Flo77 Posted August 6, 2005 Report Share Posted August 6, 2005 (edited) Ministerpräsident mit eigenartigen Ansichten zur Rolle der Kirche Edited August 6, 2005 by Flo77 Link to comment Share on other sites More sharing options...
Petrus Posted August 6, 2005 Report Share Posted August 6, 2005 Die nordelbische Kirche und der Ministerpräsident sind sich (laut dem zitierten Artikel) durchaus einig darüber, daß Kindergärten der Zweck der Kirche sind. Die Kirche meint nur, daß der Staat die kirchlichen Kindergärten finanzieren solle. Link to comment Share on other sites More sharing options...
OneAndOnlySon Posted August 6, 2005 Report Share Posted August 6, 2005 ...und Zweck der Ehe sind die Kinder... Link to comment Share on other sites More sharing options...
Petrus Posted August 6, 2005 Report Share Posted August 6, 2005 (edited) ...und Zweck der Ehe sind die Kinder... nach CIC (1917) schon. Nachgeordnet dem primären Ehezweck (Zeugung und Erziehung von Nachkommen) gab es allerdings noch den sekundären (gegenseitige Hilfe und geordneter Gebrauch des Geschlechtstriebes). Edited August 6, 2005 by Petrus Link to comment Share on other sites More sharing options...
OneAndOnlySon Posted August 6, 2005 Report Share Posted August 6, 2005 ...und Zweck der Ehe sind die Kinder... nach CIC (1917) schon. Nachgeordnet dem primären Ehezweck (Zeugung und Erziehung von Nachkommen) gab es allerdings noch den sekundären (gegenseitige Hilfe und geordneter Gebrauch des Geschlechtstriebes). Der gültige CIC (1983) nennt aber an erster Stelle das "Wohl der Ehegatten" und dann erst die "Zeugung und die Erziehung von Nachkommenschaft". (Canon 1055, §1) Link to comment Share on other sites More sharing options...
Mecky Posted August 6, 2005 Report Share Posted August 6, 2005 Ob Ihr's nun glaubt oder nicht: Genau diese These, dass die Kindergärten das Wichtigste in der Kirche sind, wurde bei uns demletzt unter Pfarrgemeinderäten diskutiert - und zwar ernsthaft. Unter Kirchgängern. Ein Frau war ziemlich beleidigt und klagte mich der Gefühllosigkeit und der mangelnden Weitsicht (Kinder sind die Zukunft!) an, weil ich anderer Meinung war. Die Sache ist nämlich die: Für manche ist, solange die Kinder im Kindergartenalter sind, der Kindergarten das wichtigste kirchliche Aktionsfeld. Kommen die eigenen Kinder dann in die Schule, ist die Schule das wichtigste Aktionsfeld. Später dann die Ministranten, dann die Ehe- und Taufvorbereitung, dann irgendwann die Trauerbegleitung. Der gute Ministerpräsident ist in gleicher Weise beschränkt. Er beschränkt sich nämlich seinen Blick auf das, was für ihn gerade wichtig ist. Der Religionssoziologe Michael Ebertz hat ein Buch geschrieben: "Die Erosion der Gnadenanstalt". Noch lieber wäre mir gewesen: "Die Erosion der Gnadengestalt der Kirche". Der Blick der Öffentlichkeit, so sie gelegentlich auf die Kirche schaut, ist manchmal einseitig auf die Sozialgestalt der Kirche gerichtet, manchmal auch auf die Moralgestalt. Nur impertinent unverbesserlichen Querulanten (wie z.B. mir) ist es vorbehalten, all dies nicht als Kern und Wesen der Kirche zu bezeichnen. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Mecky Posted August 6, 2005 Report Share Posted August 6, 2005 Ich bekomme dabei meine WErtungen nicht auf die Reihe. Offensichtlich wollte der Ministerpräsident der Kirche etwas Gutes tun. Er ist kein Antikirchler, er steht positiv zu ihr. Er will sie unterstützen. Und ganz schnell ist sie in das Sozialsystem eines Staates eingereiht. Link to comment Share on other sites More sharing options...
wolfgang E. Posted August 6, 2005 Report Share Posted August 6, 2005 ...und Zweck der Ehe sind die Kinder... nach CIC (1917) schon. Nachgeordnet dem primären Ehezweck (Zeugung und Erziehung von Nachkommen) gab es allerdings noch den sekundären (gegenseitige Hilfe und geordneter Gebrauch des Geschlechtstriebes). Ich find es schrecklich, dass die Kirche den Ehezweck im Gesetzbuch festschreibt. Die von Jesus Christus gestiftete Kirche als juristische Veranstaltung???? Die Liebe zwischen Ehegatten als "geordneten Gebrauch des Geschlechtstriebes" zu beschreiben, zeigt von besonderer Sensibilität! Link to comment Share on other sites More sharing options...
Elima Posted August 6, 2005 Report Share Posted August 6, 2005 War es nicht Augustinus (der von Hippo) nach dessen Auffassung Ehe und Staat als Ordnungsinstitutionen notwendig sind, um das totale Chaos unter den Menschen, die durch die Erbsünde zum Bösen geneigt sind, zu vermeiden? Auch bei Luther spielt der Gedanke eine Rolle, dass Ehe notwendig ist, um Hurerei und Buberei in Schranken zu halten (von wegen positive Einstellung zur Ehe!) Link to comment Share on other sites More sharing options...
wolfgang E. Posted August 6, 2005 Report Share Posted August 6, 2005 War es nicht Augustinus (der von Hippo) nach dessen Auffassung Ehe und Staat als Ordnungsinstitutionen notwendig sind, um das totale Chaos unter den Menschen, die durch die Erbsünde zum Bösen geneigt sind, zu vermeiden? Auch bei Luther spielt der Gedanke eine Rolle, dass Ehe notwendig ist, um Hurerei und Buberei in Schranken zu halten (von wegen positive Einstellung zur Ehe!) Die Meinungen des hl. Augustinus sind, was Sexualität anlangt ein bleibendes Übel, Und das Luther eher zur kräftigen Sprache als zur Sensibilität geneigt hat ist leider auch ein Faktum. Inzwischen wäre aber der CIC aber schon ein paarmal reformiert worden. Ich fürchte nur in der damit beschäftigten Geistlichkeit, fällt gar niemand auf, wie schauerlich und lieblos diese Diktion ist. Einer meiner Söhne hat als Heranwachsender einmal konstatiert: Der Geschlechtsverkehr ist für die Kirche noch immer eine, bedauerlicherweise in der Ehe zu gestattende Schweinerei. Vielleicht ein wenig überspitzt, aber da steckt schon ein grosses Korn Wahrheit drinnen Link to comment Share on other sites More sharing options...
Elima Posted August 6, 2005 Report Share Posted August 6, 2005 (edited) Ich wollte ja nur unterstreichen, dass die Leibfeindlichkeit (und damit Sexualfeindlichkeit und Frauenfeindlichkeit) nicht in der Bibel, sondern in der Kirchengeschichte ihren Ursprung hat (nämlich im Manichäismus, den Augustinus aus seiner "vorchristlichen Zeit" ins Christentum mitgenommen hat) Edited August 6, 2005 by Elima Link to comment Share on other sites More sharing options...
wolfgang E. Posted August 6, 2005 Report Share Posted August 6, 2005 Ich wollte ja nur unterstreichen, dass die Leibfeindlichkeit (und damit Sexualfeindlichkeit und Frauenfeindlichkeit) nicht in der Bibel, sondern in der Kirchengeschichte seinen Ursprung hat (nämlich im Manichäismus, den Augustinus aus seiner "vorchristlichen Zeit" ins Christentum mitgenommen hat) Da geh ich völlig mit Dir konform. das sind späte "Zutaten", die mit der Lehre Jesu recht wenig zu tun haben. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Elima Posted August 6, 2005 Report Share Posted August 6, 2005 Ich wollte ja nur unterstreichen, dass die Leibfeindlichkeit (und damit Sexualfeindlichkeit und Frauenfeindlichkeit) nicht in der Bibel, sondern in der Kirchengeschichte ihren Ursprung hat (nämlich im Manichäismus, den Augustinus aus seiner "vorchristlichen Zeit" ins Christentum mitgenommen hat) Da geh ich völlig mit Dir konform. das sind späte "Zutaten", die mit der Lehre Jesu recht wenig zu tun haben. ........und sie stammen aus einer Quelle, die in mehr als einer Hinsicht mit der biblischen Lehre unvereinbar ist. So heißt es in Gen. nach der Erschaffung des Menschen: und siehe, es war sehr gut ( und nicht: und siehe, seine Seele war sehr gut). Link to comment Share on other sites More sharing options...
Martin Posted August 6, 2005 Report Share Posted August 6, 2005 ...und Zweck der Ehe sind die Kinder... nach CIC (1917) schon. Nachgeordnet dem primären Ehezweck (Zeugung und Erziehung von Nachkommen) gab es allerdings noch den sekundären (gegenseitige Hilfe und geordneter Gebrauch des Geschlechtstriebes). Ich find es schrecklich, dass die Kirche den Ehezweck im Gesetzbuch festschreibt. Die von Jesus Christus gestiftete Kirche als juristische Veranstaltung???? Die Liebe zwischen Ehegatten als "geordneten Gebrauch des Geschlechtstriebes" zu beschreiben, zeigt von besonderer Sensibilität!!! Wie sinnvoll ist es, das Kirchenrecht hier zur Rate zu ziehen? Die entsprechenden Gesetzestexte des staatlichen Sektors sind wahrscheinlich auch recht dürr und spröde. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Martin Posted August 6, 2005 Report Share Posted August 6, 2005 Der Blick der Öffentlichkeit, so sie gelegentlich auf die Kirche schaut, ist manchmal einseitig auf die Sozialgestalt der Kirche gerichtet, manchmal auch auf die Moralgestalt. Nur impertinent unverbesserlichen Querulanten (wie z.B. mir) ist es vorbehalten, all dies nicht als Kern und Wesen der Kirche zu bezeichnen. Erstaunlich. Wäre es eine Option, all die blühenden (wuchernden ?) Arbeitsfelder, die Aufgabe und Ziel der Kirche in den Schatten stellen, abzuholzen? Link to comment Share on other sites More sharing options...
Explorer Posted August 7, 2005 Report Share Posted August 7, 2005 Der Blick der Öffentlichkeit, so sie gelegentlich auf die Kirche schaut, ist manchmal einseitig auf die Sozialgestalt der Kirche gerichtet, manchmal auch auf die Moralgestalt. Nur impertinent unverbesserlichen Querulanten (wie z.B. mir) ist es vorbehalten, all dies nicht als Kern und Wesen der Kirche zu bezeichnen. Erstaunlich. Wäre es eine Option, all die blühenden (wuchernden ?) Arbeitsfelder, die Aufgabe und Ziel der Kirche in den Schatten stellen, abzuholzen? Nein, weil die Caritas genauso dazugehört, wie die Verkündigung und Liturgie! Link to comment Share on other sites More sharing options...
Petrus Posted August 7, 2005 Report Share Posted August 7, 2005 Hier geht es nicht um Caritas. Hier geht es darum, daß sich die Kirche wünscht, der Staat möge die kirchlichen Kindergärten zu 100% finanzieren. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Explorer Posted August 7, 2005 Report Share Posted August 7, 2005 Martin fragte, ob es nicht besser wäre, sowas wie Kindergärten abzustoßen und ich antworte darauf: Nein, weil auch das zu den Aufgaben der Kirche gehört! Es gibt drei Grunddienste der Kirche: Verkündigung, Liturgie und Diakonie/Caritas. Link to comment Share on other sites More sharing options...
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