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Seilbahnunglück in Sölden


Dio

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Thomas, das mit dem Weinen, da schliesse ich mich Peggy an. Das ist wirklich sehe sehr schön.

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Hallo,

 

ich kann diese Frage für mich nur damit beantworten, dass ich Zweifel an der Allmacht Gottes zulasse - auch wenn ich so in manche Glaubensnöte komme.....mir ist ein Gott lieber, der manchen Dingen genauso hilflos gegenübersteht wie wir alle, als wenn ich an der Barmherzigkeit Gottes zweifeln müsste.

 

Das Hilfskonstrukt, dass sämtliches Unglück dieser Welt in der Freiheit des Menschen begründet liegt, befriedigt micht nicht.

Das passt schon bei vielen Naturkatastrophen nicht. Man kann doch nicht allen Ernstes sagen, dass für diese IMMER der Mensch kausal ist......

 

Schöne Grüße!

Das Problem an einem nicht allmächtigen Gott ist, daß er einfach nicht plausibel ist. Wie sollte Gott etwas schaffen können und dann keine Macht über die Schöpfung haben. Das ergäbe nur dann Sinn, wenn er dies so gewollt hätte.

Wenn er sich also nach der Schöpfung heraushält, damit der Mensch machen kann, was er will. Dann wären wir aber wieder bei einer Erklärung durch den freien Willen.

 

Meine Antwort ist die, daß die Welt Naturgesetzen folgen muß, damit Freiheit möglich ist. Wenn es keine Naturgesetze gäbe, wie sollte da der Mensch handeln können? Wenn der Stein nicht hart wäre, dann könnten wir damit keine Häuser bauen - wenn er aber hart ist, dann kann ich damit auch einen Schädel einschlagen oder durch einen Steinschlag getötet werden.

Wenn Gott nun eine entschärfte Welt geschaffen hätte, daher immer eingreift, wenn es irgendwo brenzlig wird, dann wüßten wir, daß es einen Gott gäbe und eine freie und normale Entwicklung der Menschheit wäre nicht möglich.

 

Dann noch einige vielleicht harte Sätze: Wir alle wollen zwar Glück und Frieden im Diesseits, aber das Diesseits folgt eben Gesetzen, die wir nicht bestimmen, im Diesseits wird es daher immer unsägliches Leid geben und darum hoffen wir als Christen ja auch auf das Jenseits. Freue dich des Lebens und hilf dem Anderen so lange du es in diesem gefährdeten Dasein kannst. Habe die Hoffnung, daß Schmerz ein Ende findet und Trost im Jenseits wartet. Wenn es Gott nicht gäbe, welchen Trost hätten wir dann?

Man darf nie vergessen, daß alle Erstrebenswerte im Diesseits nur für diese Etappe erreicht werden kann und unsere Religion ihre Vollendung in der Ewigkeit findet. Man kann die Fragen nach dem Diesseits ohne Betrachtung des Jenseits nicht in einem christlichen Sinne beantworten.

 

Was unsere Gebet betrifft, da denke ich das so, daß wir nicht Gott dazu bewegen etwas zu tun, was wir wollen, sondern das wir im freien Willen uns Gottes Willen fügen, so daß er geschehen machen kann, was wir für unsere Not bedürfen und was von ihm für uns zugedacht wurde. So ähnlich meine ich, kann man das auch aus den Gedanken Thomas von Aquin und Rahner entnehmen. Gott kannte unsere Not bereits im Moment der Schöpfung.

bearbeitet von Sam_Naseweiss
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Wenn jemand an Krebs stirbt, ist Gott weder für den Krebs, noch für die Schmerzen des Patienten verantwortlich. Beide haben andere Ursachen.

Wie jetzt? Wenn Gott alles geschaffen hat und alles verursacht hat, also auch Krankheiten, Todesfälle, Unglücke. Alles was ist und geschieht, hat Gott so gewollt. Es ist nur nicht leicht, das zu verstehen. Ich tue es nicht.

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Also, ich habe hier einiges gelesen und bin zu dem Schluss gekommen die eigene Betroffenheit lässt die Grundannahmen vergessen:

 

1. Gott ist allmächtig

2. Gott ist ewig

3. Gott ist alles

 

Das bedeutet doch, dass Gott als Schöpfer des Endlichen zwangsläufig den Anfang und das Ende kennt und zwar bereits im Akt der Schöpfung.

 

Der Mensch ist von IHM mit freiem Willen ausgestattet worden.

 

Daraus folgt, dass eine jede Entscheidung eines jeden Menschen (vom ersten an) den Fortgang der Geschichte beinflusst, also ändert. Daraus entwickeln sich eine Unzahl an möglichen menschheitsgeschichtlichen Wegen im geschaffenen endlichen Raum. Auch diese kennt Gott alle. Durch den dem Menschen gegebenen freien Willen wird sich letztendlich genau ein Weg vom Anfang der Schöpfung bis zu Ihrem Ende herausgestellt haben.

Und auch dieser Weg ist Gott unzweifelhaft bekannt. Dennoch begleitet er jeden Menschen und bietet Entscheidungshilfe durch Wort, Vorbilder, Gesetze und letztlich durch seinen Sohn selbst. Was der Mensch aber daraus macht liegt durch den übertragenen freien Willen an ihm selbst. Der Zustand der Welt und die daraus resultierenden Ereignisse haben wir uns daher ausschliesslich selber zuzuschreiben (Es gelten natürlich die Unwegbarkeiten (Naturgesetze) die die Schöfung als solche mit sich bringt zusätzlich). Und für diesen Weg zu dem wir alle beigetragen haben, beitragen und beitragen werden sind wir alle zusammen im allgemeinen und jeder Einzelne in speziellen verantwortlich, dem Nächsten und Gott

Im Großen und Ganzen sehe ich das auch so. Das Leid der Welt ist aber schier unerträglich, wollte man es in seinem Geiste auch nur in einem größeren Maßstab fassen. Letztendlich bleibt da nur ein Vertrauen in einen Gott, der den Menschen zur Liebe und Moral fähig macht, daß am Ende aller Tage alles Leid getröstet sein wird und für den, der dies will und zuläßt zu einem erlösten und glücklichen Dasein verhilft.

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Hallo nochmal,

 

ich finde, das passt auch ganz gut dazu:

 

Man weiß von manchem Strenggläubigen, daß er an Gott irre ward, weil ihn ein großes Unglück traf - mochte er es auch selbst verschuldet haben; doch man hat noch keinen gesehen, der seinen Glauben darum verlor, weil ihm ein unverdientes Glück zuteil wurde.

(Arthur Schnitzler (1862 - 1931), österreichischer Dramatiker und Erzähler)

 

Manchmal denke ich, dass das Hadern mit einem entweder nicht allmächtigen oder nicht barmherzigen Gott vor allem mit großem Anspruchsdenken und mit wenig Vertrauen zu tun hat. Ich nehme mich selber da ausdrücklich nicht aus. Mir ging es nach einem für mich sehr traumatischen Todesfall auch so, dass ich hmm....ja im Grunde einfach sehr zornig war. Ich habe mich damals beim Aussuchen des Grabsteins sogar gegen ein Kreuz (weil christliches Symbol) ausgesprochen. Konnte mich aber Gott sei Dank nicht durchsetzen :lol: ... Ich erzähle das nur, weil das Zitat oben Menschen, denen Schreckliches widerfuhr, einfach nur wie Hohn vorkommen muss. Aber ich kann dem mit mehr Abstand zustimmen....

 

Was mich sehr beeindruckt hat, war die Aussage von Tsunami-Opfern damals......Sinngemäß: "Ich habe alles verloren, meine Familie, mein Hab und Gut...ich habe jetzt nur noch Gott/Buddha/wenn auch immer......Das zeigt mir einen wirklich sehr starken Glauben und ein großes Vertrauen in seine Güte und sein Wirken.

 

Schöne Grüße

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uiiii, ich habe schon Sorge, dass das zu hart ankommt, was ich geschrieben habe. Natürlich ist es sehr menschlich, zu klagen und zu hadern, wenn einem was Schlimmes passiert ist..........Also ich bin sicher die Letzte, die darüber urteilen würde und darf, denn mir ging es ja selber so.

Und einen so unerschütterbaren Glauben zu haben, ist wohl nur ein Idealfall, von dem auch ich weit entfernt bin.

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Was hat die notwendige menschliche Freiheit mit Naturkatastrophen, Unfällen, Unglücken zu tun? Es gibt doch Tsunamis, Erdbeben, Epidemien(Viren), die von keinem Menschen gemacht oder beeinflusst wurden.

Gemacht nicht. Beeinflusst schon. Wider besseres wissen.

 

Seit Jahrzehnten wird in Indonesien jeder m2 irgendwie "brauchbar" gemacht. Die in den letzten 20 Jahren gesprengten Korallenriffe, abgebrannten Mangrovenwälder und ausgetrockneten Sümpfe in Küstennähe hätten die Tsunamis weit besser aufgehalten und entschärft als die zubetonierten Küstenlandschaften ala Phuket oder Banda Aceh. An Orten, wo sie noch existierten, gab es praktisch keine Opfer.

 

Ähnliches gilt für New Orleans. Hurrikanes gab es schon immer, wohl auch in dieser Stärke, nur waren die Auswirkungen niemals so brutal.

 

Und der SARS-Virus konnte sich über halb Asien und sogar nach Kanada verbreiten, weil China die Sache aus Prestigedenken lange Zeit verheimlichte und die Ärzte in den anderen Ländern keine Ahnung hatten, daß sie es mit einer neuen Krankheit zu tun haben; die Symptome sind fast gleich wie die einer schweren Grippe; Fieber, Kopfweh, Unwohlsein, später Durchfall und auch Lungenentzündung.

 

All das waren freie Entscheidungen von Menschen über die Zeit. Gottes Schöpfung hat(te) einen tiefen Stellenwert. Wir plündern sie aus, statt sie zu achten und mit ihr zu leben. Leider hat sich die Kirche auch nicht immer nur mit Ruhm bekleckert, sondern läuft jetzt mE einfach dem grünen Zeitgeist hinterher. Manchmal wünsche ich ihr etwas weniger "heilig" und etwas mehr "Geist". :lol:

 

Gruß

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Also ich bin nach solchen "Ereignissen" immer sehr betroffen und auch sehr, sehr traurig.

Sicher ist der Mensch frei. Und das ist das größte Geschenk Gottes. Aber oft sind wir Menschen eben doch nicht frei.

Ich weiß wirklich nicht, ob ich an die Existenz des Teufels glauben soll, aber ist er da nicht im Spiel? Wenn der Hubschrauber genau über der Seilbahn die Ladung verliert und die Seilbahn abstürzt??? Sind das nicht ein paar Zufälle zuviel?

 

Bei vielen Unfällen und Unglücken bin ich einfach nur sprachlos.

 

 

Ich möchte euch noch was erzählen:

 

Es war vor etwa 3 Jahren. Ich fuhr mit der Nachbargemeinde in die Firmfreizeit nach Assisi. Von den Teilnehmern kann ich vorher niemanden und die Firmanden waren auch schon "älter", alle 17 oder 18.

 

Ein Firmand, Christian, war dem Glauben sehr skeptisch gegenüber. Er sagte: An Gott glauben, das ist doch nur was für alte Menschen oder Kranke, halt für Menschen, die bald sterben.

 

Im ersten Moment waren wir traurig über diese Aussage, denn ein entscheidendes Glaubenserlebnis muß jeder für sich selbst machen.

Naja, wir blieben noch 10 Tage in Assisi und haben viel erlebt und gelernt.

 

Auf der Heimreise dann sprach Christian den Gemeindepriester an und sagte: Herr XY ich weiß jetzt, daß es Gott gibt und ich glaube auch an ihn. Aber ich kann heute nicht versprechen, daß ich jetzt jeden Sonntag in die Kirche komme. Aber bitte Herr Pfarrer, wenn es etwas zu tun gibt, dann melden Sie sich bei mir. Ich bin da.

Wir waren alle sehr glücklich. Christian hatte die Liebe Gottes kennengelernt und gespürt.

 

Das war Anfang Juni.

 

Am 6. Juli sollte die Firmung sein.

 

Am 5. Juli starb Christian bei einem Autounfall.

Das Auto wurde von meinem Cousin an einen Baum gefahren. Sie fuhren zu schnell von der Schule nach Hause.

Der erste am Unfallort war merkwürdiger weise mein Vater, der zufällig auf dieser Strasse unterwegs war.

 

Mein Cousin war rechtlich schuld an dem Unfall, wurde aber von der Richterin zu keiner Strafe verurteilt.

Noch heute leidet er jeden Tag wegen dem Verlust seines besten Freundes.

 

Uns außenstehenden bleibt "nur" das Gebet.

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Ich möchte nochmal auf die vielen Hinweise eingehen, die da sagen z.B. Naturkatastrophen (Erdbeben etc.) unterliegen nicht der Entscheidungskompetenz und damit dem Willen des Menschen. Das ist richtig. Dabei wird aber ausser Acht gelassen, dass wir als Schöpfung endlich sind. Dies ist ein Basisfakt, dass, weile es grundlegend ist, bei keiner Überlegung einfach aussen vor gelassen werden darf.

Mit der Geburt leben wir unabwendbar unserem biologischen Tod entgegen. Dies ist für jeden von uns zunächst einmal eine unvermeidbare Gewalteinwirkung. Da das auf jeden Fall passiert, ist das wie des Todes fast schon eine Randerscheinung in der grundsätzliche Überlegung. Über das Warum geben uns die Schriften Auskunft: Durch den Sündenfall, also die Anmassung des gottebenbildlichen Adam zu sein bzw. zu werden wie Gott wurde diesem der Zugang zum Baum des Lebens verwehrt. Man stelle sich nur mal vor, wir in unserer Ein- und Beschränktheit würden auch noch ewig leben! Erst durch Jesus ist uns der Weg zum Baum des Lebens wieder möglich, aber nicht innerhalb der endlichen Schöpfung

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Ich weiß wirklich nicht, ob ich an die Existenz des Teufels glauben soll, aber ist er da nicht im Spiel? Wenn der Hubschrauber genau über der Seilbahn die Ladung verliert und die Seilbahn abstürzt??? Sind das nicht ein paar Zufälle zuviel?

Liebe Sandra!

Die göttliche Offenbarung, die Kirche lehren uns, dass der Teufel und Dämonen existieren. Wie weit dem Widersacher das Einwirken in die Schöpfung erlaubt ist, wissen wir nicht.

 

Eines dürfen wir allerdings mit Paulus sagen: "Ob wir leben oder ob wir sterben wir gehören dem Herrn." (Das gilt vor allem für jene, die ihr Leben in Verbindung mit Gott leben).

 

Die Ausführungen von mgilhaus finde ich durchaus trefflich: Sobald wir geboren sind, beginnen wir auf den physischen Tod zuzugehen- unausweichlich. Das "Wie" trifft uns manchmal sehr hart. Das Gebet und das Vertrauen auf das ewige Leben können uns Hoffnung geben.

bearbeitet von Mariamante
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Eines dürfen wir allerdings mit Paulus sagen: "Ob wir leben oder ob wir streben wir gehören dem Herrn."

"Ob wir leben oder ob wir streben wir gehören dem Herrn."

 

Guter Schreibfehler: Streben statt sterben.

 

 

gruss

peter

bearbeitet von pmn
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Eines dürfen wir allerdings mit Paulus sagen: "Ob wir leben oder ob wir streben wir gehören dem Herrn."

"Ob wir leben oder ob wir streben wir gehören dem Herrn."

 

Guter Schreibfehler: Streben statt sterben.

 

 

gruss

peter

Lieber Peter!

 

Danke für Die Aufmerksamkeit. Bis vor kurzem habe ich lange nichts von Dir gelesen. Hattest du Foren- Urlaub?

 

Du hast recht: Wer ständig strebend sich bemüht......

 

Herzlichen Segensgruß

Peterius

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