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EKD steigt aus Einheitsübersetzung aus.


OneAndOnlySon

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Die EKD geht doch sicher nicht grundsätzlich davon aus, dass alles, was aus Rom kommt, für die deutschen Bischöfe belanglos ist? Da hätte man gleich anfragen können, was das für die Zusammenarbeit bedeutet.

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Die EKD geht doch sicher nicht grundsätzlich davon aus, dass alles, was aus Rom kommt, für die deutschen Bischöfe belanglos ist?  Da hätte man gleich anfragen können, was das für die Zusammenarbeit bedeutet.

Wovon sprichst du jetzt genau?

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Die EKD geht doch sicher nicht grundsätzlich davon aus, dass alles, was aus Rom kommt, für die deutschen Bischöfe belanglos ist?  Da hätte man gleich anfragen können, was das für die Zusammenarbeit bedeutet.

Wovon sprichst du jetzt genau?

Meines Wissens kennen evangelische Theologen die römischen Texte recht gut und wissen sie auch entsprechend zu deuten, ebenso wissen sie über die Verbindlichkeit für die kath. Kirche gut Bescheid. (Das "grundsätzlich" hat sich darauf bezogen, dass deutsche Bischöfe in Bezug auf die "Beratung mit Schein" bei der Abtreibung oder auch bei der Geschiedenen-Pastoral eigene Positionen bezogen haben). Also hat man von ev. Seite seit Erscheinen des Dokuments diese Vorgaben gekannt und hätte viel eher reagieren können (und m.E. müssen).

Wenn nach so langer Zeit festgestellt wird, dass da ein Hindernis ist, macht mich das auch im "normalen" zwischenmenschlichen Bereich skeptisch, ob das wirklich der zu diesem Zeitpunkt springende Punkt ist (oder ob er sich gerade nur günstig anbietet). Ich habe ähnliches oft im zwischenmenschlichen Bereich erlebt, Theologen jeder Couleur sind auch nur Menschen.

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Das ganze hätte doch eigentlich im Vorfeld der Revision geregelt werden können. Man hätte die Erwartungen beider Seiten an die revidierte EÜ aufstellen können und gesehen, was da dann vielleicht hinten runter fällt.

Wir befinden uns noch im Vorfeld. Man hat noch gar nicht mit der Arbeit an der EÜ begonnen, Kardinal Lehmann spricht in seiner Erklärung zur Absage der EKD von einer geplanten Revision.

 

Ob die Begründung der EKD wirklich vorgeschoben ist? Es ist zwar richtig, daß die Instruktion schon vier Jahre alt ist, es war bisher aber nicht klar, ob und inwieweit sie der Revision der EÜ zugrunde gelegt würde. Nachdem seitens der KK nun klargestellt wurde, daß die Instruktion beachtet werden soll – und wohl auch muß, wenn die revidierte Fassung der EÜ für den liturgischen Gebrauch geeignet sein soll –, hat die EKD abgesagt. Das wirkt auf mich nicht vorgeschoben.

 

 

Artus

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Meines Wissens läuft die Planung der Revision schon eine ganze Weile (weil ich bei Kritik an der Übersetzung darauf hingewiesen worden bin!)

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Die EKD geht doch sicher nicht grundsätzlich davon aus, dass alles, was aus Rom kommt, für die deutschen Bischöfe belanglos ist?  Da hätte man gleich anfragen können, was das für die Zusammenarbeit bedeutet.

Wovon sprichst du jetzt genau?

Meines Wissens kennen evangelische Theologen die römischen Texte recht gut und wissen sie auch entsprechend zu deuten, ebenso wissen sie über die Verbindlichkeit für die kath. Kirche gut Bescheid. (Das "grundsätzlich" hat sich darauf bezogen, dass deutsche Bischöfe in Bezug auf die "Beratung mit Schein" bei der Abtreibung oder auch bei der Geschiedenen-Pastoral eigene Positionen bezogen haben). Also hat man von ev. Seite seit Erscheinen des Dokuments diese Vorgaben gekannt und hätte viel eher reagieren können (und m.E. müssen).

Wenn nach so langer Zeit festgestellt wird, dass da ein Hindernis ist, macht mich das auch im "normalen" zwischenmenschlichen Bereich skeptisch, ob das wirklich der zu diesem Zeitpunkt springende Punkt ist (oder ob er sich gerade nur günstig anbietet). Ich habe ähnliches oft im zwischenmenschlichen Bereich erlebt, Theologen jeder Couleur sind auch nur Menschen.

Ah, jetzt verstehe ich. Also hier mal ein Zitat aus dem FAZ-Artikel

 

In Ziffer 40 der Instruktion heißt es, bei der Übersetzung sei darauf zu achten, "daß nicht ein Wortschatz oder ein Stil übernommen wird, die das katholische Volk mit dem Sprachgebrauch nichtkatholischer kirchlicher Gemeinschaften oder anderer Religionen verwechseln könnte, damit dadurch nicht Verwirrung oder Ärgernis entsteht". Das bezieht sich auf evangelische Kirchen, die nach römischem Verständnis keine Kirchen, sondern nur kirchliche Gemeinschaften sind, und deren reformatorisch geprägtes Vokabular

 

Wenn das so wirklich stimmt, hätte man sich natürlich auch gleich zurückziehen können. Aber vielleicht hat man ja gedacht, wird alles nicht so heiß gegessen wie gekocht, mal sehen, wie sich das auf die praktische Arbeit auswirkt. Wenn man sich einmal im Jahr um ein Wort streitet, ist das ja noch keine so große Beeinträchtigung. Aber wenn so nach und nach bei jeder Meinungsverschiedenheit auf die Instruktion verwiesen wird und es heißt: "das klingt protestantisch, das können wir so nicht akzeptieren" (oder auch "damit kommen wir nicht durch"), dann kann man doch irgendwann die Geduld verlieren? Ob eine bestimmte Übersetzung dagegen verstößt oder nicht, das ist doch wohl viel mehr Definitionssache als ein Verstoß gegen klar formulierte Verbote (wie das Verlassen des Altarraums beim Friedensgruß oder die gemeinsame Kommunion mit den Kommunionhelfern, um mal zwei Beispiel aus RS heranzuziehen). Da ist die Grenze zwischen "erlaubt" und "unerlaubt" doch wohl viel offensichtlicher.

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Das ganze hätte doch eigentlich im Vorfeld der Revision geregelt werden können. Man hätte die Erwartungen beider Seiten an die revidierte EÜ aufstellen können und gesehen, was da dann vielleicht hinten runter fällt.

Wir befinden uns noch im Vorfeld. Man hat noch gar nicht mit der Arbeit an der EÜ begonnen, Kardinal Lehmann spricht in seiner Erklärung zur Absage der EKD von einer geplanten Revision.

 

Ob die Begründung der EKD wirklich vorgeschoben ist? Es ist zwar richtig, daß die Instruktion schon vier Jahre alt ist, es war bisher aber nicht klar, ob und inwieweit sie der Revision der EÜ zugrunde gelegt würde. Nachdem seitens der KK nun klargestellt wurde, daß die Instruktion beachtet werden soll – und wohl auch muß, wenn die revidierte Fassung der EÜ für den liturgischen Gebrauch geeignet sein soll –, hat die EKD abgesagt. Das wirkt auf mich nicht vorgeschoben.

 

 

Artus

Ich weiß auch nicht so recht, ob die Begründung vorgeschoben wurde. Ich stelle mir den Ablauf seit 2001 in etwa so vor:

 

Das Papier aus Rom erscheint und muss erst einmal in Ruhe gesichtet werden. Alle Seiten müssen sich klar werden, in wie weit welche Punkte für die Revision der EÜ von Bedeutung sein könnten und wie diese zu den eigenen Zielen und denen der anderen passen. Hierüber kann gut und gerne ein halbes Jahr, ein Jahr oder mehr verstreichen. Die für die Revision bei der EKD zuständigen Stellen werden ja sicherlich keinen Stab nur für die Sichtung von vatikanischen Dokumenten bereithalten - also wird sich im Zweifelsfall ein Sachbearbeiter durch das Dokument gearbeitet haben und bei den entsprechenden Stellen Informationen eingeholt haben. Das kann sehr lange dauern.

 

Dann werden wohl interne Gespräche zur Bewertung der kritischen Punkte eingesetzt haben. Gefolgt von Rücksprachen mit der Bischofskonferenz, die gewisse Themen an den Vatikan weiterreichen musste. Antwort aus Rom kommt auch nicht immer innerhalb von 3 Tagen, sondern kann Monate auf sich warten lassen - speziell, wenn zwei wichtige Anliegen, wie die Liturgie und die Ökumene gegeneinander abgewogen werden müssen und verschiedene vatikanische Räte beteiligt sind. Zwischen diesen müssen ja auch wieder Absprachen laufen. Die letztlichen Antworten gehen zurück an die Bischofskonferenz und nach einer Weile der Bearbeitung an die EKD. Dort müssen sie gesichtet und ausgewertet werden und das ganze geht von vorne los.

 

So ein Prozess kann aus meiner Sicht gerne mehrere Jahre dauern. Besonders, wenn man erst im Stadium der Vorbereitung einer Revision ist und nur kleine Mitarbeiterstäbe zur Verfügung stehen.

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@OneAndOnlySon

Mit der Darstellung dürftest Du der Wahrheit ziemlich nahegekommen sein. So ähnlich stelle auch ich mir das vor,

 

Ich vermute außerdem, daß man seitens der Deutschen Bischofskonferenz ein bißchen laviert (oekumenisch geschunkelt) hat, in der Hoffnung, um des Projekts einer gemeinsamen Revision der EÜ willen die Instruktion großzügig handhaben zu können. Aber letztlich hat sich wohl die Einsicht durchgesetzt, daß die Vorgaben eingehalten werden müssen, denn eine Bibelübersetzung, die für den liturgischen Gebrauch nicht zugelassen wird, wäre weitgehend wertlos. Und nachdem das nun endlich klar ist, hat die EKD abgesagt. Es ist auch schwer vorstellbar, daß die evangelischen Kirchen eine Bibelübersetzung verwenden, deren Gebrauch von einer römischen Genehmigung abhängt.

 

 

Artus

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Was heißt das jetzt eigentlich für Johannes Normalkatholik?

 

Wenn man ja anscheinend davon ausgehen muss, daß die römische Übersetzung u.U. aufgrund der liturgischen Besonderheiten nicht besonders texttreu ist, besser die Rev.Elberfelder lesen?

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Also, mein AT-Prof hat immer behauptet, dass Hebräisch die Sprache des Himmels und der Engel sei (und deshalb jeder solange im Fegefeuer bleiben müsse, bis er sich gut in Hebräisch verständigen kann). Vorsicht: das ist kein Glaubenssatz der KK!!

D.h. die Engel haben Herbaeisch gesprochen, bevor sich die Sprache entwickelt hatte?

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Was heißt das jetzt eigentlich für Johannes Normalkatholik?

 

Wenn man ja anscheinend davon ausgehen muss, daß die römische Übersetzung u.U. aufgrund der liturgischen Besonderheiten nicht besonders texttreu ist, besser die Rev.Elberfelder lesen?

Also es schadet NIE, eine zweite Übersetzung (vor allem die rev. Elberfelder) zur Hand zu nehmen und nach Möglichkeit auch die Urtexte zu konsultieren, wenn es erhebliche Unterschiede gibt.

 

Man kann aber auch weiterhin die (alte) EÜ verwenden. In wieweit die revidierte Fassung dann noch eine Übersetzung ist oder eher eine Interpretation der Bibel, muss man mal abwarten.

 

Ich fänd es übrigens garnicht schlimm, wenn eine ökumenische Revision für den liturgischen Gebrauch ungeeignet wäre. Das ist nicht der wichtigste Einsatzort der Bibel. Hier könnten wir auch bei der alten EÜ bleiben, die ja nach wie vor gültig bleibt. Außerdem gibt es in der Liturgie die Auslegung in der Homilie, die mögliche Übersetzungsschwächen ausbügeln kann. Wichtig ist eine gute Übersetzung für den heimischen Gebrauch und die Katechese.

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Es ist auch schwer vorstellbar, daß die evangelischen Kirchen eine Bibelübersetzung verwenden, deren Gebrauch von einer römischen Genehmigung abhängt.

Das haben die Zeitungen auch geschrieben, aber es leuchtet mir nicht wirklich ein. Warum sollten die Protestanten nicht eine Übersetzung verwenden, die die EKD abgesegnet hat? Man kann ja in Deutschland auch Medikamente nehmen, die anderswo verboten sind.

 

Übrigens, welches Ziel hat eigentlich die geplante Revision?

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In wieweit die revidierte Fassung dann noch eine Übersetzung ist oder eher eine Interpretation der Bibel, muss man mal abwarten.

Ich habe im Lateinstudium gelernt, dass jede Übersetzung eine Interpretation ist.

Außerdem gibt es ja den schönen Ausspruch "traditores - proditores": Übersetzer sind Verräter (nicht weil sie uns den Text verraten, sondern weil sie Verrat am Text üben), das ist natürlich überspitzt, es soll darauf hinweisen, dass nur die Beschäftigung mit dem Urtext zu einem schlüssigen Ergebnis führen kann.

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Übrigens, welches Ziel hat eigentlich die geplante Revision?

Gute Frage, das wüßte ich auch gerne. Ich lese zwar täglich Zeitung, gedruckt und online, daß aber eine Revision der EÜ geplant ist, habe ich erst durch diesen Thread erfahren.

Aus der Erklärung Kardinal Lehmanns zur Absage der EKD ist zu entnehmen, daß die Revision der EÜ in einem Zusammenhang mit der Überarbeitung des Gotteslobs und des Deutschen Meßbuchs steht. Aber was heißt das?

 

Ich hoffe jedenfalls, daß es triftigere Gründe gibt als die Anpassung an eine politisch korrekte Sprache und die Schlechtschreibreform. Darauf könnte ich händeringend verzichten.

 

 

Artus

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Wenn man ja anscheinend davon ausgehen muss, daß die römische Übersetzung u.U. aufgrund der liturgischen Besonderheiten nicht besonders texttreu ist, ...

Das scheint mir die Unterstellung der EKD zu sein, während, positiv gewertet, die Forderung nach Nichtübernahme eines bestimmten Wortschatzes oder Stils genau die Befreiung von vorgegebenen stilbedingten Interpretationen als Ziel haben kann. Wenn z.B. Rom den Rang der Lutherübersetzung deutlich hintenansetzen wollte, könnte dies eine stärkere Rolle der Urtexte bewirken und müßte keineswegs ein Weniger an Texttreue zur Folge haben. Ich denke, man sollte mit der hier immer mitschwingenden Verdächtigung dem Vatikan gegenüber, er wolle die Texte auf liturgische Traditionen der Römischen Kirche hin frisieren, sehr vorsichtig sein.

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Übrigens, welches Ziel hat eigentlich die geplante Revision?

Gute Frage, das wüßte ich auch gerne. Ich lese zwar täglich Zeitung, gedruckt und online, daß aber eine Revision der EÜ geplant ist, habe ich erst durch diesen Thread erfahren.

Aus der Erklärung Kardinal Lehmanns zur Absage der EKD ist zu entnehmen, daß die Revision der EÜ in einem Zusammenhang mit der Überarbeitung des Gotteslobs und des Deutschen Meßbuchs steht. Aber was heißt das?

 

Ich hoffe jedenfalls, daß es triftigere Gründe gibt als die Anpassung an eine politisch korrekte Sprache und die Schlechtschreibreform. Darauf könnte ich händeringend verzichten.

 

 

Artus

Solche Aktionen dienen regelmäßig dazu, irgendwelche Kommissionen oder Räte in Gang zu halten, auf daß für ein paar mehr oder weniger wichtige Leute ein bezahltes Pöstchen herausspringt. Wenn die EKD hier kein Geld mehr übrig hat, sollte die Bischofskonferenz auch beherzt zur Streichung der Revision schreiten. Für die normalen Gläubigen hat das keinerlei Bedeutung. Ich selbst lese lieber die Luther-Übersetzung, sie ist sprachlich schöner. Das hat meiner katholischen Überzeugung bis heute keinen Abbruch getan.

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Übrigens, welches Ziel hat eigentlich die geplante Revision?

Gute Frage, das wüßte ich auch gerne. Ich lese zwar täglich Zeitung, gedruckt und online, daß aber eine Revision der EÜ geplant ist, habe ich erst durch diesen Thread erfahren.

Aus der Erklärung Kardinal Lehmanns zur Absage der EKD ist zu entnehmen, daß die Revision der EÜ in einem Zusammenhang mit der Überarbeitung des Gotteslobs und des Deutschen Meßbuchs steht. Aber was heißt das?

 

Ich hoffe jedenfalls, daß es triftigere Gründe gibt als die Anpassung an eine politisch korrekte Sprache und die Schlechtschreibreform. Darauf könnte ich händeringend verzichten.

 

 

Artus

Solche Aktionen dienen regelmäßig dazu, irgendwelche Kommissionen oder Räte in Gang zu halten, auf daß für ein paar mehr oder weniger wichtige Leute ein bezahltes Pöstchen herausspringt. Wenn die EKD hier kein Geld mehr übrig hat, sollte die Bischofskonferenz auch beherzt zur Streichung der Revision schreiten. Für die normalen Gläubigen hat das keinerlei Bedeutung. Ich selbst lese lieber die Luther-Übersetzung, sie ist sprachlich schöner. Das hat meiner katholischen Überzeugung bis heute keinen Abbruch getan.

Na ja,

 

ich lese den Urtext und brauche überhaupt keine Übersetzung. Insofern würde ich Übersetzungen sowieso alle in die Tonne treten....

 

Nee, die Einheitsübersetzung gehört m.E. überarbeitet. Sie war ein erster guter Versuch, aber sie wird den Texten nicht immer gerecht. Dabei geht es nicht nur um die Übersetzungsvariante, sondern auch um den zugrundegelegten Text, insbesondere bei schwierigen Stellen. Insofern ist eine Revision zu begrüßen.

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Na ja,

 

ich lese den Urtext und brauche überhaupt keine Übersetzung. Insofern würde ich Übersetzungen sowieso alle in die Tonne treten....

 

Nee, die Einheitsübersetzung gehört m.E. überarbeitet. Sie war ein erster guter Versuch, aber sie wird den Texten nicht immer gerecht. Dabei geht es nicht nur um die Übersetzungsvariante, sondern auch um den zugrundegelegten Text, insbesondere bei schwierigen Stellen. Insofern ist eine Revision zu begrüßen.

Wenn man altgriechisch, hebräisch und lateinisch flüssig kann ist das ja auch eine gute Lösung.

 

Für mich scheidet das definitiv aus (und für Sprachkurse in dieser Hinsicht habe ich im Mom. weder Zeit noch Geld über).

 

Also bin ich darauf angewiesen, eine vernünftige Übersetzung an die Hand zu bekommen, die aussagt, was das Original aussagen wollte.

 

Und ganz ehrlich: da ist mir völlig egal, ob sich die Texte singen lassen oder nicht.

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Na ja,

 

ich lese den Urtext und brauche überhaupt keine Übersetzung. Insofern würde ich Übersetzungen sowieso alle in die Tonne treten....

 

Nee, die Einheitsübersetzung gehört m.E. überarbeitet. Sie war ein erster guter Versuch, aber sie wird den Texten nicht immer gerecht. Dabei geht es nicht nur um die Übersetzungsvariante, sondern auch um den zugrundegelegten Text, insbesondere bei schwierigen Stellen. Insofern ist eine Revision zu begrüßen.

Wenn man altgriechisch, hebräisch und lateinisch flüssig kann ist das ja auch eine gute Lösung.

 

Für mich scheidet das definitiv aus (und für Sprachkurse in dieser Hinsicht habe ich im Mom. weder Zeit noch Geld über).

 

Also bin ich darauf angewiesen, eine vernünftige Übersetzung an die Hand zu bekommen, die aussagt, was das Original aussagen wollte.

 

Und ganz ehrlich: da ist mir völlig egal, ob sich die Texte singen lassen oder nicht.

Was das Original aussagen wollte, wirst Du von den Menschen, die es verfasst haben, sowieso nicht mehr erfahren. Und wenn Du der Meinung bist, dass Gott durch die Bibel spricht, dann frag ihn doch am besten selbst und lies die Bibel betend! Beziehungsweise singend.

 

Praktisch empfehle ich Dir, so viele Übersetzungen wie möglich zu Rate zu ziehen. Jede hat ihre Sichtweise und ihre Tradition. Tendenz bei Zweifelsfällen: Die "katholischen" folgen der Septuaginta, die "evangelischen" historisch-kritischen Erwägungen (stimmt auch nicht immer) und Buber-Rosenzweig versuchen auf Teufel komm raus, alles dem Hebräischen abzuringen und dessen Klang auch noch im Deutschen nachzuahmen. Vergleiche sie alle und entscheide dann selbst. Eine sehr gute Hilfe sind die Anmerkungen der Jerusalemer Bibel.

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Ich habe im Lateinstudium gelernt, dass jede Übersetzung eine Interpretation ist.

Außerdem gibt es ja den schönen Ausspruch "traditores - proditores": Übersetzer sind Verräter (nicht weil sie uns den Text verraten, sondern weil sie Verrat am Text üben), das ist natürlich überspitzt, es soll darauf hinweisen, dass nur die Beschäftigung mit dem Urtext zu einem schlüssigen Ergebnis führen kann.

Du hast natürlich vollkommen recht damit, dass jede Übersetzung "nur" eine Interpretation ist. Allerdings darf man aus dieser Tatsache keine zu weitgehenden Schlüsse ziehen.

 

Zum Beispiel ist der "Verrat am Text" ein solcher zu weitgehender Schluss. Ich bin der Meinung, dass es sehr wohl so etwas wie eine ehrliche Übersetzung gibt, die die Aussage des Urtextes genügend genau darstellt. Es ist zum Beispiel möglich, konkurrierende Hypothesen aufzustellen, was der Text wohl "wirklich" sagen wollte, und diese mit Argumenten unterfüttern. Genau dieses findet im Übrigen statt, wenn man (wie wir alle hier) über einen alten Text diskutiert.

 

Manchmal wird man allerdings auf der Basis der vorliegenden Argumente keine Entscheidung treffen können, welche Hypothese die wahre Intention des Textes darstellt. In diesem Fall nützt es allerdings nichts, selber den Urtext zu lesen. Zumindest ich als philologischer Laie werde mehr davon haben, wenn ich mich auf die Argumente von Profis stütze, statt mir meine eigenen Laientheorien zusammenzuzimmern. Und wenn die Argumente der Profis für eine Entscheidung nicht ausreichen, dann bleibt die Frage nach der korrekten Übersetzung eben offen. Oder ich entscheide mich für die Version, die mir besser gefällt.

 

Nachtrag: Wirklich faszinierende Gedanken zum Thema Überstzungen und Übersetzbarkeit von Texten hat sich der amerikanische Physiker, Informatiker, Kognitionswissenschaftler und Philosoph Douglas R. Hofstadter gemacht (vor allem bekannt durch sein Buch "Gödel Escher Bach").

Wikipedia schreibt dazu

In Le Ton Beau De Marot: In Praise of the Music of Language (1997) diskutiert Hofstadter ausführlich die Frage der literarischen Übersetzung anhand des Gedichtes von Marot: "A une Damoyselle malade", dessen verschiedene Übersetzungen das Buch durchziehen und anhand zahlreicher anderer Werke. Insbesondere spielt die Schönheit der Sprache und die Übersetzbarkeit des Nichtübersetzbaren eine große Rolle. Wie dicht muss man am Original bleiben?
bearbeitet von Sokrates
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Ich bin der Meinung, dass es sehr wohl so etwas wie eine ehrliche Übersetzung gibt, die die Aussage des Urtextes genügend genau darstellt. Es ist zum Beispiel möglich, konkurrierende Hypothesen aufzustellen, was der Text wohl "wirklich sagen wollte, und diese mit Argumenten unterfüttern. Genau dieses findet im Übrigen statt, wenn man (wie wir alle hier) über einen alten Text diskutiert.

 

Manchmal wird man allerdings auf der Basis der vorliegenden Argumente keine Entscheidung treffen können, welche Hypothese die wahre Intention des Textes darstellt. In diesem Fall nützt es allerdings nichts, selber den Urtext zu lesen. Zumindest ich als philologischer Laie werde mehr davon haben, wenn ich mich auf die Argumente von Profis stütze, statt mir meine eigenen Laientheorien zusammenzuzimmern. Und wenn die Argumente der Profis für eine Entscheidung nicht ausreichen, dann bleibt die Frage nach der korrekten Übersetzung eben offen. Oder ich entscheide mich für die Version, die mir besser gefällt.

Es ist eben -in meinen Augen- das Problem, dass manche Profis das nicht zugeben können.

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Auch der hl. Hieronymus hat eine sehr schöne Bibel für alle Christen geschrieben.

Die auch revidiert wurde

Sogar schon zweimal: nach dem Konzil von Trient und nach dem Vat. II (-> Vulgata nova)!

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Manchmal wird man allerdings auf der Basis der vorliegenden Argumente keine Entscheidung treffen können, welche Hypothese die wahre Intention des Textes darstellt. In diesem Fall nützt es allerdings nichts, selber den Urtext zu lesen. Zumindest ich als philologischer Laie werde mehr davon haben, wenn ich mich auf die Argumente von Profis stütze, statt mir meine eigenen Laientheorien zusammenzuzimmern. Und wenn die Argumente der Profis für eine Entscheidung nicht ausreichen, dann bleibt die Frage nach der korrekten Übersetzung eben offen. Oder ich entscheide mich für die Version, die mir besser gefällt.

Genau für solche nicht seltenen Fälle gibt es ja auch das Verfahren, in kommentierten Bibelausgaben (nicht nur, aber m.E. besonders gut in der Jerusalemer) in der Fußnote auf andere Lesarten und Übersetzungsmöglichkeiten hinzuweisen.

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