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Wer erklärt mir die Verwirrung?


Echnaton

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Hallo an alle, ein Neuer B)

 

Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. Vielleicht zuerst einmal damit: ich wurde atheistisch erzogen bzw. meine Familie ist nicht gläubig und hat mir deshalb derartiges nicht vorgelebt. Gleichermaßen war ich natürlich nie in einer Kirche (außer vielleicht der Sehenswürdigkeit wegen), so daß ich auch nicht getauft, konfimiert usw. wurde.

 

Meine Mutter war katholisch... jedoch eher hineingeboren, da es in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts eher üblich war. In den 70ern (kurz vor meiner Geburt) ist sie aus der Kirche ausgetreten, da sie nie eine von innen sah und auch nicht an Gott glaubte.

 

Ich habe in der Schule völlig selbstbewußt den Religionsunterricht abgewählt und ging in den Ethikkurs, der als Alternative angeboten wurde. Im übrigen gingen alle meine Klassenkameraden in diesen Kurs, weshalb man das Religionsfach nachher nicht mehr anbietete. Aus damaliger Sicht folgte ich nur meinem bisherigen Leben.

 

Das war's erstmal - ich beendete meine Schule, begann meine Fachausbildung und arbeite seit meinem Abschluss nunmehr als Gerichtsvollzieher.

 

Mein Lebensmotto war schon immer: Ich gebe, doch ich empfange nicht. Und warum? Weil ich niemanden dankbar sein will. Für mich ist der Dank anderer für meine Gabe wichtiger als selbst Danke sagen zu müssen. Unabhängigkeit eben.

 

Nun, seit wenigen Jahren interessiere ich mich für die verschiedenen Religionen und vordergründig für das Christentum, seine Entstehung und die bisherige Geschichte. Ich sauge Informationen urplötzlich auf - egal, ob es um das Altertum, Rom, das Mittelalter oder heute geht.

 

Seit letzten Jahr bin ich wie gefangen. Das ganze Leid des verstorbenen Papstes Johannes Paul II ließ meine Nachforschungen zur Kirchengeschichte nur noch mehr anwachsen.

Etwa vor einen halben Jahr schenkte mir mein Vater das Neue Testament. Er hatte es von einem Orden im Krankenhaus erhalten ("aufschwätzen lassen", sagte er), als er da wegen einer Routineuntersuchung war. Da er nicht gläubig ist, gab er es mir, weil er wußte, dass ich wissbegierig bin. Ich nahm es aus reiner Neugier.

 

Nun lese ich schon Wochen im Neuen Testament, habe die Geschichte der Päpste studiert und fühle eine Verwirrung in mir.

Ich betete schon früher zu Gott - doch er war für mich eher eine Art Dienstleistung, die ich bei Bedarf in Anspruch nahm und danach wieder aufgab.

 

Heute versuche ich das Wesen des Glaubens zu verstehen und gerate dabei immer tiefer in einen Konflikt mit mir selbst. Ich glaube nicht. Ich will glauben. Ist das nicht eine verfahrene Situation? Ich könnte mich niemals meiner Familie anvertrauen. Sie täten lachen. Und warum? Weil es für sie eine Unmöglichkeit wäre und außerdem würden sie mir sogleich meine eigenen früheren Äußerungen zum Glauben an Gott an den Kopf schmeißen. Zudem will ich mich auch nicht anvertrauen. Hier ist ein Forum, ich existiere nur als Nick und kann mich dahinter verstecken.

 

Gestern abend habe ich doch allen ernstes die Berufung zum Priester im Internet recherchiert. Was ist mit mir los?

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Willkommen im Forum,

 

ich kann aufgrund der Osterfeierlichkeiten nur kurz; aber denk mal darüber nach:

 

Glauben, Christ sein und auch (ggf.) Christ werden bedeutet nicht eben mal einen Schalter umzulegen und dann ist man das was man sich denkt. Christ sein und werden bedeutet auf einem Weg gehen: Eindrücke sammeln, verwerfen, hinterfragen und vor allem gemeinsam gehen. Langsam formen sich dann Erfahrungen aufgrund dessen man Entscheidungen treffen kann. (Z.b. will ich kath. oder ev. werden... usw.)

 

Du hast dich auf deine Weise bereits auf einen Weg begeben und es liegt an dir, ob du ihn neugierig weitergehen

möchtest, oder dich verschrecken lässt. Ich darf dir aus meiner Erfahrung sagen: Wenn du Gott suchst, wird er sich finden lassen - wenn auch nicht immer sofort und offensichtlich.

Suche dir jemandem, mit dem du - nicht nur am rechner - über gott und die welt reden kannst. Vielleicht hast du ja auch mal lust dir einen Gottesdienst (kath und/oder ev.) anzusehen und hier im forum fragen dazu zu stellen.

Wenn du dich noch nicht so recht traust, gibt es im netz auch eine sog. internetkirche (google Stichwort "funama") dort kannst du ebenso wie hier die Leute löchern.

 

Viele Grüße

Karolin

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Heute versuche ich das Wesen des Glaubens zu verstehen und gerate dabei immer tiefer in einen Konflikt mit mir selbst. Ich glaube nicht. Ich will glauben. Ist das nicht eine verfahrene Situation?

Zuerst mal herzlich willkommen. Das Wort "Credo" (cor dare) bedeutet: Sein Herz geben. Der Glaube an Gott ist weder eine Sammlung von Glaubenssätzen, Gesetzen oder Vorschriften sondern eine persönliche Beziehung zu Gott. Da es auch in einer Beziehung zu einem Menschen nicht leicht ist, den Weg zum Herzen des anderen zu finden, kann man dies auch in Beziehung auf Gott sehen- auch wenn Gott den ersten Schritt zu uns längst getan hat und so vieles ein Ruf seiner Liebe an uns ist. So sollten wir auf der einen Seite nicht nur Fragende sondern auf Hörende sein.

 

Ich könnte mich niemals meiner Familie anvertrauen. Sie täten lachen. Und warum? Weil es für sie eine Unmöglichkeit wäre und außerdem würden sie mir sogleich meine eigenen früheren Äußerungen zum Glauben an Gott an den Kopf schmeißen. Zudem will ich mich auch nicht anvertrauen. Hier ist ein Forum, ich existiere nur als Nick und kann mich dahinter verstecken.

 

Dass man im eigenen Vaterhaus, Vaterland und der eigenen Familie nicht immer verstanden wird - davon findet sich auch in der Bibel ein Wort. Mit einer solchen Erfahrung stehst du sicher nicht allein. Die "Unverbindlichkeit" in einem Forum mag einesteils ein Vorteil sein- kann aber auch zur Oberflächlichkeit verführen. Da Gott aber auch auf krummen Zeilen gerade schreiben kann, ist kein Weg auszuschließen, auf dem ER uns seine Gnade nicht zukommen lassen könnte. Gesegnete Auferstehung.

bearbeitet von Mariamante
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Willkommen im Forum,

 

ich kann aufgrund der Osterfeierlichkeiten nur kurz; aber denk mal darüber nach:

 

Glauben, Christ sein und auch (ggf.) Christ werden bedeutet nicht eben mal einen Schalter umzulegen und dann ist man das was man sich denkt. Christ sein und werden bedeutet auf einem Weg gehen: Eindrücke sammeln, verwerfen, hinterfragen und vor allem gemeinsam gehen. Langsam formen sich dann Erfahrungen aufgrund dessen man Entscheidungen treffen kann. (Z.b. will ich kath. oder ev. werden... usw.)

 

Du hast dich auf deine Weise bereits auf einen Weg begeben und es liegt an dir, ob du ihn neugierig weitergehen

möchtest, oder dich verschrecken lässt. Ich darf dir aus meiner Erfahrung sagen: Wenn du Gott suchst, wird er sich finden lassen - wenn auch nicht immer sofort und offensichtlich.

Suche dir jemandem, mit dem du - nicht nur am rechner - über gott und die welt reden kannst. Vielleicht hast du ja auch mal lust dir einen Gottesdienst (kath und/oder ev.) anzusehen und hier im forum fragen dazu zu stellen.

Wenn du dich noch nicht so recht traust, gibt es im netz auch eine sog. internetkirche (google Stichwort "funama") dort kannst du ebenso wie hier die Leute löchern.

 

Viele Grüße

Karolin

 

Wie Du richtig erkannt hast, habe ich keinen Schalter umgelegt, sondern befinde mich schon seit einigen Jahren auf dem Weg, der seit vielen Monaten immer intensiver wird. Ich warte innerlich auf eine Berufung, das merke ich.

Ich werde gleichzeitig auch reifer... auch das merke ich. Nur warum passiert mir das, was meiner Familie und deren nahe Vorfahren nie passiert ist?

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Zuerst mal herzlich willkommen. Das Wort "Credo" (cor dare) bedeutet: Sein Herz geben. Der Glaube an Gott ist weder eine Sammlung von Glaubenssätzen, Gesetzen oder Vorschriften sondern eine persönliche Beziehung zu Gott. Da es auch in einer Beziehung zu einem Menschen nicht leicht ist, den Weg zum Herzen des anderen zu finden, kann man dies auch in Beziehung auf Gott sehen- auch wenn Gott den ersten Schritt zu uns längst getan hat und so vieles ein Ruf seiner Liebe an uns ist. So sollten wir auf der einen Seite nicht nur Fragende sondern auf Hörende sein.

 

 

Dass man im eigenen Vaterhaus, Vaterland und der eigenen Familie nicht immer verstanden wird - davon findet sich auch in der Bibel ein Wort. Mit einer solchen Erfahrung stehst du sicher nicht allein. Die "Unverbindlichkeit" in einem Forum mag einesteils ein Vorteil sein- kann aber auch zur Oberflächlichkeit verführen. Da Gott aber auch auf krummen Zeilen gerade schreiben kann, ist kein Weg auszuschließen, auf dem ER uns seine Gnade nicht zukommen lassen könnte. Gesegnete Auferstehung.

 

Hallo Mariamante.

Ich spüre eine Art Verlangen, mich in ein Gefüge einzufinden. Ich suche den Weg. Innerlich bin ich sehr viel älter als meine Altersgenossen. Das ist ein Makel auf der einen, doch ein Zugewinn auf der anderen Seite.

 

All meine Zweifel wandeln sich. Ich schaffe das nicht alleine. Sehe ich morgen den Heiland, lass ich mich einliefern. So schnell geht es mittlerweile mit mir bergab, bzw. bergauf - je nachdem, wer dies hier aus welcher Sicht bewertet.

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Das Wort "Credo" (cor dare) bedeutet: Sein Herz geben. Der Glaube an Gott ist weder eine Sammlung von Glaubenssätzen, Gesetzen oder Vorschriften sondern eine persönliche Beziehung zu Gott.

Red kein Blech, Peter, credo heißt schlicht und ergreifend "ich glaube", oder auch "ich vertraue". lat. credere = glauben, vertrauen, anvertrauen.

bearbeitet von Platona
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Das Wort "Credo" (cor dare) bedeutet: Sein Herz geben. Der Glaube an Gott ist weder eine Sammlung von Glaubenssätzen, Gesetzen oder Vorschriften sondern eine persönliche Beziehung zu Gott.

Red kein Blech, Peter, credo heißt schlicht und ergreifend "ich glaube", oder auch "ich vertraue". lat. credere = glauben, vertrauen, anvertrauen.

 

Warum sollte die Etymologie credere = cor (Herz) + dare (geben) nicht zutreffen?

 

Hier eine gleichlautende Deutung von evangelischer Seite:

 

http://melanchthon-akademie.de/Glaub/Text2-2.htm

 

Österliche Grüße von Iudex

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Das Wort "Credo" (cor dare) bedeutet: Sein Herz geben. Der Glaube an Gott ist weder eine Sammlung von Glaubenssätzen, Gesetzen oder Vorschriften sondern eine persönliche Beziehung zu Gott.

Red kein Blech, Peter, credo heißt schlicht und ergreifend "ich glaube", oder auch "ich vertraue". lat. credere = glauben, vertrauen, anvertrauen.

 

Warum sollte die Etymologie credere = cor (Herz) + dare (geben) nicht zutreffen?

 

Hier eine gleichlautende Deutung von evangelischer Seite:

 

http://melanchthon-akademie.de/Glaub/Text2-2.htm

 

Österliche Grüße von Iudex

Ich kann jetzt nicht sagen, ob die etymologische Deutung in dieser Richtung zutrifft. Da wäre ich zunächst mal recht vorsichtig. Zumindest sollte man sagen, daß man cor dare daraus ableiten kann, ob das wirklich zutrifft, kann man durch die Gesetze der Lautverschiebung herauskriegen. Darin bin ich aber heutzutage überhaupt nicht mehr fit. credo heißt zunächst mal "ich glaube". Diese herzige selbstgemachte Etomologie regt mich tierisch auf. Jeder Simpel glaubt heutzutage, daß er darin Fachmann ist.

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Das Wort "Credo" (cor dare) bedeutet: Sein Herz geben. Der Glaube an Gott ist weder eine Sammlung von Glaubenssätzen, Gesetzen oder Vorschriften sondern eine persönliche Beziehung zu Gott.

Red kein Blech, Peter, credo heißt schlicht und ergreifend "ich glaube", oder auch "ich vertraue". lat. credere = glauben, vertrauen, anvertrauen.

 

Warum sollte die Etymologie credere = cor (Herz) + dare (geben) nicht zutreffen?

 

Hier eine gleichlautende Deutung von evangelischer Seite:

 

http://melanchthon-akademie.de/Glaub/Text2-2.htm

 

Österliche Grüße von Iudex

Ich kann jetzt nicht sagen, ob die etymologische Deutung in dieser Richtung zutrifft. Da wäre ich zunächst mal recht vorsichtig. Zumindest sollte man sagen, daß man cor dare daraus ableiten kann, ob das wirklich zutrifft, kann man durch die Gesetze der Lautverschiebung herauskriegen. Darin bin ich aber heutzutage überhaupt nicht mehr fit. credo heißt zunächst mal "ich glaube". Diese herzige selbstgemachte Etomologie regt mich tierisch auf. Jeder Simpel glaubt heutzutage, daß er darin Fachmann ist.

 

Cor dare -> credere gilt (m.W. allgemein) als Volksethymologie.

Lt. Georges kommt das Wort von einem altindischen Wort, das "vertrauen" bedeutet. Grundbedeutung ist demnach auch glauben = vertrauen (und wohl nicht das "Fürwahrhalten")

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Frage:

warum passiert mir das, was meiner Familie und deren nahe Vorfahren nie passiert ist?

 

Antwort:

Ich suche(...) .
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Eine blöde Situation, nicht wahr?

 

Da hast du nun begriffen, dass du Sinn finden kannst, Glied einer Kette werden, die 2000 Jahre vor dir begann und nach dir vermutlich nicht endet, willst danach greifen und - greifst ins Leere.

 

Die Kette, deren Verlauf du dir erarbeitet hast, kannst du nicht greifen - und weißt doch zugleich nicht, wo du zuerst hinlangen sollst, weil du das Ende, das in die Gegenwart reicht, in dutzendfacher Form siehst.

 

Um dich zu sortieren, fang am besten mit dem Naheliegenden an. Überleg etwa:

Was gibt es denn in deiner Umgebung konkret für kirchliche Aktivitäten?

Und wie findest du den neuen Papst?

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Wencke hat Recht, gerade das katholisch Christentum ist immer "Schrift und Tradition". Man kann es nie nur aus Büchern lernen, seine Gottesbeziehung auch nie alleine auf sich gestellt entwickeln; es braucht immer den lebendigen Vollzug in der Gemeinde. Und das ist natürlich zunächst einmal die Ortsgemeinde. Wenn man die mit ihren Stärken und Schwächen annehmen kann, dann kommt man auch auf seinem chrsitlichen Weg voran.

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Das Wort "Credo" (cor dare) bedeutet: Sein Herz geben. Der Glaube an Gott ist weder eine Sammlung von Glaubenssätzen, Gesetzen oder Vorschriften sondern eine persönliche Beziehung zu Gott.

Red kein Blech, Peter, credo heißt schlicht und ergreifend "ich glaube", oder auch "ich vertraue". lat. credere = glauben, vertrauen, anvertrauen.

Dir auch ein gesegntes Auferstehungsfest.

Die Deutung von cor + dare habe ich schon von einigen Seiten gehört, gelesen.

Warum sollte das nicht auch seinen tiefen Sinn haben, da es in einer lebendigen Beziehung sowohl zwischen Menschen wie auch zu Gott auf die Hingabe des Herzens ankommt. Und Glaube ist nun mal Herzenshingabe.

bearbeitet von Mariamante
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Hallo Mariamante.

Ich spüre eine Art Verlangen, mich in ein Gefüge einzufinden. Ich suche den Weg. Innerlich bin ich sehr viel älter als meine Altersgenossen. Das ist ein Makel auf der einen, doch ein Zugewinn auf der anderen Seite.

Das wichtigste scheint mir, sich in das "einzufügen", was unser persönlicher Weg ist. Gott arbeitet nicht nach Schablonen. Jeder ist einzigartig. Diesen einzigartigen Weg finden ist ein Abenteuer - aber für den, der bereit ist ein wunderbares Abenteuer.

 

All meine Zweifel wandeln sich. Ich schaffe das nicht alleine.
M.E. ist der Mensch von Grund auf ein "kommunikatives Wesen". Keiner lebt allein - sondern steht in einer innigen Verbundenheit mit vielen, lebt davon. Ich denke: Wir sind von Gottes Liebe umgeben wie die Fische vom Meere- wir leben daraus, merken es aber oft nicht. Gott gibt uns auf unserem Weg immer Hilfe. Das Annehmen ist aber nicht immer so leicht oder einfach.

 

Sehe ich morgen den Heiland, lass ich mich einliefern. So schnell geht es mittlerweile mit mir bergab, bzw. bergauf - je nachdem, wer dies hier aus welcher Sicht bewertet.

 

Warum? Gerade das Emmauserlebnis der Jünger, die Jesus zuerst nicht erkannten könnte uns sagen: Gott geht immer mit uns, ist uns nahe- aber wir erkennen ihn nicht. Den Heiland sehen (natürlich nicht immer in einer "Erscheinung") ist eher geistes Erwachen als geistige Störung.

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Ich kann mir vorstellen, Mariamante, dass Echnaton sich jetzt am liebsten zerreissen möchte. Er sieht Dutzende Kirchen- und Klostertüren offenstehen, dazu das Spätberufenenkolleg - oder warum nicht gleich, um Nägel mit Köpfen zu machen, nach Rom, zur nächsten Papstaudienz? B)

 

Bevor er sich also ein-fügen kann, muss er sich erst einmal wieder zusammen-fügen.

 

 

Schade, dass Ostern praktisch vorbei ist! Andererseits: Die Zeit bis Pfingsten ist ein schöner Rahmen.

 

Nicht weiter als bis Pfingsten denken, Echnaton! Viel in die Stille gehen. Fühlung mit den Ortsgemeinden aufnehmen. Überlegen, ob man in seinen Urlaub nicht stille Tage in einem Kloster oder einer evangelischen Kommunität einplanen könnte.

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Das Wort "Credo" (cor dare) bedeutet: Sein Herz geben. Der Glaube an Gott ist weder eine Sammlung von Glaubenssätzen, Gesetzen oder Vorschriften sondern eine persönliche Beziehung zu Gott.

Red kein Blech, Peter, credo heißt schlicht und ergreifend "ich glaube", oder auch "ich vertraue". lat. credere = glauben, vertrauen, anvertrauen.

 

Warum sollte die Etymologie credere = cor (Herz) + dare (geben) nicht zutreffen?

 

Hier eine gleichlautende Deutung von evangelischer Seite:

 

http://melanchthon-akademie.de/Glaub/Text2-2.htm

 

Österliche Grüße von Iudex

Ich kann jetzt nicht sagen, ob die etymologische Deutung in dieser Richtung zutrifft. Da wäre ich zunächst mal recht vorsichtig. Zumindest sollte man sagen, daß man cor dare daraus ableiten kann, ob das wirklich zutrifft, kann man durch die Gesetze der Lautverschiebung herauskriegen. Darin bin ich aber heutzutage überhaupt nicht mehr fit. credo heißt zunächst mal "ich glaube". Diese herzige selbstgemachte Etomologie regt mich tierisch auf. Jeder Simpel glaubt heutzutage, daß er darin Fachmann ist.

 

Cor dare -> credere gilt (m.W. allgemein) als Volksethymologie.

Lt. Georges kommt das Wort von einem altindischen Wort, das "vertrauen" bedeutet. Grundbedeutung ist demnach auch glauben = vertrauen (und wohl nicht das "Fürwahrhalten")

"glauben" heißt jedenfalls auf Sanskrit ´srad dha, während "vertrauen" vi´svas ist. Über einige Lautverschiebungs-Stationen in beiden Richtungen kann ich mir schon vorstellen, daß srad dha und credere Gemeinsamkeiten haben.

 

cor dare halte ich jedenfalls auch für volksetymologisch.

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Ich kann mir vorstellen, Mariamante, dass Echnaton sich jetzt am liebsten zerreissen möchte. Er sieht Dutzende Kirchen- und Klostertüren offenstehen, dazu das Spätberufenenkolleg - oder warum nicht gleich, um Nägel mit Köpfen zu machen, nach Rom, zur nächsten Papstaudienz? B)

Bei manchen dauert´s lang, bis sie ihren Weg klar sehen- bei manchen gibt´s so etwas wie bei Paulus zu Damaskus. "Gut Ding braucht Weile" sagt ein Spruch. Und übereilen sollte man sich auf keinen Fall.

 

Schade, dass Ostern praktisch vorbei ist! Andererseits: Die Zeit bis Pfingsten ist ein schöner Rahmen.
In der RKK wird Ostern 8 Tag lang (Oktav) wie 1 Tag gefeiert. Ostern hat also begonnen und dauert an. Der Geist Gottes hängt nicht von einem Fest ab. Der Rat zur Einkehr und Stille ist sicher gut. bearbeitet von Mariamante
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Lieber Echnaton,

 

ich bin neu im Forum, aber in meinem bisherigen Lebensweg schon so manchen Glaubensweg gegangen.

Aus meiner Erfahrung würde ich dir bei deinen Gefühlsschwankungen raten eine Person zu suchen, mit der du in einen persönlicheren Kontakt tretten möchtest.

Suche dir eine Person, ob im Internet oder in deinem Lebensumfeld ist zuerst mal nicht wichtig, mit dieser Person kannst du in die Tiefen des Lebens vordringen. Aber du musst auch zuerst fragen, ob diese Person dazu bereit ist. Dann geh mit dieser Person einen Weg, und frage dich, ob dir diese Gespräche deine innere Ausgeglichenheit zu finden.

Wenn ja führe die Gespräche mit dieser Person weiter, wenn nicht suche eine neue Person.

 

Auf einer Seite gibt es Internetseelsorge via Mail. Personen die dazu ausgebildet sind. Ein Problem vielleicht, dies sind alles katholische Leute (vielleicht schon eine allzugroße Engführung) entscheide selber.

 

http://www.drs.de/index.php?id=568

 

Diese Seite ist gestalltet von der Diözese Rottenburg-Stuttgart über Kirche im Leben und Seelsorge kommts du zu diesen Gesprächspartner.

 

Vielleicht ist dies ein Weg für dich.

Oder such dir jemand aus diesem Forum, ich denke manche wären für solch einen Austauch bereit, wer dazu befähigt ist kann ich dir nicht sagen. Durchs probieren wirst du es herausfinden.

 

Mögest du die richtige Entschiedung treffen, die für dein Leben zum Segen und Heil wird.

Vielleicht haben meine Gedanken dir geholfen, die richtige Entschiedung zu finden.

Walter

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Eine blöde Situation, nicht wahr?

 

Da hast du nun begriffen, dass du Sinn finden kannst, Glied einer Kette werden, die 2000 Jahre vor dir begann und nach dir vermutlich nicht endet, willst danach greifen und - greifst ins Leere.

 

Die Kette, deren Verlauf du dir erarbeitet hast, kannst du nicht greifen - und weißt doch zugleich nicht, wo du zuerst hinlangen sollst, weil du das Ende, das in die Gegenwart reicht, in dutzendfacher Form siehst.

 

Um dich zu sortieren, fang am besten mit dem Naheliegenden an. Überleg etwa:

Was gibt es denn in deiner Umgebung konkret für kirchliche Aktivitäten?

Und wie findest du den neuen Papst?

 

Kirchliche Aktivitäten? Darf ich ehrlich sein: ich mag es nicht, missioniert zu werden. Ich baue alles selbst auf. Höre ich die Predigt, fühle ich mich nicht damit verbunden, da sie mich nicht berührt. Du magst jetzt sagen, es gibt gute und weniger guten Prediger. Ich aber antworte: die Predigt, die nicht in der Welt gehört wird, sondern nur in der Dorfkirche, ist entfremdet und weit weg von meinem Dasein. Das Gute im Menschen, den Frieden auf Erden, die Barmherzigkeit usw. - all das kann ich auch außerhalb des Glaubens hören (was auch gut so ist). Ich brauche eine Berührung.

 

Wie ich den neuen Papst finde? Als Atheist, der wohl keiner ist, bin ich zu allererst einmal stolz auf einen Deutschen, der Papst wurde. Apropos... eine weitere Frage: ist der Papst nunmehr kein Deutscher mehr? Ich meine gehört zu haben, dass er vatikanischer Staatsbürger ist. Korrekt? Oder wie muss ich mir das vorstellen?

Jedenfalls finde ich den Papst streng. Er wirkt Dank seines Alters nicht so, wie er wirklich ist - nämlich ein Verfechter des erzkonservativen katholischen Glaubens. Er ist sicher ein starker Papst, doch für eine Veränderung innerhalb der Kirche nicht der geeignete Kandidat. Sollte es ein langes Pontifikat werden, dann kann er weitere Zeichen setzen. Ich hasse zumindest den Begriff "Übergangspapst", da er mehr als das ist. Schon allein deshalb wünsche ich ihm ein langes Leben, große Kraft und Weitsicht für die Veränderungen in der Gesellschaft.

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Wencke hat Recht, gerade das katholisch Christentum ist immer "Schrift und Tradition". Man kann es nie nur aus Büchern lernen, seine Gottesbeziehung auch nie alleine auf sich gestellt entwickeln; es braucht immer den lebendigen Vollzug in der Gemeinde. Und das ist natürlich zunächst einmal die Ortsgemeinde. Wenn man die mit ihren Stärken und Schwächen annehmen kann, dann kommt man auch auf seinem chrsitlichen Weg voran.

 

Ich zweifle. Eine kleine Kirchengemeinde ist festgefahren - voller Traditionen. Ich verstehe mich als Weltbürger. Konservativ - ich? Wahrscheinlich schon.

Helft mir zu verstehen, was mit mir passiert ist! Was unterscheidet mich plötzlich von meiner Familie?

 

 

(Übrigens... ich kenne jedoch auch eine kleine Gemeinde, der ein farbiger Inder vorsteht. Hoch interessant, dass ausgerechnet in dieser kleinbürgerlichen Gemeinde eine solch große Liebe zu ihm herrscht.)

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Wencke hat Recht, gerade das katholisch Christentum ist immer "Schrift und Tradition". Man kann es nie nur aus Büchern lernen, seine Gottesbeziehung auch nie alleine auf sich gestellt entwickeln; es braucht immer den lebendigen Vollzug in der Gemeinde. Und das ist natürlich zunächst einmal die Ortsgemeinde. Wenn man die mit ihren Stärken und Schwächen annehmen kann, dann kommt man auch auf seinem chrsitlichen Weg voran.

 

Ich zweifle. Eine kleine Kirchengemeinde ist festgefahren - voller Traditionen. Ich verstehe mich als Weltbürger. Konservativ - ich? Wahrscheinlich schon.

Helft mir zu verstehen, was mit mir passiert ist! Was unterscheidet mich plötzlich von meiner Familie?

 

 

(Übrigens... ich kenne jedoch auch eine kleine Gemeinde, der ein farbiger Inder vorsteht. Hoch interessant, dass ausgerechnet in dieser kleinbürgerlichen Gemeinde eine solch große Liebe zu ihm herrscht.)

 

Echnaton, nur du selbst kannst es begreifen. Helfen lassen kannst du dir auch am besten von Menschen persönlich. Geh in die Gemeinde, sprich mitt ihnen, hör auf von dir selbst zu reden, schau und höre. Dann wirst du Frieden finden.

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Das wichtigste scheint mir, sich in das "einzufügen", was unser persönlicher Weg ist. Gott arbeitet nicht nach Schablonen. Jeder ist einzigartig. Diesen einzigartigen Weg finden ist ein Abenteuer - aber für den, der bereit ist ein wunderbares Abenteuer.

 

M.E. ist der Mensch von Grund auf ein "kommunikatives Wesen". Keiner lebt allein - sondern steht in einer innigen Verbundenheit mit vielen, lebt davon. Ich denke: Wir sind von Gottes Liebe umgeben wie die Fische vom Meere- wir leben daraus, merken es aber oft nicht. Gott gibt uns auf unserem Weg immer Hilfe. Das Annehmen ist aber nicht immer so leicht oder einfach.

 

Warum? Gerade das Emmauserlebnis der Jünger, die Jesus zuerst nicht erkannten könnte uns sagen: Gott geht immer mit uns, ist uns nahe- aber wir erkennen ihn nicht. Den Heiland sehen (natürlich nicht immer in einer "Erscheinung") ist eher geistes Erwachen als geistige Störung.

 

Ich gehe diesen Weg - aber wahrlich, ich bin allein. Auf der einen Seite will ich aufgefangen werden, auf der anderen Seite lehne ich mich dagegen auf. Ich bin so jung und doch so alt. Der überzeugende Christ ist es, den ich suche. Nicht den, der mir den Glauben "einpredigt". Deshalb sehe ich nicht. Dafür bin ich blind. Noch.

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Ich kann mir vorstellen, Mariamante, dass Echnaton sich jetzt am liebsten zerreissen möchte. Er sieht Dutzende Kirchen- und Klostertüren offenstehen, dazu das Spätberufenenkolleg - oder warum nicht gleich, um Nägel mit Köpfen zu machen, nach Rom, zur nächsten Papstaudienz? B)

 

Bevor er sich also ein-fügen kann, muss er sich erst einmal wieder zusammen-fügen.

 

 

Schade, dass Ostern praktisch vorbei ist! Andererseits: Die Zeit bis Pfingsten ist ein schöner Rahmen.

 

Nicht weiter als bis Pfingsten denken, Echnaton! Viel in die Stille gehen. Fühlung mit den Ortsgemeinden aufnehmen. Überlegen, ob man in seinen Urlaub nicht stille Tage in einem Kloster oder einer evangelischen Kommunität einplanen könnte.

 

Kloster? Eine interessante Idee

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Als Atheist, der wohl keiner ist, (...)

 

Du bist zumindest ein Atheist, wie ihn sich viele Christen hier immer gewünscht haben.

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Lieber Echnaton,

 

ich bin neu im Forum, aber in meinem bisherigen Lebensweg schon so manchen Glaubensweg gegangen.

Aus meiner Erfahrung würde ich dir bei deinen Gefühlsschwankungen raten eine Person zu suchen, mit der du in einen persönlicheren Kontakt tretten möchtest.

Suche dir eine Person, ob im Internet oder in deinem Lebensumfeld ist zuerst mal nicht wichtig, mit dieser Person kannst du in die Tiefen des Lebens vordringen. Aber du musst auch zuerst fragen, ob diese Person dazu bereit ist. Dann geh mit dieser Person einen Weg, und frage dich, ob dir diese Gespräche deine innere Ausgeglichenheit zu finden.

Wenn ja führe die Gespräche mit dieser Person weiter, wenn nicht suche eine neue Person.

 

Auf einer Seite gibt es Internetseelsorge via Mail. Personen die dazu ausgebildet sind. Ein Problem vielleicht, dies sind alles katholische Leute (vielleicht schon eine allzugroße Engführung) entscheide selber.

 

http://www.drs.de/index.php?id=568

 

Diese Seite ist gestalltet von der Diözese Rottenburg-Stuttgart über Kirche im Leben und Seelsorge kommts du zu diesen Gesprächspartner.

 

Vielleicht ist dies ein Weg für dich.

Oder such dir jemand aus diesem Forum, ich denke manche wären für solch einen Austauch bereit, wer dazu befähigt ist kann ich dir nicht sagen. Durchs probieren wirst du es herausfinden.

 

Mögest du die richtige Entschiedung treffen, die für dein Leben zum Segen und Heil wird.

Vielleicht haben meine Gedanken dir geholfen, die richtige Entschiedung zu finden.

Walter

 

Hallo Walter! Dann sind wir schon 2 Neue. B)

 

Ich suche schon seit so langer Zeit eine Person, die mich versteht und die ich verstehe. Das bloße "ich kenn Dich doch" ist nicht das, was ich meine. Ich will mich austauschen. Ich selbst fühlte immer, dass ich für mich gesehen etwas besonderes bin, obgleich jeder auf seine Art etwas besonderes einzigartiges ist. Und das zunächst alles außerhalb des christlichen Glaubens. Und heute? Heute suche ich meinen Seelenverwandten - und doch nicht den, der mir meine Worte vorweg nimmt, weil er mich kennt. Offen für das Neue ist wichtig. Gemeinsame Wege beschreiten. Hilfe erfahren und geben.

 

Mein Umfeld ist oberflächlich, und ich lebe äußerlich ihre Ignoranz gegenüber dem Leben... klingt jetzt sicherlich sehr sehr hart. Ich verschließe mich. Aber das soll sich ändern. Ich will loslassen können. Ich will mich finden lassen. Denn ich suche, wie Du bemerkt hast.

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