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Warum erlaubt die KK keine Scheidung bei Ehebruch?


Clown

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In Mt, 5, 32 heißt es:

"Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Ehebruchs, der macht, daß sie die Ehe bricht; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe."

 

Warum erlaubt die KK denn keine Scheidung, wenn einer der Ehepartner untreu wird?

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Die Kirche hält sich hier wohl an diese Stelle bei Lukas 16/ 16-18::

Vom Gesetz und von der Ehescheidung

 

16 Bis zu Johannes hatte man nur das Gesetz und die Propheten. Seitdem wird das Evangelium vom Reich Gottes verkündet und alle drängen sich danach, hineinzukommen.

17 Aber eher werden Himmel und Erde vergehen, als dass auch nur der kleinste Buchstabe im Gesetz wegfällt.

18 Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch; auch wer eine Frau heiratet, die von ihrem Mann aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch.

 

und ausserdem: Markus 10:

 

Von der Ehescheidung

 

2 Da kamen Pharisäer zu ihm und fragten: Darf ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen? Damit wollten sie ihm eine Falle stellen.

3 Er antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben?

4 Sie sagten: Mose hat erlaubt, eine Scheidungsurkunde auszustellen und (die Frau) aus der Ehe zu entlassen.

5 Jesus entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben.

6 Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen.

7 Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen,

8 und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins.

9 Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.

10 Zu Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber.

11 Er antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch.

12 Auch eine Frau begeht Ehebruch, wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet.

bearbeitet von Mariamante
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Hmm, es gibt nun 2 Möglichkeiten.

 

1. Lukas und Markus haben vergessen, zu erwähnen, daß Jesus bei Ehebruch eine Scheidung erlaubt, oder haben nicht mehr daran gedacht, daß Jesus das gesagt hat, als sie ihre Evangelien aufgeschrieben haben.

 

2. Matthäus phantasiert und legt Jesus Dinge in den Mund, die er nie gesagt hat.

 

Falls 2. zuträfe, würde sich die Frage stellen, was da noch alles dazuphantasiert wurde. Darum kann es für jemanden, der den Evangelien glaubt, nur die Interpretation 1. geben.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Hmm, es gibt nun 2 Möglichkeiten.

 

1. Lukas und Markus haben vergessen, zu erwähnen, daß Jesus bei Ehebruch eine Scheidung erlaubt, oder haben nicht mehr daran gedacht, daß Jesus das gesagt hat, als sie ihre Evangelien aufgeschrieben haben.

 

2. Matthäus phantasiert und legt Jesus Dinge in den Mund, die er nie gesagt hat.

 

Falls 2. zuträfe, würde sich die Frage stellen, was da noch alles dazuphantasiert wurde. Darum kann es für jemanden, der den Evangelien glaubt, nur die Interpretation 1. geben.

 

Werner

Logisch ist das aber nicht, Werner. Denn beides hätte die gleichen Folgen. Ob bewußte Weglassung, oder bewußte Hinzufügung erfüllt den gleichen Sachbestand.

 

Vielleicht könnte man ja auch sagen: 2:1. Aber es ist schließlich kein Fußballspiel.

 

Nein, den Zweifel, dass die Überlieferung nicht in allen Punkten exakt ist, wird man nicht los. Der Versuch - es hat ihn ja bereits gegeben - auf ausschließlich sicheres Territorium zu gelangen, läßt dann auch wieder zu viele Fragen offen.

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In Mt, 5, 32 heißt es:

"Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Ehebruchs, der macht, daß sie die Ehe bricht; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe."

 

Warum erlaubt die KK denn keine Scheidung, wenn einer der Ehepartner untreu wird?

Ich wollte zu dieser Bibelstelle (speziell dem Fettgedruckten) auch schon mal einen Thread eröffnen.

 

 

Jesus erlaubt es offensichtlich einem Mann einzig und alleine dann, seine Frau wegzuschicken (und damit dem sozialen Aus auszusetzen), wenn sie ihn betrogen hat (ich kenne das Zitat so: "es sei denn wegen Unzucht").

 

Weibliche "Unzucht" scheint also eine so schlimme Sünde zu sein, daß dem Mann sein Eheversprechen nicht mehr weiter zuzumuten ist, er muß sie nicht mehr bei sich behalten.

 

Ob und inwiefern ihm ein neues Glück gegönnt ist, darüber sagt diese Stelle aber nichts aus.

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Hmm, es gibt nun 2 Möglichkeiten.

 

1. Lukas und Markus haben vergessen, zu erwähnen, daß Jesus bei Ehebruch eine Scheidung erlaubt, oder haben nicht mehr daran gedacht, daß Jesus das gesagt hat, als sie ihre Evangelien aufgeschrieben haben.

 

2. Matthäus phantasiert und legt Jesus Dinge in den Mund, die er nie gesagt hat.

 

Falls 2. zuträfe, würde sich die Frage stellen, was da noch alles dazuphantasiert wurde. Darum kann es für jemanden, der den Evangelien glaubt, nur die Interpretation 1. geben.

 

Werner

Logisch ist das aber nicht, Werner. Denn beides hätte die gleichen Folgen. Ob bewußte Weglassung, oder bewußte Hinzufügung erfüllt den gleichen Sachbestand.

 

Vielleicht könnte man ja auch sagen: 2:1. Aber es ist schließlich kein Fußballspiel.

 

Nein, den Zweifel, dass die Überlieferung nicht in allen Punkten exakt ist, wird man nicht los. Der Versuch - es hat ihn ja bereits gegeben - auf ausschließlich sicheres Territorium zu gelangen, läßt dann auch wieder zu viele Fragen offen.

Eine bewusste Weglassung, ja. Aber das habe ich ja nicht unterstellt.

 

Es ist allerdings Fakt, daß nicht alle Evangelien alles berichten, was Jesus gesagt oder getan hat.

 

Das sind ja keine bewussten Weglassungen, sondern es ist ganz einfach so, daß halt jeder Evangelist noch das aufschrieb bzw. zu Protokoll gab, an was er noch dachte.

 

Daß da ein kleines Detail bei einem mal unerwähnt bleibt ist ja keine böse Absicht.

 

Anders ist es bei einer Hinzufügung.

 

Das geschieht nicht so ohne weiteres, sondern im positivsten Fall nach dem Motto "ich weiß es nicht mehr genau, aber so ungefähr könnte das gewesen sein"

 

Wenn Johannes mehrfach erwähnt, daß Jesus einen Lieblingsjünger hatte, die anderen Evangelisten aber nicht, ist das also entweder eine Erfindung von Johannes (was niemand unterstellt) oder die anderen haben es schlicht nicht für erwähnenswert gehalten.

Das muß ja ja nicht gleich eine bewusste Weglassung der anderen sein.

 

Werner

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In Mt, 5, 32 heißt es:

"Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Ehebruchs, der macht, daß sie die Ehe bricht; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe."

 

Warum erlaubt die KK denn keine Scheidung, wenn einer der Ehepartner untreu wird?

Matthäus führt als einziger der Evangelisten diese Ausnahme an, spricht aber möglicherweise nur aus, was in den anderen Evangelien stillschweigend vorausgesetzt ist. Ehebruch (griechisch: porneia) meinte ursprünglich voreheliche geschlechtliche Beziehungen, umschloss aber später alle geschlechtlichen Verirrungen.

 

Die EÜ übersetzt den Vers wie folgt: Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch.

 

Bewirkt, dass ein anderer die Ehe mit ihr bricht: vermutlich, weil sie sich wiederverheiraten wird und dadurch gezwungen ist, mit einem anderen Mann die alte, vor Gott noch bestehende Ehe zu brechen.

 

War sie wegen Unzucht geschieden worden, so hatte sie bereits Ehebruch begangen. Dies ist die absolute Ethik des Gottesreiches, die, wie alles andere an dieser Bergpredigt, weit über das alttestamentliche Gesetz hinausgeht.

 

Die KK spricht einen Ehebund für nichtig sofern sich herausstellt dass einer der Ehepartner diesen Bund gar nicht vollzogen hat sprich von Beginn an, gar nicht Treu war.

 

Nicht die Untreue in der Ehe selbst ist der Grund diesen Bund aufzulösen.

 

gby

 

Bernd

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2. Matthäus phantasiert und legt Jesus Dinge in den Mund, die er nie gesagt hat.

Das ist doch eigentlich die Spezialität des Evangelisten Johannes.

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2. Matthäus phantasiert und legt Jesus Dinge in den Mund, die er nie gesagt hat.

Das ist doch eigentlich die Spezialität des Evangelisten Johannes.

Und die anderen? Haben die sich etwa von J. unterschieden in diesem Punkt? :lol:

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Und die anderen? Haben die sich etwa von J. unterschieden in diesem Punkt? :lol:

Sagen wir mal so: Die anderen haben nicht ganz so dick aufgetragen wie Johannes.

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Hmm, es gibt nun 2 Möglichkeiten.

 

1. Lukas und Markus haben vergessen, zu erwähnen, daß Jesus bei Ehebruch eine Scheidung erlaubt, oder haben nicht mehr daran gedacht, daß Jesus das gesagt hat, als sie ihre Evangelien aufgeschrieben haben.

 

2. Matthäus phantasiert und legt Jesus Dinge in den Mund, die er nie gesagt hat.

 

Falls 2. zuträfe, würde sich die Frage stellen, was da noch alles dazuphantasiert wurde. Darum kann es für jemanden, der den Evangelien glaubt, nur die Interpretation 1. geben.

 

Werner

Da die Katholiken glauben, dass der Heilige Geist durch die Entscheidungen der Kirche wirkt - ist durch das kirchl. Lehr- und Hirtenamt für jene die hören wollen ja für Klarheit gesorgt.

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In Mt, 5, 32 heißt es:

"Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Ehebruchs, der macht, daß sie die Ehe bricht; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe."

 

Warum erlaubt die KK denn keine Scheidung, wenn einer der Ehepartner untreu wird?

Matthäus führt als einziger der Evangelisten diese Ausnahme an, spricht aber möglicherweise nur aus, was in den anderen Evangelien stillschweigend vorausgesetzt ist. Ehebruch (griechisch: porneia) meinte ursprünglich voreheliche geschlechtliche Beziehungen, umschloss aber später alle geschlechtlichen Verirrungen.

 

Die EÜ übersetzt den Vers wie folgt: Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch.

 

Bewirkt, dass ein anderer die Ehe mit ihr bricht: vermutlich, weil sie sich wiederverheiraten wird und dadurch gezwungen ist, mit einem anderen Mann die alte, vor Gott noch bestehende Ehe zu brechen.

 

War sie wegen Unzucht geschieden worden, so hatte sie bereits Ehebruch begangen. Dies ist die absolute Ethik des Gottesreiches, die, wie alles andere an dieser Bergpredigt, weit über das alttestamentliche Gesetz hinausgeht.

 

Die KK spricht einen Ehebund für nichtig sofern sich herausstellt dass einer der Ehepartner diesen Bund gar nicht vollzogen hat sprich von Beginn an, gar nicht Treu war.

 

Nicht die Untreue in der Ehe selbst ist der Grund diesen Bund aufzulösen.

 

gby

 

Bernd

Schönen Dank für deine Erläuterung!

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