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Sakrament der Ehe


Lutheraner

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Hallo,

 

was ist die konkrete Wirkung des Sakraments der Ehe ?

 

Gibt es eine Wirkung im Diesseits, wenn ja welche ist das und wie wirkt sich diese aus im Vergleich zu "nicht-sakramental" geschlossenen Ehen ?

 

Oder bezieht sich die sakramentale Wirkung als Heilswirkung auf das Jenseits ?

Was ist in diesem Fall der konkrete "Heils-Nachteil" für Menschen, die nicht heiraten können, z.B. weil sie keinen entsprechenden Partner finden, weil sie vor der Eheschließung sterben, weil sie homosexuell sind, etc. (Die Ungerechtigkeit, die dadurch entstehen würde, ist übrigens neben dem Fehlen eines biblischen Fundaments der Grund, weshalb Protestanten die Ehe als Sakrament ablehnen).

 

Danke im voraus für eure Antworten :huh:

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Was ist in diesem Fall der konkrete "Heils-Nachteil" für Menschen, die nicht heiraten können,
Einen "Heilsnachteil" gibt es nicht. Es empfängt auch nicht jeder die Priesterweihe und hat dadurch auch keinen Heilsnachteil.

 

Ehe und Weihe sind die sog. "Sendungssakramente", d.h. die Empfänger sind besonders berufen durch ihren Stand das Evangelium deutlich zu machen.

 

Für die Ehegatten bedeutet das durch Liebe, Treue und Nachwuchs das Heilshandeln Gottes in dessen Bund mit Gott deutlich zu machen.

 

Eheleute denen Kinder versagt bleiben sind berufen sich entsprechend ihren Möglichkeiten in die Gesellschaft einzubringen.

 

Ein Sakrament ist ein Gnadenzeichen, daß nicht nur für den Empfänger sondern für die ganze Kirche etwas zeigen soll.

 

 

Ich habe hier jetzt sehr plakativ den Soll-Zustand beschrieben - daß viele Ehen in der Realität dem nicht entsprechen ist denke ich ein anderes Kapitel.

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Hallo Flo,

 

was ist dann konkret der Unterschied zu einer Eheschließung bei der zwei Protestanten sich vor dem Altar ewige Treue geloben ?

Deiner Beschreibung nach nur das Wort "Sakrament", sonst nichts (der Rest deiner Beschreibung trifft für eine "Protestanten-Ehe" ja auch zu). Das kann es ja nicht sein.

 

Es muß doch bei euch den Glauben an eine konkrete Wirkung des Sakraments geben oder zumindest gegeben haben. Wie ich oben andeutete lehnte Luther das Ehesakrament auch aus dem Grund ab, dass der Glauben an einen "Heilsnachteil" für Nichtverheiratete ungerecht wäre. Da muß also mehr gewesen sein. Ist nur noch der Begriff übriggeblieben ?

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Was ich bei dem Thema am sonderbarsten finde, ist, daß die katholische Kirche keinerlei Unterschied in der Behandlung von sakramentalen und nicht-sakramentalen Ehen macht (sofern der Formalkram bei letzterem beachtet wird)

 

Dadurch bedeutet "sakramental" in der allgemeinen Auffassung "in der Kirche", also mit Orgel, Pfarrer und feierlichem "Brimborium" (die allermeisten die bei solchen Hochzeiten anwesnd sind, können wahrscheinlich mit dem Begriff "Sakrament" nichts anfangen)

 

Im Ergebnis ist es wurscht ob jemand sakramental oder nicht verheiratet ist, die Auswirkungen (Unauflöslichkeit etc.) sind ja die gleichen, und auch Papst und Bischöfe geben sich ja alle Mühe den Unterschied zu verwischen, indem sie darauf beharren, dass auch einfache Zivilverträge ohne Sakrament weit und breit "die heilige Institution Ehe" darstellen.

 

So gesehen kann ich es sehr gut verstehen, wenn jemand sich fragt, was das Ehesakrament überhaupt sein soll.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Was ich bei dem Thema am sonderbarsten finde, ist, daß die katholische Kirche keinerlei Unterschied in der Behandlung von sakramentalen und nicht-sakramentalen Ehen macht (sofern der Formalkram bei letzterem beachtet wird)

 

Dadurch bedeutet "sakramental" in der allgemeinen Auffassung "in der Kirche", also mit Orgel, Pfarrer und feierlichem "Brimborium" (die allermeisten die bei solchen Hochzeiten anwesnd sind, können wahrscheinlich mit dem Begriff "Sakrament" nichts anfangen)

 

Im Ergebnis ist es wurscht ob jemand sakramental oder nicht verheiratet ist, die Auswirkungen (Unauflöslichkeit etc.) sind ja die gleichen, und auch Papst und Bischöfe geben sich ja alle Mühe den Unterschied zu verwischen, indem sie darauf beharren, dass auch einfache Zivilverträge ohne Sakrament weit und breit "die heilige Institution Ehe" darstellen.

 

So gesehen kann ich es sehr gut verstehen, wenn jemand sich fragt, was das Ehesakrament überhaupt sein soll.

 

Werner

Nachtrag:

 

Wenn ich es Recht überlege, tut man beim Ehesakrament genau das, was man beim Eucharistiesakrament (zu Recht!) entschieden bekämpft:

Man fördert aktiv die Meinung, es sei ja eh alles gleich und letztlich egal ob man nun eine sakramentale, eine Naturehe oder sonst eine hat, Hauptsache irgendwie eine Ehe.

 

Werner

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was ist dann konkret der Unterschied zu einer Eheschließung bei der zwei Protestanten sich vor dem Altar ewige Treue geloben ?

Deiner Beschreibung nach nur das Wort "Sakrament", sonst nichts (der Rest deiner Beschreibung trifft für eine "Protestanten-Ehe" ja auch zu). Das kann es ja nicht sein.

Aus katholischer Sicht IST eine protestantisch geschlossene Ehe ja auch sakramental (wenn sie unter den üblichen Bedingungen: Treue Liebe Kinder geschlossen wurde).

 

Die einzigen Ehen, die nichtsakramental sind sind solche, bei denen mind. ein Partner nicht getauft ist (wie meine zum Beispiel).

 

Wobei man auch hier sagen muss, daß das jeweils nur für Erstehen gilt.

 

Es muß doch bei euch den Glauben an eine konkrete Wirkung des Sakraments geben oder zumindest gegeben haben. Wie ich oben andeutete lehnte Luther das Ehesakrament auch aus dem Grund ab, dass der Glauben an einen "Heilsnachteil" für Nichtverheiratete ungerecht wäre. Da muß also mehr gewesen sein. Ist nur noch der Begriff übriggeblieben ?
Hast Du zu dem "Heilsnachteil" mal was detailierteres?

 

Mir ist der Begriff im Zusammenhang mit den Sendungssakramenten heute das erstemal begegnet.

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Was ich bei dem Thema am sonderbarsten finde, ist, daß die katholische Kirche keinerlei Unterschied in der Behandlung von sakramentalen und nicht-sakramentalen Ehen macht (sofern der Formalkram bei letzterem beachtet wird)

 

Dadurch bedeutet "sakramental" in der allgemeinen Auffassung "in der Kirche", also mit Orgel, Pfarrer und feierlichem "Brimborium" (die allermeisten die bei solchen Hochzeiten anwesnd sind, können wahrscheinlich mit dem Begriff "Sakrament" nichts anfangen)

 

Im Ergebnis ist es wurscht ob jemand sakramental oder nicht verheiratet ist, die Auswirkungen (Unauflöslichkeit etc.) sind ja die gleichen, und auch Papst und Bischöfe geben sich ja alle Mühe den Unterschied zu verwischen, indem sie darauf beharren, dass auch einfache Zivilverträge ohne Sakrament weit und breit "die heilige Institution Ehe" darstellen.

 

So gesehen kann ich es sehr gut verstehen, wenn jemand sich fragt, was das Ehesakrament überhaupt sein soll.

 

Werner

Nachtrag:

 

Wenn ich es Recht überlege, tut man beim Ehesakrament genau das, was man beim Eucharistiesakrament (zu Recht!) entschieden bekämpft:

Man fördert aktiv die Meinung, es sei ja eh alles gleich und letztlich egal ob man nun eine sakramentale, eine Naturehe oder sonst eine hat, Hauptsache irgendwie eine Ehe.

 

Werner

 

 

Hallo Werner,

 

hier im Forum heißt es von manchen Diskutanten gerade in Bezug auf die Ökumene oft "ihr Protestanten habt zwei Sakramente, wir haben sieben, das ist was völlig anderes".

 

Jetzt würde ich anhand des Beispiels des Ehesakraments von denjenigen nur gerne die Begründung hören, was denn wirklich anders ist.

 

Nehmen wir zum Vergleich einfach mal die Taufe. Die Taufe galt jahrhundertelang als heilsnotwenidg. Wer nicht getauft ist kommt bestenfalls in den Limbus. Damit ist die Heilswirkung der Taufe klar definiert.

Genau eine konkrete Wirkung dieser Art muß das Ehesakrament haben. Sonst ist es kein Sakrament.

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Genau eine konkrete Wirkung dieser Art muß das Ehesakrament haben. Sonst ist es kein Sakrament.
Und wer legt das Deiner Meinung nach fest?
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Hallo Flo,

 

 

was ist dann konkret der Unterschied zu einer Eheschließung bei der zwei Protestanten sich vor dem Altar ewige Treue geloben ?

Deiner Beschreibung nach nur das Wort "Sakrament", sonst nichts (der Rest deiner Beschreibung trifft für eine "Protestanten-Ehe" ja auch zu). Das kann es ja nicht sein.

Aus katholischer Sicht IST eine protestantisch geschlossene Ehe ja auch sakramental (wenn sie unter den üblichen Bedingungen: Treue Liebe Kinder geschlossen wurde).

 

Die einzigen Ehen, die nichtsakramental sind sind solche, bei denen mind. ein Partner nicht getauft ist (wie meine zum Beispiel).

 

weil man das Sakrament sich gegenseitig spendet und es nicht von der Kirche gespendet wird (wenn ich das richtig verstanden habe) ?

 

 

Wobei man auch hier sagen muss, daß das jeweils nur für Erstehen gilt.

 

Es muß doch bei euch den Glauben an eine konkrete Wirkung des Sakraments geben oder zumindest gegeben haben. Wie ich oben andeutete lehnte Luther das Ehesakrament auch aus dem Grund ab, dass der Glauben an einen "Heilsnachteil" für Nichtverheiratete ungerecht wäre. Da muß also mehr gewesen sein. Ist nur noch der Begriff übriggeblieben ?
Hast Du zu dem "Heilsnachteil" mal was detailierteres?

 

Ich kann mal schauen, ob ich was finde.

Wie ich in meiner obigen Antwort an Werner schrieb, müsste es ja wie bei der Taufe (und auch bei der Weihe, die je nach Stufe zu Wandlung und Firmung befähigt) eine konkrete Wirkung des Sakraments geben, oder ?

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Genau eine konkrete Wirkung dieser Art muß das Ehesakrament haben. Sonst ist es kein Sakrament.
Und wer legt das Deiner Meinung nach fest?

 

Der Begriff "Sakrament". Ich kann nicht etwas als Sakrament bezeichnen, das keine sakramentale Wirkung hat. Dann wäre es nur ein leeres Wort.

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Was ich bei dem Thema am sonderbarsten finde, ist, daß die katholische Kirche keinerlei Unterschied in der Behandlung von sakramentalen und nicht-sakramentalen Ehen macht (sofern der Formalkram bei letzterem beachtet wird)

 

Dadurch bedeutet "sakramental" in der allgemeinen Auffassung "in der Kirche", also mit Orgel, Pfarrer und feierlichem "Brimborium" (die allermeisten die bei solchen Hochzeiten anwesnd sind, können wahrscheinlich mit dem Begriff "Sakrament" nichts anfangen)

 

Im Ergebnis ist es wurscht ob jemand sakramental oder nicht verheiratet ist, die Auswirkungen (Unauflöslichkeit etc.) sind ja die gleichen, und auch Papst und Bischöfe geben sich ja alle Mühe den Unterschied zu verwischen, indem sie darauf beharren, dass auch einfache Zivilverträge ohne Sakrament weit und breit "die heilige Institution Ehe" darstellen.

 

So gesehen kann ich es sehr gut verstehen, wenn jemand sich fragt, was das Ehesakrament überhaupt sein soll.

 

Werner

Nachtrag:

 

Wenn ich es Recht überlege, tut man beim Ehesakrament genau das, was man beim Eucharistiesakrament (zu Recht!) entschieden bekämpft:

Man fördert aktiv die Meinung, es sei ja eh alles gleich und letztlich egal ob man nun eine sakramentale, eine Naturehe oder sonst eine hat, Hauptsache irgendwie eine Ehe.

 

Werner

 

 

Hallo Werner,

 

hier im Forum heißt es von manchen Diskutanten gerade in Bezug auf die Ökumene oft "ihr Protestanten habt zwei Sakramente, wir haben sieben, das ist was völlig anderes".

 

Jetzt würde ich anhand des Beispiels des Ehesakraments von denjenigen nur gerne die Begründung hören, was denn wirklich anders ist.

 

Nehmen wir zum Vergleich einfach mal die Taufe. Die Taufe galt jahrhundertelang als heilsnotwenidg. Wer nicht getauft ist kommt bestenfalls in den Limbus. Damit ist die Heilswirkung der Taufe klar definiert.

Genau eine konkrete Wirkung dieser Art muß das Ehesakrament haben. Sonst ist es kein Sakrament.

Das vereinfacht die sache etwas zu sehr.

Wer nie kommuniziert kommt auch nicht automatisch nicht in den Himmel, so gesehen ist die Eucharistie auch nicht heils"notwendig", nach diesen Kriterien wäre also die Taufe das einzige Sakrament.

 

Worum es geht ist keine Heils"notwendigkeit", nicht einmal eine Heils"wirksamkeit", jedenfalls nicht nach katholischer Auffassung (es ist weder notwendig, noch per se heilsförderlich, die Priesterweihe zu empfangen)

 

Werner

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Genau eine konkrete Wirkung dieser Art muß das Ehesakrament haben. Sonst ist es kein Sakrament.
Und wer legt das Deiner Meinung nach fest?

 

Der Begriff "Sakrament". Ich kann nicht etwas als Sakrament bezeichnen, das keine sakramentale Wirkung hat.

Was bedeutet Deiner Meinung Sakrament?
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Aus katholischer Sicht IST eine protestantisch geschlossene Ehe ja auch sakramental (wenn sie unter den üblichen Bedingungen: Treue Liebe Kinder geschlossen wurde).

 

Die einzigen Ehen, die nichtsakramental sind sind solche, bei denen mind. ein Partner nicht getauft ist (wie meine zum Beispiel).

Ist zwar eine Wiederholung schon öfters Gesagten, aber ich halte das für absolut falsch.

Die Kirche lehrt, dass ein Sakrament nur gespendet werden kann, wenn der Spender es mit der Absicht tut, das Sakrament zu spenden, und zum gültigen Empfang eines Sakramentes ist die Intention erforderlich, das sakrament zu empfangen.

 

Weder das eine noch das andere ist bei Nicht-Katholiken gegeben, wenn da trotzdem ein gültiges Sakrament zustandekommt, dann sind die Donaupriesterinnen aber zu 500% richtig und gültig geweihte Priesterinnen!

 

Für die Orthodoxen sind übrigens aus diesem Grund nur orthodox geschlossene Ehen sakramental, die Idee eines Sakramentes, das auch gegen den Willen des Spenders und des Empfängers wirkt lehnen sie ab, ebenso wie den Begriff der "Naturehe"

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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doppelt....

bearbeitet von Werner001
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Die einzigen Ehen, die nichtsakramental sind sind solche, bei denen mind. ein Partner nicht getauft ist (wie meine zum Beispiel).
weil man das Sakrament sich gegenseitig spendet und es nicht von der Kirche gespendet wird (wenn ich das richtig verstanden habe) ?
So ist es.

 

Literaturtip: Die Ehe im Plane Gottes

 

Die Wirkungen des Sakraments

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Für die Orthodoxen sind übrigens aus diesem Grund nur orthodox geschlossene Ehen sakramental, die Idee eines Sakramentes, das auch gegen den Willen des Spenders und des Empfängers wirkt lehnen sie ab, ebenso wie den Begriff der "Naturehe"
Für die Orthodoxie ist auch nicht die Eheschließung für das Sakrament konstitutiv sondern der priesterliche Segen.

 

Ich behaupte ja auch nicht, daß ich die Ehetheologie für besonders gelungen halte - aber wenn Lutheraner fragt, soll er auch die Antworten bekommen, die den Ist-Zustand beschreiben und nicht die Visionen wie es denn sein sollte.

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Hallo Werner,

 

hier im Forum heißt es von manchen Diskutanten gerade in Bezug auf die Ökumene oft "ihr Protestanten habt zwei Sakramente, wir haben sieben, das ist was völlig anderes".

 

Jetzt würde ich anhand des Beispiels des Ehesakraments von denjenigen nur gerne die Begründung hören, was denn wirklich anders ist.

 

Nehmen wir zum Vergleich einfach mal die Taufe. Die Taufe galt jahrhundertelang als heilsnotwenidg. Wer nicht getauft ist kommt bestenfalls in den Limbus. Damit ist die Heilswirkung der Taufe klar definiert.

Genau eine konkrete Wirkung dieser Art muß das Ehesakrament haben. Sonst ist es kein Sakrament.

Das vereinfacht die sache etwas zu sehr.

Wer nie kommuniziert kommt auch nicht automatisch nicht in den Himmel, so gesehen ist die Eucharistie auch nicht heils"notwendig", nach diesen Kriterien wäre also die Taufe das einzige Sakrament.

 

Ich nehme an die Vergebung der Sünden als Wirkung begründen hier die die Bezeichnung als Sakrament ?

 

Worum es geht ist keine Heils"notwendigkeit", nicht einmal eine Heils"wirksamkeit", jedenfalls nicht nach katholischer Auffassung (es ist weder notwendig, noch per se heilsförderlich, die Priesterweihe zu empfangen)

 

Aber das Sakrament der Weihe hat eine klare Wirkung: der Geweihte ist zur Wandlung "befähigt".

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Hallo Werner,

 

hier im Forum heißt es von manchen Diskutanten gerade in Bezug auf die Ökumene oft "ihr Protestanten habt zwei Sakramente, wir haben sieben, das ist was völlig anderes".

 

Jetzt würde ich anhand des Beispiels des Ehesakraments von denjenigen nur gerne die Begründung hören, was denn wirklich anders ist.

 

Nehmen wir zum Vergleich einfach mal die Taufe. Die Taufe galt jahrhundertelang als heilsnotwenidg. Wer nicht getauft ist kommt bestenfalls in den Limbus. Damit ist die Heilswirkung der Taufe klar definiert.

Genau eine konkrete Wirkung dieser Art muß das Ehesakrament haben. Sonst ist es kein Sakrament.

Das vereinfacht die sache etwas zu sehr.

Wer nie kommuniziert kommt auch nicht automatisch nicht in den Himmel, so gesehen ist die Eucharistie auch nicht heils"notwendig", nach diesen Kriterien wäre also die Taufe das einzige Sakrament.

 

Ich nehme an die Vergebung der Sünden als Wirkung begründen hier die die Bezeichnung als Sakrament ?

 

Worum es geht ist keine Heils"notwendigkeit", nicht einmal eine Heils"wirksamkeit", jedenfalls nicht nach katholischer Auffassung (es ist weder notwendig, noch per se heilsförderlich, die Priesterweihe zu empfangen)

 

Aber das Sakrament der Weihe hat eine klare Wirkung: der Geweihte ist zur Wandlung "befähigt".

Klar, eine Wirkung ist aber keine Notwendigkeit.

Wenn du mich allerdings nach der Wirkung des Ehesakramentes fragst, da bin ich überfragt. Ich habe allerdings auch noch kein katholisches Eheseminar besucht, da lernt man das sicher!

 

Werner

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Was ich bei dem Thema am sonderbarsten finde, ist, daß die katholische Kirche keinerlei Unterschied in der Behandlung von sakramentalen und nicht-sakramentalen Ehen macht (sofern der Formalkram bei letzterem beachtet wird)

 

Dadurch bedeutet "sakramental" in der allgemeinen Auffassung "in der Kirche", also mit Orgel, Pfarrer und feierlichem "Brimborium" (die allermeisten die bei solchen Hochzeiten anwesnd sind, können wahrscheinlich mit dem Begriff "Sakrament" nichts anfangen)

 

Im Ergebnis ist es wurscht ob jemand sakramental oder nicht verheiratet ist, die Auswirkungen (Unauflöslichkeit etc.) sind ja die gleichen, und auch Papst und Bischöfe geben sich ja alle Mühe den Unterschied zu verwischen, indem sie darauf beharren, dass auch einfache Zivilverträge ohne Sakrament weit und breit "die heilige Institution Ehe" darstellen.

 

So gesehen kann ich es sehr gut verstehen, wenn jemand sich fragt, was das Ehesakrament überhaupt sein soll.

 

Werner

 

Dazu zwei kurze Anmerkungen: 1. Der Codex Iuris Canonici formuliert ein Grundrecht auf Ehe, das selbstverständlich nicht nur Christen zukommt. Ebenso selbstverständlich ist, dass erstens die Ehe von Nichtchristen kein Sakrament sind und zweitens eine echte Eheschließung von Nichtchristen ohne katholische Formerfordernisse möglich sein muss. Man sollte es der katholischen Kirche nicht zum Vorwurf machen, dass sie "einfache Zivilverträge ohne Sakrament" von Nichtchristen als wahre, in der Schöpfungsordnung begründete Ehen ansieht. Es wäre von der katholischen Kirche anmaßend, nur christliche Ehen als gültig anzuerkennen.

 

2. Trotzdem gibt es einen Unterschied in der Behandlung von sakramentalen und nichtsakramentalen Ehen. Letztere können kirchlich aufgelöst und wenn man so will geschieden werden.

 

Grüße von Iudex

bearbeitet von Iudex
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Was ich bei dem Thema am sonderbarsten finde, ist, daß die katholische Kirche keinerlei Unterschied in der Behandlung von sakramentalen und nicht-sakramentalen Ehen macht (sofern der Formalkram bei letzterem beachtet wird)

 

Dadurch bedeutet "sakramental" in der allgemeinen Auffassung "in der Kirche", also mit Orgel, Pfarrer und feierlichem "Brimborium" (die allermeisten die bei solchen Hochzeiten anwesnd sind, können wahrscheinlich mit dem Begriff "Sakrament" nichts anfangen)

 

Im Ergebnis ist es wurscht ob jemand sakramental oder nicht verheiratet ist, die Auswirkungen (Unauflöslichkeit etc.) sind ja die gleichen, und auch Papst und Bischöfe geben sich ja alle Mühe den Unterschied zu verwischen, indem sie darauf beharren, dass auch einfache Zivilverträge ohne Sakrament weit und breit "die heilige Institution Ehe" darstellen.

 

So gesehen kann ich es sehr gut verstehen, wenn jemand sich fragt, was das Ehesakrament überhaupt sein soll.

 

Werner

 

Dazu zwei kurze Anmerkungen: 1. Der Codex Iuris Canonici formuliert ein Grundrecht auf Ehe, das selbstverständlich nicht nur Christen zukommt. Ebenso selbstverständlich ist, dass erstens die Ehe von Nichtchristen kein Sakrament sind und zweitens eine echte Eheschließung von Nichtchristen ohne katholische Formerfordernisse möglich sein muss. Man sollte es der katholischen Kirche nicht zum Vorwurf machen, dass sie "einfache Zivilverträge ohne Sakrament" von Nichtchristen als wahre, in der Schöpfungsordnung begründete Ehen ansieht. Es wäre von der katholischen Kirche anmaßend, nur christliche Ehen als gültig anzuerkennen.

 

2. Trotzdem gibt es einen Unterschied in der Behandlung von sakramentalen und nichtsakramentalen Ehen. Letztere können kirchlich aufgelöst und wenn man so will geschieden werden.

 

Grüße von Iudex

Da hast du mich nicht richtig verstanden

Für mich ist unverständlich, wie die (Erst-)Ehe von zwei Getauften automatisch ein Sakrament sein kann.

Zwei säkulare Protestanten beim Standesamt haben gewiss weder die Absicht ein Sakrament zu spenden noch eines zu Empfangen, gläubige Protestanten bestreiten sogar explizit die Existenz dieses Sakraments, trotzdem spenden sie sich gegen ihren Willen eines,.

Das ist absurd und steht im Widerspruch zur Sakramentenlehre der Kirche.

 

Und zur Naturehe: Wenn das eine "wahre Ehe" sein soll, wie ja behauptet wird, dann dürfte sie nicht geschieden werden können.

 

Die katholische Ehetheologie besteht eigentlich nur aus Widersprüchen.

 

Werner

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Klar, eine Wirkung ist aber keine Notwendigkeit.

 

Aber was macht dann ein Sakrament aus, wenn es keine Wirkung hat ? Das kapiere ich ehrlich gesagt nicht

 

Wenn du mich allerdings nach der Wirkung des Ehesakramentes fragst, da bin ich überfragt. Ich habe allerdings auch noch kein katholisches Eheseminar besucht, da lernt man das sicher!

 

ich auch nicht, obwohl ich katholisch geheiratet habe (die Trauung wurde aber von einem verheirateten Diakon durchgeführt, das mußte sein :huh: )

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Genau eine konkrete Wirkung dieser Art muß das Ehesakrament haben. Sonst ist es kein Sakrament.
Und wer legt das Deiner Meinung nach fest?

 

Der Begriff "Sakrament". Ich kann nicht etwas als Sakrament bezeichnen, das keine sakramentale Wirkung hat.

Was bedeutet Deiner Meinung Sakrament?

 

Mir geht's hier eher um die kath. Vorstellung was ein Sakrament ist.

 

Ich persönlich versuche den Begriff normalerweise zu vermeiden, da er zu Mißverständständenissen führt oder Außenstehende falsche Vorstellungen davon haben.

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Klar, eine Wirkung ist aber keine Notwendigkeit.

 

Aber was macht dann ein Sakrament aus, wenn es keine Wirkung hat ? Das kapiere ich ehrlich gesagt nicht

Eine Wirkung hat es doch. Es hat aber keine Heilsnotwendigkeit.

 

Werner

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Ich kann zu dem Thema nur ein paar unfrisierte Gedanken beisteuern:

 

1. Es geht einmal um das Sakramentenverständnis. Ein Sakrament ist ja nicht irgenein magischer Hokupokus der in jedem Fall etwas auslöst, soferne man nur die richtigen Worte und Gesten gebraucht. Insoferne gefällt mir die Sakramentsdefinition so gut, die Ennasus in diesem Posting verwendet:...."als Zeichen (oder zeichenhafte Handlung), das wirkt; das den verwandelt, der sich darauf einlässt."

 

2. ME überfrachtet die katholische Kirche die Ehe heillos mit zusätzlichen Ansprüchen. Sie sei ein "Abbild der Beziehung zwischen Vater, Sohn und heiligen Geist", sie sei ein "Abbild der Beziehung Gottes zu seiner Kirche" und so fort.

Es ist schwierig genug eine lebenslange liebevolle Beziehung zwischen zwei Menschen zu leben (und nicht nur eine WG), und dazu bedarf es sehr viel goettlicher Gnade, die aus dem Sakrment für den fliessen kann, der es annimmt. Aber alle anderen Symbolismen lasse man aussen vor. Sie sind zu nichts gut.

 

3. Den sakramentalen Charakter der Ehe allen möglichen auf unterschiedlicher Grundlage geschlossenen Verbindungen zwischen Mann und Frau "aufzudrängen und überzustülpen" halte ich für dem sonstigen Sakramentenverständnis widersprechend. Ich halte es aber auch für anmassend.

 

Auch dazu hat Ennasus Lesenswertes geschrieben.

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Ich finde es etwas voreilig, das "magische Hokuspokus" von vornherein zu verwerfen. Ich glaube, dass sich das Sakramentsverständnis zumindest religionsgeschichtlich aus dem Glauben an magischen Hokuspokus entwickelt hat.

 

Die Zeichen-Erklärung (Sakramente als Zeichen für irgendwas) ist vermutlich nur eine Art Ersatzerklärung, da uns heute das Verständnis für magischen Hokuspokus weitgehend abhanden gekommen ist. Für mich auch eine wenig überzeugende Erklärung, weil sie den Sakramentenempfänger zum Zeichen-Darsteller marginalisiert.

bearbeitet von Squire
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