Jump to content

"... dein Weg bewegt ..."


Gabriele

Recommended Posts

tja und schon solltest du erkennen, dass diese Geschichten um unseren jetzigen Papst hübsche fromme DEutung im Nachhinein sind, die aber rein gar nichts darüber aussagen, ob es ihm quasi schon als Kind in die Wiege gelegt war, Priester zu werden.

 

Der Papst ist Priester geworden, weil er in der Liturgie den Himmel offen sah und theologisch mit mittelalterlich-franziskanischem Denken in Berührung gekommen ist, das eben bis heute durch seine intellektuelle Mystik fasziniert.

 

sorry, dann müsste ich auch Prieter werden..... :huh:

 

Was braucht man also noch?

 

 

das richtige Geschlecht

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich würde gerne noch einen weiteren Aspekt einbringen:

 

Berufung wird oft stark auf eine Rolle fokussiert: z.B. Priester. Aber ein Priester hat etwa als Pfarrer verschiedene Rollen: Seelsorger, Gemeindeverwalter, ggf. Vorstand eines Krankenhauses usw. Was ist da dann seine Berufung.

 

Ähnliches lässt sich auf jeden übertragen. Wir haben alle verschiedene Rollen und füllen diese unterschiedlich aus.

Lieber Matthias,

 

ich vermute, dass unser Bischof diesen Aspekt ebenfalls ansprechen wollte; jedenfalls war es der Aspekt, den ich hier in diesem Thread diskutieren wollte.

 

Ich finde es nämlich etwas "billig", beim Thema Berufung fromm das Haupt zu neigen, einige Vaterunser oder auch Rosenkränze mehr oder weniger innig zu beten und damit das Thema Berufung abzuhaken.

Natürlich steht für die meisten von uns hier im Forum fest, dass wir nicht zum Priester oder in einen Orden berufen sind. Aber damit ist das Thema Berufung noch nicht durch; es gibt nicht nur solche "großen" Berufungen, sondern viele kleine, viele Rollen, die wir haben und auf die eine oder andere Weise gestalten können.

 

Liebe Grüße, Gabriele

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da geht nun aber mir der Hut hoch:

 

Unter dem Motto "... dein Weg bewegt ..." nimmt das Jahr der Berufung drei Ziele in den Blick:

 

Bewusstseinsbildung für die eigene Berufung

Ermutigung junger Menschen zur Ergreifung eines kirchlichen Berufs

Motivation zum ehrenamtlichen Engagement

 

Das Wort "Berufung" wird zuweilen eng geführt auf Priester und Ordensleute, doch dies wird dem Wesen von Berufung nicht gerecht: Berufung ist die Grundfrage, in der jede Christin und jeder Christ durch das ganze Leben hindurch steht. Was will Gott von mir? Was ist die Grundlage und das Ziel meines Lebens? Wie gehe ich mit meinen Talenten und Begabungen und auch mit meinen Schwächen um?

 

Das Jahr der Berufung will helfen, sich diesen Fragen zu stellen: als Mann und Frau, als Jugendlicher und Erwachsener – unabhängig vom Lebensalter. Verbunden ist damit die Frage, wie ich meine Berufung in der Kirche erlebe.

Quelle: Gabriele´s Link, Hervorhebung von mir.

 

Das hieße doch für jede Frau, die in einer Gemeinde neu ist: Berufung zum Lückenbüßer - pardon: Zur Lückenbüßerin. (Im "Publik-Forums"-Forum war mein Standard-Beispiel dafür der Kerzenverkauf an Lichtmess.)

 

Ich behaupte: Es kann auch eine Berufung zur "Abstimmung mit den Füßen" geben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da geht nun aber mir der Hut hoch:

 

 

Das Jahr der Berufung will helfen, sich diesen Fragen zu stellen: als Mann und Frau, als Jugendlicher und Erwachsener – unabhängig vom Lebensalter. Verbunden ist damit die Frage, wie ich meine Berufung in der Kirche erlebe.

Quelle: Gabriele´s Link, Hervorhebung von mir.

 

Das hieße doch für jede Frau, die in einer Gemeinde neu ist: Berufung zum Lückenbüßer - pardon: Zur Lückenbüßerin. (Im "Publik-Forums"-Forum war mein Standard-Beispiel dafür der Kerzenverkauf an Lichtmess.)

 

Ich behaupte: Es kann auch eine Berufung zur "Abstimmung mit den Füßen" geben.

Liebe Peach,

 

zum einen ist es nicht wirklich verwunderlich, wenn ein katholischer Erzbischof Berufung auf die Kirche bezogen sieht - oder hattest Du etwas anderes erwartet?

 

Zum anderen sehe ich nicht eine direkte Linie von Frau über neue Gemeinde hin zum Kerzenverkauf? :huh:

 

Zum dritten liese sich sogar Deine Berufung zur "Abstimmung mit den Füßen" in den Text integrieren, es kommt dabei auf die Definition der Kirche an. Dieses Fass will ich allerdings nicht an dieser Stelle aufmachen.

 

Liebe Grüße, Gabriele

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Also gehen wir in medias res, Gabriele (Ich habe, ehrlich gesagt, auch gehofft, dass wir dort irgendwann mal hinkommen würden.)! ;)

 

A ) Was ich erwartet hatte (als ich zum Glauben zurückfand):

- nach 7, 8 Jahren Abwesenheit wenigstens noch einen oder zwei Gleichaltrige in der Gemeinde vorzufinden. Statt dessen gab es dort eine Art Berufsjugendlichen, der älter war als ich mit meinen 21 Jahren.

- dass es nicht sofort heißt: "... frage, was du für die Kirche tun kannst." Immerhin kannte ich diese Organisation so gut wie gar nicht, hatte weder im BDKJ noch bei den Pfadfindern mitgemacht; an weibliche Ministranten war in meiner Kindheit nicht einmal zu denken gewesen; und dass die Gemeinschaft, von der im Firmunterricht die Rede war, danach irgendwie greifbar werden würde, hatte sich als die größte Illusion meines Lebens erwiesen.

- dass mein Beichtvater mich nicht auffordern würde, mehr oder weniger zur Tagesordnung überzugehen. Diese hätte für mich in Arbeit in der Pfarrbücherei bestanden.

Aber wie heißt es so schön: "Wes das Herz voll ist, dessen fließt der Mund über." => Ich empfand die Einladung zur Mitarbeit in der Pfarrbücherei als eine Art Knebel.

Es hätte zwar noch einen Bibelkreis gegeben; aber zur Bibel ist mir allein schon deshalb nie viel eingefallen, weil ich durch dieses Buch bis heute nicht durchgekommen bin.

 

B )

Zum anderen sehe ich nicht eine direkte Linie von Frau über neue Gemeinde hin zum Kerzenverkauf? :huh:
Die muss man wohl erlebt haben. Es war in meiner dritten Gemeinde. In meiner zweiten hatte ich tatsächlich in der Pfarrbücherei mitgemacht - eine Tätigkeit denkbar weit vom Schuss - und im Kirchenchor, wo meine einzige Kontaktadresse die Pfarrsekretärin war und blieb, natürlich nur zu ihren Bürozeiten. :lol:

 

C )

zum einen ist es nicht wirklich verwunderlich, wenn ein katholischer Erzbischof Berufung auf die Kirche bezogen sieht - oder hattest Du etwas anderes erwartet?
Erwartet habe ich vor 6 Jahren von Herrn Bischof Bode, Osnabrück, dass er zumindest die Email-Adresse seines Büros veröffentlicht. Das war das letzte Mal, dass ich von einem Bischof etwas erwratet habe.

 

"Wir bekennen, dass wir Jugendliche bei ihren Fragen und Suchen oft alleine lassen" hatte er bei seinem Aufsehen erregenden Mea Culpa am Palmsonntag 2000 erklärt. "In sexuellen Fragen haben wir als Kirche meist nur Verbote und Gebote ausgesprochen (...)" Bedrückend sei auch, (...) dass Minderheiten in der Kirche "oft wenig Verständnis und Unterstützung" fänden. "Auch bei uns gibt es verschlossene Türen, wird Neues und Unbequemes oft an den Rand gedrängt" (...) Freiheit und Menschenrechte seien zu spät "als ureigenste Impulse des Evangeliums" verstanden, viele Aufbrüche nicht "als Wirken des Geistes Gottes" erkannt worden, "als ob es die befreiende Botschaft von Ostern und Pfingsten nicht gegeben hätte".

Quelle: Mein Ausdruck, vermutlich von der Homepage des Bistums OS. Bereits zu Pfingsten war auf besagter Homepage von der bischöflichen Palmsonntags-Predigt nicht mehr die Rede.

 

Im Sommer 2000 schrieb ich an den designierten Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Dr. Gebhard Fürst:

"Diese 8-jährige Lücke in meiner religiösen Sozialisation konnte ich während den darauf folgenden 13 Jahren nicht mehr kompensieren, so sehr ich mich bemühte. Ich war sogar in Eichstätt, um meinen Sozialisations-Level zu erhöheh. Gebracht hat mir das nichts. Dafür war meine Glaubensfreude weg.

(...) Dann habe ich erfahren, wie sich die Kirche als Arbeitgeber verhält." (Sie verlangt mehr Berufserfahrung als die meisten weltlichen Institutionen.) "Als ich dann auch noch von einem Caritas-Mitarbeiter erfuhr, dass sich eine Option für die Armen nicht mit einer Mitarbeit bei dem Verein verträgt - weil man da in erster Linie für die Caritas arbeitet und erst in zweiter Linie für die Armen - wandte ich mich den Alt-Katholiken zu.

(...) Wenn ich bspw. einen Orden gefunden hätte, der mir die Seelsorge gegeben hätte, die ich damals brauchte, wäre ich später dort eingetreten. Denn nur von dort aus konnte ich hoffen, jene zu erreichen, denen es ähnlich geht. Statt dessen machte man mich zuletzt sogar darauf aufmerksam, daß man für mich Sozialabgaben würde zahlen müssen - offensichtlich Geldverschwendung für eine Nonne, die sich mit Distanzierten abgibt. Oder man sagte mir: "Treten sie erst einmal ein, dann wird Gott uns schon sagen, wo Sie hinkommen!" Nichts gegen Verfügbarkeit, aber wenn "Gott" derart offensichtlich mit dem Stellenplan identifiziert wird, frage ich mich, was so eine Institution denn anderes sei als ein Verschiebebahnhof für Arbeitskräfte.

(...) Ich würde mich mit meinen Ausgrenzungs-Erfahrungen zur Verfügung stellen, so wie ich das auch vor meinem Kirchenaustritt versucht habe."

 

Schlusssatz: "Ich würde, wie gesagt, meine Erfahrung zur Verfügung stellen. Ich habe meine Biographie in theo-, psycho- und soziologischer Hinsicht aufgearbeitet, würde also mehr beitragen können als bloß Gemeinplätze und Ressentiments."

 

Auf eine Antwort warte ich mehr oder weniger heute noch... :)

bearbeitet von Peach
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Natürlich haben es diejenigen leichter ihre Berufung zu erkennen, die in die Kirche wie selbstverständlich hineingewachsen sind. Aber das muss nicht unbedingt sein. Berufung hat nicht nur mit Spiritualität, sondern auch mit Persönlichkeit zu tun. Da hilft auch ein Blick darauf, welche Widerstände oft Heilige zu überwinden hatten. Wer kann sich vorstellen, dass etwa der Hl. Ingatius von der Inquisition ins Gefängnis geworfen wurde? Welche Widerstände hatte etwa Sr. Isa Vermehren zu überwinden, bevor bei den Schwestern vom Heiligsten Herzen Jesu eintrat? Das liest sich bei Wikipedia alles etwas zu glatt. Da ist sie Schauspielern, die nebenbei an ihrer Berufung festhält, dann in den Orden eintritt, von ihren Ordensoberen als Talent entdeckt und gefördert wird. Tatsächlich wurde sie lange abgewiesen, bevor sie Ordensfrau werden konnte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Natürlich haben es diejenigen leichter ihre Berufung zu erkennen, die in die Kirche wie selbstverständlich hineingewachsen sind. Aber das muss nicht unbedingt sein. Berufung hat nicht nur mit Spiritualität, sondern auch mit Persönlichkeit zu tun. Da hilft auch ein Blick darauf, welche Widerstände oft Heilige zu überwinden hatten. Wer kann sich vorstellen, dass etwa der Hl. Ingatius von der Inquisition ins Gefängnis geworfen wurde? Welche Widerstände hatte etwa Sr. Isa Vermehren zu überwinden, bevor bei den Schwestern vom Heiligsten Herzen Jesu eintrat? Das liest sich bei Wikipedia alles etwas zu glatt. Da ist sie Schauspielern, die nebenbei an ihrer Berufung festhält, dann in den Orden eintritt, von ihren Ordensoberen als Talent entdeckt und gefördert wird. Tatsächlich wurde sie lange abgewiesen, bevor sie Ordensfrau werden konnte.

 

 

So viel zum Thema "Orden" - wobei man mich ja nicht durchwegs abgewiesen hat; Ich hatte bloß keinen Bock, während meiner gesamten Kandidatur und Novizenzeit zu knobeln, welcher Posten am Tag meiner Profess wohl gerade am dringendsten nach einer Neubesetzung schreien wird.

 

Ich meine: Ich bin weder Religions- noch Sozialpädagogin und kann daher nicht den Anspruch erheben, an vorderster Front mit Distanzierten zu arbeiten. Aber mein Anspruch war, in einem Konvent zu landen, in dem diese Leute ein Thema sind.

 

 

So viel zum Thema "Orden". Mein Problem bezüglich des Jahres der Berufung ist aber eigentlich, dass Gemeinden etc. auch nicht beweglicher sind.

Die Threadüberschrift "Dein Weg bewegt" liest sich im Zusammenhang mit der verlinkten Seite wie "Dein Weg bewegt den Einzelnen". Die Strukturen, auf die die bewegten Einzelnen stoßen, bleiben bei der Freiburger Aktion ausgeblendet.

 

Es half mir gestern auch nichts, das Kapitel über die pastoralen Leitlinien zu lesen, denn darin steht mehr oder weniger nur, dass man in Zusammenarbeit mit kirchlich Aktiven welche entwickelt hat und diese nun testet. Da ist kein "Fleisch" drin für jemanden, der wissen möchte, ob den Leuten in Freiburg bei diesem konkreten Thema mehr eingefallen ist als halt darum zu beten, dass Gott die Leute auf ihre Charismen aufmerksam machen möge.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Natürlich haben es diejenigen leichter ihre Berufung zu erkennen, die in die Kirche wie selbstverständlich hineingewachsen sind. Aber das muss nicht unbedingt sein. Berufung hat nicht nur mit Spiritualität, sondern auch mit Persönlichkeit zu tun. Da hilft auch ein Blick darauf, welche Widerstände oft Heilige zu überwinden hatten. Wer kann sich vorstellen, dass etwa der Hl. Ingatius von der Inquisition ins Gefängnis geworfen wurde? Welche Widerstände hatte etwa Sr. Isa Vermehren zu überwinden, bevor bei den Schwestern vom Heiligsten Herzen Jesu eintrat? Das liest sich bei Wikipedia alles etwas zu glatt. Da ist sie Schauspielern, die nebenbei an ihrer Berufung festhält, dann in den Orden eintritt, von ihren Ordensoberen als Talent entdeckt und gefördert wird. Tatsächlich wurde sie lange abgewiesen, bevor sie Ordensfrau werden konnte.

 

 

So viel zum Thema "Orden" - wobei man mich ja nicht durchwegs abgewiesen hat; Ich hatte bloß keinen Bock, während meiner gesamten Kandidatur und Novizenzeit zu knobeln, welcher Posten am Tag meiner Profess wohl gerade am dringendsten nach einer Neubesetzung schreien wird.

 

Daraus wird doch deutlich, dass bei aller notwendigen Vorinformation Postulat und Noviziat immer noch Zeiten der reiflichen Überlegung sind. Das Risiko auf der Suche nach der eigenen Berufung ist also relativ gering.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So viel zum Thema "Orden" - wobei man mich ja nicht durchwegs abgewiesen hat; Ich hatte bloß keinen Bock, während meiner gesamten Kandidatur und Novizenzeit zu knobeln, welcher Posten am Tag meiner Profess wohl gerade am dringendsten nach einer Neubesetzung schreien wird.

 

Daraus wird doch deutlich, dass bei aller notwendigen Vorinformation Postulat und Noviziat immer noch Zeiten der reiflichen Überlegung sind. Das Risiko auf der Suche nach der eigenen Berufung ist also relativ gering.

 

Zu zittern, ob ich mein Dasein vielleicht als Altenheim-Verwalterin oder Seminar-Köchin sternweit weg von jedem Bezug zu meiner Biographie fristen werde, ist aber nicht der Sinn von Postulat/Kandidatur und Noviziat. Zumal man mit seiner Bereitschaft zu solchen Einsätzen implizit auch seine Zustimmung zum "Weiter-So!" im Mutterhaus erklärt und die Saturiertheit an der Spitze / das zielgruppenferne "Bildungsprogramm" mitfinanziert. :huh:

bearbeitet von Peach
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So viel zum Thema "Orden" - wobei man mich ja nicht durchwegs abgewiesen hat; Ich hatte bloß keinen Bock, während meiner gesamten Kandidatur und Novizenzeit zu knobeln, welcher Posten am Tag meiner Profess wohl gerade am dringendsten nach einer Neubesetzung schreien wird.

 

Daraus wird doch deutlich, dass bei aller notwendigen Vorinformation Postulat und Noviziat immer noch Zeiten der reiflichen Überlegung sind. Das Risiko auf der Suche nach der eigenen Berufung ist also relativ gering.

 

Zu zittern, ob ich mein Dasein vielleicht als Altenheim-Verwalterin oder Seminar-Köchin sternweit weg von jedem Bezug zu meiner Biographie fristen werde, ist aber nicht der Sinn von Postulat/Kandidatur und Noviziat. Zumal man mit seiner Bereitschaft zu solchen Einsätzen implizit auch seine Zustimmung zum "Weiter-So!" im Mutterhaus erklärt und die Saturiertheit an der Spitze / das zielgruppenferne "Bildungsprogramm" mitfinanziert. :huh:

 

Vielleicht hast du zuviel gezittert und warst zu wenig offen, nach oben vor allem.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vielleicht hast du zuviel gezittert und warst zu wenig offen, nach oben vor allem.

 

Es gibt auch die Möglichkeit, der Interessentin etwa vorab zu sagen: "Wir brauchen eine Gästeschwester." Hab ich erlebt! Gästeschwestern arbeiten zwar an 7 Tagen/Woche, aber wenn die Spiritualität stimmt... :lol: ( :huh: ; nicht dass ich mit missionarischem Eifer aufgetreten wäre; den hatte ich damals noch gar nicht; doch die Art, wie man den Leitspruch lebte, erschien mir wenig "ansteckend").

 

Je älter ich wurde, desto mehr bin ich mit dem Grundproblem an die Konvente herangetreten, dass ich mir nicht vorstellen konnte (kann), wie man in Gemeinden Suchende integrieren soll.

Irgendwann in den letzten Jahren tönte dann zwar der Bischof von Erfurt, J. Wanke "Auftreten statt austreten". Doch wie er sich das praktisch vorgestellt hat, weiß ich heute noch nicht.

 

Ich sage mir (heute): Wenn ich so etwas wie ein Charisma habe, dann besteht es darin, die Insider auf die Situation der Randständigen aufmerksam zu machen. Wo man mir dies verwehrt, fühle ich mich amputiert.

bearbeitet von Peach
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich sage mir: Wenn ich so etwas wie ein Charisma habe, dann besteht es darin, die Insider auf die Situation der Randständigen aufmerksam zu machen. Wo man mir dies verwehrt, fühle ich mich amputiert.

 

Ich freue mich mit dir, wenn du deine Berufung gefunden hast.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

tja und schon solltest du erkennen, dass diese Geschichten um unseren jetzigen Papst hübsche fromme DEutung im Nachhinein sind, die aber rein gar nichts darüber aussagen, ob es ihm quasi schon als Kind in die Wiege gelegt war, Priester zu werden.

 

Der Papst ist Priester geworden, weil er in der Liturgie den Himmel offen sah und theologisch mit mittelalterlich-franziskanischem Denken in Berührung gekommen ist, das eben bis heute durch seine intellektuelle Mystik fasziniert.

 

sorry, dann müsste ich auch Prieter werden..... :huh:

 

Was braucht man also noch?

 

 

das richtige Geschlecht

 

:lol:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So viel zum Thema "Orden" - wobei man mich ja nicht durchwegs abgewiesen hat; Ich hatte bloß keinen Bock, während meiner gesamten Kandidatur und Novizenzeit zu knobeln, welcher Posten am Tag meiner Profess wohl gerade am dringendsten nach einer Neubesetzung schreien wird.

 

Ich meine: Ich bin weder Religions- noch Sozialpädagogin und kann daher nicht den Anspruch erheben, an vorderster Front mit Distanzierten zu arbeiten. Aber mein Anspruch war, in einem Konvent zu landen, in dem diese Leute ein Thema sind.

 

 

So viel zum Thema "Orden". Mein Problem bezüglich des Jahres der Berufung ist aber eigentlich, dass Gemeinden etc. auch nicht beweglicher sind.

Die Threadüberschrift "Dein Weg bewegt" liest sich im Zusammenhang mit der verlinkten Seite wie "Dein Weg bewegt den Einzelnen". Die Strukturen, auf die die bewegten Einzelnen stoßen, bleiben bei der Freiburger Aktion ausgeblendet.

 

 

Zu zittern, ob ich mein Dasein vielleicht als Altenheim-Verwalterin oder Seminar-Köchin sternweit weg von jedem Bezug zu meiner Biographie fristen werde, ist aber nicht der Sinn von Postulat/Kandidatur und Noviziat. Zumal man mit seiner Bereitschaft zu solchen Einsätzen implizit auch seine Zustimmung zum "Weiter-So!" im Mutterhaus erklärt und die Saturiertheit an der Spitze / das zielgruppenferne "Bildungsprogramm" mitfinanziert. ;)

 

 

Es gibt auch die Möglichkeit, der Interessentin etwa vorab zu sagen: "Wir brauchen eine Gästeschwester." Hab ich erlebt! Gästeschwestern arbeiten zwar an 7 Tagen/Woche, aber wenn die Spiritualität stimmt... :lol: ( :huh: ; nicht dass ich mit missionarischem Eifer aufgetreten wäre; den hatte ich damals noch gar nicht; doch die Art, wie man den Leitspruch lebte, erschien mir wenig "ansteckend").

 

Je älter ich wurde, desto mehr bin ich mit dem Grundproblem an die Konvente herangetreten, dass ich mir nicht vorstellen konnte (kann), wie man in Gemeinden Suchende integrieren soll.

Irgendwann in den letzten Jahren tönte dann zwar der Bischof von Erfurt, J. Wanke "Auftreten statt austreten". Doch wie er sich das praktisch vorgestellt hat, weiß ich heute noch nicht.

 

Ich sage mir (heute): Wenn ich so etwas wie ein Charisma habe, dann besteht es darin, die Insider auf die Situation der Randständigen aufmerksam zu machen. Wo man mir dies verwehrt, fühle ich mich amputiert.

Liebe Peach,

 

mir scheint, Du hast Deine Berufung gefunden, aber nicht den geeigneten Ort, diese Berufung zu leben.

 

Wie gehst Du mit dieser Situation um?

Welche Möglichkeiten gibt es in einer solchen Situation?

 

Liebe Grüße, Gabriele

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Gabriele,

 

zuletzt war ich im Freigeisterhaus, wollte bewirken, dass man den Distanzierten den Absprung erleichtert, indem man ihnen nicht die üblichen Totschlag-Argumente* entgegenschleudert. War aber nichts zu machen. :huh:

 

 

*

- Hinweise auf die Bibel ("Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.")

- Hinweise die immensen Zuschüsse zu Bischofsgehältern und Dienstleistungen kirchlicher Wohlfahrtsträger durch den Steuerzahler

- Hinweise auf Kreuzzüge und Inquisition

- Hinweise auf das Treiben der Fundis, z. B. in den USA, nach dem Motto "Wehe, wenn sie losgelassen!"

- Pathologisierung der Gläubigen

bearbeitet von Peach
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Haben wir Angst Priester zu werden?
Das kann man nicht verallgemeinern. Vieles kann eine Berufung "verschütten". Wenn ein Jugendlicher Pfarrer werden will oder ins Kloster gehen - und seine Freunde sagen: "Du spinnst, laß den Unsinn" - und die Medien und viele anderen Einflüsse beitragen, den Stand des Priesters zu demontieren - dann könnte auch das beitragen Berufungen zu verschütten.

Ich glaube nicht, daß eine Berufung durch solche Banalitäten "verschüttet" werden kann, und wenn, was für einen Priester hätte das denn gegeben?

 

Ich bin der Meinung daß 90% der Gründe, warum eine verspürte Berufung verschüttet wird, nicht ausserhalb, sondern innerhalb der Kirche zu suchen sind.

 

Sie werden allesamt immer wieder hier diskutiert, ich brauche daher nicht näher darauf eingehen.

 

Was du meinst, kann die Ursache dafür sein, daß eine Berufung gar nicht erst geweckt wird, und das ist traurig genug.

 

Wenn aber dann die Hälfte der (eh zuwenigen) Berufungen (jedenfalls in Westeuropa) durch hausgemachte Gründe auch noch verschüttet wird, dann ist das mehr als nur traurig.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn aber dann die Hälfte der (eh zuwenigen) Berufungen (jedenfalls in Westeuropa) durch hausgemachte Gründe auch noch verschüttet wird, dann ist das mehr als nur traurig.

Ich denke nicht, dass wir jetzt prozentual weniger Priesterberufungen als früher haben, aber da sowieso viel weniger Kinder da sind als früher, sind es absolut natürlich weniger. Ich meine im Gegenteil, dass wir prozentual sogar mehr Priester haben als früher!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich glaube nicht, daß eine Berufung durch solche Banalitäten "verschüttet" werden kann, und wenn, was für einen Priester hätte das denn gegeben?
Kleine Ursache- große Wirkung.Also ehrlich gesagt: Wenn sich ein Mensch wie Nietzsche so für Christus eingesetzt hätte wie er es gegen den Glauben tat- ich denke, dass viel Gutes von ihm hätte ausgehen können. ( Als Kind nannte man ihn den kleinen Pastor - er war zwar Sohn eines ev. Pastor - aber seine Gaben und Talente im Dienste Gottes hätten fruchtbar sein können -so aber wurde es eher furchtbar).

 

Ich bin der Meinung daß 90% der Gründe, warum eine verspürte Berufung verschüttet wird, nicht ausserhalb, sondern innerhalb der Kirche zu suchen sind.

 

Ja- manchen mißfällt der Modernismus so, dass sie zu den Lefebrianern abwandern oder sich anderweitig umsehen. :huh:

 

Sie werden allesamt immer wieder hier diskutiert, ich brauche daher nicht näher darauf eingehen.
Diskutiert werden sie- ob es wirklich stichhaltige Gründe sind bezweifle ich. Die Wurzel der Berufungskrisen- sofern man in der Relation überhaupt davon sprechen kann- ist m.e. in der Glaubenskrise zu sehen.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin der Meinung daß 90% der Gründe, warum eine verspürte Berufung verschüttet wird, nicht ausserhalb, sondern innerhalb der Kirche zu suchen sind.

 

Ja- manchen mißfällt der Modernismus so, dass sie zu den Lefebrianern abwandern oder sich anderweitig umsehen. :huh:

Wobei eine um ein Vielfaches höhere Zahl eher in die andere Richtung wandert.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich hatte mal ein schönes Berufungserlebnis im Kino.

 

Das war in einem Film über den hl. Franziskus.

 

Da kam so eine Stimme aus dem Off:

 

"Franziskus, wer kann dir mehr bieten, der Herr oder der Knecht?"

 

Wie einfach es sich Regisseure doch manchmal machen...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ich meine,

 

 

 

ein ziemlich sicheres Zeichen dafür, daß Gott mich berufen hat, ist,

 

 

 

 

 

wenn ich der Berufung davonlaufen will.

 

 

 

sicher - mit ganz überzeugenden "Argumenten", total "durchdacht", und so halt.

 

 

 

das ist für mich ein zeimlich sicheres Zeichen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Meinst Du mich?

 

Wahrscheinlich wirst Du mich für noch kleingläubiger halten, wenn ich Dir sage: Es war zuweilen auch eine gewisse Angst da, die Letzte zu sein, die trotz des erlebten Umgangs mit den Interessentinnen eintritt. :huh:

 

Das gehört zwar eigentlich in den anderen Thread, aber egal: Ich bin davon überzeugt, dass diejenigen, die sich einem Konvent nähern, nicht: weil sie vom Ordensleben überzeugt sind, sondern: weil sie davon überzeugt werden wollen, immer mehr werden.

 

Demgegenüber hatte ich oft den Eindruck, als würden die Damen davon ausgehen, dass jede Interessentin zumindest eine Tante oder Großcousine hat, die Nonne ist.

bearbeitet von Peach
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hey Pfirsich,

 

ich bin auch mit 21 Jahren zum Glauben zurückgekommen (hatte ich ihn vorher jemals?) und wollte über viele Jahre Ordensmensch werden (in meinem Fall Ordensmann) - ganz vollkommen "out" ist das auch noch nicht.

 

Aber erwartet habe ich von Bischöfen noch nie viel, irgendwie...

 

Dafür bin ich ja selbst viel zu lau...

 

Von Ordensleuten dagegen hatte ich viel erwartet, insbesondere, weil sie so ein Tamtam um "Evangelische Räte" machen, von denen sie häufig mindestens 2 lau bis gar nicht einhalten... Mittlerweile bin ich da toleranter, insbesondere weil ich eben selbst so lau bin. Ich habe mal einen coolen Typen aus Trinidad kennengelernt, der mit 2 anderen eine Art Säkulargemeinschaft gegründet hat, deren Evangelische Räte waren "Obedience, Chastity and Simplicity", nicht "Poverty" - weitaus ehrlicher.

 

Was mich am Ordensleben am meisten abhält, ist die 100%ige Absicherung (so wichtig das anderen erscheinen mag) und die riesen Aufgaben innerhalb der Kirche (rein pastoral), daß viele in dem Feld, was mich am meisten bewegt, nämlich die sog. "Nicht-Gläubigen", faktisch gar nicht präsent sein können. Ordensleben in Deutschland ist häufig Dienst für die Eh-schon-Katholischen. Auch wichtig, aber nicht so sehr meins.

 

Überzeugen können mich Ordensbrüder nicht. Letztendlich kann es nur der Herr. Im Moment lebe ich eine Art Standard-bürgerliches-Leben, nichts Spektakuläres. Wenn Gott trotz aller äußerlichen Erfolge das Gefühl weiter nährt, "daß das nicht alles ist" und wenn man dieses Gefühl verzweifelt bekämpft und es trotzdem da bleibt...

 

... dann würde ich ernsthaft nachdenklich werden.

 

Problematisch heutzutage finde ich, daß ein Postulat und Noviziat trotz aller Unsicherheit (Du kannst jederzeit gehen und gegangen werden) faktisch ein riesen Schritt ist - Aufgabe des Jobs, der Wohnung, irgendwo "Parken" der materiellen Güter etc.

 

In der Großfamilie von früher wurde man wieder eingefangen, aber heutzutage ist das Herausfinden, daß dies nicht die Berufung dort ist, weitaus schwerwiegender. Die Welt ist so schnellebig geworden, daß man ggf ganz raus aus dem Job ist, weil man nicht mehr rein kommt.

bearbeitet von rorro
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Von mir wollte mal ein Orden, dass ich einen Ordens-Eigungs-Test mache, und zwar nach einem von Jesuiten entwickelten Verfahren. Am Schluss geben 3 Nonnen eine Bewertung ab, und wenn eine davon negativ ausfällt, ist man durchgefallen.

 

Im Zweifelsfall gegen den Angeklagten - wo gibt´s das sonst noch?

 

Also: Wer soll unter diesen Umständen diese Kirche wie vom Schmoren im eigenen Saft abbringen (wollen)?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Problematisch heutzutage finde ich, daß ein Postulat und Noviziat trotz aller Unsicherheit (Du kannst jederzeit gehen und gegangen werden) faktisch ein riesen Schritt ist - Aufgabe des Jobs, der Wohnung, irgendwo "Parken" der materiellen Güter etc.

 

In der Großfamilie von früher wurde man wieder eingefangen, aber heutzutage ist das Herausfinden, daß dies nicht die Berufung dort ist, weitaus schwerwiegender. Die Welt ist so schnellebig geworden, daß man ggf ganz raus aus dem Job ist, weil man nicht mehr rein kommt.

Nicht nur der Eintritt in einen Orden ist mit Risiken verbunden. Selbst wenn jemand "nur" heiratet- wer hat eine Garantie, dass die Beziehung bleibt- und man nicht nach einigen Jahren vor einem Trümmerhaufen steht? Liebe und Hingabe gehören zu jeder Berufung- ob Ehe oder Orden. Ich denke dass die Liebe zu Gott und der Ruf so stark sein sollten, dass man den Sprung wagt. Wer nicht wagt gewinnt auch nicht.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...