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Unsere Gemeindestrukturen und Mk 2, 16-17


Martin

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Mk 2

 

16 Als die Schriftgelehrten, die zur Partei der Pharisäer gehörten, sahen, dass er mit Zöllnern und Sündern aß, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann er zusammen mit Zöllnern und Sündern essen?

 

17 Jesus hörte es und sagte zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.

 

 

 

Unsere Gemeinden sind häufig wohlsituierte Mittelstandsgemeinden. Und ich sage klar dazu, dass ich mich da sehr wohl fühle. Schöne Kirche mit allem drum und dran an Gemeindeeinrichtungen; junge Pfarrer samt Kaplan; Gottesdienste wie ich sie mir passender nicht vorstellen könnte; aktives Gemeideleben. Perfekt. Idyllisch.

 

Und wenn ich dann das Evangelium heute lese frage ich mich, was würde nun Jesus dazu sagen. Wir haben uns bestens eingerichtet. Nichts spricht dagegen. Aber ... .

 

Und wenn mich da etwas stört, dann könnte ich mich ja selbst bewegen. Klar kann ich das. Niemand hindert mich. Es ist auch nicht der Gedanke, dass "die Gemeinde" etwas tun sollte.

 

Es ist mehr abstrakt. Sind diese Strukturen, in denen wir als Christen leben, angemessen, oder müßte ein Lehrer, der diese Hausaufgabe sieht, als Note schreiben: Thema verfehlt?

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In welcher Traumwelt-Gemeinde lebst du denn?

 

Ich erfahre gerade - vor allem im PGR - dass wir uns als Gemeinde mit unserem Bild von Kirche, unseren Zielen und Anliegen ganz neu finden müssen. Da ist einiges im Um- und Aufbruch. Stichwort: Zukunft heute....

 

Das sehe ich als Chance, auch wieder zu biblischeren Gemeindedefinitionen zurück zu finden, zumindest aber Bequemlichkeiten und Besitzstandsdenken zu hinterfragen.

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16 Als die Schriftgelehrten, die zur Partei der Pharisäer gehörten, sahen, dass er mit Zöllnern und Sündern aß, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann er zusammen mit Zöllnern und Sündern essen?

 

17 Jesus hörte es und sagte zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.

 

Wenn ich diese Stelle jetzt so lese denke ich daran, wie mein Freund Josef (dessen MS- kranker Bruder voriges Jahr verstarb) darüber klagte, dass man die geistlichen Herren bei Akademiker, den Wohlsituierten, bei allen möglichen Verantstaltungen findet- aber den armen kranken Bruder zu besuchen (auch auf den Wunsch Josef´s hin) war nicht möglich. Aus manchen kritischen Anmerkungen ist mir bekannt, dass manche Pfarrer auch lieber in der Gesellschaft von Akademikern sind als die Sünder aufzusuchen. In Bad M. sagte der frühere Pfarrer von den "Ausgetretenen", dass man sie für die Kirche verloren seien, und keiner von ihnen zurück kommen würde. Eine solche Einstellung zeigt, dass dieses Evangelium nicht überall in die Praxis umgesetzt wird- und dass die Sorge um Kranke, Behinderte aber auch "Sünder" bisweilen auf die Seite gedrängt wird.

 

Und wenn ich dann das Evangelium heute lese frage ich mich, was würde nun Jesus dazu sagen. Wir haben uns bestens eingerichtet. Nichts spricht dagegen. Aber ... .
Du sprichst wirklich einen wunden Punkt an: Ja- wir haben es uns manchmal schön eingerichtet. Aber nehmen wir die Herausforderung an, die uns das Evangelium immer wieder nahe legt? Machen wir es uns nicht selbst manchmal in einer Gruppe und Gemeinschaft bequem- aber jene, die schwierig sind, die behindert sind oder die schwach sind - die Menschen die als Verwundete und Sünder unsere Zuwendung brauchen- die bleiben irgendwie "im Regen stehen"?

 

Ich denke hier an Mutter Teresa: Sie hatte doch als Lehrerin einen schönen Weg - aber der Ruf Gottes, der Ruf des Evangeliums ließ sie den beschwerlichen Weg gehen, Christus in den Ärmsten und Ausgestossenen zu dienen. Wenn wir die Herausforderung des Evangeliums ernst nehmen, dann kann es uns sicher nicht darum gehen schöne Gemeindestrukturen zu haben, schöne Gottesdienste zu feiern - sondern versuchen das Evangelium auch in dem Sinne ernst zu nehmen, dass wir die Sünder, die Zöllner und die Ausgestossenenn versuchen mit der Liebe Christi zu berühren.

Es ist mehr abstrakt. Sind diese Strukturen, in denen wir als Christen leben, angemessen, oder müßte ein Lehrer, der diese Hausaufgabe sieht, als Note schreiben: Thema verfehlt?
Die Gefahr ist groß dass wir über scheinbar funktionierenden Strukturen die persönliche Herausforderung und Hingabe durch das Evangelium übersehen und übergehen.
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Eine gute, und wichtige Frage, die ich mir auch oft stelle. Wir sind auch eine Pfarrei, die für viele Leute attraktiv und lebendig erscheint (und ist). Und doch sieht man hinter den Kulissen so manches, was als "Themaverfehlung" durchgehen würde. Gemeinsames Gebet, gar täglich? - Fehlanzeige, zu den Werktags-Godis kommen höchstens 5 Leute (inkl. Pfarrer). Gemeinsame Sorge für die Armen in der Pfarrei, z.B. Besuchsdienst? - Fehlanzeige.

 

Eine gute Freundin und Mitarbeiterin hat das einmal eine "Event-Pfarrei" genannt. Ich würde es so nennen: viele Talente und Menschen guten Willens, aber der Weg ist noch weit.

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Manchmal sind es ja nur die Kleinigkeiten, die einem eine Messe vergällen können - bis heute morgen habe ich mich jedenfalls noch nie in einer hl. Messe unwillkommen gefühlt (deplaciert durch eigene Disposition schon mal, aber das meine ich nicht).

 

Ich habe heute morgen einen freien Platz am Gang auf der rechten Seite irgendwo zwischen Reihe 7 und 12 eingenommen. Nun besuche ich das Hochamt hier nicht sooooo regelmäßig, daß ich einen richtigen Stammplatz hätte (das war in Fürth anders).

 

Jedenfalls kam nach mir eine ältere "Dame", die sich erstmal ohne zu grüßen an mir vorbei in die Bank drängte und dort breitmachte, als hätte sie die Bank gepachtet.

 

Dann ist mir vor Messbeginn auch noch mein GL runtergefallen (und hat ihren Schuh berührt) - ein Glück das Blicke nicht töten, sonst hätte ich das Einzugsglöckchen nicht erlebt.

 

Diese "Dame" hat es jedenfalls verstanden mir die ganze Messe hindurch das Gefühl zu vermitteln, ich hätte in "ihrer" Bank nichts verloren, daß sie sich nicht so breit gemacht hat, daß ich aus der Bank gefallen bin war noch alles.

 

Friedensgruß habe ich mir entsprechend geschenkt - ich glaube die hätte sich eher die Hand abgehackt als mir Shalom zu wünschen (die übrigen Herrschaften in der Reihe schienen ebenso drauf gewesen zu sein).

 

Die Krönung war dann allerdings der abschätzige Blick, als ich zur Kommunion aus der Bank getreten bin um die diversen älteren Herrschaften rauszulassen und dann aber einen Schritt zurück auf Höhe unserer Rückenlehne gemacht habe um den Kommunikanten aus dem Weg zu gehen und selbst wieder in der Bank Platz nehmen zu können (mir war dann heute nicht wirklich nach Kommunion).

 

Und das, wo wir heute mal wirklich klassische Liturgie hatten B)

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Bekannt sind auch die sogenannten "Eckerlsitzer". Es wirkt manchmal schon fast humorig, wenn einige Bänke in einer Kirche wo es breite Bänke gibt links von jemand und rechts von jemand besetzt ist. Mein + Beichtvater meinte: Einige sind mit dem Ecksitz verbunden "bis der Tod sie scheidet".

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Ich denke, dass keine Gemeinde perfekt ist. Sonst hätte sich schon Paulus deine Briefe sparen können. Wenn wir mal so in Gedanken durchgehen, was eine Gemeinde alles "leisten" sollte, dann finden wir bestimmt etwas, wo unsere eigene Gemeinde noch nachholbedarf hat oder zu viele Energien hinein verschwendet:

 

Gottesdienst: Kirchenraum, Liturgie, Kirchenmusik, Ministranten, Lektoren...

Caritas: Besuchsdienst, Familienhilfe, Obdachlosenarbeit, 3. Welt

Seelsorge: Sakramentendienst, Gesprächsangebote, Trauerarbeit, Lebenshilfe, Vorträge, Predigt, Verkündigung

Kategorialseelsorge: Jugendarbeit, Seniorenarbeit, Kindergottesdienste, Familienfreizeiten, Krabbelgruppen

Verwaltung: Gebäudeinstandhaltung, Personalbetreuung, Finanzverwaltung, Entschuldung

Ökumene

 

Das nur mal so als unvollständige Auflistung. Von diesen Bereichen hat bestimmt jede Gemeinde ihre Stärken aber auch ihre Schwächen. Wichtig ist, dass die Verantwortlichen in der Gemeinde diese Themen im Auge behalten und Fortschritte und Verschlechterungen registrieren.

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Mk 2

 

16 Als die Schriftgelehrten, die zur Partei der Pharisäer gehörten, sahen, dass er mit Zöllnern und Sündern aß, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann er zusammen mit Zöllnern und Sündern essen?

 

17 Jesus hörte es und sagte zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.

 

 

 

Unsere Gemeinden sind häufig wohlsituierte Mittelstandsgemeinden. Und ich sage klar dazu, dass ich mich da sehr wohl fühle. Schöne Kirche mit allem drum und dran an Gemeindeeinrichtungen; junge Pfarrer samt Kaplan; Gottesdienste wie ich sie mir passender nicht vorstellen könnte; aktives Gemeideleben. Perfekt. Idyllisch.

 

Und wenn ich dann das Evangelium heute lese frage ich mich, was würde nun Jesus dazu sagen. Wir haben uns bestens eingerichtet. Nichts spricht dagegen. Aber ... .

 

Und wenn mich da etwas stört, dann könnte ich mich ja selbst bewegen. Klar kann ich das. Niemand hindert mich. Es ist auch nicht der Gedanke, dass "die Gemeinde" etwas tun sollte.

 

Es ist mehr abstrakt. Sind diese Strukturen, in denen wir als Christen leben, angemessen, oder müßte ein Lehrer, der diese Hausaufgabe sieht, als Note schreiben: Thema verfehlt?

 

Nun ja,

 

die Gemeinden zur Zeit der Abfassung der Evangelien waren bestanden wohl mehr aus Menschen aus dem sozial schwachen Millieu. Vermutlich gerade weil diese neue Religion die Anliegen der armen Massen aufgenommen hat und diesen Menschen eine neue Würde zusprach, war sie letztendlich so erfolgreich.

Danach begann der soziale Aufstieg bis hin zum Mittelalter, als man die gesellschaftliche Stellung mit der besonderen Auserwähltheit gleichstzte. Bis hin zu Hildegard von Bingen , die nur Adelige ins Kloster aufnahm, ging dieses christliche Elitebewusstsein. Dass das Christentum als eine Religion der Armen begonnen hat, war da z.T. einfach vergessen.

Erst im Hochmittelalter und dann radikal in der Frühneuzeut, z.B. Franziskus, nahm diesen Ursprung unseres Glaubens wieder in den Blick.

 

Dieser Hintergrund nur zum Verständnis. Ja, das Christentum ist heute vor allem bürgerlich. Wir tun gerne etwas für die Armen aber ungern mit ihnen. Das sind Bereiche der Sonderseelsorge.

Ich glaube, dass es insgesamt sicher nicht möglich ist, das Christentum wieder in das sozial schwache Millieu zu überführen. Aber ein Stachel ist es doch und muss es bleiben. Die Armenspeisung oder die soziale Caritassammlung sind wohl nicht genug.

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16 Als die Schriftgelehrten, die zur Partei der Pharisäer gehörten, sahen, dass er mit Zöllnern und Sündern aß, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann er zusammen mit Zöllnern und Sündern essen?

 

17 Jesus hörte es und sagte zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.

 

Wenn ich diese Stelle jetzt so lese denke ich daran, wie mein Freund Josef (dessen MS- kranker Bruder voriges Jahr verstarb) darüber klagte, dass man die geistlichen Herren bei Akademiker, den Wohlsituierten, bei allen möglichen Verantstaltungen findet- aber den armen kranken Bruder zu besuchen (auch auf den Wunsch Josef´s hin) war nicht möglich. Aus manchen kritischen Anmerkungen ist mir bekannt, dass manche Pfarrer auch lieber in der Gesellschaft von Akademikern sind als die Sünder aufzusuchen. In Bad M. sagte der frühere Pfarrer von den "Ausgetretenen", dass man sie für die Kirche verloren seien, und keiner von ihnen zurück kommen würde. Eine solche Einstellung zeigt, dass dieses Evangelium nicht überall in die Praxis umgesetzt wird- und dass die Sorge um Kranke, Behinderte aber auch "Sünder" bisweilen auf die Seite gedrängt wird.

Ich würde hier nicht so urteilen. Ja, es gibt bestimmt Priester, die sich vor bestimmten Aufgaben drücken. Nur haben Priester heutzutage oft so viele Aufgaben, dass sie einfach nicht mehr jeden Krankenbesuch machen können. Dein unspezifisches 'Manche' ist einfach viel zu generell. Für mich ist das eine Frage von Einzelfällen und eine Frage, wie die Prioritäten in den Aufgaben der Pfarrer zu setzen sind.

Es geht, darüber hinaus m.E. auch weniger um die Priester, sondern um die Frage, wie die Gemeinden mit dem Thema der sozial Schwachen und Bedürftigen umgehen.

 

Und wenn ich dann das Evangelium heute lese frage ich mich, was würde nun Jesus dazu sagen. Wir haben uns bestens eingerichtet. Nichts spricht dagegen. Aber ... .
Du sprichst wirklich einen wunden Punkt an: Ja- wir haben es uns manchmal schön eingerichtet. Aber nehmen wir die Herausforderung an, die uns das Evangelium immer wieder nahe legt? Machen wir es uns nicht selbst manchmal in einer Gruppe und Gemeinschaft bequem- aber jene, die schwierig sind, die behindert sind oder die schwach sind - die Menschen die als Verwundete und Sünder unsere Zuwendung brauchen- die bleiben irgendwie "im Regen stehen"?

 

Ich denke hier an Mutter Teresa: Sie hatte doch als Lehrerin einen schönen Weg - aber der Ruf Gottes, der Ruf des Evangeliums ließ sie den beschwerlichen Weg gehen, Christus in den Ärmsten und Ausgestossenen zu dienen. Wenn wir die Herausforderung des Evangeliums ernst nehmen, dann kann es uns sicher nicht darum gehen schöne Gemeindestrukturen zu haben, schöne Gottesdienste zu feiern - sondern versuchen das Evangelium auch in dem Sinne ernst zu nehmen, dass wir die Sünder, die Zöllner und die Ausgestossenenn versuchen mit der Liebe Christi zu berühren.

 

Mutter Teresa hatte kein schönes Leben als Lehrerin. Sie fühlte sich wohl eingesperrt. Ich glaube, was sie getan hat, erfüllte sie auch. Das ändert nichts an ihrem bewundernswerten Weg, aber an dem Bild, dass sie von Heiligkeit vermittelt. Ich bin fest davon überzeugt, dass ihr Weg für sie kein Weg des Opfers und der Entsagung war. Sie hat eine Not gesehen, von der sie sich anrühren ließ und hat geholfen. Sie war hoch verehrt und geachtet. Sie ist einen Weg der Fülle gegangen, einen positiven Weg. Ein wirkliches Opfer wäre es, so scheint es mir, für sie, hätte man sie zur Millionärin und zur Erbin eines Unternehmens gemacht.

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Ich würde hier nicht so urteilen. Ja, es gibt bestimmt Priester, die sich vor bestimmten Aufgaben drücken. Nur haben Priester heutzutage oft so viele Aufgaben, dass sie einfach nicht mehr jeden Krankenbesuch machen können.
Du hast Recht. Man kann das nicht pauschal sagen. Ganz überzogen scheint mir die Kritik von Josef in diesem Fall nicht zu sein.
Dein unspezifisches 'Manche' ist einfach viel zu generell. Für mich ist das eine Frage von Einzelfällen und eine Frage, wie die Prioritäten in den Aufgaben der Pfarrer zu setzen sind.

Es geht, darüber hinaus m.E. auch weniger um die Priester, sondern um die Frage, wie die Gemeinden mit dem Thema der sozial Schwachen und Bedürftigen umgehen.

Ich spreche konkret von Erfahrungen aus meiner "Urheimatpfarre" am Land und von einer Nachbarpfarre.

 

Mutter Teresa hatte kein schönes Leben als Lehrerin. Sie fühlte sich wohl eingesperrt. Ich glaube, was sie getan hat, erfüllte sie auch. Das ändert nichts an ihrem bewundernswerten Weg, aber an dem Bild, dass sie von Heiligkeit vermittelt. Ich bin fest davon überzeugt, dass ihr Weg für sie kein Weg des Opfers und der Entsagung war.
Mir ist eine Frau bekannt, die 9 Monate bei den Mutter Teresa- Schwestern dabei war. Als Mutter Teresa damals in Wien war, lernte sie jene auch persönlich kennen. Der Eindruck den diese Frau hatte war schon, dass Mutter Teresa eine disziplinierte Frau war, die wußte was Opfer, Mühen und Entsagung sind.

 

Sie hat eine Not gesehen, von der sie sich anrühren ließ und hat geholfen. Sie war hoch verehrt und geachtet. Sie ist einen Weg der Fülle gegangen, einen positiven Weg. Ein wirkliches Opfer wäre es, so scheint es mir, für sie, hätte man sie zur Millionärin und zur Erbin eines Unternehmens gemacht.
Das ist die eine Seite. Wenn man sich ein wenig umhört sieht man allerdings auch, dass Mutter Teresa genau so scharfe Kritiker und Feinde hatte, die vor allem ihre Treue zum Papst oder ihren Einsatz für die Ungeborenen negativ kritisieren. Dass ein Mensch, der sich für die Armen so einsetzt wie Mutter Teresa und ihre Missionarinnen der Nächstenliebe einen Weg der Fülle geht stimmt schon. Dass aber dieser Weg mit vielen Mühen (auch körperlicher Art) verbunden war läßt auch folgendes erahnen: Als Mutter Teresa einmal von einem Reporter gesagt bekam, der könnte diese "ekelige" Arbeit nicht für 100.000 Dollar tun- da meinte Mutter Teresa: "Ich auch nicht." Die Liebe zu Gott war es, und das Mitwirken mit der Gnade Gottes, das sie zu diesem Einsatz befähigte.
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Mir ist eine Frau bekannt, die 9 Monate bei den Mutter Teresa- Schwestern dabei war. Als Mutter Teresa damals in Wien war, lernte sie jene auch persönlich kennen. Der Eindruck den diese Frau hatte war schon, dass Mutter Teresa eine disziplinierte Frau war, die wußte was Opfer, Mühen und Entsagung sind.

 

Mir ist überhaupt nicht klar, warum das Thema Opfer, Mühe, Entsagung dabei so wichtig ist. Das sind keine Werte an sich, sondern Mittel zum Zweck. Sie hätten keinerlei spirituelle oder theologische Relevanz, wenn sie nicht im Dienste von Mutter Teresas Werk stünden.

 

Das ist die eine Seite. Wenn man sich ein wenig umhört sieht man allerdings auch, dass Mutter Teresa genau so scharfe Kritiker und Feinde hatte, die vor allem ihre Treue zum Papst oder ihren Einsatz für die Ungeborenen negativ kritisieren. Dass ein Mensch, der sich für die Armen so einsetzt wie Mutter Teresa und ihre Missionarinnen der Nächstenliebe einen Weg der Fülle geht stimmt schon. Dass aber dieser Weg mit vielen Mühen (auch körperlicher Art) verbunden war läßt auch folgendes erahnen: Als Mutter Teresa einmal von einem Reporter gesagt bekam, der könnte diese "ekelige" Arbeit nicht für 100.000 Dollar tun- da meinte Mutter Teresa: "Ich auch nicht." Die Liebe zu Gott war es, und das Mitwirken mit der Gnade Gottes, das sie zu diesem Einsatz befähigte.

Was mir an solchen Diskussionen immer übel aufstößt, sind die Extrempositionen, sowohl das Muter Teresa in allem und jedem in den Himmel loben, als auch die Verdammung in Bausch und Bogen. Zum einen muss man die Dinge hier differenziert sehen. Ich glaube, dass Mutter Teresa zurecht ein Staatsbegräbnis zuteil wurde. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass alles, was in ihren Armenhäusern getan wurde, per se uneingeschränktes Lob verdienen würde. Zum Thema Theologie muss man sagen, dass Mutter Teresa keine Theologin war, sondern Ordensschwester. Sie war konservativ und in ihrem selbstverständnis gab es keine Alternative, als dem Papst zu folgen. Es gibt keinen Grund, dies nicht auch kritisch und differenziertz zu beleuchten.

Aber das war nicht Teil dessen, worum es hier ging.

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Sie war konservativ und in ihrem selbstverständnis gab es keine Alternative, als dem Papst zu folgen. Es gibt keinen Grund, dies nicht auch kritisch und differenziertz zu beleuchten.

 

Es geschieht inzwischen zwar nur noch selten, aber manchmal hält das Forum doch noch seltsame Überraschungen bereit. B)

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Mir ist überhaupt nicht klar, warum das Thema Opfer, Mühe, Entsagung dabei so wichtig ist. Das sind keine Werte an sich, sondern Mittel zum Zweck. Sie hätten keinerlei spirituelle oder theologische Relevanz, wenn sie nicht im Dienste von Mutter Teresas Werk stünden.
"Die Liebe nährt sich vom Opfer" (Therese vom Kinde Jesu, P.Pio). Der Weg Jesu ist auch Opfer- und Kreuzweg. Die Nachfolge Christi schließt das m.E. mit ein. In den Mühen die jemand bereit ist auf sich zu nehmen zeigt sich die Liebe. Natürlich macht (wie Augustinus sagt) die Liebe sogar Leiden süß.Insofern sich die Liebe hier auf Erden in besonderer Weise in der Bereitschaft, für den Geliebten zu leiden und Mühen auf sich zu nehmen haben die Opfer und Mühen (unter dieser Voraussetzung) einen tiefen Sinn. Leiden oder Opfer als Selbstzweck wäre "pervers". Vielleicht passt das noch insofern zum Thema als man sagen kann: Wo zeigt sich in der Gemeinde die Bereitschaft, für den Glauben Mühen auf sich zu nehmen? Wer ist bereit dem Nächsten (z.B. Kranken) Zeit zu schenken? Wollen wir Jesus genießen (mit ihm Taborstunden feiern) - oder sind wir auch bereit Jesus in Mühen zu dienen. Charles de Foucaulds Worte haben mich beeindruckt:

 

"Reich sein, zufrieden sein, bequem von meinem Eigentum leben, wo Du arm gewesen bist, verschämt und mühsam von einer harten Arbeit lebend, mein Gott, für mich ist das unmöglich, ich kann es nicht... So kann ich nicht lieben..."

Quelle:

http://www.charlesdefoucauld.org/de/biograb_de.htm

 

Was mir an solchen Diskussionen immer übel aufstößt, sind die Extrempositionen, sowohl das Mutter Teresa in allem und jedem in den Himmel loben, als auch die Verdammung in Bausch und Bogen. Zum einen muss man die Dinge hier differenziert sehen. Ich glaube, dass Mutter Teresa zurecht ein Staatsbegräbnis zuteil wurde. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass alles, was in ihren Armenhäusern getan wurde, per se uneingeschränktes Lob verdienen würde.
Das kann ich zwar verstehen: Aber die Schreibtischkritiker an dem, was Mutter Teresa und ihre Schwestern taten sollen doch zuerst mal selbst den Armen so dienen wie Mutter Teresa - dann würden sie ein wenig differenzierter urteilen.

 

Zum Thema Theologie muss man sagen, dass Mutter Teresa keine Theologin war, sondern Ordensschwester. Sie war konservativ und in ihrem selbstverständnis gab es keine Alternative, als dem Papst zu folgen. Es gibt keinen Grund, dies nicht auch kritisch und differenziertz zu beleuchten.
Bist du mir gram wenn ich eine These aufstelle: Menschen, die Christus in den Armen dienen haben eine tiefe Erleuchtung über den Glauben, die man bei Theorie- Theologen nicht so findet. Diese gelebte Nachfolge Christi führt zu einem herztheologischen Verständnis Jesu, die manchen gescheiten Theoretikern in dem Sinn nicht gegeben ist. Mutter Teresas "Theologie" ist keine Therie, sondern Praxis - und ihre Treue zum Papst oder ihre sonstigen Aussagen zum Thema Abtreibung sind m.E. nicht als Konservativismus zu verstehen sondern als Ausdruck ihrer katholischen Identiät und konsequenter Hingabe.

 

Konsequente Hingabe könnte insofern Teil dessen worum es hier geht sein, als der Heilige Geist auch in der Gemeinde durch diese Hingabe dafür sorgt, dass keine schöne äußere Fassade errichtet wird- sondern Nachfolge Christi und gelebtes Evangelium in allen Bereichen.(Liturgie,Pastoral, Diakonie).

bearbeitet von Mariamante
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Sie war konservativ und in ihrem selbstverständnis gab es keine Alternative, als dem Papst zu folgen. Es gibt keinen Grund, dies nicht auch kritisch und differenziertz zu beleuchten.

 

Es geschieht inzwischen zwar nur noch selten, aber manchmal hält das Forum doch noch seltsame Überraschungen bereit. B)

 

??? :lol:

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Hallo Martin,

 

Mk 2

16 Als die Schriftgelehrten, die zur Partei der Pharisäer gehörten, sahen, dass er mit Zöllnern und Sündern aß, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann er zusammen mit Zöllnern und Sündern essen?

 

.17 Jesus hörte es und sagte zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.

 

Unsere Gemeinden sind häufig wohlsituierte Mittelstandsgemeinden...

Und wenn ich dann das Evangelium heute lese frage ich mich, was würde nun Jesus dazu sagen. Wir haben uns bestens eingerichtet. Nichts spricht dagegen. Aber ... .

 

Und wenn mich da etwas stört, dann könnte ich mich ja selbst bewegen. Klar kann ich das. Niemand hindert mich. Es ist auch nicht der Gedanke, dass "die Gemeinde" etwas tun sollte.

...Sind diese Strukturen, in denen wir als Christen leben, angemessen, oder müßte ein Lehrer, der diese Hausaufgabe sieht, als Note schreiben: Thema verfehlt?

Bemerkenswerte Erkenntnis.

Du triffst den Nerv des heutigen Laien- und Priesterproblems:

 

1. JESUS CHRISTUS hat keine Gemeinden gegründet,

JESUS hat SEINE Kirche errichtet - auf Petrus und seine Nachfolger die Päpste.

 

Kirchengebäude sind nicht Gemeindesäle - das ist ein protestantisches Mißverständnis.

Die Kirche ist Haus GOTTES - und muß sich allen GOTTsuchern als Haus GOTTES zeigen.

 

2.JESUS CHRISTUS ist bei jeder Heiligen Messe anwesend - alle Menschen sind eingeladen zu kommen, weil alle Sünder sind.

JESUS, und nicht der Priester, ist Hauptperson der Heiligen Messe - wir sind SEINE Gäste.

 

3. JESUS CHRISTUS hat keine Priester eingesetzt.

JESUS hat Jünger berufen, und ihnen in Matthäus 28,18-20 den klaren Auftrag gegeben:

  • ·18 Und JESUS trat herzu und sprach zu ihnen: MIR ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.
    ·19 Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des VATERS und des SOHNES und des HEILIGEN GEISTES.
    ·20 und lehret sie halten alles, was ICH euch befohlen habe. Und siehe, ICH bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

Doch das ist ein Problem der modernen Kleriker.

 

Der HEILIGE GEIST ist im Auftrag JESU CHRISTI, der Leiter der Kirche und Lenker der Christenheit.

Du hast es richtig erkannt:

Die Christen in diesem Lande haben das vergessen, sie tun in der Kirche das was sie wollen - und nicht was der HEILIGE GEIST will!

 

Und sie haben sich der Versuchung ausgesetzt Gemeinde sein zu wollen.

Ist der Grund warum ihre, nicht selten auf Hochtouren laufende Betriebsamkeit nichts zustande bringt.

 

Daß die in der Kirche engagierten Laien aus dem Mittelstand kommen, muß kein Hindernis sein dem HEILIGE GEIST zu gehorchen.

Sind sie doch die Einzigen die heute Zeit und Muße haben dem HEILIGEN GEIST zu dienen, weil sie das Malochen nicht wie die Anderen, kaputt gemacht hat.

 

Jetzt kommt es darauf an, verstehen zu lernen was JESUS gemeint hat als ER uns gelehrt hat zu beten:

  • DEIN Wille geschehe im Himmel wie auf Erden.

Gruß

josef

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"Die Liebe nährt sich vom Opfer" (Therese vom Kinde Jesu, P.Pio). Der Weg Jesu ist auch Opfer- und Kreuzweg. Die Nachfolge Christi schließt das m.E. mit ein. In den Mühen die jemand bereit ist auf sich zu nehmen zeigt sich die Liebe. Natürlich macht (wie Augustinus sagt) die Liebe sogar Leiden süß.Insofern sich die Liebe hier auf Erden in besonderer Weise in der Bereitschaft, für den Geliebten zu leiden und Mühen auf sich zu nehmen haben die Opfer und Mühen (unter dieser Voraussetzung) einen tiefen Sinn. Leiden oder Opfer als Selbstzweck wäre "pervers". Vielleicht passt das noch insofern zum Thema als man sagen kann: Wo zeigt sich in der Gemeinde die Bereitschaft, für den Glauben Mühen auf sich zu nehmen? Wer ist bereit dem Nächsten (z.B. Kranken) Zeit zu schenken? Wollen wir Jesus genießen (mit ihm Taborstunden feiern) - oder sind wir auch bereit Jesus in Mühen zu dienen. Charles de Foucaulds Worte haben mich beeindruckt:

 

"Reich sein, zufrieden sein, bequem von meinem Eigentum leben, wo Du arm gewesen bist, verschämt und mühsam von einer harten Arbeit lebend, mein Gott, für mich ist das unmöglich, ich kann es nicht... So kann ich nicht lieben..."

Quelle:

http://www.charlesdefoucauld.org/de/biograb_de.htm

 

Nun ja. Ich denke da gerade an meine Kinder. Klar, es ist manchmal verdammt hart mit den lieben Kleinen, aber ich würde die damit verbundenen Mühen niemals als Opfer bezeichnen. Es gehört einfach dazu, wenn ich Kinder habe.

Natürlich, es gibt den moralischen Imperativ im Vhristentum, es sich nicht einfach gut gehen zu lassen, sondern den Hintern um Christi willen hoch zu kriegen. Aber die Leiden und Mühen als solche sind auch für Jesus selbst kein Wert, sondern eben Mittel zum Zweck, nämlich die Menschen zu erlösen. Leid ist etwas, was zu beseitigen ist. Jesus hat das durch das Leid selbst getan, aber er hat nicht gern gelitten, wie man an der Szene in Gethsemani sehen kann.

 

Das kann ich zwar verstehen: Aber die Schreibtischkritiker an dem, was Mutter Teresa und ihre Schwestern taten sollen doch zuerst mal selbst den Armen so dienen wie Mutter Teresa - dann würden sie ein wenig differenzierter urteilen

Ein beliebtes, aber sehr schwaches Argument. Die Frage, wie werthaltig eine Kritik ist, hängt wohl weniger davon ab, ob ein Kritiker es dem kritisierten gleichtun wollte oder könnte. Die besten Theaterkritiker sind zumeist keine überragenden Künstler. Jeder hat halt seine Begabung.

Im Falle von Mutter Teresa fällt halt auf, dass sie in vielen Fällen mehr oder weniger Projektionsfläche der Haltung des betreffenden Kritikers ist, sei er Bewunderer oder Ablehnender. D.h. aber nicht, dass jede Kritik an ihr falsch ist, mag sie auch von einem noch so großen Sünder stammen. Vielleicht entspricht Manches in Indien nicht den gängigen Standards, vielleicht gibt es ideologische Schranken, vielleicht fanden die Schwestern unter indischen Verhältnissen ein Optimum, aber das kann man ja auch ohne ideologischen Eifer diskutieren.

 

Bist du mir gram wenn ich eine These aufstelle: Menschen, die Christus in den Armen dienen haben eine tiefe Erleuchtung über den Glauben, die man bei Theorie- Theologen nicht so findet. Diese gelebte Nachfolge Christi führt zu einem herztheologischen Verständnis Jesu, die manchen gescheiten Theoretikern in dem Sinn nicht gegeben ist. Mutter Teresas "Theologie" ist keine Therie, sondern Praxis - und ihre Treue zum Papst oder ihre sonstigen Aussagen zum Thema Abtreibung sind m.E. nicht als Konservativismus zu verstehen sondern als Ausdruck ihrer katholischen Identiät und konsequenter Hingabe.

 

Konsequente Hingabe könnte insofern Teil dessen worum es hier geht sein, als der Heilige Geist auch in der Gemeinde durch diese Hingabe dafür sorgt, dass keine schöne äußere Fassade errichtet wird- sondern Nachfolge Christi und gelebtes Evangelium in allen Bereichen.(Liturgie,Pastoral, Diakonie).

Ich halte nicht viel von der auch von Dir hier postulierten Antagonie zwischen praktischem Glauben und Theologie. Beide Aspekte haben ihre stärken und Schwächen.

Der praktisch gelebte Glauben hat die Stärke, dass er zu einem tiefen Sinn, zu einer tiefen Erleuchtung für den Einzelnen führen kann. Zudem ist ja nicht jeder an einer analytischen Auseinanderlegung des Glaubens interessiert Vielmehr haben viele Menschen einen eher ganzheitlichen Zugang zu den Dingen. Und dieser hat keine mindere Würde gegenüber der Theologie. Die Gefahr ist allerdings, dass dieser Glaube zu einer Privatreligion wird. Im Bereich der Volksfrömmigkeit gibt es so etwas wie magische Praktiken und Vorstellungen. Dies kann man tolerieren aber nicht akzeptieren.

Die Theologie hat die Stärke, dass sie eine tiefe intelektuelle und spirituelle Durchdringung des Glaubens bewirken kann. Ich kenne sehr viele Menschen, die durch ein Studium der Theologie zu einem viel tieferen Glauben gefunden haben. Sie ist aber ein analytischer Zugang, der auch dazu führen kann, Intelektualität und Spritualität zu trennen. Das ist die Gefahr dieses Zugangs.

 

Man kann, gerade in den Gemeinden, um mal wieder aufs Thema zurückzukommen, genau diesen Gegensatz nicht postulieren. Beides muss hier ineinandergreifen.

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Natürlich, es gibt den moralischen Imperativ im Christentum, es sich nicht einfach gut gehen zu lassen, sondern den Hintern um Christi willen hoch zu kriegen. Aber die Leiden und Mühen als solche sind auch für Jesus selbst kein Wert, sondern eben Mittel zum Zweck, nämlich die Menschen zu erlösen. Leid ist etwas, was zu beseitigen ist. Jesus hat das durch das Leid selbst getan, aber er hat nicht gern gelitten, wie man an der Szene in Gethsemani sehen kann.
Lieben und Leiden gehören hier auf Erden zusammen - ob auf Grund des Sündenfalls, gebrochenen Menschennatur. Dass das Leid kein Ziel ist - und auch das Kreuz Durchgang zur Auferstehung stimmt. Aber in Verbindung mit dem Opfer Christi wirken unsere Mühen am Aufbau des Reiches Gottes mit. Die Aussage Jesu am Ölberg: "Laß diesen Kelch an mir vorübergehen, doch nicht wie ich will...." habe ich auch in der Deutung gehört, dass Jesus die Vielen schaute, für die seine erlösende Liebe vergeblich war. Und so etwas kann einem schon das Herz brechen.

 

Ein beliebtes, aber sehr schwaches Argument. Die Frage, wie werthaltig eine Kritik ist, hängt wohl weniger davon ab, ob ein Kritiker es dem kritisierten gleichtun wollte oder könnte. Die besten Theaterkritiker sind zumeist keine überragenden Künstler. Jeder hat halt seine Begabung
. Was ich damit auch sagen wollte war folgendes: Mutter Teresas Arbeit ist keine theoretische Arbeit gewesen und auch kein Kunstwerk, so dass man ihre Hingabe nicht mit einem Kunstwerk vergleichen kann. Wenn der Kritiker in derselben Lage gewesen wäre hätte er erlebt, dass Mutter Teresa manchmal mit den Mitteln, die ihr zur Verfügung standen und in der jeweiligen Situation nicht anders hätte handeln können. Als außenstehender Kritiker hat man vielleicht bessere Vorschläge - aber die sind deswegen theoretisch, weil man nicht in der Lage von M.T. mit den Armen ist.

 

Ich halte nicht viel von der auch von Dir hier postulierten Antagonie zwischen praktischem Glauben und Theologie. Beide Aspekte haben ihre Stärken und Schwächen.

Der praktisch gelebte Glauben hat die Stärke, dass er zu einem tiefen Sinn, zu einer tiefen Erleuchtung für den Einzelnen führen kann. Zudem ist ja nicht jeder an einer analytischen Auseinanderlegung des Glaubens interessiert Vielmehr haben viele Menschen einen eher ganzheitlichen Zugang zu den Dingen. Und dieser hat keine mindere Würde gegenüber der Theologie. Die Gefahr ist allerdings, dass dieser Glaube zu einer Privatreligion wird. Im Bereich der Volksfrömmigkeit gibt es so etwas wie magische Praktiken und Vorstellungen. Dies kann man tolerieren aber nicht akzeptieren.

Praktizierter Glaube und Theolgie gehören zusammen. Ja. Aber das Bespiel der Schriftgelehrten und Pharisäer im Umgang mit Jesus zeigen mir auch die Gefahren einer Theologie, die sich versteigt. Theologie studieren und Demut bewahren ist eine wunderbare Kombination. Ich finde jedoch die Kritik daran, dass manche durch das Studium der Theologie ihren Glauben verloren haben nicht ganz unberechtigt - und in diesem Spruch pointiert: "Den Glauben lernt man nicht auf den Akademien sondern auf den Knien." Das soll aber nicht heißen, dass die großartigen Gedanken jener Theologen, die selbst im Glauben tief verankert waren nicht auch ihren spirtiuellen Wert hätten. Kennst Du den Bericht von Thomas von Aquin? Gegen Ende seines Lebens hatte er eine Vision Jesu - und wollte seine Werke vernichten weil er sagte: Das was ich schrieb ist nichts im Vergleich mit dem, was ich schaute.

 

Die Theologie hat die Stärke, dass sie eine tiefe intelektuelle und spirituelle Durchdringung des Glaubens bewirken kann. Ich kenne sehr viele Menschen, die durch ein Studium der Theologie zu einem viel tieferen Glauben gefunden haben. Sie ist aber ein analytischer Zugang, der auch dazu führen kann, Intellektualität und Spritualität zu trennen. Das ist die Gefahr dieses Zugangs.
Gut gesagt.
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Bekannt sind auch die sogenannten "Eckerlsitzer". Es wirkt manchmal schon fast humorig, wenn einige Bänke in einer Kirche wo es breite Bänke gibt links von jemand und rechts von jemand besetzt ist. Mein + Beichtvater meinte: Einige sind mit dem Ecksitz verbunden "bis der Tod sie scheidet".

Das kenn ich... unser Pfarrer wollte nach der Restaurierung der Pfarrkirche auf einige Bänke in den Seitenschiffen verzichten... diese Idee brach innerhalb von Nanosekunden unter dem Protest derer zusammen, die so ihren "Stammplatz" verloren hatten. Als eine Zeitlang nur die Seitenschiffe gesperrt waren, kamen diese Herrschaften dann übrigens erst gar nicht in die Messe...

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Sie war konservativ und in ihrem selbstverständnis gab es keine Alternative, als dem Papst zu folgen. Es gibt keinen Grund, dies nicht auch kritisch und differenziertz zu beleuchten.

 

Es geschieht inzwischen zwar nur noch selten, aber manchmal hält das Forum doch noch seltsame Überraschungen bereit. B)

 

??? :lol:

Na gut, dann sind wir als gute Katholiken in Zukunft einfach entweder gottlos oder nicht konservativ und folgen auch dem Papst nicht mehr nach, da wir hübsch kritisch sind. Super Kirche. :ph34r:

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Na gut, dann sind wir als gute Katholiken in Zukunft einfach entweder gottlos oder nicht konservativ und folgen auch dem Papst nicht mehr nach, da wir hübsch kritisch sind. Super Kirche.

 

Es ist die Frage zu stellen, wer hat den Papst wirklich verstanden? Von den Katholiken in den Kirchen habe ich da noch nicht viel gehört. Es wird dort wenig das praktiziert, was er fordert, die Naturgesetze. Vielleicht sollten die Geschwister mal seine Bücher lesen und nicht auf die Verlautbarungen in der Presse achten, die lebt vom Polarisieren.

Wer weiß, warum setzt sich gerade Harald Schmidt, für den Papst ein? Er wird sonst von Katholiken bestimmt nicht sehr geliebt.

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Sie war konservativ und in ihrem selbstverständnis gab es keine Alternative, als dem Papst zu folgen. Es gibt keinen Grund, dies nicht auch kritisch und differenziertz zu beleuchten.

 

Es geschieht inzwischen zwar nur noch selten, aber manchmal hält das Forum doch noch seltsame Überraschungen bereit. B)

 

??? :lol:

Na gut, dann sind wir als gute Katholiken in Zukunft einfach entweder gottlos oder nicht konservativ und folgen auch dem Papst nicht mehr nach, da wir hübsch kritisch sind. Super Kirche. :ph34r:

 

Stell Dich ruhig in die Beleidigtenecke.

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Zum Thema Theologie muss man sagen, dass Mutter Teresa keine Theologin war, sondern Ordensschwester. Sie war konservativ und in ihrem selbstverständnis gab es keine Alternative, als dem Papst zu folgen. Es gibt keinen Grund, dies nicht auch kritisch und differenziertz zu beleuchten.

Och doch, eigentlich gibt es da schon einen Grund. Wenn ich bei jedem, der irgendeiner Autorität folgt so anfangen würde, dann käme ich aus dem differenzieren und kritisieren gar nicht mehr heraus, denn ehrlich gesagt ist mir niemand bekannt, der NICHT irgendeinem in freiwilligem Gehorsam folgt. Nur wenn der betreffende der Papst ist, dann man wieder alle ein Drama daraus. Wäre es der Dalai Lama oder irgendein nordamerikanischer Rapper, dann würde das sicher keinen kratzen.

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Lieben und Leiden gehören hier auf Erden zusammen - ob auf Grund des Sündenfalls, gebrochenen Menschennatur. Dass das Leid kein Ziel ist - und auch das Kreuz Durchgang zur Auferstehung stimmt. Aber in Verbindung mit dem Opfer Christi wirken unsere Mühen am Aufbau des Reiches Gottes mit. Die Aussage Jesu am Ölberg: "Laß diesen Kelch an mir vorübergehen, doch nicht wie ich will...." habe ich auch in der Deutung gehört, dass Jesus die Vielen schaute, für die seine erlösende Liebe vergeblich war. Und so etwas kann einem schon das Herz brechen.

Na ja, die Deutung des Wortes in Gethsemani halte ich für etwas weit hergeholt. Normalerweise sind die einfachsten Deutungen die besten. Und warum soll Jesus nicht Angst gehabt haben?

 

Was ich damit auch sagen wollte war folgendes: Mutter Teresas Arbeit ist keine theoretische Arbeit gewesen und auch kein Kunstwerk, so dass man ihre Hingabe nicht mit einem Kunstwerk vergleichen kann. Wenn der Kritiker in derselben Lage gewesen wäre hätte er erlebt, dass Mutter Teresa manchmal mit den Mitteln, die ihr zur Verfügung standen und in der jeweiligen Situation nicht anders hätte handeln können. Als außenstehender Kritiker hat man vielleicht bessere Vorschläge - aber die sind deswegen theoretisch, weil man nicht in der Lage von M.T. mit den Armen ist.

Natürlich. wie gesagt: Mutter Teresa war oft Projektionsfläche - aber für alle Seiten.

 

Praktizierter Glaube und Theolgie gehören zusammen. Ja. Aber das Bespiel der Schriftgelehrten und Pharisäer im Umgang mit Jesus zeigen mir auch die Gefahren einer Theologie, die sich versteigt. Theologie studieren und Demut bewahren ist eine wunderbare Kombination. Ich finde jedoch die Kritik daran, dass manche durch das Studium der Theologie ihren Glauben verloren haben nicht ganz unberechtigt - und in diesem Spruch pointiert: "Den Glauben lernt man nicht auf den Akademien sondern auf den Knien." Das soll aber nicht heißen, dass die großartigen Gedanken jener Theologen, die selbst im Glauben tief verankert waren nicht auch ihren spirtiuellen Wert hätten. Kennst Du den Bericht von Thomas von Aquin? Gegen Ende seines Lebens hatte er eine Vision Jesu - und wollte seine Werke vernichten weil er sagte: Das was ich schrieb ist nichts im Vergleich mit dem, was ich schaute.

Es gibt einfache und studierte Leute, die arrogant sind bis zum Abwinken und es gibt das Gegenteil. Insofern ist die Diskussion darüber müßig.

Dass man im Theologiestudium den Glauben verlieren kann, ist eine unbestreitbare Tatsache. Aber da lohnt sich auch näher hinzuschauen. Die Theologie nimmt den Glauben auseinander. Und was auf tönernden Füßen steht, bricht oft zusammen. Was lebendig ist, wird dadurch belebt. Es gibt aber auch Leute, die eine ganz andere Taktik verfolgen, die nämlich ihren Glauben gegen das Studium immunisieren und alles schlecht finden, was sie in der Theologie hören. Leider sind das zumeist Leute, die von einem sehr konservativen Millieu geprägt sind. Ich weiß nicht, welche Motive sie haben, alles so abzulehnen.

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Zum Thema Theologie muss man sagen, dass Mutter Teresa keine Theologin war, sondern Ordensschwester. Sie war konservativ und in ihrem selbstverständnis gab es keine Alternative, als dem Papst zu folgen. Es gibt keinen Grund, dies nicht auch kritisch und differenziertz zu beleuchten.

Och doch, eigentlich gibt es da schon einen Grund. Wenn ich bei jedem, der irgendeiner Autorität folgt so anfangen würde, dann käme ich aus dem differenzieren und kritisieren gar nicht mehr heraus, denn ehrlich gesagt ist mir niemand bekannt, der NICHT irgendeinem in freiwilligem Gehorsam folgt. Nur wenn der betreffende der Papst ist, dann man wieder alle ein Drama daraus. Wäre es der Dalai Lama oder irgendein nordamerikanischer Rapper, dann würde das sicher keinen kratzen.

 

Mich schon.

Vielleicht habe ich mich zu kurz ausgedrückt. Für Mutter Teresa gehörte es dazu, in allem dem Papst zu folgen. Das war für sie aber keine theologische Aussage, sondern eine Glaubenshaltung.

Sie wollte keine Theologin sein und sollte auch nicht als solche beurteilt werden. Allerdings ist das kein Grund, nicht auch differenziert zu sehen, was das für ihren Orden bedeutete. Damit will ich allerdings kein Vorurteil ausgedrückt wissen, das von vorneherein Kritikwürdiges annimmt, nur weil Mutter Teresa dem Papst folgte.

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Zum Thema Theologie muss man sagen, dass Mutter Teresa keine Theologin war, sondern Ordensschwester. Sie war konservativ und in ihrem selbstverständnis gab es keine Alternative, als dem Papst zu folgen. Es gibt keinen Grund, dies nicht auch kritisch und differenziertz zu beleuchten.

Och doch, eigentlich gibt es da schon einen Grund. Wenn ich bei jedem, der irgendeiner Autorität folgt so anfangen würde, dann käme ich aus dem differenzieren und kritisieren gar nicht mehr heraus, denn ehrlich gesagt ist mir niemand bekannt, der NICHT irgendeinem in freiwilligem Gehorsam folgt. Nur wenn der betreffende der Papst ist, dann man wieder alle ein Drama daraus. Wäre es der Dalai Lama oder irgendein nordamerikanischer Rapper, dann würde das sicher keinen kratzen.

 

Mich schon.

Vielleicht habe ich mich zu kurz ausgedrückt. Für Mutter Teresa gehörte es dazu, in allem dem Papst zu folgen. Das war für sie aber keine theologische Aussage, sondern eine Glaubenshaltung.

Sie wollte keine Theologin sein und sollte auch nicht als solche beurteilt werden. Allerdings ist das kein Grund, nicht auch differenziert zu sehen, was das für ihren Orden bedeutete. Damit will ich allerdings kein Vorurteil ausgedrückt wissen, das von vorneherein Kritikwürdiges annimmt, nur weil Mutter Teresa dem Papst folgte.

Ach so, OK.

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