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Eingriff ins Leben vor und nach der Geburt


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Hallo Forum :lol:

 

heute hat mich ein Freund gefragt, wie die KK eigentlich genau ihre Ablehnung der Klonforschung begründet.

Ich hab ihm dann kurzgefasst geantwortet, die kath. Lehre gehe davon aus, dass der Mensch Gottes Ebenbild ist und das Leben daher heilig und von Gott geschenkt ist und folgert daraus, dass es sich der Mensch nicht anmaßen solle, in den göttlichen Schöpfungsplan einzugreifen. Weder am Anfang des Lebens, also bei Embryonenforschung, Abtreibung usw., noch an seinem Ende, (Euthanasie, Todesstrafe...)

 

Auf seine neuerliche Frage, warum dann "zwischendrin" bei Krebs, Grippe und so Zeugs anscheinend niemand was dagegen hat, war ich dann nicht mehr wirklich in der Lage, eine "katholische" Begründung zu liefern, die ohne vordergründige Widersprüche beides abdeckte.

 

Kann mir da jemand von euch unter die Arme greifen?

bearbeitet von Explorer
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Hallo Forum :lol:

 

heute hat mich ein Freund gefragt, wie die KK eigentlich genau ihre Ablehnung der Klonforschung begründet.

Ich hab ihm dann kurzgefasst geantwortet, die kath. Lehre gehe davon aus, dass der Mensch Gottes Ebenbild ist und das Leben daher heilig und von Gott geschenkt ist und folgert daraus, dass es sich der Mensch nicht anmaßen solle, in den göttlichen Schöpfungsplan einzugreifen. Weder am Anfang des Lebens, also bei Embryonenforschung, Abtreibung usw., noch an seinem Ende, (Euthanasie, Todesstrafe...)

 

Auf seine neuerliche Frage, warum dann "zwischendrin" bei Krebs, Grippe und so Zeugs anscheinend niemand was dagegen hat, war ich dann nicht mehr wirklich in der Lage, eine "katholische" Begründung zu liefern, die ohne vordergründige Widersprüche beides abdeckte.

 

Kann mir da jemand von euch unter die Arme greifen?

Meiner Meinung nach geht es hier in der Hauptsache um folgendes:

 

Die Kirche lehnt ein in keinem Stadium des Lebens (von der Zeugung bis zum Tod) ab, eine Krankheit zu diagnostizieren und zu behandeln. Was abgelehnt wird, ist jede Form der Auslese, die Krankheit und Behinderung als weniger Lebenswert darstellt. Eine Genmanipulation, die bei einem bereits gezeugten Embryo zum Beispiel eine Trisomie 21 (Down-Syndrom) beheben würde, wäre meines Wissens für die Kirche akzeptabel. Eine künstliche Schaffung (Schöpfung) von "makellosen" Embryonen unter dem Mikroskop dagegen nicht, weil hier die natürliche Empfängnis, der göttliche Schöpfungsakt, außen vor gelassen wird.

 

Ich hoffe, dass das jetzt soweit korrekt war.

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Hallo Forum :lol:

 

heute hat mich ein Freund gefragt, wie die KK eigentlich genau ihre Ablehnung der Klonforschung begründet.

Ich hab ihm dann kurzgefasst geantwortet, die kath. Lehre gehe davon aus, dass der Mensch Gottes Ebenbild ist und das Leben daher heilig und von Gott geschenkt ist und folgert daraus, dass es sich der Mensch nicht anmaßen solle, in den göttlichen Schöpfungsplan einzugreifen. Weder am Anfang des Lebens, also bei Embryonenforschung, Abtreibung usw., noch an seinem Ende, (Euthanasie, Todesstrafe...)

 

Auf seine neuerliche Frage, warum dann "zwischendrin" bei Krebs, Grippe und so Zeugs anscheinend niemand was dagegen hat, war ich dann nicht mehr wirklich in der Lage, eine "katholische" Begründung zu liefern, die ohne vordergründige Widersprüche beides abdeckte.

 

Kann mir da jemand von euch unter die Arme greifen?

Meiner Meinung nach geht es hier in der Hauptsache um folgendes:

 

Die Kirche lehnt ein in keinem Stadium des Lebens (von der Zeugung bis zum Tod) ab, eine Krankheit zu diagnostizieren und zu behandeln. Was abgelehnt wird, ist jede Form der Auslese, die Krankheit und Behinderung als weniger Lebenswert darstellt. Eine Genmanipulation, die bei einem bereits gezeugten Embryo zum Beispiel eine Trisomie 21 (Down-Syndrom) beheben würde, wäre meines Wissens für die Kirche akzeptabel. Eine künstliche Schaffung (Schöpfung) von "makellosen" Embryonen unter dem Mikroskop dagegen nicht, weil hier die natürliche Empfängnis, der göttliche Schöpfungsakt, außen vor gelassen wird.

 

Ich hoffe, dass das jetzt soweit korrekt war.

Das ist aber die Frage. Genmainuplation - so weiter ich weiß - wird von der KK definitiv ausgeschlossen, auch wenn therapeutische Ziele verfolgt. Das war in der Tat die Haltung der Kirche in Italien während der Volksabstimmung. Die Kirche hat kein Vertrauen in der Forschung, die die Natur des Menschen zu verändern plant. Keiner in der Medizin wird "im Prinzip" " künstliche Schaffung (Schöpfung) von "makellosen" Embryonen" verfolgen wollen, weil Ziel ist, das Leben zu erhalten und nicht neue Formen zu schaffen. Ich sage im Prinzip, weil in der Praxis jedes Forschungsteam nur dir Forschung per se (und wohl wegen Anerkennung und why not besserer menschlicher Bedingungen) verfolgt.

Das Thema ist in der Tat sehr heiß. -epi

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Hallo Forum :lol:

 

heute hat mich ein Freund gefragt, wie die KK eigentlich genau ihre Ablehnung der Klonforschung begründet.

Ich hab ihm dann kurzgefasst geantwortet, die kath. Lehre gehe davon aus, dass der Mensch Gottes Ebenbild ist und das Leben daher heilig und von Gott geschenkt ist und folgert daraus, dass es sich der Mensch nicht anmaßen solle, in den göttlichen Schöpfungsplan einzugreifen. Weder am Anfang des Lebens, also bei Embryonenforschung, Abtreibung usw., noch an seinem Ende, (Euthanasie, Todesstrafe...)

 

Auf seine neuerliche Frage, warum dann "zwischendrin" bei Krebs, Grippe und so Zeugs anscheinend niemand was dagegen hat, war ich dann nicht mehr wirklich in der Lage, eine "katholische" Begründung zu liefern, die ohne vordergründige Widersprüche beides abdeckte.

 

Kann mir da jemand von euch unter die Arme greifen?

Nein.

 

 

Man kann es ja nichteinmal sinnvoll begründen, warum aus der Annahme, daß der Mensch nach Gottes Ebenbild geschaffen worden sei, zu folgern ist, "daß es sich der Mensch nicht anmaßen solle, in den göttlichen Schöpfungsplan einzugreifen."

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Könnte mal jemand hier entsprechende offizielle Dokumente posten? Ich habe nämlich das Problem, dass ich einiges über das Klonen, die Forschung an embryonalen Stammzellen und die Selektion finde, aber nichts über die Genmanipulation an sich. Vielleicht habe ich aber auch noch nicht gut genug gesucht.

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Was abgelehnt wird, ist jede Form der Auslese, die Krankheit und Behinderung als weniger Lebenswert darstellt. Eine Genmanipulation, die bei einem bereits gezeugten Embryo zum Beispiel eine Trisomie 21 (Down-Syndrom) beheben würde, wäre meines Wissens für die Kirche akzeptabel.

Aber damit würde man doch indirekt einräumen, daß ein Leben mit Trisomie 21 weniger lebenswert ist.

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Könnte mal jemand hier entsprechende offizielle Dokumente posten? Ich habe nämlich das Problem, dass ich einiges über das Klonen, die Forschung an embryonalen Stammzellen und die Selektion finde, aber nichts über die Genmanipulation an sich. Vielleicht habe ich aber auch noch nicht gut genug gesucht.

Exies Frage bezieht sich aber darauf, warum die Kirche nichts gegen Eingriffe "bei Krebs, Grippe und so Zeugs" hat, da doch das Argument, das gegen andere Manipulationen angeführt wird, letztendlich auch hier ziehen würde.

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Über die Todesstrafe bitte ich nebenan weiterzudiskutieren. Hier bitte nur zum Thema Klonen.

bearbeitet von MartinO
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Was abgelehnt wird, ist jede Form der Auslese, die Krankheit und Behinderung als weniger Lebenswert darstellt. Eine Genmanipulation, die bei einem bereits gezeugten Embryo zum Beispiel eine Trisomie 21 (Down-Syndrom) beheben würde, wäre meines Wissens für die Kirche akzeptabel.

Aber damit würde man doch indirekt einräumen, daß ein Leben mit Trisomie 21 weniger lebenswert ist.

Nein, würde man nicht. Einen geringeren Wert würde man nur dann einräumen, wenn man eine Auslese zuließe, bei der Embryos mit Trisomie 21 einfacher abgetrieben werden könnten oder hier eine besondere Lockerung des Verbots der aktiven Sterbehilfe befürwortete.

 

Die Annahme, dass jedes Leben lebenswert ist besagt ja eben, dass das Leben des Menschen in jedem Fall zu schützen und zu fördern ist und der Lebenswert eines Individuums nicht von seinem Gesundheitszustand abhängt.

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Genmainuplation - so weiter ich weiß - wird von der KK definitiv ausgeschlossen, auch wenn therapeutische Ziele verfolgt. Das war in der Tat die Haltung der Kirche in Italien während der Volksabstimmung.  Die Kirche hat kein Vertrauen in der Forschung, die die Natur des Menschen zu verändern plant. 

...

Das Thema ist in der Tat sehr heiß. -epi

 

 

Das sogenannte "therapeutische Klonen" bedeutet nicht, dass die Gene eines lebendigen Menschen geändert werden sollen - das ist wahrscheinlich gar nicht möglich, jedenfalls nicht mit den Methoden die zur Zeit zur Verfügung stehen.

 

Stattdessen geht es beim therapeutischen Klonen darum, einzelne Gewebearten im Labor zu entwickeln, die dann gestörte Funktionen im Körper eines Menschen übernehmen sollen. Heute werden um solche Probleme zu lösen, einzelne Organe transplantiert. Dieses Verfahren hat aber den Nachteil, dass der Körper die Transplantate oft als "fremd" erkennt. Oft werden lange Zeit hochdosierte Medikamente benötigt, um die Imunabwehr des Körpers zu unterdrücken.

Deswegen wäre es doch viel praktischer, wenn man Organe oder wenigstens Organzellen hätte, die der Körper nicht als fremd erkennt. Und das ist der Ansatz des therapeutischen Klonens: Man versucht mit den Chromosomen, die der kranke Mensch hat, neue Zellen zu züchten, mit genau den gleichen Eigenschaften, die dann genau zu dem Körper des Erkrankten passen und deswegen nicht abgestossen werden.

 

Soweit hört sich das ja ganz gut an... aber damit die Zellen sich zu dem gewünschten Organ (oder Organteil) entwickeln können, müssen sie die Fähigkeit dazu haben (was will man schließlich mit Hautzellen im Herz anfangen?). Und diese Fähigkeit besitzen die so genannten Stammzellen. Einige Forscher versuchen, diese Stammzellen aus dem Körper erwachsener Menschen zu gewinnen - aber das ist sehr mühsam und soweit ich weiß ist es nach dem aktuellen Stand der Forschung nicht sicher, ob das überhaupt möglich ist. Stattdessen gibt es einen viel "einfacheren" Weg:

Direkt nach der Befruchtung eines Embryos liegen nur Stammzellen vor. (Schließlich wird aus dem "Zellhaufen" bald ein kompletter Mensch mit ganz verschiedenen Zelltypen.) Das therapeutische Klonen möchte jetzt im Zellkern dieses Embryos die vorhandenen Chromosomen mit denen des erkrankten Erwachsenen vertauschen und aus den so gewonnenen Stammzellen, die Zellen züchten, die der Kranke braucht.

 

Die Kirche ist gegen diese Methode, weil zur Gewinnung der Stammzellen Embryonen "verbraucht" werden müssen. Wie es in einer Karrikatur mal dagestellt wurde:

Unterhalten sich zwei Kinder, meint der eine: "Was ist eigentlich aus deinem Brüderchen geworden?" darauf die Antwort: "1A Nierengewebe!"

 

Die Kirche richtet sich also nicht gegen das therapeutische Klonen, weil da etwas verändert wird, sondern weil mögliches Leben verhindert wird.

 

Gruß Mbooni

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