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Das Gleichnis vom anvertrauten Geld


Tenzin Namdag

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Wer kann mir dieses Gleichnis erklären insbesondere bezogen auf 19,27 und auf die Vermehrung von Eigentum.

Wer sich ausdehnt auf Kosten von etwas, wer sich zusammen zieht auf Kosten von sich selbst nur ein Gedanke. Und wie lässt sich das mit der Aussage verbinden: Verkaufe alles was du hast, und schenke es an die Armen und folge mir nach?

 

Das Gleichnis vom anvertrauten Geld

 

Lk 19,11 Weil Jesus schon nahe bei Jerusalem war, meinten die Menschen, die von all dem hörten, das Reich Gottes werde sofort erscheinen. Daher erzählte er ihnen ein weiteres Gleichnis.

Lk 19,12 Er sagte: Ein Mann von vornehmer Herkunft wollte in ein fernes Land reisen, um die Königswürde zu erlangen und dann zurückzukehren.

Lk 19,13 Er rief zehn seiner Diener zu sich, verteilte unter sie Geld im Wert von zehn Minen und sagte: Macht Geschäfte damit, bis ich wiederkomme.

Lk 19,14 Da ihn aber die Einwohner seines Landes hassten, schickten sie eine Gesandtschaft hinter ihm her und ließen sagen: Wir wollen nicht, dass dieser Mann unser König wird.

Lk 19,15 Dennoch wurde er als König eingesetzt. Nach seiner Rückkehr ließ er die Diener, denen er das Geld gegeben hatte, zu sich rufen. Er wollte sehen, welchen Gewinn jeder bei seinen Geschäften erzielt hatte.

Lk 19,16 Der erste kam und sagte: Herr, ich habe mit deiner Mine zehn Minen erwirtschaftet.

Lk 19,17 Da sagte der König zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger Diener. Weil du im Kleinsten zuverlässig warst, sollst du Herr über zehn Städte werden.

Lk 19,18 Der zweite kam und sagte: Herr, ich habe mit deiner Mine fünf Minen erwirtschaftet.

Lk 19,19 Zu ihm sagte der König: Du sollst über fünf Städte herrschen.

Lk 19,20 Nun kam ein anderer und sagte: Herr, hier hast du dein Geld zurück. Ich habe es in ein Tuch eingebunden und aufbewahrt;

Lk 19,21 denn ich hatte Angst vor dir, weil du ein strenger Mann bist: Du hebst ab, was du nicht eingezahlt hast, und erntest, was du nicht gesät hast.

Lk 19,22 Der König antwortete: Aufgrund deiner eigenen Worte spreche ich dir das Urteil. Du bist ein schlechter Diener. Du hast gewusst, dass ich ein strenger Mann bin? Dass ich abhebe, was ich nicht eingezahlt habe, und ernte, was ich nicht gesät habe?

Lk 19,23 Warum hast du dann mein Geld nicht auf die Bank gebracht? Dann hätte ich es bei der Rückkehr mit Zinsen abheben können.

Lk 19,24 Und zu den anderen, die dabeistanden, sagte er: Nehmt ihm das Geld weg, und gebt es dem, der die zehn Minen hat.

Lk 19,25 Sie sagten zu ihm: Herr, er hat doch schon zehn.

Lk 19,26 (Da erwiderte er:) Ich sage euch: Wer hat, dem wird gegeben werden; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.

Lk 19,27 Doch meine Feinde, die nicht wollten, dass ich ihr König werde - bringt sie her und macht sie vor meinen Augen nieder!

bearbeitet von Tenzin Namdag
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Lieber Axel!

 

Die allgemein bekannte Deutung geht darin: Wir sollen die uns anvertrauten Fähigkeiten und Talente nicht brach liegen lassen sondern damit "wuchern".

 

19/26 und 27 sehe ich nicht auf "Geldvermehrung" bezogen sondern auf die Liebe: Wer Liebe hat, dem wird Liebe gegeben. Wer aber keine Liebe hat, dem wird auch das noch genommen, was er zu haben meint.

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Wenn man die Stelle unvoreingenommen liest, vor allem die nachfolgenden Verse über das Weltgericht, ist doch eigentlich klar, worum es geht. Man muss sich nur trauen, das selber zu beurteilen.

bearbeitet von Stefan
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Ich deute diese Stellen im Kontext einer Leib-Seele-Vorstellung:

 

http://www.mykath.de/index.php?showtopic=2...57entry484857

 

Die Talente stehen für das Gute im Menschen oder wie Mariamante sagte, für die Liebe.

 

Hat man viel Gutes mit auf den Weg bekommen, erkennt man von Anfang an besser, was gut ist und was böse, dann ist es leichter das Gute zu erkennen, allerdings ist man auch mehr verpflichtet. Oft wird der gute Mensch auch stärker versucht, denn er versteht die Sünde besser und die Sünde hat ihre Reize.

Von dem, dem mehr mitgegeben wurde, wird auch mehr erwartet.

Derjenige der die Liebe in sich tötet oder sie ignoriert, dem wird das wenige Gute noch genommen werden, denn er hat sich ja bereits aus freien Willen von der Liebe abgewendet.

Dies ist vielleicht sogar ein Gnade für ihn, denn ein Mensch, der noch etwas Gutes in sich hat, wird in einer Hölle mehr leiden, als der, der nichts Gutes mehr in sich hat.

Das etwas Gutes in der Hölle sein könnte, halte ich für ebenso zweifelhaft, wie das es etwas Böses im Himmel geben könnte.

 

 

Gruß

Sam

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Lieber Axel!

 

Die allgemein bekannte Deutung geht darin: Wir sollen die uns anvertrauten Fähigkeiten und Talente nicht brach liegen lassen sondern damit "wuchern".

 

19/26 und 27 sehe ich nicht auf "Geldvermehrung" bezogen sondern auf die Liebe: Wer Liebe hat, dem wird Liebe gegeben. Wer aber keine Liebe hat, dem wird auch das noch genommen, was er zu haben meint.

 

Danke, lieber Peter, ich habe verstanden, es geht also um bedingungslose Liebe und genau das ist die Nachfolge, denn die Lauen wird er ausspucken, und die nicht unbedingt nachfolgen, werden sich aus ihren gesonderten Interessen ja sowieso immer wieder gegenseitig erwürgen, sei es durch Gedanken, Worte oder und Taten. Das ist ja wohl die 2000 jährige Leidensgeschichte, der Nicht Nachfolge!

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Wer kann mir dieses Gleichnis erklären insbesondere bezogen auf 19,27 und auf die Vermehrung von Eigentum.

Wer sich ausdehnt auf Kosten von etwas, wer sich zusammen zieht auf Kosten von sich selbst nur ein Gedanke. Und wie lässt sich das mit der Aussage verbinden: Verkaufe alles was du hast, und schenke es an die Armen und folge mir nach?

 

Das Gleichnis vom anvertrauten Geld

 

Lk 19,11 Weil Jesus schon nahe bei Jerusalem war, meinten die Menschen, die von all dem hörten, das Reich Gottes werde sofort erscheinen. Daher erzählte er ihnen ein weiteres Gleichnis.

Lk 19,12 Er sagte: Ein Mann von vornehmer Herkunft wollte in ein fernes Land reisen, um die Königswürde zu erlangen und dann zurückzukehren.

Lk 19,13 Er rief zehn seiner Diener zu sich, verteilte unter sie Geld im Wert von zehn Minen und sagte: Macht Geschäfte damit, bis ich wiederkomme.

Lk 19,14 Da ihn aber die Einwohner seines Landes hassten, schickten sie eine Gesandtschaft hinter ihm her und ließen sagen: Wir wollen nicht, dass dieser Mann unser König wird.

Lk 19,15 Dennoch wurde er als König eingesetzt. Nach seiner Rückkehr ließ er die Diener, denen er das Geld gegeben hatte, zu sich rufen. Er wollte sehen, welchen Gewinn jeder bei seinen Geschäften erzielt hatte.

Lk 19,16 Der erste kam und sagte: Herr, ich habe mit deiner Mine zehn Minen erwirtschaftet.

Lk 19,17 Da sagte der König zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger Diener. Weil du im Kleinsten zuverlässig warst, sollst du Herr über zehn Städte werden.

Lk 19,18 Der zweite kam und sagte: Herr, ich habe mit deiner Mine fünf Minen erwirtschaftet.

Lk 19,19 Zu ihm sagte der König: Du sollst über fünf Städte herrschen.

Lk 19,20 Nun kam ein anderer und sagte: Herr, hier hast du dein Geld zurück. Ich habe es in ein Tuch eingebunden und aufbewahrt;

Lk 19,21 denn ich hatte Angst vor dir, weil du ein strenger Mann bist: Du hebst ab, was du nicht eingezahlt hast, und erntest, was du nicht gesät hast.

Lk 19,22 Der König antwortete: Aufgrund deiner eigenen Worte spreche ich dir das Urteil. Du bist ein schlechter Diener. Du hast gewusst, dass ich ein strenger Mann bin? Dass ich abhebe, was ich nicht eingezahlt habe, und ernte, was ich nicht gesät habe?

Lk 19,23 Warum hast du dann mein Geld nicht auf die Bank gebracht? Dann hätte ich es bei der Rückkehr mit Zinsen abheben können.

Lk 19,24 Und zu den anderen, die dabeistanden, sagte er: Nehmt ihm das Geld weg, und gebt es dem, der die zehn Minen hat.

Lk 19,25 Sie sagten zu ihm: Herr, er hat doch schon zehn.

Lk 19,26 (Da erwiderte er:) Ich sage euch: Wer hat, dem wird gegeben werden; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.

Lk 19,27 Doch meine Feinde, die nicht wollten, dass ich ihr König werde - bringt sie her und macht sie vor meinen Augen nieder!

 

 

Ich verstehe gar nicht, worauf du abhebst. Was ist denn Dein Problem?

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Ich verstehe gar nicht, worauf du abhebst. Was ist denn Dein Problem?

 

Habe ich gesagt, ich habe ein Problem, ich wollte nur wissen, wie du das siehst, doch Peter hat es mir ja ausreichend erklärt, ich habe das verstanden:

Es geht also um bedingungslose Liebe und genau das ist die Nachfolge, denn die Lauen wird er ausspucken, und die nicht unbedingt nachfolgen, werden sich aus ihren gesonderten Interessen ja sowieso immer wieder gegenseitig erwürgen, sei es durch Gedanken, Worte oder und Taten. Das ist ja wohl die 2000 jährige Leidensgeschichte, der Nicht Nachfolge

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Ich verstehe gar nicht, worauf du abhebst. Was ist denn Dein Problem?

 

Habe ich gesagt, ich habe ein Problem, ich wollte nur wissen, wie du das siehst, doch Peter hat es mir ja ausreichend erklärt, ich habe das verstanden:

Es geht also um bedingungslose Liebe und genau das ist die Nachfolge, denn die Lauen wird er ausspucken, und die nicht unbedingt nachfolgen, werden sich aus ihren gesonderten Interessen ja sowieso immer wieder gegenseitig erwürgen, sei es durch Gedanken, Worte oder und Taten. Das ist ja wohl die 2000 jährige Leidensgeschichte, der Nicht Nachfolge

 

Also wenn Jesus genau das gemeint hätte, dann hätte er das gesagt und nicht ein gleichnis erzählt.

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Also wenn Jesus genau das gemeint hätte, dann hätte er das gesagt und nicht ein gleichnis erzählt.

 

wenn du das so meinst, wird es für dich wohl so stimmen

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Also wenn Jesus genau das gemeint hätte, dann hätte er das gesagt und nicht ein gleichnis erzählt.

 

Das wäre aber unklug gewesen. Wenn man eine Religion gründet, darf man alles - nur nicht Klartext reden. Man muss doch seinen Anhängern etwas mitgeben, worüber sie sich unterhalten können. Stell Dir vor, Jesus hätte jedes Mal klargestellt "Wenn ich das so sage, meine ich das auch so. Und hiermit richte ich mir vor allem an die Herren Theologen: Ich meine das wirklich so! Dass mir ja niemand auf die Idee kommt, das ins Gegenteil umzudeuten!" So eine Religion hätte keine Überlebenschance. Eine Religion soll ihren Anhängern ja etwas bieten, in dem sie sich selber wiederfinden. Der Trick ist doch, dass es bei den Glaubenden irgendwann mal Klick macht und die sagen: "Genau, das habe ich ja schon immer gedacht, aber bisher haben mir die Worte dafür gefehlt."

 

So kann Jesus predigen, dass die Lauen und Abtrünnigen in den Schwefelsee geschmissen werden, wo sie ewig mit den Zähnen knirschen, und dennoch finden sogar gutmeinende Christen im Umfeld solcher Stellen Aussagen, die sie tief bewegen.

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