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... damit wir heilig sind


Martin

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In der heutigen Lesung fordert Paulus:

 

Denn Gott hat uns nicht dazu berufen, unrein zu leben, sondern heilig zu sein.

 

 

Heilig zu sein. Wenn das ein Christ von sich sagen würde - ich möchte gern heilig leben - würde das in der christlichen Gemeinde zu einem Lachanfall führen? ODer bedenklichem Kopfschütteln?

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In der heutigen Lesung fordert Paulus:

 

Denn Gott hat uns nicht dazu berufen, unrein zu leben, sondern heilig zu sein.

 

 

Heilig zu sein. Wenn das ein Christ von sich sagen würde - ich möchte gern heilig leben - würde das in der christlichen Gemeinde zu einem Lachanfall führen? ODer bedenklichem Kopfschütteln?

Kommt drauf an, was man unter "heilig" versteht.

 

Die Gemeinschaft der Heiligen, das ist ja die Kirche, insofern leben Christen schon heilig und nicht unrein (was ja in der damaligen Sprache i. d. R. "ungläubig" bedeutet)

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Also in Predigten wurde das bei uns schon thematisiert, dass wir als Christen die Heiligkeit schon mit der Taufe erhalten haben und berufen sind, sie weiter auszubauen.

 

Auf der anderen Seite gibt es aber auch das schöne Zitat von Papst Johannes XXIII.: "Herr, lass mich kein Heiliger sein, mit ihnen lebt es sich so schwer."

 

Nachtrag:

 

Wir sollten also, denke ich, keine Scheinheiligen sein, sondern ganz normale Kinder Gottes, die ihren Vater und ihre Geschwister lieben und versuchen auf ihn zu hören.

bearbeitet von OneAndOnlySon
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Also in Predigten wurde das bei uns schon thematisiert, dass wir als Christen die Heiligkeit schon mit der Taufe erhalten haben und berufen sind, sie weiter auszubauen.

 

Auf der anderen Seite gibt es aber auch das schöne Zitat von Papst Johannes XXIII.: "Herr, lass mich kein Heiliger sein, mit ihnen lebt es sich so schwer."

Ich glaube schon, daß das an der doppeltn Bedeutung von heilig liegt.

 

Zum einen ist jeder Getaufte ein Heiliger - als Teil der Gemeinschaft der Heiligen, zum anderen ist aber ein Heiliger im engeren Sinne, einer, der kanonisiert ist.

 

Und dann heisst es noch "Gott allein ist heilig" um die Verwirrung komplett zu machen.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Gott ist heilig bedeutet ja zum einen, dass er vollkommen ist, zum anderen aber auch dass er unser Heil will, das heißt doch auch, dass er will, dass wir keinen irgendwie gearteten Schaden nehmen.

bearbeitet von Elima
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Ich verstehe die Diskussion nicht: Jeder Christ will doch beim Jüngsten Gericht auf der richtigen Seite stehen, dann ist er heilig. Und dazu ist jeder Mensch berufen. Paulus beschreibt nicht den Istzustand, sondern das Ziel.

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Heilig zu sein. Wenn das ein Christ von sich sagen würde - ich möchte gern heilig leben - würde das in der christlichen Gemeinde zu einem Lachanfall führen? ODer bedenklichem Kopfschütteln?

Weder noch. In der christlichen Gemeinde ist das ein inniger Wunsch immer mehr hineinzuwachsen in die nicht aufhörende Gnade Jesu Christi.

 

Denn Heiligung bedeutet ja nichts anderes als mich immer wieder neu der Gegenwart Christi in meinem Leben bewusst zu werden, mich immer wieder neu zu öffnen für Seine Leitung und Seine Führung.

 

Heilung finde ich bei dem der den Titel "Heiland" trägt, Jesus Christus.

 

Ohne Ihn keine Heilung - und ohne Christus letztlich auch keine Erkenntnis der Dinge, die in meinem Leben wider des Willen Gottes laufen.

 

Nur in Christus in Seinem Licht kann ich die Flecken an mir erkennen die Heilung benötigen, die ich durch Sein Blut reinwaschen kann.

 

Wenn ein Christ dazu lacht oder bedenklich den Kopf schüttelt so zeigt er nur an welchem Punkt des "Heilungsweges" erst selbst steht.

 

 

gby

 

Bernd

bearbeitet von beegee
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In der heutigen Lesung fordert Paulus:

 

Denn Gott hat uns nicht dazu berufen, unrein zu leben, sondern heilig zu sein.

 

 

Heilig zu sein. Wenn das ein Christ von sich sagen würde - ich möchte gern heilig leben - würde das in der christlichen Gemeinde zu einem Lachanfall führen? ODer bedenklichem Kopfschütteln?

Das Problem ist wohl die verschiedene Bedeutungen, die bei "heilig" mitschwingen, und die ja auch schon angesprochen wurden:

 

-heiliggesprochen

-scheinheilig

-vollendet, perfekt

-abgehoben, dem Irdischen entrückt

-heil, gesund

 

Die Reaktionen auf die Ankündigung, heilig leben zu wollen, ergeben sich dann wohl aus dem, was der Gesprächspartner unter "heilig" versteht.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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In der heutigen Lesung fordert Paulus:

 

Denn Gott hat uns nicht dazu berufen, unrein zu leben, sondern heilig zu sein.

 

 

Heilig zu sein. Wenn das ein Christ von sich sagen würde - ich möchte gern heilig leben - würde das in der christlichen Gemeinde zu einem Lachanfall führen? ODer bedenklichem Kopfschütteln?

"Eure Heiligung - das ist der Wille Gottes"

 

"Nichts Unreines geht in den Himmel ein."

 

Ohne Heiligkeit gibt´s keinen Himmel. Verstehen sollten wir allerdings, dass die Heiligkeit nicht in einer bestimmten Handlung besteht, sondern nach dem Ausdruck: "Gott allein ist heilig" - besteht Heiligung besonders darin, Gott immer mehr dass Herz zu öffnen und Raum im Leben zu geben. Das Wirken und Leben Gottes in der Seele "heiligt".

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Also in Predigten wurde das bei uns schon thematisiert, dass wir als Christen die Heiligkeit schon mit der Taufe erhalten haben und berufen sind, sie weiter auszubauen.

 

Auf der anderen Seite gibt es aber auch das schöne Zitat von Papst Johannes XXIII.: "Herr, lass mich kein Heiliger sein, mit ihnen lebt es sich so schwer."

 

Nachtrag:

 

Wir sollten also, denke ich, keine Scheinheiligen sein, sondern ganz normale Kinder Gottes, die ihren Vater und ihre Geschwister lieben und versuchen auf ihn zu hören.

Das Wort von Johannes XXIII kann man wohl nur als Scherz auffassen. Denn die Bibel sagt sehr klar, dass wir Christus nachfolgen und "heilig und untadelig" leben sollen und dass unsere Heiligung der Wille Gottes ist.

 

Heilig ist auch der Mensch, der heil geworden ist - geheilt von den Verwundungen der Sünde.

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Also in Predigten wurde das bei uns schon thematisiert, dass wir als Christen die Heiligkeit schon mit der Taufe erhalten haben und berufen sind, sie weiter auszubauen.

 

Auf der anderen Seite gibt es aber auch das schöne Zitat von Papst Johannes XXIII.: "Herr, lass mich kein Heiliger sein, mit ihnen lebt es sich so schwer."

 

Nachtrag:

 

Wir sollten also, denke ich, keine Scheinheiligen sein, sondern ganz normale Kinder Gottes, die ihren Vater und ihre Geschwister lieben und versuchen auf ihn zu hören.

Das Wort von Johannes XXIII kann man wohl nur als Scherz auffassen. Denn die Bibel sagt sehr klar, dass wir Christus nachfolgen und "heilig und untadelig" leben sollen und dass unsere Heiligung der Wille Gottes ist.

 

Heilig ist auch der Mensch, der heil geworden ist - geheilt von den Verwundungen der Sünde.

Gabriele hat sehr schön dargestellt, in welch vielfältiger Weise der Begriff "heilig" verwendet wird. Ich denke, da passt auch etwas zum Zitat von Johannes XXIII.

 

Gut gefällt mir auch der Satz der Teresa von Avila (glaube ich jedenfalls): Ein Heiliger, der traurig ist, isz wahrhaft ein trauriger Heiliger. (wahrscheinlich hat das auch die Auswahl meiner Sig beeinflusst. :lol: )

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Das Wort: "Ein trauriger Heiliger ist ein trauriger Heiliger" wird auch dem hl. Franz von Sales zugeschrieben. Heilige wie Franz von Sales, Philipp Neri oder Don Bosco waren mit Humor gesegnet- bei allen Widrigkeiten, die sie im eigenen Leben erlitten haben. Der Quell der Freude der Heiligen ist die Liebe Gottes. Paulus schreibt: "Freuet euch im Herrn- und abermals sage ich euch: Freuet euch." Die Freude am Herrn war die Stärke der Heiligen. Und wenn Franz von Sales sagt: Freude erweitert und Traurigkeit verengt das Herz- dann ist die Freude über die Liebe Gottes eine Quelle der Kraft auch bei vielen Anfechtungen stand zu halten, niemals den Mut zu verlieren und den Weg zu einer immer innigeren Gottvereinigung zuversichtlich und hoffnungsfroh zu gehen. Etwas was die Heiligen kennzeichnet ist: Dass sie sich weder durch eigene Schwächen noch durch Widrigkeiten von außen entmutigen ließen auf ihrem Weg.

 

Seine Unvollkommenheiten ertragen (nicht sie lieben) ist nach dem Hl. Franz von Sales auf dem Weg der Heiligung sehr wichtig.

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In der heutigen Lesung fordert Paulus:

 

Denn Gott hat uns nicht dazu berufen, unrein zu leben, sondern heilig zu sein.

 

 

Heilig zu sein. Wenn das ein Christ von sich sagen würde - ich möchte gern heilig leben - würde das in der christlichen Gemeinde zu einem Lachanfall führen? ODer bedenklichem Kopfschütteln?

Das Problem ist wohl die verschiedene Bedeutungen, die bei "heilig" mitschwingen, und die ja auch schon angesprochen wurden:

 

-heiliggesprochen

-scheinheilig

-vollendet, perfekt

-abgehoben, dem Irdischen entrückt

-heil, gesund

 

Die Reaktionen auf die Ankündigung, heilig leben zu wollen, ergeben sich dann wohl aus dem, was der Gesprächspartner unter "heilig" versteht.

 

Liebe Grüße, Gabriele

immer wieder für verwirrungen sorgt auch der unterschied zwischen heil und heilig (salus und sanctus).

 

ich würde sagen, heiliges gibt es nur in abgrenzung zum profanen (siehe Ex 3). wenn alles heilig ist, ist nichts mehr heilig. oder?

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ich würde sagen, heiliges gibt es nur in abgrenzung zum profanen (siehe Ex 3). wenn alles heilig ist, ist nichts mehr heilig. oder?

Oder doch?

 

Im Prinzip würde ich Deiner Definition ja zustimmen, aber Paulus meinte "heilig" im Gegensatz zu "unrein".

Und unrein und profan, das ist nicht dasselbe.

Oder?

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Fridolin Stier übersetzt den Vers so: "Gott hat uns nämlich nicht berufen zur Unreinheit, sondern zur Heiligung."

 

Das entspricht auch dem griechischen "en hagiasmo" (sorry für diese schreibweise), zur Heiligung.

 

Laut Preuschen kann dieses heiligen / heilig machen auch folgendes bedeuten: etwas oder jemanden weihen ("Eigentum Gottes werden"), Unreines rein machen (auch im Zusammenhang mit Taufe und Weihe). Während "unrein" nicht unbedingt wie die Unreinheit des levitischen Gesetzes verstanden werden muss, sonders auch ganz einfach "unsittlich" und "unkeusch" (konkret: Hurerei) oder auch "gottesfeindlich" (wenn z.B. von "unreinen Geistern" gesprochen wird) heißen kann.

 

Ich kann mit der - näher am Urtext bleibenden - Formulierung "zur Heiligung berufen" mehr anfangen, es ist für mich eine viel praktischere Forderung als das abstrakte "heilig zu sein".

 

Wenn ich mein Leben, mein Handeln, Denken und Arbeiten 'heilige', bedeutet das zunächst mal für mich: Gott und Gottes Willen (das Heilige) auch in meinem (profanen) Alltag in den Blick nehmen; ein Leben zu führen, das Gott gefällt; mich als Gottes Eigentum begreifen; (heilige) Räume für Gott schaffen...

 

Johannes Paul II. schrieb in Christifidelis laici:

 

»Die Einheit des Lebens der Laien ist von entscheidender Bedeutung: Sie müssen sich in ihrem alltäglichen beruflichen und gesellschaftlichen Leben heiligen. Um ihre Berufung erfüllen zu können, müssen die Laien ihr Tun im Alltag als Möglichkeit der Vereinigung mit Gott und der Erfüllung seines Willens sowie als Dienst an den anderen Menschen betrachten«
(Quelle)

 

(Ich würde aber sagen, dass das nicht nur für die Laien gilt :lol: )

bearbeitet von ramhol
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