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Orgelmusik


Valentine

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Ich hoffe, so einen Thread gibt es nicht schon; in der Suche hab ich zumindest nichts gefunden...

 

Mögt Ihr Orgelmusik? Spielt jemand von Euch Orgel oder assistiert als "Registerzieher"?

 

Schöne Orgelmusik hat mir schon immer gefallen; nun bin ich seit fast sechs Jahren mit einem Organisten zusammen und habe dadurch viele wunderbare Stücke kennengelernt, über die Vielseitigkeit der Orgel gestaunt und liebe es, mit Registerziehen und Notenblättern zu assistieren.

 

Der liebe J.S. Bach hat ja einige sehr schöne (wie auch einige sehr langweilige :lol: ) Orgelstücke geschrieben, allen voran die berühmte d-moll-Toccata (die viele leider ziemlich "möchtegern" spielen B) ). Ich mag aber auch gerne die französischen Romantiker wie Widor, Boellmann, Franck und Guilmant sowie modernere Komponisten (Alains "Litanies", die witzigen Sachen von Nigel Ogden - letztere sind zwar nicht alle gottesdiensttauglich, aber sehr hübsch).

 

Ich höre auch gerne eine gute Improvisation oder ein kreatives Liedvorspiel (sofern es zeitlich im Rahmen bleibt).

 

Und Ihr??

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Und Ihr??

Ich würde sooooo gerne Orgel spielen können, aber das ist bisher komplett an mir vorbeigegangen B)

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Und Ihr??

Ich würde sooooo gerne Orgel spielen können, aber das ist bisher komplett an mir vorbeigegangen B)

mach doch einen versuch mit einer cd. soll sogar frauen gelingen. es ist einfach perfekt.

also, es ist nie zu spät.

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Ich spiele Orgel schon, seit ich 16 Jahre alt bin - mit nie nachlassender Begeisterung. B)

 

Was ich besonders schön an dieser Königin der Instrumente finde, ist ihr schier unglaubliches Klangspektrum vom äetherisch leisen Pianissimo eines zarten Streichers bis hin zum vollen Werk der Orgel mit gravitätischen Zungen und silbrig funkelnden Mixturen.

 

Es gibt eine Unmenge von Orgelmusik, angefangen von den archaisch anmutenden Stücken der Gotik und Renaissance über die Großmeister des Barock, Bach und Buxtehude, der wiederentdeckten Romantik (nicht nur der Franzosen) bis zu Spätromantik, Impressionismus und Moderne bzw. Postmoderne. Da dürfte für jeden ernsthaften Musikliebhaber etwas dabei sein!

 

Und dann diese herrliche Akustik in großen Domen! Wenn man da idealerweise hoch oben auf der Orgelbühne schwebt - vielleicht an einem lauen Sommerabend, wenn sich die letzten Strahlen der untergehenden Sonne in den Kirchenfenstern brechen und ein glutvolles Licht im Raum verbreiten - und dem ehrfurchtgebietenden Pfeifenwald auch nur ein paar himmlische Töne zu entlocken vermag, dann kommt einem der Ausspruch Widors, einer der Säulen der französischen Orgelromantik, an Albert Schweitzer, gar nicht mehr so abgehoben vor. Der sagte nämlich:

 

Orgelspielen heißt, einen mit dem Schauen der Ewigkeit erfüllten Willen manifestieren.

 

Es ist ein wahrlich erhabenes Gefühl, die Register einer Orgel zum Klingen zu bringen - unvergleichlich, insprierend, mitreißend...Und was das Schönste ist: im Vergleich zum Klavier ist keine Orgel wie die andere - jede hat ihren ganz eigenen Charakter, ihren ganz spezifischen Klang. Sogar wenn die Registernamen gleich sein mögen, klingen die Pfeifen zweier Orgeln immer anders, immer neu und immer aufregend.

 

Eine unbekannte Orgel das erste Mal spielen zu dürfen, hat etwas Zärtliches, wie das erste vorsichtige Berühren eines Gegenübers, dessen Zuneigung man sich erst gewinnen muß. :lol:

 

Es lohnt in jedem Alter, mit dem Orgelspiel zu beginnen! Liebe Inge, suche Dir einen guten Lehrer und starte einfach ganz frei und unbefangen. Der Lohn Deiner Mühen wird groß sein! Nur zu... :lol:

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Das hast Du wunderschön geschrieben! Ich empfinde das ganz ähnlich, auch wenn ich nur "Wasserträger" spiele B) (ich habe sogar mal meine ersten Gehversuche gemacht, aber aus Mangel an Zeit und Vorkenntnissen wieder aufgegeben).

 

Ich könnte schon stundenlang die Registerzüge betrachten mit den schönen Namen wie Unda maris und Vox celeste ... und die vielen verschiedenen Klangfarben und Kombinationsmöglichkeiten an einer größeren Orgel sind einfach faszinierend und schön.

 

Was sind Deine Lieblingsstücke?

 

Und noch ne Frage: was erwartet Ihr von einem guten Organisten? Und umgekehrt: was geht Euch bei einem Organisten so richtig auf den Keks?

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Danke sehr B) ...

 

 

Was meine Lieblingsstücke angeht: da gibt es eigentlich keine, dazu sind es zu viele musikalische Kostbarkeiten, die ich immer wieder gerne spielen bzw. anhören mag. Momentan entdecke ich für mich Sigfrid Karg-Elert, einen spätromantischen Komponisten, der mich durch seine raffinierte Harmonik immer wieder in den Bann zieht. Nicht ganz einfach zu hören, aber noch schwerer zu spielen *seufz*... :lol:

 

Das hängt auch sehr vom jeweiligen Instrument ab - Bach mag ich besonders auf alten Barockorgeln, aber genauso gerne höre ich z.B. englische romantische Kathedralorgeln. Diese gefallen mir noch viel besser als die französischen, da sie "erdiger" und runder klingen und meist nicht so brutal wie manche Cavaillée-Coll-Orgel im Tutti...Und dann diese wunderbare "Tuba Mirabilis", ein typisch englisches Zungenregister auf hohem Winddruck, das mühelos ein volles Orgelwerk krönen kann - herrlich!

 

 

Was man von einem guten Organisten erwarten kann, möchte ich für mich kurz skizzieren:

 

- Ein guter Organist führt den Gemeindegesang ganz natürlich, ohne zu hetzen, aber auch ohne zu schleppen. Er bestimmt das Tempo, nicht die Gemeinde, was ein hohes Maß an musikalischem Einfühlungsvermögen voraussetzt.

 

- Ein guter Organist singt nicht selber bei Gemeindeliedern mit, weil er sonst die Leute nicht deutlich genug hört.

 

- Ein guter Organist findet zu jedem Gemeindelied ein passendes Vorspiel in adäquater Länge. Dies kann improvisiert, aber auch aus der Literatur sein, je nach individuellem Können.

 

- Ein guter Organist muß über gute Liturgiekenntnisse verfügen! So z.B. wissen, daß bei einer Messe mit Weihrauch der Altar zur Gabenbereitung inzensiert wird und auch die Meßdiener danach noch zum Volk hin Weihrauch schwenken. Wenn dann das Gabenlied zu Ende ist, muß der Organist solange improvisieren, bis alles vorbei ist - das erfordert viel Fingerspitzengefühl.

 

- Ein guter Organist sollte im Psalmengesang fit sein, da nicht alle Gemeinden eigene Vorsänger haben und daher von ihm erwartet wird, daß er selber Psalmen singen und sich dabei auch begleiten kann. Das war für mich damals die größte Hürde, gehen doch die meisten Vorsängersachen bis zum D hoch, was mir nach wie vor Schwierigkeiten bereitet (vor allem morgens!).

 

- Ein guter Organist ist auch idealerweise ein guter Begleiter von Solisten und Chören. Leider sind selbst die besten A-Musiker mit Konzertexamen mit dieser Aufgabe überfordert, da sie sich hier einmal nicht in den Vordergrund spielen können, sondern ganz bewußt zurücknehmen müssen.

 

- Schließlich sollte ein guter Organist sich zeitlebens fortbilden, auch als Nebenamtler, damit er seiner Gemeinde immer wieder neue Orgelliteratur vortragen und selber seinen Horizont erweitern kann. Nicht wäre schlimmer, als wenn die Orgel immer gleich klänge , egal ob an Ostern oder Weihnachten...

 

 

 

Und was nervt mich an Organisten? Eigentlich das, was passiert, wenn sie gegen die obigen Punkte verstoßen.

 

Am schlimmsten finde ich persönlich allerdings selbstherrliche Arroganz eines Organisten, wenn er sich wie eine Diva aufführt, falls mal nicht alles nach seiner Pfeife tanzt -

 

und fast noch fürchterlicher ist für mich lahmer Gemeindegesang, bei dem ich einschlafe. Da krieg ich Ausschlag! :ph34r: :ph34r: :ph34r:

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Da hätte ich noch eine interessante Frage für zwischendurch:

 

Was für ein Honorar haltet Ihr, die Ihr vielleicht selber Organisten seid, aber auch alle anderen Interessierten, für einen nebenamtlichen Organisten ohne Festanstellung für eine Sonntagsmesse für angemessen? Welches Vertretungshonorar würdet Ihr für richtig halten?

 

Gehen wir mal von dem Fall aus, daß der Organist nicht direkt neben der Kirche wohnt, sondern einen Anfahrtsweg von 30 Minuten Dauer hat.

 

In meinem Bistum werden pauschal 18 EUR gezahlt - diesen Satz halte ich aber für deutlich zu wenig und spiele dafür auch nicht mehr.

 

Was meint Ihr?

 

Bin ich zu gierig B) ?

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Von Karg-Elert kenne ich nur ein Stück. Ich gestehe, dass ich eher ein Fan der leichter verständlichen Musik bin...

 

Deine Kriterien für einen guten Organisten finde ich super, das deckt sich mit meinem Empfinden.

 

Lahmer Gemeindegesang ist üüüübel - aber die meisten Leute hören überhaupt nicht auf die Orgel. Die sind durch 30 Jahre laaaaahmes Orgelspiel so verdorben, dass sie meckern, wenn ein flottes Tempo vorgelegt wird.

 

In meiner alten Pfarrei gab's 7,50 € pro Gottesdienst (die Organisten hatten allerdings maximal 15 Minuten Anfahrt; bis auf einen wohnten alle im Ort). Stimmt es eigentlich, dass ein Honorar nur für Organisten mit mindestens D-Prüfung vorgeschrieben ist?

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In meiner alten Pfarrei gab's 7,50 € pro Gottesdienst (die Organisten hatten allerdings maximal 15 Minuten Anfahrt; bis auf einen wohnten alle im Ort). Stimmt es eigentlich, dass ein Honorar nur für Organisten mit mindestens D-Prüfung vorgeschrieben ist?

 

 

7,50 EUR B):lol: ? Ich faß es nicht... :ph34r:

 

 

Ich denke, daß ein Vertretungshonorar unabhängig von der musikalischen Prüfung gezahlt werden sollte. Eine Messe ist eine Messe ist eine Messe, egal, ob sie von einem D-, B- oder A-Musiker mit Konzertexamen gespielt wird.

 

Und ein Musiker ohne Schein muß doch ungleich viel mehr Zeit und Arbeit in die Meßvorbereitung investieren als ein Ausgebildeter, der sich die Messe aus dem Ärmel schüttelt. Von daher kann ich die Staffelung nicht nachvollziehen (bei Festangestellten sieht das anders aus, klar, aber es ging hier ja um Einzelvertretungen).

 

Im evangelischen Bereich werden hier ca. 33 EUR bezahlt für einen Sonntagsgottesdienst, im Regelfall zuzüglich Fahrkosten. Diesen Satz halte ich für halbwegs angemessen.

 

Aber 7,50 EUR? Da kriegt ja 'ne Putzfrau mehr Geld - und man muß sich mal vor Augen halten, wie zeitaufwendig so eine Messe ist:

 

 

Nehmen wir an, die Messe beginnt um 11.15 Uhr - dann muß ich, um gegen spätestens kurz vor 11 Uhr da zu sein, um 10.30 Uhr losfahren. Ende der Messe je nach Zelebrant 12 bis 12.15 Uhr. Dann die Rückfahrt, und ich bin gegen 12.45/13 Uhr spätestens zu Hause.

 

Macht summa summarum ca. 2 Stunden 30 Minuten Zeitaufwand - umgerechnet auf die 7,50 EUR wären das 3 Euro pro Stunde!

 

 

Ich habe mir mit meiner Weigerung, den bistumseigenen Satz als Honorar zu akzeptieren, nicht überall Freunde gemacht - meine jetzige Gemeinde stockt den Satz einfach auf 30 EUR auf, ohne zu murren :D . Immerhin macht das lächerliche 28 EUR im Monat!

 

 

PS: Alle meine Orgelnoten habe ich mir selber ohne irgendwelche Zuschüsse kaufen müssen...allein die machen bestimmt heute einen Wert von weit über 1000 EUR aus...und ich bin noch Student!

 

Da wundert es mich nicht, wenn außer ein paar pensionierten Oberstudienräten mit Gicht in den Fingern :lol: keiner mehr Orgel spielen möchte (vor allem nicht im Nebenamt!)...der Nachwuchs bröckelt systematisch weg...

bearbeitet von RationisCausa
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Noch ein ketzerischer Vorschlag:

 

Warum bestreiten die Gemeinden Honorare für Vertretungsorganisten nicht zukünftig immer aus der Kollektenkasse?

 

Da es ohnehin immer weniger Festangestellte gibt, wird die Orgelvertretung auf längere Sicht eher zur Regel als zur Ausnahme werden.

 

Dann könnte man von Gemeindeseite einen Satz festlegen - sagen wir 30 EUR + Fahrtkosten - und wenn dann 100 Leute in der Sonntagsmesse wären, müßte jeder von ihnen rein rechnerisch 30 Ct und ein paar Zerquetschte für die Musik zahlen.

 

Ich hielte das für sehr angemessen - und wenn die Leute direkt für den Organisten zahlen müssen, merken sie vielleicht endlich mal, daß es gute Musik nicht für umsonst bzw. Soli Deo Gloria gibt... :ph34r:

 

 

Aber leider lassen sich Organisten viel zu viel gefallen...die müßten mal ordentlich auf den Putz hauen :axeman: ...

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Hach, seufz, ich hatte über 10 Jahre Klavierunterricht und 1/2 Jahr Kirchenorgelunterricht, der mir wesentlich mehr Spaß gemacht hat. Leider konnte ich das nicht ausbauen :-(

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Da wundert es mich nicht, wenn außer ein paar pensionierten Oberstudienräten mit Gicht in den Fingern B) keiner mehr Orgel spielen möchte (vor allem nicht im Nebenamt!)...der Nachwuchs bröckelt systematisch weg...

Da hilft nur Aufhebung des Zölibats und Einführung des Frauenorganistentums.

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@Rationis Causa: was meinst Du mit "Vertretungsorganist"? Alles, was kein Festangestellter ist? (Nur, um den Begriff klar zu kriegen.)

 

Mein Freund hat früher wöchentlich, jetzt alle 2 Wochen gespielt. Seine Noten kauft er natürlich auch selber. Und irgendjemand hat ihm mal erzählt, dass es Goodwill ist, wenn er die 7,50 (später waren's dann 10) Euro kriegt, obwohl er keine Prüfung abgelegt hat (wobei die D-Prüfung auch nicht zwingend ein Gütesiegel ist B) ).

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@Rationis Causa: was meinst Du mit "Vertretungsorganist"? Alles, was kein Festangestellter ist? (Nur, um den Begriff klar zu kriegen.)

 

Mein Freund hat früher wöchentlich, jetzt alle 2 Wochen gespielt. Seine Noten kauft er natürlich auch selber. Und irgendjemand hat ihm mal erzählt, dass es Goodwill ist, wenn er die 7,50 (später waren's dann 10) Euro kriegt, obwohl er keine Prüfung abgelegt hat (wobei die D-Prüfung auch nicht zwingend ein Gütesiegel ist :lol: ).

 

 

Liebe Valentine,

 

ja, ich meine mit Vertretungsorganist alles, was nicht festangestellt ist. Meine Stelle sieht so aus, daß es vor Ort zwei Kirchen gibt, eine Haupt- und eine Filialkirche. In der Hauptkirche ist der Festangestellte, in der Filialkirche gar kein Organist. Nun sind aber sonntags zwei Messen zeitgleich, so daß sie einen zweiten Organisten brauchten - und der bin ich.

 

Ich spiele jeden Sonntag und an Feiertagen bzw. alles das, was der Hauptorganist zeitlich nicht hinbekommt.

 

 

 

Damals, als ich angefangen habe, mit 16 Jahren im Erzbistum Paderborn, da bekam man für eine Messe irgendwas mit 12 DM - also ca. 6 EUR umgerechnet. Da sind sie dann ja bei Deinem Freund steil nach oben gegangen mit ihren heutigen 7,50 EUR... :lol:

 

Eine solch lächerliche Summe als Honorar für eine Sonntagsmesse zu akzeptieren, finde ich schon leicht unterwürfig. Da kommt ja keine Putzfrau für - und genauso habe ich das den jeweiligen Pfarrern auch damals schon gesagt. Ich habe viel Privatunterricht genossen, hatte aber für den C-Schein, der bei uns nur mit Samstagsunterricht angeboten wurde (über 2 Jahre!) einfach keine Zeit. Mein Repertoire ist breit gefächert und ich spiele, mit aller Bescheidenheit, weitaus besser als die meisten C-Organisten, die ich kenne.

 

Wenn mich jemand mal nach meinem Schein fragte, habe ich immer nur gesagt: "Wollen Sie einen Schein oder gutes Orgelspiel?" - und nach der ersten Messe waren alle so angetan, daß die Frage irgendwann nicht mehr gestellt wurde.

 

Man kann es im Grunde genommen nur so machen: Den Pfarrer oder den Pfarrgemeinderat um eine Aufstockung des Lohnes bitten (um wieviel, liegt im eigenen Ermessen) - und wenn dieser sich weigern sollte, wäre es besser, Adieu zu sagen und nicht mehr zu orgeln.

 

Die Leute schätzen nämlich erst dann den Wert guter Orgelmusik angemessen ein, wenn sie plötzlich nicht mehr da ist. Und es ist in jedem Fall gut für mich gewesen, daß ich manchen Pastören einmal zeigen konnte, daß man mit Organisten nicht nach gusto herumspringen kann...

 

Ich persönlich habe die 25 bzw. mittlerweile 30 EUR immer anstandslos bekommen. Und daß der Pastor dafür irgendwelche schwarzen Kassen plündern muß, ist mir herzlich egal. Es handelt sich in meinem Fall ja tatsächlich um alberne 28 EUR mehr im Monat...

 

Wenn man sich überlegt, für welchen Plunder in der Kirche alles Geld vorhanden ist (ich denke nur an ausladenden Blumenschmuck), muß man sich schon sehr wundern, wenn im Bereich Musik plötzlich geknausert werden soll.

 

Nur Mut, sag Deinem Freund, er soll ruhig mehr verlangen B) ! Was hat er zu verlieren, außer ein paar lausigen Euro im Monat???

bearbeitet von RationisCausa
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Ich weiß nicht, aber ist es wirklich so wichtig wieviel Geld man fürs Orgelspielen bekommt. Soweit ich weiß spielen die meisten (außer den Hauptamtlichen) hier wirklich Soli Deo Gloria. Es ist ja auch ein Dienst im Gottesdienst. Ich denke, daß die meisten wohl auch so zur Messe gehen würden und Spaß macht das Orgelspiel ja auch. Wenn jeder der beim Gottesdienst mitwirkt (Ministranten, Lektoren,...) eine Bezahlung bekommen würden, so wäre das schon eine recht teuer für die Gemeinde. Ich habe ja nichts gegen eine kleine Aufwandsentschädigung o.ä. als Anerkennung.

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Ich weiß nicht, aber ist es wirklich so wichtig wieviel Geld man fürs Orgelspielen bekommt. Soweit ich weiß spielen die meisten (außer den Hauptamtlichen) hier wirklich Soli Deo Gloria. Es ist ja auch ein Dienst im Gottesdienst. Ich denke, daß die meisten wohl auch so zur Messe gehen würden und Spaß macht das Orgelspiel ja auch. Wenn jeder der beim Gottesdienst mitwirkt (Ministranten, Lektoren,...) eine Bezahlung bekommen würden, so wäre das schon eine recht teuer für die Gemeinde. Ich habe ja nichts gegen eine kleine Aufwandsentschädigung o.ä. als Anerkennung.

 

 

Liebe Conny,

 

ich sehe das dezidiert anders! Abgesehen davon, daß schon in der Bibel steht, daß, wer arbeitet, auch seinen gerechten Lohn erhalten soll B) , ginge von einer "soli deo gloria"-Einstellung gegenüber dem Organistenamt eine verheerende Signalwirkung auf den ohnehin nur spärlich vorhandenen Nachwuchs aus.

 

Weißt Du, es soll Leute geben (z.B. Studenten, vor allem natürlich Musikstudenten), für die ist das Orgelspiel in der Kirche ein kleiner Broterwerb. Man kann eben nicht davon ausgehen, daß alle, die eine solche Tätigkeit nicht-hauptamtlich ausüben, einen gut bezahlten Job haben und daher das Geld für das Orgelspiel nicht bräuchten. Nicht jeder nebenamtliche Organist ist pensionierter Oberstudienrat oder Zahnarztgattin (wie bei uns damals im Ort).

 

Wie soll etwas, das nicht bezahlt wird, dauerhaft von guter Qualität sein? Glaubst Du, Organisten, die keinen Lohn erhalten, gingen regelmäßig auf Fortbildung? Oder schafften sich neue Noten an?

 

Ich habe zum Beispiel vor einiger Zeit eine Forbildung in Berlin besucht, die mich inklusive Hotel, Kurs und Reisekosten ca. 600 EUR gekostet hat. Davon hat meine Gemeinde nach einigem Hin und Her gerade mal 150 EUR übernommen. Den Rest habe ich aus eigener Tasche finanziert.

 

Meine Noten, die ich zuhause habe, sind samt und sonders eigenfinanziert. Unter anderem eine Bach-Gesamtausgabe, die mich mal eben 180 EUR gekostet hat...Und Noten werden immer teurer und teurer... :ph34r:

 

Und dann der Unterricht, den ich einige Jahre genommen habe - alles aus eigenen Mitteln finanziert.

 

Ich will mich nicht zum Märtyrer stilisieren, aber ich denke, die Einstellung, Orgelmusik zum Nulltarif zu erwarten (und dann auch noch gute Orgelmusik!), ist verfehlt und wird über kurz oder lang zu Niveauverlust und Verfall führen.

 

Wer freiwillig auf seinen gerechten Lohn verzichten will oder kann, mag das gerne tun - für nachahmenswert halte ich das nicht!

bearbeitet von RationisCausa
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Franciscus non papa

Ich weiß nicht, aber ist es wirklich so wichtig wieviel Geld man fürs Orgelspielen bekommt. Soweit ich weiß spielen die meisten (außer den Hauptamtlichen) hier wirklich Soli Deo Gloria. Es ist ja auch ein Dienst im Gottesdienst. Ich denke, daß die meisten wohl auch so zur Messe gehen würden und Spaß macht das Orgelspiel ja auch. Wenn jeder der beim Gottesdienst mitwirkt (Ministranten, Lektoren,...) eine Bezahlung bekommen würden, so wäre das schon eine recht teuer für die Gemeinde. Ich habe ja nichts gegen eine kleine Aufwandsentschädigung o.ä. als Anerkennung.

 

 

Liebe Conny,

 

ich sehe das dezidiert anders! Abgesehen davon, daß schon in der Bibel steht, daß, wer arbeitet, auch seinen gerechten Lohn erhalten soll B) , ginge von einer "soli deo gloria"-Einstellung gegenüber dem Organistenamt eine verheerende Signalwirkung auf den ohnehin nur spärlich vorhandenen Nachwuchs aus.

 

Weißt Du, es soll Leute geben (z.B. Studenten, vor allem natürlich Musikstudenten), für die ist das Orgelspiel in der Kirche ein kleiner Broterwerb. Man kann eben nicht davon ausgehen, daß alle, die eine solche Tätigkeit nicht-hauptamtlich ausüben, einen gut bezahlten Job haben und daher das Geld für das Orgelspiel nicht bräuchten. Nicht jeder nebenamtliche Organist ist pensionierter Oberstudienrat oder Zahnarztgattin (wie bei uns damals im Ort).

 

Wie soll etwas, das nicht bezahlt wird, dauerhaft von guter Qualität sein? Glaubst Du, Organisten, die keinen Lohn erhalten, gingen regelmäßig auf Fortbildung? Oder schafften sich neue Noten an?

 

Ich habe zum Beispiel vor einiger Zeit eine Forbildung in Berlin besucht, die mich inklusive Hotel, Kurs und Reisekosten ca. 600 EUR gekostet hat. Davon hat meine Gemeinde nach einigem Hin und Her gerade mal 150 EUR übernommen. Den Rest habe ich aus eigener Tasche finanziert.

 

Meine Noten, die ich zuhause habe, sind samt und sonders eigenfinanziert. Unter anderem eine Bach-Gesamtausgabe, die mich mal eben 180 EUR gekostet hat...Und Noten werden immer teurer und teurer... :ph34r:

 

Und dann der Unterricht, den ich einige Jahre genommen habe - alles aus eigenen Mitteln finanziert.

 

Ich will mich nicht zum Märtyrer stilisieren, aber ich denke, die Einstellung, Orgelmusik zum Nulltarif zu erwarten (und dann auch noch gute Orgelmusik!), ist verfehlt und wird über kurz oder lang zu Niveauverlust und Verfall führen.

 

Wer freiwillig auf seinen gerechten Lohn verzichten will oder kann, mag das gerne tun - für nachahmenswert halte ich das nicht!

 

 

interessant ist ja, dass die erwartung, man könne etwas für "gotteslohn" machen, seltsamerweise vor allem immer an musiker gerichtet ist. der örtliche elektriker wird selten mit dem ansinnen konfrontiert, er solle doch die elektroinstallation der kirche für gotteslohn machen, und auch noch das material bezahlen.

 

und wenn ich zum bäcker gehe, dann bekomm ich mein brot auch nicht umsonst, wenn ich sage, dass ich sonntag im gottesdienst ja die orgel gespielt habe.

 

"du sollst dem ochsen, der da ("phrasen"?) drischt, nicht das maul verbinden"

 

das gilt für den pfarrer wie für den organisten gleichermassen.

 

und gerade im musikalischen bereich wird - auch von den bezahlten haupt- und nebenamtlichen - meist sehr sehr viel idealismus und zeit und geld investiert.

 

und seltsamerweise haben die gleichen leute, die bei einer hochzeit locker 1.000 € für irgendwelchen firlefanz aus dem fenster werfen können (kutsche, polterabend...... usw.) dann ein problem, dem musiker ein angemessenes honorar zu kommen zu lassen.

 

btw. habe heute gerade eine handwerker rechnung vor augen gehabt. in rechnung gestellt wurden: 44 € für eine gesellenstunde!!!!!!!!

 

ok, das bekommt der geselle nicht als lohn, aber ich darf mal dezent darauf hinweisen, dass ich als hauptamlicher A-Musiker einen akademischen abschluss habe, der dem eines rechtsanwaltes oder arztes gleichwertig ist.

und ich verrate nicht, was ich bekäme, wenn ich vertretungsweise in einer anderen gemeinde einen sonntagsgottesdienst spielen würde, und den auf dem normalen wege abrechnen würde. das ist mir zu peinlich.

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Ich habe ja nicht gesagt, daß es vollkommen ohne Bezahlung sein soll, aber es klingt teilweise so als wenn man nur wegen dem Geld orgeln würde und so sollte es ja nicht unbedingt sein.

 

Ich habe nichts gegen eine Aufwandsentschädigung, Zuschüsse zu Noten (Komplettfinanzierung fände ich nur sinnvoll, wenn die Noten Eigentum der Pfarrei werden würden), Zuschüsse zu Fortbildungen,... Für mich wäre es auch selbstverständlich den Organisten bei einer Hochzeit oder Beerdigung zu bezahlen.

 

Genauso finde ich, daß der Elektriker der Gemeinde auch ruhig mal eine Steckdose kostenlos austauschen kann oder der Heizungsbauer die Heizzeiten programmiert, aber nicht größere Reparaturen.

 

Ich habe mich auch schon vielfältig in der Gemeinde engagiert und nicht jede Kopie, Briefmarke oder Liederbuch (weil es ja in meinem Privatbesitz bleibt) abgerechnet, wobei die Zeit wohl bei jeder Sache der bedeutendste Posten ist.

 

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen Bezahlungen, aber nur wegen des Geldes sollte man den Dienst nicht übernehmen.

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Lieber Franz-Josef,

 

ich kann Dein Posting zu 100% unterschreiben!

 

Neulich hatte ich mal wieder eine Hochzeit zu beorgeln (wiederum als Honorarkraft, denn in der Gemeinde gab es schon einen Organisten, der aber keine Zeit an dem Samstag hatte), und da meinten doch die Brautleute allen Ernstes, daß mein Honorar ja wohl "die Kirche" zu zahlen hätte! Schließlich bezahlten sie ja auch Kirchensteuer, so daß sie erwarten könnten, daß das alles inklusive sei...HALLO??? :lol::D;)

 

Wenn ich dann das sündhaft teuer Designer-Brautkleid, die Kutsche, die opulente Blumendeko und das anschließende 7-Gänge-Essen im Restaurant sehe - und im Gegenzug die Anstellerei der Leute, dem Organisten je nach Aufwand, sagen wir 50-100 EUR zukommen zu lassen...dann könnte ich nur noch schreien! :ph34r:

 

 

Auch lustig: letztes Jahr mußte ich per Zufall an einem Nachmittag in einer Kirche zwei Trauungen nacheinander "beorgeln". Ruft mich dann doch tatsächlich eine Brautmutter an und meint, ob ich ihr nicht "Mengenrabatt" gewähren könne, immerhin sei ich doch durch die vorhergehende Hochzeit eh in der Kirche und hätte nicht so einen hohen Aufwand :lol: :ph34r: B) ...Die hab ich vielleicht zusammengeschissen!

 

Und hinterher durfte ich dann noch vom Pastor erfahren, daß sie und ihr Mann eine große gutgehende Firma besitzen - und für die weltlichen Feierlichkeiten nur das Beste vom Besten gerade gut genug war.

 

Nee, sorry, nach solchen Erfahrungen löst das "soli deo gloria" bei mir einen hoffentlich nachvollziehbaren Brechreiz aus... :ph34r:

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Franciscus non papa

nachtrag:

 

ich bin herr meiner zeit. und ich lasse mir nicht vorschreiben, wo ich dieses kostbarste was ich besitze einsetze. und ich werde den teufel tun und diese zeit verschleudern, für etwas, was ich nicht einsehe. keine sekunde meines lebens kann mir jemand ersetzen.

 

also setze ich meine zeit ein, indem ich z.b. grosse werke vorbereite, werke die ich faszinierend finde. wenn ich das dann aufführe, dann bin ich andererseits wieder wie ein kleiner junge, der sein liebstes spielzeug an die krippe bringt und dem kleinen jesuskind schenkt.... und auch wenn es dir vielleicht schwerfällt: ich musiziere nicht wegen des beifalls, den ich bekomme, auch wenn es schon schön ist, nachher vor dem publikum zu stehen und die klatschen. ich mache es, weil die befriedigung in der sache selbst liegt.

 

wenn musik, vor allem musik mit anderen zusammen, so richtig toll läuft, das ist wie ein orgasmus, gemeinsam erlebt. es gibt nichts, was so berauschend schön ist, so erhaben, so glücklich machend... und ich bin oft in den letzten takten traurig, weil es nun vorbei ist. aber das kann wohl nur ein musiker verstehen.

 

und dieses wunderbare: diese kunst, die kann ich meinem herrn bringen, in seinen dienst stellen. und das tue ich. mein chor würde es dir bestätigen: wenn der papst oder die queen käme, mich würde das nicht die spur beeindrucken, was sind die denn schon? wir machen - wann immer wir musizieren unsere musik vor einem viel höheren, bedeutenderen - vor gott!! und für gott.

 

 

und so verbringe ich stunden, die mir keiner bezahlt, gerne damit, diese musik vorzubereiten, partituren zu bezeichnen usw.

meine beste freundin war mir mal behilflich - und sie war abends spät überrascht, was da alles so im hintergrund laufen muss, und wieviel zeit da gebraucht wird.

 

aber nur, weil da irgendwelche leute heiraten meine zeit zu investieren, weil am ende so ein möchtegern sänger das ave maria zusammenstümpert, mit dem zu üben, mir einen allergischen schock zu holen, was der aus text, melodie und noten macht, und mich dann mit 20 € abspeisen lassen? nö - das hab ich früher mal gemacht, aber bin ich den blöde?????

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nachtrag:

 

ich bin herr meiner zeit. und ich lasse mir nicht vorschreiben, wo ich dieses kostbarste was ich besitze einsetze. und ich werde den teufel tun und diese zeit verschleudern, für etwas, was ich nicht einsehe. keine sekunde meines lebens kann mir jemand ersetzen.

 

also setze ich meine zeit ein, indem ich z.b. grosse werke vorbereite, werke die ich faszinierend finde. wenn ich das dann aufführe, dann bin ich andererseits wieder wie ein kleiner junge, der sein liebstes spielzeug an die krippe bringt und dem kleinen jesuskind schenkt.... und auch wenn es dir vielleicht schwerfällt: ich musiziere nicht wegen des beifalls, den ich bekomme, auch wenn es schon schön ist, nachher vor dem publikum zu stehen und die klatschen. ich mache es, weil die befriedigung in der sache selbst liegt.

 

wenn musik, vor allem musik mit anderen zusammen, so richtig toll läuft, das ist wie ein orgasmus, gemeinsam erlebt. es gibt nichts, was so berauschend schön ist, so erhaben, so glücklich machend... und ich bin oft in den letzten takten traurig, weil es nun vorbei ist. aber das kann wohl nur ein musiker verstehen.

 

und dieses wunderbare: diese kunst, die kann ich meinem herrn bringen, in seinen dienst stellen. und das tue ich. mein chor würde es dir bestätigen: wenn der papst oder die queen käme, mich würde das nicht die spur beeindrucken, was sind die denn schon? wir machen - wann immer wir musizieren unsere musik vor einem viel höheren, bedeutenderen - vor gott!! und für gott.

Ich habe auch nie behauptet, daß Du nur für Geld spielen würdest. Dazu hab ich auch schon zuviele Postings von Dir gelesen. Wenn ich aber das Posting von RC lese, wo es wirklich nur um Geld geht und was unbedingt bezahlt werden muß (vielleicht ist im Etat der jeweiligen Kirche wirklich nicht mehr drin) und was ihn eine Messe an Zeit kostet, dann liest sich das schon etwas komisch.

und so verbringe ich stunden, die mir keiner bezahlt, gerne damit, diese musik vorzubereiten, partituren zu bezeichnen usw.

meine beste freundin war mir mal behilflich - und sie war abends spät überrascht, was da alles so im hintergrund laufen muss, und wieviel zeit da gebraucht wird.

 

Ich weiß selbst, was im Hintergrund für Engagement, Einsatz, ... und vor allem Zeit notwendig ist und das dies von den meisten meist nicht gesehen wird und oft auch gar nicht gesehen werden kann. Genau das ist es ja. Diese Begeisterung kann man gar nicht bezahlen, weil sich das keine Kirche leisten könnte. So eine Aussage habe ich aber neben der Aufzählung von Honorar, Fahrkosten, Zeitaufwand u.ä. vermißt.

aber nur, weil da irgendwelche leute heiraten meine zeit zu investieren, weil am ende so ein möchtegern sänger das ave maria zusammenstümpert, mit dem zu üben, mir einen allergischen schock zu holen, was der aus text, melodie und noten macht, und mich dann mit 20 € abspeisen lassen? nö - das hab ich früher mal gemacht, aber bin ich den blöde?????

Das habe ich auch nicht gesagt. Wie schon erwähnt, wäre es für mich selbstverständlich den Organisten bei einer Hochzeit zu bezahlen und wenn einer denkt, daß bei einem solchen doch eher privaten Anlaß alles dabei ist, muß man als Organist ja auch nicht spielen.

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Mittlerweile ist es bei meinem Freund so, dass er wirklich "soli deo gloria" (und zum eigenen Vergnügen) spielt, weil er von den "Klassenunterschieden" genervt war ...

 

Die Vorstellungen mancher Brautpaare sind echt B) ... mein Freund schockt sie meist zuallererst mit seiner Weigerung, den grausigen "Lohengrin"-Hochzeitsmarsch zu spielen, bietet dann ein paar Alternativen aus seinem eigenen Repertoire an (zu 95% entscheidet sich das Brautpaar dann für das "Menuet gothique" von Léon Boellmann) und ist glücklich, wenn sie am Ende nicht noch irgendwelche merkwürdigen Sonderwünsche äußern.

 

Es gab auch schon Solisten, mit denen sich gut üben ließ, aber die Nervensäge, die wegen zwei Liedern für die diesjährige Erstkommunion ständig auf unseren AB gequatscht hat und kurz darauf noch mal beleidigt anrief, weil mein Freund noch keine Zeit für einen Rückruf hatte .... uuuuuaaaah :lol: Dann schickte er die Noten mit einem süffisanten Vermerk, er habe extra einfache Sachen ausgewählt :lol: Dahinter steckten allerdings drei meinem Freund völlig unbekannte, lange Lieder. Fazit: der Knabe muss sich einen anderen Organisten suchen ;)

 

Die Vorstellung, ein guter Organist könne alles quasi über Nacht einstudieren, finde ich immer wieder höchst amüsant :D

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Ich habe auch nie behauptet, daß Du nur für Geld spielen würdest. Dazu hab ich auch schon zuviele Postings von Dir gelesen. Wenn ich aber das Posting von RC lese, wo es wirklich nur um Geld geht und was unbedingt bezahlt werden muß (vielleicht ist im Etat der jeweiligen Kirche wirklich nicht mehr drin) und was ihn eine Messe an Zeit kostet, dann liest sich das schon etwas komisch.

 

 

Ich weiß selbst, was im Hintergrund für Engagement, Einsatz, ... und vor allem Zeit notwendig ist und das dies von den meisten meist nicht gesehen wird und oft auch gar nicht gesehen werden kann. Genau das ist es ja. Diese Begeisterung kann man gar nicht bezahlen, weil sich das keine Kirche leisten könnte. So eine Aussage habe ich aber neben der Aufzählung von Honorar, Fahrkosten, Zeitaufwand u.ä. vermißt.

 

 

 

 

 

Laß mich dazu etwas sagen, Conny:

 

Es geht mir nicht vordergründig ums Geld, sondern vor allem auch um den Spaß an der Sache. Oder glaubst Du wirklich, ich würde mir für die 30 EUR, die ich jeden Sonntag bekomme, JEDEN SONNTAG kaputtmachen lassen?

Denn es ist ja so, daß man zwar noch nach der Messe ein wenig rausfahren kann, aber im Grunde genommen ist der Sonntag tot. Man kann auch nicht mal eben samstags ganz lange auf die Rolle gehen, bei Freunden übernachten oder andere Städte bereisen - weil immer der Sonntag beorgelt werden muß.

Ich habe aber als Noch-Student die Wochentage mit Lernen und meinem Hauptnebenjob komplett dicht - muß dazu fast an jedem Samstag zusätzlich 10 Stunden jobben - so daß der Sonntag der einzige Tag der Woche ist, an dem ich Freizeit habe - bzw. hätte, denn ich spiele ja meist Orgel.

 

 

Na ja, und wenn ich nicht mit Begeisterung bei der Sache wäre, würde man mich sicher zu dem Kurs auch nicht buchen, oder? Das Feedback der Gemeinde ist eigentlich immer äußerst gut (ohne mich jetzt selber loben zu wollen B) ).

 

 

Und was ich noch ergänzen wollte: wenn jemand wirklich bedürftig ist (z.B. bei einer Hochzeit), dann spiele ich auch für weniger Geld. Nun ist es aber so, daß meine Gemeinde (ohne jetzt Namen zu nennen) in einer westdeutschen Großstadt angesiedelt ist, die an sich schon blüht und prosperiert. Und innerhalb dieser gut situierten Großstadt liegt meine Gemeinde in einem der teuersten und nobelsten Stadtviertel mit überdurchschnittlich hohen Kollekten, Immobilienbesitz und allem, was eine üppig bestückte Gemeinde ausmacht.

 

Da kann ich guten Gewissens mein Honorar nehmen, ohne rot anzulaufen...

 

Spielte ich in der ostdeutschen Diaspora, sähe das sicher anders aus - aber das ist nunmal nicht der Fall :lol: !

bearbeitet von RationisCausa
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hallo an alle

 

ich für meinen Teil bin von Orgelmusik fasziniert und vom Instrument selbst ebenso begeistert

 

meine Frage wäre jetzt... wie kann man bzw wie wird man eigentlioch Organist?

 

würde zugern selbst Orgel spielen können...aber ich weis nur nicht wer bzw wie ich es mir beibringnen könnte...wie muss man da vorgehen

 

und zum abschluss...

 

kann mir jemand gute moderne Orgelstücke empfehlen?

 

euer romulus

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Franciscus non papa
hallo an alle

 

ich für meinen Teil bin von Orgelmusik fasziniert und vom Instrument selbst ebenso begeistert

 

meine Frage wäre jetzt... wie kann man bzw wie wird man eigentlioch Organist?

 

würde zugern selbst Orgel spielen können...aber ich weis nur nicht wer bzw wie ich es mir beibringnen könnte...wie muss man da vorgehen

 

und zum abschluss...

 

kann mir jemand gute moderne Orgelstücke empfehlen?

 

euer romulus

 

 

hallo,

 

in jedem bistum gibt es einen ausbildungsgang für nebenberufliche organisten. du kannst also im ordinariat beim amt für kirchenmusik, oder dem referenten für KM nachfragen, oder du fragst mal an deinem wohnort einen der hauptamtlichen, wie das gehen könnte.

 

in welchem bistum lebst du denn?

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