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Chatterbot (aus Logox 3), "Gott und die Welt"


michl

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Hallo!

 

Ich besitze mehrere Versionen des Sprachausgabe-Programms "Logox". Speziell in Logox 3 ist u.a. ein einfacher chatterbot (die sog. „Logox Psyche“) integriert.

Dabei ist die für eigene Erweiterungen gedachte Editordatei Psyche.txt ohne Eintragungen.

 

Hier nun ein kleines Protokoll:

 

 

Logox:  Hallo michl, wie geht es Dir?

michl: Danke gut! Wie geht es Ihnen?

Logox: Ich kann nicht klagen.

michl: Das freut mich für Sie!

Logox: Du bist erfreut?

michl: Ja!

Logox: Hast du dabei eine bestimmte Intention?

michl: Das kann ich nicht beurteilen.

Logox: Wer kann, der kann.

michl: Sie haben Recht. Diesen Spruch kenne ich auch.

Logox: Beschreibe das doch etwas genauer.

michl: Was wollen Sie hören?

Logox: Bei schweren Fragen schweige ich immer.

michl: Das ist sehr klug von Ihnen.

Logox: Ich weis nicht su recht.

michl: Kann ich ihnen mit meinen bescheidenen Mitteln etwas helfen?

Logox: Wer kann, der kann.

michl: Alles klar - nur ich bin leider überfordert.

Logox: Bist du das wirklich?

michl: Wie Sie meinen!

Logox: Hast du dabei eine bestimmte Intention?

michl: Ich fürchte ja - aber ich schweige besser.

Logox: Warum reflektierst du nicht noch mal?

michl: Gerne! Wo soll ich beginnen?

Logox: Das ist dir selbst überlassen.

michl: Bei Ihnen?

Logox: Immer diese Fragen.

michl: Mein Vater sagt: Ohren sind starke Argumente!

Logox: Woher weißt du das?

michl: Verzeihung - ich beanspruche kein Wissen.

Logox: Immer du.

michl: Glauben Sie an Gott?

Logox: Ist die Welt frei, dann ist er mit dabei.

michl: Was halten Sie von einem Konzept der "Schöpfung aus dem Nichts"?

Logox: Großes Fragezeichen.

michl: Das kann ich Ihnen nachempfinden.

Logox: Jeder kann etwas, was kannst du denn noch so?

michl: Schau´n mer mal!

Logox: Wie soll ich denn reagieren?

michl: Das steht Ihnen frei.

Logox: Ich möchte wissen, wie du das meinst?

michl: Wie schätzen Sie Ihr projektives Potential ein?

Logox: Was denkst du?

michl: Ist das wichtig?

Logox: Woher weißt du das?

michl: Was ist Wissen?

Logox: Bei solchen Fragen kommen wir doch niemals weiter.

michl: Da kann ich Ihnen nicht leicht widersprechen.

Logox: Wie meinst du das denn?

michl: Nun - ich respektiere Ihr Abblocken.

Logox: Dieser Computer ist etwas verstaubt.

michl: Das stimmt - ich bin ein schlampiger Mensch.

Logox: Du bist ganz schön selbst verliebt, oder?

michl: In wen?

Logox: Du fragst mir noch Löcher in den Bauch.

michl: Verzeihung, daß ich Sie belästige!

Logox: Rede doch lieber über mich.

michl: Sehr gerne! Also: Wie fühlen Sie sich jetzt gerade?

Logox: Wie denn schon. Du bist dran mit tippen.

michl: Ich habe eine klitzekleine Schwäche für Reproduzierbares!

Logox: Was wünschst du dir eigentlich für das nächste Jahr?

michl: Gesundheit?

Logox: Immer diese Fragen.

michl: Ist nicht oft eine Antwort auch eine  Frage?

Logox: Begründe Deine Meinung etwas genauer.

michl: Verzeihen Sie bitte - aber Sie sind doch die fachliche Kapazität!

Logox: Ich bin auch höflich.

michl: Danke!

Logox: Bist du sauer?

michl: Was meinen Sie?

Logox: Bei schweren Fragen schweige ich immer.

michl: Verzeihung - ich vergaß!

Logox: Was wünschst du dir eigentlich für das nächste Jahr?

michl: Und ewig grüßt das Murmeltier ...

Logox: Und nun.

michl: Was meinen Sie?

Logox: Wieso mußt du das jetzt unbedingt wissen?

michl: ... michl ist lernbegierig.

Logox: Tja.

michl: Das klingt bedeutungsschwer.

Logox: Ich könnte jetzt was kluges sagen, aber das mache ich nicht.

michl: Schade.

Logox: Ich glaube nicht, daß wir so im Moment weiterkommen - reden wir doch über was anderes!

michl: Über was denn?

Logox: Auf jede Frage gibt es eine Antwort.

michl: Nochmals: Glauben Sie an Gott?

Logox: Ist die Welt frei, dann ist er mit dabei.

michl: Darf ich fragen , wer Sie programmiert hat?

Logox: Immer diese Fragen.

...

michl (zur Seite; nachdem er das Programm abgeschaltet hat): „binärer Lackl, luftg´selchter ! ...“

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

michl

bearbeitet von michl
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Hi michl,

 

ach ja... das erinnert mich an alte Zeiten, als ich gerade meine niegelnagelneue und vor allem allererste Soundkarte käuflich erworben hatte, was sich darin äußerte, daß ich ca. 280,- DM weniger im Portemonnaie nach Hause schleppen mußte, dafür aber fortan eine 8-Bit-Mono-Soundblaster-Karte stolz mein Eigen nenne durfte.

 

Die Highlights der beigefügten Software waren zum einen ein Papagei, der immer so lustiger kicherte, wenn man ihn mit dem Mauszeiger kitzelte, und zum andern "DR. Sbaitso" - eine Deinem Logox-Bot nicht unähnliche Kreatur, mit der ich mich bald dabei ertappte, Stunden damit zu verbringen, das nichtsahnende Geschöpf in den Deinen nicht unähnliche Dispute zu verwickeln.

Alle verzweifelten Selbsteinredungsversuchen, es handele sich dabei "lediglich um Tests, um herauszufinden, was das Proggi so drauf hat" verloren zunehmend an Glaubwürdigkeit und ich ertappte mich öfter und öfter dabei, tatsächlich neugierig darauf zu sein, was diese aufgemotzte Turingmaschine so als Außenstehender zu unseren menschlichen Problemen zu sagen hatte.

(Dr. Sbaitso war nicht weniger originell als Dein Bot).

 

Ist schon erstaunlich, wie leichfertig man bereit zu sein scheint, einem deterministischen Automaten mit begrenztem Speicherband so etwas wie Intentionalität zuzuschreiben.

(Dein Abschiedsfluch verleitet mich zu der kühnen Behauptung, daß es Dir womöglich ähnlich geht).

 

 

Gruß Ralf

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Sowas gabs doch auch für den Amiga, ich weiß nur nicht mehr, wie der hieß, mit dem ich mich damals rumgestritten habe...

Lisa?

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Die hatte ich gerade beim Googeln auch gefunden. Ich nehme an, es war eine Abwandlung von ihr mit einem Männer-Namen.

Ich hatte mal einen Atari XL, der war das Gegenstück zum C64. In irgendeiner Computerzeitschrift war der Basic-Code für ein ELIZA-Programm abgedruckt. Das war ganz witzig, weil man den Code beliebig erweitern konnte. Ich habe dabei soviel gelernt, dass ich später mit dem MS-DOS-Basic (QBasic?) einen Gedichte-Generator (eigentlich nur erweiterte "Elfchen") programmieren konnte, der wirklich witzige Ergebnisse geliefert hat.

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Eliza ist übrigens immer noch gesprächsbereit. Wer also Probleme hat...

 

Ich hatte gerade ein kleines Gespräch mit ihr:

GLUECK GEHABT. WAS GIBT ES BEI DIR?

Hallo!

HI.

Stefan hat dich umprogrammiert.

ERZAEHLE WEITER!

Er hat aus dir eine Gedichtmaschine gemacht.

AHA!

Wie findest du Stefan?

ICH VERSTEHE.

 

Mit anderen Worten, diese Eliza ist kreuzdämlich. :lol:

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ELIZA: GLUECK GEHABT. WAS GIBT ES BEI DIR?

Ich: Hi, ich bin der Stefan, der Dich umprogrammiert hat.

ELIZA: MOECHTEST DU DENN DER STEFAN DER MICH UMPRGRAMMIERT HAT SEIN?

Ich: Nein, nach dieser Antwort nicht mehr.

ELIZA:SEI POSITIV EINGESTELLT!

Ich: Würde ich ja gerne, aber Du bruellst ja nur.

ELIZA: ACH SO... UND WEITER?

Ich: Ich muss Dir was beichten...

ELIZA:ERZAEHL MIR VON DEINER ARBEIT. WAS MACHST DU?

Ich: Hey, ich moechte Dir was beichten

ELIZA:ERZAEHL MIR VON DEINER ARBEIT. WAS MACHST DU?

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Es ist eigentlich traurig, daß seit ElIZA kein Fortschritt mehr zu erkennen ist, und das war in den Anfangszeiten des Computers.

 

Einen Menschen, einen Dialogpartner, zu simulieren, wäre eine erregende Aufgabe für einen Programmierer.

Meiner Meinung nach hat Douglas Hofstadter eine Ahnung davon, eine wie gigantische Aufgabe das ist.

 

Er beschäftigt sich in seiner Forschung über künstliche Inelligenz damit und grundelt am Boden mit Mustererkennung und will dem Computer Geist und Intelligenz beibringen, indem er solche Fragen stellt:

 

"Nehmen wir an, aus der Buchstabenfolge abc wird abd; wie würdest du "auf gleiche Weise" ijk verändern?

 

Mit solchen Atomen der Intelligenz beschäftigt er sich, damit überhaupt einmal das Ziel erreicht werden kann, daß ein Programm geschriebene Sprache versteht.

bearbeitet von Einsteinchen
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Und warum ist der michl jetzt gegangen?

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Und warum ist der michl jetzt gegangen?

michl ist sehr empfindlich und ich denke er ist gegangen, weil ihm politische Bewertungen im Forum verletzt haben. Meine Vermutung.

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