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Speise und Spiritualität - das Brot des Lebens


Long John Silver

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Long John Silver
Lieber Silver,

vielleicht will er damit aussagen, dass das Brot ein wichtiges Mittel zum Leben ist (Lebensmittel), das uns Kraft schenkt zum Leben. Brot wird deshalb auch oft als Sinnbild für das Leben verwendet.

Jesus spricht von sich:"Ich bin das Brot des Lebens,wer zu mir kommt, den wird nicht mehr hungern". Jesus identifiziert sich mit dem "Brot" und wird für uns in der Eucharistie zur geistigen Nahrung.

Liebe Grüße und viel Freude beim Vorbereiten Deiner Predigt.

Übrigens, die Gemeinde hat sich dem Aidskranken gegenüber einmalig vorbildlich verhalten, ich bezweifle, ob das überall so gelaufen wäre.

Alles Gute

Gerlinde

 

Ja, die Identifikation Jesu mit dem Brot ist ganz eindeutig. Bei dem Vaterunser denke ich auch zunächst profan .. Gott weiß, dass wir zu allererst essen müssen und trinken, das ist überlebenswichtig und das ist seine erste Sorge, dass wir überhaupt leben. Und weil das so existenziell für uns ist, wird das Speisen auch spirituell - lebenserhaltend ... ja, es verquickt geradezu mit dem an sich Profanen.

 

Für mich ist das alles der eindeutige Bweis, wie sehr Gott unsere Irdischkeit liebt und anerkennt ...

 

Ja, danke für die guten Wünsche, ich muss mich jetzt dranhalten - es ist ja schon am Samstag ...

 

Silver

bearbeitet von Long John Silver
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Brot hat schon immer eine doppelte Bedeutung in der Bibel. Einseits ist das Brot auf eine ganz profane Art und Weise Grundnahrungsmittel. Es ist einfach notwendig. Und gerade diese Notwendigkeit führt auch schon zum zweiten. Als das Brot ausgeht in der Wüste wird das Volk mürrisch. Wenn sie verhungern, was nützt ihnen da ein Gott, fragen sie ganz menschlich. Und da empfangen das Manna, das Brot vom Himmel. Hier wird eigentlich zum ersten Mal klar, dass Brot auch eine spirituelle Dimension hat.

 

Im Neuen Testament wird Brot dann ziemlich zentral. Das fällt auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so stark auf. Mir ist es auch erst in der genaueren Betrachtung bewusst geworden. Neben dem heiligen Brot des Alten Bundes, das einige Male erwähnt wird, kommt es insbesondere in den Evangelien zu etwas mehr als zehn Erwähnungen. Man könnte diese in drei Kategorien einteilen:

 

1.) Brotvermehrung: Hier scheint wieder erst einmal der ganz profane Verwendungszweck des Brotes durch. Es soll die Menschen sättigen. Es ist zum Leben notwendig. Jesus gibt das Lebensnotwendige. Und er sagt seinen Jüngern: "Gebt ihr ihnen zu essen." (Mk 6,8). Damit zeigt sich die Dimension der Nächstenliebe, die mit dem Brot verbunden ist, schon recht deutlich

 

2.) Brotrede: Die mündlichen Erwähnungen des Brotes schlagen ein wenig die Brücke zwischen meinem ersten und meinem dritten Punkt. Da gibt es die Erwähnung im Vaterunser, die m.E. erst einmal auf die Sättigung abhebt und da gibt es bei Johannes die Rede über das Himmelsbrot, wo schon deutlich wird, dass Jesus selbst zur Speise werden will.

 

3.)Abendmahl/Emmaus: Diese beiden Ereignisse sind auch äußerlich eingebettet in ganz triviale Sättigungsmähler (deshalb finde ich es auch toll, wenn in freikirchlichen Gemeinden der Brauch gepflegt wird nach dem Gottesdienst mit einander zu essen). Aber es passiert eben nach dem Mahl noch etwas Besonderes: Jesus selbst wird unter der Gestalt des Brotes (und des Weines) seinen Jüngern zur Speise. Hier schließt sich in dem Wort "Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis" (1 Kor 11,25c)

 

Das sind jetzt nur so ein paar ungeordnete Gedanken, die mir so zum Thema Brot und Religion ganz spontan eingefallen sind. Vielleicht kann man ja was damit anfangen.

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Gerlinde Blosche
Brot hat schon immer eine doppelte Bedeutung in der Bibel. Einseits ist das Brot auf eine ganz profane Art und Weise Grundnahrungsmittel. Es ist einfach notwendig. Und gerade diese Notwendigkeit führt auch schon zum zweiten. Als das Brot ausgeht in der Wüste wird das Volk mürrisch. Wenn sie verhungern, was nützt ihnen da ein Gott, fragen sie ganz menschlich. Und da empfangen das Manna, das Brot vom Himmel. Hier wird eigentlich zum ersten Mal klar, dass Brot auch eine spirituelle Dimension hat.

 

Im Neuen Testament wird Brot dann ziemlich zentral. Das fällt auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so stark auf. Mir ist es auch erst in der genaueren Betrachtung bewusst geworden. Neben dem heiligen Brot des Alten Bundes, das einige Male erwähnt wird, kommt es insbesondere in den Evangelien zu etwas mehr als zehn Erwähnungen. Man könnte diese in drei Kategorien einteilen:

 

1.) Brotvermehrung: Hier scheint wieder erst einmal der ganz profane Verwendungszweck des Brotes durch. Es soll die Menschen sättigen. Es ist zum Leben notwendig. Jesus gibt das Lebensnotwendige. Und er sagt seinen Jüngern: "Gebt ihr ihnen zu essen." (Mk 6,8). Damit zeigt sich die Dimension der Nächstenliebe, die mit dem Brot verbunden ist, schon recht deutlich

 

2.) Brotrede: Die mündlichen Erwähnungen des Brotes schlagen ein wenig die Brücke zwischen meinem ersten und meinem dritten Punkt. Da gibt es die Erwähnung im Vaterunser, die m.E. erst einmal auf die Sättigung abhebt und da gibt es bei Johannes die Rede über das Himmelsbrot, wo schon deutlich wird, dass Jesus selbst zur Speise werden will.

 

3.)Abendmahl/Emmaus: Diese beiden Ereignisse sind auch äußerlich eingebettet in ganz triviale Sättigungsmähler (deshalb finde ich es auch toll, wenn in freikirchlichen Gemeinden der Brauch gepflegt wird nach dem Gottesdienst mit einander zu essen). Aber es passiert eben nach dem Mahl noch etwas Besonderes: Jesus selbst wird unter der Gestalt des Brotes (und des Weines) seinen Jüngern zur Speise. Hier schließt sich in dem Wort "Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis" (1 Kor 11,25c)

 

Das sind jetzt nur so ein paar ungeordnete Gedanken, die mir so zum Thema Brot und Religion ganz spontan eingefallen sind. Vielleicht kann man ja was damit anfangen.

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Gerlinde Blosche

Brot hat schon immer eine doppelte Bedeutung in der Bibel. Einseits ist das Brot auf eine ganz profane Art und Weise Grundnahrungsmittel. Es ist einfach notwendig. Und gerade diese Notwendigkeit führt auch schon zum zweiten. Als das Brot ausgeht in der Wüste wird das Volk mürrisch. Wenn sie verhungern, was nützt ihnen da ein Gott, fragen sie ganz menschlich. Und da empfangen das Manna, das Brot vom Himmel. Hier wird eigentlich zum ersten Mal klar, dass Brot auch eine spirituelle Dimension hat.

 

Im Neuen Testament wird Brot dann ziemlich zentral. Das fällt auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so stark auf. Mir ist es auch erst in der genaueren Betrachtung bewusst geworden. Neben dem heiligen Brot des Alten Bundes, das einige Male erwähnt wird, kommt es insbesondere in den Evangelien zu etwas mehr als zehn Erwähnungen. Man könnte diese in drei Kategorien einteilen:

 

1.) Brotvermehrung: Hier scheint wieder erst einmal der ganz profane Verwendungszweck des Brotes durch. Es soll die Menschen sättigen. Es ist zum Leben notwendig. Jesus gibt das Lebensnotwendige. Und er sagt seinen Jüngern: "Gebt ihr ihnen zu essen." (Mk 6,8). Damit zeigt sich die Dimension der Nächstenliebe, die mit dem Brot verbunden ist, schon recht deutlich

 

2.) Brotrede: Die mündlichen Erwähnungen des Brotes schlagen ein wenig die Brücke zwischen meinem ersten und meinem dritten Punkt. Da gibt es die Erwähnung im Vaterunser, die m.E. erst einmal auf die Sättigung abhebt und da gibt es bei Johannes die Rede über das Himmelsbrot, wo schon deutlich wird, dass Jesus selbst zur Speise werden will.

 

3.)Abendmahl/Emmaus: Diese beiden Ereignisse sind auch äußerlich eingebettet in ganz triviale Sättigungsmähler (deshalb finde ich es auch toll, wenn in freikirchlichen Gemeinden der Brauch gepflegt wird nach dem Gottesdienst mit einander zu essen). Aber es passiert eben nach dem Mahl noch etwas Besonderes: Jesus selbst wird unter der Gestalt des Brotes (und des Weines) seinen Jüngern zur Speise. Hier schließt sich in dem Wort "Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis" (1 Kor 11,25c)

 

Das sind jetzt nur so ein paar ungeordnete Gedanken, die mir so zum Thema Brot und Religion ganz spontan eingefallen sind. Vielleicht kann man ja was damit anfangen.

Lieber Stepp,

danke für Deine biblischen Hintergrundgedanken. Was Jesus auch noch wichtig war, beim Teilen des Brotes ist, dass wir da, wo wir im Gedächtnis an ihn Mahl halten, wachsen in der Gemeinschaft mit ihm und untereinander. Dass wir so,wie er sich uns im einem Stück Brot schenkt und sich uns mitteilt, unser Leben im Vertrauen auf ihn miteinander teilen - in Freud und Leid.

In diesem Sinne Kraft für den neuen Tag

Gerlinde

Silver, danke für Deine Antwort. Deine fertige Predigt würde mich auch interessieren.

Liebe Grüße

Gerlinde

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