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Finanzmisere und die Folgen


Nursianer

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Und es ist für mich ganz klar: Wenn ein Bistum kein Geld mehr für nebenamtliche Orgeldienste mehr zur Verfügung stellt (wie etwa in Aachen), muß die Gemeinde eben selber zahlen. Es dürfte wohl kaum ein Problem darstellen, daß bei einem Gottesdienstbesuch von vielleicht 100 Leuten jeder 20-30 Ct für den Organisten gibt - und schon sind 20-30 EUR zusammen, was für mich den absoluten Mindestsatz für eine Sonntagsmesse darstellt.

Angesichts der Finanzmisere der Kirche in Deutschland erwarte ich in den nächsten Jahren noch erbitterte Diskussionen darüber, wofür die Kollekten in Zukunft verwendet werden. Unser Verwaltungsrat hat da schon mal vorfühlen lassen.

 

(sorry für OT)

Nicht weiter schlimm, das OT. Ich habe einfach gesplittet. B)

Gabriele

bearbeitet von Gabriele
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Und es ist für mich ganz klar: Wenn ein Bistum kein Geld mehr für nebenamtliche Orgeldienste mehr zur Verfügung stellt (wie etwa in Aachen), muß die Gemeinde eben selber zahlen. Es dürfte wohl kaum ein Problem darstellen, daß bei einem Gottesdienstbesuch von vielleicht 100 Leuten jeder 20-30 Ct für den Organisten gibt - und schon sind 20-30 EUR zusammen, was für mich den absoluten Mindestsatz für eine Sonntagsmesse darstellt.

Angesichts der Finanzmisere der Kirche in Deutschland erwarte ich in den nächsten Jahren noch erbitterte Diskussionen darüber, wofür die Kollekten in Zukunft verwendet werden. Unser Verwaltungsrat hat da schon mal vorfühlen lassen. (sorry für OT)

 

 

Tja, und auch andere liebe Gewohnheiten sollten auf den Prüfstand: üppige Blumendekorationen (muß das sein?), übertrieben häufiges Kirche putzen, Heizung im Winter voll aufdrehen...

 

Im übrigen kann es meines Erachtens nicht sein, daß, während Kirchenmusiker kaum noch 100%-Stellen bekommen und sich die restlichen 20-30% an Gehalt durch Musikunterricht oder mies bezahlte Mucken dazuverdienen müssen, die Pfarrer nach wie vor das Gehalt eines verbeamteten Oberstudienrates kassieren.

 

Ich halte das für unredlich. Okay, auch deren Rente bzw. Pension wird in Zukunft sicher niedriger ausfallen als bisher - aber das hohe Gehalt eines Pfarrers ist auch wieder deutschlandtypisch - das gibt es sonst kaum so auf der Welt.

 

Und wenn überall gespart werden muß, z.B. in Aachen die Gemeindereferenten auf die Straße gesetzt werden, sollte auch ein Pfarrer seinen Gürtel deutlich enger schnallen müssen. Das gebietet einfach schon die Gerechtigkeit...Warum sollen Pfarrer nicht auf 10% ihres Gehaltes verzichten?

 

Viele Pfarrer, die ich kenne, wohnen in prächtigen Pfarrhäusern, umgeben sich mit Kunstschätzen und teurer Wohnungseinrichtung und können es sich ohne weiteres leisten, mehrmals die Woche essen zu gehen.

 

Da sollte ein Opfer doch sicher drin sein... B)

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Und es ist für mich ganz klar: Wenn ein Bistum kein Geld mehr für nebenamtliche Orgeldienste mehr zur Verfügung stellt (wie etwa in Aachen), muß die Gemeinde eben selber zahlen. Es dürfte wohl kaum ein Problem darstellen, daß bei einem Gottesdienstbesuch von vielleicht 100 Leuten jeder 20-30 Ct für den Organisten gibt - und schon sind 20-30 EUR zusammen, was für mich den absoluten Mindestsatz für eine Sonntagsmesse darstellt.

Angesichts der Finanzmisere der Kirche in Deutschland erwarte ich in den nächsten Jahren noch erbitterte Diskussionen darüber, wofür die Kollekten in Zukunft verwendet werden. Unser Verwaltungsrat hat da schon mal vorfühlen lassen. (sorry für OT)

Erzähl mal.

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Viele Pfarrer, die ich kenne, wohnen in prächtigen Pfarrhäusern, umgeben sich mit Kunstschätzen und teurer Wohnungseinrichtung und können es sich ohne weiteres leisten, mehrmals die Woche essen zu gehen.

Das gibts alles, aber es gibt auch Pfarrer, die fast ihr gesamtes Gehalt spenden und selbst schlecht dastehen, wenn eine größere Ausgabe ansteht.

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Tja, und auch andere liebe Gewohnheiten sollten auf den Prüfstand: üppige Blumendekorationen (muß das sein?), übertrieben häufiges Kirche putzen, Heizung im Winter voll aufdrehen...

 

Im übrigen kann es meines Erachtens nicht sein, daß, während Kirchenmusiker kaum noch 100%-Stellen bekommen und sich die restlichen 20-30% an Gehalt durch Musikunterricht oder mies bezahlte Mucken dazuverdienen müssen, die Pfarrer nach wie vor das Gehalt eines verbeamteten Oberstudienrates kassieren.

 

Ich halte das für unredlich. Okay, auch deren Rente bzw. Pension wird in Zukunft sicher niedriger ausfallen als bisher - aber das hohe Gehalt eines Pfarrers ist auch wieder deutschlandtypisch - das gibt es sonst kaum so auf der Welt.

 

Und wenn überall gespart werden muß, z.B. in Aachen die Gemeindereferenten auf die Straße gesetzt werden, sollte auch ein Pfarrer seinen Gürtel deutlich enger schnallen müssen. Das gebietet einfach schon die Gerechtigkeit...Warum sollen Pfarrer nicht auf 10% ihres Gehaltes verzichten?

 

Viele Pfarrer, die ich kenne, wohnen in prächtigen Pfarrhäusern, umgeben sich mit Kunstschätzen und teurer Wohnungseinrichtung und können es sich ohne weiteres leisten, mehrmals die Woche essen zu gehen.

 

Da sollte ein Opfer doch sicher drin sein... B)

 

Hier hast du sehr recht, ich möchte das aber gerne noch ergänzen. Bei den Dingen, die auf den Prüfstand gehören darf auch die Kirchenmusik keine heilige Kuh darstellen. Im Zentrum muss die Pastoral stehen und alle Aktivitäten und Kostenverursacher müssen sich an ihrem pastoralen Nutzen messen lassen. Natürlich hat da die Liturgie auch einen vorrangigen Platz, zu dem auch Kirchenmusik und Blumenschmuck gehören. Auch Priester und Pastoralreferenten haben heute oft keine volle Stelle mehr, sondern stückeln sich Gemeindestelle, Dekanatstätigkeiten, Reliunterricht und Firmenseelsorge irgendwie zu 70 oder 80 % einer vollen Stelle zusammen.

 

Es kommen finanziell eben harte Zeiten auf viele Gemeinden zu. Eine heilige Messe ist aber auch keine Vergnügungsveranstaltung, zu der man Eintritt verlangen kann.

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Schön, daß wir uns einig sind, daß wenn gespart werden muß, dann aber bitte auch in allen Bereichen. B)

 

 

Noch ein PS Zum Thema Priester und keine volle Stelle: Ich weiß ja nicht, in was für Bistümern Ihr lebt, aber bei uns gibt es so wenig Priester und Priesteramtsanwärter, daß JEDER, wirklich JEDER eine 100% -Pfarrstelle bekommt bzw. bekommen wird.

 

Deswegen ist der Beruf in punkto Finanzen nach wie vor in Deutschland recht attraktiv.

 

Bei Evangelens ist das genau umgekehrt - die haben noch keine Nachwuchssorgen bei den Pfarrern und Pfarrerinnen, dafür aber immer mehr Kirchenschließungen und wegfallende Stellen. Bei denen müssen sich die Pfarrer mittlerweile ganz oft die Stelle teilen - bei Katholens habe ich so etwas noch nie gehört!

 

Im Gegenteil, die werben doch nach wie vor um Nachwuchs, der aber nicht mehr kommen mag...

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Angesichts der Finanzmisere der Kirche in Deutschland erwarte ich in den nächsten Jahren noch erbitterte Diskussionen darüber, wofür die Kollekten in Zukunft verwendet werden. Unser Verwaltungsrat hat da schon mal vorfühlen lassen. (sorry für OT)

Erzähl mal.

 

Na, was wird damit schon gemeint sein? Unseren Anteil am Kindergarten können wir schon jetzt nur durch Sonderkollekten "erwirtschaften". Bezüglich der Sparbeschlüsse befinden wir uns im Schwebezustand, mal sehen, was da noch aus Limburg kommt. Da hat der VerwRat schon angemerkt, dass vielleicht einiges, was bisher gespendet wurde, in Zukunft der Kirche selbst zukommen muss. Das ist sehr schwierig, weil wir ja hier über Luxusprobleme reden. Trotz allen Sparens bleiben wir ja weitaus reicher als die Gemeinden, die wir unterstützen. Nur: Man sieht es ja hier am Thread: Gewisse Mittel kann man einfach nicht mir nichts dir nichts zusammenstreichen. Wir sind zwar vergleichsweise reich, aber unsere benötigten Finanzmittel sind eben auch entsprechend.

 

Deswegen ist der Beruf in punkto Finanzen nach wie vor in Deutschland recht attraktiv.

Und genau aus diesem Grund möge der Heilige Geist verhindern, dass irgendetwas an den "Einstiegsvoraussetzungen" geändert werde.

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