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Katholisch in pluraler Gesellschaft


overkott

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Was bedeutet es für Evangelische und katholische Christen in einer pluralen Gesellschaft ihren Glauben zu bekennen?

 

Ist das was Besonderes?

 

Ist das normal?

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Franciscus non papa

was ist "normal"???

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Was bedeutet es für Evangelische und katholische Christen in einer pluralen Gesellschaft ihren Glauben zu bekennen?
Es bedeutet: Dass der Christ seinen Glauben umso besser kennen sollte. Unsere mediendiktierte Gesellschaft verführt durch ihre Spassdoktrin dazu, das Christentum zu unterminieren und zu einer Art Spassreligion zu machen, wo vom christlichen Glauben das angenommen wird, was zur Spassgesellschaft dazu passt. Die Predigt vom Kreuz z.B. ist etwas, das auch heute nicht genehm ist.
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Es bedeutet: Dass der Christ seinen Glauben umso besser kennen sollte.

 

Für mich bedeutet es positiver ausgedrückt, dass ich meinen Glauben bewusster kennenlerne. Ich kenne noch eine Zeit und Gegend, wo das Glauben so versteinert normal war. Im pluralen Hamburg, das einen sehr von der Religion entfernen kann, oder im fernen Berlin, wo genau wie hier die Katholiken sehr in der Minderzahl sind, da glaubt es sich bewusster und das ist ziemlich schön.

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Was ist katholisch?

Katholisch kommt vom Griechischen:

 

- "kat holes tes ges"

 

wörtlich also:

 

- "Über die ganze Erde hin"

 

d.h., allumfassend.

 

Äußern tut sich das in etwa darin, daß die katholische Kirche nicht eine Kirche für Intellektuelle ist, sondern eine Kirche wo alles mögliche vertreten ist, sowohl Philosophen als auch Volksfrömmigkeit. Zugestanden ist, selbst der Philosoph weiß es nicht so genau, wo denn sein eigener Glaube einen Anhauch von Volksfrömmigkeit hat, denn jegliches Gebet und jegliche Liturgie ist von menschlichen und von kulturellen Aspekten gar nicht zu trennen, von daher ist im Glauben immer ein kleines Stück Volksfrömmigkeit gegeben. Die katholische Kirche ist also eigentlich eine "Volkskirche", die sich aus einer jüdischen elitären Sekte gebildet hat, genannt "Christen".

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Was bedeutet es für Evangelische und katholische Christen in einer pluralen Gesellschaft ihren Glauben zu bekennen?

 

Ist das was Besonderes?

 

Ist das normal?

Frag mal die Christen in der ehemaligen DDR. Für die war das "normal". Ich behaupte sogar, daß sich die meisten von ihnen insgeheim diesen Zustand des Durchhaltens im Glauben zurückwünschen. Mir geht es jedenfalls oft so (natürlich, ohne mir die DDR zurückzuwünschen). Ich kann manchmal die ganze Aufgeregtheit mancher Christen nicht verstehen, wenn mal wieder ein Gesetz beschlossen wurde was nicht mit der Lehre der Kirche konform geht. Seinen Glauben muß der Christ doch eh leben. Unabhängig von der ihn umgebenden Gesellschaft.

Gruß Berno

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Im pluralen Hamburg, das einen sehr von der Religion entfernen kann, oder im fernen Berlin, wo genau wie hier die Katholiken sehr in der Minderzahl sind, da glaubt es sich bewusster und das ist ziemlich schön.

 

Ich muss mich selbst relativieren. Das ist ziemlich anstrengend. In einer pluralen Gesellschaft merkt man zum einen, wie sehr man doch in dem eigenen Glauben verwurzelt ist, muss sich aber auch mit anderen Glaubensformen inklusive des Atheismus auseinandersetzen. Das schärft den Verstand und das Bewusstsein (was ich schön finde), verunsichert aber auch und die früher im Dorf erfahrene Aufgehobenheit in einer großen Kirche wird bei mir in der unreligiösen und pluralen Stadt ständig zur Frage: Kann ich all ihre Glaubenssätze und all ihr Handeln mittragen, kann ich ganz zur katholischen Kirche dazugehören?

 

Katholikin sein ist in Hamburg gar nicht normal. Ich wollt es wäre etwas normaler. Nicht so normal, dass ich nichts anderes mehr mitkriegen würde, aber so, dass es mehr Verständnis für mein Interesse an (katholischer) Religion gäbe, ich gleichgesinnte Leute nicht wie Stecknadeln im Heuhaufen suchen müsste.

 

Das sich-Bekennen ist hier egal für welchen Glauben (außer den atheistischen) überhaupt nicht normal. Glauben ist (in ganz Deutschland??) Privatsache. Schön und gut, leider bewirkt diese Haltung aber, dass Bekenntnisse zum Glauben und Gespräche darüber geradezu tabu sind. Nein, man spricht nicht darüber. Man fürchtet sehr schnell in eine Ecke geschoben zu werden. Ich bemerke, dass ich religiös begründete Beiträge von mir in Diskussionen um die weite Welt ganz ohne die religiöse Begründung mache.

 

Wie anders war da ein lieber Freund von mir, der grad vor zwei Wochen tragisch gestorben ist, Abdullahi, ein Muslim aus Niger: Der redete frei von der Leber weg über Gott und die Welt und ließ Gott dabei tatsächlich nicht aus, wie es bei uns hier üblich ist. Er redete oft und frei wie selbstverständlich über seine religiösen Bekenntnisse und schien mir dabei ganz bei sich zu sein, ungebrochen, aufrecht sich dem Respekt der Mitmenschen anvertrauend.

 

DAS sollte normal sein.

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Was bedeutet es für Evangelische und katholische Christen in einer pluralen Gesellschaft ihren Glauben zu bekennen?

 

Ist das was Besonderes?

 

Ist das normal?

Wie soll man jetzt genau seinen Glauben bekennen? Beten in der Kantine, oder einen Anstecker tragen "Bin Christ" oder durch Versuche andere zu bekehren? Im "normalen" Alltag gibt es ja gar nicht so viele Gelegenheiten sich zu bekennen, oder?

Man sollte aber nicht wegducken wenn es sich eben doch ergibt. Je selbstverständlicher man im Gespräch einfach zu dem steht was man ist und glaubt, umso einfacher wird es. Man wird nämlich durchaus akzeptiert mit seinem Glauben und häufig merkt man dann, dass man gar nicht so alleine ist, wie gedacht :lol:

 

 

Sarrha

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Katholikin sein ist in Hamburg gar nicht normal. Ich wollt es wäre etwas normaler. Nicht so normal, dass ich nichts anderes mehr mitkriegen würde, aber so, dass es mehr Verständnis für mein Interesse an (katholischer) Religion gäbe, ich gleichgesinnte Leute nicht wie Stecknadeln im Heuhaufen suchen müsste.

Wie steht es denn mit gleichgesinnten Leuten in der hl. Messe oder in Kreisen?

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Franciscus non papa
Katholikin sein ist in Hamburg gar nicht normal. Ich wollt es wäre etwas normaler. Nicht so normal, dass ich nichts anderes mehr mitkriegen würde, aber so, dass es mehr Verständnis für mein Interesse an (katholischer) Religion gäbe, ich gleichgesinnte Leute nicht wie Stecknadeln im Heuhaufen suchen müsste.

Wie steht es denn mit gleichgesinnten Leuten in der hl. Messe oder in Kreisen?

selten dämlicher beitrag

 

:ph34r:

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Katholikin sein ist in Hamburg gar nicht normal. Ich wollt es wäre etwas normaler. Nicht so normal, dass ich nichts anderes mehr mitkriegen würde, aber so, dass es mehr Verständnis für mein Interesse an (katholischer) Religion gäbe, ich gleichgesinnte Leute nicht wie Stecknadeln im Heuhaufen suchen müsste.

Wie steht es denn mit gleichgesinnten Leuten in der hl. Messe oder in Kreisen?

selten dämlicher beitrag

 

:ph34r:

Sehr fromme Katholiken gibt es auch in Hamburg. Da gibt es natürlich auch hl. Messen und Kreise. Gerade zur Wahl von Benedikt gab es eine Nachfrage nach seinen Büchern auch aus Hamburg.

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Ich denke, dass die Schwierigkeit nicht in der Pluralität der Gesellschaft liegt, sondern in der Religionslosigkeit. Selbst unter den als Christen gemeldeten Bürgern gibt es eine sehr große Zahl die sich als nicht religiös betrachten. Dadurch ist die Religion praktisch komplett aus dem Alltag der Gesellschaft verschwunden. Die Kirche wird nur noch bei Hochzeiten und Beerdigungen wahrgenommen - die Religion außerdem bei Berichten im TV und Radio über extremistische Islamisten. Was fehlt ist die Durchdringung mit Religion - gleich welcher, denn der Gegenpol zu Christen sind nicht Muslime oder Hindus, sondern die Nichtgläubigen. In einer Gesellschaft, in der die meisten eine Religion ausüben, fällt es nicht so schwer, die eigene zu leben.

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Katholikin sein ist in Hamburg gar nicht normal. Ich wollt es wäre etwas normaler. Nicht so normal, dass ich nichts anderes mehr mitkriegen würde, aber so, dass es mehr Verständnis für mein Interesse an (katholischer) Religion gäbe, ich gleichgesinnte Leute nicht wie Stecknadeln im Heuhaufen suchen müsste.

Wie steht es denn mit gleichgesinnten Leuten in der hl. Messe oder in Kreisen?

selten dämlicher beitrag

 

:ph34r:

Sehr fromme Katholiken gibt es auch in Hamburg. Da gibt es natürlich auch hl. Messen und Kreise. Gerade zur Wahl von Benedikt gab es eine Nachfrage nach seinen Büchern auch aus Hamburg.

Die hab ich alle gekauft :lol:

Ich habe allerdings Befürchtungen, was die "sehr frommen Katholiken" angeht...

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Katholikin sein ist in Hamburg gar nicht normal. Ich wollt es wäre etwas normaler. Nicht so normal, dass ich nichts anderes mehr mitkriegen würde, aber so, dass es mehr Verständnis für mein Interesse an (katholischer) Religion gäbe, ich gleichgesinnte Leute nicht wie Stecknadeln im Heuhaufen suchen müsste.

Wie steht es denn mit gleichgesinnten Leuten in der hl. Messe oder in Kreisen?

selten dämlicher beitrag

 

:ph34r:

Finde ich nun aber nicht.

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Ich denke, dass die Schwierigkeit nicht in der Pluralität der Gesellschaft liegt, sondern in der Religionslosigkeit. Selbst unter den als Christen gemeldeten Bürgern gibt es eine sehr große Zahl die sich als nicht religiös betrachten. Dadurch ist die Religion praktisch komplett aus dem Alltag der Gesellschaft verschwunden. Die Kirche wird nur noch bei Hochzeiten und Beerdigungen wahrgenommen - die Religion außerdem bei Berichten im TV und Radio über extremistische Islamisten. Was fehlt ist die Durchdringung mit Religion - gleich welcher, denn der Gegenpol zu Christen sind nicht Muslime oder Hindus, sondern die Nichtgläubigen. In einer Gesellschaft, in der die meisten eine Religion ausüben, fällt es nicht so schwer, die eigene zu leben.

Das denke ich auch. Ich habe im muslimischen Niger wunderbare Gespräche über Koran und Bibel gehabt. Allerdings halte ich mich aus Erfahrung mit den speziell christlichen Bekenntnissen zurück, denn denen würden stante pede heftig widersprochen. Da relativiert sich das mit der Bekenntnisnormalität wieder.

 

Ich glaube nicht, dass religiöse Pluralität automatisch zu Religionslosigkeit führt, der indische Kontinent allein schon gibt ein Gegenbeispiel ab.

 

Aber in Europa, zumindest in Deutschland und vielleicht auf besondere Weise noch in Hamburg hat eine relativistische Strömung großen Einfluss. Von der bin auch ich mitgerissen. Wir stellen nicht nur fest, dass es viele Religionen gibt, wir anerkennen auch in tiefster demokratischer Überzeugung deren aller Recht zu existieren. Wir erkennen in jeder von ihnen das Gute. So fangen wir an einen Eklektizismus zu betreiben, uns von jeder Religion (und von jeder Kultur) die Rosinen rauszupicken und das Ganze als die schöne neue MultiKultiWelt zu sehen. Und was ist so falsch an dieser Welt voller political correctness, voller Gutmenschentum und wieso hören sich diese Begriffe so sarkastisch an? Weil etwas dabei verlorengegangen ist zum Beispiel. Alles ist relativ, so durchdringt nichts mehr.

 

In den 80ern habe ich angefangen in die plurale Gesellschaft einzutauchen und bin ganz schön multikulti geworden. Ich habe den Islam kennengelernt und auch afrikanische Geistbesessenheit. Und das möchte ich auch nicht missen! Jetzt möchte ich nur weiter in die Tiefe gehen und meine eigenen Wurzeln mit einbringen.

 

Ratzingers Buch "Glaube Wahrheit Toleranz" unterstützt mich momentan dabei. Und das Forum :lol: Am Liebsten würde ich aber Aug in Aug mit klugen Menschen darüber diskutieren, nicht nur tippend am Computer. Und ich bin etwas schüchtern, nach all den Jahren immer noch. Ich mache mich etwas schwerfällig auf die Gemeinde(n) aufzusuchen.

 

Diese Durchdringung, die suche ich.

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Katholikin sein ist in Hamburg gar nicht normal. Ich wollt es wäre etwas normaler. Nicht so normal, dass ich nichts anderes mehr mitkriegen würde, aber so, dass es mehr Verständnis für mein Interesse an (katholischer) Religion gäbe, ich gleichgesinnte Leute nicht wie Stecknadeln im Heuhaufen suchen müsste.

Wie steht es denn mit gleichgesinnten Leuten in der hl. Messe oder in Kreisen?

selten dämlicher beitrag

 

:ph34r:

Sehr fromme Katholiken gibt es auch in Hamburg. Da gibt es natürlich auch hl. Messen und Kreise. Gerade zur Wahl von Benedikt gab es eine Nachfrage nach seinen Büchern auch aus Hamburg.

Die hab ich alle gekauft :lol:

Ich habe allerdings Befürchtungen, was die "sehr frommen Katholiken" angeht...

Ich bin schon mal da.

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Ja - vor allem hier in diesem antikatholischen Forum.

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Inwieweit ist das katholische trinitarische Gottesbild nicht geradezu paradigmatisch für eine plurale Gesellschaft?

Sag Du's, da Du die Idee mit reinbringst :lol:

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Inwieweit ist das katholische trinitarische Gottesbild nicht geradezu paradigmatisch für eine plurale Gesellschaft?

Insofern man man Schröder, Fischer und Trittin nicht als Heilige Dreifaltigkeit bezeichnen kann, ohne blaphemisch zu werden.

 

*indentischbeiß*

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