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Warum nennen wir den Papst -Heiliger" Vater?


pmn

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Hallo an Alle,

 

Heutiges Evangelium (Auszug)

Mt 23, 8-12:

"9 Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. "

 

Warum dürfen wir den Papst "Vater" nennen,

sogar "Heiligen Vater", wenn  nach Mt 23, 9.

wir auf Erden NIEMAND unseren Vater nennen dürfen?

 

Wenn die Evangelisten das Wort von Jesus so an uns gerichtet haben, warum ist das heute dann so?

 

fragt

peter

 

 

ps:

Bitte um ernst- und wohlgemeinte Antworten.

 

Nachfolger des Petrus, In den Schuhen des Fischers, Heiliger Petrus, Diener und Nachfolger Petrus, Schuhträger, Netzbenutzer,

all das wäre in der Folge des Wortes möglich. Dafür werde ich mit meinem Wort einstehen. Aber.

Nur: Wieso dann "Heiliger Vater" ?

Da liegt ein Widerspruch, den ich nicht auflösen kann....

 

pps: Und bitte keine Unterstellungen,

das der heilige Geist die Kirche gespalten hat, damit "Unser heilige Vater in Rom" so nicht mehr von allen Christen ausgesprochen werden kann.

 

(Geändert von pmn um 13:53 - 2.Januar.2003)

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Zitat von Ralf am 17:52 - 2.Januar.2003

Ich weiß, Gegenfragen sind blöd, aber:

 

Warum dürfen wir unsere leiblichen Väter "Vater" nennen?


 

du hast recht -nach jesus wort durch die evangelien dürfen und sollten wir sogar darüber nachdenken,

ist wohl nicht der vater im "vater unser"

(danke, daran hatte ich noch nicht gedacht, Du öffnest durch Deine Gegenfrage weiter )

 

 

 

Hallo Ralf,

 

Deine Gute Gegenfrage.

Es beantwortet nur nicht meine Frage.

 

gruss

peter

 

(Geändert von pmn um 18:32 - 2.Januar.2003)

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Wir hatten die Frage vor kurzem schon einmal.

 

Bei der Benennung "Heiliger Vater" geht es weniger um die Person Karol Wojzyla, sondern viel mehr um das Amt dessen, der in der Petrusnachfolge steht.

 

Zunächst einmal ist niemand heilig, auße einem. Wenn wir Menschen "heilig" nennen, dann nur, weil diese Menschen Anteil haben an der Heiligkeit dessen, der aller Heiligkeit Ursprung ist.

 

Letztlich steht der Papst in Stellvertretung eines anderen. Angesichts des von Dir genannten Evangeliums relativieren sich alle verwandtschaftlichen Beziehungen. Deutlich wurde / wird das besonders bei dem Fest der Heiligen Familie. Auch da geht es darum, daß jemand (Josef) Vater ist, obwohl er es nicht ist. Er ist Pflegevater. Und es geht um Maria, die auf eine Weise Mutter ist, wie "unsere" Mütter nie Mutter waren oder werden. Verwandtschaftliche Beziehungen gewinnen erst den richtigen Wert, wenn man weiß, für wen man bzw. statt wem man Vater ist.

Der Papst ist geistlicher Vater der Christenheit. Das hat er nicht aus sich, sondern er steht in Stellvertretung und hat deshalb auch Anteil an der "heiligen Familie Gottes" wie jeder Getaufte auch.

 

Jedoch verdichtet sich in ihm die amtliche Stellvertretung.

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Hallo Peter,

 

 

+++Warum dürfen wir den Papst "Vater" nennen,

sogar "Heiligen Vater", wenn  nach Mt 23, 9.

wir auf Erden NIEMAND unseren Vater nennen dürfen?

 

 

Der offizielle Titel des Papstes ist :

"Diener der Diener GOTTES"

 

 

 

 

Gruß

josef

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Wenn Jesus gesagt hat, dass wir niemanden Vater oder Lehrer oder heilig nennen sollen, ist ja wohl kaum damit gemeint, dass wir nicht unseren eigenen Vater "Vater" nennen sollen.

 

2. Hochgebet: "Ja, du bist heilig, großer Gott, du bist der Quell aller Heiligkeit."

 

Alles Heil entspringt in Gott, dem Schöpfer, alle Heiligkeit kann nur verwirklichen, was er angelegt hat. Alles Leben kann nur weitergegeben werden, weil er die Möglichkeit dazu grundgelegt hat.

 

Es gibt aber eine abgeleitete Heiligkeit: Dort, wo Menschen im Sinne Gottes die grundgelegten Anlagen verwirklichen. In diesem Sinne können wir dann auch Menschen "heilig" und "Vater" nennen.

 

Der Titel heiliger Vater bezieht sich allerdings weniger auf die konkrete Person des Papstes, als auf sein Amt. Der Sinn dieses Amtes ist gerade, Gottes Willen zu verwirklichen und im Sinne Gottes, seiner Heiligkeit und seiner Väterlichkeit, zu wirken.

 

Ungeachtet dessen ist der konkrete Papst weiterhin Sünder. Und auch das Amt des Papstes ist immer nur anteilhaft und mit Sünde vermischt väterlich und heilig.

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Nun taucht ja der Vatertitel bereits in dem Wort »Papst« auf. Auch der »Abt« eines Klosters ist ein »Vater« der Mönche. Wenn ich mich nicht irre, dann vergleicht sich der Apostel Paulus bereits oft mit einem Vater für seine Gemeinden.

 

Dennoch bleibt für mich die Frage, was das Jesuswort dann konkret bedeuten soll. Für mich bleibt immer noch der Beigeschmack der Feststellung eines »väterlichen Freundes« (sic!), dass sich die Kirche mit diesem Titel im Widerspruch zu einem klaren Gebot Jesu befindet.

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Hier das Jesuswort im größeren Zusammenhang:

 

Darauf wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger

2 und sagte: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt.

3 Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen.

4 Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen.

5 Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang,

6 bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben,

7 und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von den Leuten Rabbi (Meister) nennen.

8 Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder.

9 Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel.

10 Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus.

11 Der Größte von euch soll euer Diener sein.

12 Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

 

(Geändert von Echo Romeo um 9:55 - 3.Januar.2003)

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Hallo josef,

 

der Papst hat einen ganzen Sack voller Titel (Bischof der Diözese Rom, Patriarch des Abendlandes, Diener der Diener Gottes, Stellvertreter Christi etc.) . Ob "Heiliger Vater" zu den offiziellen gehört, weiß ich nicht.

 

Übrigens nennt der Hl. Franziskus den Papst "der Herr Papst". Auch schön, nicht?

 

Paz y bien,

Ralf

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Zitat von josef am 9:08 - 3.Januar.2003

Der offizielle Titel des Papstes ist :

"Diener der Diener GOTTES"


 

Falsch. Wenn schon, dann bitte ganz zitieren:

 

Der offizielle Titel des Papstes ist:

 

"Bischof von Rom, Statthalter Jesu Christi, Nachfolger des Apostelfürsten Petrus, das Oberhaupt der weltumspannenden Kirche, Patriarch des Abendlandes, Primas von Italien, Erzbischof und Metropolit der Kirchenprovinz Rom und Souverän des Staates «Vatikanstadt», Diener der Diener Gottes."

 

Ehrentitel und Anrede ist »Heiliger Vater«, Selbstbezeichnung oft »Servus Servorum Dei« (»Diener der Diener Gottes«; erstmals im 6. Jahrhundert); andere Bezeichnungen zur Kennzeichnung seiner Stellung innerhalb der kirchlichen Hierarchie sind »Summus Pontifex« (seit dem 13. Jahrhundert) und »Pontifex maximus« (seit dem 14. Jahrhundert).

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Zitat von EXPLORER am 12:35 - 3.Januar.2003


Zitat von josef am 9:08 - 3.Januar.2003

Der offizielle Titel des Papstes ist :

"Diener der Diener GOTTES"


 

Falsch. Wenn schon, dann bitte ganz zitieren:

 

Der offizielle Titel des Papstes ist:

 

"Bischof von Rom, Statthalter Jesu Christi, Nachfolger des Apostelfürsten Petrus, das Oberhaupt der weltumspannenden Kirche, Patriarch des Abendlandes, Primas von Italien, Erzbischof und Metropolit der Kirchenprovinz Rom und Souverän des Staates «Vatikanstadt», Diener der Diener Gottes."

 

Ehrentitel und Anrede ist »Heiliger Vater«, Selbstbezeichnung oft »Servus Servorum Dei« (»Diener der Diener Gottes«; erstmals im 6. Jahrhundert); andere Bezeichnungen zur Kennzeichnung seiner Stellung innerhalb der kirchlichen Hierarchie sind »Summus Pontifex« (seit dem 13. Jahrhundert) und »Pontifex maximus« (seit dem 14. Jahrhundert).


 

Danke, Exi, daß Du das so klargestellt hast. Ich hätte es sonst auch getan. So brauch ich mir keine Mühe machen.

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Zitat von Stefan Mellentin am 13:57 - 3.Januar.2003

Danke, Exi, daß Du das so klargestellt hast. Ich hätte es sonst auch getan. So brauch ich mir keine Mühe machen.


 

Job-Sharing...

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Zitat von EXPLORER am 12:35 - 3.Januar.2003


Zitat von josef am 9:08 - 3.Januar.2003

Der offizielle Titel des Papstes ist :

"Diener der Diener GOTTES"

Falsch. Wenn schon, dann bitte ganz zitieren:

 

Der offizielle Titel des Papstes ist:

 

"Bischof von Rom, Statthalter Jesu Christi, Nachfolger des Apostelfürsten Petrus, das Oberhaupt der weltumspannenden Kirche, Patriarch des Abendlandes, Primas von Italien, Erzbischof und Metropolit der Kirchenprovinz Rom und Souverän des Staates «Vatikanstadt», Diener der Diener Gottes."

 

Ehrentitel und Anrede ist »Heiliger Vater«, Selbstbezeichnung oft »Servus Servorum Dei« (»Diener der Diener Gottes«; erstmals im 6. Jahrhundert); andere Bezeichnungen zur Kennzeichnung seiner Stellung innerhalb der kirchlichen Hierarchie sind »Summus Pontifex« (seit dem 13. Jahrhundert) und »Pontifex maximus« (seit dem 14. Jahrhundert).

Auch nicht ganz richtig. Der offizielle Titel ist folgender:

 

Joannes Paulus Papa II (Papst Johannes Paul II.),

Almae Urbis Episcopus (Bischof der Heiligen Stadt = Roms),

Jesu Christi Vicarius (Statthalter/Stellvertreter Jesu Christi),

Successor Principis Apostolorum (Nachfolger des Apostelfürsten),

Catholicae Ecclesiae Summus Pontifex (oberster Bischof der katholischen Kirche),

Occidentis Patriarcha (Patriarch des Abendlandes),

Primas Italiae (Primas von Italien),

Archiepiscopus Metropolita Provinciae Romanae (Erzbischof-Metropolit der Römischen Provinz),

Rex Status Ecclesiae (König/Souverän des Kirchenstaats),

Servus Servorum Dei (Knecht der Knechte Gottes).

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Vielleicht sollte man es auch ganz einfach umdrehen und so sagen:

 

Wie Gott als unser Vater im Himmel ist, erfahren wir eben nicht darüber, wie sich die Väter auf Erden gebärden (ob nun heilige Väter oder nicht) sondern umgekehrt:

 

Väter auf Erden sollten sich daran ausrichten wie unser Gott Vater im Himmel ist.

 

JensM

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>> Väter auf Erden sollten sich daran ausrichten wie unser Gott Vater im Himmel ist. << (JensM)

 

Dafür müßten die Väter auf Erden allerdings erst mal wissen, wie Gott Vater im Himmel ist (bzw. wie Gott im Himmel Vater ist). Aber selbst wenn sie dies wüßten, wäre es nicht unbedingt nachahmenswert oder nachahmbar, da im Himmel zweifellos andere Regeln gelten als auf Erden.

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Naja, völlig im Unklaren hat er uns ja nicht gelassen, immerhin hat er sich die Mühe gemacht in Christus Mensch zu werden. ;-)

 

JensM

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Heidi schrieb:

 

Wohlweislich hat Christus jedoch darauf verzichtet Vater zu werden und sich darauf beschränkt Sohn zu sein.

 

Auch das ist richtig.

Aber das Handeln Gottes des Vaters ist ja wohl nicht völlig losgelöst vom Handeln des Sohnes, oder?

 

Sagt Gott der Sohn was anderes, als Gott der Vater und der Heilige Geist?

Wäre dann nicht Gott in sich gespalten?

 

JensM

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>> Aber das Handeln Gottes des Vaters ist ja wohl nicht völlig losgelöst vom Handeln des Sohnes, oder? << (JensM)

 

In diesem speziellen Fall ist das schwer zu beurteilen.

 

Ein Sohn, dessen Vater niemand kennt, kann viel über seinen Vater erzählen.

 

Ich kenne Söhne, die die tollsten Sachen über ihre Väter berichtet haben. In einigen Fällen hatte ich die Gelegenheit, später die Väter kennenzulernen. Das sah dann bei weitem nicht mehr so toll aus. Bei dem einen oder anderen gelangte ich sogar zu der Überzeugung, daß er mir von einem anderen Vater als dem eigenen berichtet haben muß.

 

Die besten Väter sind immer die, die nur in der Vorstellung existieren.

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Vielleicht liegt es daran, dass der Papst stellvertretend für Gott steht.

Er ist der, durch den Gott spricht (oder sprechen sollte???). Ich find es zwar ein bissel komisch, aber das ist die einizige Erklärung, die mir einfällt.

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<<In diesem speziellen Fall ist das schwer zu beurteilen.

 

Ein Sohn, dessen Vater niemand kennt, kann viel über seinen Vater erzählen.

 

Ich kenne Söhne, die die tollsten Sachen über ihre Väter berichtet haben. In einigen Fällen hatte ich die Gelegenheit, später die Väter kennenzulernen. Das sah dann bei weitem nicht mehr so toll aus. Bei dem einen oder anderen gelangte ich sogar zu der Überzeugung, daß er mir von einem anderen Vater als dem eigenen berichtet haben muß.

 

Die besten Väter sind immer die, die nur in der Vorstellung existieren.  (Cano)>>

 

In diesem speziellen Fall ist es wohl eher so, daß es weniger um Berichte geht, denn darum, daß im Sohn der Vater erfahrbar wird.

 

Liebe Grüße

JensM

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Zitat von Shiva am 14:10 - 4.Januar.2003

Vielleicht liegt es daran, dass der Papst stellvertretend für Gott steht.

Er ist der, durch den Gott spricht (oder sprechen sollte???). Ich find es zwar ein bissel komisch, aber das ist die einizige Erklärung, die mir einfällt.


Der Papst steht nie stellvertrettend für Gott, er handelt während der heiligen Messe genauso wie jeder Priester auch "in persona christi". Aber dies ist eine ganz andere Sache, denn dabei vollzieht jeder Priester aufgrund seiner Berufung und Amtes einen Akt, bei dem nur ein Priester befugt ist, ihn zu tun. Der Papst ist auch nicht der Stellvertreter Christi. Man achte hierbei auf den Uterschied!

 

Der Papst ist nur der "Nachfolger des Petrus", d.h. er hat dessen Amt inne. Wir sagen "Heilige Kirche" nicht deshalb, weil deren Mitglieder im Schnitt besonders heilig seien, sondern weil die Kirche der mystische Leib Christi ist.

 

Grüße, Carlos

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Um hinter das Geheimnis zu kommen muß man sicherlich die gesamte Bibelstelle einmal durchlesen.  In der Überschrift heißt es: „ Worte gegen die Schriftgelehrten und die Pharisäer". Und im Text wird auf die Schriftgelehrten und Pharisäer verwiesen, die zwar das richtige lehren, aber das falsche tun. Die sich alles anmaßen, immer an erster Stelle stehen möchten, aber nicht nach Gottes Wort handeln wollen. Jesus sagt: „..alles was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen". Noch heute benutzen wir ja die Bezeichnung Pharisäer für jemand, der heuchlerisch ist. Jesus spricht aber nicht nur davon, daß die Gläubigen niemand ihren Vater nennen sollen, sondern sie sollen sich auch nicht Lehrer oder Meister nennen lassen. Dies kann aber genauso wenig bedeuten, daß sich ein KfZ Meister nicht Meister nennen lassen darf, oder ein Grundschullehrer nicht Lehrer. Es geht um Ehrenbezeigungen, nicht um Berufsbezeichnungen oder den Verwandtschaftsgrad wie beim leiblichen Vater. Das bedeutet nun aber nicht, daß wir andere Menschen nicht ehren dürfen, wenn ihnen Ehre gebührt. Somit ist die Frage nach der Bezeichnung Papst, oder Heiliger Vater schon richtig gestellt. Denn hierbei handelt es sich um eine Bezeichnung, welche die Bedeutung desjenigen herausstellen soll der damit bezeichnet wird. Auch der jetzige Papst hat sich, nach seiner eigenen Aussage, mit dieser Bezeichnung erst anfreunden müssen. Weil es eigentlich eine Ungeheuerlichkeit ist, einen Menschen als Stellvertreter Christi, Heiliger Vater oder Seine Heiligkeit zu bezeichnen. Trotzdem ist es so, daß der Heilige Vater der von Jesus eingesetzte Stellvertreter ist. Jesus ist Gegenwärtig in seiner Kirche in jedem Gläubigen, durch das Sakrament der Taufe, damit wird die Würde des Getauften und seiner Berufung zur Heiligkeit betont, sagt der Heilige Vater. Ganz besonders ist Christus in jedem Priester gegenwärtig, der ja in persona Christi die Eucharistie feiert und die Sakramente spendet. Aus diesem Blickwinkel heraus betrachtet nimmt der Ausdruck Stellvertreter Christi seine wahre Bedeutung an. Er meint weniger Würde als vielmehr Dienst, sagt der Heilige Vater. Gregor der Große bezeichnete den Heiligen Vater als Diener der Diener Gottes.

 

Er der Heilige Vater ist demnach lt. Berufsbezeichnung Papst, Heiliger Vater, Stellvertreter Christi, Diener aller Diener. Es ist nicht die Ehre, die ihm diesen Titel zugesteht, sondern sein Amt. Deshalb dürfen wir ihn getrost Papst oder Heiliger Vater nennen.

 

 

Herzliche Grüße und Gottes Segen

 

Hans-Peter

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