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"... dein Weg bewegt ..."


Gabriele

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Wer soll unter diesen Umständen diese Kirche wie vom Schmoren im eigenen Saft abbringen (wollen)?

 

Wenn du mit 21 an einen Orden herantrittst, bist du wie Traubensaft, der sich in den Wein stürzt.

 

Vielleicht willst du Mitschwestern, die Traubensaft werden so wie du.

 

Vielleicht bist du schon im Postulat abgegärt.

 

Aber dann ist deine Haltbarkeit auch nicht sonderlich lange.

 

Wenn du aber Wein werden willst...

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Wer soll unter diesen Umständen diese Kirche wie vom Schmoren im eigenen Saft abbringen (wollen)?

 

Wenn du mit 21 an einen Orden herantrittst, bist du wie Traubensaft, der sich in den Wein stürzt.

 

Vielleicht willst du Mitschwestern, die Traubensaft werden so wie du.

 

Vielleicht bist du schon im Postulat abgegärt.

 

Aber dann ist deine Haltbarkeit auch nicht sonderlich lange.

 

Wenn du aber Wein werden willst...

 

 

Überschrift: Lang, lang ist´s her

 

Als ich noch 21 war...

 

war ich in einem Orden,

- in dem man von mir forderte, das Breviergebet von jetzt auf dann zu lernen, und mich die Oberin schließlich zum Vorsingen antanzen ließ, weil sie mich im Chor - warum wohl - nicht hörte.

- in dem man mich nötigte, Kaffee zu trinken, so nach dem Motto: "Sie wollen doch wohl nicht verlangen, dass Sr. Halleluja bloß Ihretwegen Tee kocht!" Mit dem Resultat, dass so etwas wie Erholung für mich nicht möglich war.

- indem die Oberin mir erst versprach, ausführlich mit dem Spiritual sprechen zu dürfen, dann aber die Vikarin aufforderte, nach mir zu beichten, so dass ihr diese melden konnte, wie lang es gedauert hat.

- in dem man von einem Haus, das, wie ich heute weiß, der evangelischen Kirche gehört, in einer Weise sprach, dass ich eine Zeitlang dachte, es gehöre einer Sekte.

bearbeitet von Peach
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Wer soll unter diesen Umständen diese Kirche wie vom Schmoren im eigenen Saft abbringen (wollen)?

 

Wenn du mit 21 an einen Orden herantrittst, bist du wie Traubensaft, der sich in den Wein stürzt.

 

Vielleicht willst du Mitschwestern, die Traubensaft werden so wie du.

 

Vielleicht bist du schon im Postulat abgegärt.

 

Aber dann ist deine Haltbarkeit auch nicht sonderlich lange.

 

Wenn du aber Wein werden willst...

 

 

Überschrift: Lang, lang ist´s her

 

Als ich noch 21 war...

 

war ich in einem Orden,

- in dem man von mir forderte, das Breviergebet von jetzt auf dann zu lernen, und mich die Oberin schließlich zum Vorsingen antanzen ließ, weil sie mich im Chor - warum wohl - nicht hörte.

- in dem man mich nötigte, Kaffee zu trinken, so nach dem Motto: "Sie wollen doch wohl nicht verlangen, dass Sr. Halleluja bloß Ihretwegen Tee kocht!" Mit dem Resultat, dass so etwas wie Erholung für mich nicht möglich war.

- indem die Oberin mir erst versprach, ausführlich mit dem Spiritual sprechen zu dürfen, dann aber die Vikarin aufforderte, nach mir zu beichten, so dass ihr diese melden konnte, wie lang es gedauert hat.

- in dem man von einem Haus, das, wie ich heute weiß, der evangelischen Kirche gehört, in einer Weise sprach, dass ich eine Zeitlang dachte, es gehöre einer Sekte.

 

Mein Gott, peach, schmeckst du heute wieder schal.

 

Zu meiner Zeit erzählten mir die Brüder, dass sie sich vor dem Schulkapitel vor dem Konzil abgesprochen hatten, welche Sünde sie bekennen wollten, damit mal ein bisschen Abwechselung in die Sache kam. :huh:

 

Ich habe an meine erste Zeit die besten Erinnerungen.

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Mein Gott, peach, schmeckst du heute wieder schal.

 

Zu meiner Zeit erzählten mir die Brüder, dass sie sich vor dem Schulkapitel vor dem Konzil abgesprochen hatten, welche Sünde sie bekennen wollten, damit mal ein bisschen Abwechselung in die Sache kam. :lol:

 

Ich habe an meine erste Zeit die besten Erinnerungen.

 

 

Die hättest Du aber bestimmt nicht, wenn Du bei der Anbetung wegen des Kaffees gezittert hättest. Oder wenn Du von einem Novizenmeister betreut worden wärst, der nach dem eigenen Noviziat vor 20 Jahren kein erfolgreiches mehr erlebt hat.

 

... Und doch wissen alle, wie man so etwas (in meinem Fall: das Postulat) durchführt. Schließlich betet man ja genug! :huh:

 

Als ich 22 war, las ich den schon erwähnten Slogan der Franziskaner-Minoriten: "Wir suchen junge Leute, die uns sagen, warum sie bei uns nicht mitmachen wollen" und wünschte mir, ich hätte auch nur eine Spur von Interesse an einer Rückmeldung erlebt.

 

 

Edit: Als ich 25 war, prophezeihte mein damaliger, insgesamt recht konservativer Beichtvater, dass es künftig für die Informationsstelle Berufe der Kirche nicht mehr reichen würde, den Leuten Mappen mit postkartengroßen, z. T. nur einseitig beschriebenen Informationsblättern zu den diversen Gemeinschaften zu schicken.

 

- Ach ja: Möchtest Du nicht noch ein anderes Lebensjahr abfragen? ;)

bearbeitet von Peach
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Mein Gott, peach, schmeckst du heute wieder schal.

 

Zu meiner Zeit erzählten mir die Brüder, dass sie sich vor dem Schulkapitel vor dem Konzil abgesprochen hatten, welche Sünde sie bekennen wollten, damit mal ein bisschen Abwechselung in die Sache kam. :huh:

 

Ich habe an meine erste Zeit die besten Erinnerungen.

 

- Ach ja: Möchtest Du nicht noch ein anderes Lebensjahr abfragen? :lol:

 

Dein 80-stes.

 

Ich liebe die Alten, gerade wenn sie eine herzliche Spiritualität haben.

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Um mich zu wiederholen:

Als ich 25 war, prophezeihte mein damaliger, insgesamt recht konservativer Beichtvater, dass es künftig für die Informationsstelle Berufe der Kirche nicht mehr reichen würde, den Leuten Mappen mit postkartengroßen, z. T. nur einseitig beschriebenen Informationsblättern zu den diversen Gemeinschaften zu schicken.

 

Damals hatten wir in 20 km Umkreis

- die Schwestern von der Heiligen Familie

- Ursulinen

- Schulschwestern

- Drittordensschwestern

Die sind inzwischen alle weg.

 

Ich behaupte: Aus diesem Grund reichen inzwischen nicht einmal die ambitioniert aufgezogenen Tage der offenen Tür mehr.

 

 

Ich könnte mir vorstellen, dass ich mich mit dem ersten Orden, der ankündigt, ein Forum zu installieren, näher beschäftigen würde :huh: (auch wenn die das wegen zu vieler Trolle vermutlich nicht lange durchhalten würden :lol: ).

 

 

(Edit: Artikulation - huh! -)

bearbeitet von Peach
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(auch wenn die das wegen zu vieler Trolle vermutlich nicht lange durchhalten würden :huh: ).

 

Gott sei Dank, habe ich solche wie dich im Kloster noch nicht getroffen.

 

Die meisten sind herzlich, gläubig und fromm.

 

Sollen sich die Trolle trollen.

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- Ach ja: Möchtest Du nicht noch ein anderes Lebensjahr abfragen? ;)

 

Dein 80-stes.

 

Ich liebe die Alten, gerade wenn sie eine herzliche Spiritualität haben.

 

Ja, also derzeit hoffe ich sehr, so alt zu werden!

 

Ich habe nämlich den Eindruck, dass bisher die Zeit des Einsammelns lief und jetzt die Zeit des Austeilens (im Sinne von Ver-teilen, versteht sich :lol: !) begonnen hat.

 

Unlängst schrieb ich in Echnaton´s Thread dem Sinn nach, dass es sich die Kirche in absehbarer Zeit nicht mehr wird leisten können, das Internet zu benutzen wie ein Anzeigenblatt. Denn, um bei Deinem Wein-Vergleich zu bleiben: Noch kann man hier Inhalte nur lesen, nicht schmecken, und daran wird sich auch in der nächsten Zeit wohl nichts ändern. Wenn die r.-k. Institutionen erst einmal spitz gekriegt haben, dass ihr Publikum den meisten angebotenen Wein für sauer hält - gar glaubt: "Das können wir besser!" :huh: - und ein Hineinfallen für das Schlimmste hält, was einem passieren kann, wird wohl mal eine auf die Idee kommen, im Internet nach Weinbau-Tips zu fragen.

 

Sollten sie dafür weiterhin zu stolz sein, werde ich mit 80 hier einen alt-katholischen Franziskanerinnen-Konvent gegründet haben (und wenn dies der letzte Rest meiner Kirche in D sein sollte) und mir mit meinen Mitschwestern die Tage im Internet um die Ohren schlagen, um Ersatz zu schaffen für die Geborgenheit in Gemeinden. Denn da die Gemeinden so groß sein werden wie heute die Dekanate, wird von Beheimatung erst recht nicht mehr die Rede sein können.

 

Wobei meine Internet-Gemeinden gegenüber heutigen r.-k. Ortsgemeinden noch den Vorzug haben werden, dass auch, sagen wir mal, Häretiker - ja, sogar Ungetaufte! - sich dort noch wohl fühlen werden.

bearbeitet von Peach
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Noch kann man hier Inhalte nur lesen, nicht schmecken

Deine Kenntnisse in franziskanischer Spiritualität scheinen auch begrenzt zu sein.

 

Schließlich war der hl. Franziskus Synästhet.

 

Wobei ich zugeben muss, dass es auch abschreckende Beispiele gibt: Ich denke dabei an die Psychologin, die wie ein Schluck Wasser im Stuhl hing und sich mit geschlossenen Augen die Finger rieb: "Sprich dich aus, ich will dich schmecken."

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Noch kann man hier Inhalte nur lesen, nicht schmecken

Deine Kenntnisse in franziskanischer Spiritualität scheinen auch begrenzt zu sein.

 

Schließlich war der hl. Franziskus Synästhet.

 

Wobei ich zugeben muss, dass es auch abschreckende Beispiele gibt: Ich denke dabei an die Psychologin, die wie ein Schluck Wasser im Stuhl hing und sich mit geschlossenen Augen die Finger rieb: "Sprich dich aus, ich will dich schmecken."

 

Wer selber nicht Franziskus ist, möge von anderen nicht erwarten, Franziskus zu sein

(... Und wie sollte dies auch möglich sein? Etwa durch - Pfui! - Wiedergeburt?).

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Noch kann man hier Inhalte nur lesen, nicht schmecken

Deine Kenntnisse in franziskanischer Spiritualität scheinen auch begrenzt zu sein.

 

Schließlich war der hl. Franziskus Synästhet.

 

Wobei ich zugeben muss, dass es auch abschreckende Beispiele gibt: Ich denke dabei an die Psychologin, die wie ein Schluck Wasser im Stuhl hing und sich mit geschlossenen Augen die Finger rieb: "Sprich dich aus, ich will dich schmecken."

 

Wer selber nicht Franziskus ist, möge von anderen nicht erwarten, Franziskus zu sein

(... Und wie sollte dies auch möglich sein? Etwa durch - Pfui! - Wiedergeburt?).

 

Niemand kann Christus oder Franziskus werden oder sein, sondern höchstens ein alter Christus (lat.) oder ein alter Franziskus (lat.). Eine imitatio ist also niemals eine Verschmelzung im Sinne eines Auflösens der Person. Deshalb muss jeder in seiner Christus-Nachfolge in der Kirche seine eigene Berufung entdecken.

 

Ganz praktisch: Geh hinaus ins Kloster, rede mit Gott, sprich mit dem Spiritual, nimm und lies die Bibel und vielleicht noch ein bisschen mehr...

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Gerlinde Blosche

Noch kann man hier Inhalte nur lesen, nicht schmecken

Deine Kenntnisse in franziskanischer Spiritualität scheinen auch begrenzt zu sein.

 

Schließlich war der hl. Franziskus Synästhet.

 

Wobei ich zugeben muss, dass es auch abschreckende Beispiele gibt: Ich denke dabei an die Psychologin, die wie ein Schluck Wasser im Stuhl hing und sich mit geschlossenen Augen die Finger rieb: "Sprich dich aus, ich will dich schmecken."

 

Wer selber nicht Franziskus ist, möge von anderen nicht erwarten, Franziskus zu sein

(... Und wie sollte dies auch möglich sein? Etwa durch - Pfui! - Wiedergeburt?).

 

Niemand kann Christus oder Franziskus werden oder sein, sondern höchstens ein alter Christus (lat.) oder ein alter Franziskus (lat.). Eine imitatio ist also niemals eine Verschmelzung im Sinne eines Auflösens der Person. Deshalb muss jeder in seiner Christus-Nachfolge in der Kirche seine eigene Berufung entdecken.

 

Ganz praktisch: Geh hinaus ins Kloster, rede mit Gott, sprich mit dem Spiritual, nimm und lies die Bibel und vielleicht noch ein bisschen mehr...

Liebe Freunde,

dem letzten Rat kann ich nur zustimmen. Spirituelle Erfahrungen gibt es nicht im Internet.

Wer auf der Suche nach seiner Berufung ist, muss wie Jesus des öfteren an einen einsamen Ort gehen. Einsamkeit führt einem zum Eigenlichen, sie konfontiert mich mit dem was ich bin und macht mir (vielleicht) bewusst, dass ich Gott gehöre.

Eine Antwort für meine Berufung zu finden, dürfte einem so leichter fallen.

Einen gesegneten Tag mit stillen Zeiten zum Nachdenken

wünscht von Herzen

Gerlinde

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Liebe Freunde,

dem letzten Rat kann ich nur zustimmen. Spirituelle Erfahrungen gibt es nicht im Internet.

Wer auf der Suche nach seiner Berufung ist, muss wie Jesus des öfteren an einen einsamen Ort gehen. Einsamkeit führt einem zum Eigenlichen, sie konfontiert mich mit dem was ich bin und macht mir (vielleicht) bewusst, dass ich Gott gehöre.

Eine Antwort für meine Berufung zu finden, dürfte einem so leichter fallen.

Einen gesegneten Tag mit stillen Zeiten zum Nachdenken

wünscht von Herzen

Gerlinde

 

Ganz wichtige Frage: Wem gehöre ich? Das ist für mich nämlich noch ganz und gar nicht raus!

 

Mir will scheinen, dass man vor allem jenen etwas schuldig ist, die am meisten Positives zur eigenen Entwicklung beigetragen haben. Die Kirche hat zu meiner Entwicklung insofern beigetragen, als ich das, was ich geworden bin, in Konfrontation mit ihr geworden bin.

Nun mögt Ihr sagen: Die Kirche ist nicht Jesus! Aber dem, was sie als meine Berufung ausgibt, müsste ich gleichwohl in ihr folgen.

 

Und da erhebt sich für mich die Frage: Hat die Kirche ein Recht darauf, dass ich

- von meiner Lebens- und Leiderfahrung abstrahiere, mir für den Rest meines Lebens mein Verständnis für die kirchlicherseits Unverstandenen kneife,

- statt dessen mindestens einmal/Woche in den in den Augen dieser Leute zuweilen ziemlich abseitigen Anliegen des Papstes bete und

- für jene Handvoll gesellschaftlicher Gruppierungen arbeite, denen die Kirche Hilfswürdigkeit zuerkennt?

 

Hat nicht vielmehr die Gesellschaft ein Recht darauf, dass ich mein Bestes gebe, um zu leben, was ich erkannt habe (Dazu gehört auch, dass verlassen ist, wer sich auf die Kirche verlässt.)?

 

Frage 2: Kann es sein, dass der Großteil meiner Generation genauSO denkt?

 

Wer glaubt, die Kirche könne mich nicht akzeptieren, weil ich alt-katholisch bin, der übersieht, dass ich alt-katholisch bin, weil sie dies auch schon vorher nicht konnte. Und auch weil bspw. die "Beratungsstelle Berufe der Kirche" in München schon vor 20 Jahren ihr Büro in bester Citylage hatte, obwohl sie eine reine Versandstelle für Broschüren war, wohingegen die Alt-Katholiken schon damals jeden Steuer-Pfennig zweimal umgedreht haben.

 

Das mit der Einsamkeit ohne Internet kann auch negative Folgen haben. Ich hätte mir damals die Finger wundgeschrieben, hätte ich mit der KGI über meine Glaubensfragen diskutieren wollen.

Andersherum wird ein Schuh draus: Bevor ich vor 5 Jahren online ging - mein spitituelles Erlebnis hatte ich vor ca. 20 Jahren -, hätte ich nie geglaubt, dass man im Internet von der Kirche genauso wenig Weltgewandtheit bemerkt wie hier auf dem Land (Dieses Forum ist eine der allzu wenigen Ausnahmen.).

 

Ja, Einsamkeit führt zum Eigentlichen. Aber gerade deshalb kann sie einen von Institutionen aller Art wegführen.

bearbeitet von Peach
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Quintessenz:

 

Mir scheint, die Situation der Kirche im Internet entspricht der Situation der Kirche auf dem Land vor 20 Jahren: Viele User, allergrößtenteils vorsintflutliches Erscheinungsbild.

Und doch ist die Situation auf eine Weise anders, die die Kirche zu überfordern droht.

 

Daran wird auch die neue interaktive Homepage des Vatikans nichts ändern, denn ich glaube nicht, dass ein Päpstlicher Rat mehr von Pastoral versteht als ein Ortsbischof.

Umgekehrt steht zu befürchten, dass Seelsorgetips aus dem Vatikan vor allem in jenen Gruppen gefragt sein werden, denen ihr Ortsbischof zu liberal ist.

bearbeitet von Peach
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Gerlinde Blosche
Quintessenz:

 

Mir scheint, die Situation der Kirche im Internet entspricht der Situation der Kirche auf dem Land vor 20 Jahren: Viele User, allergrößtenteils vorsintflutliches Erscheinungsbild.

Und doch ist die Situation auf eine Weise anders, die die Kirche zu überfordern droht.

 

Daran wird auch die neue interaktive Homepage des Vatikans nichts ändern, denn ich glaube nicht, dass ein Päpstlicher Rat mehr von Pastoral versteht als ein Ortsbischof.

Umgekehrt steht zu befürchten, dass Seelsorgetips aus dem Vatikan vor allem in jenen Gruppen gefragt sein werden, denen ihr Ortsbischof zu liberal ist.

Lieber Peach,

Du sprichst viele Punkte an, über die man in Ruhe nachdenken muss. Die Einsamkeit zu bestimmten Zeiten suchen , damit man seine "innere Stimme" wieder hören kann, ist heute besonders notwendig. Das soll nicht heißen , dass man sich für immer aus der Gemeinschaft ausschließen muss oder soll. Um die Nachfolge Jesu zu leben, bedarf es genauso wieder der Gemeinschaft. So wie Jesus auch immer wieder die Nähe der Menschen gesucht hat und seine Kraft dazu aus der "Einsamkeit mit Gott, seinem Vater" empfangen hat.

Jetzt hab ich leider keine Zeit mehr, werde mich einandermal nochmals in Deinen Text vertiefen.

Liebe Grüße

Gerlinde

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Quintessenz:

 

Mir scheint, die Situation der Kirche im Internet entspricht der Situation der Kirche auf dem Land vor 20 Jahren: Viele User, allergrößtenteils vorsintflutliches Erscheinungsbild.

Und doch ist die Situation auf eine Weise anders, die die Kirche zu überfordern droht.

 

Daran wird auch die neue interaktive Homepage des Vatikans nichts ändern, denn ich glaube nicht, dass ein Päpstlicher Rat mehr von Pastoral versteht als ein Ortsbischof.

Umgekehrt steht zu befürchten, dass Seelsorgetips aus dem Vatikan vor allem in jenen Gruppen gefragt sein werden, denen ihr Ortsbischof zu liberal ist.

Lieber Peach,

Du sprichst viele Punkte an, über die man in Ruhe nachdenken muss. Die Einsamkeit zu bestimmten Zeiten suchen , damit man seine "innere Stimme" wieder hören kann, ist heute besonders notwendig. Das soll nicht heißen , dass man sich für immer aus der Gemeinschaft ausschließen muss oder soll. Um die Nachfolge Jesu zu leben, bedarf es genauso wieder der Gemeinschaft. So wie Jesus auch immer wieder die Nähe der Menschen gesucht hat und seine Kraft dazu aus der "Einsamkeit mit Gott, seinem Vater" empfangen hat.

Jetzt hab ich leider keine Zeit mehr, werde mich einandermal nochmals in Deinen Text vertiefen.

Liebe Grüße

Gerlinde

Liebe Gerline, was hat dich denn jetzt bewegt, dieses Thema heute aufzugreifen?

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Gerlinde Blosche

Quintessenz:

 

Mir scheint, die Situation der Kirche im Internet entspricht der Situation der Kirche auf dem Land vor 20 Jahren: Viele User, allergrößtenteils vorsintflutliches Erscheinungsbild.

Und doch ist die Situation auf eine Weise anders, die die Kirche zu überfordern droht.

 

Daran wird auch die neue interaktive Homepage des Vatikans nichts ändern, denn ich glaube nicht, dass ein Päpstlicher Rat mehr von Pastoral versteht als ein Ortsbischof.

Umgekehrt steht zu befürchten, dass Seelsorgetips aus dem Vatikan vor allem in jenen Gruppen gefragt sein werden, denen ihr Ortsbischof zu liberal ist.

Lieber Peach,

Du sprichst viele Punkte an, über die man in Ruhe nachdenken muss. Die Einsamkeit zu bestimmten Zeiten suchen , damit man seine "innere Stimme" wieder hören kann, ist heute besonders notwendig. Das soll nicht heißen , dass man sich für immer aus der Gemeinschaft ausschließen muss oder soll. Um die Nachfolge Jesu zu leben, bedarf es genauso wieder der Gemeinschaft. So wie Jesus auch immer wieder die Nähe der Menschen gesucht hat und seine Kraft dazu aus der "Einsamkeit mit Gott, seinem Vater" empfangen hat.

Jetzt hab ich leider keine Zeit mehr, werde mich einandermal nochmals in Deinen Text vertiefen.

Liebe Grüße

Gerlinde

Liebe Gerline, was hat dich denn jetzt bewegt, dieses Thema aufzugreifen?

Lieber overcott,

erstmals haben mich die Zeilen von Peach bewegt und dann der Hl. Geist !!!

Gute Nacht

Gerlinde

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Quintessenz:

 

Mir scheint, die Situation der Kirche im Internet entspricht der Situation der Kirche auf dem Land vor 20 Jahren: Viele User, allergrößtenteils vorsintflutliches Erscheinungsbild.

Und doch ist die Situation auf eine Weise anders, die die Kirche zu überfordern droht.

 

Daran wird auch die neue interaktive Homepage des Vatikans nichts ändern, denn ich glaube nicht, dass ein Päpstlicher Rat mehr von Pastoral versteht als ein Ortsbischof.

Umgekehrt steht zu befürchten, dass Seelsorgetips aus dem Vatikan vor allem in jenen Gruppen gefragt sein werden, denen ihr Ortsbischof zu liberal ist.

Lieber Peach,

Du sprichst viele Punkte an, über die man in Ruhe nachdenken muss. Die Einsamkeit zu bestimmten Zeiten suchen , damit man seine "innere Stimme" wieder hören kann, ist heute besonders notwendig. Das soll nicht heißen , dass man sich für immer aus der Gemeinschaft ausschließen muss oder soll. Um die Nachfolge Jesu zu leben, bedarf es genauso wieder der Gemeinschaft. So wie Jesus auch immer wieder die Nähe der Menschen gesucht hat und seine Kraft dazu aus der "Einsamkeit mit Gott, seinem Vater" empfangen hat.

Jetzt hab ich leider keine Zeit mehr, werde mich einandermal nochmals in Deinen Text vertiefen.

Liebe Grüße

Gerlinde

Liebe Gerline, was hat dich denn jetzt bewegt, dieses Thema aufzugreifen?

Lieber overcott,

erstmals haben mich die Zeilen von Peach bewegt und dann der Hl. Geist !!!

Gute Nacht

Gerlinde

Gehörst wohl zu den Spiritualen.

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Gerlinde Blosche

Quintessenz:

 

Mir scheint, die Situation der Kirche im Internet entspricht der Situation der Kirche auf dem Land vor 20 Jahren: Viele User, allergrößtenteils vorsintflutliches Erscheinungsbild.

Und doch ist die Situation auf eine Weise anders, die die Kirche zu überfordern droht.

 

Daran wird auch die neue interaktive Homepage des Vatikans nichts ändern, denn ich glaube nicht, dass ein Päpstlicher Rat mehr von Pastoral versteht als ein Ortsbischof.

Umgekehrt steht zu befürchten, dass Seelsorgetips aus dem Vatikan vor allem in jenen Gruppen gefragt sein werden, denen ihr Ortsbischof zu liberal ist.

Lieber Peach,

Du sprichst viele Punkte an, über die man in Ruhe nachdenken muss. Die Einsamkeit zu bestimmten Zeiten suchen , damit man seine "innere Stimme" wieder hören kann, ist heute besonders notwendig. Das soll nicht heißen , dass man sich für immer aus der Gemeinschaft ausschließen muss oder soll. Um die Nachfolge Jesu zu leben, bedarf es genauso wieder der Gemeinschaft. So wie Jesus auch immer wieder die Nähe der Menschen gesucht hat und seine Kraft dazu aus der "Einsamkeit mit Gott, seinem Vater" empfangen hat.

Jetzt hab ich leider keine Zeit mehr, werde mich einandermal nochmals in Deinen Text vertiefen.

Liebe Grüße

Gerlinde

Liebe Gerline, was hat dich denn jetzt bewegt, dieses Thema aufzugreifen?

Lieber overcott,

erstmals haben mich die Zeilen von Peach bewegt und dann der Hl. Geist !!!

Gute Nacht

Gerlinde

Gehörst wohl zu den Spiritualen.

Lieber overkott,

das möchte ich nicht selbst beurteilen, aber einen gewissen Funken Spiritualität habe ich schon in mir. Es kann halt keiner aus seiner Haut. Hoffentlich nerve ich nicht damit.

Liebe Grüße

Gerlinde

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Niemand kann Christus oder Franziskus werden oder sein, sondern höchstens ein alter Christus (lat.) oder ein alter Franziskus (lat.).
Gut gesagt. Wir sollen der werden, als den Gott uns gedacht hat.

 

Eine imitatio ist also niemals eine Verschmelzung im Sinne eines Auflösens der Person. Deshalb muss jeder in seiner Christus-Nachfolge in der Kirche seine eigene Berufung entdecken.
Weitere Zustimmung: Wir sollen nicht "nachahmen", sondern nach unseren Talenten und unserer Persönlichkeit die Liebe Gottes ausstrahlen jeder an dem Platz wo er steht. Franz von Sales sagt: "Wo Gott dich hinsät, dort blühe".
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Hallo Peach

 

Ganz wichtige Frage: Wem gehöre ich? Das ist für mich nämlich noch ganz und gar nicht raus!

Zu allererst gehörst Du Dir selbst. D.h. beim Thema Berufung geht es darum, dass Du Dir selbst begegnest. Aus diesem Grund finde ich diese Wertung der Wege, geistlicher Weg besser als weltlicher ziemlich problematisch.

 

Mir will scheinen, dass man vor allem jenen etwas schuldig ist, die am meisten Positives zur eigenen Entwicklung beigetragen haben. Die Kirche hat zu meiner Entwicklung insofern beigetragen, als ich das, was ich geworden bin, in Konfrontation mit ihr geworden bin.

Nun mögt Ihr sagen: Die Kirche ist nicht Jesus! Aber dem, was sie als meine Berufung ausgibt, müsste ich gleichwohl in ihr folgen.

Ich würde das Thema des eigenen Lebensweges nicht über die Frage diskutieren, ob ich jemandem etwas schulde, etwa den Erfolg meines Lebens. Ja, mir wurde viel geschenkt, von Gott und von vielen Menschen. Denen kann ich das alles gar nicht vergelten, aber ich kann dieses Geschenk an die nächste Generation weitergeben.

Der Gedanke, die Kirche schenkte dir..., als schenke auch ihr... ist für mich auch aus anderen Gründen problematisch. Zum einen glaube ich nicht, dass die Kirche die einzige Vermittlerin des Heiles ist - Gott hat auch andere Wege. Zum anderen wäre niemandem geholfen, aus Pflicht einen geistlichen Weg zu gehen. Das funktioniert nur, wenn ich mich dazu hingezogen fühle und auch dafür geeignet bin. Bei einer Ehe ist das auch nicht anders.

 

Und da erhebt sich für mich die Frage: Hat die Kirche ein Recht darauf, dass ich

- von meiner Lebens- und Leiderfahrung abstrahiere, mir für den Rest meines Lebens mein Verständnis für die kirchlicherseits Unverstandenen kneife,

- statt dessen mindestens einmal/Woche in den in den Augen dieser Leute zuweilen ziemlich abseitigen Anliegen des Papstes bete und

- für jene Handvoll gesellschaftlicher Gruppierungen arbeite, denen die Kirche Hilfswürdigkeit zuerkennt?

Ich denke, Du siehst hier Kirche zu eingeschränkt.

- Es gibt in Orden sehr viele Leute, die für und mit denen arbeiten, die sich von der Kirche unverstanden und verletzt fühlen. Wenn solche Menschen dann überhaupt noch Kontakt zur Kirche suchen, sind dies oft die Einzigen.

- Ein geistlicher Weg bedeutet keineswegs sein Hirn an der Pforte abzugeben. Ich habe in Orden sehr viel mehr Widerspruchsgeister gefunden als in normalen Gemeinden. Die Gebetsanliegen des Papstes sind nirgendwo Mitte des geistlichen Lebens.

- Kirche ist zwar ganz stark sozial engagiert, aber bei weitem nicht ausschließlich. Ein Beispiel: es gibt Klöster, die Exezitien für Manager anbieten, wohl kaum die Gruppen, die Du meintest. Kirche mag zwar nicht mehr in allen Gesellschaftsschichten akzeptiert sein, aber sie ist durchaus in vielen noch tätig.

 

Hat nicht vielmehr die Gesellschaft ein Recht darauf, dass ich mein Bestes gebe, um zu leben, was ich erkannt habe (Dazu gehört auch, dass verlassen ist, wer sich auf die Kirche verlässt.)?

Ja, aber das hat nichts mit Deiner Entscheidung zu tun, in welchem Kontext Du so handeln möchtest. Das kann ein kirchlicher Kontext genauso sein wie eine Bürgerstiftung.

 

Frage 2: Kann es sein, dass der Großteil meiner Generation genauSO denkt?

Ich nehme an, dass wir wohl zu derselben Generation gehören. Und ich würde das mit Nein beantworten. Bei den meisten spielt eine konfessionelle indung überhaupt keine Rolle und insofern haben sie auch kein Problem.

 

Wer glaubt, die Kirche könne mich nicht akzeptieren, weil ich alt-katholisch bin, der übersieht, dass ich alt-katholisch bin, weil sie dies auch schon vorher nicht konnte. Und auch weil bspw. die "Beratungsstelle Berufe der Kirche" in München schon vor 20 Jahren ihr Büro in bester Citylage hatte, obwohl sie eine reine Versandstelle für Broschüren war, wohingegen die Alt-Katholiken schon damals jeden Steuer-Pfennig zweimal umgedreht haben.

Ich spüre hinter diesem Argument einen persönliche Konflikt, aber ich verstehe Dein Argument nicht ganz. Du hast Dich, wenn ich das richtig interpretiere, entschieden, in die Alt-Katholische Kirche zu gehen, weil Du diese für ehrlicher und menschenfreundlicher hälst, bzw. diese so erfahren hast. Damit sollte Dir doch eigentlich gleichgültig sein, was die katholische Kirche von Dir denkt. Deshalb verstehe ich Deine Aufregung nicht so ganz.

 

Das mit der Einsamkeit ohne Internet kann auch negative Folgen haben. Ich hätte mir damals die Finger wundgeschrieben, hätte ich mit der KGI über meine Glaubensfragen diskutieren wollen.

Andersherum wird ein Schuh draus: Bevor ich vor 5 Jahren online ging - mein spitituelles Erlebnis hatte ich vor ca. 20 Jahren -, hätte ich nie geglaubt, dass man im Internet von der Kirche genauso wenig Weltgewandtheit bemerkt wie hier auf dem Land (Dieses Forum ist eine der allzu wenigen Ausnahmen.).

Ich bin mir nciht sicher, ob Kirche im Internet repräsentativ ist.

 

Ja, Einsamkeit führt zum Eigentlichen. Aber gerade deshalb kann sie einen von Institutionen aller Art wegführen.

Ich denke, eine Institution kann nicht Deinen persönlichen Weg ersetzen. Gehen musst Du schon auf den eigenen Füßen.

Natürlich können in der Einsamkeit Entscheidungen reifen, aber sie kann auch zur Skurrilität führen.

Insofern ist ein Zurückziehen in die Einsamkeit überhaupt kein Gradmesser für das Ergebnis.

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ad Peach

 

Ganz wichtige Frage: Wem gehöre ich? Das ist für mich nämlich noch ganz und gar nicht raus!
Letzendlich sollten wir Gott gehören.
Mir will scheinen, dass man vor allem jenen etwas schuldig ist, die am meisten Positives zur eigenen Entwicklung beigetragen haben. Die Kirche hat zu meiner Entwicklung insofern beigetragen, als ich das, was ich geworden bin, in Konfrontation mit ihr geworden bin.
Trotzverhalten macht nicht unbedingt fruchtbar. Eine kritische Haltung eher. Franziskus, Teresa von Avila, Pater Pio hatten mit Verantwortlichen in der Kirche durchaus ihre Schwierigkeiten. Aber sie wollten den "mystischen Leib Christi", der die Kirche ist nicht spalten - sondern IN der Kirche Gott dienen, da sie Christus im Gewand der Kirche erkannten.
Nun mögt Ihr sagen: Die Kirche ist nicht Jesus! Aber dem, was sie als meine Berufung ausgibt, müsste ich gleichwohl in ihr folgen.
Kirche= mystischer Leib Christi, Braut Christi. Was Gott verbunden soll der Mensch nicht trennen.
Hat nicht vielmehr die Gesellschaft ein Recht darauf, dass ich mein Bestes gebe, um zu leben, was ich erkannt habe (Dazu gehört auch, dass verlassen ist, wer sich auf die Kirche verlässt.)?
Diese Erfahrungen mit der Kirche kannst du auf keinen Fall verallgemeinern. ´Viele Christen - und ich darf mich dazu zählen- haben die Kirche als wahre "Mutter" und Helferin, Trösterin in allen Nöten erfahren. Die Kirche begleitet die Gläubigen von der Geburt bis zum Sterben mit ihren Sakramenten und Segnungen.
Frage 2: Kann es sein, dass der Großteil meiner Generation genauSO denkt?
Nein.
Ja, Einsamkeit führt zum Eigentlichen. Aber gerade deshalb kann sie einen von Institutionen aller Art wegführen.
Wenn man in der Einsamkeit ein Eigenbrötler wird- ja. Aber das ist nicht der Sinn der Einsamkeit. Einsamkeit und Gemeinsamkeit klingen nicht nur ähnlich. Beides ist wichtig.Einkehr und Stille sollte den Menschen zur Besinnung führen und durch Selbsterkenntnis reifen für die Gemeinschaft. bearbeitet von Mariamante
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Quintessenz:

 

Mir scheint, die Situation der Kirche im Internet entspricht der Situation der Kirche auf dem Land vor 20 Jahren: Viele User, allergrößtenteils vorsintflutliches Erscheinungsbild.

Und doch ist die Situation auf eine Weise anders, die die Kirche zu überfordern droht.

 

Daran wird auch die neue interaktive Homepage des Vatikans nichts ändern, denn ich glaube nicht, dass ein Päpstlicher Rat mehr von Pastoral versteht als ein Ortsbischof.

Umgekehrt steht zu befürchten, dass Seelsorgetips aus dem Vatikan vor allem in jenen Gruppen gefragt sein werden, denen ihr Ortsbischof zu liberal ist.

Lieber Peach,

Du sprichst viele Punkte an, über die man in Ruhe nachdenken muss. Die Einsamkeit zu bestimmten Zeiten suchen , damit man seine "innere Stimme" wieder hören kann, ist heute besonders notwendig. Das soll nicht heißen , dass man sich für immer aus der Gemeinschaft ausschließen muss oder soll. Um die Nachfolge Jesu zu leben, bedarf es genauso wieder der Gemeinschaft. So wie Jesus auch immer wieder die Nähe der Menschen gesucht hat und seine Kraft dazu aus der "Einsamkeit mit Gott, seinem Vater" empfangen hat.

Jetzt hab ich leider keine Zeit mehr, werde mich einandermal nochmals in Deinen Text vertiefen.

Liebe Grüße

Gerlinde

Liebe Gerline, was hat dich denn jetzt bewegt, dieses Thema aufzugreifen?

Lieber overcott,

erstmals haben mich die Zeilen von Peach bewegt und dann der Hl. Geist !!!

Gute Nacht

Gerlinde

Gehörst wohl zu den Spiritualen.

Lieber overkott,

das möchte ich nicht selbst beurteilen, aber einen gewissen Funken Spiritualität habe ich schon in mir. Es kann halt keiner aus seiner Haut. Hoffentlich nerve ich nicht damit.

Liebe Grüße

Gerlinde

Aber, Gerlinde, ich bitte dich. Geht es uns nicht allen so? Unvollkommen wie wir sind, wollen wir uns in Nächstenliebe ertragen.

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Aber, Gerlinde, ich bitte dich. Geht es uns nicht allen so? Unvollkommen wie wir sind, wollen wir uns in Nächstenliebe ertragen.
Dir ist sicher klar, dass das keine Ausrede sein darf, um an sich selbst intensiv zu arbeiten.
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Hallo, Mat!

 

Ich spüre hinter diesem Argument einen persönliche Konflikt, aber ich verstehe Dein Argument nicht ganz. Du hast Dich, wenn ich das richtig interpretiere, entschieden, in die Alt-Katholische Kirche zu gehen, weil Du diese für ehrlicher und menschenfreundlicher hälst, bzw. diese so erfahren hast. Damit sollte Dir doch eigentlich gleichgültig sein, was die katholische Kirche von Dir denkt. Deshalb verstehe ich Deine Aufregung nicht so ganz

 

Ich rege mich auf, weil ich, obgleich alt-katholisch, nie aus den Augen verloren habe, welche der beiden Kirchen das Christliche bei uns deutlicher repräsentieren könnte. In diesem Zusammenhang erscheint mir allerdings kein Gebetsanliegen absurder als jenes um gute Priester- und Ordensberufe. Und mein ganzes Geschreibsel dient nur dem Zweck, dies zu illustrieren.

 

"Sichere Hoffnung auf Nachwuchs" war einer der expliziten Gründe, weshalb eine mir bekannte kontemplative Ordensgemeinschaft vor ein paar Jahrzehnten ein Kloster bezog. Ihr Stammkloster auf einem anderen Kontinent hatten sie verlassen, weil es zu klein geworden war.

Auf der von der "Beratungsstelle Berufe der Kirche" verteilten Selbstdarstellung schrieb man: Wer sich von der Spiritutalität angesprochen fühlt, oder so ähnlich, "ist eingeladen zum Eintritt in den Orden." Da fühlt man sich doch um 50 Jahre zurückversetzt!

Heute "lebt" die Gemeinschaft bei uns, und zwar soviel ich weiß ausschließlich, von übergetretenen Mitgliedern anderer Frauenorden. (Für die Glaubensfremden: Es ist durchaus legitim, nach einem "aktiven" Leben die Kontemplation zu suchen. Ein Übertritt von einer kontemplativen in eine aktive Gemeinschaft wird weitaus weniger gern gesehen.)

Ich behaupte: Mit einem Mindestmaß an dem in diesen Gemeinschaften so sehr geschmähten Weltverstand wäre diese Entwicklung vorauszusehen gewesen!

Ein Jota weniger "Vertrauen in" - d. h. Delegation von Verantwortung an - den Heiligen Geist...

 

Geistliches, sagt man so gern, ist nicht mit weltlichem Maß zu messen. Darum hören viele geistliche Gemeinschaften bis heute weg, wenn vom "mitarbeitenden Kunden" die Rede ist. Überhaupt: Jene, die der Heilige Geist schickt, sind - um Himmels Willen! - keine Kunden! :huh:

 

Ich rege mich auf, weil man immer noch zu glauben scheint, es sei damit getan, zu beten. Eigentlich warte ich nur darauf, dass der für Europa zuständige Päpstliche Rat das Jahrzehnt der geistlichen Berufe ausruft und der Papst alle europäischen Gemeinden von den Gebeten in seinen übrigen Anliegen dispensiert, damit sie umso mehr Zeit für dieses eine haben.

 

 

Ich denke, Du siehst hier Kirche zu eingeschränkt.

- Es gibt in Orden sehr viele Leute, die für und mit denen arbeiten, die sich von der Kirche unverstanden und verletzt fühlen. Wenn solche Menschen dann überhaupt noch Kontakt zur Kirche suchen, sind dies oft die Einzigen.

- Ein geistlicher Weg bedeutet keineswegs sein Hirn an der Pforte abzugeben. Ich habe in Orden sehr viel mehr Widerspruchsgeister gefunden als in normalen Gemeinden. (...)

 

Nein, das denke ich nicht. Die Verdienste der Orden in Ehren, aber mein Blickwinkel bezieht sich nicht auf das Heilen von Verletzungen, sondern auf das Vermeiden.

 

1 ) Im Hinblick auf eine Verbesserung der Nachwuchssituation halte ich es z. B. für unabdingbar, gar nicht erst den Eindruck aufkommen zu lassen, als müsse man sein Hirn an der Klosterpforte abgeben. Diesen Eindruck jedoch hatte ich mehr als einmal, etwa wenn ich feststellte, dass alle Abläufe bis in´s Detail durchdacht zu sein schienen, meine Einladung aber in eine Phase fiel, in der mich wirklich nur der Heilige Geist in diese Gemeinschaft hätte einführen können. Da kann dann schon mal der Verdacht aufkeimen, evtl. die Letzte zu sein, die sich diese Art Einführung antut, und man sehnt sich nach dem profanen, kalten, erzkapitalistischen Kundenbegriff.

 

2) Selbst wenn einzelne Ordensleute mit jenen arbeiten, von denen das Gros der Kirchenmitglieder nichts wissen will, so ist für die Einzelne dennoch die Gefahr groß, in der Küche eines Priesterseminars oder der Verwaltung eines Altenheimes zu landen. Ich habe erst vor 2 Jahren eine Nonne kennengelernt, die 30 Jahre lang ein Kinderheim bekocht hat. "Dabei habe ich nie kochen wollen", rief sie, selig lächelnd.

 

Ich bin mir nciht sicher, ob Kirche im Internet repräsentativ ist.

Dann wäre Kirche auf dem Land aber auch nicht repräsentativ. Was aber ist dann typisch?

- D. h. eigentlich ist dies gar nicht meine Frage. Vielmehr lautet meine Diagnose: Die Kirche ist bei der Wahl des Tempos für ihre Internet-Präsentation auf das langsamere, das ländliche, gekommen.

Zugleich habe ich gestern gelesen!, dass die Leute die Frage nach Gott im Inet unbefangener stellen als im RL, und das dürfte künftig auch bedeuten: Häufiger.

 

Das bedeutet nach meiner Logik: Fragen nach Gott werden künftig objektiv am häufigsten auf solche Kirchenstrukturen treffen wie wir sie etwa bei uns, in Südbayern, haben... (Edit: Ich meinte: Auf solche Antworten, wie man sie etwa bei uns erhielte)

bearbeitet von Peach
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