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Schöpfung und Sabbat


Maximilian

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Hi!

Wie steht die kath.kirche eigentlich (momentan?) zur schöpfungsgeschichte? Wird an den 6 resp. 7 tagen festgehalten, die gott dafür benötigte, oder gesteht man schon etwas evolution zu? Und sind die 6 tage daher eher "symbolisch" zu sehen?

Wie ist eigentlich die heute offizielle begründung, dass wir den sonntag und nicht mehr den samstag (sabbat) heilig halten? Weicht doch von der schrift ab, oder?

Sollte die begründung vielleicht "tradition" oder "auslegungsgewalt der kirche" heissen, so könnte man sich doch alles zurechtbiegen! Und was ist dann  mit jener bibelstelle, wo es sinngemäss heisst "dass weder zeit noch ort geändert werden dürfen"?

Max

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>>Wie ist eigentlich die heute offizielle begründung, dass wir den sonntag und nicht mehr den samstag (sabbat) heilig halten?<<

 

wenn es keinen Sonntag mehr gibt, dann gibt es nur noch Werktage. Wahrlich ein erstrebenswertes Ziel für Workoholics.

 

Gruß

Erich

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Lieber Maximilian,

der Papst hat sich in den 90-ern zur Evolutionstheorie geäußert; Stefan hat dazu im Thread "Evolutionsschwindel" in der Gladiatoren-Arena folgendes Zitat gebracht:

 

"In Anbetracht des wissenschaftlichen Forschungsstandes der Zeit und der Erfordernisse der Theologie betrachtete die Enzyklika Humani generis die Lehre vom 'Evolutionismus' als ernstzunehmende Hypothese, die es ebenso wie die gegenteilige Annahme verdiente, genauer untersucht und bedacht zu werden. Pius XII. setzte zwei Bedingungen methodologischer Art hinzu: Man sollte diese Ansicht nicht so übernehmen, als ob es sich um eine gesicherte und bewiesene Lehre handelte und als ob man ganz von der Offenbarung absehen könnte, was die von ihr aufgeworfenen Fragen betrifft. Er nannte ebenfalls die Bedingung, unter der diese Ansicht mit dem christlichen Glauben vereinbar ist, worauf ich noch zurückkommen werde.
 
Heute, beinahe ein halbes Jahrhundert nach dem Erscheinen der Enzyklika, geben neue Erkenntnisse dazu Anlaß, in der Evolutionstheorie mehr als eine Hypothese zu sehen. Es ist in der Tat bemerkenswert, daß diese Theorie nach einer Reihe von Entdeckungen in unterschiedlichen Wissensgebieten immer mehr von der Forschung akzeptiert wurde. Ein solches unbeabsichtigtes und nicht gesteuertes Übereinstimmen von Forschungsergebnissen stellt schon an sich ein bedeutsames Argument zugunsten dieser Theorien dar."

 
Papst Johannes Paul II. an die Mitglieder der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften anläßlich ihrer Vollversammlung am 22. Oktober 1996

Was die Evolutionstheorie angeht, ist jedem unbenommen, das zu glauben, was er für richtig hält. Selbst evangelikale Gruppen, die die Bibel gern Wort-wörtlich nehmen, berufen sich darauf, daß für den Herrn tausend Jahre wie ein Tag sind: also durchaus ein wenig mehr als die "sechs Tage" für die Schöpfung.

 

Die Begründung für den Sonntag als geheiligten Tag ist die Auferstehung des Herrn, an die wir an jedem Sonntag erinnern; denn sie ist DAS zentrale Ereignis des Glaubens. So heißt es ja auch in der Messe (Doxologie): "Deinen Tod verkünden wir und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit!" Die Bibelstelle  "dass weder zeit noch ort geändert werden dürfen" habe ich auf die Schnelle nicht gefunden - es dürfte hilfreich sein, sie im Kontext zu betrachten.

 

Liebe Grüße,

Lucia

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Zitat von Erich am 12:19 - 22.Januar.2003

>>Wie ist eigentlich die heute offizielle begründung, dass wir den sonntag und nicht mehr den samstag (sabbat) heilig halten?<<

 

wenn es keinen Sonntag mehr gibt, dann gibt es nur noch Werktage. Wahrlich ein erstrebenswertes Ziel für Workoholics.

 

Gruß

Erich


Mann, Erich,

Du Scherzkeks, das war 'ne ernstgemeinte Frage. Als Israelreisender dürftest Du eigentlich wissen, daß Israel eben nicht den Sonntag feiert, sondern den Sabbat!

 

Gruß,

Lucia

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Guest Juergen
HIER (PDF-Datei) ein Link zu einer kirchenrechtlichen Arbeit über den Sonntag. Im ersten Teil der Arbeit wird auf die Geschichte der Feier des Sonntags eingegangen.
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@ Lichtlein:

unten findest du den text aus Daniel 7, der sich auf die änderung von zeit und gesetz bezieht.

Was nun?

Er sprach: Das vierte Tier wird das vierte Königreich auf Erden sein; das wird ganz anders sein als alle andern Königreiche; es wird alle Länder fressen, zertreten und zermalmen. 24Die czehn Hörner bedeuten zehn Könige, die aus diesem Königreich hervorgehen werden. Nach ihnen aber wird ein anderer aufkommen, der wird ganz anders sein als die vorigen und wird drei Könige stürzen. 25Er wird dden Höchsten lästern und die Heiligen des Höchsten vernichten und wird sich unterstehen, Festzeiten und Gesetz zu ändern. Sie werden in seine Hand gegeben werden eeine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit. 26Danach wird das Gericht gehalten werden; dann wird ihm seine Macht genommen und ganz und gar vernichtet werden. 27Aber das Reich und die Macht und die Gewalt über die Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Höchsten gegeben werden, dessen Reich ewig ist, und alle Mächte werden ihm dienen und gehorchen.

 

Liebe grüsse

Max

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Lieber Maximilian,

der Text bezieht sich - so sehe ich das - auf die Endzeit, das noch kommende Ende der Welt, denn das Gericht wird unmittelbar darauf folgen. Der der kommen wird, und Festzeiten und Gesetze ändern wird, ist noch nicht gekommen.

 

Ein prinzipielles Gebot, Festzeiten nicht zu ändern, kann ich aus dieser Stelle nicht ablesen. Immerhin ist Christus am Tag, der auf den Sabbat folgte, auferstanden, diesen Festtag hat uns der Herr selbst bereitet.

 

Liebe Grüße,

Lucia.

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>> Wie ist eigentlich die heute offizielle begründung, dass wir den sonntag und nicht mehr den samstag (sabbat) heilig halten? Weicht doch von der schrift ab, oder? << (Maximilian)

 

Das weicht ganz offensichtlich von der Schrift ab, nach der nicht der erste Arbeitstag der Woche, sondern der vorhergehende Tag, der Sabbat, zu heiligen ist.

 

>> Immerhin ist Christus am Tag, der auf den Sabbat folgte, auferstanden, diesen Festtag hat uns der Herr selbst bereitet. << (Lichtlein)

 

Der Herr, der diesen Festtag bereitet hat, hieß allerdings nicht Jesus, sondern Konstantin. Dieser Herr Konstantin hat den Sonntag im Jahre 321 als arbeitsfreien Tag gesetzlich verordnet. Durchgesetzt hat sich die sonntägliche Arbeitsruhe jedoch erst im Mittelalter. Zuviel Muße ist natürlich ungesund. Damit die Leute nicht gar soviel Zeit zum Sündigen hatten, wurde die sonntägliche Teilnahme an der Eucharistiefeier zur Pflicht erklärt.

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