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Genmanipulation und Genfood


Bananarama

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Ich würde hier gerne einmal fragen, in wie weit es denn moralisch vertretbar ist die Natur, bzw. unsere Nahrung zu manipulieren. Welche Rolle spielt hierbei die Religion/Kirche?

Würdet ihr außerdem einen Unterschied machen, zwischen der Genmanipulation bei der Tieren und Pflanzen?

 

In gewisser Weise nimmt der Mensch hier eine schöpferische Funktion ein, die eigentlich Gott innehaben sollte und das kann doch nicht ganz im Sinne unserer Ethik sein!?

 

Ich würde gerne eure Mienung zu dem Thema erfahren und vielleicht könnte auch der ein oder andere eine Bibelstelle oder ähnliches nennen, mit der man diese Eingriffe in Gottes Schöpfung zu rechtfertigen versuchen könnte.

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Naja, die in diesem Zusammenhang meistzitierte Bibelstelle ist vermutlich die "Macht Euch die Erde untertan".

 

Ansonsten haben Menschen schon seit Urzeiten die Gene von Tieren manipuliert, wenn auch durch die sehr langsame Methode der Zuchtwahl - fast jedes unserer Haus- und Nutztiere sowie Kulturpflanzen ist so entstanden, durch Manipulation ihrer genetischen Verfassung. Man denke nur an die ganzen Hunderassen, von denen einige kaum noch eine Ähnlichkeit mit ihren Vorfahren, den Wölfen, aufweisen.

 

Die jetzige Methode der Genmanipulation ist lediglich rasanter - und riskanter.

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Ergänzung:

 

1.Mose 1,28

Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde, und macht sie euch untertan; und herrscht über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen!

 

Von den Pflanzen war komischerweise aber nie die Rede ...

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Hallo Bananarama!

 

... in wie weit es denn moralisch vertretbar ist die Natur, [...] zu manipulieren

 

Da muss man erst einmal definieren, was "manipulieren" ist! Technisch gesehen ist natürlich jedes

bewusste verändern eines Gegenstandes eine Manipulation.

Eine solche veränderung unseres natürlichen Habitats führen wir täglich aus, wenn wir uns waschen und

tausende, ja was schreib ich, millionen von unschuldigen Bakterien durch Putzmittel von unserem Körper

und aus unserer Wohnhöle waschen und dabei töten. Ist das verwerflich?

 

Unsere Nahrung manipulieren wir natürlich auch. Schon der Gedanke rohes Fleisch essen zu müssen

macht den meisten von uns wohl Bauchschmerzen. Ganz natürlich wenden wir hitze an, um das Fleisch

bekömmlicher zu machen. Auch Pflanzliche Nahrung essen wir häufig nicht roh. Wer kann in einem Brot

noch das Korn erkennen? Ist diese Vorgehensweise verwerflich?

 

Zu Anfang der Entwicklung vom Frühmenschen zum heutigen Menschen steht das umherziehen als

Sammler und Jäger. Die Menschen suchten nach zufällig am Wegesrand wachsenden, essbaren Pflanzen.

Eines tages lernten sie ihre Umwelt zu Manipulieren. Sie sammelten Samen zufällig versträut

wachsender Pflanzen und säten sie an einem Fleck. Das erste Feld war entstanden. Der Mensch hatte

seine Umwelt zu seinen Gunsten manipuliert indem er das zufällige Wachsen der Pflanzen durchbrach

und die Pflanzen dazu brachte ein einem Fleck gehäuft zu wachsen. Ist das verwerflich?

 

Später fing der Mensch an von den Feldern die besten und größten Pflanzen nicht selber zu essen,

sondern als Saatgut zu verwenden. Die Folge war eine Manipulation der Fortpflanzung. Es planzten sich

nur noch die aus der Sicht des Menschen besten Pflanzen fort und nicht mehr die Pflanzen, die in der

Natur die besten Überlebenschancen haben. Ist das verwerflich?

 

Tiere wurden eingefangen und gezähmt. Ein wildes Tier wird zam. Eine Manipulation der Natur! Und auch

bei diesen Zamen tieren kann man die Fortplanzung Manipulieren. Man sperrt einfach ein weibliches und

ein mänliches Tier zusammen - den Rest besorgt der Vortpflanzungstrieb. Ist das verwerflich?

 

Im 19ten Jahrhundert erkannte der Mensch nach welchen Regeln sich bestimmte Merkmale bei Pflanzen

vererben. Seit dem wendet er dieses Wissen an. Er schafft ertragreichere Weizensorten oder erhält

verlorengegangene Tierrassen durch Rückkreuzung. Ist das verwerflich?

 

Seit Anfang des 20. erkannten die Wissenschaftkler, warum sich bestimmte Merkmale in Pflanzen weiter

vererben. Sie erkannten Chromosomen als sitz der Erbinformation und entschlüsselten schließlich den

Genetischen Code und die Mechanismen wie aus der Information schließlich ein Merkmal wird. Dieses

Wissen nutzen die Menschen auch - und ist das verwerflich?

 

 

Die alleinige Anwendung neuer Technologien ist noch nicht verwerflich!

 

Aber verwerflihc ist es, so viel zu sammeln, dass für andere nichts mehr über bleibt.

 

Aber verwerflich ist es, wenn man so viel Putzmittel verwendet, dass nicht nur die Bakterien im eigenen

Haushalt sterben, sondern die Fische im Fluss auch

 

Verwerflich ist es, wenn man so viel Nahrung zubereitet, das sie schlecht wird oder sie so zubereitet,

das anderen Menschen schlecht wird.

 

Verwerflich ist es, wenn das Weizenfeld so groß wird, dass nichts anderes mehr lebt.

 

Verwerflich ist es Tiere in Gefangeschaft zu halten und dabei zu quälen.

 

Verwerflich ist es Tiere so zu züchten, dass sich der daraus entstehende Organismus nur quält.

 

Verwerflich ist es Pflanzen zu schaffen, die andere Pflanzen verdrängen.

 

Verwerflich ist es, zehn oder zwanzig Organismen zu töten, um einen neuen zu erschaffen.

 

 

Auf welche Weise man Gutes oder Schlechtes tut ändert nichts daran, ob etwas Gut oder Schlecht ist!

 

 

Gott hat den Menschen als schöpferisches Wesen erschaffen. Warum sollte es dann verwerflich sein,

wenn der Mensch seine Fähigkeiten einsetzt?

 

Gott hat den Menschen als denkendes Wesen seine Schöfung vermacht. Der Mensch hat darum

Verantwortung für die Schöpfung und darf sie deswegen nicht Zerstören. Das hat aber nichts mit den

Mitteln und Wegen zu tun, mit der der Mensch über die Schöpfung herrscht.

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JP II hat seine Position bezüglich der Manipulation von pflanzlichem Erbgut etwas gelockert.

 

Und die Civilta Cattolica schrieb, dass eine Gentherapie Trisomiekranken helfen könnte (tja was für deren Fachkenntnis spricht :lol: )

 

Aber das war eine Entwicklung der letzten 2 Jahre, es bleibt abzuwarten ob Ratze diesen Kurs weiter beibehält.

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Die jetzige Methode der Genmanipulation ist lediglich rasanter - und riskanter.

Inwiefern riskanter? Weil gezielt Gene in den Genpool einer Pflanzenart eingebracht werden, die vorher nicht dort hinein "gehört" haben?

Der Begriff "Gen-Pflanzen" und "Gen-Food" ist eigentlich irreführend, da alle Pflanzen und alles von Lebewesen stammende Essen Gene enthalten. So viele, dass der Mensch täglich ca. 100.000.000.000.000 (100 Billionen) Gene über die Nahrung aufnimmt [lt. einem Professor an der Kölner Uni, dessen Vortrag ich vor 1 1/2 Wochen gehört habe].

 

Die nachträglich von Menschen in das Genom eingefügten Gene sind auch nicht anders als die Gene, die die Pflanze ohnehin schon hatte. Sie codieren nur ein anderes Protein oder Enzym als die ursprünglichen Gene (sollten sie jedenfalls, sonst ist die Sache irgendwie witzlos).

Im Verdauungstrakt wird die aufgenommene DNA in die Nukleotide zerstückelt, die dann auf die Körperzellen verteilt werden damit bei der nächsten Repliation oder Reparatur der Erbsubstanz wieder Material da ist. (Unser Körper recycelt die meisten Bausteine der aufgenommenen Zellen.) Würden in nennenswerter Menge Gene in die menschlichen Zellen aufgenommen, wären wir schon längst keine Menschen mehr, sondern würden uns zu dem wandeln, was wir essen.

Oder um es mit Dieter Nuhr zu sagen: "Wenn ich einen Apfel esse, werfe ich doch auch nicht im Herbst die Blätter ab!"

 

(Dieser Beitrag war nicht speziell auf Volker gemünzt, aber ich brauchte halt einen Ansatz.)

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Die alte Methode durch Züchtung ist auch nicht zwangsläufig "wenig riskant" - wenn man damit meint, dass Sachen entstehen können, die man vorher so nicht beabsichtigt hat.

 

Wir verdanken zum Beispiel die sogenannten "Killerbienen" ganz schnöden Zuchtexperimenten. Man hat Unterarten gekreuzt, die besonders ertragreich Honig produzieren - nur dass eben ein Zusammenhang besteht zwischen Agressivität und Sammelleistung. Und am Ende kam eine Biene heraus, die zwar sehr viel Honig liefert, aber auch gefährlich für Menschen ist.

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Greenpeace geht nebenbei bemerkt davon aus, dass die DNA nicht vollständig im Verdauungstrakt abgebaut wird, sondern dass Abschnitte davon auch im Blut und an anderen Stellen wiedergefunden werden können. Sie befürchten, dass sie biologisch aktiv sein könnte. (Hm. Kann ich mir zwar nicht so ganz vorstellen, aber nichts genaues weiß man offensichtlich nicht.)

 

Die Sache mit den Mäusen, bei denen fremde DNA in Milz und Leber wanderte und ins Erbgut integriert wurde (hä?), würde mich brennend interessieren, aber leider schweigt sich der Autor über die Details aus. :lol:

 

Mir geht jedenfalls der vorsätzliche falsche Gebrauch des Wortes "Gen" ganz erheblich auf den Sender. Erinnert mich immer an die Greenpeace-Tante, die von mir eine Unterschrift "gegen Gen-Milch" haben wollte. "Warum? Was ist denn schlimm daran?" - Verständnisloser Blick: "Na, da sind GENE drin." *ärks*

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*Ausschlagkrieg*

Warum nur habe ich das Gefühl, dass an diesem Artikel kein Genetiker (dem Namen nach müsste der auch GENE in sich haben... hmmm...) Anteil hatte. Dieser inflationäre falsche Gebrauch des Wortes "Gen" weist auf jeden Fall darauf hin.

(Ist übrigens ganz schlimm, wenn man nicht verdaute Gene im Kot findet. Da sind ja auch sonst nie welche drin... :lol: )

 

Warum sollen die nochmal schlimm sein?

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