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Kain, Hiob und Gottes Gerechtigkeit


rembetiko

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Dieses Thema wurde nicht von rembetiko eröffnet, sondern von mir aus "Leiden" gesplittet.

Gabriele

 

Allerdings wurde Kains Opfer nicht angenommen, weil in Kain Neid und Bosheit waren. Nicht der der das Böse aufdeckt ist schlecht, sondern der das Böse nicht meidet. Wut darüber zu haben, dass das Böse aufgedeckt wird ist falsch. Das Aufdecken falscher Absichten soll vielmehr helfen sich zu bessern.

 

Hm, kann ich jetzt nicht so sehen. Von den falschen Absichten Kains steht kein Wort da. Das wird Kain oft unterstellt, weil viele eben - wie du ja auch - den Zusammenhang haben möchten: Sünde --> Leid.

 

Ich stelle gar nicht in Abrede, dass es das gibt.

 

Aber ich lege auch Wert darauf, dass ein unerwartetes, unerklärliches Leid auch Quelle der Sünde sein kann. Und damit ist die These: "Bekämpft erst mal eure Sünden, dann ist das Leid an der Wurzel bekämpft!", einfach hinfällig, so schön sie auch wäre... Sie ist zu einfach.

bearbeitet von Gabriele
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Hm, kann ich jetzt nicht so sehen. Von den falschen Absichten Kains steht kein Wort da. Das wird Kain oft unterstellt, weil viele eben - wie du ja auch - den Zusammenhang haben möchten: Sünde --> Leid.
Ich habe die Stelle nachgeschlagen. Du hast recht. Ausdrücklich steht es nicht da, warum Kains Opfer nicht angenommen wurde. Aber auf Grund der nachfolgenden Reaktionen ist anzunehmen, dass das Opfer Kains aus einem unreinen Herzen kam und deswegen bei Gott nicht ankam.

 

 

Aber ich lege auch Wert darauf, dass ein unerwartetes, unerklärliches Leid auch Quelle der Sünde sein kann. Und damit ist die These: "Bekämpft erst mal eure Sünden, dann ist das Leid an der Wurzel bekämpft!", einfach hinfällig, so schön sie auch wäre... Sie ist zu einfach.
Dass Leid (z.B. Krankheiten über die man zu fluchen und sich aufzulehnen beginnt und andere quält) auch Anlaß zur Sünde sein kann- ja. Da jedoch die Sünde wiederum neues Leid hervorbringt ist es notwendig, die Sünde zu meiden um auch Leid zu meiden selbst wenn der Zusammenhang zwischen Sünde und Leid nicht immer offensichtlich ist.
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Ich habe die Stelle nachgeschlagen. Du hast recht. Ausdrücklich steht es nicht da, warum Kains Opfer nicht angenommen wurde. Aber auf Grund der nachfolgenden Reaktionen ist anzunehmen, dass das Opfer Kains aus einem unreinen Herzen kam und deswegen bei Gott nicht ankam.

 

Das ist überhaupt nicht anzunehmen. Das ist einfach eine Interpretation, dazu solltest du auch stehen. Du solltest wenigstens sagen: "Ich nehme das an." Dann ist diese Interpretation mit deiner Person verknüpft, und keine unpersönliche "Tatsache".

 

Ich nehme dagegen wirklich an, dass diese Ablehnung auf Kain traf wie der Blitz aus heiterem Himmel.

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Das ist überhaupt nicht anzunehmen. Das ist einfach eine Interpretation, dazu solltest du auch stehen. Du solltest wenigstens sagen: "Ich nehme das an." Dann ist diese Interpretation mit deiner Person verknüpft, und keine unpersönliche "Tatsache".

 

Ich nehme dagegen wirklich an, dass diese Ablehnung auf Kain traf wie der Blitz aus heiterem Himmel.

Gut- ich nehme das aus dem Grund an, weil ich nicht glaube, dass Gott jemand Unrecht tut. Ich glaube an einen barmherzigen und gerechten Gott. Und wenn Kain seinen Bruder Abel erschlug, so hat das m.E. eine längere Vorgeschichte. Da muss in Kain schon vorher manches ziemlich schief gelaufen sein.
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hallo Peter

 

Hm, kann ich jetzt nicht so sehen. Von den falschen Absichten Kains steht kein Wort da. Das wird Kain oft unterstellt, weil viele eben - wie du ja auch - den Zusammenhang haben möchten: Sünde --> Leid.

Ich habe die Stelle nachgeschlagen. Du hast recht. Ausdrücklich steht es nicht da, warum Kains Opfer nicht angenommen wurde. Aber auf Grund der nachfolgenden Reaktionen ist anzunehmen, dass das Opfer Kains aus einem unreinen Herzen kam und deswegen bei Gott nicht ankam.

 

wieso soll aus den nachfolgenden Reaktionen angenommen werden können, dass ds Opfer Kains aus einem unreinen HErzen kam?

 

 

Zusammenhang zwischen Sünde und Leid

 

na ja...ich denke, dass es schon einen Zusammenhang zwischen Sünde und Leid gibt. Dieser Zusammenhang ist aber meiner Meinung nach kein direkter. Es ist also nicht so, dass jemand deshalb leidet, weil er sündig geworden ist. Dem widerspricht ja schon das Buch Hiob.

Aber es gibt Leiden auf der Welt, weil unsere WElt aus der Ordnung Gottes gefallen, also sündig ist. Würden alle und alles in der Ordnung Gottes stehen, dann nämlich würde ein jeder dazu beitragen, dass es kein Leid mehr auf dieser WElt gibt

 

alles Liebe

 

Angelika

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Das ist überhaupt nicht anzunehmen. Das ist einfach eine Interpretation, dazu solltest du auch stehen. Du solltest wenigstens sagen: "Ich nehme das an." Dann ist diese Interpretation mit deiner Person verknüpft, und keine unpersönliche "Tatsache".

 

Ich nehme dagegen wirklich an, dass diese Ablehnung auf Kain traf wie der Blitz aus heiterem Himmel.

Gut- ich nehme das aus dem Grund an, weil ich nicht glaube, dass Gott jemand Unrecht tut. Ich glaube an einen barmherzigen und gerechten Gott. Und wenn Kain seinen Bruder Abel erschlug, so hat das m.E. eine längere Vorgeschichte. Da muss in Kain schon vorher manches ziemlich schief gelaufen sein.

 

 

ja aber wie ist das denn bei Hiob? Womit hatte bitte Hiob all sein Leid 'verdient'?

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Das ist überhaupt nicht anzunehmen. Das ist einfach eine Interpretation, dazu solltest du auch stehen. Du solltest wenigstens sagen: "Ich nehme das an." Dann ist diese Interpretation mit deiner Person verknüpft, und keine unpersönliche "Tatsache".

 

Ich nehme dagegen wirklich an, dass diese Ablehnung auf Kain traf wie der Blitz aus heiterem Himmel.

Gut- ich nehme das aus dem Grund an, weil ich nicht glaube, dass Gott jemand Unrecht tut. Ich glaube an einen barmherzigen und gerechten Gott. Und wenn Kain seinen Bruder Abel erschlug, so hat das m.E. eine längere Vorgeschichte. Da muss in Kain schon vorher manches ziemlich schief gelaufen sein.

 

 

ja aber wie ist das denn bei Hiob? Womit hatte bitte Hiob all sein Leid 'verdient'?

 

An Hiob sollten die Werke Gottes offenbar werden.

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Das ist überhaupt nicht anzunehmen. Das ist einfach eine Interpretation, dazu solltest du auch stehen. Du solltest wenigstens sagen: "Ich nehme das an." Dann ist diese Interpretation mit deiner Person verknüpft, und keine unpersönliche "Tatsache".

 

Ich nehme dagegen wirklich an, dass diese Ablehnung auf Kain traf wie der Blitz aus heiterem Himmel.

Gut- ich nehme das aus dem Grund an, weil ich nicht glaube, dass Gott jemand Unrecht tut. Ich glaube an einen barmherzigen und gerechten Gott. Und wenn Kain seinen Bruder Abel erschlug, so hat das m.E. eine längere Vorgeschichte. Da muss in Kain schon vorher manches ziemlich schief gelaufen sein.

 

 

ja aber wie ist das denn bei Hiob? Womit hatte bitte Hiob all sein Leid 'verdient'?

 

An Hiob sollten die Werke Gottes offenbar werden.

 

 

ja und? Und damit hat Gott an Hiob Recht getan? *doofguck*

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Ich finde das Geplänkel überhaupt nicht nervig - ich hab etwas Wichtiges dabei gelernt :huh:

 

Aber zurück zum Leid. Oder Leid und Sünde. Es stimmt schon, was Angelika bezüglich Hiob gesagt hat: Hiob hat es nicht verdient. Kain hat die Strafe nicht verdient. Adam und Eva übrigens auch nicht, wie mir gerade einfällt. Sie hatten nämlich vor dem Essen der Frucht noch keine Erkenntnis von Gut und Böse, sie wussten deshalb nicht, dass Ungehorsam böse ist. Das wurde ihnen erst nach dem Essen klar. Trotzdem ist für sie das Leben "danach" Strafe...

 

Ich finde, gerade diese alten, ehrwürdigen Bibelstellen lassen überhaupt nicht den Schluss zu: Zuerst kommt Sünde, dann kommt Leid.

 

Um vorzubeugen: Ich leugne nicht den Zusammenhang von Sünde und leidvollen Konsequenzen aus der Sünde. Der ist mir klar. Aber ich möchte behaupten, dass das nicht die einzige Quelle des Leids ist.

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Liebe Angelika!

 

wieso soll aus den nachfolgenden Reaktionen angenommen werden können, dass ds Opfer Kains aus einem unreinen HErzen kam?
Wut, Hass und Zorn die so weit gehen, dass man seinen Bruder erschlägt haben meist eine Vorgeschichte und kommen nicht "aus dem Nichts". Ich nehme schon an, dass es ein "Weg bergab" durch viele Dunkelheiten ist, der zu einer solchen schrecklichen Tat führt, wie es ein Brudermord ist.
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Das ist überhaupt nicht anzunehmen. Das ist einfach eine Interpretation, dazu solltest du auch stehen. Du solltest wenigstens sagen: "Ich nehme das an." Dann ist diese Interpretation mit deiner Person verknüpft, und keine unpersönliche "Tatsache".

 

Ich nehme dagegen wirklich an, dass diese Ablehnung auf Kain traf wie der Blitz aus heiterem Himmel.

Gut- ich nehme das aus dem Grund an, weil ich nicht glaube, dass Gott jemand Unrecht tut. Ich glaube an einen barmherzigen und gerechten Gott. Und wenn Kain seinen Bruder Abel erschlug, so hat das m.E. eine längere Vorgeschichte. Da muss in Kain schon vorher manches ziemlich schief gelaufen sein.

 

ja aber wie ist das denn bei Hiob? Womit hatte bitte Hiob all sein Leid 'verdient'?

Ist Hiob nicht ein Lehrbeispiel? - Hiob leidet zwar eine Zeit lang- aber bekommt großen Lohn. bearbeitet von Mariamante
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lieber Peter!

 

Liebe Angelika!

 

wieso soll aus den nachfolgenden Reaktionen angenommen werden können, dass ds Opfer Kains aus einem unreinen HErzen kam?
Wut, Hass und Zorn die so weit gehen, dass man seinen Bruder erschlägt haben meist eine Vorgeschichte und kommen nicht "aus dem Nichts". Ich nehme schon an, dass es ein "Weg bergab" durch viele Dunkelheiten ist, der zu einer solchen schrecklichen Tat führt, wie es ein Brudermord ist.

 

das ist aber jetzt keine Antwort auf meine Frage.

Denn die Wut, der Hass und der Zorn scheinen ja ihren GRund in dem Unverständnis darüber zu haben, dass Gott das eine Opfer annahm, das andere aber nicht.

ICh begreife übrigens bis heute noch nicht, wieso Gott das Opfer Kains verschmähte.

ICh sehe da zwei Menschen, die Gott das zum Opfer brachten, was ihnen zur VErfügung stand. Gott nimmt das eine Opfer an, das andere hingegen nicht.

 

 

alles Liebe

 

Angelika

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Das ist überhaupt nicht anzunehmen. Das ist einfach eine Interpretation, dazu solltest du auch stehen. Du solltest wenigstens sagen: "Ich nehme das an." Dann ist diese Interpretation mit deiner Person verknüpft, und keine unpersönliche "Tatsache".

 

Ich nehme dagegen wirklich an, dass diese Ablehnung auf Kain traf wie der Blitz aus heiterem Himmel.

Gut- ich nehme das aus dem Grund an, weil ich nicht glaube, dass Gott jemand Unrecht tut. Ich glaube an einen barmherzigen und gerechten Gott. Und wenn Kain seinen Bruder Abel erschlug, so hat das m.E. eine längere Vorgeschichte. Da muss in Kain schon vorher manches ziemlich schief gelaufen sein.

 

ja aber wie ist das denn bei Hiob? Womit hatte bitte Hiob all sein Leid 'verdient'?

Ist Hiob nicht ein Lehrbeispiel? - Hiob leidet zwar eine Zeit lang- aber bekommt großen Lohn.

 

Hiob ist sicher ein Lehrbeispiel...grins...ein Lehrbeispiel dafür, dass Leid nicht ihre Ursache im Fehlverhalten des LEidenden haben muss.

 

alles Liebe

 

Angelika

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das ist aber jetzt keine Antwort auf meine Frage.

Denn die Wut, der Hass und der Zorn scheinen ja ihren GRund in dem Unverständnis darüber zu haben, dass Gott das eine Opfer annahm, das andere aber nicht.

Liebe Angelika! Wenn wir an einen gerechten u. barmherzigen Gott glauben, dann können wir nicht annehmen, das Opfer Kains wäre grundlos "abgelehnt" worden. Andernfallts könnten wir es nicht begreifen. Jedoch ich gehe von der Voraussetzung aus, dass es Gründe gab - und dass diese Gründe in der verkehrten Einstellung von Kain lagen. Hass und Wut die bis zum Brudermord gehen sind jedenfalls keine "angemessene Reaktion" - sondern m.E. Zeichen, dass in Kain schon vorher etwas ganz verkehrt lief.
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Hass und Wut die bis zum Brudermord gehen sind jedenfalls keine "angemessene Reaktion" - sondern m.E. Zeichen, dass in Kain schon vorher etwas ganz verkehrt lief.

 

Ups, Peter, das nenne ich Psychologisieren der Botschaft. Das findest du doch sonst immer nicht so gut!

Aber im Ernst: Glaubst du wirklich, dass die Bibel so ein wichtiges Detail wie der sündhaften Haltung Kains vergessen hätte, nachdem die Sünde Adam und Evas doch recht ausführlich dargelegt worden ist?

Es ist ganz klar Eisegese, wenn man Kain schon vorher Boshaftigkeit unterstellt.

Kain hatte eine immense Wut auf Gott wegen der Ungleichbehandlung, das geht aus diesem Text hervor.

Gott behandelt Kain und Abel ungleich.

Gott gibt auch heute dem einen im Überfluss, dem anderen, der auch völlig unschuldig sein kann, z. B. einem Kind, das das Pech hatte, in eine desolate Familie geboren worden zu sein, wo es jeden Tag misshandelt wird, nimmt er alles: Die Gesundheit, die Würde, das Leben...

 

Ich halte es für zu schnelles Glätten, wenn du sagt: Gott ist nicht ungerecht, das kann nicht sein. Es ist einfach so. Er lehnt manche seine Kinder grundlos ab.

bearbeitet von rembetiko
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lieber Peter

 

Liebe Angelika! Wenn wir an einen gerechten u. barmherzigen Gott glauben, dann können wir nicht annehmen, das Opfer Kains wäre grundlos "abgelehnt" worden. Andernfallts könnten wir es nicht begreifen.

 

Dass wir etwas andernfalls nicht begreifen könnten, kann doch kein Grund ein, ohne Hinweise innerhalb des TExtes davon auszugehen, dass es einen Grund für die Ablehnung des Opfers Kains gebe. Wieso setzt du da nicht die sonst im Kathlizismus recht Bewährte Formel "Geheimnis des Glaubens" ein? Müssen wir denn alles begreifen? Darf es nicht sein, dass wir sagen, dass wir nicht verstehen, warum Kains Opfer abgelehnt worden ist?

So wie du das angehst, ist dsa eine Art von Glaubenserhaltungsdogmatik

 

 

Jedoch ich gehe von der Voraussetzung aus, dass es Gründe gab - und dass diese Gründe in der verkehrten Einstellung von Kain lagen. Hass und Wut die bis zum Brudermord gehen sind jedenfalls keine "angemessene Reaktion" - sondern m.E. Zeichen, dass in Kain schon vorher etwas ganz verkehrt lief.

 

nein, HAss und Wut sind kein ZEichen dafür, dass chon vorher etwas verkehrt gelaufen sein muss, sondern ein Zeichen dafür, dass Kain sich ungerecht behandelt fühlte. Und sorry, das kann ich verstehen. Beide haben geopfert, was der Ertrag ihrer Hände Arbeit war. DAs eine Opfer wird angenommen, das andere nicht. Ein Grund ist nicht ersichtlich

 

alles Liebe

 

Angelika

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Ups, Peter, das nenne ich Psychologisieren der Botschaft. Das findest du doch sonst immer nicht so gut!
Hast recht- aber manche Erklärungen dieser Art von P. Anselm Grün oder P. Jörg Müller- ich gestehe- haben auch etwas für sich.

 

 

Aber im Ernst: Glaubst du wirklich, dass die Bibel so ein wichtiges Detail wie der sündhaften Haltung Kains vergessen hätte, nachdem die Sünde Adam und Evas doch recht ausführlich dargelegt worden ist?
Wieso vergessen? Der Brudermord von Kain fällt doch nicht so einfach vom Himmel. Verbrechen haben oft eine Vorgeschichte. Und ich nehme an, dass die Autoren der Kains- Darstellung Gott nicht als ungerechten und unbarmherzigen Schöpfer hinstellen wollten, der aus einer puren Laune heraus Abel bevorzugt hat.

 

 

Es ist ganz klar Eisegese, wenn man Kain schon vorher Boshaftigkeit unterstellt.
Warum sollte Gott dann sein Opfer nicht angenommen haben?
Kain hatte eine immense Wut auf Gott wegen der Ungleichbehandlung, das geht aus diesem Text hervor.
Gott behandelt nicht "ungleich" sondern gerecht.
Gott behandelt Kain und Abel ungleich.
Das erscheint uns so, weil wir die Hintergründe nicht kennen.

 

Gott gibt auch heute dem einen im Überfluss, dem anderen, der auch völlig unschuldig sein kann, z. B. einem Kind, das das Pech hatte, in eine desolate Familie geboren worden zu sein, wo es jeden Tag misshandelt wird, nimmt er alles: Die Gesundheit, die Würde, das Leben...
Ich glaube dass wir da vieles ´Gott zuschieben, was in Wirklichkeit Verschulden der Mensch ist. Gott hat uns die Erde anvertraut - hat uns aufgetragen zu teilen und zu lieben - und wenn durch die mangelnde Liebe weltweit schreckliche Zustände der Armut enstehen, es desolate Familien gibt kann man nicht Gott die Schuld einfach so zuschieben. Wir müssen auch unser aller Mitverantwortung sehen.
Ich halte es für zu schnelles Glätten, wenn du sagt: Gott ist nicht ungerecht, das kann nicht sein. Es ist einfach so. Er lehnt manche seine Kinder grundlos ab.
An einen solchen Gott würde ich nicht glauben (wollen). Und den gibt es auch nicht. Aber dass wir Gottes Handeln nicht in allem verstehen, und die Hintergründe nicht sehen- das denke ich mir schon. Ich glaube dass jeder prinzipiell von Gott angenommen und geliebt ist- ob er Saddam Hussein heisst oder Pater Pio. Aber wie viel jeder einzelne von dieser Liebe annimmt - erwidert- das hängt von uns ab. Und du weißt ja: Jeder wird nach séinem Maß gemessen - wem viel gegeben, von dem wird viel gefordert. Überfordert werden wir nicht von Gott - aber wir überfordern uns und andere.
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Das ist überhaupt nicht anzunehmen. Das ist einfach eine Interpretation, dazu solltest du auch stehen. Du solltest wenigstens sagen: "Ich nehme das an." Dann ist diese Interpretation mit deiner Person verknüpft, und keine unpersönliche "Tatsache".

 

Ich nehme dagegen wirklich an, dass diese Ablehnung auf Kain traf wie der Blitz aus heiterem Himmel.

Gut- ich nehme das aus dem Grund an, weil ich nicht glaube, dass Gott jemand Unrecht tut. Ich glaube an einen barmherzigen und gerechten Gott. Und wenn Kain seinen Bruder Abel erschlug, so hat das m.E. eine längere Vorgeschichte. Da muss in Kain schon vorher manches ziemlich schief gelaufen sein.

So eigenartige Gedanken plagen nur Fundis, die die Mythen des Ersten Testaments als Faktenerzählung lesen.

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So eigenartige Gedanken plagen nur Fundis, die die Mythen des Ersten Testaments als Faktenerzählung lesen.
Mythenerzählung hin oder her - warum der Herr nicht auf Kains Opfer schaute wäre durchaus mal eine interessante Information.
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Liebe Gabriele

 

 

Du dehnst hier einfach den Gerechtigkeitsbegriff auf das Jenseits aus, um ihn doch noch zu retten.
Nein ich dehne ihn nicht aus um ihn zu retten- sondern ich glaube, dass Gott die ganze Ewigkeit und das Jenseits hat, um sowohl Barmherzigkeit wie auch Gerechtigkeit zu üben.
Damit gestehst Du eigentlich auch ein, dass wir Gottes Gerechtigkeit auf dieser Welt nicht immer erkennen können. Dass manche Fälle wie Ungerechtigkeit wirken müssen, da wir nicht alles kennen.
Das ist völllig klar. Vor vielem stehen wir als Fragende und Glaubende.
Warum kann das bei Kain nicht der Fall sein?

Warum kann Gott Kains Opfer nicht ohne für uns erkennbaren Grund ablehnen?

Weil Gott m.E. nicht grundlos und sinnlos handelt.
Warum muß in dieser Geschichte die Gerechtigkeit Gottes schon auf Erden erfüllt sein?
Die Gerechtigkeit Gottes ist "nicht auf Erden" erfüllt, sondern Gott hat Kain nicht Unrecht getan.

 

Warum muß Kain Schuld tragen, eine verkehrte Einstellung haben, Hass und Wut in sich haben?
Die Schrift sagt uns, dass Kain seinen Bruder Abel ermordet hat. Wie kommt es zu einem solchen Hass - aus einem nichtigen Anlaß heraus? Muss es bei Menschen die nach der Schrift Gott näher standen nicht schon einen inneren Weg bergab geben, der länger dauer? Sicher kannst du sagen:"Das ist Spekulation" - aber wenn ich über den Weg der Sünde nachdenke- dann wird der Mensch nicht sofort und wie durch einen Blitz aus heiterem Himmel zum Brudermörder - da geht doch vieles voraus. Daher nehme ich das auch bei Kain an.
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Die Schrift sagt uns, dass Kain seinen Bruder Abel ermordet hat. Wie kommt es zu einem solchen Hass - aus einem nichtigen Anlaß heraus? Muss es bei Menschen die nach der Schrift Gott näher standen nicht schon einen inneren Weg bergab geben, der länger dauer? Sicher kannst du sagen:"Das ist Spekulation" - aber wenn ich über den Weg der Sünde nachdenke- dann wird der Mensch nicht sofort und wie durch einen Blitz aus heiterem Himmel zum Brudermörder - da geht doch vieles voraus. Daher nehme ich das auch bei Kain an.

 

Lieber Peter,

dass Gott das Opfer eines Menschen ablehnt, das seines Bruders jedoch annimmt, ist kein nichtiger Anlass. Bitte nimm dir mal Zeit und spür mal die Situation nach!

Du bist der Ackerbauer, der sich immer bücken und im Erdboden wühlen muss. Du bringst von deinen besten Erträgen vor den Altar, natürlich gereinigt, du selbst im besten Gewand, das du hast...

Dein Bruder, der als Schafhirt Freiheit bis zum Horizont hat, bringt hübsche Lämmer, neben denen deine Rüben vielleicht auch ein bisschen dürftig aussehen...

Und dann das: Dein Opfer interessiert Gott nicht! Er schaut nicht drauf! Er schaut nur auf die Lämmer!

Nichtiger Anlass???

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Lieber Peter,

 

Was ist nun aber der Unterschied zwischen den von mir beschriebenen Ehepaaren und Kain?

Dass Kain anschließend zum Brudermörder wird?

Damit erweist sich Gottes Ablehnung des Opfers als Gerechtigkeit?

Sofern Spekulationen erlaubt sind: Gott hat Kain gewarnt - Kain nahm die Warnung nicht an, sondern reagierte mit Neid, Hass, Wut. Er ging nicht in sich sondern geriet ausser sich (vor Wut). Das riecht nach Verstocktheit.

 

 

Was wäre, wenn die Eltern eines solch todkranken, leidenden Kindes sich beispielsweise von Gott abwenden, weil sie einen solch ungerechten Gott nicht ertragen können?
Welchen Rechtsanspruch können Eltern eigentlich geltend machen, nur gesunden, schöne Kindern das Leben zu schenken? Sind kranke, behinderte Menschen weniger wert? Ich habe von einem Ehepaar gelesen, das ein mongoloides Kind hat- und sie erfuhren durch dieses Kind so viel Liebe und Freude. Kann es sein, dass auch ein scheinbar behindertes, krankes Kind den Eltern mehr Freude machen kann und mehr Glück bringt als ein "gesundes"? Beginnt nicht das Leid umso tiefer zu werden, je weniger hier z.B. das kranke Kind "angenommen" wird?
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Lieber Peter,

dass Gott das Opfer eines Menschen ablehnt, das seines Bruders jedoch annimmt, ist kein nichtiger Anlass. Bitte nimm dir mal Zeit und spür mal die Situation nach!

Gut ich denke und spekuliere mal so: Abel gibt von seinen Erträgen das Beste, das Schönste. Kain gibt nur das Schlechte, Minderwertige, den Rest, den Abfall. Gott nimmt das "Opfer" aus dem Grund nicht an. Anstatt dass Kain in sich geht und sagt: "Ich habe vor Gott gesündigt- es tut mir leid- ja- ein solches "Opfer" kann Gott nicht annehmen- ich habe damit Gott betrogen, den besten Teil für mich behalten- ich habe Unrecht getan".

 

Wäre Kain dann nicht im Unrecht, wenn er aufbegehrt statt dass er sich bekehrt?

bearbeitet von Mariamante
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hallo Peter

 

Lieber Peter,

 

Was ist nun aber der Unterschied zwischen den von mir beschriebenen Ehepaaren und Kain?

Dass Kain anschließend zum Brudermörder wird?

Damit erweist sich Gottes Ablehnung des Opfers als Gerechtigkeit?

Sofern Spekulationen erlaubt sind: Gott hat Kain gewarnt - Kain nahm die Warnung nicht an, sondern reagierte mit Neid, Hass, Wut. Er ging nicht in sich sondern geriet ausser sich (vor Wut). Das riecht nach Verstocktheit.

 

 

Gott hat Kain aber erst gewarnt, als der KArren schon in den Dreck gefahren war, als Kain nämlich schon enttäuscht war, dass Gott sein Opfer nicht angesehen habe.

Dieser gott wirkt wie einer, der versucht SChadensbegrenzung zu betreiben. Das schaut übrigens bei der gesamten Kainsgeschichte so aus:

erst beachtet Gott Kains Opfer nicht, dann bemerkt er, dass Kain dadurch verletzt ist. DA erst wendet er sich Kain zu. Nur, da ist es halt schon zu spät für Kain, er ist so verletzt, dass er Gott nicht mehr versteht. DAs wird im hebräischen Text auch sehr deutlich gemacht dadurch, dass die Worte Gottes dort so sind, dass deren Sinn nur seher schwer zu entschlüsseln ist.

Nun, dann nehmen die DInge halt ihren unguten Lauf und Gott schaut zu. Als die Dinge dann geschehen sind, spricht er Kain nochmal an. Und dann dieses SChutzzeichen...eine äußerst merkwürdige Geschichte das alles...

 

Ich habe mich schon mal vor einem knappen Jahr sehr intensiv mit dieser Stelle auseinandergesetzt im Glaubensnetzwerk

 

Was wäre, wenn die Eltern eines solch todkranken, leidenden Kindes sich beispielsweise von Gott abwenden, weil sie einen solch ungerechten Gott nicht ertragen können?
Welchen Rechtsanspruch können Eltern eigentlich geltend machen, nur gesunden, schöne Kindern das Leben zu schenken? Sind kranke, behinderte Menschen weniger wert? Ich habe von einem Ehepaar gelesen, das ein mongoloides Kind hat- und sie erfuhren durch dieses Kind so viel Liebe und Freude. Kann es sein, dass auch ein scheinbar behindertes, krankes Kind den Eltern mehr Freude machen kann und mehr Glück bringt als ein "gesundes"? Beginnt nicht das Leid umso tiefer zu werden, je weniger hier z.B. das kranke Kind "angenommen" wird?

 

mannomann! WIe wäre es mit etwas mehr Einfühlungsvermögen???

 

alles Liebe

 

Angelika

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Gut ich denke und spekuliere mal so: Abel gibt von seinen Erträgen das Beste, das Schönste. Kain gibt nur das Schlechte, Minderwertige, den Rest, den Abfall. Gott nimmt das "Opfer" aus dem Grund nicht an. Anstatt dass Kain in sich geht und sagt: "Ich habe vor Gott gesündigt- es tut mir leid- ja- ein solches "Opfer" kann Gott nicht annehmen- ich habe damit Gott betrogen, den besten Teil für mich behalten- ich habe Unrecht getan".

 

Wäre Kain dann nicht im Unrecht, wenn er aufbegehrt statt dass er sich bekehrt?

 

 

Spekulationstheologie um ja nicht vom selbstgestrickten Gottesbild Abstand nehmen zu müssen! Was nicht sein darf, kann nicht sein, gelle? Also echt! Da kann ich nur noch den Kopf schütteln

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