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Priester /Alltag


DarkCava

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Hi,

ich würde sehr gerne kath. Priester nach meinem Abitur (momentan 12.Klasse) werden. Was mich interessieren würde, wie verläuft der Alltag eines Priesters? Ich kann mir das nicht so richtig vorstellen. Also den Dienst in der Gemeinde natürlich, aber was Freizeit etc. betrifft eher weniger.

Meine zweite Frage: Ich hatte nie Latein in der Schule. Zum Studium gehört Latein, Hebräisch und Griechisch dazu. Ich plane, in den kommenden Sommerferien einen Lateinkurs zu besuchen um mein Latinum nachzuholen. Haltet ihr das für sinnvoll oder ist es besser Latein dann erst während des Studium zu belegen?

Meine dritte Frage: Inwieweit beschränken sich die Einsatzmöglichkeiten eines Priesters? Ist es absolut verpflichtend eine Gemeinde zu übernehmen oder kann man sich bei der Kirche (oder die Kirche bestimmt?) für ein anderes Aufgabenfeld bewerben? Gibt es überhaupt wissenschaftliche bzw. Gemeindeunabhängige Tätigkeiten für einen Priester? Wenn ja, was muss man tun um diese wahrhaben zu können?

 

Greetz, Cava

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Hi,

ich würde sehr gerne kath. Priester nach meinem Abitur (momentan 12.Klasse) werden. Was mich interessieren würde, wie verläuft der Alltag eines Priesters? Ich kann mir das nicht so richtig vorstellen. Also den Dienst in der Gemeinde natürlich, aber was Freizeit etc. betrifft eher weniger.

Meine zweite Frage: Ich hatte nie Latein in der Schule. Zum Studium gehört Latein, Hebräisch und Griechisch dazu. Ich plane, in den kommenden Sommerferien einen Lateinkurs zu besuchen um mein Latinum nachzuholen. Haltet ihr das für sinnvoll oder ist es besser Latein dann erst während des Studium zu belegen?

Meine dritte Frage: Inwieweit beschränken sich die Einsatzmöglichkeiten eines Priesters? Ist es absolut verpflichtend eine Gemeinde zu übernehmen oder kann man sich bei der Kirche (oder die Kirche bestimmt?) für ein anderes Aufgabenfeld bewerben? Gibt es überhaupt wissenschaftliche bzw. Gemeindeunabhängige Tätigkeiten für einen Priester? Wenn ja, was muss man tun um diese wahrhaben zu können?

 

Greetz, Cava

 

 

Hallo Cava,

 

erst einmal willkommen im Forum. Du hast ja ein ganzes Bündel an Fragen. Davon kann ich Dir einige beantworten.

 

Zu den Sprchen im Studium. Es ist höchst unterschiedlich, welche Sprachen an den einzelnen Unis verlangt werden. Latein und Griechisch sind aber zumeist Mindestanforderungen. Es ist sehr sinnvoll, wenn Du das Latinum im Vorhinein machst. Falls Du nämlich alle drei Sprachen nachholen musst, bist Du erfahrungsgemäß drei Semester fast allein damit beschäftigt.

Allerdings geht es bei den Sprachen nicht allein um die pro forma Voraussetzungen, sondern sie sind für verschiedene theologische Disziplinen unabdingbares Handwerkszeug.

 

Latein: Kirchenrecht, Dogmatik, Kirchengeschichte

 

Griechisch: Exegese des Neuen Testaments

 

Hebräisch: Exegese des Alten Testaments

 

Da Du vermutlich noch gar nicht so viel über das Theologiestudium weißt und deshalb auch noch keine Vorlieben entwickeln konntest, würde ich nicht von vornherein davon ausgehen, dass Dir eine der Sprachen erspart bleibt.

 

Zum Thema der Aufgaben:

 

Ich meine, ein Priester muss grundsätzlich in der Lage sein, in einer Gemeinde zu arbeiten. Aber das ist für Weltpriester (im Gegensatz zu Priester in Orden) nicht die einzige Möglichkeit.

Es gibt hier z.B. dem gesamten Bereich der Sonderseelsorge (in Jugendhäusern, Gefängnissen, sozialen Einrichtungen, Schulen, Studentengemeinden usw.).

Oder wie wäre es mit der Lehre (Schule, Uni)?

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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Da Du vermutlich noch gar nicht so viel über das Theologiestudium weißt und deshalb auch noch keine Vorlieben entwickeln konntest, würde ich nicht von vornherein davon ausgehen, dass Dir eine der Sprachen erspart bleibt.

 

Meine Kenntnisse über das Studium sind natürlich beschränkt. Ich habe zwar Religionsunterricht (evang.) an meiner Oberstufe, aber das deckt ja nicht alle Aspekte des Studiums ab. Die Jesu-Leben-Forschung - was unser Thema ein Halbjahr lang war - hat mich sehr stark interessiert. Obwohl Texte von Rudolf Bultmann relativ kompliziert sind B) konnte ich mich doch mit dem Thema anfreunden.

Wäre es möglich, das NT im Studium als Schwerpunkt zu setzen oder ist die Exegese des AT ebenso Voraussetzung?

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Hi,

ich würde sehr gerne kath. Priester nach meinem Abitur (momentan 12.Klasse) werden. Was mich interessieren würde, wie verläuft der Alltag eines Priesters? Ich kann mir das nicht so richtig vorstellen. Also den Dienst in der Gemeinde natürlich, aber was Freizeit etc. betrifft eher weniger.

Meine zweite Frage: Ich hatte nie Latein in der Schule. Zum Studium gehört Latein, Hebräisch und Griechisch dazu. Ich plane, in den kommenden Sommerferien einen Lateinkurs zu besuchen um mein Latinum nachzuholen. Haltet ihr das für sinnvoll oder ist es besser Latein dann erst während des Studium zu belegen?

Meine dritte Frage: Inwieweit beschränken sich die Einsatzmöglichkeiten eines Priesters? Ist es absolut verpflichtend eine Gemeinde zu übernehmen oder kann man sich bei der Kirche (oder die Kirche bestimmt?) für ein anderes Aufgabenfeld bewerben? Gibt es überhaupt wissenschaftliche bzw. Gemeindeunabhängige Tätigkeiten für einen Priester? Wenn ja, was muss man tun um diese wahrhaben zu können?

 

Greetz, Cava

 

 

Ich bin "nur" aktiver Laie, aber da ich einen jungen Mann aus unserer Gemeinde kenne, der vor kurzem ganz ähnliche Fragen zu lösen hatte: Er ging erst mal zum Gemeindepfarrer, dann zu dem für die Priesterausbildung zuständigen Geistlichen der Diözese und zum Bischof. Die haben ihn erstmal zu einem Sprachseminar geschickt in Bayern, irgendwo an der Donau gibt es ein darauf spezialisiertes Haus. Jetzt hat er im Priesterseminar angefangen. Die Ausbildung dort dauert ja ohnedies ein paar Jahre, in der man sowohl die eigene Berufung prüfen kann und auch die weite Welt der Möglichkeiten des Priesterberufs kennenlernt. Eine "freie Berufswahl" innerhalb des Amtes gibt es so nicht, denn ein Priester schuldet ja seinem Bischof oder seinem Ordensoberen Gehorsam, aber ich hoffe mal, daß die sich bemühen, die Talente ihrer Leute zu nutzen. Mach dich auf den Weg und vertraue darauf, daß Christus dich schon da hinführt, wo er dich braucht. Grüße, KAM.

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Da Du vermutlich noch gar nicht so viel über das Theologiestudium weißt und deshalb auch noch keine Vorlieben entwickeln konntest, würde ich nicht von vornherein davon ausgehen, dass Dir eine der Sprachen erspart bleibt.

 

Meine Kenntnisse über das Studium sind natürlich beschränkt. Ich habe zwar Religionsunterricht (evang.) an meiner Oberstufe, aber das deckt ja nicht alle Aspekte des Studiums ab. Die Jesu-Leben-Forschung - was unser Thema ein Halbjahr lang war - hat mich sehr stark interessiert. Obwohl Texte von Rudolf Bultmann relativ kompliziert sind B) konnte ich mich doch mit dem Thema anfreunden.

Wäre es möglich, das NT im Studium als Schwerpunkt zu setzen oder ist die Exegese des AT ebenso Voraussetzung?

 

Du wirst wohl Beides und noch viel mehr machen müssen. Darüber hinaus musst Du Schwerpunkte setzen.

Als Alttestamentler beleidigt mich Deine Frage natürlich tief.... :lol:

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Naja, es ist nicht so, dass ich das AT als uninteressant abstempele. Aber das NT reizt mich weitaus mehr und ich kann persönlich mehr damit anfangen. Ich will aber nicht bestreiten, dass das NT mit dem AT schon zusammenhängt. Aber wenn ich Schwerpunkte setzen darf, warum nicht?

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i

ch würde sehr gerne kath. Priester nach meinem Abitur (momentan 12.Klasse) werden. Was mich interessieren würde, wie verläuft der Alltag eines Priesters? Ich kann mir das nicht so richtig vorstellen. Also den Dienst in der Gemeinde natürlich, aber was Freizeit etc. betrifft eher weniger.
Lieber DarkCava: Bist du katholisch oder evangelisch? Ein geistlicher Beruf wie der eines Priesters bedarf sicher eine Be- Rufung durch Gott - die sich u.a. in einer tiefen inneren Sehnsucht nach diesem Stand zeigt.

 

Der Alltag eines Priesters sollte vom geistlichen Leben her geprägt sein- und vom Dienst an der Gemeinde. Da es Gemeindepriester und Ordenspriester gibt, bleibt die weitere Frage - welchen Weg ein Priesteranwärter gehen will. Die kath. Kirche hat eine Vielzahl von Orden- wobei die einen z.B. mehr auf den Predigtdienst wert legen wie die Dominkaner, andere auf Missionsdienst und auch wissenschaftlich orientiert sind wie die Jesuiten - beständigere Orden wie Benediktiner - oder mehr von einer franziskanischen Spiritualität getragen werden wie Kapuziner oder Franziskaner.

 

Meine dritte Frage: Inwieweit beschränken sich die Einsatzmöglichkeiten eines Priesters? Ist es absolut verpflichtend eine Gemeinde zu übernehmen oder kann man sich bei der Kirche (oder die Kirche bestimmt?) für ein anderes Aufgabenfeld bewerben? Gibt es überhaupt wissenschaftliche bzw. Gemeindeunabhängige Tätigkeiten für einen Priester? Wenn ja, was muss man tun um diese wahrhaben zu können?
In einem gewissen Rahmen hängen die "Einsatzmöglichkeiten" auch von den Begabungen und Talenten eines Priesters ab. Es ist ein Unterschied, ob jemand in einer Landpfarre als Seelsorger ist, an der Hochschule tätig ist oder im Vatikan mitarbeitet.

 

Das wichtigste bei einem Priesteranwärter scheint mir, dass er ein Mensch des Glaubens ist, Christus liebt, und Gott und den Menschen mit ganzem Herzen dienen will. Es ist eine wunderbare aber auch anspruchsvolle Aufgabe, als Priester im "Weinberg des Herrn" mitzuarbeiten. Gottes Segen wünsch ich Dir jedenfalls.

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Lieber DarkCava: Bist du katholisch oder evangelisch? Ein geistlicher Beruf wie der eines Priesters bedarf sicher eine Be- Rufung durch Gott - die sich u.a. in einer tiefen inneren Sehnsucht nach diesem Stand zeigt.

 

In einem gewissen Rahmen hängen die "Einsatzmöglichkeiten" auch von den Begabungen und Talenten eines Priesters ab. Es ist ein Unterschied, ob jemand in einer Landpfarre als Seelsorger ist, an der Hochschule tätig ist oder im Vatikan mitarbeitet.

 

Ich bin weder evangelisch noch katholisch. Das hängt damit zusammen, dass mein Elternhaus in keinster Weise religiös geprägt ist, was zu Folge hat(te), dass ich als Kind nie einen Gottesdienst besuchte bzw. getauft etc. worden bin.

Ich habe aber bereits relativ früh zu Gott gefunden und beschäftige mich seit ca. 5 Jahren intensiv mit dem christl. Glauben. Ich war in zahlreichen Kirchen und Gemeinschaften verschiedenster Konfessionen, doch die katholische Kirche hat mich schon immer am meisten angezogen. Die strikte Ordnung, der zölibatäre Beruf des Priesters, die Breite der Aufgabenbereiche, die Gottesverehrung an sich etc.. Da mein Abitur bald zu Ende sein wird, stellt sich mir immer drängender die Frage nach meinem Berufswunsch. Den Hang zum Priestertum hatte ich schon viel früher, aber konkretisiert hat er sich erst in letzter Zeit - je älter ich wurde, desto stärker der Wunsch.

Ich habe bereits mit einem Priester hier aus der Gemeinde gesprochen, welcher mir riet, mich erstmal taufen zu lassen und in die Kirche einzutreten. Das werde ich bald nachholen, was ja kein Problem darstellt.

 

Gut, ich wollte wissen, inwieweit die Einsatzmöglichkeiten ausgedehnt sind. Worauf ich mich dann letztendlich spezialisiere, wird sich vermutlich letztendlich im eigentlichem Studium zeigen.

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Franciscus non papa
Ich habe bereits mit einem Priester hier aus der Gemeinde gesprochen, welcher mir riet, mich erstmal taufen zu lassen und in die Kirche einzutreten. Das werde ich bald nachholen, was ja kein Problem darstellt.

 

 

Genau dies solltest du als erstes tun: Unterricht im Glauben nehmen, und dich dann taufen lassen. Dann weitersehen. Es erweckt den Anschein, dass Du im Begriff bist, den zweiten Schritt vor dem ersten tun zu wollen...

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Immerhin bist Du in bester Gesellschaft: der heilige Ambrosius musste ja auch noch getauft werden, als er bereits zum Bischof bestimmt war.

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Ich bin weder evangelisch noch katholisch. Das hängt damit zusammen, dass mein Elternhaus in keinster Weise religiös geprägt ist, was zu Folge hat(te), dass ich als Kind nie einen Gottesdienst besuchte bzw. getauft etc. worden bin.
Danke für die Antwort. Mit Oestemer gehe ich hier im Einklang, dass du den ersten Schritt vor dem zweiten machen solltest
Ich habe aber bereits relativ früh zu Gott gefunden und beschäftige mich seit ca. 5 Jahren intensiv mit dem christl. Glauben. Ich war in zahlreichen Kirchen und Gemeinschaften verschiedenster Konfessionen, doch die katholische Kirche hat mich schon immer am meisten angezogen.

Das freut mich sehr für dich. Ich hoffe, dass du die Schätze der hl. kath. Kirche immer tiefer kennen lernst und die Freude am Herrn Deine wahre Stärke sein kann.

Die strikte Ordnung, der zölibatäre Beruf des Priesters, die Breite der Aufgabenbereiche, die Gottesverehrung an sich etc.. Da mein Abitur bald zu Ende sein wird, stellt sich mir immer drängender die Frage nach meinem Berufswunsch. Den Hang zum Priestertum hatte ich schon viel früher, aber konkretisiert hat er sich erst in letzter Zeit - je älter ich wurde, desto stärker der Wunsch.

Wenn die Sehnsucht nach dem Priesterstand tief in Dir ist, auch bei Widrigkeiten erhalten bleibt, dann sehe ich das als gutes Zeichen.

 

Ich habe bereits mit einem Priester hier aus der Gemeinde gesprochen, welcher mir riet, mich erstmal taufen zu lassen und in die Kirche einzutreten. Das werde ich bald nachholen, was ja kein Problem darstellt.

Das halte ich für eine sehr gute Idee. Wenn du dich einem Priester anvertraust, wird er dir bei deiner Entscheidung sicher helfen und dich gut beraten.

Gut, ich wollte wissen, inwieweit die Einsatzmöglichkeiten ausgedehnt sind. Worauf ich mich dann letztendlich spezialisiere, wird sich vermutlich letztendlich im eigentlichem Studium zeigen.

Wenn wir guten Willens sind und unseren Weg mit Gott gehen, dann werden wir den Segen und Beistand Gottes erfahren. Wenn Gott für uns ist, wer könnte gegen uns sein? Ich wünsche Dir von Herzen Mut und Zuversicht für Deinen Weg. Der Herr sei mit Dir. Herzlich, Peter

bearbeitet von Mariamante
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Ich meine, ein Priester muss grundsätzlich in der Lage sein, in einer Gemeinde zu arbeiten. Aber das ist für Weltpriester (im Gegensatz zu Priester in Orden) nicht die einzige Möglichkeit.

Es gibt hier z.B. dem gesamten Bereich der Sonderseelsorge (in Jugendhäusern, Gefängnissen, sozialen Einrichtungen, Schulen, Studentengemeinden usw.).

Oder wie wäre es mit der Lehre (Schule, Uni)?

Aber das können doch Ordenspriester auch alles machen?

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Ich meine, ein Priester muss grundsätzlich in der Lage sein, in einer Gemeinde zu arbeiten. Aber das ist für Weltpriester (im Gegensatz zu Priester in Orden) nicht die einzige Möglichkeit.

Es gibt hier z.B. dem gesamten Bereich der Sonderseelsorge (in Jugendhäusern, Gefängnissen, sozialen Einrichtungen, Schulen, Studentengemeinden usw.).

Oder wie wäre es mit der Lehre (Schule, Uni)?

Aber das können doch Ordenspriester auch alles machen?

 

Eigentlich alles:

 

- Karthäuser beten und schweigen den ganzen Tag

- Franziskaner betreuen Arme

- Mance missionieren

- Interne Tätigkeiten wie Novizenmeister, Prior, Abt

- Verwaltungstätigkeiten

- Lehrer

- Arbeiter

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Ich war in zahlreichen Kirchen und Gemeinschaften verschiedenster Konfessionen, doch die katholische Kirche hat mich schon immer am meisten angezogen. Die strikte Ordnung, der zölibatäre Beruf des Priesters, die Breite der Aufgabenbereiche, die Gottesverehrung an sich etc.. Da mein Abitur bald zu Ende sein wird, stellt sich mir immer drängender die Frage nach meinem Berufswunsch. Den Hang zum Priestertum hatte ich schon viel früher, aber konkretisiert hat er sich erst in letzter Zeit - je älter ich wurde, desto stärker der Wunsch.

 

Ich würde Dir gerne einmal eine Frage stellen! Da ich aus meinen Bekannt- und Freundschaften zu kath. Priestern um die Schwierigkeiten gerade des Zölibates weiß, würde ich gerne wissen, warum Du gerade den Zölibat so hervorgehoben hast. Immerhin bist Du gerade in der 12. Klasse und ich gehe mal davon aus, daß Du auf dem Gebiet nicht gerade viel Erfahrungen sammeln konntest.

 

Du weißt schon, daß Du im Priesterstand niemals eine intime Beziehung zu einer Frau oder einem Mann aufbauen darfst. Das sollte Dir sehr bewußt sein!

 

Kannst Du das in Deinem Alter schon ausreichend beurteilen?

bearbeitet von RationisCausa
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Ich meine, ein Priester muss grundsätzlich in der Lage sein, in einer Gemeinde zu arbeiten. Aber das ist für Weltpriester (im Gegensatz zu Priester in Orden) nicht die einzige Möglichkeit.

Es gibt hier z.B. dem gesamten Bereich der Sonderseelsorge (in Jugendhäusern, Gefängnissen, sozialen Einrichtungen, Schulen, Studentengemeinden usw.).

Oder wie wäre es mit der Lehre (Schule, Uni)?

Aber das können doch Ordenspriester auch alles machen?

 

Eigentlich alles:

 

- Karthäuser beten und schweigen den ganzen Tag

- Franziskaner betreuen Arme

- Mance missionieren

- Interne Tätigkeiten wie Novizenmeister, Prior, Abt

- Verwaltungstätigkeiten

- Lehrer

- Arbeiter

Ach so, dann sollte die Klammer nur das Wort "Weltpriester" erläutern und nicht bedeuten, dass die Ordensgeistlichen ausschließlich Gemeindearbeit machen dürfen. Eigentlich klar, aber ich hatte es missverstanden.

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Ich war in zahlreichen Kirchen und Gemeinschaften verschiedenster Konfessionen, doch die katholische Kirche hat mich schon immer am meisten angezogen. Die strikte Ordnung, der zölibatäre Beruf des Priesters, die Breite der Aufgabenbereiche, die Gottesverehrung an sich etc.. Da mein Abitur bald zu Ende sein wird, stellt sich mir immer drängender die Frage nach meinem Berufswunsch. Den Hang zum Priestertum hatte ich schon viel früher, aber konkretisiert hat er sich erst in letzter Zeit - je älter ich wurde, desto stärker der Wunsch.

 

Ich würde Dir gerne einmal eine Frage stellen! Da ich aus meinen Bekannt- und Freundschaften zu kath. Priestern um die Schwierigkeiten gerade des Zölibates weiß, würde ich gerne wissen, warum Du gerade den Zölibat so hervorgehoben hast. Immerhin bist Du gerade in der 12. Klasse und ich gehe mal davon aus, daß Du auf dem Gebiet nicht gerade viel Erfahrungen sammeln konntest.

 

Du weißt schon, daß Du im Priesterstand niemals eine intime Beziehung zu einer Frau oder einem Mann aufbauen darfst. Das sollte Dir sehr bewußt sein!

 

Kannst Du das in Deinem Alter schon ausreichend beurteilen?

 

Du sprichst hier eine interessante Frage an.

Als ich 17 war wolte ich unbedingt Ordensmann werden, was ich dann auch wurde. Und damals habe ich mit verschiedenen Leuten hinsichtlich des Zölibats genau dieselben Dinge diskutiert. Für mich war es überhaupt keine Frage, ehelos leben zu wollen. Ich wusse in diesem Alter aber auch, dass ich noch nciht richtig einschätzen konnte, was das für mich jetzt wirklich bedeuten könnten. Ich wollte damals einen bestimmten Weg gehen, zu dem nun einmal die Ehelosigkeit gehörte. Ich habe mich für einen weg, nicht gegen die Ehe entschieden.

Genau diese Haltung wurde für mich dann noch sehr wichtig. Als ich das Kloster wieder verließ, spielte das Thema Ehelosigkeit keine Rolle für meine Entscheidung. Ich habe mir damit manche Schwierigkeit erspart.

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Immerhin bist Du gerade in der 12. Klasse und ich gehe mal davon aus, daß Du auf dem Gebiet nicht gerade viel Erfahrungen sammeln konntest.
Nun ja - das hängt denke ich vom Bekanntenkreis ab ...

 

Du weißt schon, daß Du im Priesterstand niemals eine intime Beziehung zu einer Frau oder einem Mann aufbauen darfst. Das sollte Dir sehr bewußt sein!
Das ist so nicht korrekt - der Priester darf lediglich keine sexuelle Beziehung aufbauen.

 

Intim geht auch ohne.

 

 

Liege ich eigentlich völlig falsch, wenn ich der Ansicht bin, dieser Berufswunsch sollte im RL mit dem eigenen Beichtvater bzw. fähigen Fachleuten besprochen werden und nicht in einem I-Net-Forum?

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Lieber Florian:

Das ist so nicht korrekt - der Priester darf lediglich keine sexuelle Beziehung aufbauen.

 

Intim geht auch ohne.

Gut dass du darauf hinweist. Intensive geistliche Verbindungen wie sie bei Klara und Franziskus, Franz von Sales und Johanna Franziska von Chantal zu finden sind, zeigen, das eine "intime" Beziehung auch ohne die sexuelle Komponente gelebt werden kann. In manchen Fällen ist es sogar so, dass die Leidenschaft und die vordergründige Betonung des Sexuellen die Sensibilisierung für das geistig emotionelle Verstehen behindern kann- vor allem wenn die Partner noch sehr jung sind, sich noch nicht lange genug kennen.

 

Liege ich eigentlich völlig falsch, wenn ich der Ansicht bin, dieser Berufswunsch sollte im RL mit dem eigenen Beichtvater bzw. fähigen Fachleuten besprochen werden und nicht in einem I-Net-Forum?
. Da liegst du sicher richtig. Aber in diesem Fall scheint es noch keine so vertrauensvolle Beziehnung zu einem Priester oder Beichtvater zu geben. Und manchmal ist es in der Anonymität eines Forums auch möglich, Antworten oder spirituelle Hilfe auf diese Fragen zu bekommen- vor allem wenn man auf Diskussionsfreunde trifft, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Die Hochschätzung des Zölibat sehe ich jedenfalls positiv, da nicht wenige Gläubige für die Ehelosigkeit um Christi willen sowie für den Priesterzölibat weniger Verständnis haben.
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Liege ich eigentlich völlig falsch, wenn ich der Ansicht bin, dieser Berufswunsch sollte im RL mit dem eigenen Beichtvater bzw. fähigen Fachleuten besprochen werden und nicht in einem I-Net-Forum?

Man kann doch das Eine tun ohne das Andere zu lassen, oder sehe ich das falsch?

Ich glaube nicht, dass jemand seine Lebensplanung auf einen Thread im Internet aufbaut.

Möglichst viele Informationen und Meinungen zu sammeln ist im Vorfeld einer Entscheidung jedoch nicht verkehrt.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Man kann doch das Eine tun ohne das Andere zu lassen, oder sehe ich das falsch?

Ich glaube nicht, dass jemand seine Lebensplanung auf einen Thread im Internet aufbaut.

Möglichst viele Informationen und Meinungen zu sammeln ist im Vorfeld einer Entscheidung jedoch nicht verkehrt.

 

Liebe Grüße, Gabriele

Zustimmung, liebe Gabriele: Man kann auch im Internet auf Fragen kompetente Antworten erhalten, mitunter sogar dauerhaftere Freundschaften anknüpfen,die bereichernd sind. Wer diese Art der Kommunikation schätzt, der kann auch in Diskussionen in Foren spirituelle Impulse erhalten, die für Entscheidungen im Leben gewinnbringend sind.

 

Und noch gute Vorbereitung auf das heilige Christfest, herzlich, Peter

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Interessant ist, daß auch im Fall des oben von mir angesprochenen jungen Mannes ein ähnlicher Hintergrund vorliegt: auch er ist ohne kirchlichen Hintergrund aufgewachsen und hat sich erst vor kurzem taufen lassen. - Eine andere Beobachtung von mir ist, daß es katholische Eltern sind, die auf mögliche Berufungen ihrer Kinder angesprochen, sehr wenig begeistert reagieren. Wenn daheim über Pfarrer, Bischof, Papst nur abgelästert wird, kann bei den Kindern kaum eine Berufung gedeihen. Ein nichtkirchliches Elternhaus hat da vielleicht sogar einen Vorteil. Auch der Schwung und die Unbefangenheit wird nicht durch kleinliche Bedenkenträgerei abgebremst. Grüße, KAM

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Da ich aus meinen Bekannt- und Freundschaften zu kath. Priestern um die Schwierigkeiten gerade des Zölibates weiß, würde ich gerne wissen, warum Du gerade den Zölibat so hervorgehoben hast. Immerhin bist Du gerade in der 12. Klasse und ich gehe mal davon aus, daß Du auf dem Gebiet nicht gerade viel Erfahrungen sammeln konntest.

 

Du weißt schon, daß Du im Priesterstand niemals eine intime Beziehung zu einer Frau oder einem Mann aufbauen darfst. Das sollte Dir sehr bewußt sein!

 

Kannst Du das in Deinem Alter schon ausreichend beurteilen?

 

Ich glaube, dass das Zölibat äußert sinnvoll für einen Geistlichen ist. Denke mal an Paulus Worte 1.Korinth. 7,26ff: "So meine ich nun, es sei gut um der kommenden Not willen, es sei gut für den Menschen, ledig zu sein....usw.."

 

Was ein zölibatäres Leben bedeutet, kann ich aus meinen Auge ganz gut einschätzen, schließlich habe ich mich bisher noch nie bewusst an eine Frau gebunden.

Zudem ist die Rechtfertigung des Zölibats durchaus plausibel, nur für die Menschen und für Gott dazusein.

 

Das ich hier im Forum meine Fragen stelle, hat zum einen den Grund, dass ich mir möglichst viele Meinungen und Eindrücke verschaffen möchte. Der Priester aus der Gemeinde ist nur einer, hier finde ich viele die mir unterschiedliche Ansichten und Erfahrungen mitteilen können.

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Was ein zölibatäres Leben bedeutet, kann ich aus meinen Auge ganz gut einschätzen, schließlich habe ich mich bisher noch nie bewusst an eine Frau gebunden.
DAS wage ich nach dieser Enthüllung allerdings zu bezweifeln (auch wenn mich interessiert, wie man sich unbewußt an eine Frau binden kann).

 

Wie wird die letzte Instruktion aus Rom gerne gelesen:

 

Der Priesteramtskandidat muss die gleichen Eigenschaften haben wie ein Familienvater ...

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Ich glaube, dass das Zölibat äußert sinnvoll für einen Geistlichen ist. Denke mal an Paulus Worte 1.Korinth. 7,26ff: "So meine ich nun, es sei gut um der kommenden Not willen, es sei gut für den Menschen, ledig zu sein....usw.."

 

Wenn wir uns bei der Frage des Zölibates an Bibelstellen verausgaben, führt das zu nichts - denn hier geht es ja nicht um eine dogmatische Beurteilung, sondern um Deine ganz persönliche Entscheidung! Du selber mußt sagen können, daß der Zölibat für Dich die optimale Lebensform ist. Wenn Du Dir den Zölibat als Opfer abverlangst, sozusagen als Kollateralschaden des ansonsten wunderbaren Priesterstandes, wirst Du sicher nicht weit kommen.

 

 

 

Was ein zölibatäres Leben bedeutet, kann ich aus meinen Auge ganz gut einschätzen, schließlich habe ich mich bisher noch nie bewusst an eine Frau gebunden.

Zudem ist die Rechtfertigung des Zölibats durchaus plausibel, nur für die Menschen und für Gott dazusein.

 

Sei mir bitte nicht böse, aber mit ca. 18 Jahren (so alt ist man ja in der 12. Klasse) kann man so einen Sachverhalt mitnichten abschätzen. Du sagst ja selber, daß Du noch keine Beziehung zu einem Mädchen gehabt hast (in dem Zusammenhang klingt das "bewußt binden" ziemlich geschraubt und lebensfremd - es geht schließlich um das überwältigende Gefühl der LIEBE!). Du hast noch keine Liebesbeziehung zu einer Frau (oder einem Mann) erlebt und weißt daher nicht, was es bedeutet, darauf lebenslang zu verzichten.

 

Sicher, Du kannst es so halten, daß Du Dich weiterhin einer solchen Beziehung verschließt (gemäß dem Motto: Was ich nicht kenne, macht mich auch nicht heiß), aber früher oder später wird es Dich erwischen - es sei denn, Du zählst zu der wirklich kleinen Gruppe der Asexuellen.

 

Ich vertrete die Auffassung, daß ein Priesteramtskandidat vor dem Eintritt ins Seminar möglichst bereits eine Liebesbeziehung zu Mann oder Frau hinter sich haben sollte, denn sonst weiß dieser nie, worauf er wirklich verzichtet!

 

Er muß wissen, was für eine sexuelle Orientierung er hat (auch wegen der neuen römischen Instructio für schwule Priesteramtskandidaten). Er muß wissen, was es heißt, sexuell zu empfinden, das aber nicht ausleben zu dürfen. Sonst wird es ihn irgendwann eiskalt erwischen - mit schlimmen Konsequenzen...

 

Wie sonst sollte später ein fertiger Priester, der auf eine Gemeinde losgelassen wird, mit diesen Dingen umgehen? Das wäre dann ja so, als predigte ein Blinder von der Farbe!

 

Als Weltpriester bist Du alleine, oftmals mutterseelenalleine mit Deinen Sorgen, Ängsten und Nöten. Bist Du Dir sicher, das Du das packst? Ich kenne Priester, die in Internet-Communities verzweifelt nach einem Partner oder einfach nur nach emotionaler Zuwendung suchen, weil sie die Einsamkeit nicht verkraften...

 

 

 

 

Das ich hier im Forum meine Fragen stelle, hat zum einen den Grund, dass ich mir möglichst viele Meinungen und Eindrücke verschaffen möchte. Der Priester aus der Gemeinde ist nur einer, hier finde ich viele die mir unterschiedliche Ansichten und Erfahrungen mitteilen können.

 

Ich kenne auch viele Ordenspriester. Bei denen ist die Sache mit der Einsamkeit durch ihre communitas nicht ganz so dramatisch, aber auch sie dürfen keine "Partikularfreundschaften" pflegen. Ihre sozialen Kontakte zur Außenwelt sind oft genug recht begrenzt, je nach Orden.

 

 

Fest steht als Quintessenz, daß Du, lieber DarkCava, wissen solltest, auf was Du dich einläßt, In jedem Fall solltest Du Dich nicht nur mit Argumenten pro Priesterberuf beschäftigen, sondern auch einmal Leute befragen, die aus dem Priester- oder Ordensstand ausgeschieden sind. Die können Dir oft ganz andere Sachen erzählen als Dein Ortspfarrer!

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Interessant ist, daß auch im Fall des oben von mir angesprochenen jungen Mannes ein ähnlicher Hintergrund vorliegt: auch er ist ohne kirchlichen Hintergrund aufgewachsen und hat sich erst vor kurzem taufen lassen. - Eine andere Beobachtung von mir ist, daß es katholische Eltern sind, die auf mögliche Berufungen ihrer Kinder angesprochen, sehr wenig begeistert reagieren. Wenn daheim über Pfarrer, Bischof, Papst nur abgelästert wird, kann bei den Kindern kaum eine Berufung gedeihen. Ein nichtkirchliches Elternhaus hat da vielleicht sogar einen Vorteil. Auch der Schwung und die Unbefangenheit wird nicht durch kleinliche Bedenkenträgerei abgebremst. Grüße, KAM

 

Na ja,

 

ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass gerade Katholiken icht sehr begeistert auf das Vorhabven, einen geistlichen weg einzuschlagen, reagiert haben. Allerdings hatte das nix mit Kirchenkritik zu tun, sondern eher mit Vorurteilen gegenüber dem Leben von priestern und Ordensleuten. Da wird zum einen sehr das Thema Verzicht in den Vordergrund gestellt und zum anderen das Thema Gehorsam, Strenge....

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