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Das christliche Vaterbild


overkott

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Anders als Jesus hatte der hl. Franziskus echte Probleme mit seinem Vater. Das Ausziehen von Franziskus aus dem Elternhaus hatte etwas peinliches. Was lies ihn zwischen dem Vater im Himmel und dem Vater zu Hause so stark unterscheiden? Was machte für ihn das christliche Vaterbild zur Alternative? Was können Eltern daraus lernen?

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Anders als Jesus hatte der hl. Franziskus echte Probleme mit seinem Vater. Das Ausziehen von Franziskus aus dem Elternhaus hatte etwas peinliches. Was lies ihn zwischen dem Vater im Himmel und dem Vater zu Hause so stark unterscheiden? Was machte für ihn das christliche Vaterbild zur Alternative? Was können Eltern daraus lernen?

Ich halte dieses Ausziehen auf dem Marktplatz und den Überwurf des Mantels der Kirche für überhöhende Legendenbildung und ein moralisierendes Bild. Fakt ist, daß Franz von Assisi der Stolz und die Freude seines Vaters war - auch als er als Bettelmönch durch die Lande zog. Er wollte auch den Sohn an seinem Sterbebett sehen.

 

Auffallend finde ich, daß große Reformer des Glaubens oft als Kinder von ihren Eltern sehr geliebt wurden und die Eltern sehr stolz auf sie waren. Marin Luther ist ein weiteres Beispiel dafür.

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Anders als Jesus hatte der hl. Franziskus echte Probleme mit seinem Vater. Das Ausziehen von Franziskus aus dem Elternhaus hatte etwas peinliches. Was lies ihn zwischen dem Vater im Himmel und dem Vater zu Hause so stark unterscheiden? Was machte für ihn das christliche Vaterbild zur Alternative? Was können Eltern daraus lernen?

Ich halte dieses Ausziehen auf dem Marktplatz und den Überwurf des Mantels der Kirche für überhöhende Legendenbildung und ein moralisierendes Bild.

Ich glaube, dass es stimmt. Denn eine solche Peinlichkeit ist nur für den hl. Franziskus überliefert.

 

Von Jesus etwa werden keine nachhaltigen Probleme mit dem Vater berichtet. Im Gegenteil wissen wir, dass der hl. Josef seine Rolle als Stiefvater vorbildlich ausgefüllt hat. Jesus genoss das Vertrauen seiner Eltern. Schließlich pilgerten sie jedes Jahr nach Jerusalem. Und von daher machte sich St. Josef mit Maria auch keine Sorgen, als sie Jesus nicht fanden, sondern reisten erst einmal einen vollen Tag weiter. Anschließend suchten sie nach dem Jungen drei ganze geschlagene Tag lang. Und wo fanden sie ihn? Im Tempel. Sicher war die Irritation groß, als sich herausstellte, dass sich der heranwachsende Jesus vom Vater im Himmel mehr angezogen fühlte als von seinem Vater zu Hause. Dieser Vater-Sohn-Konflikt markiert den Wendepunkt von der Kindheit Jesu zur Religionsmündigkeit, vom schlichten Kinderglauben zur intellektuellen Auseinandersetzung durch Zuhören, Fragen und Antworten. Doch dieser Konflikt führte bei Jesus nicht zum Bruch mit Josef. Er kehrte mit den Eltern nach Hause zurück, war ihnen gehorsam und fand Gefallen bei Gott und den Menschen. Allerdings hören wir nach dieser Episode auch nichts mehr vom hl. Josef. Jesus verlor seinen Vater wohl als Jugendlicher.

 

Von daher sehe ich das Vaterbild von Jesus eher durch Verlust gekennzeichnet, während es beim hl. Franziskus eher durch einen Bruch gekennzeichnet ist.

 

Mir persönlich scheint für Eltern, dieses großzügige und vertrauensvolle Verhältnis des hl. Josef zu Jesus vorbildlich zu sein. Das Vaterbild Jesu war stark geprägt durch Wille, Sorge und Vergebung.

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Long John Silver
Anders als Jesus hatte der hl. Franziskus echte Probleme mit seinem Vater. Das Ausziehen von Franziskus aus dem Elternhaus hatte etwas peinliches. Was lies ihn zwischen dem Vater im Himmel und dem Vater zu Hause so stark unterscheiden? Was machte für ihn das christliche Vaterbild zur Alternative? Was können Eltern daraus lernen?

 

Wie kommst du darauf, dass Jesus keine Probleme mit seinem Vater hatte? Und wen meinst du speziell mit Vater, was Jesus betrifft - Josef oder Gott? Ich denke, er hatte vor allem mit letzterem heftige Konflikte auszufechten. Und was Josef angeht - nun, dass in der Bibel nichts weiter drüber steht, heißt noch lange nicht, dass Josef vor Demut erstickt ist vor seinem ungehorsamen Sohn. Vielleicht hat er ihm einfach ein paar gelangt, als er den zwölfjärhigen Ausreißer im Tempel ausgegriffen hat? Und ein kleiner traditionell erzogener zwölfjähriger Jude wird wohl kaum auf die Idee kommen, in dem Alter mit seinem Vater zu brechen. Außerdem war Jesus sich in diesem Alter noch gar nicht bewußt, welche eine Rolle Gott ihm auf dieser Erde zugedacht hatte. Das ist so eine Art Versülzung von Jesus Kindheit und Jugend, die durch nichts begründet ist und im übrigen auch unnötig.

 

Wir wissen nicht, was Josef davon gehalten, dass sein Sohn mit ungefähr 30 Jahren begann, als Wanderprediger aufzutreten. Möglicherweise war Josef bereits davor gestorben. Zumindest doch scheint sich die Verwandschaft in Jesus' Heimat beträchtliche Gedanken gemacht zu haben über Jesus Entwicklung.

 

Silver

bearbeitet von Long John Silver
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Anders als Jesus hatte der hl. Franziskus echte Probleme mit seinem Vater. Das Ausziehen von Franziskus aus dem Elternhaus hatte etwas peinliches. Was lies ihn zwischen dem Vater im Himmel und dem Vater zu Hause so stark unterscheiden? Was machte für ihn das christliche Vaterbild zur Alternative? Was können Eltern daraus lernen?

Wie kommst du darauf, dass Jesus keine Probleme mit seinem Vater hatte? Und wen meinst du speziell mit Vater, was Jesus betrifft - Josef oder Gott? Ich denke, er hatte vor allem mit letzterem heftige Konflikte auszufechten. Und was Josef angeht - nun, dass in der Bibel nichts weiter drüber steht, heißt noch lange nicht, dass Josef vor Demut erstickt ist vor seinem ungehorsamen Sohn. Vielleicht hat er ihm einfach ein paar gelangt, als er den zwölfjärhigen Ausreißer im Tempel ausgegriffen hat? Und ein kleiner traditionell erzogener zwölfjähriger Jude wird wohl kaum auf die Idee kommen, in dem Alter mit seinem Vater zu brechen. Außerdem war Jesus sich in diesem Alter noch gar nicht bewußt, welche eine Rolle Gott ihm auf dieser Erde zugedacht hatte. Das ist so eine Art Versülzung von Jesus Kindheit und Jugend, die durch nichts begründet ist und im übrigen auch unnötig.

 

Wir wissen nicht, was Josef davon gehalten, dass sein Sohn mit ungefähr 30 Jahren begann, als Wanderprediger aufzutreten. Möglicherweise war Josef bereits davor gestorben. Zumindest doch scheint sich die Verwandschaft in Jesus' Heimat beträchtliche Gedanken gemacht zu haben über Jesus Entwicklung.

Christus hat uns das Vaterunser anvertraut. Darin ist eigentlich alles enthalten. Auch das Deinwillegeschehe im Garten Gethsemane. Dieses Vertrauen zum Vater war für ihn nicht immer leicht. Christus war ja auch nur ein Mensch.

 

Es wurde schon als kleines Sakrileg empfunden, als sich 1926 der Künstler Max Ernst Gedanken machte und das Thema variierte: "Wen Gott liebt, den züchtigt er."

2003_36.jpg

Es war sogar die Gottesmutter. Und sie hat so zugelangt, dass dem Christkind sogar der Heiligenschein heruntergefallen ist. Heute würde dieses Bild wohl eher von säkularer Seite für bedenklich gehalten als schlechtes erzieherisches Vorbild. Wie die Zeiten sich ändern.

 

Warum sollte also nicht auch der hl. Josef streng gewesen sein? Aber es ist uns nicht überliefert und widerspricht eigentlich der Schrift. Was den hl. Josef anbelangt, hat er ja die Jungfrau Maria trotz des Christkindes zur Frau genommen und ist mit ihr geflohen. Insgesamt war er gläubig, liebevoll und geduldig. Das hat das Vaterbild Jesu offenbar mitgeprägt.

bearbeitet von overkott
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Die "vaterlose Gesellschaft" - interessante Darlegungen von Manfred Lütz unter "Der blockierte Riese" 6/2004:

 

http://www.vision2000.at/

 

In unserer Gesellschaft sind bekennende Katholiken inzwischen eine kleine Minderheit. Aber in der öffentlichen Aufmerksamkeit ist das oben erwähnte negative Klischee überproportional präsent. Da stellt sich die Frage: Woran kann das liegen? Im Zusammenhang mit der Beantwortung dieser Frage fiel mir das Buch Auf dem Weg zur vaterlosen Gesellschaft in die Hand. Darin beschreibt Alexander Mitscherlich, daß in der Massengesellschaft die Väterlichkeit in die Krise geraten ist.

bearbeitet von Mariamante
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Außerdem war Jesus sich in diesem Alter noch gar nicht bewußt, welche eine Rolle Gott ihm auf dieser Erde zugedacht hatte.

 

Das ist eine falsche Behauptung. Jesus sagt eindeutig: "Wusstet ihr nicht dass ich im Haus meines Vaters sein muss?" Doch sie verstanden nicht was er damit meinte!

Also wie kommst du zu der obigen Annahme?

 

Josef oder Gott? Ich denke, er hatte vor allem mit letzterem heftige Konflikte auszufechten.

 

Auch das ist eine falsche Behauptung. Jesus sagt selbst:

Ich und der Vater sind eins!

Keiner kommt zum Vater ausser durch mich!

Ich bin gekommen den Willen meines Vaters zu erfüllen.

Vater nicht mein, sondern dein Wille geschehe!

Vater in deine Hände empfehle ich meinen Geist!

 

Wo erkennst du da einen heftigen Konflikt? Oder interpretierst du nur etwas nach deinem eigenen Gutdünken? Dann solltest du es dem anderen nicht vorhalten. Wer im Glashaus sitzt......!

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Stanley, ich kenne dich noch gar nicht richtig - soviele Ausrufezeichen und soviel schwarze Farbe - das macht mich stutzig.

 

Wie kommst du zu deinem Nickname?

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Anders als Jesus hatte der hl. Franziskus echte Probleme mit seinem Vater. Das Ausziehen von Franziskus aus dem Elternhaus hatte etwas peinliches. Was lies ihn zwischen dem Vater im Himmel und dem Vater zu Hause so stark unterscheiden? Was machte für ihn das christliche Vaterbild zur Alternative? Was können Eltern daraus lernen?

Ich halte dieses Ausziehen auf dem Marktplatz und den Überwurf des Mantels der Kirche für überhöhende Legendenbildung und ein moralisierendes Bild. Fakt ist, daß Franz von Assisi der Stolz und die Freude seines Vaters war - auch als er als Bettelmönch durch die Lande zog. Er wollte auch den Sohn an seinem Sterbebett sehen.

 

Auffallend finde ich, daß große Reformer des Glaubens oft als Kinder von ihren Eltern sehr geliebt wurden und die Eltern sehr stolz auf sie waren. Marin Luther ist ein weiteres Beispiel dafür.

 

 

Na Platona, da bist Du aber falsch orientiert. Das geben die Quellen in keinster Weise her. Die besten Zeugen, die z.B. die Dreigefährtenlegende geschrieben haben, sind an der Ereignissen sehr nahe dran, dürften zu den ersten Gefährten des hl. Franz gehört haben und habe als Nachbarn in Assisi alles genau mitgekriegt.

 

Die Distanz zu seiner Familie, und der absolute und direkte Bezug auf Gott zeigt sich auch in den persönlichen Schriften von Franz. Und wie das so üblich ist, hat er uns auch diese Seite seines Charismas hinterlassen. Ich kenne persönlich vier oder fünf Mitglieder des 3. Ordens (also der Laiengemeinschft!) deren Eltern aufgrund dieses Eintritts den Komntakt abgebrochen haben. Es ist halt schon eine Enttäuschung, wenn Kinder, denen man Erfolg, Wohlstand, wichtige Freunde usw. gewünscht hat, sich für ein so ganz anderes Wertesystem entscheiden.

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Anders als Jesus hatte der hl. Franziskus echte Probleme mit seinem Vater. Das Ausziehen von Franziskus aus dem Elternhaus hatte etwas peinliches. Was lies ihn zwischen dem Vater im Himmel und dem Vater zu Hause so stark unterscheiden? Was machte für ihn das christliche Vaterbild zur Alternative? Was können Eltern daraus lernen?

Ich halte dieses Ausziehen auf dem Marktplatz und den Überwurf des Mantels der Kirche für überhöhende Legendenbildung und ein moralisierendes Bild. Fakt ist, daß Franz von Assisi der Stolz und die Freude seines Vaters war - auch als er als Bettelmönch durch die Lande zog. Er wollte auch den Sohn an seinem Sterbebett sehen.

 

Auffallend finde ich, daß große Reformer des Glaubens oft als Kinder von ihren Eltern sehr geliebt wurden und die Eltern sehr stolz auf sie waren. Marin Luther ist ein weiteres Beispiel dafür.

Na Platona, da bist Du aber falsch orientiert. Das geben die Quellen in keinster Weise her. Die besten Zeugen, die z.B. die Dreigefährtenlegende geschrieben haben, sind an der Ereignissen sehr nahe dran, dürften zu den ersten Gefährten des hl. Franz gehört haben und habe als Nachbarn in Assisi alles genau mitgekriegt.

 

Die Distanz zu seiner Familie, und der absolute und direkte Bezug auf Gott zeigt sich auch in den persönlichen Schriften von Franz. Und wie das so üblich ist, hat er uns auch diese Seite seines Charismas hinterlassen. Ich kenne persönlich vier oder fünf Mitglieder des 3. Ordens (also der Laiengemeinschft!) deren Eltern aufgrund dieses Eintritts den Komntakt abgebrochen haben. Es ist halt schon eine Enttäuschung, wenn Kinder, denen man Erfolg, Wohlstand, wichtige Freunde usw. gewünscht hat, sich für ein so ganz anderes Wertesystem entscheiden.

Manche sind aber auch richtig stolz drauf.

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Ich und der Vater sind eins!
Das ist dem hl. Franziskus nicht entgangen.
Entsprechend hat er gehandelt.
Hier mal eine Kurz-Bio.

Oder auch für alle die sich an die Quelle trauen.

 

Ich meinte aber vor allem seine Betrachtung zum Vaterunser.

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