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Der alte Adam


Mariamante

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Ein Priester kam von Exerzitien zurück. Bei diesen Exerzitien hatte er eine Generalbeichte abgelegt, und wollte seiner gründlichen Bekehrung auch äußerlich Ausdruck verleihen:

 

Er stellte in seinem Pfarrgarten ein Kreuz auf. Darauf schrieb er: Der alte Mensch ist gestorben- hier liegt er begraben.

 

Nach drei Tagen schrieb die Haushälterin dazu: "Nach drei Tagen ist er wieder auferstanden."

 

Warum machen wir bei all unseren Bemühungen um Umkehr die Erfahrung, dass der "alte Mensch" nicht so einfach stirbt. Warum fallen wir in alte Gewohnheiten zurück?

 

Die Sakramente (vor allem die hl. Beichte) geben uns doch die Gnade, von der Sünde frei zu werden. Vertrauen wir bei unseren Bemühungen mehr auf unsere eigene Kraft als auf das Wirken des Heiligen Geistes?

 

Läßt Gott zu, dass wir auf unserem Weg fallen, damit wir demütig bleiben und uns nicht überheben?

 

Was denkt ihr dazu?

bearbeitet von Mariamante
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Warum fallen wir in alte Gewohnheiten zurück?

 

Die Sakramente (vor allem die hl. Beichte) geben uns doch die Gnade, von der Sünde frei zu werden. Vertrauen wir bei unseren Bemühungen mehr auf unsere eigene Kraft als auf das Wirken des Heiligen Geistes?

Nein, die Befreiung von den Schulden ist noch nicht eingetreten. Wir bleiben das ganze Leben an sie gebunden. Erst der Tod erlöst uns von ihnen, und dann das berühmte Strafgericht.

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Warum fallen wir in alte Gewohnheiten zurück?

 

Die Sakramente (vor allem die hl. Beichte) geben uns doch die Gnade, von der Sünde frei zu werden. Vertrauen wir bei unseren Bemühungen mehr auf unsere eigene Kraft als auf das Wirken des Heiligen Geistes?

Nein, die Befreiung von den Schulden ist noch nicht eingetreten. Wir bleiben das ganze Leben an sie gebunden. Erst der Tod erlöst uns von ihnen, und dann das berühmte Strafgericht.

Wie sagt Jesus: "Ich bin gekommen, dass sie das Leben haben und dass sie es in Fülle haben?"

 

Wenn wir die Schuld an uns haben (die doch belastend wirkt) sind wir doch nicht in der Fülle des Lebens?

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Hallo Peter,

 

 

Ein Priester kam von Exerzitien zurück. Bei diesen Exerzitien hatte er eine Generalbeichte abgelegt, und wollte seiner gründlichen Bekehrung auch äußerlich Ausdruck verleihen:

Er stellte in seinem Pfarrgarten ein Kreuz auf. Darauf schrieb er: Der alte Mensch ist gestorben- hier liegt er begraben.

 

Nach drei Tagen schrieb die Haushälterin dazu: "Nach drei Tagen ist er wieder auferstanden."

 

Warum machen wir bei all unseren Bemühungen um Umkehr die Erfahrung, dass der "alte Mensch" nicht so einfach stirbt. Warum fallen wir in alte Gewohnheiten zurück?

 

Die Sakramente (vor allem die hl. Beichte) geben uns doch die Gnade, von der Sünde frei zu werden. Vertrauen wir bei unseren Bemühungen mehr auf unsere eigene Kraft als auf das Wirken des Heiligen Geistes?

 

Läßt Gott zu, dass wir auf unserem Weg fallen, damit wir demütig bleiben und uns nicht überheben?

 

Was denkt ihr dazu?

Alle Menschen kranken an der Verfallenheit an das Böse - der Krankheit zum Tode.

Viele Menschen leugnen die Abgründe des Bösen in sich, sie halten sich irrigerweise für gesund.

 

Der Heilige Paulus hat das Problem erkannt und in seinem Brief an die Römer 7,15-25 präzise umrissen:

  • ·14 Denn wir wissen, daß das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft.
     
    ·15 Denn ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern was ich hasse, das tue ich.
    ·16 Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so gebe ich zu, daß das Gesetz gut ist.
    ·17 So tue nun nicht ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt.
    ·18 Denn ich weiß, daß in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt. Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht.
     
    ·19 Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.
     
    ·20 Wenn ich aber tue, was ich nicht will, so tue nicht ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt.
    ·21 So finde ich nun das Gesetz, daß mir, der ich das Gute tun will, das Böse anhängt.
    ·22 Denn ich habe Lust an GOTTES Gesetz nach dem inwendigen Menschen.
    ·23 Ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das widerstreitet dem Gesetz in meinem Gemüt und hält mich gefangen im Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist.
     
    ·24 Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem todverfallenen Leibe?
     
    ·25 Dank sei GOTT durch JESUS CHRISTUS , unsern HERRN!
    So diene ich nun mit dem Gemüt dem Gesetz GOTTES, aber mit dem Fleisch dem Gesetz der Sünde.

Christen kennen ihre Verfallenheit an das Böse, halten Ausschau nach Heilung und haben in JESUS CHRISTUS und im HEILIGEN GEIST GOTTES die kompetenten Ärzte gefunden.

 

Nun braucht jede Therapie ihre Zeit.

Wer vom Bösen in sich geheilt werden will, muß Geduld mit sich haben und die Anweisungen des HEILIGEN GEISTES, seines Therapeuten getreu befolgen.

 

Der Christ freue sich über seine Fortschritte auf dem Weg zum Guten und zur Befreiung vom Bösen in sich.

 

 

 

Gruß

josef

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Dank und Vergelts Gott, lieber Josef für diesen Beitrag. In den Worten des hl. Paulus zeigt sich sehr oft der Kampf zwischen dem geistlich und dem fleischlich gesinnten Menschen. Wir spüren, dass unser Leib "von der Erde" genommen ist. Durch die Erbsünde ist die Harmonie in uns gestört. Anstatt dass der Geist, Vernunft und Verstand regieren, läßt sich der Mensch von Trieben so stark beeinflussen, dass Vernunft und Verstand kapitulieren müssen.

 

Ohne die Gnade Gottes (Paulus verweist auf Christus, der unsere wahre Hilfe ist) werden wir die bösen Neigungen nicht überwinden. Das christliche Leben ist nun mal auch ein Kampf. Jesus drückt es so aus: "Das Himmelreich leidet Gewalt".

 

Die Methode, die Sünde zu leugnen und alles Tun "heilig" zu sprechen ist nur eine Beschönigung und trägt nicht wirklich zur Besserung bei.

 

Wenn wir uns aber immer mehr dem göttlichen Heiland und seiner Gnade öffnen- die uns besonders durch die hl. Sakramente geschenkt wird - dann können wir in Geduld und Beharrlichkeit an uns arbeiten.

 

"In Geduld werdet ihr eure Seele bewahren".

 

d.s.b.

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·15 Denn ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern was ich hasse, das tue ich.

... das ist ja gerade der Fehler bei Paulus, - daß er nicht tut was er will - denn er will ja ausdrücklich das Gute!

 

Bei mir ist das anders, - ich versuche immer zu tun, was ich will..

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·15 Denn ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern was ich hasse, das tue ich.

... das ist ja gerade der Fehler bei Paulus, - daß er nicht tut was er will - denn er will ja ausdrücklich das Gute!

 

Bei mir ist das anders, - ich versuche immer zu tun, was ich will..

Ist das so?

Rauchst Du nicht? Isst Du nicht zu viel? Fernsehst Du nicht zu viel? Tust Du nie was gerne, was Du dann "bereust"?

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Der alte Spurgeon schreib einmal dazu:

 

Wenn wir wiedergeboren sind, sind wir eine neue Schöpfung. Dennoch bleibt die alte Adamsnatur noch in uns. Das neue Leben in uns vernichtet nicht die Produkte der alten Natur. Die Wiedergeburt führt ein neues und höheres Prinzip in uns ein, aber das alte Prinzip bleibt und ist bemüht, seine Kraft zu behaupten. Manche bilden sich ein, daß der fleischliche Sinn zu verbessern ist, daß er nach und nach gezähmt und geheiligt werden kann, aber er ist Feindschaft gegen Gott und kann nicht mit Gott versöhnt werden. Die alte Natur ist von der Erde und irdisch, sie muß mit Christus gekreuzigt und mit ihm begraben werden, denn zum Verbessern ist sie viel zu schlecht.

 

Ich habe von manchen Bekennern gehört, die davon träumen, daß die Sünde in ihnen schon gänzlich vernichtet ist und daß sie keine bösen Neigungen und Wünsche mehr haben. Wenn das so ist, gratuliere ich ihnen und wünsche sehr, daß das auch bei mir so sein möchte. Ich habe jedoch einige Erfahrungen mit vollkommenen Leuten gemacht und sie im allgemeinen als die unangenehmsten, reizbarsten und empfindlichsten Personen in der Welt kennengelernt. Manche von ihnen haben sich auch als so abscheuliche Heuchler erwiesen, daß ich mich am meisten vor einer Person fürchte, die keine Unvollkommenheiten hat. Sobald ich höre, daß ein Bruder feststellt, er habe monatelang nicht gesündigt, frage ich mich, ob nicht sein geheimes Laster vielleicht Hurerei, Diebstahl oder Trunksucht ist, aber ich fühle sicher, daß das Schiff irgendwo ein Leck hat.

 

Die Sünde, die im Fleisch lauert, wird in dem Verhältnis weniger in Erscheinung treten, in dem das heilige Prinzip stärker wird. Unsere neue göttliche Natur kann nicht sündigen, weil sie aus Gott geboren ist. Sie hat keine Neigung zur Sünde, sondern alle ihre Wünsche und Begierden sind himmelwärts und christuswärts gerichtet.

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Läßt Gott zu, dass wir auf unserem Weg fallen, damit wir demütig bleiben und uns nicht überheben?

Der perfekte Fromme wäre von Haus aus demütig, wir anderen müssen auch das lernen. Aber "deswegen" fallen wir nicht, das ist keine Kausalität, das geschieht nebenher. Sünde geschieht aus fehlender Nähe zu Christus. Besser werden wir nur durch Bemühen um diese Nähe, nicht durch Auswendiglernen von Beichtspiegeln oder Katechismen. (Ich weiß, mariamante vertritt das nicht, aber bei manch anderem hab ich diesen Eindruck) Der Versuch, Christus auf intellektuellem Weg zu erfassen, ist nach meiner Erfahrung ungeeignet, den Zugang zu ihm zu bekommen. Die intellektuelle Erkenntnis Christi setzt die mit dem Herzen voraus. (Schlecht ausgedrückt, aber auf die Schnelle fällt mir es nicht besser ein.) Grüße, KAM.

bearbeitet von kam
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Der perfekte Fromme wäre von Haus aus demütig, wir anderen müssen auch das lernen. Aber "deswegen" fallen wir nicht, das ist keine Kausalität, das geschieht nebenher. Sünde geschieht aus fehlender Nähe zu Christus. Besser werden wir nur durch Bemühen um diese Nähe, nicht durch Auswendiglernen von Beichtspiegeln oder Katechismen. (Ich weiß, mariamante vertritt das nicht, aber bei manch anderem hab ich diesen Eindruck) Der Versuch, Christus auf intellektuellem Weg zu erfassen, ist nach meiner Erfahrung ungeeignet, den Zugang zu ihm zu bekommen. Die intellektuelle Erkenntnis Christi setzt die mit dem Herzen voraus. (Schlecht ausgedrückt, aber auf die Schnelle fällt mir es nicht besser ein.) Grüße, KAM.
Lieber Kam: Das finde ich recht gut ausgedrückt. In der "Nachfolge" Christi stehen auf den ersten Seiten die Worte (sinngemäß):Was nützt es, wenn wir über die Heiligste Dreifaltigkeit gelehrt reden- aber wir gefallen ihr nicht durch einen heiligen Lebenswandel.

 

Du hast den wesentlichen Punkt angeschnitten: Auf die persönliche Beziehung zu Gott kommt es an. Dass wir uns von der Liebe Jesu bewegen lassen, das wird auch uns bewegen und verwandeln. Die hl. Wandlung bei der hl. Messe soll auch uns anregen uns durch die hl. Kommunion verwandeln zu lassen. Und dabei ist mir bewußt, dass die hl. Kommunion bei der hl. Messe im Leben wirksam werden soll. Wir erhalten durch die liebende Vereinigung mit Gott (die wir als Katholiken in besonderer Weise durch die hl. Sarkamente leben und erleben) die Kraft, hinter den Ereignissen des Alltags jenen Schleier zu sehen, hinter dem sich Gottes uns liebend zugewandtes Antlitz verbirgt.

 

Ohne zu lieben und die Erfahrung, (von Gott) geliebt zu werden ist es schwer, den "alten Adam" abzulegen.

 

Es gibt hier den Weg des mühsamen Ringens, des Kampfes und der Disziplin, der in besonderer Weise vom hl. Ignatius von Loyola infast militärischer Disziplin vorgeschlagen wird. Und es gibt jenen Weg der Liebe, der kindlichen Hingabe, die sich von der Liebe Gottes verwandeln läßt den in besonders intensiver Weise die hl. Therese von Lisieux verwirklicht hat.

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Rauchst Du nicht? Isst Du nicht zu viel? Fernsehst Du nicht zu viel? Tust Du nie was gerne, was Du dann "bereust"?

Rauchen - bäh, da hat man so einen üblen Geschmack im Mund, - aber Schnupfen würde ich ganz gern, - das erlauben mir aber meine Frau und meine zwei Töchter nicht, - sie finden es eklig, außerdem bekommt man davon so trockene Nasenschleimhäute - na gut, - ich hab´s gelassen!

Essen tu ich nur dann zuviel, wenn es etwas recht Leckeres gibt, - aber ich esse niemals mehr, als ich mit Gewalt hinunterbekomme!

Fernsehen tu ich vielleicht manchmal zu viel, wenn der Krimi gerade so spannend ist, oder wenn ich zu müde zum "ins Bett gehen" bin.

Es kann schon sein, daß ich bereue, zu viel Wein getrunken zu haben, wenn ich am nächsten Tag ein wenig Kopfschmerzen habe, - aber zunächst, beim Essen oder in gemütlicher Runde, hat mir der Wein sehr wohl gemundet!

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Wenn wir wiedergeboren sind, sind wir eine neue Schöpfung. Dennoch bleibt die alte Adamsnatur noch in uns. Das neue Leben in uns vernichtet nicht die Produkte der alten Natur. Die Wiedergeburt führt ein neues und höheres Prinzip in uns ein, aber das alte Prinzip bleibt und ist bemüht, seine Kraft zu behaupten. Manche bilden sich ein, daß der fleischliche Sinn zu verbessern ist, daß er nach und nach gezähmt und geheiligt werden kann, aber er ist Feindschaft gegen Gott und kann nicht mit Gott versöhnt werden. Die alte Natur ist von der Erde und irdisch, sie muß mit Christus gekreuzigt und mit ihm begraben werden, denn zum Verbessern ist sie viel zu schlecht.

... aber, lieber Bernd, - das Leben auf dem Weg Christi beginnt doch damit, daß wir "das Gute wollen". Solange wir nicht das Gute wollen, hat alles noch keinen Sinn - dann wollen wir vielmehr das Böse!

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Über was sie manche Leute Gedanken machen ....... :lol:

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... die Erfahrung, (von Gott) geliebt zu werden ...

Die Wege, zu dieser Erfahrung zu gelangen, sind verschieden. Hilfreich ist es, wenn man von Kind an die Erfahrung machen durfte, wie es ist, von Eltern und/oder Großeltern geliebt zu werden. Manche mühen sich aktiv, meine Strategie war (im Nachhinein betrachtet): gezielt abwarten. Grüße, KAM.

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... aber, lieber Bernd, - das Leben auf dem Weg Christi beginnt doch damit, daß wir "das Gute wollen". Solange wir nicht das Gute wollen, hat alles noch keinen Sinn - dann wollen wir vielmehr das Böse!

Hmmm Ludwig, vielleicht macht sich darin grade der innere Kampf zwischen der "alten Adamsnatur" und der neuen Geburt in Christi deutlich. Wonach richte ich mich aus? Es ist nicht die alte Kreatur in uns, die das das Gute will - sondern der Geist, welchen wir geschenkt bekommen haben, bei der Taufe der strebt danach das Gute von Gott in Anspruch zu nehmen.

 

Wem überlasse ich dann die führende Hand? Ich von mir aus, kann das Gute sowieso nicht vollbringen. Das musste Paulus ja auch schon erkennen, denn am Ende schliesst er ja mit einem Dank an Gott in Jesus Christus unseren Herrn.

 

Wir können nichts gutes tun - auch das Streben danach Gutes zu tun, ist von Gott geschenkt.

 

Wobei es aber immer in unserer Entscheidung liegt, wonach wir uns aurichten. Fleisch oder Geist - alte Kreatur oder neue Schöpfung in uns.

 

gby

 

Bernd

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Wenn wir nicht Gutes tun können aus eigener Kraft, dann verlange ich aus Gerechtigkeit auch, daß wir nichts Böses tun können aus eigener Kraft.

 

Daß wir nichts können, ist ein Menschenbild, das ich nicht recht annehmen will.

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Jesus sagt an einer Stelle: Wer die Sünde tut - ist der Sünde Knecht. (Joh. 8,34) Das bedeutet, dass uns die Sünde versklavt - wir eben keine freien Menschen sind - keine freien Entscheidungen treffen können. Aus diesem Blickwinkel kann man sich schon die Frage stellen: sündigen wir eigentlich auch aus eigener Entscheidung - tun wir das Böse aus eigenem Antrieb aus eigenem Willen heraus?

 

 

Was willst Du selbst dagegen tun?

 

Du wirst dich aus der Verstrickung der Schuld nicht alleine befreien können.

 

Demzufolge wirst Du aus eigenem Antrieb heraus auch nie das Gute tun können.

 

Genau dass musste ja Paulus erkennen - er wollte das Gute und fiel doch auch immer wieder in die alte Kreatur diesen alten Adam zurück - und damit auch immer wieder neu in Schuld. Aber diese Erkenntnis liess ihn letzlich viel deutlicher den Christus verherrlichen. Denn am Ende konnte er bezeugen: nicht ich bin es der gutes vollbringt sondern der Christus in mir.

 

Von daher beten Christen ja auch: HERR, Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf Erden. - Dann wollen nicht wir - sondern der HERR will. Und wir docken uns an, an diesen Willen und ergreifen dabei das Gute, dass uns der HERR zuvor bereitet hat.

 

gby

 

Bernd

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Vielleicht besteht auch eine Versuchung darin der Gnade Gottes nicht vollkommen zu vertrauen.

Viele Heilige waren lange von Skrupeln geplagt und reihten ihre - vergangenen, gebeichtetn, vergebenen! - Sünden immer und immer wieder aneinander "wie die Perlen an einer Schnur" (Ignatius von Loyola). Doch irgendein Zeichen gab und gibt Gott - und diesem zu vertrauen hilft Gottes Vergebung ernst zu nehmen und in Seiner Liebe zu leben. Dann verblassen auch nach und nach die alten Sünden in Seinem Licht.

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Jesus sagt an einer Stelle: Wer die Sünde tut - ist der Sünde Knecht. (Joh. 8,34) Das bedeutet, dass uns die Sünde versklavt - wir eben keine freien Menschen sind - keine freien Entscheidungen treffen können. Aus diesem Blickwinkel kann man sich schon die Frage stellen: sündigen wir eigentlich auch aus eigener Entscheidung - tun wir das Böse aus eigenem Antrieb aus eigenem Willen heraus?

... wenn wir nicht versklavt wären, - wenn wir wirklich frei wären, - würden wir dann das Gute tun, - und weshalb?

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Über was sie manche Leute Gedanken machen .......  :lol:

... wie ist das mit Dir, Ute, - tust Du immer das Gute, das Du willst?

Hallo, Ihr alten Adamse,

 

Eure Bezeichnungen "das Gute", "das Böse", "immer", "wollen" etc. sind mir zu vage und nicht ausreichend definiert, als dass ich dazu irgend eine vernünftige Aussage machen könnte.

 

Liebe Grüße und viel Spaß beim weiteren Sandkastenspiel wünscht Ute

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... die Erfahrung, (von Gott) geliebt zu werden ...

Die Wege, zu dieser Erfahrung zu gelangen, sind verschieden. Hilfreich ist es, wenn man von Kind an die Erfahrung machen durfte, wie es ist, von Eltern und/oder Großeltern geliebt zu werden. Manche mühen sich aktiv, meine Strategie war (im Nachhinein betrachtet): gezielt abwarten. Grüße, KAM.

Der hl. Franz von Sales soll bereits als zweijähriges Kind gesagt haben:

 

"Der liebe Gott und meine Mama haben mich sehr gerne".

 

Obgleich es im Leben dieses Heiligen auch eine heftige Krise gab (er kämpfte nämlich einige Jahr mit dem Gedanken, dass er verdammt wäre) war sein Glaubensleben von einem tiefen Vertrauen in die Liebe Gottes bestimmt. So wurde er nicht nur selbst verwandelt, sondern trug auch bei, dass viele andere sich von Gott formen ließen.

 

Dass es diesem gütigen, sanftmütigen Heiligen auch nicht leicht gefallen ist manche "adamitische" Neigung (Zorn z.B.) zu überwinden kann uns Mut manchen. Die Aussage "Ich bin halt so" und damit fertig wäre zu wenig. So einfach darf man es sich als Christ auch nicht machen.

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Wenn wir nicht Gutes tun können aus eigener Kraft, dann verlange ich aus Gerechtigkeit auch, daß wir nichts Böses tun können aus eigener Kraft.

 

Daß wir nichts können, ist ein Menschenbild, das ich nicht recht annehmen will.

Das Böse tun zu können (sich gegen das summum bonum zu wenden) ist eine Folge des freien Willens. Um nichts Böses mehr tun zu können, müsste Gott also den freien Willen aufheben. Das wäre keine "Gerechtigkeit".

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Über was sie manche Leute Gedanken machen .......  :lol:

... wie ist das mit Dir, Ute, - tust Du immer das Gute, das Du willst?

Hallo, Ihr alten Adamse,

 

Eure Bezeichnungen "das Gute", "das Böse", "immer", "wollen" etc. sind mir zu vage und nicht ausreichend definiert, als dass ich dazu irgend eine vernünftige Aussage machen könnte.

... "nicht ausreichend definiert"! - aber Ute, Du enttäuschst mich ...

 

gibt es vielleicht nicht auch für Dich etwas Gutes, das Du Dir wünschst!

bearbeitet von lh17
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Wenn wir nicht Gutes tun können aus eigener Kraft, dann verlange ich aus Gerechtigkeit auch, daß wir nichts Böses tun können aus eigener Kraft.

 

Daß wir nichts können, ist ein Menschenbild, das ich nicht recht annehmen will.

Das Böse tun zu können (sich gegen das summum bonum zu wenden) ist eine Folge des freien Willens. Um nichts Böses mehr tun zu können, müsste Gott also den freien Willen aufheben. Das wäre keine "Gerechtigkeit".

... hat denn nicht auch der "Freie Wille" das Gute zum Ziel??

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