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Kann es doch berechtigten Hass geben?


Martina-Johanna

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Martina-Johanna

Hallo an alle,

 

ich bin neu hier und überfalle Euch gleich mit einem so unschönen Thema........sorry.

 

Ich muss mir nur was von der Seele schreiben, was mich sehr sehr belastet.

 

Ich möchte doch christlich leben.....Nächstenliebe ist kein Fremdwort für mich.

Der Inhalt der Bergpredigt ist mir auch bekannt.

Jetzt hasse ich aber zum ersten Mal in meinem Leben einen Menchen - abgrundtief.

Er hat den wichtigsten Menschen in meinem Leben in den Suizid getrieben. Davon bin ich fest überzeugt.

Ich KANN und WILL diesem Menschen nicht vergeben.

Wie könnte ich auch????????? Wie verzeiht man einem Menschen, der nicht einem selber sondern einem geliebten Menschen so geschadet hat??

Man soll Menschen vergeben, die einem Schlechtes getan haben. Sonst ist auch für einen selber die Vergebung der Sünden in Gefahr..

Ist es ausreichend, diese negativen Gedanken einfach "verschüttet" zu lassen, wenn ein Mensch nicht einem selber sondern einem geliebten Menschen soviel Leid zugefügt hat??

Immerhin übe ich dann keine (richtige) Rache - und glaubt mir, die Gedanken daran sind da!!

 

Das ist das einzige wozu ich fähig bin. Ach, es sind so schlimme, zutiefst unchristliche Gedanken, die ich hege, denke ich an diesen Menschen. Und das frisst an der Seele!!

 

Kann Vergebung auch Verrat sein???????????????? Nicht vergeben können und wollen. Wer hat mir Rat? Wäre Euch sehr dankbar.

 

Ich habe mal von jemandem den Satz vernommen: "Wer nicht hassen kann, kann auch nicht lieben...." Jetzt verstehe ich diesen Satz. Jeder der liebt, läuft somit auch automatisch Gefahr, zu hassen. Denn wenn einem geliebten Menschen sowas angetan wird, ist es denke ich noch schwieriger zu vergeben als wenn es einem selber passiert.

 

Ich habe mit mittlerweile angewöhnt beim Vater unser.....das: "wie auch wir vergeben unseren Schuldigern" wegzulassen. Weil ich es nicht kann und will gerade.....Und ich mag mit gutem Gewissen beten...

Vielleicht ist das vermessen und ich sollte dieses Gebet lieber ganz meiden als einzelne Passagen zu streichen? Was meint Ihr?

 

Nachdenkliche Grüße

Martina-J.

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Liebe Martina:

 

Vor einiger Zeit hat beim Pfingstfestival ein Vater Zeugnis gegeben:

 

Ein junger Bursch hat seine Tochter vergewaltigt und umgebracht.

 

Nachdem der junge Mann die Strafe verbüsst hatte, nahm die Familie der Ermordeten ihn als Sohn an.

 

Zu einer solchen Vergebung gehört die Kraft Gottes. Ohne die besondere Gnade Gottes können wir nicht vergeben.

 

Du bist nicht die einzige, die beim Vater- unser diese Stelle ausläßt. Habe ich von anderer Seite auch schon mal gehört.

 

Da wir über die Absichten anderer so wie ihre Schuldgröße keine hundertprozentige Angaben machen können, müssen wir auch von dieser Warte sehr vorsichtig sein. Du kannst nur mit Gottes Hilfe wirklich vergeben. Vergiss dabei bitte nicht: Der Mensch den wir hassen ist von Gott genau so geliebt wie du und ich. Und aus dem größten Sünder (siehe Paulus - Saulus) können größte Heilige werden. Deine Vergebung hilft dir und auch dem "Gehassten" heil zu werden. Durch Hass schaden wir uns auch selbst sehr, da wir uns in negativer Weise an die gehassten Menschen binden.

 

Ich schließe Dich besonders ins Gebet ein, damit du mit Gottes Kraft vergeben kannst.

 

Herzlich Peter

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Vergebung wird sehr schnell inflationär, wenn sie auf druck von aussen (moralischer Belehrungsversuchen und ähnlichem) kommt, oder von Leuten ausgeübt wird, die gar nicht die Leidtragenden sind.

 

Aufrichtige Reue, die auch durch eine teilweise Wiedergutmachung belegt wird, ist mE Bedingung für jegliche Form von Vergebung, die diesen Namen verdient. Also wenn meine Eltern den Mörder meiner Schwester einfach so als Sohn aufnehmen würden, hätten sie mit mir ein Riesenproblem.

 

Auch meinerseits beste Wünsche für die Bewältigung des Problems

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Ist es ausreichend, diese negativen Gedanken einfach "verschüttet" zu lassen, wenn ein Mensch nicht einem selber sondern einem geliebten Menschen soviel Leid zugefügt hat??

LiebeMartina-J.

 

.. Du brauchst die negativen Gedanken nicht zu verschütten und wirst es wahrscheinlich auch gar nicht können. Paß aber auf, daß sie Dich nicht zuschütten und Deinem Leben jede Qualität rauben. Bitte Gott darum, daß er Dir helfen möge, von den Gedanken allmählich loszukommen. Das bedeutet schwere Arbeit auch für Dich - vielleicht brauchst Du auch Psychotherapie!

 

Der Mensch, den du haßst, müßte erst eine Reaktion zeigen, daß ihm etwas Leid tut, er müßte erst sein Verhalten ändern, und es auch zu Ausdruck bringen.

 

Kurz gesagt, es kann keinem Menschen verziehen werden, wenn er sich nicht selbst um die Verzeihung bemüht! Es gibt keine Verzeihung ohne ein "es tut mir leid", - da kann nicht einmal das Kreuzesopfer Jesus Christi helfen!

 

Du brauchst nichts zu erzählen, wenn Du nicht willst, - aber handelte es sich um einen Fall von Mobbing?

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Liebe Martina - Johanna,

 

eigentlich gehört zum vergeben schon auch der Wunsch nach Vergebung.

Außerdem muß man auch nicht gleich dazu bereit sein. Um ehrlich vergeben zu können braucht man manchmal Zeit - und die darf man sich nehmen.

Wichtig ist, das es nicht beginnt dein Leben zu bestimmen. Sonst wirst auch du zum Opfer.

 

snigel

 

 

Ach - schön das du hier schreibst......

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Franciscus non papa

überlegungen zum hass:

 

wenn gesagt wird, hass zerfrisst die seele, dann könnte das meinen:

 

es gibt verletzungen, die so stark sind, dass der mensch zunächst nur noch hassen zu können scheint. und es ist sicher nicht sinnvoll, dann mit aller gewalt zu versuchen, diesen hass wegzubekommen.

 

lass zu, dass du diese gefühle hast. aber pflege sie nicht, denn solange du hasst, stabilisierst du dein leid - und das macht auf dauer kaputt, dich selbst, deine seele, deine person.

 

vieles wird sich hoffentlich auch mit der zeit geben, wenn du nicht hingehst und dich in diesen hass hineinsteigerst. und schliesslich wirst du auch vergeben können.

 

beim gebet kannst du auch deinen hass vor gott hintragen. im psalter stehen schliesslich auch fluchpsalmen, als ausdruck der befindlichkeit des menschen. man kann gott auch sagen: sieh her, das bin ich, so wie ich im mom bin. voller schmerz, leid und hass auf diesen menschen, dem ich die schuld gebe.

 

und doch ist vergebung möglich, bei gott und den menschen. bitte um kraft, auch um kraft zur gerechtigkeit und vergebung.

 

es ist nur schwer vorstellbar, dass der mensch, dem du die schuld geben zu müssen glaubst, einen anderen menschen mit vorsatz in vollem bewusstsein in den tod getrieben hat. kann es nicht sein, dass ihm die tragweite seiner handlungen gar nicht wirklich bewusst war? kann es sein, dass du irrst? kann es sein, dass dieser mensch nun auch leidet, wegen der folgen seines handelns?

 

soviel erst mal zu diesem thema.

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Martina-Johanna

Hallo,

 

ich danke Euch sehr für Eure Antworten, Wünsche......!!!

 

.............................................

es ist nur schwer vorstellbar, dass der mensch, dem du die schuld geben zu müssen glaubst, einen anderen menschen mit vorsatz in vollem bewusstsein in den tod getrieben hat. kann es nicht sein, dass ihm die tragweite seiner handlungen gar nicht wirklich bewusst war? kann es sein, dass du irrst? kann es sein, dass dieser mensch nun auch leidet, wegen der folgen seines handelns?

....................................................

 

Das mit der Kausalität ist bei Suizid natürlich so eine Sache. Sicher hat dieser Mensch nicht die alleinige Ursache gesetzt - bloß bin ich mir sicher, dass das OHNE ihn so nicht passiert wäre....

Konkreter mag ich nicht darüber schreiben - bitte um Verständnis. Denn es geht ja dabei nicht nur um mich......

Ich weiß gar nicht genau, ob dieser Mensch weiß, WIE dieser Mensch, der mir so nahe stand, starb.....

Er weiß wohl auch nicht, dass ihm die Schuld gegeben wird. Deswegen ist es auch so eine Sache mit dem Reue zeigen von seiner Seite - bloß ob der überhaupt ein Gewissen hat ist eh die Frage :-(.

Er hat uns sogar eine Kondolenzkarte geschrieben - ich könnte mich grade übergeben, wenn ich daran denke :-(.

Ich musste ihm nur noch einmal unter die Augen treten. Der Rest - es gibt da noch Dinge zu klären - läuft postalisch. Zwischen ihm und meiner Familie.

 

Alles reichlich wirr, ich weiß.................Es ist mir auch wichtig, zu sagen, dass ich nicht irgendwelche eigenen Schuldgefühle auf diesen Menschen abstreifen mag. Schuldgefühle werden immer bei jedem Angehörigen nach einem Suizid da sein...Damit muss auch ich leben.

 

Diese Hass - und Rachegedanken sind in meiner Trauerarbeit auch eher von untergeordneter Bedeutung. Bloß sie kommen manchmal mit soooo einer Wucht! Es ist "schon" fast drei Jahre her. Bloß fühle ich mich noch ganz am Anfang.

 

Ganz lieben Dank!!

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Zumindestens ist es doch schonmal sehr gut, dass Du Deinen Hass als Last empfindest, vielleicht kannst und willst Du nicht vergeben, aber mir scheint so wirklich willst Du auch nicht hassen.

 

Alles Gute auf Deinem weiteren Weg.

bearbeitet von Kulti
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Hi Martina,

 

es ist gut, dass dein Leben nicht von diesem Hass bestimmt wird, denn das würde deine Lebensqualität sehr mindern, wie die anderen auch schon beschrieben haben. Und doch ist dieses Gefühl da, wegwischen kann man es nicht, denn es bricht sich an anderer Stelle Bahn. Lass das Gefühl zu und gib es an den Herrn ab, bete um Kraft, dass dieses gewaltige Gefühl seinen Schrecken und seine Dunkelheit verliert, immer wieder. Irgendwann wirst du die Kraft haben zu vergeben. Aber es braucht Zeit. Ich arbeite schon einiger Jahre daran. Der Hass holt mich nicht mehr so deutlich ein wie Anfangs, er wird blasser, leichter und nicht mehr so wütend.

 

Ich wünsche dir viel Kraft und Gottes Segen dafür.

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Jemandem eine Schuld nachtragen heißt, dass dieses Nachtragen einen selbst belastet, Martina. Hier loszulassen ist eine Befreiung. Auch wenn es leicht gesagt zu sein scheint, es ist eine Menge dran.

 

Vielleicht könntest du mal überlegen, warum du nicht loslassen WILLST.

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Jemandem eine Schuld nachtragen heißt, dass dieses Nachtragen einen selbst belastet, Martina. Hier loszulassen ist eine Befreiung. Auch wenn es leicht gesagt zu sein scheint, es ist eine Menge dran.

 

Vielleicht könntest du mal überlegen, warum du nicht loslassen WILLST.

Vielleicht deswegen weil der andere es nicht richtig weiß, dass er dafür mitverantwortlich ist. Eine Möglichkeit wärem ihn aufzusuchen und ihm alles an den Kopf zu schmeissen, wie grausam der Tod war, welchen Anteil er hatte usw.

Vielleicht ist es geradebedrückend, wenn der Verantwortliche nichts weiß und so tut als wäre nichts geschehen.

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Bezüglich Haß: Da gab es in den Psalmen ein Ventil dafür. Die Psalmen, wo man seinen Haß ausdrücken kann.

Sie werden in der Kirche aber nicht mehr gebetet.

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Martina-Johanna

Hallo,

 

ich danke Euch sehr für Eure Antworten und Anregungen.

Natürlich ist es eine Last zu hassen (was für ein schlimmes Wort; hmm....schweren Zorn zu empfinden); wirklich kein schönes Gefühl. Und es macht einen schwach und ohnmächtig - befördert die schlimmsten Seiten, die man hat nach oben.

 

Warum ich nicht verzeihen will?? Ich denke, weil ich das als Verrat ansehen würde. Mariamante, danke für Dein Beispiel mit den Eltern, die den Mörder der Tochter angenommen haben!! Allerdings erweckt das in mir weniger Bewunderung......Schon dafür, dass man vergeben kann.......aber das ist ja noch viel mehr. Ehrlich gesagt, widert mich der Gedanke auch ein klein wenig an (bitte nicht falsch verstehen).....Wenn ich mir so überlege, die Eltern sitzen mit dem Mörder ihrer Tochter, der sie sooo gequält hat, sonntags bei Kaffee und Kuchen?????????

 

Dieses mit demjenigen sprechen und ihm mal alles an den Kopf schmeißen......Also da habe ich auch Probleme mit, weil ich mich das kaum trauen würde und zweitens - was schwerer wiegt - bin ich mir ganz sicher, dass ich damit gegen den Willen desjenigen handeln würde, der mir da seit fast drei Jahren so unendlich fehlt!!!

 

Ich werde versuchen, dieses Gefühl so gut es geht zu verdrängen; zumindest nicht allzu oft zuzulassen.

 

Danke und Euch alles Liebe!

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Hallo Martina-Johanna,

ich selber war mal in einer ganz ähnliche Situation, auch wenn es damals nicht buchstäblich um Leben und Tod ging. Das Du hier um Rat fragst, sollte Dir Hinweis genug sein, diese Sache nicht zu verdrängen, sondern sich ihr zu stellen. Auch Hass ist nicht das richtige Mittel, das hast Du selbst erkannt. Du vergiftest damit Dein Herz und Deine Zugang zu Deinem Innersten. Das Band, Das Dich, Deinen geliebten Menschen und Ihn, den Du hasst verbindet, wäre ein Band des Hasses. Du solltest das nicht zulassen, zerschneide es. Wenn es Deine Kräfte übersteigt, dieser Person zu verzeihen (Du sagst es wäre wie Verrat für Dich und ich kann dies verstehen), dann lege das aufrichtig vor Gott, er wird es für Dich lösen. Er verlangt nichts un- oder übermenschliches von uns. Was Du aber leisten kannst, ist den Schmerz zuzulassen.

 

Ich hatte damals für mich erkannt, dass es in allem eine Außen- und Innenwelt gibt. Hätte ich mich in meinem Fall für Verdrängung entschieden, hätte sich für diesen Fall zwar in der Außenwelt eine Lösung gefunden. Nach ein paar Wochen oder Monaten des Schmerzes wäre es möglicherweise gegangen und zurückgeblieben wäre eine blasse Erinnerung an einen „bösen Traum“. In der Innenwelt sehe es aber anders aus. Unter einer dicken Kruste von Verdrängung und Ablenkung läge nach wie vor eine schmerzende, vielleicht offene Wunde, die darauf wartet zu verheilen, erlöst zu werden.

 

Ich sage bewusst erlöst werden, weil Christus uns zusagte, unsere Wunden, unseren Schmerz zu heilen, sie zu erlösen. Er bittet uns nur sie vor ihn zu legen. Damit aber eine Wunde heilen kann, muss sie zunächst wehtun, nach einiger Zeit wird sie sich noch durch Jucken melden, bis sie irgendwann vernarbt ist. Die Narbe wird Dich immer noch daran erinnern aber Du kannst ohne Hass und Schmerz darauf sehen. Der natürliche Heilungsprozess ist aber dafür wichtig. Es ist wichtig, dass man diesen Schmerz zulässt und ihn Gott darreicht, wie alles andere, das uns ausmacht.

 

Hass und Wut sind natürliche und spontane Schutzmechanismen vor Schmerz und Verletzung. Hass, Wut und Verdrängung heilen die Wunde aber nicht, sie betäuben, verschütten sie nur. Selbst nach Jahren können solche „verschütteten“ Wunden noch genauso schmerzen, wie am ersten Tag der Verletzung, wenn sie erst von Hass, Wut oder Verdrängung freigeschaufelt sind. Du bist an einem sehr entscheidenden Scheideweg dieser Verletzung. Du entscheidest buchstäblich, ob diese Verletzung jetzt heilen kann oder ob sie erst viele später erlöst wird. Dies wird aber genauso schmerzhaft sein, mit dem Unterschied, dass Du Dich später erst durch den dicken Panzer des Hasses oder der Verdrängung kämpfen muss.

 

Ich wünsche Dir, egal wie Du Dich entscheidest, Kraft dafür.

 

Benedykt

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Natürlich ist es eine Last zu hassen (was für ein schlimmes Wort; hmm....schweren Zorn zu empfinden); wirklich kein schönes Gefühl. Und es macht einen schwach und ohnmächtig - befördert die schlimmsten Seiten, die man hat nach oben.

Hallo Martina-Johanna,

 

Zorn und Hass zu empfinden ist keine Sünde. Selbst die Bibel spricht vom heiligen Zorn. Der Christ darf zornig sein, er sollte sich aber nicht vom Zorn übermannen lassen. Schrei es heraus, sei wütend, beklage dich bei Gott, er hört dir zu. Aber lass es niemals zu, dass der Hass dein Leben bestimmt.

 

Überlasse Gott deinen Zorn.

 

Römer 12,19 Rächt euch nicht selber, liebe Brüder, sondern lasst Raum für den Zorn (Gottes); denn in der Schrift steht: Mein ist die Rache, ich werde vergelten, spricht der Herr.

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Martina-Johanna

Hallo Benedykt, halle tomlo,

 

ich danke auch Euch von Herzen für Eure Antworten.

 

Es stimmt natürlich, was Ihr geschrieben habt. Bloß ist die Umsetzung schwierig für mich. Es ist ja nicht so, dass ich bloß verdränge. Ich habe mich in den letzten drei Jahren!! intensiv mit allem auseinandergesetzt - nicht nur mit der Wut auf diesen Mann.....Jetzt mag ich nicht mehr!

Ich sehne ich mich nach innerem wie äußerem Frieden. Aber da sind immer wieder Stolpersteine....

Ich werde es versuchen, Gott mehr in meinen Weg zu involvieren. Ihm das "Richten" zu überlassen.

 

Hmm....ist schwierig, mein Gedankenchaos einigermaßen klar zu artikulieren. Das geht alles kreuz und quer.

Wollte ja auch nur DANKE sagen :-).

 

Herzliche Grüße!

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Hallo Benedykt, halle tomlo,

 

ich danke auch Euch von Herzen für Eure Antworten.

 

Es stimmt natürlich, was Ihr geschrieben habt. Bloß ist die Umsetzung schwierig für mich. Es ist ja nicht so, dass ich bloß verdränge. Ich habe mich in den letzten drei Jahren!! intensiv mit allem auseinandergesetzt - nicht nur mit der Wut auf diesen Mann.....Jetzt mag ich nicht mehr!

Ich sehne ich mich nach innerem wie äußerem Frieden. Aber da sind immer wieder Stolpersteine....

Ich werde es versuchen, Gott mehr in meinen Weg zu involvieren. Ihm das "Richten" zu überlassen.

 

Hmm....ist schwierig, mein Gedankenchaos einigermaßen klar zu artikulieren. Das geht alles kreuz und quer.

Wollte ja auch nur DANKE sagen :-).

 

Herzliche Grüße!

Liebe Martina-Johanna, noch ein Vorschlag (obwohl, da bist Du bestimmt auch schon drauf gekommen bzw. hast das schon gemacht):

Du könntest mit einem Priester oder einem anderen Seelsorger über Deine Situation reden. Das persönliche Gespräch hilft doch oft mehr weiter als ein Internet-Forum, wenn dieses auch wichtige Anstöße geben kann. Oder, jemand hat dies bereits vorgeschlagen, Du wendest Dich an eine Beratungsstelle (etwa eine für "Ehe-, Familien- und Lebensfragen", wie die kirchlichen in meinem Bistum heißen) oder einen Psychologen, gerade wenn Dein "Problem" nicht nur ein religiöses ist, sondern allgemein Dein Leben weiterhin belastet.

 

Fabianus

 

P.S.: In meiner Stadt gibt es eine Beratungsstelle, die sich v.a. mit dem Thema Selbsttötung bzw. deren Prävention und der Situation "Mitbetroffener" befaßt. Vielleicht gibt es bei Dir in der Nähe auch etwas Ähnliches. Außerdem findest Du auf der Internetseite auch Literaturhinweise (unter "Links/Literatur"), die Dir vielleicht weiterhelfen könnten.

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dass ich damit gegen den Willen desjenigen handeln würde, der mir da seit fast drei Jahren so unendlich fehlt!!!

Hallo Martina-Johanna,

genau an diesem Punkt solltest du anknüpfen. Überleg dir, ob diese Person, mit der du offenbar eine tiefe Verbindung hattest, wünschen würde, dass der Hass dein weiteres Leben so beeinflusst. Wenn du diesen Menschen geliebt hast und umgekehrt, dann würde diese Person dir bestimmt nur Gutes wünschen, dass du in Frieden lebst. Indem du immernoch intensiv darüber nachdenkst, ob du hassen sollst oder Verrat begehst, kommst du aus deiner Trauer nie heraus. Wenn du schreibst, dass es gegen den Willen desjenigen wäre, den du so vermisst, dem "Täter" alles an den Kopf zu werfen, wäre es wohl aus seiner Sicht KEIN Verrat, zu verzeihen oder zumindest deinen Frieden zu schließen. Es verlangt ja keiner von dir, den anderen plötzlich zu lieben oder gar bei dir aufzunehmen, aber vielleicht kannst du in deinem inneren Frieden mit der ganzen Sache schliessen. So wie du schreibst, wäre das wohl ganz in Sinne des Verstorbenen.

Ich wünsch dir Frieden.

Asia

P.S. Hast du jemanden, mit dem du darüber reden kannst?

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