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Was will uns Paulus sagen....


ficb

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1 Tim 4,1-4

 

Der Geist sagt ausdrücklich: In späteren Zeiten werden manche vom Glauben abfallen; sie werden sich betrügerischen Geistern und den Lehren von Dämonen zuwenden, getäuscht von heuchlerischen Lügnern, deren Gewissen gebrandmarkt ist. Sie verbieten die Heirat und fordern den Verzicht auf bestimmte Speisen, die Gott doch dazu geschaffen hat, daß die, die zum Glauben und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangt sind, sie mit Danksagung zu sich nehmen. Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, wenn es mit Dank genossen wird;

 

 

Dieser Abschnitt von Paulus macht mich gerade etwas nachdenklich, hinsichtlich der Zölibatsfrage. Worauf spielt Paulus denn in 3a an? Vgl. lässt sich doch 1 Kor 7,1 heranziehen, der m. E. sogar von einer Ehepflicht spricht. Aber in 1 Kor 7,7 widerspricht er sich dann. "Ich wünschte, alle Menschen wären (unverheiratet) wie ich." So ein paar Gedanken eurerseits wären ganz nett....

 

Grüßles

ficb

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Vielleicht hat Paulus gespürt, dass sein radikaler Einsatz für die Sache Christi (Missionsreisen usw.) zu wenig Zeit für eine vorbildliche Familie (wie es ja an manchen Stellen für Vorsteher gefordert wird) lassen würde. Da er sich aber ähnlich engagierte Mitarbeiter (mit entsprechender Mobilität) wünscht, müssten die auch so unabhängig sein wie er.

 

[Das ist aber wahrscheinlich eine anachronistische Vermutung, ob Männer im 1. Jahrhundert überhaupt solche Überlegungen angestellt haben, erscheint mir nicht so recht beweisbar.]

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Wegen der "evangelischen Räte" ist eine Verallgemeinerung von Paulus Aussage unzulässig. Er spricht von Leuten, die das Heiraten schlechthin verbieten. Was die Geschichte mit den Speisen anbelangt, sollten sich wohl Vegetarier, Makrobioten und die ganzen Diätapostel diese Stelle hinter den Spiegel stecken. Paulus plädiert hier ganz klar für Schweinebraten, Knödel und Sauerkraut. Grüße, KAM

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1 Tim 4,1-4

 

Der Geist sagt ausdrücklich: In späteren Zeiten werden manche vom Glauben abfallen; sie werden sich betrügerischen Geistern und den Lehren von Dämonen zuwenden, getäuscht von heuchlerischen Lügnern, deren Gewissen gebrandmarkt ist. Sie verbieten die Heirat und fordern den Verzicht auf bestimmte Speisen, die Gott doch dazu geschaffen hat, daß die, die zum Glauben und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangt sind, sie mit Danksagung zu sich nehmen. Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, wenn es mit Dank genossen wird;

 

 

Dieser Abschnitt von Paulus macht mich gerade etwas nachdenklich, hinsichtlich der Zölibatsfrage. Worauf spielt Paulus denn in 3a an? Vgl. lässt sich doch 1 Kor 7,1 heranziehen, der m. E. sogar von einer Ehepflicht spricht. Aber in 1 Kor 7,7 widerspricht er sich dann. "Ich wünschte, alle Menschen wären (unverheiratet) wie ich." So ein paar Gedanken eurerseits wären ganz nett....

 

Grüßles

ficb

Das Zitat wird gerne von den Zeugen Jehovas gegen die kath. Christen verwendet, die den Zölibat schätzen. Wie jedoch bereits angeführt, kann eine solche Felsbruchexegese nicht zielführend sein: Denn an einer anderen Stelle rät Paulus gerade zur Ehelosigkeit um des Reiches Gottes Willen. Außerdem verbietet die Kirche die Heirat nicht sondern sieht die Ehe als Sakrament.

 

Wenn ich beobachte, wie es im Zuge der Esoterikwelle Sekten gibt, die das Essen von Fleisch als Sünde brandmarken, dann erinnert mich das an die zitierte Stelle.

 

M.W. gab und gibt es auch gnostische Gemeinschaften, die behaupten Gott hätte die Geistseele erschaffen- der Teufel aber den Leib.

bearbeitet von Mariamante
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Wegen der "evangelischen Räte" ist eine Verallgemeinerung von Paulus Aussage unzulässig. Er spricht von Leuten, die das Heiraten schlechthin verbieten. Was die Geschichte mit den Speisen anbelangt, sollten sich wohl Vegetarier, Makrobioten und die ganzen Diätapostel diese Stelle hinter den Spiegel stecken. Paulus plädiert hier ganz klar für Schweinebraten, Knödel und Sauerkraut. Grüße, KAM

Also Schwein hat er bestimmt nicht gegessen (igitt) aber vielleicht das hier:Biblisch Kochen

Auch sehr lecker :lol:

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M.W. gab und gibt es auch gnostische Gemeinschaften, die behaupten Gott hätte die Geistseele erschaffen- der Teufel aber den Leib.

Und daraus folgt, dass neben dem Leib auch die Frau (aus ihr kommen die neuen Leiber) und die Sexualität (durch die neue Leiber entstehen) vom Teufel (aber eben zumindest böse) sind!

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Das Zitat wird gerne von den Zeugen Jehovas gegen die kath. Christen verwendet, die den Zölibat schätzen. Wie jedoch bereits angeführt, kann eine solche Felsbruchexegese nicht zielführend sein: Denn an einer anderen Stelle rät Paulus gerade zur Ehelosigkeit um des Reiches Gottes Willen. Außerdem verbietet die Kirche die Heirat nicht sondern sieht die Ehe als Sakrament.

 

Wenn ich beobachte, wie es im Zuge der Esoterikwelle Sekten gibt, die das Essen von Fleisch als Sünde brandmarken, dann erinnert mich das an die zitierte Stelle.

 

M.W. gab und gibt es auch gnostische Gemeinschaften, die behaupten Gott hätte die Geistseele erschaffen- der Teufel aber den Leib.

Also, ich mach ja viel, aber keine Felsbruchexegese, obohl es mich bei manchen Diskussionen mit dem Wachturm in der Hand durchaus reizt :lol:....

 

Und nur weil die Leutchen vom Wachturm diese Stelle für sich entdeckt haben, kann man nicht einfach leugenen, dass sie doch

 

1. in der Bibel

 

und

2. im Widerspruch untereinander und auch zu gewissen, heute propagierten ekklesiologischen Ideologien steht. Über den gnostischen Leib-Seele Dualismus sagt der Paulus glaube ich als handfester Missionar hier eher weniger. Warum sollte er auch den einfachen Menschen, denen er predigt, etwas so ganz hintenrum sagen, ist er doch durch ein anschauliche Sprache - gerade in 1+2 kor - bemüht, sich klar und deutlich auszudrücken. Timotheus dürfte aber auch den 1. kor. gekant haben, zumindest inhaltlich. Und wenn er dann von Paulus als "Verhaltensanordnung" etwas anderes bekommt, als er von Paulus selbst kennt, dürfte auch Timotheus sich gedacht habe: Moment mal, was will er denn nun. mal ganz abgesehn, von diversen gnostische-jehowistischen Spekulationen im 21. jahrhundert.

 

grüßles

ficb

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Woher, o keusche Göttin, weißt du so gewiß, daß der Hl. Apostel Paulus Schweinernes verschmäht habe? Grüße, KAM.

bearbeitet von kam
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Sam_Naseweiss

Ich deute die betreffende Stelle so:

Es ist ok zu heiraten aber wenn man sein Leben Gott ganz Gott widmet und kein Bedarf nach sexuellen Aktivitäten hat, dann ist das gut.

 

Ich würde dies weder für noch wieder Zölibat deuten.

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Ich deute die betreffende Stelle so:

Es ist ok zu heiraten aber wenn man sein Leben Gott ganz Gott widmet und kein Bedarf nach sexuellen Aktivitäten hat, dann ist das gut.

 

Ich würde dies weder für noch wieder Zölibat deuten.

Du meinst "Zölibatsverpflichtung"?

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Woher, o keusche Göttin, weißt du so gewiß, daß der Hl. Apostel Paulus Schweinernes verschmäht habe? Grüße, KAM.

 

Nun, Paulus war Jude, sogar ursprünglich gesetzestreuer Pharisäer, und denen war Schweinefleischgenuss verboten. Sicher kann ich natürlich auch nicht wissen, ob er nicht nach seiner Bekehrung auf seinen Reisen in diese Verlegenheit kam, aber es wird zumindest eine solche gewesen sein, denn wer legt schon ganz seine Hemmungen ab, wenns ums Essen geht? Hund oder Katze würde ich z.B. auch nie essen, obwohl die Bibel nichts dagegen sagt. Aber sonst bin ich weder keusch noch göttlich :lol: -eher divenhaft zickig

Liebe Grüße Casta Diva

bearbeitet von Elima
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wieder was gelernt, in meinem Religionsunterricht hatte ich nur gehört, daß er Römer war. Dann hast du natürlich recht (auch die Bedeutung von castus hab ich nachgeschlagen, man kann im Alter dem Gedächtnis halt nicht mehr trauen...)Grüße, KAM.

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Warum verbindest du diese Mahnung des Paulus mit dem Zölibat?

 

Soweit ich mich erinnern kann ist der Zölibat doch kein Verbot sondern eher auch eine Gabe Gottes.

 

Die katholische Glaubenslehre verbietet doch keine Heirat, wenn dem so wäre müssten man das Sakrament der Ehe ja abschaffen.

 

 

Ist es letzlich nicht auch eine Gabe Gottes "sich selbst zur Ehe unfähig zu machen, um des Himmelreiches Willen"?

 

 

Ich sehe darin mehr ein Geschenk Gottes als ein kirchliches "Verbot".

 

 

gby

 

Bernd

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Es ist sicher eine Gabe Gottes, ohne die man ein "einschichtiges" Leben nicht gut leben kann. Aber muss es wirklich unter allen Umständen die "conditio, sine qua non" für die Priesterweihe sein. Jeder muss doch zugeben, dass die Gesamtheit der Aussagen im NT zu diesem Thema diesen Schluss nicht zwingend hergibt.

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Das ist es doch nicht. Den orientalisch-katholischen Priestern ist die Ehe erlaubt. Für römisch-katholische Fälle gab es schon Dispense, wenn die Heirat vor der Priesterweihe erfolgte, mir sind allerdings nur Fälle von zwei anglikanischen Geistlichen bekannt, die übertraten. Grüße, KAM.

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Mir sind auch zwei Fälle bekannt, eigentlich sogar drei (der erste war schon vor über 40 Jahren), dass Pfarrer, die von den Lutheranern zum Katholizismus konvertierten, zu Priestern geweiht wurden. Die Ehe ist dann natürlich gültig.

Diese Dispensen können aber nicht darüber hinweg täuschen, dass im Geltungsbereich des CIC (bei den sog. Orientalen ist es anders geregelt, nämlich m.W. wie in den Orthodoxen Kirchen) der Zölibat die "conditio sine qua non" für die Weihe ist.

bearbeitet von Elima
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