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Petition für Meinungsfreiheit


Valeriana

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Die Idee, den § 166 StGB aufzuheben finde ich gut.

 

Es gäbe ja auch noch die Möglichkeit, ihn nicht nur auf religiöse Heiligtümer zu beschränken. Und ihn auch auf Äußerungen von Kirchenmännern anzuwenden. B)

Bloß nicht. Die restliche freie Welt schüttelt ohnehin den Kopf darüber, dass in Deutschland bei jedem scharfen Wort sofort "Volksverhetzung" gerufen wird. Auch Kirchenleute sollen nicht ständig Angst vor dem Staatsanwalt haben müssen.

 

Die Vorstellung wäre halt nur so nett, daß auch Kirchenleute es mal lernen müssen, repektvoll mit etwas umzugehen, das sie überhaupt nicht respektabel finden. Von uns kann man das ja verlangen. :lol:

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Von uns kann man das ja verlangen. B)

 

Nein - von Euch MUSS man das verlangen. (Sonst könnt Ihr Euch nicht benehmen) :lol:

bearbeitet von ThomasBloemer
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Ich denke, die Zukunft des Humanismus sollte eher so aussehen:

 

http://www.humanismus.de/index.htm

 

Du weißt aber schon, daß der HVD ein ziemlich rotes Tuch für die Kirchen ist? Und daß er, trotz einiger pflichtbewußter Toleranzerklärungen, für eine Weiterführung der Säkularisierung, für eine weitere Entmachtung (=Entprivilegisierung) der Kirchen und für die Interessen von Konfessionsfreien und Atheisten einsteht?

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Ich weiß das, und ich habe seit jeher vertreten, daß es wichtiger ist, eine Alternative zu den Kirchen zu entwickeln als diese zu schützen (wenn, dann doch nur mangels Alternativen).

 

Etwas positiver Wettbewerb auf dem Weltbildsektor ist doch gut!

 

Aber eben konstruktiv, nicht destruktiver und ausgrenzender Natur.

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Meien Güte, es heißt ja nicht, dass sich der Humanismus nicht auch kirchenkritisch und meinetwegen -feindlich entwickeln darf.

Aber bitte nicht mit der Ablehnung der Kirche als Motor, sondern meinetwegen als Pfeiler der Abgrenzung.

Die Frage ist doch wirklich, was der Humanismus will. Will er die Welt insgesamt verbessern oder ist es ein Machtkampf zwischen Kirche und humanistischer Bewegung? Ist die Entmachtung der Kirche wirklich das große Ziel des Humanismus, weil man davon ausgehen kann, dass die Welt ohnehin besser ist, wenn die Kirche nichts mehr zu sagen hat?

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In Berlin gibt es einen gut funktionierenden Humanistenverband, der allerlei Angebote von Jugendweihe bis KiTas unterhält und mit Religionskritik nicht viel zu tun hat. Dessen Vorsitzender äußerte sich mir gegenüber mal sehr verwundert darüber, wie sehr doch die organisierten Atheisten auf Religionskritik focussiert seien... *dort wird mehr über Gott gesprochen als in mancher Religionsgemeinschaft*.

 

Ich denke, die Zukunft des Humanismus sollte eher so aussehen:

 

http://www.humanismus.de/index.htm

http://www.jugendfeier-berlin.de/3-1.htm

 

Weiß jemand wie die Humanistische Partei drauf ist ? Ich hatte mit denen (in München) mal kurz Kontakt und fand die sehr interessant. Sind das echte Humanisten oder auch nur K®ampf-Atheisten ?

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Ich frage das jetzt einfach noch einmal: vielleicht weiß das ja jemand?

Was für Werte gehören zu diesem Humanismus (außer Meinungs- und Kunstfreiheit)?

 

Leidminderung. Das Recht und die Möglichkeit für jeden Menschen, die eigene Vorstellung von einem "guten Leben" im Diesseits möglichst ungehindert umsetzen zu können, sofern keine gleichberechtigten Interessen von anderen dadurch eingeschränkt werden. Leidminderung. Selbstbestimmung. Leidminderung. Das evolutionäre Erbe in die Sollensforderungen ener Ethik zumindest insofern mit einbeziehen, daß nur Mögliches und nichts Unmögliches von Menschen erwartet wird. Leidminderung. Hedonismus.

bearbeitet von Lissie
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Ich frage das jetzt einfach noch einmal: vielleicht weiß das ja jemand?

Was für Werte gehören zu diesem Humanismus (außer Meinungs- und Kunstfreiheit)?

 

Leidminderung. Das Recht und die Möglichkeit für jeden Menschen, die eigene Vorstellung von einem "guten Leben" im Diesseits möglichst ungehindert umsetzen zu können, sofern keine gleichberechtigten Interessen von anderen dadurch eingeschränkt werden. Leidminderung. Selbstbestimmung. Leidminderung. Das evolutionäre Erbe in die Sollensforderungen ener Ethik zumindest insofern mit einbeziehen, daß nur Mögliches und nichts Unmögliches von Menschen erwartet wird. Leidminderung. Hedonismus.

 

Danke!

Hat "Leidminderung" eine so hohe Priorität? Was für Leid ist denn gemeint? (ich frag das, weil "Leiden" was sehr Subjektives ist und sowas z.B.

Hätten die Aufklärer der Vergangenheit nicht den Mut aufgebracht, religiöse Gefühle zu verletzen,......
bewusst in Kauf nimmt, dass man das Leid einzelner betroffener Menschen vermehrt.

 

Ich hab noch eine andere Frage: wie geht die Forderung, dass alle Gläubigen gezwungen werden sollen, sich mit der Kritik an ihrer Überzeugung auseinanderzusetzen ("Wir müssen es daher allen Gläubigen – nicht nur den Muslimen! – abverlangen, dass sie sich mit der Kritik an ihrem Glauben auseinandersetzen. Dem frischen Wind der Kritik darf sich niemand entziehen, auch dann nicht, wenn die Kritik die Absurdität und Lächerlichkeit der eigenen Überzeugungen zu Tage fördert.") mit der "obersten Priorität der Durchsetzung der Menschenrechte" zusammen? ("Die Durchsetzung der Menschenrechte hat oberste Priorität.")

 

Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit: Jeder Mensch hat Anspruch auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht umfasst die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung allein oder in Gemeinschaft mit anderen in der Öffentlichkeit oder privat durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Vollziehung eines Ritus zu bekunden
bearbeitet von Ennasus
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Meien Güte, es heißt ja nicht, dass sich der Humanismus nicht auch kirchenkritisch und meinetwegen -feindlich entwickeln darf.

Aber bitte nicht mit der Ablehnung der Kirche als Motor, sondern meinetwegen als Pfeiler der Abgrenzung.

Die Frage ist doch wirklich, was der Humanismus will. Will er die Welt insgesamt verbessern oder ist es ein Machtkampf zwischen Kirche und humanistischer Bewegung? Ist die Entmachtung der Kirche wirklich das große Ziel des Humanismus, weil man davon ausgehen kann, dass die Welt ohnehin besser ist, wenn die Kirche nichts mehr zu sagen hat?

 

 

Ich antworte mal mit Lichtenberg, sinngemäß: Es ist zwar nicht sicher, daß es besser wird, wenn es anders ist, aber eines ist sicher, daß es anders werden muß, um besser zu sein.

 

Mit anderen Worten: Ob eine Welt ohne (öffentliche) Kirche und ohne an öffentlichen Diskursen beteiligte Religionen besser sein wird, kann man nicht sagen. Aber man kann sagen, daß u.a. eine "religiöse Abrüstung" nötig ist, wenn sie besser sein soll.

 

Ob nun diese religiöse Abrüstung das Hauptziel und vor allem der Hauptmotor des Humanismus sein sollte, ist mehr als fraglich. Ich sehe es eher so: Humanismus bedeutet, sowohl "den Menschen", als auch "die Menschlichkeit" (was das nun sein soll, darüber könnte man Bücher füllen, ich finde es im letzten Kapitel des GBS-Manifests ganz gut dargestellt, aber leider merken sich ja alle immer nur die kirchenkritischen Sätze, vielleicht weil sie am einfachsten zu verstehen sind B) ) in den Mittelpunkt des Denkens und Tuns zu stellen.

 

Daraus folgt, daß Humanismus genau solange immer auch emanzipatorisch sein muß, solange es anti-emanzipatorische Strukturen und Weltbilder gibt. Und nichts anderes ist Kirchen- und Religionskritik: Eine emanzipatorische Bewegung, erstens gegen die weltliche Institution Kirche, zweitens gegen die Jenseits-Macht Gott.

 

Und hier beginnt das Dilemma: So manch eines dieser anti-emanzipatorischen Weltbilder hat seinen Anhängern so einiges zu bieten, was menschliche Grundbedürfnisse deckt: Sicherheit. Trost. Ordnung. Identität. Und einiges mehr. Und jetzt kommt natürlich nicht ganz zu Unrecht die Frage auf, ob es denn mit einer humanistischen Grundeinstellung zu vereinen sei, den Menschen das wieder nehmen, bzw, es ihnen miesmachen zu wollen. Kann man beispielsweise dem Sklaven gegenüber, der die Familie, der er dient, mit ganzem Herzen liebt und verehrt, der in seinem Rang als Sklaven eine Weltordnung verkörpert sieht, die ihm zu Orientierung und Identität verhilft (lacht nicht, auch wenn das aus heutiger Sicht fast unmöglich scheint, das gab es auch!) die Sklaverei als üble Menschenrechtsverletzung erklären? Kann man einer Frau gegenüber, die sich als untergeordnete "Dienerin" ihres Mannes wohl fühlt, Sicherheit, Ordnung und Identität daraus schöpft, eine patriarchalische Weltordnung als minderwertig darstellen? Es ist ja leider immer ein Problem emanzipatorischer Bestrebungen gewesen, genau die Freiheit, für die sie gekämpft haben, paradoxerweise zum Joch für diejenigen zu machen, die sich ihrer nicht freiwillig und begeistert bedienten. (Das ist es z.B. was ich am Feminismus auf den Tod nicht ausstehen kann).

 

Es ist aber ein Unterschied, ob ich vom einzelnen Menschen, der mir erklärt, in dem von ihm gewählten Zustand zufrieden zu sein und nach seinem Dafürhalten in diesem auch am besten gedeihen zu können (eine derartige Selbstauskunft hat man zu akzeptieren und es steht einem nicht zu, das als Irrtum zu bezeichnen) eine "Umkehr" einfordere oder ob ich im Rahmen eines öffentlichen Diskurses, in Politik und Philosophie, eine freiwillig unterlassene Emanzipation als INdiz dafür benutze, daß die generelle Emanzipation unterbleiben könne.

 

Der Machtkampf zwischen Kirche und Humanismus wird also anhalten müssen und es gilt dabei, ihn nicht ins Private zu ziehen. Manchmal wünsche ich mir dabei aber auch, daß Gläubige selber nicht jede öffentliche Kritik an ihrer Religion gleich mit einer privaten Kritik an ihrem persönlichen Glauben verwechseln (bei sehr kirchentreuen mag das angebracht sein, sonst aber weniger) oder wenigstens nicht vergessen, daß ihre Religion, auch wenn sie sie selber als sehr persönliche, intime Beziehung erleben, sich doch immer noch sehr öffentlich gibt und sie sich daher nicht auf ihre persönliche Dimension berufen dürfen, um sich besondere Sensibilität und Takt zu erbitten. Denn das ist in etwa so, als würde Laura Bush verlangen, daß man auf scharfe Kritik am Präsidenten der Verienigten Staaten verzichte, weil das doch der Mann sei, den sie liebe und man ihre Gefühle doch respektieren müsse.

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Ich frage das jetzt einfach noch einmal: vielleicht weiß das ja jemand?

Was für Werte gehören zu diesem Humanismus (außer Meinungs- und Kunstfreiheit)?

 

..... Leidminderung. Hedonismus.

 

Mit der Leidminderung durch Hedonismus könnte ich mich anfreunden. Getreu dem Konstantin Wecker Song - "Wer nicht genießt bleibt ungenießbar".

 

Ich hätte auch noch einen Punkt ....Bekämpfung moralinsaurer Freudlosigkeit und Lustfeindlichkeit.

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Wer entscheidet denn, was "anti-emanzipatorisch" ist? Wie "emanzipatorisch" ist das Verhältnis von Staat und Bürger? Wie "emanzipatorisch" ist das Verhältnis von Ehemann und Ehefrau (oder Ehemann/Ehemann usw.)?

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Weiß jemand wie die Humanistische Partei drauf ist ? Ich hatte mit denen (in München) mal kurz Kontakt und fand die sehr interessant. Sind das echte Humanisten oder auch nur K®ampf-Atheisten ?

http://de.wikipedia.org/wiki/Siloismus

http://www.agpf.de/Siloismus.htm

Siloismus. Tarn- und Unterorganisationen einer Psychogruppe

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Versteh ich nicht, warum wird ein "konkurrenzfähiger Humanismus" nicht wahrgenommen?

 

Weil er in der Form, wie Sylle ihn beschrieben hat, m.E. nicht konkurrenzfähig ist. Er hat kein eigenes Profil und geht im allgemeinen Mainstream unter. Vor allem hat er die in der Petition erwähnte "Schere im Kopf", weil er andere nicht vor den Kopf stossen will. Aber genau das ist ja das Thema: Es geht in der Petition um das Recht provozieren zu dürfen. Es geht doch nicht um allgemeine Meinungs- und Pressefreiheit, für die muss keiner mehr Petitionen verfassen. Das ist doch ein allgemein anerkannter Konsens. Hier geht es aber um den Spezialfall der möglichen Verletzung von religiösen Gefühlen. Natürlich hätte man die Petition auch gefälliger formulieren können, so dass Christen sie auch unterschreiben könnten - aber dann hätte sie einen vollkommen anderen Inhalt. In dieser Petition geht es eben nicht um einen Konsens zwischen säkularen Humanisten und christlichen Humanisten, sondern um eine zwischen diesen beiden Lagern kontrovers diskutierte Frage.

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Ich frage das jetzt einfach noch einmal: vielleicht weiß das ja jemand?

Was für Werte gehören zu diesem Humanismus (außer Meinungs- und Kunstfreiheit)?

 

Leidminderung. Das Recht und die Möglichkeit für jeden Menschen, die eigene Vorstellung von einem "guten Leben" im Diesseits möglichst ungehindert umsetzen zu können, sofern keine gleichberechtigten Interessen von anderen dadurch eingeschränkt werden. Leidminderung. Selbstbestimmung. Leidminderung. Das evolutionäre Erbe in die Sollensforderungen ener Ethik zumindest insofern mit einbeziehen, daß nur Mögliches und nichts Unmögliches von Menschen erwartet wird. Leidminderung. Hedonismus.

 

Danke!

Hat "Leidminderung" eine so hohe Priorität?

 

Zumindest in dem Humanismus-Konzept von MSS (sofern ich es richtig verstanden habe) scheint es mir eine sehr hohe Priorität zu haben und danach hattest Du ja gefragt, anläßlich der Petition. Oder? Es ist sogar so, daß die Leidminderung (nicht die des eigenen Leids, sondern die des Leids von anderen) einen Großteil der Sinnfrage ausmacht.

 

Was für Leid ist denn gemeint? (ich frag das, weil "Leiden" was sehr Subjektives ist und sowas z.B.
Hätten die Aufklärer der Vergangenheit nicht den Mut aufgebracht, religiöse Gefühle zu verletzen,......
bewusst in Kauf nimmt, dass man das Leid einzelner betroffener Menschen vermehrt.

 

Klar, das mußte jetzt kommen. B) Ist aber auch ein wichtiger Punkt. Denn es ist ja kaum möglich, durch das Leben zu gehen, ohne mitunter auch durch Entscheidungen für oder gegen etwas, Leid zu erzeugen. In Deinem Beispiel stellt sich die Frage, warum und wofür die erwähnten Aufklärer das Leid der "verletzten religiösen Gefühle" in Kauf nahmen. Um die eigene Lust am Provozieren zu befriedigen? Hedonistisch wäre das allemal. :lol: Aber es ist wohl schon zu trennen zwischen not-wendigen (im wahrsten Sinne des Wortes) Verletzungen und solchen, die niemandem etwas bringen außer dem "Verletzer" selbst. Ich zweifle z.b. nicht daran, daß die Emanzipation der Frau auch mit erheblichen Nachteilen des Mannes verbunden war, ebenso wie die Befreiung aus der Sklaverei auch nicht unerhebliche Nachteile (=Leid) für die von Sklaverei Profitierenden hatte. Es ist eben eine Güterabwägung und nicht immer sind die Gefühle der Verletzten das schützenswertere Gut - auch und gerade dann nicht, wenn man Leidminderung zum ausschlaggebenden Faktor macht.

 

Ich schließe es keineswegs aus, daß auch im Rahmen der Befreiung aus den Klauen von Kirche und Religion Verletzungen stattfanden (und immer noch stattfinden), die nicht wirklich "humanistisch" und notwendig waren. Was ich z.B. nicht leiden kann, ist es, wenn das Gebet von Gläubigen lächerlich gemacht wird. Erstens handelt es sich hierbei wirklich um eine private, intime Angelegenheit, zweitens ist es wohl mehr als selbstverständlich, daß jemand, der von der Existenz eines ihm sehr wichtigen Wesens überzeugt ist, den Kontakt zu diesem Wesen sucht und pflegt.

 

 

 

 

 

Ich hab noch eine andere Frage: wie geht die Forderung, dass alle Gläubigen gezwungen werden sollen, sich mit der Kritik an ihrer Überzeugung auseinanderzusetzen ("Wir müssen es daher allen Gläubigen – nicht nur den Muslimen! – abverlangen, dass sie sich mit der Kritik an ihrem Glauben auseinandersetzen. Dem frischen Wind der Kritik darf sich niemand entziehen, auch dann nicht, wenn die Kritik die Absurdität und Lächerlichkeit der eigenen Überzeugungen zu Tage fördert.")

 

Das scheint mir ein Mißverständnis zu sein. Kein einziger Gläubiger soll gezwungen werden, sich mit der Kritik an seiner Überzeugung auseinanderzusetzen, solange er sich nicht in die Arena des öffentlichen Diskurses begibt. Aber innerhalb dieser Arena kann man ihm diese Unannehmlichkeit eben nicht ersparen. Ich kann ja auch nicht in die Öffentlichkeit gehen und sagen "ich bin für ein liberales Abtreibungsrecht und verbitte mir jegliche Kritik daran, weil das meine Gefühle verletzen würde".

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Ein Wettbewerb weltanschaulicher Marktschreier, wer am lautesten schreit, macht den meisten Umsatz.

 

Das sind eben die Spielregeln. Ich habe die nicht festgelegt.

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Mir fällt auch gerade eine nette Analogie ein: Der Feminismus.

Der feminismus, der sich nur dadurch stark gemacht hat, Männer runterzumachen und sich nur über alles männlich mokiert hat, hat ein bis heute schlechtes Licht auf feministische Frauen geworfen.

Es gab aber auch andere feministische Strömungen, die versucht haben die Positionen von frauen zu stärken durch Quotenregelungen, der Durchsetzung rechtlicher Regeluingen z.B. bei Vergewaltigung in der Ehe, usw. die letztendlich wirklich was erreicht haben.

Natürlich haben sie das "gegen die Männer" durchsetzen müssen aber die Methoden waren grundverschieden (und nur durch "Bäh, die doofen und gemeinen Männer" wäre die Frauenbewegung heute noch auf dem Stand der 80er Jahre)

 

Mir geht es gar nicht darum, die Ziele humanistischer Strömungen zu verweichen und natürlich kann und darf das gar nicht ohne Reibung mit den Großkirchen von Statten gehen, aber als Methode hielte ich es für reifer, auf polemische Angriffe zu verzichten und über Vernunft eine Gleichstellung zu erreichen.

Und weiter bleibt für mich die Frage: Kann ein gläubiger Christ eigentlich Humanist sein? In meiner Vorstellung schon, weil meine Vision von Humanismus umfassender ist. In meiner Phantasie ist auch größtes Gut des Humanismus, Menschen zu lassen, wie sie sein wollen und dabei Glauben und Unglauben, schräge Gedanken und große Vernunft unter einem Prinzip zu vereinen.

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Ein Wettbewerb weltanschaulicher Marktschreier, wer am lautesten schreit, macht den meisten Umsatz.

 

Das sind eben die Spielregeln. Ich habe die nicht festgelegt.

 

Es gibt eben jede Menge, die nicht so gerne in der Gegend rumbrüllen. Die bräuchte der Humanismus aber, wenn er die jahrhundertelange Vorschreiphase der andern Glaubensgemeinschaften irgendwie übertönen will.

Unter den Bedingungen ist das Spiel verloren, bevor es angefangen hat.

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Und weiter bleibt für mich die Frage: Kann ein gläubiger Christ eigentlich Humanist sein? In meiner Vorstellung schon, weil meine Vision von Humanismus umfassender ist. In meiner Phantasie ist auch größtes Gut des Humanismus, Menschen zu lassen, wie sie sein wollen ....

 

Was ist, wenn sie Karikaturisten sein wollen? Oder Religionskritiker?

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Und weiter bleibt für mich die Frage: Kann ein gläubiger Christ eigentlich Humanist sein? In meiner Vorstellung schon, weil meine Vision von Humanismus umfassender ist. In meiner Phantasie ist auch größtes Gut des Humanismus, Menschen zu lassen, wie sie sein wollen ....

 

Was ist, wenn sie Karikaturisten sein wollen? Oder Religionskritiker?

 

Das gleiche. Da hätte ja die Chance der Petition liegen können.

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Und weiter bleibt für mich die Frage: Kann ein gläubiger Christ eigentlich Humanist sein? In meiner Vorstellung schon, weil meine Vision von Humanismus umfassender ist. In meiner Phantasie ist auch größtes Gut des Humanismus, Menschen zu lassen, wie sie sein wollen und dabei Glauben und Unglauben, schräge Gedanken und große Vernunft unter einem Prinzip zu vereinen.

 

Zu Deiner Frage: Ja ein Christ kann Humanist sein. Allerdings kann es ja auch innerhalb des Humanismus Kontroversen geben. Und um eine solche geht es hier.

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Versteh ich nicht, warum wird ein "konkurrenzfähiger Humanismus" nicht wahrgenommen?

 

Weil er in der Form, wie Sylle ihn beschrieben hat, m.E. nicht konkurrenzfähig ist. Er hat kein eigenes Profil und geht im allgemeinen Mainstream unter. Vor allem hat er die in der Petition erwähnte "Schere im Kopf", weil er andere nicht vor den Kopf stossen will. Aber genau das ist ja das Thema: Es geht in der Petition um das Recht provozieren zu dürfen.

 

Und wieder einmal muß ich auf das kirchliche Schmarotzertum zu sprechen kommen. Man stelle nur einmal vor, andere Gruppierungen würden ihre eigenen "Heiligtümer" plötzlich auch in den unberührbaren Raum des "verletzten Gefühls" stellen wollen und die freiwillige Schre im Kopf von anderen erwarten. Swingerclub-Besitzer. Huren. Freier. Spaßgesellschafts-Freaks. Autofans. Ehebrecher. Homosexuelle. Bisexuelle. Oder gar: Karikaturisten. B)

bearbeitet von Lissie
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Es gibt eben jede Menge, die nicht so gerne in der Gegend rumbrüllen. Die bräuchte der Humanismus aber, wenn er die jahrhundertelange Vorschreiphase der andern Glaubensgemeinschaften irgendwie übertönen will.

 

Das verstehe ich nicht. Der Humanismus braucht die Leisen, um das Glockengeläut der religiösen zu übertönen?

 

Unter den Bedingungen ist das Spiel verloren, bevor es angefangen hat.

 

Das Spiel hat ja noch nicht begonnen. Zunächst geht es nur darum, das Team zu rekrutieren.

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