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Scheitelkäppchen


tk0815

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Hallo,

auf alten Darstellungen sieht man noch häufig, dass früher auch "normale" Geistliche ein Pileolus bzw. ein Solideo getragen haben. In der Zwischenzeit trägt der Pfarrer von heute nicht einmal mehr das Biret.

Ist das Pileus nur noch den hohen Geistlichen vorbehalten (vom Bischoff aufwärts) und gibt es dafür eine Kirchenrechtliche Grundlage?

Bei den Orthodoxen Juden trägt jeder Mann zum Gebet und Studium (und da diese praktisch immer beten oder lernen meist dauerhaft) eine Kippa, was ja eigentlich auch nichts anderes ist.

Das tragen der Kippa hat eigentlich keinen biblischen Hintergrund und kann sich auch nicht auf die Jüdischen Gesetze berufen.

 

Welche Herkunft hat das Pileolus und könnte nicht jeder Katholik ein solches Solideo tragen? Dann natürlich nicht in den Farben oder dem Material der hohen Würdenträger sondern z.B. in schwarz wie die einfachen Kippot der Juden.

 

Viele GRüße

Tobias

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Ich habe mich hier mal belehren lassen, daß Kippa und Pileolus zwar gleich aussehen aber unterschiedliche Ursprünge und Bedeutungen haben.

 

Soweit ich mich erinnere liegt es aber auch daran, daß man im Judentum sein Haupt aus Ehrfurcht bedeckt während man es im Christentum normalerweise entblößt.

 

Zugegeben - das machte noch Sinn zu den Zeiten als man(n) noch Hut trug - aber zumindest in meinen Jahrgängen ist das ziemlich aus der Mode gekommen ...

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Ich habe mich hier mal belehren lassen, daß Kippa und Pileolus zwar gleich aussehen aber unterschiedliche Ursprünge und Bedeutungen haben.

 

Soweit ich mich erinnere liegt es aber auch daran, daß man im Judentum sein Haupt aus Ehrfurcht bedeckt während man es im Christentum normalerweise entblößt.

 

Zugegeben - das machte noch Sinn zu den Zeiten als man(n) noch Hut trug - aber zumindest in meinen Jahrgängen ist das ziemlich aus der Mode gekommen ...

 

Als Kind dachte ich, dass damit die Tonsur bedeckt werden sollte. Die Tonsur gibt es seit dem Vat II nicht mehr (es sei denn von Natur aus!) Aber das ist keine vernünftige Erklärung. Ich schau mal, ob ich im LThK was finde.

 

PS: Dort steht, dass er ursprünglich wohl zum Schutz der Mitra gedacht war (da war er auch noch größer und bedeckte den Hinterkopf). [es muss natürlich "der" pileolus" heißen, drum habe ich das jetzt ausgebessert]

bearbeitet von Elima
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Da auch die Bezeichnung Tonsurkäppchen gebräuchlich ist, hat es zumindestens irgendwann in der Geschichte wohl damit zu tun gehabt. Ich kenne einen Pfarrer, der recht regelmäßig einen schwarzen Pileolus trägt. Bei Benediktinern habe ich das auch schon gesehen.

 

Lustig war es kürzlich bei einer Priesterbeerdigung, bei der im Requiem der erste Konzelebrant neben dem Kardinal einen weißen Pileolus trug. Bei der anschließenden Beisetzung sagte ein Pfarrer zu ihm: "Ej, die denken alle, du bist der Papst." Antwort: "Ach Quatsch, wir sind niederer Klerus." Es stellte sich heraus, daß er Abt eines böhmischen Zisterzienserklosters ist und der Pileolus zum Ordenshabit gehört. Ich gebe aber zu, zunächst verwundert gewesen zu sein. B)

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Zum Thema Scheitelkäppchen, Tonsurkäppchen, Pileolus, Soli Deo, Solideo, Zucchetto, Kalotte, Calotta, Subbiretum, Submitrale:

 

Schwarz: Priester

Violett: Bischof

Violett moiré: Apostolischer Nuntius

Schwarz mit violetten Nähten: Prälaten

Rot moiré: Kardinal

Weiß moiré: Papst, Pauliner, Praemonstratenser

Braun: Sehr selten bei Franziskanern und Benediktinern

Der Moiré-Effekt (von frz. moirer, „moirieren; marmorieren“) macht sich bei der Überlagerung von Rastern oder Linien durch die Entstehung neuer Linien bemerkbar.

 

Die Informationen stammen aus folgenden Quellen:

Zeremoniale für die Bischöfe in den katholischen Bistümern des deutschen Sprachgebietes, Herder, Freiburg 1998, Anhang I, ISBN 3-451-26734-9

Braun, Joseph: Die Liturgische Gewandung im Occident und Orient, Freiburg im Breisgau 1907, Herder Verlag

Rennings, Heinrich: Dokumente zur Erneuerung der Liturgie, Seite 636 ff., Dokument Nr. 94: „Ut sive sollicite“, Kevelaer 1983, Butzon & Berker Verlag, ISBN 3-766-9266-6

 

Die Firma St. Andrew's Church Supply aus Vancouver, Kanada, bietet auch Zucchettos in drei Blautönen an. Die Verwendung solcher ist mir nicht bekannt. Zucchetto in 3 Blautönen

 

PS:

Das Befassen mit liturgischen Kopfbedeckungen ist umfangreich!

Um einige zu nennen (Anm: In der Aufstellung befinden sich mehrere Worte, die dieselbe Kopfbedeckung bezeichnen):

Ballin, Barett, Bayern- u. Pfälzer Barett, Berretta, Birett, Biretum, Bischofshut, Bischofskrone, Bruna, Calotta, Camauro, Camaurum, Camelaucum, Capello Romano, Capuceum, Caputium, Cidaris, Cocullum, Fes, Galero, Hannover Barett, Infel, Infula, Jarmulke, Jarmulka, Kalotte, Kardinalshut, Kidaris, Kippa, Kippah, Klobuk, Korona, Krone, Kamilavkion, Kamelaukion, Kamilavka, Kalimafi, Kalymauki, Kamilafki, Kamelavkion, Kalymmavchion, Kyrbasia, Lutherbarett, Maçnafta, Maaphra, Masnaemphthes, Miznephet, Mitsnephet, Migbaoth, Migba’ah, Mitra, Nassauer Barett, Pileolus, Poderes Pontifikalhut, Priesterhut, Saghavart, Saturno, Scheitelkäppchen, Skophia, Skoufia Skoufiya, Skophia Skoufos, Skufia, Skufya, Soli Deo, Stephanos, Subbiretum, Submitrale, Tallit, Tarbosch, Tarbusch, Tellermine, Tiara, Tonsurkäppchen, Triregnum, Yarmlke, Yarmulke, Yarmulka, Zucchetto

bearbeitet von camauro
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"Tellermine" und "Zucchetto" sind aber nicht ernst gemeint, oder?! :huh:

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"Tellermine" und "Zucchetto" sind aber nicht ernst gemeint, oder?! :huh:

 

Zucchetto heißt der Pileolus in Italien.

Siehe zum Beispiel: Firma Barbiconi, Rom, Italien

 

"Tellermine" ist der deutsche Spitzname für den Priesterhut.

Auch hier zum Beispiel: Firma Barbiconi, Rom, Italien

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Lustig war es kürzlich bei einer Priesterbeerdigung, ...

Ja, Spaß muß sein, sonst geht keiner mehr zur Beerdigung.

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