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Wie erreicht man die Menschen?


Maple

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In einigen Threads kommt das Thema ja immer wieder einmal zur Sprache (Milieu-Studie, Abkehr vom Territorialprinzip,...). Vielleicht kann man hier die Gedanken etwas sammeln und sich über bereits Bewährtes oder neue Ideen austauschen.

 

Ich denke man sollte zuerst damit beginnen, daß sich die eigenen Gemeindemitglieder angesprochen fühlen bevor man andere Menschen erreichen kann bzw. muß man das schon etwas parallel sehen.

 

Meistens geht man ja davon aus, daß es mehrere Gruppen gibt, so daß sich jeder in der Pfarrei wiederfinden kann, z.B. Kinderchor, Jugend, Familienkreis, Kirchenchor, Senioren,...

Doch ist das wirklich überall so? Findet jeder ein Angebot für sich? Erreicht man damit auch die, die man erreichen möchte?

 

Oftmals fängt es ja schon damit an, daß man als "Neuer" nicht großartig beachtet wird (Willkommensbrief, -anruf, u.ä.). Viele warten aber auf einen solchen Impuls. Meist werden Neue auch nicht nach dem Gottesdienst angesprochen, da sich keiner zuständig fühlt. Wenn es dann kein adäquates Angebot in der Pfarrei gibt, wird es schon schwierig einen Kontakt herzustellen.

 

Aus Gesprächen weiß ich, daß sich viele auch gern in der Pfarrei einbringen würden, aber das Angebot nicht da ist oder entsprechende Bemühungen nicht unterstützt werden. Auf Dauer läßt die Motivation und Bindung auch so nach.

 

Natürlich sollten Gemeinden nicht nur nach innen wirken, sondern auch nach außen (z.B. Vorträge, Nacht der offenen Kirchen, Kirchenführungen, soziale Dienste, Jugendtreff,...). Wie können sich Gemeinden öffnen? Welche Angebote sind sinnvoll? Spricht man die Leute auch an?

 

Ein umfassendes Thema. Na dann mal los. B)

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Du schreibst doch schon vieles, was im Argen liegt:

 

- Kennenlernangebote für Neue

- Koordinierung von Einsatzwilligen (zumindest sollte man daraufhinweisen, daß im Pfarrbüro sowas möglich ist)

- Katechesen

- Einladung in bestehende Gruppen ...

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Und wie macht man es besser? Es soll ja kein Nörgelthread werden, sondern Lösungen gefunden werden.

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Hallo zusammen,

 

ich denke diese kosmetischen Retuschen versprechen wenig Erfolg.

 

Das Problem ist doch, dass es keine christliche Gesellschaft und Lebensweise (mehr?) gibt.

Daher sind diese zu entwickeln, um überhaupt dem Christentum in den westlichen Ländern seine Glaubwürdigkeit zurückzugeben.

Wir stehen mit Blick auf Vergangenheit und Gegenwart -besonders in Deutschland- vor einem Haufen Scherben, der sich nicht mehr kitten, sondern nur noch einschmelzen und komplett neu formen lässt.

(Siehe auch: Wie sollte eine chrisliche Gesellschaft aussehen?)

 

Alles Gute

 

Oliver

bearbeitet von WüstenRufer
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Natürlich sollten Gemeinden nicht nur nach innen wirken, sondern auch nach außen (z.B. Vorträge, Nacht der offenen Kirchen, Kirchenführungen, soziale Dienste, Jugendtreff,...). Wie können sich Gemeinden öffnen? Welche Angebote sind sinnvoll? Spricht man die Leute auch an?

 

Ein umfassendes Thema. Na dann mal los.

Wenn Christen etwas bewirken wollen, sollten sie es in der Kraft des Heiligen Geistes tun. Und hier wären Gebetsgemeinschaften und Gebetsgruppen, die sich für das Wirken des Heiligen Geistes öffnen besonders wichtig. Meiner Meinung nach bringen nicht unzählige menschliche Aktivitäten Frucht, sondern dass wir dem Wirken Gottes Raum geben. Und das geschieht weniger durch Pfarrcafes und alle möglichen lustigen Veranstaltungen- sondern durch das Gebet. Wenn in den Pfarren auch gemeinsam mehr gebetet würde, dann könnte der Heilige Geist den Menschen auch fruchtbare spirituelle Ideen und Methoden eingeben, die nicht in der Gefahr sind, in Aktivismus zu geraten- sondern die wirkliche Frucht bringen die bleibt.

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Ein altes Dilemma. Die Angebote, die vorhanden sind, werden als "geschlossen" empfunden (Ich würde ja, aber das ist so ein in sich selbst ruhender Kreis), wenn offensiv eingeladen wird, fühlt man sich wieder gedrängt oder vereinnahmt. In meiner Gemeinde, die durch extremen Zuzug zwangsläufig eher offen ist, weil sich viele Leute gleichzeitig neu orientieren, laufen alle Angebote für Kinder ganz gut, ansonsten gibt es eine starke Erwartungshaltung an die Gemeinde (die diese personell gar nicht erfüllen kann), man müßte, sollte und könnte doch. Die Bereitschaft, dabei mitzutun, wird häufig artikuliert, aber fast nie in Taten umgesetzt, wo tatsächlich etwas entsteht. Dabei gibt es schon Unterschiede: Dinge, die dem eigenen Wohlbefinden (im weiteren Sinn und gar nicht abwertend gemeint) dienen, finden eher Resonanz, als Dinge, die den Kern christlichen Glaubens betreffen. Bei einer Gemeinde, die zu 20% aus Altbestand und 80 % Zugezogenen besteht, gibt es nach meiner Schätzung eine Verteilung bei Angeboten der Gemeinde, die sich etwa so darstellt.

 

gut besucht: Sonntagsgottesdienste ohne Kinderkatechese (40%Alt/60%Neu), dito mit Kinderkatechese (10/90), feste und Feiern (20/80), religiöse Angebote für Kinder wie RKW, monatlicher Kindersamstag (20/80), Tanzkreis (0/100), Krabbelgruppe (10/90), gut sortierte Bibliothek/Bibo-Team (50/50)

 

schwach besucht: Werktagsgottesdienste (80/20), Bibelkreis (häufig gewünscht, fast unbesucht) (100/0), Roratemessen (95/5), Andachten in geprägten zeiten, Anbetung mit Taizegesängen (100/0), Dienste an der Gemeinde wie Kirchenreinigung, Arbeitseinsatz (100/0)

 

Es gelingt uns relativ gut, die Türen zu öffnen und nette Angebote unter die Leute zu bringen. Die geistliche Intensität ist aber höchst schwach. Meine Konsequenz ist dabei, daß man sich zwar den "Abständigen", die formal zur Gemeinde gehören, öffnen muß und soll, daß die "Erfolgschancen" aber realistisch zu sehen sind. Menschen, die wirklich ein Interesse an Glaube und Kirche haben, finden sich oft außerhalb der Kirche, bekommen aber die Tür nicht geöffnet. Nette Aktionen soll machen, wer Spaß dran hat, sowas läuft eher von selbst. Wichtiger ist es, Zugänge für Katechumenen und Konvertiten zu schaffen, die dann als Überzeugungschristen dem dienstleistungsorientierten Mehrheitschristen Feuer unter den Hintern machen und - auch wenn es immer mal Konfliktpotential bringt - anderen Mut zum Bekenntnis machen. Für die wesentlichen Dinge heißt es ansonsten, sich auch mal durchzubeißen. Die von mir auf den Weltjugendtag hin in unserer >4000-Seelen-Gemeinde mit Eucharistiepatronat eingeführten Anbetungen mit Taizegesängen, Stille und meditativen Texten z.B. mache ich halt erstmal weiter, auch wenn unsere "Bruderschaft" mit mir aus vier bis fünf Männern besteht (einschließlich Pfarrer, interessanterweise kommen keine Frauen, weder neu noch alt, ich muß mich vielleicht besser rasieren? B) ).

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Wenn Christen etwas bewirken wollen, sollten sie es in der Kraft des Heiligen Geistes tun. Und hier wären Gebetsgemeinschaften und Gebetsgruppen, die sich für das Wirken des Heiligen Geistes öffnen besonders wichtig. Meiner Meinung nach bringen nicht unzählige menschliche Aktivitäten Frucht, sondern dass wir dem Wirken Gottes Raum geben. Und das geschieht weniger durch Pfarrcafes und alle möglichen lustigen Veranstaltungen- sondern durch das Gebet. Wenn in den Pfarren auch gemeinsam mehr gebetet würde, dann könnte der Heilige Geist den Menschen auch fruchtbare spirituelle Ideen und Methoden eingeben, die nicht in der Gefahr sind, in Aktivismus zu geraten- sondern die wirkliche Frucht bringen die bleibt.

Ja, du hast recht, Mariamante! Ganz meine Meinung!

Allerdings sollte man einen Teil jener, für deren "Betreuung" i.w.S. man die Erleuchtung braucht, gleich mit hinzuziehen. Sonst verliert man womöglich den Bodenkontakt.

 

Anderswo jubelte neulich ein R.-K. darüber, dass Gott ihn bei der Lösung eines Problems hilft, das für den größten Teil der Bevölkerung keines ist (Es ging um Onanie.). Und ich fürchte, dass ein Gebetskreis ohne Außenkontakt zu dem Ergebnis kommt, mehr vom Gleichen würde den Erfolg bringen, was dann zu "Glaubenszeugnissen" jener (in diesem Fall freilich besonders krass) abgehobenen Art führen kann.

 

Nachdem ich die Baptisten in W. verlassen hatte, hörte ich von einem Mitglied des Hauskreises, dass man um meine Rückkehr bete. Daraufhin bat ich die Leute schriftlich, damit aufzuhören.

 

Mir scheint, dass ein Beten mit besser ist als ein Beten um.

 

 

Meistens geht man ja davon aus, daß es mehrere Gruppen gibt, so daß sich jeder in der Pfarrei wiederfinden kann, z.B. Kinderchor, Jugend, Familienkreis, Kirchenchor, Senioren,...

Doch ist das wirklich überall so? Findet jeder ein Angebot für sich? Erreicht man damit auch die, die man erreichen möchte.

Nein, Conny, meistens wird man dort hin-empfohlen, wo gerade der größte Personalmangel herrscht. Und ein Kirchenchor ist die geschlossenste Gesellschaft, die man sich vorstellen kann.

bearbeitet von Wencke
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Allerdings sollte man einen Teil jener, für deren "Betreuung" i.w.S. man die Erleuchtung braucht, gleich mit hinzuziehen. Sonst verliert man womöglich den Bodenkontakt.

In einer Gemeinschaft zu sein kann eine gute Möglichkeit bedeuten, den Bodenkontakt nicht zu verlieren. Erinnere mich an eine Wüstenvater: Da meinte einer der Schüler eines Wüstenvaters namens Johannes nur mehr zu beten und völlig spirituell zu sein. Eine Zeit lang blieb Johannes dem Koinon - der Mönchszelle- ferne. Als er wieder kam, blieb im die Tür verschlossen. Auf die Frage von innen, wer denn draußen sei- kam die Antwort: "Johannes." "Johannes? Der ist doch schon im Himmel"

 

"Schau nach den Sternen, gib acht auf die Gassen" dieser Ausspruch war mal Aufsatzthema.

 

Anderswo jubelte neulich ein R.-K. darüber, dass Gott ihn bei der Lösung eines Problems hilft, das für den größten Teil der Bevölkerung keines ist (Es ging um Onanie.). Und ich fürchte, dass ein Gebetskreis ohne Außenkontakt zu dem Ergebnis kommt, mehr vom Gleichen würde den Erfolg bringen, was dann zu "Glaubenszeugnissen" jener (in diesem Fall freilich besonders krass) abgehobenen Art führen kann.

 

Die Probleme können sehr verschieden sein. Mancher wundert sich, wieso sich jemand so darüber grämen kann wenn ihm sein Führerschein abgenommen wird, dass er einen Suicid verübt. Für andere ist ein Auto unwichtig. Ich denke dass eine "durchwachsene" Gebets-Gemeinschaft am Boden bleibt, weil die Menschen sehr verschieden sind.

 

Nachdem ich die Baptisten in W. verlassen hatte, hörte ich von einem Mitglied des Hauskreises, dass man um meine Rückkehr bete. Daraufhin bat ich die Leute schriftlich, damit aufzuhören.

 

Ich bin der Meinung, dass man Gott durch Gebete nicht zu etwas zwingen kann, was dem anderen schadet: Wenn also Deine Rückkehr nicht gut für Dich wäre, würde Gott (der ja kein Gebetserhörungsautomat ist) das sicher nicht so erhören, dass es Dir schadet.

 

Mir scheint, dass ein Beten mit besser ist als ein Beten um.
Beten mit ist natürlich auch sehr gut.
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Frage an all die, die Beten für die beste Lösung halten: Betet ihr nicht genug? Oder wie muss man die Lösung: "Mehr beten" sondt verstehen? Sollten andere mehr beten, weil ihr ja schon genug betet?

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Tut mir leid, aber das mit dem Wüstenvater habe ich nicht ganz verstanden!

Ging das in die Richtung: "Zu Elija kam der Herr in einem Säuseln"?

 

 

Ich relativiere kein Problem, das jemand hat.

Aber wir sprechen hier über Mission. Und mit der Lösung von Problemen, von denen der Andere erst im Bekehrungsgespräch erfährt, dass es welche sind, ist kein Blumentopf zu gewinnen.

In solchen Situationen greift man dann auf katholischer Seite allzu oft wieder auf das alte Argument "Verstocktheit" zurückund verbaut sich so den Zugang zu den Leuten endgültig.

 

 

Worum es mit bei den Baptisten ging: Statt Gott zu bitten, mich wieder zurückzulotsen, hätte man mich fragen können, warum ich gegangen bin.

 

 

Ja, Beten mit wäre gut gewesen; aber ich hab´s halt nie erlebt. Beten über, ja, beten für/um auch, aber nie: beten mit.

 

 

Edit: Funktioniert die Zitier-Funktion nicht?

Edit: Nacheditiert, Zitate rausgeschmissen, Fettdruck, der leichteren Lesbarkeit wegen.

bearbeitet von Wencke
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Vielleicht besteht zwischen Beten und Pfarrcafes ein umgekehrt proportionales Verhältnis?Je mehr Pfarrcafes um so weniger wird gebetet und umgekehrt. Mariamantes wohlfundierte Analyse legt das nahe.

 

Am schlimmsten sind natürlich jene Pfarrcafes, in denen Gebetskreise abgehalten werden. Ich vermute, daß von hier die eigentlichen Erosionswellen in die Gemeinden und den Weltkreis schwappen.

 

Gegen diese Formen des Frevels können vermutlich selbst die frömmsten Beter nichts ausrichten.

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Die Frage ist auch, wen man erreichen will. Jemand, der "mit der Kirche eh nix am Hut hat", wird sich auch durch ein noch so breitgefächertes Angebot nicht begeistern lassen. Kann man kirchenferne Menschen überhaupt dazu bringen, sich am Gemeindeleben zu beteiligen (von ein paar Bierchen auf dem Pfarrfest und dem einen oder anderen Gang in die Gemeindebibliothek abgesehen)?

 

Andere nehmen die offenen Angebote wie Gottesdienste, Feste etc. an, scheuen aber davor zurück, einem Gebetskreis, dem Kirchenchor oder anderem beizutreten, manche sicher, weil sie Angst vor "geschlossener Gesellschaft" haben oder sich nicht aufdrängen wollen (so geht es mir in puncto Lektorendienst in unserem neuen Wohnort) - andere vielleicht auch, weil sie gar nicht wollen oder es zeitlich nicht möglich ist...

 

Die Balance zwischen "lustigen Events" und Angeboten wie Gebetskreise, Taizégebet etc. ist auch schwer zu finden. Eher kirchenferne Menschen werden sich eher durch gesellige und kulturelle Angebote angesprochen fühlen - aber deshalb auch nicht mit höherer Wahrscheinlichkeit zum Gottesdienst oder zu einer Gebetsstunde kommen.

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Frage an all die, die Beten für die beste Lösung halten: Betet ihr nicht genug? Oder wie muss man die Lösung: "Mehr beten" sondt verstehen? Sollten andere mehr beten, weil ihr ja schon genug betet?

 

 

Ich war ja in letzter Zeit nicht so wahnsinnig gläubig, scheine aber wieder zum Gebet zurück zu kommen. Hat viel mit Konzentration auf das Wesentliche zu tun.

 

Doch Themen wie "Gebet um gute Priester- und Ordensberufe" haben bei mir vielfach den Beigeschmack von "der Himmelpapa wird´s schon richten". Doch das würde hier vermutlich zu weit führen.

 

 

Aber nehmen wir an, eine Gemeinde betet um den Heiligen Geist.

Und nehmen wir an, Gott erhört das Gebet.

Dann sagt der Hl. Benedikt in seiner Regel: "Passt auf, vielleicht gefällt es Gott, die Weisheit dem Jüngsten zu senden!"

Mir scheint nun: Obwohl dies ja nun eine der sog. "großen" Ordensregeln ist, ist dieser Satz außerhalb benediktinischer Gemeinschaften weithin unbekannt...

 

Nein, IMO wird nicht zu wenig gebetet, es wird Gott zu wenig Handlungsspielraum für die Erhörung gelassen!

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Ich denke nicht, daß die Gemeinde mit x Angeboten aufwarten soll um möglichst viele Menschen irgendwie zu erreichen. Allerdings sind solche Angebote die Möglichkeit sich auch als Gemeinde näher zu kommen und nur so kann auch etwas entstehen. Mit Angeboten wird man auch niemanden missionieren, aber gerade in der Diaspora (aber nicht nur da) finde ich es wichtig als Kirche sich nicht zu verstecken und auch wahrgenommen zu werden. Dies wird aber nur möglich sein, wenn es intern auch stimmt. Wenn sich aber keiner angesprochen fühlt und man sich nur noch vom Sonntagsgottesdienst und einem kurzen Gespräch kennt, reicht das wohl nicht aus.

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Ein altes Dilemma. Die Angebote, die vorhanden sind, werden als "geschlossen" empfunden (Ich würde ja, aber das ist so ein in sich selbst ruhender Kreis), wenn offensiv eingeladen wird, fühlt man sich wieder gedrängt oder vereinnahmt. In meiner Gemeinde, die durch extremen Zuzug zwangsläufig eher offen ist, weil sich viele Leute gleichzeitig neu orientieren, laufen alle Angebote für Kinder ganz gut, ansonsten gibt es eine starke Erwartungshaltung an die Gemeinde (die diese personell gar nicht erfüllen kann), man müßte, sollte und könnte doch. Die Bereitschaft, dabei mitzutun, wird häufig artikuliert, aber fast nie in Taten umgesetzt, wo tatsächlich etwas entsteht. Dabei gibt es schon Unterschiede: Dinge, die dem eigenen Wohlbefinden (im weiteren Sinn und gar nicht abwertend gemeint) dienen, finden eher Resonanz, als Dinge, die den Kern christlichen Glaubens betreffen. Bei einer Gemeinde, die zu 20% aus Altbestand und 80 % Zugezogenen besteht, gibt es nach meiner Schätzung eine Verteilung bei Angeboten der Gemeinde, die sich etwa so darstellt.

 

Grüppchen sind immer ein Problem. Einerseits freut man sich über neue Mitglieder und andererseits fürchtet man wohl das ungewohnte. Hier ist eher das Problem, daß die Gruppen unter sich bleiben und der Kontakt zwischen den Gruppen fehlt. Allerdings fehlen hier auch die entsprechenden Angebote oder sie werden nicht angenommen. Das soetwas personell nur noch mit Ehrenamtlichen zu machen ist, dürfte klar sein. Das diese schwer zu finden sind auch. Schade ist es, wenn die wenigen die Lust verlieren, weil kein "Danke" kommt, das Angebot nicht angenommen wird (da nicht aus eigener Altersschicht od. grundsätzliches Desinteresse), Ideen schon vorab verworfen werden. Vielleicht sind bei ganz kleinen Gemeinden Fusionen gar nicht so schlecht, um Angebote überhaupt machen zu können (entsprechende Ehrenamtliche und Beteiligung). Leider ist vieles oftmals normale Freizeitbeschäftigung, aber sollte man nicht versuchen auch hier etwas mehr geistliches zu vermitteln (geistl. Abend im Familienkreis, Ausflug der Minis ins Kloster, ...).

Dies wird natürlich nciht einfach sein.

 

gut besucht: Sonntagsgottesdienste ohne Kinderkatechese (40%Alt/60%Neu), dito mit Kinderkatechese (10/90), feste und Feiern (20/80), religiöse Angebote für Kinder wie RKW, monatlicher Kindersamstag (20/80), Tanzkreis (0/100), Krabbelgruppe (10/90), gut sortierte Bibliothek/Bibo-Team (50/50)

 

schwach besucht: Werktagsgottesdienste (80/20), Bibelkreis (häufig gewünscht, fast unbesucht) (100/0), Roratemessen (95/5), Andachten in geprägten zeiten, Anbetung mit Taizegesängen (100/0), Dienste an der Gemeinde wie Kirchenreinigung, Arbeitseinsatz (100/0)

 

Ich finde ihr seid doch ganz gut aufgestellt. Wir haben nur einen Seniorenkreis (wobei sich die jüngeren (ca. 60-65) eher nicht angesprochen fühlen), junge Familien (eigenes Jahresprogramm incl. Angebote für die Kinder (Familienausflug, Osterbasteln, Kinderchor (unregelmäßiges Üben, nur anlaßbezogen)); allerdings stark angewachsen und ich finde die Neuzugezogenen werden nicht mehr angesprochen), Minis (sporadisches Üben, evtl. ein Ausflug), Besuchsdienst (Gratulation zu höheren runden Geburstagen, Besuche älterer Gemeindemitglieder (wohl eher selten)), Gemeindeforum (immer schlechter besucht, da oft nicht gemeinderelevante Themen), ein Gemeindefest, Werktagsgottesdienste (schlecht besucht), 1-2 Fastenvorträge/Kreuzwegandacht/Rosenkranz (alles schlecht besucht). Tja, das wars eigentlich schon. Persönlich vermisse ich ein Angebot für meine Altersgruppe (der Jugend entwachsen, aber noch nicht junge Familien). Das hätte wohl eher auf Dekanatsebene einen Sinn, denn mit 2-5 pro Pfarrei ist das auf Gemeindeebene einfach zu klein.

 

Die von mir auf den Weltjugendtag hin in unserer >4000-Seelen-Gemeinde mit Eucharistiepatronat eingeführten Anbetungen mit Taizegesängen, Stille und meditativen Texten z.B. mache ich halt erstmal weiter, auch wenn unsere "Bruderschaft" mit mir aus vier bis fünf Männern besteht (einschließlich Pfarrer, interessanterweise kommen keine Frauen, weder neu noch alt, ich muß mich vielleicht besser rasieren? B) ).

Waren von Euch keine Jugendlichen in Köln? Ich halte das für ein Superangebot. Vielleicht solltet Ihr die Termine mal an die anderen Pfarreien weiterleiten, die Jugendlichen speziell einladen oder auch die Dekanatsjugend informieren. Ich wünsche Euch viel Erfolg.

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Die von mir auf den Weltjugendtag hin in unserer >4000-Seelen-Gemeinde mit Eucharistiepatronat eingeführten Anbetungen mit Taizegesängen, Stille und meditativen Texten z.B. mache ich halt erstmal weiter, auch wenn unsere "Bruderschaft" mit mir aus vier bis fünf Männern besteht (einschließlich Pfarrer, interessanterweise kommen keine Frauen, weder neu noch alt, ich muß mich vielleicht besser rasieren? B) ).

Waren von Euch keine Jugendlichen in Köln? Ich halte das für ein Superangebot. Vielleicht solltet Ihr die Termine mal an die anderen Pfarreien weiterleiten, die Jugendlichen speziell einladen oder auch die Dekanatsjugend informieren. Ich wünsche Euch viel Erfolg.

Alles schon versucht. Inklusive Mails an alle 50 Kölnfahrer des Dekanats (wobei für viele die Verkehrsverbindungen lausig sind), Verlegung der Zeit, Aushänge, ausführliche Vermeldung, kurze Vermeldung, Abdruck im Pfarrbrief und neuerdings sogar mit einem Artikel in der Lokalzeitung. Wie gesagt, ich mache das vorerst auch weiter, wenn keiner kommt (dann wird aber nich so viel gesungen :lol: ), allerdings gibt es eine meilenweite Kluft zwischen dem, was Leute wünschen und fordern und dem, was auch von den gleichen Leuten tatsächlich wahrgenommen wird. "Schönstes" Beispiel ist das periodisch im PGR auftauchende Thema Bibelkreis. "Wir müßten in der Gemeinde einen Bibelkreis haben" - Pfarrer: "Wie bitte? den haben wir. wird alle zwei Wochen vermeldet, steht am Aushang und im Pfarrbrief" "Ach so, na dann ist's ja gut, wann ist das immer?" Es hat sich seit Jahren (ungelogen) keiner aus dem PGR in den winzigen Bibelkreis verirrt.

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Die zahlreichen Versuche, von denen TomTom berichtet - und ich finde die Angebote sehr gut - sind enorm wichtig, aber von vorneherein zum Scheitern erurteilt. Es ist wie in der Werbung: die Hälfte des investierten Geldes der Werbewirtschaft kommt nicht beim Kunden an, doch man weiß eben vorher nicht, welche Hälfte dies ist.

 

Ich identifiziere zwei große Hemmschuhe (nicht kirchenspezifisch!):

 

1. die von außen gefühlte Geschlossenheit der Gruppen: die Altbekannten begrüßen sich mit großem Trara, halten ein Schwätzchen etc. Der evtl. vorhandene Neue wird entweder beäugt oder es wird ihm freundlich zugenickt - die offene Ansprache kommt meistens erst vom - falls vorhanden - Gruppenleiter à la "darf ich vorstellen". Daraus folgen weitere Probleme: der Neue sieht sich gleich vereinnahmt, ein bloßes "Vorbeischnuppern" ist jetzt kaum noch möglich (subjektives Empfinden). Dennoch sehen viele "Alte" die Begrüßung mit der Vorstellung als erledigt an und treten doch nicht mal in irgendwelchen Pausen auf den Neuen zu und reden ihn an. Ein Gefühl des Nichtdazugehörens bleibt.

 

2. Sobald man mal einen bisher unbekannten Menschen der Zielgruppe für 5-6 mal in der eigenen Veranstaltung antrifft, spricht man ihn an, ob er nicht mal dieses oder jenes tun möchte (Gabenbereitung bspw.). Bei nicht wenigen, die eben eher die Konsumhaltung bevorzugen - was auch durchaus gute Gründe haben kann, Unsicherheit im Glauben, generell Schüchternheit etc. - hat man damit das Rezept gefunden, um sie wieder loszuwerden.

 

Habe in Kirche und anderswo ersteres selbst mehrfach erlebt (hält mich nicht davon ab, immer wieder in interess. Gruppen einzusteigen), zweiteres mehrfach miterlebt (wenn ein Priester bloß mal nett sein wollte und die Leute ansprach).

bearbeitet von rorro
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Ich war ja in letzter Zeit nicht so wahnsinnig gläubig, scheine aber wieder zum Gebet zurück zu kommen. Hat viel mit Konzentration auf das Wesentliche zu tun.

Das finde ich eine sehr erfreuliche Mitteilung, zu der ich nur gratulieren kann. Wenn Jesus sagt:"Betet ohne Unterlaß" dann ist das ein deutlicher Hinweis. Dass Gebet vor allem auch eine Lebenshaltung der Hingabe und des Bemühens ist auf Gott zu hören, das möchte ich nicht unerwähnt lassen.

Nein, IMO wird nicht zu wenig gebetet, es wird Gott zu wenig Handlungsspielraum für die Erhörung gelassen!

Da die Menschen heute meist viele Anlenkungen haben (Medien,TV) habe ich den Eindruck, dass mehr Zeit für das "Nebensächliche" aufgewendet wird, das Gebet nicht immer Vorrang hat. Dass Gott zu wenig Handlungsspielraum gelassen wird - dem stimme ich zu. Ich meine, dass manche zu viel Gewicht auf ihre Leistungen legen und etwas taub für den Heiligen Geist - da der Lärm uns von innen und außen zu stark ist.

bearbeitet von Mariamante
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Die von mir auf den Weltjugendtag hin in unserer >4000-Seelen-Gemeinde mit Eucharistiepatronat eingeführten Anbetungen mit Taizegesängen, Stille und meditativen Texten z.B. mache ich halt erstmal weiter, auch wenn unsere "Bruderschaft" mit mir aus vier bis fünf Männern besteht (einschließlich Pfarrer, interessanterweise kommen keine Frauen, weder neu noch alt, ich muß mich vielleicht besser rasieren? B) ).

Waren von Euch keine Jugendlichen in Köln? Ich halte das für ein Superangebot. Vielleicht solltet Ihr die Termine mal an die anderen Pfarreien weiterleiten, die Jugendlichen speziell einladen oder auch die Dekanatsjugend informieren. Ich wünsche Euch viel Erfolg.

Alles schon versucht. Inklusive Mails an alle 50 Kölnfahrer des Dekanats (wobei für viele die Verkehrsverbindungen lausig sind), Verlegung der Zeit, Aushänge, ausführliche Vermeldung, kurze Vermeldung, Abdruck im Pfarrbrief und neuerdings sogar mit einem Artikel in der Lokalzeitung. Wie gesagt, ich mache das vorerst auch weiter, wenn keiner kommt (dann wird aber nich so viel gesungen :lol: ), allerdings gibt es eine meilenweite Kluft zwischen dem, was Leute wünschen und fordern und dem, was auch von den gleichen Leuten tatsächlich wahrgenommen wird.

Das ist aber echt schade. Eine Idee habe ich noch: Ich weiß ja nicht, wer bei Euch die Jugend leitet, aber könnte man sie nicht dazu bewegen so eine Anbetung mitzugestalten (Vorbereitung könnte ja an einem Jugendabend geschehen). Vielleicht hilft das...

 

"Schönstes" Beispiel ist das periodisch im PGR auftauchende Thema Bibelkreis. "Wir müßten in der Gemeinde einen Bibelkreis haben" - Pfarrer: "Wie bitte? den haben wir. wird alle zwei Wochen vermeldet, steht am Aushang und im Pfarrbrief

 

Einen Bibelkreis wollte hier auch einmal jemand aufbauen. Dies wurde aber vom Pfarrer abgeblockt, da eh keiner Interesse hätte. Es wurde nicht vermeldet und es gab keinen Aushang und damit war er von Anfang an gescheitert.

 

Es hat sich seit Jahren (ungelogen) keiner aus dem PGR in den winzigen Bibelkreis verirrt.

Bei uns verirren sich einzelne Mitglieder des PGR nur 1-2x vierteljährlich in die Kirche.

Was ich mich aber eigentlich frage: Warum kommen dort gar keine Ideen? Wieso will man von Ideen gar nicht erst etwas wissen?

Und damit bin ich schon wieder beim Threadtitel: Warum erreicht man die Menschen nicht und wie kann man das ändern?

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Ich glaube, man bräuchte etwas, wo Neue erst mal unter sich Kontakt und Bekanntschaft knüpfen können (eben ein Begegnungsforum nach der Sonntagsmesse) und von wo aus sie mit mehr subjektiv empfundener Rückendeckung an den eingesessenen Gemeinderest gehen können.

 

Zum anderen halte ich es für existentiell, daß endlich das spezifisch Christliche wieder vermehrt angeboten und kommuniziert wird - Spiritualitätsgruppen (Rosenkranz, Beten, Anbetung, Bibelkreis, Andachten unterschiedlicher Art, ...), Katechesen für alle.

 

Das sehr oft gepflegte und wichtige "normale" Aktivsein (Kirchenchor, Familienkreise, Eine-Welt-Gruppen) hat zwar christlichen Hintergrund und Grundmotivation, ist aber eher gesellig bzw. sozialwirksam angelegt und findet von allein entsprechende Interessenten. Wer dagegen nach den oben erwähnten spezifischen Angeboten sucht, findet oft nichts, weil die Pfarrer die allgemeinen Gruppen bedienen müssen. So versandet aber, insbesondere in einer Zeit fast völlig ausfallenden Glaubenswissens, der lebendige Grund, aus dem auch die normalen Aktivitäten entsprossen sind. Ihn aber gilt es, wieder freizulegen, damit auch in Zukunft ein reichhaltiges Angebot für alle gemacht werden kann. Die jetzt aktiven Rentner gibt es nicht ewig - und auf welche Weise die zukünftigen (in der etwas weiter entfernten Zukunft) Rentner noch verwurzelt sein werden, ist mir ein Rätsel.

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Hm, das Problem ist aber auch, dass Bibel- und Gebetskreise und ähnliches häufig nach kürzester Zeit an akutem Mitgliedermangel sterben B)

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Und wie macht man es besser? Es soll ja kein Nörgelthread werden, sondern Lösungen gefunden werden.

Wie man es "besser" macht, fragst du, liebe Conny.

 

Da gibt es viele Punkte: beispielsweise Kirchen MÜSSEN besser geheizt werden. Oftmals habe ich in der Vergangenheit von älteren Leuten gehört, dass sie beim Gottesdienst gefroren haben oder ihre Jacken angelassen haben, damit sie nicht frieren.

 

In vielen gerade älteren Kirche haben wir eine Wärmeprobleme: es müßte besser wärmeisoliert bei den Kirchgebäuden gedacht und saniert werden.

 

Man mag nicht in der Kirche sitzen, wenn man friert oder halt sich eine Erkältung holt. Dieses Problem haben nicht alle Kirchgebäude, aber doch eine Reihe, die ich so kenne.

 

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Nächstes Beispiel: Priester und Kirchenangestellte "MÜSSEN" den Mut wieder haben, einfach mal von "Haus zu Haus" zu gehen und einmal nur höflich "ZUHÖREN", was die Leute so sagen und denken (gerade zu den Häusern gehen, die nicht zur Kirche kommen). In diesem Bereich können Kirchenmitarbeiter viel von den "ZEUGEN JEHOVA" lernen: nicht das ich die Inhalte der "Zeugen Jehova" gut finde, aber ihr AUFRAFFEN und sich DIEMÜHEMACHEN von Haus zu Haus zu wandern, habe ich immer als positiv aufgefasst.

 

AUCH Jesus ist durch das Land gezogen und hat nicht darauf gewartet, dass die Leute an einem einzigen Ort zu ihm gepilgert sind: Nein er hat sich die Mühe gemacht und ist zu den Leuten gegangen. Dahinter steckt auch die MISSIONSFRAGE: Kirchenmitarbeiter in heutiger Zeit MÖGEN GAR NICHT so gern von Haus zu Haus gehen, da dies ÜBERWINDUNG kostet und das DENKEN vorhanden ist: ENTWEDER KOMMEN DIE SCHON ZUR KIRCHE ODER SIE MÜSSEN WEGBLEIBEN.

 

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Nur mal zwei Vorschläge, woran es bei uns hapert.

bearbeitet von Gert
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AUCH Jesus ist durch das Land gezogen und hat nicht darauf gewartet, dass die Leute an einem einzigen Ort zu ihm gepilgert sind: Nein er hat sich die Mühe gemacht und ist zu den Leuten gegangen. Dahinter steckt auch die MISSIONSFRAGE: Kirchenmitarbeiter in heutiger Zeit MÖGEN GAR NICHT so gern von Haus zu Haus gehen, da dies ÜBERWINDUNG kostet und das DENKEN vorhanden ist: ENTWEDER KOMMEN DIE SCHON ZUR KIRCHE ODER SIE MÜSSEN WEGBLEIBEN.

 

Das Gefühl habe ich auch. Als ich in meinen jetzigen Wohnort gezogen bin, kam von der Kirche im ersten Jahr nur die Caritas-Sammlerin. Später hatte ich mal einen Flyer im Briefkasten, über die Angebote der Pfarrei. Schade, dass niemand persönlich vorbei gekommen ist. Hätte auch den besten Kuchen, den ich kann, gebacken...

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Nächstes Beispiel: Priester und Kirchenangestellte "MÜSSEN" den Mut wieder haben, einfach mal von "Haus zu Haus" zu gehen und einmal nur höflich "ZUHÖREN", was die Leute so sagen und denken (gerade zu den Häusern gehen, die nicht zur Kirche kommen). In diesem Bereich können Kirchenmitarbeiter viel von den "ZEUGEN JEHOVA" lernen: nicht das ich die Inhalte der "Zeugen Jehova" gut finde, aber ihr AUFRAFFEN und sich DIEMÜHEMACHEN von Haus zu Haus zu wandern, habe ich immer als positiv aufgefasst.

Wenn du einen Generalvikar findest, der mir die Stelle finanziert, mache ich das gern. Von Beruf leutselig sein und den netten Grüß-Gott-Onkel abgeben - warum nicht. Allerdings darf man nicht die Methodik der ZJ kopieren, die hören nämlich gerade nicht zu, was die Leute so sagen und denken, sondern lauern nur auf eine Gelegenheit, mit ihren Argumentationslinien und Traktaten ansetzen zu können. Und das merken die Leute.

 

Ich hätte da allerdings noch eine Idee, die von Deiner nur geringfügig abweicht. Vielleicht "MÜSSEN" ja alle Christen in unseren Gemeindenden Mut wieder haben, in ihrem jeweiligen Umfeld zum Glauben und auch zur Kirche zu stehen, Zeichen dadurch zu setzen, daß sie jeden Sonntag vormittag von zuhause verschwinden und zur immer gleichen Zeit zurückkommen. Wenn sie dann im Gespräch mit den Nachbarn ganz selbstverständlich damit umgehen, daß sie Sonn- und Feiertags und vielleicht noch zur einen oder anderen Aktivität in die Kirche gehen, wenn sie dann auch noch ausstrahlen, daß sie die Nöte der Nachbarn ernstnehmen und Hilfe anbieten, ohne gleich lästig zu fallen, kann das missionarischer sein, als professionelle Evangelisationsübungen im freikirchlichen Stil, der ja auch genügend Leuten unangenehm ist. Im Idealfall läuft es nach dem Motto: Lebe so, daß die Menschen dich fragen, warum du so lebst. Ansprechen ja, aber vor allem Ansprechbarkeit ausstrahlen. Ein bißchen Begeisterung, Mut zum Bekenntnis und die Identifikation mit der Kirche (wenigstens im Groben) gehört natürlich dazu.

 

Der Glaubensprofi erreicht da übrigens manchmal weniger, als der, der das nicht beruflich macht. Eine alte Frau, die ich regelmäßig besuche,sagt mir jedes Mal: sie sind ja 'n frommer Mann, da müssen sie das ja sagen, aber glauben sie wirklich, daß es einen lieben Gott gibt? Das gegenseitige Glaubenszeugnis auch und gerade innerhalb unserer Gemeinden kommt, glaube ich, weitgehend zu kurz. Pfarrer und andere Hauptamtler sind da ziemlich außen vor, weil sie in eine bestimmte Schublade einsortiert werden, mit der viele sich nicht identifizieren. Und die Verantwortung dafür wiederum den Pfarrern (allein) zuzuschieben, ist mir zu billig.

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AUCH Jesus ist durch das Land gezogen und hat nicht darauf gewartet, dass die Leute an einem einzigen Ort zu ihm gepilgert sind: Nein er hat sich die Mühe gemacht und ist zu den Leuten gegangen. Dahinter steckt auch die MISSIONSFRAGE: Kirchenmitarbeiter in heutiger Zeit MÖGEN GAR NICHT so gern von Haus zu Haus gehen, da dies ÜBERWINDUNG kostet und das DENKEN vorhanden ist: ENTWEDER KOMMEN DIE SCHON ZUR KIRCHE ODER SIE MÜSSEN WEGBLEIBEN.

 

Das Gefühl habe ich auch. Als ich in meinen jetzigen Wohnort gezogen bin, kam von der Kirche im ersten Jahr nur die Caritas-Sammlerin. Später hatte ich mal einen Flyer im Briefkasten, über die Angebote der Pfarrei. Schade, dass niemand persönlich vorbei gekommen ist. Hätte auch den besten Kuchen, den ich kann, gebacken...

Irgendwie sehe ich gelegentlich eine Diskrepanz zwischen mündig-aktivem Christsein einerseits und dem Wunsch nach umfassender Betreuung andererseits. Wenn Du das so vermißt hast, warum hast Du dann nicht den Pfarrer nach der Messe gebeten, mal zur Wohnungssegnung rumzukommen? Vielleicht liegt es ja gerade bei den "Kirchenmitarbeitern" in deiner Gegend gar nicht so sehr am Willen oder einem verqueren Denken, sondern daran, daß relativ viel zu tun ist? Vielleicht hättest Du bei der Wohnungssegnung bei Weihwasser und Kuchen fragen können, wie du dich mit deinen Talenten und Interessen in der Gemeinde einbringen kannst (vielleicht sogar durch eine Initiative für Neuzugezogene).

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