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Theologie: Schwierigkeitsgrad?


aspen

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Hallo ihr da draußen,

 

ich interessiere mich stark für sozieale Gruppenarbeit in der Kirche, d.h. Weltjugendtag, Messdiener, katholische Jugend, Pfadfinder; für die christliche Welt und die Kirche als solches, etc. und bin nun am Überlegen Theologie mit Ziel Pastoralreferent zu studieren. Wenn ich mir so ansehe was man so als "Fähigkeiten" braucht, sehe ich diesen Beruf als gut für mich an, das habe auch schon Gespräche mit unserem Pastor oder auch mit Freunden, die mich gut in meiner Art kennen, bestätigt. Also von meinem Typ und meinen Interessen her würd ich klasse da reinpassen. Jetzt hab ich nur zwei wichtige Fragen: ich hab Abi-Schnitt 3,1; aber hätt ich mehr gelernt wärs wohl besser geworden, früher war ich immer der Klassen-Primus B) Also ganz dumm bin ich nun wirklich nicht. Also wenn mich ein fach oder ein Studium interessiert wirds wohl auch gute Noten geben. Latinum hab ich übrigens schon, braucht man ja bei Th. auch. Trotzdem, ist denn Theologie nur was für richtig gute Leute (im Sinne von Noten etc) oder auch für alle anderen? Wie gesagt, hing es wohl beim Abi an meinem Lernverhalten, aber da ich weiß dass mich die Fächer interessieren werden und ich jetz schon weiß dass ich da richtig lernmäßig reinhauen werde, dürfte das kein Problem sein. Oder wie seht ihr Studenten das?

 

Zum zweiten, mir hat jemand gestern ziemlich Panik gemacht von wegen Berufsaussichten, sie meinte bei uns im Bistum kämen auf 4 oder 5 freie Stellen pro Jahr ca 25 Bewerber (Bistum Trier). Ist das so korrekt?

 

Danke schon im Voraus für eure Antworten!

 

Grüße, Alex

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Theologie ist genauso schwer/leicht wie fast jedes andere Studium. Kommt darauf an wo und bei wem Du studierst.

 

Die Panikmache bzgl. späterer Berufschanchen gibt es in jedem Studienzweig. Sehs mal so: Auch wenn die Kirche pro Jahr 3% Kirchensteuereinnahmen verlieren würde, so ist im Jahr in dem Du in Rente gehen wirst, immer noch genug Kohle im Personal-Klingelbeutel. Das kannst Du von keinem anderen Arbeitgeber sagen.

 

Wenn Dir also berufliche Sicherheit wichtig ist - geh zu Kirchens.

 

Aber sei Dir bewußt, dass Dir nach drei-fünf Jahren Kirchendienst keine Stelle mehr in der "freien Wirtschaft" offen steht.

 

Nur wenige haben das geschafft

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Wenn Dir also berufliche Sicherheit wichtig ist - geh zu Kirchens.

Was??? Das ist wohl blauäugig. Ich weiß, dass der letzte Pasti-Jahrgang z.B. in den Bistümern Eichstätt und Bamberg keine Stelle bekommen hat.

Die Sicherheit bei Kirchens ist auch nicht mehr das, was sie mal war.

 

Hallo Aspen,

willkommen im Forum erstmal. B)

Wenn du wirklich Theologie studieren willst, dann infomier dich doch mal bei den in Frage kommenden Diözesen, ob sie überhaupt noch Pastoralreferenten einstellen. Ich weiß von mind. 3 Bistümern, dass sie absoluten Einstellungsstop haben und das wird in den nächsten Jahren auch nicht besser werden. Leider wird in den meisten Diözesen zuerst an der (Laien-) Seelsorge gespart wird, leider.

Gruß

Asia

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Die Chancen für Religionslehrer sind zumindest in Bayern deutlich besser. Ob du das willst und glaubst, dass es eine Aufgabe für dich ist, musst du selbst entscheiden.

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Theologie ist genauso schwer/leicht wie fast jedes andere Studium. Kommt darauf an wo und bei wem Du studierst.

 

Die Panikmache bzgl. späterer Berufschanchen gibt es in jedem Studienzweig. Sehs mal so: Auch wenn die Kirche pro Jahr 3% Kirchensteuereinnahmen verlieren würde, so ist im Jahr in dem Du in Rente gehen wirst, immer noch genug Kohle im Personal-Klingelbeutel. Das kannst Du von keinem anderen Arbeitgeber sagen.

 

Wenn Dir also berufliche Sicherheit wichtig ist - geh zu Kirchens.

 

Aber sei Dir bewußt, dass Dir nach drei-fünf Jahren Kirchendienst keine Stelle mehr in der "freien Wirtschaft" offen steht.

 

Nur wenige haben das geschafft

Da muss er Pfarrer werden.

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Aber sei Dir bewußt, dass Dir nach drei-fünf Jahren Kirchendienst keine Stelle mehr in der "freien Wirtschaft" offen steht.

Warum?

....vielleicht weil man als Laie im kirchlichen Dienst einen sehr schwierigen Stand haben kann, z.B. wenn man einen direkten Chef hat, der von der Arbeit der Laien in der Kirche nicht viel hält. Da haben schon manche aufgegeben.

bearbeitet von Elima
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Theologie ist genauso schwer/leicht wie fast jedes andere Studium. Kommt darauf an wo und bei wem Du studierst.

 

Die Panikmache bzgl. späterer Berufschanchen gibt es in jedem Studienzweig. Sehs mal so: Auch wenn die Kirche pro Jahr 3% Kirchensteuereinnahmen verlieren würde, so ist im Jahr in dem Du in Rente gehen wirst, immer noch genug Kohle im Personal-Klingelbeutel. Das kannst Du von keinem anderen Arbeitgeber sagen.

 

Wenn Dir also berufliche Sicherheit wichtig ist - geh zu Kirchens.

 

Aber sei Dir bewußt, dass Dir nach drei-fünf Jahren Kirchendienst keine Stelle mehr in der "freien Wirtschaft" offen steht.

 

Nur wenige haben das geschafft

Da muss er Pfarrer werden.

Ich glaube kaum, dass Pfarrer sich leicter tun, nach fünf Jahren im kirchlichen Dienst eine Anstellung in der freien wirtschaft zu finden. Das war ja schon für mich als Theologe ohne jegliche Anstellungnszeit bei der Kirche alles andere als einfach,

 

viele Grüße,

 

Matthias

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Theologie ist genauso schwer/leicht wie fast jedes andere Studium. Kommt darauf an wo und bei wem Du studierst.

 

Die Panikmache bzgl. späterer Berufschanchen gibt es in jedem Studienzweig. Sehs mal so: Auch wenn die Kirche pro Jahr 3% Kirchensteuereinnahmen verlieren würde, so ist im Jahr in dem Du in Rente gehen wirst, immer noch genug Kohle im Personal-Klingelbeutel. Das kannst Du von keinem anderen Arbeitgeber sagen.

 

Wenn Dir also berufliche Sicherheit wichtig ist - geh zu Kirchens.

 

Aber sei Dir bewußt, dass Dir nach drei-fünf Jahren Kirchendienst keine Stelle mehr in der "freien Wirtschaft" offen steht.

 

Nur wenige haben das geschafft

Da muss er Pfarrer werden.

Ich glaube kaum, dass Pfarrer sich leicter tun, nach fünf Jahren im kirchlichen Dienst eine Anstellung in der freien wirtschaft zu finden. Das war ja schon für mich als Theologe ohne jegliche Anstellungnszeit bei der Kirche alles andere als einfach,

 

viele Grüße,

 

Matthias

Das sehe ich auch so. "Einst" (also unter Paul VI.) hat die Kirche Priestern, die ihren Beruf aufgaben, nach Kräften geholfen, etwa eine Stelle als Religionslehrer zu finden. Heute können die "verlorenen Söhne" selbst schauen, wo sie bleiben, und wenn einer keine Betiehungen hat, dürfte das ganz schön schwer sein etwas (oder gar etwas adaequates) zu finden.

Bei anderen Akademikern, die nicht im angestrebten Beruf unterkommen, ist es aber auch nicht (viel) leichter.

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Abgesehen davon, dass der Arbeitsmarkt auch für Leute eng ist, die zumindest fachlich dem Profil einer ausgeschriebenen Stelle entsprechen, ist es in Deutschland so, dass die fachliche Dimension immer noch einen sehr viel höheren Stellenwert hat als die sogenannten weichen Faktoren.

Man geht eher davon aus, dass es einfacher ist, die weichen Faktoren zu lernen als sich Fachkenntnisse anzueignen. Aus diesem Grund such man im ersten Schritt nach den Fachkräften und versucht dann denjenigen herauszufinden, der auch noch die anderen Qualitäten besitzt,

 

viele Grüße,

 

Matthias

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Ah, ich sehe, du hast hierher gefunden!

Viel Erfolg!

 

Andreas@theoforum

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Hallo!

 

Vielleicht zuerst ein bisschen etwas zu meiner Person: Ich bin 28 Jahre alt und studiere nun schon seit 16 Semestern in Linz Theologie (keine Angst das ist kein Richtwert, ich arbeite beinahe Vollzeit in der Behindertenhilfe und kann mir daher den Luxus leisten beim Studium etwas länger zu brauchen, außerdem hab ich vorher Jus [fertig] studiert). Jetzt steh (respektive sitze) ich bei der Diplomarbeit und werd hoffentlich in den nächsten beiden Semestern mit dem Studium fertig.

 

Ist Theologie schwierig? Wie ja schon einige geschrieben haben, kann man das generell nicht beantworten. Was wichtig ist, ist dass du Freude am Lesen hat, denn wie auch bei vielen geisteswissenschaftliche Studien ist unser "Werkstoff" hauptsächlich papierern. So gesehen ist die Beschäftigung mit Texten unser tägliches Brot ... und das muss einem halt schmecken um wirklich mit Begeisterung Theologie studieren zu können. Und diese Beschäftigung mit Texten ist natürlich auch mühsam, da soll man nicht drum herum reden. Ich will niemanden das Studium ausreden, aber es gibt viele andere (auch kirchliche) Ausbildungen die "praxisnäher" sind. Das Theologiestudium ist (zumindest so wie ich es erlebe) doch deutlich mehr ein Bildungs- als ein Ausbildungsvorgang. So gesehen musst du dich fragen wo deine Begabungen und Interessen liegen und dann halt klug auswählen ....

 

Die Jobaussichten sind in der Schule bei uns zur Zeit eigentlich gut (im Vergleich zu vielen anderen Berufsfeldern), allerdings rechne ich z.B. nicht damit, dass wer heute Religion zu unterrichten beginnt, das bis zu seiner / ihrer Pensionierung tun wird, da wird sich in den nächsten zehn, zwanzig Jahren vermutlich viel tun in der Bildungslandschaft. Und was dann mit den ReligionslehrerInnen geschieht ... da trau ich mir keine Prognosen abzugeben. In den Pfarren werden bei uns zur Zeit sehr viele Leute gesucht, aber das Berufsbild eines Pastoralassistenten / einer Pastoralassistentin ist für mich immer noch nicht ganz klar, um ehrlich zu sein wird es immer unklarer (leider!). Da ist es sicher leichter in der kategorialen Seelsorge zu arbeiten, sei es mit Jugendlichen, im Krankenhaus, im Gefängnis etc. Ob da Theologie allerdings immer die beste (Aus-)Bildung ist ist die Frage.

 

Ich selbst mache die Erfahrung dass mir das Studium sehr viel bedeutet und je länger ich dabei bin desto klarer sehe ich viele Zusammenhänge und es ist leichter bestimmte Phänomene zuzuordnen. Das ist wirklich eine schöne Erfahrung. Andererseits erlebe ich auch oft die Grenzen der (oder besser: meiner) Theologie. Vor allem hier in diesen Foren hab ich zwar oft das Gefühl viele Positionen zu verstehen oder auch (vielleicht sogar unbewusste) theologische Hintergründe zu erahnen, aber eine eigene Meinung so pointiert zu formulieren, dass sich auch "praktikabel" ist, ist eine schwierige Sache. Das ist vielleicht überhaupt ein Handicap unserer Disziplin. Aber andererseits gibt es wohl kaum eine Wissenschaft bei der Scheitern selbst so sehr ein Teil (und Strukturmerkmal) ist wie bei der unseren, ist sie doch eng verbunden mit dem Scheitern eines Mannes am Kreuz.

 

Ok genug fabuliert ...... vielleicht kannst du was damit anfangen

 

Alles Gute und viele Grüße

Christoph

bearbeitet von Christoph Lauermann
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Aja zu den nicht-kirchlich beschäftigten TheologInnen wollt ich noch was schreiben, weil ich mich mit diesem Phänomen eine zeitlang recht intensiv beschäftigt hab. Aber da fehlt mir jetzt die Zeit, vielleicht später ....

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Für das Theologiestudium gilt wie für jedes andere Studium:

Wenn man sich gründlich informiert hat (z.B. auch hier im Forum) und seine Wahl getroffen hat dann gibt's nur noch eins: Ausprobieren!

Nach dem ersten Semester sollte man eigentlich wissen, ob einem das Fach liegt und man den Ansprüchen gerecht werden kann. Falls nicht, ist es dann immer noch früh genug, das Studienfach zu wechseln; und es ist keine Schande, sich einen "Fehlversuch" zu erlauben. Denn trotz allen theoretischen Vorüberlegungen sagt einem erst die Wirklichkeit, ob man seine Wahl richtig getroffen hat.

 

Viel Erfolg!

Moriz

 

PS.: Wenn Du jetzt anfangen willst mußt Du dich aber beeilen - die Vorlesungen haben gestern angefangen!

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Leider wird in den meisten Diözesen zuerst an der (Laien-) Seelsorge gespart wird, leider.

 

Das ist mit Sicherheit nicht richtig, schau die Bau- und andere Sachetats an, die bei Finanznöten i.d.R. schon jahrelang zusammengestrichen werden, bevor man ans Personal geht.

 

In letzter Zeit sind allerdings gerade die Pastoralreferenten in den Blick der "Einsparer" geraten. Unter anderem deshalb, weil sie im Gegensatz zu Religionslehrern normalerweise nicht refinanziert werden und deutlich teurer sind, als z.B. Gemeindereferenten, häufig aber Arbeiten machen, die genausogut jemand mit GR-Qualifikation übernehmen kann.

 

Wenn die Kassen leer sind, wird dann natürlich geschaut, für welche Aufgaben die wissenschaftliche Qualifikatoin erforderlich und sinnvoll ist.

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In der Gemeindepastoral ist das Problem meines Erachtens, dass für Leitungsaufgaben weder die fachliche Kompetenz noch die persönliche Eignung (inklusive der sogenannten "soft-skills") entscheidend sind, sondern die Weihe. Das ist für jemanden der in einer säkularen Umwelt sozialisiert ist nur schwer einzusehen, weil einem dort immer das Gegenteil vermittelt wird (zumindest mir geht das so). Aber die Kirche hat hier andere Prioritäten und ich muss sagen dass ich das aufgrund ihrer sakramentalen Struktur auch immer mehr verstehe. In der Praxis fordert das aber große Demut und unter Umständen auch Barmherzigkeit mit den fachlichen und persönlichen Defiziten des leitenden Priester (um es einmal "hart" auszudrücken). Im besten Fall erkennt der leitende Priester die fachliche und menschliche Kompetenz eines Laienmitarbeiters / einer Laienmitarbeiterin an und holt sich von ihm / ihr Ratschläge und überträgt ihm / ihr Mitverantwortung für bestimmte Bereiche. Darauf gibt es aber kein Anrecht. Und das muss man einsehen und aushalten. Ich denke das ist eine der Hauptschwierigkeiten für LaienmitarbeiterInnen im Gemeindedienst.

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In der Gemeindepastoral ist das Problem meines Erachtens, dass für Leitungsaufgaben weder die fachliche Kompetenz noch die persönliche Eignung (inklusive der sogenannten "soft-skills") entscheidend sind, sondern die Weihe. Das ist für jemanden der in einer säkularen Umwelt sozialisiert ist nur schwer einzusehen, weil einem dort immer das Gegenteil vermittelt wird (zumindest mir geht das so). In der Praxis fordert das aber große Demut und unter Umständen auch Barmherzigkeit mit den fachlichen und persönlichen Defiziten des leitenden Priester (um es einmal "hart" auszudrücken). Im besten Fall erkennt der leitende Priester die fachliche und menschliche Kompetenz eines Laienmitarbeiters / einer Laienmitarbeiterin an und holt sich von ihm / ihr Ratschläge und überträgt ihm / ihr Mitverantwortung für bestimmte Bereiche. Darauf gibt es aber kein Anrecht. Und das muss man einsehen und aushalten. Ich denke das ist eine der Hauptschwierigkeiten für LaienmitarbeiterInnen im Gemeindedienst.

Da hab ich ein Problem.

Vor allem damit:

Aber die Kirche hat hier andere Prioritäten und ich muss sagen dass ich das aufgrund ihrer sakramentalen Struktur auch immer mehr verstehe.

Ich glaube nämlich immer mehr, dass da was ganz falsch verstanden wird.

Platon mit seinem Beharren drauf, dass sich menschliches Zusammenleben unabhängig von aller menschlichen Realität dem "Realsymbol Familie" anzupassen habe, hat mich drauf gebracht.

Das widerspricht für mich zutiefst dem, was ich glaube: dass es um den einzelnen Menschen geht und Symbole uns geschenkt sind, als dynamische Bilder, die uns vorwärts ziehen sollen. Bzw Sakramente als "Zeichen, die wirken".

Aber wenn man das umdreht und den Menschen in das Korsett eines Bildes oder sakramentalen Zeichens zwängen will, wird das ganz verkehrt.

Wo ein Mensch oder ein menschliche Lebensform zum Symbol für die Verbindung zwischen "Himmel und Erde" wird, ist das gut, aber das muss von innen heraus wachsen.

Das Umgekehrte: einen Menschen zum Zeichenträger zu erklären (auch wenn er selbst einwilligt dazu) und ihm daraus Vorschriften für sein Verhalten zu machen (und im konkreten Fall auch noch unzähligen anderen), hat für mich mit Gewalt zu tun und widerspricht meinem Verständnis von der Botschaft Jesu.

 

Ich weiß nicht, ob das verständlich ist, was ich meine. Ich bin da am Suchen, aber für mich selbst wird es immer deutlicher....

bearbeitet von Ennasus
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Das widerspricht für mich zutiefst dem, was ich glaube: dass es um den einzelnen Menschen geht und Symbole uns geschenkt sind, als dynamische Bilder, die uns vorwärts ziehen sollen. Bzw Sakramente als "Zeichen, die wirken".

Aber wenn man das umdreht und den Menschen in das Korsett eines Bildes oder sakramentalen Zeichens zwängen will, wird das ganz verkehrt.

Wo ein Mensch oder ein menschliche Lebensform zum Symbol für die Verbindung zwischen "Himmel und Erde" wird, ist das gut, aber das muss von innen heraus wachsen.

Das Umgekehrte: einen Menschen zum Zeichenträger zu erklären (auch wenn er selbst einwilligt dazu) und ihm daraus  Vorschriften für sein Verhalten zu machen (und im konkreten Fall auch noch unzähligen anderen), hat für mich mit Gewalt zu tun und widerspricht meinem Verständnis von der Botschaft Jesu zutiefst.

 

Ich weiß nicht, ob das verständlich ist, was ich meine. Ich bin da am Suchen, aber für mich selbst wird es immer deutlicher....

Liebe Susanne!

 

Ich bin da natürlich auch noch am Suchen und werd die Frage für mich auch nie endgültig lösen können fürcht ich, aber ich bemüh mich halt das Vorgefundene so gut wie möglich zu verstehen.

 

Rein intuitiv liegt mir der Gedanke, dass es sich beim Gemeindeleiter / der Gemeindeleiterin um einen Beauftragen / eine Beauftragte der Gemeinde handelt der er/sie (auch im Gottesdienst) vorsteht und für die er / sie zum sichtbaren Zeichen des unsichtbaren Handelns Gottes wird auch sehr nahe. Da spielt einfach auch meine Alltagserfahrung herein. Und diese Alltagserfahrung wird von der Kirche aufgegriffen indem sie ja durchaus auch davon ausgeht dass der Priester auch die Gemeinde repräsentiert (was allerdings meines Erachtens auch ein Nichtpriester könnte) .

 

Umgekehrt bemühe ich mich zu verstehen warum unsere katholische Kirche das Sakrament der Weihe auch umgekehrt sieht, wenn sie davon ausgeht dass durch die Weihe (im Speziellen jetzt die Bischofsweihe von der aus alle anderen Weihegrade gedacht werden) die Präsenz Christi als Haupt der Kirche gewährleistet wird um die herum sich Gemeinde überhaupt erst bilden kann. Damit nimmt sie Bezug auf die Stiftung der Kirche (als Grundsakrament) durch Christus und unsere Unverfügbarkeit über diese Stiftung. Nicht die "menschliche Lebensform" wird zum Symbol für "die Verbindung von Himmel und Erde" sondern die Tatsache der Herausrufung Einzelner durch Christus. Was er bei den ersten Apostel direkt tat geschieht jetzt immer noch durch auf eine im Sakrament der Weihe versinnbildlichte Art und Weise.

 

Aber was geschieht wenn sich die Geweihten als nach menschlichen Ermessen teilweise unfähig erweisen ihren Dienst zu erfüllen (und man dann vielleicht auch manchmal daran denkt dass man andere, nicht-herausgerufene, vielleicht auch gar nicht "Herausrufbare", kennt die das viel besser machen würden) oder es einfach zu wenig Priester gibt um in jeder Gemeinde präsent zu sei? Das ist dann wirklich schwierig. Da hab ich auch keine Lösung. Ein Ansatz ist sicherlich Demut und Leidensfähikeit zu kultivieren, ein anderer darüber nachzudenken wie Berufungen gefördert werden können oder Zugangsbedingungen zum Amt verändert werden können, wieder ein Anderer darüber nachzudenken wie "priesterlose Zeiten" in Gemeinden überbrückt werden können .... aber es ist alles schwierig. Ich bin da auch wirklich noch am suchen ..... Und wenn ich auch nicht alles verstehen werde, wird die Lösung hoffentlich irgendwo zwischen resignieren und konvertieren liegen.

bearbeitet von Christoph Lauermann
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Auf der anderen Seite halte ich es für sehr notwendig, dass wir uns auch immer mehr des allgemeinen Prietertums aller Gläubigen bewusst werden und ihm den gebührenden (auch) liturgischen Platz geben, etwa im Fürbittgebet in dem wir vor Gott hintreten und ihn für Kirche und Welt bitten (was wenn man auf die Einteilung Wert legt sicherlich eine priesterliche Funktion, im Sinne des allgemeinen Priestertrums ist).

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Hallo Freunde,

 

danke für eure Antworten! Haben mir sehr geholfen. Nächste Woche mache ich mal diverse Infostellen in Trier unsicher und schau mir das ganze mal an.

 

Grüße und Danke,

 

Alex

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Hallo Alex,

 

ja, so würde ich auch vorgehen. Einfach mal reinschnuppen in die Infostellen und die Menschen befragen die sich bereits auf diesem Weg befinden.

 

Viel Segen für Deine Entscheidungsfindung B)

 

 

bernd

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In der Gemeindepastoral ist das Problem meines Erachtens, dass für Leitungsaufgaben weder die fachliche Kompetenz noch die persönliche Eignung (inklusive der sogenannten "soft-skills") entscheidend sind, sondern die Weihe. Das ist für jemanden der in einer säkularen Umwelt sozialisiert ist nur schwer einzusehen, weil einem dort immer das Gegenteil vermittelt wird (zumindest mir geht das so). Aber die Kirche hat hier andere Prioritäten und ich muss sagen dass ich das aufgrund ihrer sakramentalen Struktur auch immer mehr verstehe. In der Praxis fordert das aber große Demut und unter Umständen auch Barmherzigkeit mit den fachlichen und persönlichen Defiziten des leitenden Priester (um es einmal "hart" auszudrücken). Im besten Fall erkennt der leitende Priester die fachliche und menschliche Kompetenz eines Laienmitarbeiters / einer Laienmitarbeiterin an und holt sich von ihm / ihr Ratschläge und überträgt ihm / ihr Mitverantwortung für bestimmte Bereiche. Darauf gibt es aber kein Anrecht. Und das muss man einsehen und aushalten. Ich denke das ist eine der Hauptschwierigkeiten für LaienmitarbeiterInnen im Gemeindedienst.

Hallo Christoph,

 

auch wenn ich Deinen Punkt verstehe, habe ich da enige Bauchschmerzen, weil Du, so wie Du es formulierst, das Kind mit dem Bade ausgießt.

Ich denke, es gibt genug Gemeinden, die daran leiden, dass ein Priester nicht oder nur wenig zur Leitung einer Gemeinde geeignet ist. Und in disen Zeiten des Priestermangels habe ich manchmal den Eindruck, man drückt das eine oder andere Auge bzgl. der Eignung eines Weihekandidaten tendenziell lieber zu, als mit noch weniger Priester dazustehen.

Ich denke, es gehören verschiedene Aspekte zu Leitung einer Gemeinde.

1. Pastorale Kompetenz

Hier geht es um die Begleitung von Einzelnen und von Gruppen. Dies ist sicher der Punkt, auf den in der Ausbildung am meisten Wert gelegt wird

2. Liturgische Kompetenz

Das ist für mich schon ein sehr viel kritischerer Aspekt. Ich habe den Eindruck, dass unsere Priester insgesamt nicht besonders gut liturgisch gebildet sind (vielleicht bin ich hier aber aufgrund meiner monastisch liturgischen Ausbildng etwas anspruchsvoll)

3. Theologische Kompetenz

Das ist ein ziemlich kritiscer Aspekt. Das Studium zielt zwar genau darauf ab, aber in der Anwendung hapert es m.E., sei es, weil man meint, man könne den Menschen nicht zu viel Theologie zumuten, sei es, man meint, Hauptsache der rechte Glaube werde präsentiert, wie auch immer.

4. Spirituelle Kompetenz

Das ist ein ganz heikles Thema. Nicht nur, weil hier der tiefe Graben zwischen konservativ und progressiv verläuft, sondern auch, weil ich glaube, dass es bei vielen Priestern bei diesem Thema hapert, allein schon aufgrund mangelnder Ausbildung

5. Verwaltungskompetenz

Ein Pfarer muss etwa in der Lage sein, einen Haushaltsplan zumindest zu verstehen und abzuarbeiten. Ich weiß nicht ob diese Dinge irgendwo vermittelt werden. Es gibt hier natürlich sehr viel mehr Aspekte.

6. Leitungskompetenz

In diese Kategorie fällt der Umgang mit Mitarbeitern und Gremien. Kann ein Pfarrer einen konstruktiven und selbstbewussten Stil pflegen? Das ist sicher einer der schwierigsten Punkte. Aus meiner Sicht ist es überall da besonders kritisch, wo Leute etwas mitentscheiden, was sie letztlich nicht zu verantworten haben. Ein Beispiel: letztendlich muss ein Pfarrer entscheiden, welche Messen in seiner Pfarrei stattfinden. Das muss er auch ganz alleine verantworten. Andererseits sollte er dabei auch seine Gemeinde hören. In Gremien wie einem Pfarrgemeinderat ist man ja dann manchmal geneigt (sicher ncht jeder Pfarrgemeinderat), über die Anzahl von Messen und Lesungen 'abzustimmen'. Ist ein Pfarrer hier in der Lage, einerseits deutlich zu machen, dass er auf den Rat seines Pfarrgemeinderates wert legt, er aber andererseits das Thema allein entscheiden mss, weil nur er es verantwortet?

 

Das ist jetzt mal eine Übersicht. Und wenn man dieses Anforderungsprofil noch gegen das Zeitbudget eines Pfarrers mit mehreren Gemeinden spiegelt, dann kann man sehr leicht sehen, worum es bei dem Thema eigentlich geht.

Ich glaube hinsichtlch des Profils von Pfarrern, dass man sehr viel mehr auf die Eignung der Leute achten muss, sehr viel mehr über Delegation an Laien nachdenken muss (insbesondere was Veraltungsaufgaben angeht) und über die konsequente Zusammenlegung von Pfarreien um die Gremienarbeit zu entlasten.

 

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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Ich glaube nämlich immer mehr, dass da was ganz falsch verstanden wird.

Platon mit seinem Beharren drauf, dass sich menschliches Zusammenleben unabhängig von aller menschlichen Realität dem "Realsymbol Familie" anzupassen habe, hat mich drauf gebracht.

Das widerspricht für mich zutiefst dem, was ich glaube: dass es um den einzelnen Menschen geht und Symbole uns geschenkt sind, als dynamische Bilder, die uns vorwärts ziehen sollen. Bzw Sakramente als "Zeichen, die wirken".

Aber wenn man das umdreht und den Menschen in das Korsett eines Bildes oder sakramentalen Zeichens zwängen will, wird das ganz verkehrt.

Wo ein Mensch oder ein menschliche Lebensform zum Symbol für die Verbindung zwischen "Himmel und Erde" wird, ist das gut, aber das muss von innen heraus wachsen.

Das Umgekehrte: einen Menschen zum Zeichenträger zu erklären (auch wenn er selbst einwilligt dazu) und ihm daraus  Vorschriften für sein Verhalten zu machen (und im konkreten Fall auch noch unzähligen anderen), hat für mich mit Gewalt zu tun und widerspricht meinem Verständnis von der Botschaft Jesu.

 

Ich weiß nicht, ob das verständlich ist, was ich meine. Ich bin da am Suchen, aber für mich selbst wird es immer deutlicher....

Ich weiß nicht, ob du es so gemeint hast, wie ich dich verstehe, denn die Begriffe sind ja eigentlich unzureichend, um das auszudrücken, was gemeint ist. So, wie du es schreibst, kann ein rein symbolisches Sakramentenverständnis herausgelesen werden. In diesem Fall ist die Abwehr, die du formulierst, völlig konsequent.

 

Wenn ein Sakrament aber nicht nur etwas ist, das uns geschenkt wird, sondern das den Empfänger auch seinsmäßig verändert, wie das bei Taufe, Firmung und Weihe der Fall ist, also dadurch, daß Gott selbst durch den Dienst der Kirche wirkt und den Menschen unwiderruflich prägt, dann ist damit zwar seine praktische Kompetenz immer noch so, wie sie vorher war, es geschieht aber viel mehr, als daß der Mensch zum "Zeichenträger erklärt" wird und ihm daraus folgend Aufgaben zugewiesen werden. Vielmehr wird er in seinem Sein instandgesetzt, diese Aufgaben oder Dienste wahrzunehmen, wozu er vorher nicht befähigt war. Wie gesagt, ändert das an den praktischen Fähigkeiten und Defiziten erstmal gar nichts. Im Sein findet aber eine Veränderung statt, die nicht rein immanent erklärt werden kann. Zwischen dem "Realsymbol" oder einem "Bild, das uns vorwärtsziehen soll" und einem Sakrament, wie es die Kirche versteht, besteht ein unendlicher Unterschied, wenn "Sakramente als 'Zeichen, die wirken'" auf eine rein innerweltliche und innerpersönliche Wirkung reduziert werden.

 

Wenn du den Umstand, daß Gott den, der sich in den Dienst geben will, auch tatsächlich in den Dienst nimmt, seine Selbstbindung also akzeptiert und ihn durch das Sakrament seinsmäßig dafür zurüstet, als Gewalt ansiehst, dann mag das vielleicht sogar eine mögliche Interpretation sein. Das gilt dann aber für alle Entscheidungen des Menschen, die unwiderrufliche Folgen haben und ihn insofern unfreier machen.

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