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Nutzung von Kirchen


Gabriele

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Liebe Forengemeinde,

 

bei der Aufführung einer Mozart-Messe (innerhalb einer Eucharistie-Feier) kam mir wieder die Frage in Sinn, die hier schon mal gestreift, aber nicht so richtig beantwortet wurde:

 

Was ist in einer Kirche erlaubt, und was nicht?

 

Liturgische Musik, innerhalb eines Gottesdienstes, hat zweifellos ihren Platz in der Kirche.

Was ist aber mit derselben Musik außerhalb eines Gottesdienstes?

Beispielsweise Mozarts "Requiem" als Konzert, nicht als Requiem?

 

Da die Predigt auch das Thema "Kommerz" behandelte, dachte ich mir, dass Konzerte des Geldes wegen wohl nicht angebracht sind in einer Kirche. Aber dann fiel mir ein Benefiz-Konzert des Kirchenchores zu Gunsten einer Kirchenrenovierung ein - fällt das schon unter "Kommerz", oder ist das in Ordnung, da das eingenommene Geld letztlich zu Ehre und Verherrlichung Gottes verwendet wird?

 

Wenn die Geldfrage nicht im Vordergrund steht, wenn z.B. eine Gospel-Gruppe ohne Eintritt und mit sichtlicher Freude an ihrem Lobpreis auftritt, ist dann schon alles im Lot?

Für mich ist allerdings die nachfolgende Bitte um Spenden praktisch dasselbe wie das Eintrittsgeld im Nachhinein verlangen, also nicht wirklich den Ausschluß des Kommerzes.

 

Andererseits sagte Augustinus "Singen ist doppelt beten!"

 

Schätzungsweise gibt es auf meine Frage, was in Ordnung ist, und was nicht, keine verbindliche Antwort, sondern nur jeweils individuelle.

 

Wie seht Ihr das?

Welche Veranstaltungen in der Kirche sind noch in Ordnung, welche nicht?

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Grüße !

 

Aus meiner unbedarften Sicht.... ob nun Konzert oder Fischmarkt... egal.

Und man muss sich doch sehr mit dem Rudern mühen, warum ein Konzert in Ordnung geht, eine Fußballübertragung aber nicht ( kann ja im Anschluß um Spenden bitten... oder so).

Mach aus seinem Gotteshaus eine Jahrmarktsbude wer will.

Hab ich Euch schon Einmal von meiner Marienkapelle erzäht...... :huh:

 

Mag meine Erziehung sein... mag meine Schmaldenke sein... Aber für mich ist da immer noch ein Unterschied zwischen dem Haus Gottes und einer Mehrzweckhalle.

Allein..... Wenn meine Süße meint, unser Wohnzimmer für was auch immer (um-) nutzen zu müssen, wird sie sich mit der Frage kontfrontiert sehen.... warum nicht in ihrem Kinderzimmer. :lol:

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Franciscus non papa

in lauf der jahre habe ich zahllose grosse werke der kirchenmusik aufgeführt und messen fast immer im gottesdienst, nur sehr selten im konzert. und mir ist es auch viel wohler, denn, wie ich dann immer im gemeindeblatt schreibe:

 

Liebe Gottesdienstbesucher!

Wir feiern gemeinsam einen festlichen Gottesdienst. Die besondere Gestaltung führt allerdings auch zu erheblichen Kosten. Da wir aber das reiche kirchenmusikalische Erbe nicht nur im Konzert lebendig erhalten wollen, sondern auch an dem Ort, für den diese wundervollen Werke geschaffen wurden - dem Gottesdeinst - , bitten wir Sie um eine großherzige Spende. - Danke!

 

andererseits haben wir aber auch messvertonungen, die heute aus zeitlichen gründen kaum mehr im gottesdienst stattfinden können. und die kirchenmusiker haben den auftrag, den schatz der kirchenmusik lebendig zu erhalten. also dann doch im geistlichen konzert.

 

nun ist mir in über 25 jahren allerdings noch kein konzert gelungen, in dem ich wirklich kostendeckend arbeiten konnte. egal, ob wir vor jahren eintritt erhoben, oder dann spenden erbeten haben.

 

wobei ich anmerken muss, dass man von gagen oder bezahlung für die musiker fairerweise gar nicht sprechen kann, eher von einem kleinen anerkennungshonorar, das oft schon von den fahrtkosten fast aufgefressen wird. jede putzfrau bekommt im verhältnis zum zeitaufwand meist erheblich mehr geld.

 

von kommerz kann man allenfalls dann sprechen, wenn im rahmen gewisser festivals kirchen als - für den veranstalter - billige konzertsäle mißbraucht werden.

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Mir ist es bei Konzerten, Krippen- oder Passionsspielen (oder auch Fußballübertragungen) in der Kirche fast lieber, wenn auf Alibi-Gottesdienste verzichtet wird. Oft merkt man es Orgelvespern und ähnlichen Andachten leider an, dass nur deshalb um ein Konzert gebastelt wurden, damit das irgendwie zum Gottesdienst wird. Da sind mir dann reine Konzerte doch lieber.

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Grüße !

 

Aus meiner unbedarften Sicht.... ob nun Konzert oder Fischmarkt... egal.

Und man muss sich doch sehr mit dem Rudern mühen, warum ein Konzert in Ordnung geht, eine Fußballübertragung aber nicht ( kann ja im Anschluß um Spenden bitten... oder so).

Mach aus seinem Gotteshaus eine Jahrmarktsbude wer will.

Hab ich Euch schon Einmal von meiner Marienkapelle erzäht...... :huh:

 

Mag meine Erziehung sein... mag meine Schmaldenke sein... Aber für mich ist da immer noch ein Unterschied zwischen dem Haus Gottes und einer Mehrzweckhalle.

Allein..... Wenn meine Süße meint, unser Wohnzimmer für was auch immer (um-) nutzen zu müssen, wird sie sich mit der Frage kontfrontiert sehen.... warum nicht in ihrem Kinderzimmer. :lol:

Lieber X-Peter,

 

mitunter tu ich mich schwer mit der Interpretation Deiner Postings.

Sehe ich das richtig, Dir ist ein Gotteshaus ausschließlich für Gebet, Stille und Gottesdienst am liebsten?

Ich denke, eine abgelegte kleine Marienkapelle eignet sich eh nicht so gut für Orgelkonzert oder Chor mit Orchester. Da hat Stille und Gebet den Platz.

 

Was ist aber mit großen Kirchen in Innenstädten, Kathedralen und Dome etwa, die alleine schon durch Besichtigungen eine gewisse "Geschäftigkeit" aufweisen? Ein Orgelkonzert zur Mittagszeit kann da sogar beruhigend auf die Gesamtathmosphäre wirken.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Für mich ist allerdings die nachfolgende Bitte um Spenden praktisch dasselbe wie das Eintrittsgeld im Nachhinein verlangen, also nicht wirklich den Ausschluß des Kommerzes.

Der feine Unterschied ist an der Stelle die Freiheit des Besuchers. Wenn ich Eintritt zahlen muß, um in die Kirche überhaupt hineinzukommen ist es etwas anderes, als wenn mir jemand am Ende, ggf. nach einer angemessenen Bitte von vorn, einen Korb hinhält, an dem ich vorbeigehen kann oder in den ich einen freien Betrag hineinlegen kann.

 

Die gute alte Instruktion zu Konzerten in Kirchen von 1987 hat Wert darauf gelegt, daß die Kirche, sofern sie denn überhaupt geöffnet wird, frei, d.h. ohne finanzielle Voraussetzungen, zugänglich sein muß (kostenlose Platzkarten aus Platz- und Sicherheitsgründen in besonderen Situationen sind ein anderer Fall). Wer die Kirche nicht wegen des Konzerts, sondern zum persönlichen Gebet betreten möchte, muß dies tun können, ohne durch finanzielle Forderungen davon abgehalten zu werden. (Daß die Praxis vieler Gemeinden und sogar Kathedralen eine andere ist, weiß ich. Sie widerspricht aber klar den m.E. sehr sinnvollen und palusiblen Darlegungen der Gottesdienstkongregation in dieser Frage.)

 

Ansonsten sollte die Musik zur Ehre Gottes aufgeführt werden, so wie auch andere Kunstwerke und der Blumenschmuck zur Ehre Gottes (und zur Freude der Menschen) da sind. Ein sakraler Raum ist in einer recht deutlichen Ausschließlichkeit für Gottesdienst, Gebet und persönliche Verehrung Gottes da. Das ist der Maßstab auch für Konzerte. Wenn der sakrale Charakter der Musik nicht z.B. durch Texte deutlich wird, sollte man dem Konzert durch andere Elemente, also etwa eine Lesung oder Gebete oder auch durch etwas Stille, die den Teilnehmern nahegebracht werden sollte, einen gottesdienstlichen Charakter geben. Dazu gehört für mich, die Anwesenden eher als Teilnehmer, als als Konzertbesucher (i.S. von Konsumenten) zu verstehen. Ich sehe da keine Alibigeschichte, wenn eine Messe, die für andere liturgische Verhältnisse geschrieben wurde und daher die heutige Liturgie ziemlich zerkloppen würde, im geistlichen Konzert aufgeführt wird. Rathgeber-Messen höre ich z.B. ganz gern, aber bitte nicht in der Hl. Messe, wenn der Zelebrant und Christus auf dem Altar darauf warten müssen, daß das Agnus Dei nach 10 Minuten endlich zuende ist.

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Franciscus non papa

"wenn der zelebrant und christus"

 

naja, man beachte die reihenfolge! jedenfalls wird christus sicher gerne musik zu seiner ehre auch mal länger als 10 minuten anhören. allerdings ist rücksicht auf den zelebranten zu nehmen, sonst kommt der am ende später zum mittagessen, was ja ganz schrecklich wäre.... seltsamerweise haben die gleichen zelebranten meist angst, dass es etwas länger werden könnten, die beim predigen immer vergeblich nach dem AMEN suchen.

 

:k035:

bearbeitet von Oestemer
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