was den Menschen berührt. Gott hat den Menschen an seinem eigenen Sohn bis zum Äußersten gehen lassen, damit an ihm, durch seinen Leib alles heil werden kann, selbst das äußerste des Menschen, der Tod.

 

Leiden Jesu - Botschaft zur Hoffnung? Ja, weil im Leiden Jesu auch der letzte Winkel menschlichen Denkens und Handeln von Jesu Leben von seinem Leib berührt worden ist, und so von Gott, der einzig heilen kann!

 

Nicht Gott ist brutal, sondern das, was wir aus der Schöpfung Gottes zur Realität gemacht haben ist oft sehr brutal. Diese Realität, unsere Realität heute kennt aber neben ihrer brutalen Seite auch Liebe, Zärtlichkeit, Mitmenschlichkeit, Vergebung unendlich viel Gutes. Die gelebte Brutalität in all seinen unterschiedlichen Ausprägungen ist die tiefste Schuld des Menschen. An ihr konnte Gott in Jesus Christus auf seinem Weg der Menschwerdung, Auferstehung und Himmelfahrt nicht vorbeischauen. Denn dieser Weg war der Weg der Rettung des Menschen, der Weg der Befreiung aus der Vergänglichkeit, aus der Sinnlosigkeit, aus der Angst des Menschen um sich selbst.

 

Das Kreuz spiegelt, zu was der Mensch fähig war und auch heute noch sein kann.

Das Kreuz spiegelt, was Gott dem entgegensetzt.

In der Brutalität des Kreuzes ist dem Menschen heil wiederfahren.

Jedes Kreuz, dem wir begegnen will uns mahnen: Mensch du bist zu weit gegangen!

Jedes Kreuz. dem wir begegnen will unserer Hoffnung stärken: Mensch ich bin dir nachgegangen! Und auch heute gehe ich dir nach in allen Fassetten deines Lebens, um deines Heiles willen.

 

Diese Predigt wurde im Rahmen der Anna-Woche 2003 in St. Anna, Düren gehalten.

Quelle:http://www.christoph-stender.de/texte/anna2003.html

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Ein Kreuzgedicht:

 

Das kleine Kreuz an deinem Hals, das steht dir gut.

Man sieht es, wie es zwischen Knopf und Kragen blinkt.

Es müssen ja nicht immer Perlen sein - oft tut

es auch ein Kreuz, das so an einem Kettchen schwingt.

 

Was ist mit dem Kreuz passiert? Wer hat es blankpoliert?

Wer hat es klein gemacht, handlich und süß?

Was ist mit dem Mann geschehn? Wer hat den Mann gesehn,

der sich für alle dort kreuzigen ließ?

 

Das kleine Kreuz an deinem Hals, das trägt sich gut;

nicht so wie das, an dem einst Jesus Schweiß vergoß.

Da ist kein Dreck mehr dran und nichts mehr von dem Blut,

das dort für dich und mich und unsre Schulden floß.

Was ist mit dem Kreuz passiert..:

 

Das war nicht prunkvoll, als er starb, das war nicht schön;

das war für unsre Augen eher ärgerlich.

Doch Jesus mußte in die tiefste Tiefe gehn,

damit wir selbst nicht gehen müssen, du und ich.

 

Was ist mit dem Kreuz passiert? Ist es so blankpoliert,

weil du nicht wissen willst, was dort geschah?

Was ist mit dem Mann geschehn? Hast du ihn angesehn,

wie er am Kreuz hing? Für dich hing er da.

 

Und alles das, was du noch heut am Halse hast,

das nagelte man da am Kreuze mit ihm fest.

Denn dein Versagen hing an ihm und deine Last;

du wirst sie los sein, wenn du sie ihm überläßt.

 

Das ist da am Kreuz passiert. Da wird es garantiert,

daß wenn du willst, dich von Gott nichts mehr trennt.

Das ist da am Kreuz geschehn, und das kann jeder sehn,

wenn er in Jesus den Sohn Gottes kennt.

 

(Manfred Siebald)

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Dein Heiland sieht herab auf dich“

 

 

Es hängt zu meines Bettes Häupten

ein schlicht und einfach Christusbild.

Des Mittlers Antlitz ist so heilig,

sein Blick so schmerzvoll und so mild.

Oft, wenn ich nachts, da alle schliefen,

der Letzte, leis ins Zimmer schlich,

dacht ich, dem milden Blick begegnend,

„dein Heiland sieht herab auf dich!“

 

Und wenn ich bei der Lampe Schimmer

mit Sorg und Kummer schlaflos rang,

wenn alles Weh in mir erwachte,

was ich bei Tag mit Müh bezwang,

da hob die tränenfeuchten Augen

ich unwillkürlich über mich

und sprach erleichtert und erleuchtet:

„dein Heiland sieht herab auf dich!“

 

Und oft in bangen Zweifelsstunden,

wo sich die Seele selbst verliert,

wo sich Verdienst und Schuld

vermischen,

wo Wahnwitz sich mit Lorbeern ziert:

da, – wenn ich hinsank, abgemattet,

erbittert auf die Welt und mich,

ein Blick von oben – und ich fühlte:

„dein Heiland sieht herab auf dich!“

 

Wenn in der Krankheit Fiebergluten

auf meinem Bett ich stöhnend lag

und ungeduldig, Stund um Stunde,

nachzählte jeden Hammerschlag –,

da blickt ich auf zu jenem Dulder,

der soviel mehr noch litt als ich,

und spürte Trost in dem Gedanken:

„dein Heiland sieht herab auf dich!“

 

„Und lag mir krank der Meinen eines,

und wußt ich in Gefahr mein Kind,

und bangte mir um ferne Freunde,

sah ich zum Bild empor geschwind;

ich faßt’ es nicht in schöne Worte,

nach keiner Formel betet’ ich;

als Antwort schien das Bild zu sagen:

„dein Heiland sieht herab auf dich!“

 

 

Drum soll zu Häupten meines Bettes

das Bild mir bleiben für und für –

zum Trost für mich und meine Lieben,

pocht einst der Tod an meine Tür;

und wenn ich stumm und starr

dann liege,

so sprecht zum Segen über mich:

„du liegst im Tod auch nicht verlassen,

– dein Heiland sieht herab auf dich!“

bearbeitet von Mariamante
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Eisen-oder Metall-Symbole-Kreuz- auf/durch/in der Haut?

Lebe es

 

oder

 

zeige und lebe -ohne dass- Dein Leben.

Und lass Dich nicht dauerhaft verletzen.

 

 

 

 

 

 

Piercings sind idiotisch.

Meine Meinung.

gruss

peter

bearbeitet von pmn
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