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Mariae Himmelfahrt und das Dogma von 1950


schlupp

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Hallo,

 

am 15. August feiert die Kirche das Fest der Aufnahme Marias in den Himmel. Pius XII. hat am 1. Nov. 1950 die entsprechende Glaubensaussage dogmatisiert. Wenn ich den Text von damals lese (MUNIFICENTISSIMUS DEUS) dann verstehe ich das so, dass das Dogma v.a. gut zu den anderen Aussagen über Maria passt, diese also ergänzen oder vervollständigen soll. Das ist jedenfalls mein Eindruck nach der Lektüre.

 

Marienverehrung und dementsprechend Glaubensaussagen über sie sind immer bezogen auf Christus:

 

KKK 487

Was der katholische Glaube von Maria glaubt und lehrt, gründet auf dem Glauben an Christus, es erhellt aber auch den Glauben an Christus.

 

Jetzt frage ich mich, ob das Fest / das Dogma über den oben von mir unterstellten Aspekt (Ergänzung/Vervollständigung) hinaus noch spezifischere Gründe im bzw. Bedeutung für den Glauben an Christus hat? Richtig viel habe ich bisher nicht finden können - weder in dem Text Pius' XII., noch im Katechismus oder anderswo (oft finde ich lediglich Bemerkungen zu mit dem Fest verbundenem Brauchtum, z.B. hier), Aber vielleicht übersehe ich auch was. Ich wäre jedenfalls für Hinweise und eure Gedanken dazu herzlich dankbar! :lol:

 

schlupp

 

P.S. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lasse: Es geht mir nicht darum, dass Dogma und das Fest zu hinterfragen, ich möchte beides nur besser verstehen.

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Pax Schlupp- zuerst mal herzlich willkommen im Forum.

 

Wenn die Kirche von der Gottesmutter Maria lehrte, dass sie "ohne Makel der Erbsünde" empfangen wurde, den Willen Gottes in ihrem Leben und Lieben immer gelebt hat- und als "Voll Erlöste" auch in den Himmel aufgenommen wurde, dann weist das sicher auch auf uns selbst hin: Auch wir sollen voll erlöst werden oder wie die Bibel es ausdrückt: "Eure Heiligung, das ist der Wille Gottes."

 

Jetzt frage ich mich, ob das Fest / das Dogma über den oben von mir unterstellten Aspekt (Ergänzung/Vervollständigung) hinaus noch spezifischere Gründe im bzw. Bedeutung für den Glauben an Christus hat?
M.E. zeigt uns die Aufnahme Mariens mit Leib und Seele, dass auch wir für ein himmllisches Leben berufen sind- und dass wir als GANZE Menschen berufen sind d.h. mit Leib, Geist Seele. Man könnte bei dem Vorbild der Aufnahme Mariens mit verklärtem Leib in den Himmel eine Aufforderung sehen, Gott mit ganzem Herzen, mit ganzem Gemüt und mit allen Kräften unseres Leibes zu dienen. bearbeitet von Mariamante
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Hallo,

 

am 15. August feiert die Kirche das Fest der Aufnahme Marias in den Himmel. Pius XII. hat am 1. Nov. 1950 die entsprechende Glaubensaussage dogmatisiert.  Wenn ich den Text von damals lese (MUNIFICENTISSIMUS DEUS) dann verstehe ich das so, dass das Dogma v.a. gut zu den anderen Aussagen über Maria passt, diese also ergänzen oder vervollständigen soll. Das ist jedenfalls mein Eindruck nach der Lektüre.

 

Marienverehrung und dementsprechend Glaubensaussagen über sie sind immer bezogen auf Christus:

 

KKK 487

Was der katholische Glaube von Maria glaubt und lehrt, gründet auf dem Glauben an Christus, es erhellt aber auch den Glauben an Christus.

 

Jetzt frage ich mich, ob das Fest / das Dogma über den oben von mir unterstellten Aspekt (Ergänzung/Vervollständigung) hinaus noch spezifischere Gründe im bzw. Bedeutung für den Glauben an Christus hat? Richtig viel habe ich bisher nicht finden können - weder in dem Text Pius' XII., noch im Katechismus oder anderswo (oft finde ich lediglich Bemerkungen zu mit dem Fest verbundenem Brauchtum, z.B. hier), Aber vielleicht übersehe ich auch was. Ich wäre jedenfalls für Hinweise und eure Gedanken dazu herzlich dankbar! :lol:

 

schlupp

 

P.S. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lasse: Es geht mir nicht darum, dass Dogma und das Fest zu hinterfragen, ich möchte beides nur besser verstehen.

 

Hallo schlupp,

 

auch von mir ein herzliches Willkommenen.

 

Im Gegensatz etwa zum Dogma der "Unfehlbarkeit", hat das Dogma der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel, einen Glauben dogmatisiert, der in der Frömmigkeit der Menschen schon tief verankert war.

 

Das zeigt z.B. das herrliche Altarbild der "Maria Assunta"das Tizian ca 1516 für die Frarikirche (Kirche der Franziskaner) in Venedig gemalt hat.

 

Ich glaube, so wie Christoph Lauermann schon angedeutet hat, dass das Dogma auch eine große Bedeutung hat, weil damit in der Kirche die immer unter einer gewissen Leibfeindlichkeit gelitten hat (und leider noch mmer leidet), auch darauf hingewiesen wird, dass der Leib ein integraler Bestandteil des Menschen ist ud nicht etwa nur das "Schlechte" von dem der Mensch im Tode "befreit" wird.

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Herzlichen Dank für Eure Antworten!

 

Ihr hebt ja alle auf die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel ab - diesen Aspekt hatte ich in meinem Ursprungsposting ja gar nicht erwähnt.

 

Jedenfalls: Intuitiv finde ich den Hinweis, dass mit dem Fest auch eine Bedeutungserhöhung des Leiblichen verbunden ist, sehr wertvoll. Mein erster Gedanke war zwar, dass es letztlich ("nur") um eine Ergänzung des Dogmas der "Jungfräulichkeit" (ist ja auch eine Form körperlicher Unversertheit) geht, so nach dem Motto: wenn für Marias heilsgeschichtliche Rolle "Jungfräulichkeit" entscheidend ist, dann kann es doch nicht sein, dass ihr Körper nach ihrem Tod verfällt. Aber nach Euren Antworten scheint mir das Bedeutungsspektrum doch weiter zu sein, letztlich hängt da ein bestimmtes Menschenbild (der Mensch als Leib-Geist-Seele-Einheit) dran, für das Maria exemplarisch ist. Oder habe ich da was falsch verstanden?

 

Grüße

schlupp

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Ich denke, dass ich das so verstehen würde wie du hier schreibst. Allerdings ist für mich auch das Dogma der Jungfräulichkeit Mariens keine gynekologische Beschreibung des Unterleibes der heiligen Gottesmutter ist (schon gar nicht wenn es in wertender Weise mit Begriffen wie "unversehrt" verbunden wird - in einem nicht wertenden, beschreibenden Sinn kann ich den Begriff verstehen), sondern eine Aussage über das souveräne Handeln Gottes, das gnadenhaft Neues schaffen kann und in der Person Jesu von Nazareth unsere Geschichte gekreuzt hat.

bearbeitet von Christoph Lauermann
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Ich denke, dass ich das so verstehen würde wie du hier schreibst. Allerdings ist für mich auch das Dogma der Jungfräulichkeit Mariens keine gynekologische Beschreibung des Unterleibes der heiligen Gottesmutter ist (schon gar nicht wenn es in wertender Weise mit Begriffen wie "unversehrt" verbunden wird - in einem nicht wertenden, beschreibenden Sinn kann ich den Begriff verstehen), sondern eine Aussage über das souveräne Handeln Gottes, das gnadenhaft Neues schaffen kann und in der Person Jesu von Nazareth unsere Geschichte gekreuzt hat.

Volle Zustimmung!!!!

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Ich denke, dass ich das so verstehen würde wie du hier schreibst. Allerdings ist für mich auch das Dogma der Jungfräulichkeit Mariens keine gynekologische Beschreibung des Unterleibes der heiligen Gottesmutter ist (schon gar nicht wenn es in wertender Weise mit Begriffen wie "unversehrt" verbunden wird - in einem nicht wertenden, beschreibenden Sinn kann ich den Begriff verstehen), sondern eine Aussage über das souveräne Handeln Gottes, das gnadenhaft Neues schaffen kann und in der Person Jesu von Nazareth unsere Geschichte gekreuzt hat.

Ja, das kann ich auch nachvollziehen bzw. dem kann ich auch zustimmen. Ich habe "unversehrt" hier auch nicht wertend gemeint, aber eine solche Interpretation ist natürlich möglich - daher danke für den klärenden Hinweis.

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Ich denke, dass ich das so verstehen würde wie du hier schreibst. Allerdings ist für mich auch das Dogma der Jungfräulichkeit Mariens keine gynekologische Beschreibung des Unterleibes der heiligen Gottesmutter ist (schon gar nicht wenn es in wertender Weise mit Begriffen wie "unversehrt" verbunden wird - in einem nicht wertenden, beschreibenden Sinn kann ich den Begriff verstehen), sondern eine Aussage über das souveräne Handeln Gottes, das gnadenhaft Neues schaffen kann und in der Person Jesu von Nazareth unsere Geschichte gekreuzt hat.

Soweit ich die Lehre der Kirche hier verstehe, spricht sie von einer tatsächlichen d.h. physischen Jungfräulichkeit- d.h. die Geburt Jesu vollzog sich durch ein Wunder. Dass sich hier die Geister scheiden ist mir bekannt - denn Wunder darf es ja nicht geben- und die Einzigarigkeit der Geburt Jesu aus der immerwährenden Jungfrau Maria ist manchen auch nicht koscher. Wie gesagt: CREDO.

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Hallo,

 

am 15. August feiert die Kirche das Fest der Aufnahme Marias in den Himmel. Pius XII. hat am 1. Nov. 1950 die entsprechende Glaubensaussage dogmatisiert.  Wenn ich den Text von damals lese (MUNIFICENTISSIMUS DEUS) dann verstehe ich das so, dass das Dogma v.a. gut zu den anderen Aussagen über Maria passt, diese also ergänzen oder vervollständigen soll. Das ist jedenfalls mein Eindruck nach der Lektüre.

 

Marienverehrung und dementsprechend Glaubensaussagen über sie sind immer bezogen auf Christus:

 

KKK 487

Was der katholische Glaube von Maria glaubt und lehrt, gründet auf dem Glauben an Christus, es erhellt aber auch den Glauben an Christus.

 

Jetzt frage ich mich, ob das Fest / das Dogma über den oben von mir unterstellten Aspekt (Ergänzung/Vervollständigung) hinaus noch spezifischere Gründe im bzw. Bedeutung für den Glauben an Christus hat? Richtig viel habe ich bisher nicht finden können - weder in dem Text Pius' XII., noch im Katechismus oder anderswo (oft finde ich lediglich Bemerkungen zu mit dem Fest verbundenem Brauchtum, z.B. hier), Aber vielleicht übersehe ich auch was. Ich wäre jedenfalls für Hinweise und eure Gedanken dazu herzlich dankbar! :lol:

 

schlupp

 

P.S. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lasse: Es geht mir nicht darum, dass Dogma und das Fest zu hinterfragen, ich möchte beides nur besser verstehen.

 

Hallo schlupp,

 

auch von mir ein herzliches Willkommenen.

 

Im Gegensatz etwa zum Dogma der "Unfehlbarkeit", hat das Dogma der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel, einen Glauben dogmatisiert, der in der Frömmigkeit der Menschen schon tief verankert war.

 

Das zeigt z.B. das herrliche Altarbild der "Maria Assunta"das Tizian ca 1516 für die Frarikirche (Kirche der Franziskaner) in Venedig gemalt hat.

 

Ich glaube, so wie Christoph Lauermann schon angedeutet hat, dass das Dogma auch eine große Bedeutung hat, weil damit in der Kirche die immer unter einer gewissen Leibfeindlichkeit gelitten hat (und leider noch mmer leidet), auch darauf hingewiesen wird, dass der Leib ein integraler Bestandteil des Menschen ist ud nicht etwa nur das "Schlechte" von dem der Mensch im Tode "befreit" wird.

In der Tat, lieber Wolfgang ist der Leib das einzigste, was du zurücklassen musst auf dieser Welt. Deshalb gräme dich nicht, denn der Leib hat den Tod vor lauter Sünden verdient. Die selige Jungfrau Maria als neue Eva war in Leib und Seele so rein, dass beide vor Gottes Feuer Bestand hatte.

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am 15. August feiert die Kirche das Fest der Aufnahme Marias in den Himmel. Pius XII. hat am 1. Nov. 1950 die entsprechende Glaubensaussage dogmatisiert.  Wenn ich den Text von damals lese (MUNIFICENTISSIMUS DEUS) dann verstehe ich das so, dass das Dogma v.a. gut zu den anderen Aussagen über Maria passt, diese also ergänzen oder vervollständigen soll. Das ist jedenfalls mein Eindruck nach der Lektüre.

 

Marienverehrung und dementsprechend Glaubensaussagen über sie sind immer bezogen auf Christus:

 

KKK 487

Was der katholische Glaube von Maria glaubt und lehrt, gründet auf dem Glauben an Christus, es erhellt aber auch den Glauben an Christus.

 

Jetzt frage ich mich, ob das Fest / das Dogma über den oben von mir unterstellten Aspekt (Ergänzung/Vervollständigung) hinaus noch spezifischere Gründe im bzw. Bedeutung für den Glauben an Christus hat? Richtig viel habe ich bisher nicht finden können - weder in dem Text Pius' XII., noch im Katechismus oder anderswo (oft finde ich lediglich Bemerkungen zu mit dem Fest verbundenem Brauchtum, z.B. hier), Aber vielleicht übersehe ich auch was. Ich wäre jedenfalls für Hinweise und eure Gedanken dazu herzlich dankbar! :lol:

 

schlupp

 

P.S. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lasse: Es geht mir nicht darum, dass Dogma und das Fest zu hinterfragen, ich möchte beides nur besser verstehen.

 

Hallo schlupp,

 

auch von mir ein herzliches Willkommenen.

 

Im Gegensatz etwa zum Dogma der "Unfehlbarkeit", hat das Dogma der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel, einen Glauben dogmatisiert, der in der Frömmigkeit der Menschen schon tief verankert war.

 

Das zeigt z.B. das herrliche Altarbild der "Maria Assunta"das Tizian ca 1516 für die Frarikirche (Kirche der Franziskaner) in Venedig gemalt hat.

 

Ich glaube, so wie Christoph Lauermann schon angedeutet hat, dass das Dogma auch eine große Bedeutung hat, weil damit in der Kirche die immer unter einer gewissen Leibfeindlichkeit gelitten hat (und leider noch mmer leidet), auch darauf hingewiesen wird, dass der Leib ein integraler Bestandteil des Menschen ist ud nicht etwa nur das "Schlechte" von dem der Mensch im Tode "befreit" wird.

In der Tat, lieber Wolfgang ist der Leib das einzigste, was du zurücklassen musst auf dieser Welt. Deshalb gräme dich nicht, denn der Leib hat den Tod vor lauter Sünden verdient. Die selige Jungfrau Maria als neue Eva war in Leib und Seele so rein, dass beide vor Gottes Feuer Bestand hatte.

Die Antwort auf Deine manichäische Leibfeindlichkeit ist hier schon vorwegenommen.

Elima Geschrieben am: 6 Aug 2005, 22:17 

QUOTE (wolfgang E. @ 6 Aug 2005, 22:12)

QUOTE (Elima @ 6 Aug 2005, 19:32)

Ich wollte ja nur unterstreichen, dass die Leibfeindlichkeit (und damit Sexualfeindlichkeit und Frauenfeindlichkeit) nicht in der Bibel, sondern in der Kirchengeschichte ihren Ursprung hat (nämlich im Manichäismus, den Augustinus aus seiner "vorchristlichen Zeit" ins Christentum mitgenommen hat)

 

 

Da geh ich völlig mit Dir konform. das sind späte "Zutaten", die mit der Lehre Jesu recht wenig zu tun haben. 

 

 

........und sie stammen aus einer Quelle, die in mehr als einer Hinsicht mit der biblischen Lehre unvereinbar ist. So heißt es in Gen. nach der Erschaffung des Menschen: und siehe, es war sehr gut ( und nicht: und siehe, seine Seele war sehr gut).

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Als Pius XII das Dogma verkündete, verließ der von mir hochverehrte Robert Lowell die Kirche. Seine Enttäuschung vom Katholizismus hat er in seinem Gedicht "Beyond the Alps" trefflich für die Nachwelt aufgeschrieben.

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Oh, Platona, über Robert Lowell habe ich kürzlich erst eine Hauptseminararbeit geschrieben! Seine Gedichte sind fantastisch, aber keine leichte Kost...eben echt existentialistisch...

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In der Tat, lieber Wolfgang ist der Leib das einzigste, was du zurücklassen musst auf dieser Welt. Deshalb gräme dich nicht, denn der Leib hat den Tod vor lauter Sünden verdient. Die selige Jungfrau Maria als neue Eva war in Leib und Seele so rein, dass beide vor Gottes Feuer Bestand hatte.

Lieber Tomlo

 

Dazu der Katechismus: "Die Aufnahme der heiligen Jungfrau ist eine einzigartige Teilhabe an der Auferstehung ihres Sohnes und eine Vorwegnahme der Auferstehung der anderen Christen" (KKK 966).

 

D.h.: Maria ist bereits mit Leib und Seele in den Himmel aufgefahren, wir dürfen dasselbe hoffen. Dass ein "sündhafter" Leib zurückbleiben soll ist häretisch.

 

Gruß

Martin

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Oh, Platona, über Robert Lowell habe ich kürzlich erst eine Hauptseminararbeit geschrieben! Seine Gedichte sind fantastisch, aber keine leichte Kost...eben echt existentialistisch...

Nein, leicht sind sie wirklich nicht. Man muß sich auch mit dem Menschen Robert Lowell auseinandersetzen, um sie zu verstehen. Immerhin ist er ein Ur- Ur-Enkel von George Washington und hat mit der kriegerischen Tradition seiner Familie gebrochen. Ich fand es sehr beeindruckend, daß er während des zweiten Weltkrieges einen Brief an den amerikanischen Präsidenten geschrieben hat, in dem er die Bombardierung der Möhne-Talsperre verurteilten. Er war früh der Überzeugung, daß man den Faschismus zwar zerschlagen, aber die Zivilbevökerung schützen muß. Und das nicht nur in Bezug auf Deutschland. Auch gegen den Vietnamkrieg ging er auf die Barrikaden. Wegen seines ausgeprägten Pazifismus hat man ihn mehrmals ins Gefängnis gesteckt.

 

Dabei war er auch psychisch krank. Er kämpfte lebenslang gegen seine manisch-depressiven Tendenzen. Meine zweite Signatur stammt aus seinem Gedicht "Waking in the Blue", wo er den Aufenthalt in einer psychatrischen Klinik aufgreift.

 

Im May war ich an seinem Geburtshaus in Boston in 91, Revere Street. Leider kann man es nicht besichtigen.

 

Hach ich muß aufhören, ich bitte Schlupp um Verzeihung wegen der Zweckentfremdung seines Threads und werde mich bessern :lol:

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