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Rechtglaeubigkeit = modernes Pharisaeertum?


fides quaerens intellectum

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Kann mir jemand sagen, warum Rechtglaeubigkeit NICHT modernes Pharisaeertum sein sollte?

 

Aber natürlich. Dazu muss man den Begriff "Rechtgläubigkeit" aber erst einmal definieren. Wenn man davon ausgeht, dass es bedeutet, dass jemand davon denkt den rechten also den wahren Glauben zu haben, dann ist das ja nur eine subjektive Sichtweise auf sich selbst. Wenn ich etwas also subjektiv für wahr halte, dann kann ich idR auch akzeptieren, dass andere ihren Glauben auch für wahr halten. Man muss halt nur die Subjektivität des eigenen Glaubens im Blick behalten.

 

Im Übrigen:

Ä = ALT+0196

Ö = ALT+0214

Ü = ALT+0220

ä = ALT+0228

ö = ALT+0246

ü = ALT+0252

ß = ALT+0223

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fides quaerens intellectum
Kann mir jemand sagen, warum Rechtglaeubigkeit NICHT modernes Pharisaeertum sein sollte?

 

Aber natürlich. Dazu muss man den Begriff "Rechtgläubigkeit" aber erst einmal definieren. Wenn man davon ausgeht, dass es bedeutet, dass jemand davon denkt den rechten also den wahren Glauben zu haben, dann ist das ja nur eine subjektive Sichtweise auf sich selbst. Wenn ich etwas also subjektiv für wahr halte, dann kann ich idR auch akzeptieren, dass andere ihren Glauben auch für wahr halten. Man muss halt nur die Subjektivität des eigenen Glaubens im Blick behalten.

 

Das ist wohl eher Wunschdenken - die Akzeptanz eines anderen Glaubens. Und selbst dann bleibt fraglich, ob allein das vom "Pharisaeertum" befreit. Zumal die Subjektivitaet im Widerspruch zur Wahrheit steht: wenn ich etwas fuer absolut wahr halte, gehe ich kaum davon aus, dass andere Wahrheiten existieren bzw. Berechtigung haben.

 

Zum anderen definiert die katholische Kirche ja nun sehr genau, was der rechte Glaube ist. Und der ist eben keine subjektive Sache oder Privatangelegenheit.

 

Zudem resultiert ein totaler Relativismus. Jeder legt sich seine eigene Wahrheit zurecht, es gibt zahllose "wahre Glaubenslehren" - und damit ist die Idee der Wahrheit schon absurd.

 

PS: Klappt nicht mit den Umlauten ...

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Das ist wohl eher Wunschdenken - die Akzeptanz eines anderen Glaubens. Und selbst dann bleibt fraglich, ob allein das vom "Pharisaeertum" befreit. Zumal die Subjektivitaet im Widerspruch zur Wahrheit steht: wenn ich etwas fuer absolut wahr halte, gehe ich kaum davon aus, dass andere Wahrheiten existieren bzw. Berechtigung haben.

Jetzt stellt sich mir aber die Frage, was du mit Pharisäertum meinst. Die Pharisäer haben sich ja nicht dadurch hervorgetan, dass sie andere Glaubensüberzeugungen abgelehnt haben. Das hat Jesus ja auch gemacht.

Die Pharisäer hatten eine besondere Werksgerechtigkeit, d.h. sie waren davon überzeugt, dass allein die buchstabengetreue Befolgung der Gesetze und Vorschriften zum Heil führt, wobei die innere Einstellung zur Nebensache degradiert wurde.

 

P.S.: Alt gebrückt halten und die Ziffern dabei auf dem Ziffernblock eintippen.

bearbeitet von OneAndOnlySon
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fides quaerens intellectum
Das ist wohl eher Wunschdenken - die Akzeptanz eines anderen Glaubens. Und selbst dann bleibt fraglich, ob allein das vom "Pharisaeertum" befreit. Zumal die Subjektivitaet im Widerspruch zur Wahrheit steht: wenn ich etwas fuer absolut wahr halte, gehe ich kaum davon aus, dass andere Wahrheiten existieren bzw. Berechtigung haben.

Jetzt stellt sich mir aber die Frage, was du mit Pharisäertum meinst. Die Pharisäer haben sich ja nicht dadurch hervorgetan, dass sie andere Glaubensüberzeugungen abgelehnt haben. Das hat Jesus ja auch gemacht.

Die Pharisäer hatten eine besondere Werksgerechtigkeit, d.h. sie waren davon überzeugt, dass allein die buchstabengetreue Befolgung der Gesetze und Vorschriften zum Heil führt, wobei die innere Einstellung zur Nebensache degradiert wurde.

 

Konkret: Wenn man den Glauben, den die katholische Kirche lehrt, fuer den "rechten", also einzig wahren, haelt, scheint mir nahe zu liegen, dass man zum Pharisaeer (genau Deiner Definition) wird.

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Das ist wohl eher Wunschdenken - die Akzeptanz eines anderen Glaubens. Und selbst dann bleibt fraglich, ob allein das vom "Pharisaeertum" befreit. Zumal die Subjektivitaet im Widerspruch zur Wahrheit steht: wenn ich etwas fuer absolut wahr halte, gehe ich kaum davon aus, dass andere Wahrheiten existieren bzw. Berechtigung haben.

Jetzt stellt sich mir aber die Frage, was du mit Pharisäertum meinst. Die Pharisäer haben sich ja nicht dadurch hervorgetan, dass sie andere Glaubensüberzeugungen abgelehnt haben. Das hat Jesus ja auch gemacht.

Die Pharisäer hatten eine besondere Werksgerechtigkeit, d.h. sie waren davon überzeugt, dass allein die buchstabengetreue Befolgung der Gesetze und Vorschriften zum Heil führt, wobei die innere Einstellung zur Nebensache degradiert wurde.

 

Konkret: Wenn man den Glauben, den die katholische Kirche lehrt, fuer den "rechten", also einzig wahren, haelt, scheint mir nahe zu liegen, dass man zum Pharisaeer (genau Deiner Definition) wird.

 

Wo lehrt die katholische Kirche, dass die innere Einstellung Nebensache ist?

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Das ist wohl eher Wunschdenken - die Akzeptanz eines anderen Glaubens. Und selbst dann bleibt fraglich, ob allein das vom "Pharisaeertum" befreit. Zumal die Subjektivitaet im Widerspruch zur Wahrheit steht: wenn ich etwas fuer absolut wahr halte, gehe ich kaum davon aus, dass andere Wahrheiten existieren bzw. Berechtigung haben.

Jetzt stellt sich mir aber die Frage, was du mit Pharisäertum meinst. Die Pharisäer haben sich ja nicht dadurch hervorgetan, dass sie andere Glaubensüberzeugungen abgelehnt haben. Das hat Jesus ja auch gemacht.

Die Pharisäer hatten eine besondere Werksgerechtigkeit, d.h. sie waren davon überzeugt, dass allein die buchstabengetreue Befolgung der Gesetze und Vorschriften zum Heil führt, wobei die innere Einstellung zur Nebensache degradiert wurde.

 

Konkret: Wenn man den Glauben, den die katholische Kirche lehrt, fuer den "rechten", also einzig wahren, haelt, scheint mir nahe zu liegen, dass man zum Pharisaeer (genau Deiner Definition) wird.

 

Wo lehrt die katholische Kirche, dass die innere Einstellung Nebensache ist?

 

Mir ist klar, dass die katholische Kirche lehrt, die hoechste Autoritaet sei das Gewissen des Menschen. Was aber, wenn mein Gewissen etwas anderes sagt als die katholische Lehre? Stimmt was nicht mit meinem Gewissen? Oder soll ich nicht darauf hoeren (und zum Pharisaeer werden)?

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Mir ist klar, dass die katholische Kirche lehrt, die hoechste Autoritaet sei das Gewissen des Menschen. Was aber, wenn mein Gewissen etwas anderes sagt als die katholische Lehre? Stimmt was nicht mit meinem Gewissen? Oder soll ich nicht darauf hoeren (und zum Pharisaeer werden)?

Ohje, wenn man jedes mal zum Pharisäer würde, wenn ich mich entscheide anders zu handeln, als mein Gewissen es wünscht, könnte ich mir gleich ne Tunika kaufen und nach Jerusalem ziehen.

 

Der Kern ist beim Pharisäertum aber nicht das Handeln gegen das eigene Gewissen. Ich bin mir sicher, dass die Pharisäer gerade durch ihre Werksgerechtigkeit ein blütenreines Gewissen hatten. Pharisäertum ist es, wenn man z.B. davon ausgeht, dass die Beichte auch ohne Reue funktioniert oder die Sonntagspflicht durch bloße Anwesenheit erfüllt sei. Genau das lehrt aber die Kirche nicht.

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fides quaerens intellectum
Mir ist klar, dass die katholische Kirche lehrt, die hoechste Autoritaet sei das Gewissen des Menschen. Was aber, wenn mein Gewissen etwas anderes sagt als die katholische Lehre? Stimmt was nicht mit meinem Gewissen? Oder soll ich nicht darauf hoeren (und zum Pharisaeer werden)?

Ohje, wenn man jedes mal zum Pharisäer würde, wenn ich mich entscheide anders zu handeln, als mein Gewissen es wünscht, könnte ich mir gleich ne Tunika kaufen und nach Jerusalem ziehen.

 

Der Kern ist beim Pharisäertum aber nicht das Handeln gegen das eigene Gewissen. Ich bin mir sicher, dass die Pharisäer gerade durch ihre Werksgerechtigkeit ein blütenreines Gewissen hatten. Pharisäertum ist es, wenn man z.B. davon ausgeht, dass die Beichte auch ohne Reue funktioniert oder die Sonntagspflicht durch bloße Anwesenheit erfüllt sei. Genau das lehrt aber die Kirche nicht.

 

Du drehst mir das Wort im Mund herum.

 

Wenn ich keine Gewissensprobleme bekomme, weil ich am Sonntag nicht in die Kirche gehe - was dann?

 

Es geht mir um die Faelle, in denen meine Gewissensentscheidung eben ganz anders aussaehe als das, was die katholische Kirche lehrt. Wenn ich dann im Einklang mit der katholischen Lehre handelte, verhielte ich mich eben wie ein Schriftgelehrter (und deshalb habe ich diese Parallele gezogen).

 

Irrt mein Gewissen? Sollte ich einsehen, dass ich ein hoffnungsloser Suender bin? Darum beten, dass sich mein Gewissen wandle - um zu erkennen, wie wahr die katholische Lehre ist?

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Du drehst mir das Wort im Mund herum.

 

Wenn ich keine Gewissensprobleme bekomme, weil ich am Sonntag nicht in die Kirche gehe - was dann?

 

Es geht mir um die Faelle, in denen meine Gewissensentscheidung eben ganz anders aussaehe als das, was die katholische Kirche lehrt. Wenn ich dann im Einklang mit der katholischen Lehre handelte, verhielte ich mich eben wie ein Schriftgelehrter (und deshalb habe ich diese Parallele gezogen).

 

Irrt mein Gewissen? Sollte ich einsehen, dass ich ein hoffnungsloser Suender bin? Darum beten, dass sich mein Gewissen wandle - um zu erkennen, wie wahr die katholische Lehre ist?

Ich drehe dir (noch) garnichts herum. Du scheinst nicht zu verstehen, dass alles, was du bisher hier beschrieben hast, nicht das geringste mit Pharisäertum zu tun hat.

 

Natürlich kann dein Gewissen irren (und meines und das des Papstes genauso). Aber was soll das mit den Schriftgelehrten in der Bibel zu tun haben? Bei den Pharisäern war es die Selbstgerechtigkeit, die Jesus beklagt hat, also das Denken, dass man sich selbst erlösen kann, weil man besser ist als andere.

 

Wieso hoffnungsloser Sünder? Eben wenn wir einsehen, dass wir Sünder sind, haben wir doch die Hoffnung auf Erlösung.

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http://de.wikipedia.org/wiki/Pharis%C3%A4er

Wikipedia definiert den Pharisäer so:

Die im Neuen Testament zusammengestellten christlichen Dokumente entstanden zwischen der zweiten Hälfte des 1. und Mitte bis Ende des 2. Jahrhunderts. Hier erscheinen die Pharisäer z.T. als Gegner Jesu von Nazareth, aber v.a. als seine wichtigsten Diskussionspartner. Die in den Evangelien z.T. überbetonte Äußerlichkeit religiöser Ausdrucksformen wurde als Heuchlerei angesehen und ging als solche in unseren heutigen Sprachgebrauch über.

 

Die Pharisäer betonen im neuen Testament die Einhaltung von Reinheitsgeboten, während Jesus in seiner Nähe zur (pharisäischen!) Schule Hillels Gottes- und Nächstenliebe Vorrang gibt. Einhaltung des Buchstabens des Gesetzes wird der Einhaltung seines Sinns entgegengestellt.

  1. Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, werdet ihr nicht in das Reich der Himmel kommen. (Mat 5:20)

In dem abwertend verwendeten Schlagwort "Pharisäer" ist also vor allem jemand gemeint, der Satzungen und Gebote äußerlich auslegt, menschliche Satzungen an die Stelle von göttlichen Satzungen stellt, und in Wahrheit nicht bereit ist, dem Sinn der Gebote zu folgen. Vielleicht hilft es ja bei der Diskussion, wenn man diese Definition vor Augen hat.

 

Dass das Schlagwort Pharisäer gerne missbräuchlich angewendet wird, wenn jemand treu zur Lehre der Kirche steht- auch wenn es sich um nicht genehme Teile der Lehre der Kirche handelt- macht die Sache etwas schwierig.

bearbeitet von Mariamante
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Kann mir jemand sagen, warum Rechtglaeubigkeit NICHT modernes Pharisaeertum sein sollte?

weil Pharisäer den Applaus der Umstehenden brauchen. Deshalb sind sie immer kompromissbereit und halten alle Konventionen ein. Wahre Vorbilder sind sie für alle Mitbürger.

 

Rechtgläubige hingegen geben sich jedoch nie zu Kompromissen her und willigen wegen der lieben Harmonie nie in irgendwelche Konventionen ein; nie führen sie sich bloss manierlich auf. :huh:

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Rechtgläubige hingegen geben sich jedoch nie zu Kompromissen her und willigen wegen der lieben Harmonie nie in irgendwelche Konventionen ein; nie führen sie sich bloss manierlich auf. :huh:

Blöde Frage: Warum nennst Du Dich dann "Fundi-Pharisäer", und nicht "Fundi-Rechtgläubiger", wie es nach deinen Ausführungen richtig wäre?

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Blöde Frage: Warum nennst Du Dich dann "Fundi-Pharisäer", und nicht "Fundi-Rechtgläubiger", wie es nach deinen Ausführungen richtig wäre?

ich wurde hier schon soooo oft als Pharisäer bezeichnet, dass ich den Leuten einfach etwas gutes tun wollte und schon freiwillig mich selbst als solchen bezeichne. So brauchen - besonders Neulinge - nicht nochmals diesen Ausdruck als ganz neu für mich verwenden.

Ich bin ja soooo was von zuvorkommend..... :huh::lol:;)

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Kann mir jemand sagen, warum Rechtglaeubigkeit NICHT modernes Pharisaeertum sein sollte?

weil Pharisäer den Applaus der Umstehenden brauchen. Deshalb sind sie immer kompromissbereit und halten alle Konventionen ein. Wahre Vorbilder sind sie für alle Mitbürger.

 

So ein Quatsch. Die Pharisäer waren doch nicht kompromißbereit. Sie beharrten kompromißlos auf die Einhaltung ihrer Gesetze. Lies mal die Bibel.

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So ein Quatsch. Die Pharisäer waren doch nicht kompromißbereit. Sie beharrten kompromißlos auf die Einhaltung ihrer Gesetze. Lies mal die Bibel.

2 Er sagte: "Die Schriftgelehrten und die Pharisäer sitzen auf dem Lehrstuhl des Mose.

3 Tut und befolgt darum alles, was sie euch sagen; aber nach ihren Werken richtet euch nicht. Denn sie reden zwar, handeln aber nicht danach.

4 Sie binden schwere und untragbare Lasten und legen sie den Menschen auf die Schultern, selbst aber krümmen sie keinen Finger, um sie zu heben.

5 Alle ihr Werke tun sie, um sich vor den Menschen zur Schau zu stellen. Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang,

6 bei Festmahlen und in der Synagoge nehmen sie gern die ersten Sitze ein,

7 und auf den öffentlichen Plätzen wollen sie gegrüßt und von den Leuten Meister genannt werden.

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Blöde Frage: Warum nennst Du Dich dann "Fundi-Pharisäer", und nicht "Fundi-Rechtgläubiger", wie es nach deinen Ausführungen richtig wäre?

ich wurde hier schon soooo oft als Pharisäer bezeichnet, dass ich den Leuten einfach etwas gutes tun wollte und schon freiwillig mich selbst als solchen bezeichne. So brauchen - besonders Neulinge - nicht nochmals diesen Ausdruck als ganz neu für mich verwenden.

Ich bin ja soooo was von zuvorkommend..... :huh::lol:;)

 

Heißt das, dass du eingestehst anders zu reden als zu handeln?

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Ein Pharisäer zeigt sich dadurch, daß er Jesus Liebesgebot dahingehend auslegt, daß er sagt, daß sich die Liebe zu Gott eben darin zeige, daß man am Sonntag in die Kirche geht.

Wenn Jesus fordert, man soll den Nächsten und Gott lieben, dann sagt der Pharisäer, daß die Forderung Gott zu lieben, darin zum Ausdruck gebracht wird, daß man in die Kirche geht.

Die Kirche ist daher gefüllt von Menschen, die glauben sie wären rechtschaffene Christen, weil sie jeden Sonntag in der Kirche sind. Welche Pfarrer erzählt ihnen schon, daß die Wahrung der Sonntagspflich ohne Liebe zu Gott gar nichts bedeutet? Wer von denen liebt denn Gott wirklich?

 

Wenn Jesus konkret wird und sagt wer selig sein wird, da wird der Pharisäer nachhaken und sagen, daß diese Menschen nur dann selig werden, wenn sie auch noch dieses oder jenes einhalten, was dann irgendwann darauf hinausläuft, daß sie sich gerechtfertigt glauben, weil sie eben dieses oder jenes befolgen.

 

Der Pharisäer ist daher jener, der an den Worten Jesus zusätzliche Paragraphen anheftet um die Menschen zu einem bestimmten Verhalten zu bringen, wozu Jesus gar nicht aufgerufen hat.

Das Argument des Pharisäer lautet daher:

Jesus hat gesagt und das muß man so verstehen....

...oder:

Jesus hat gefordert und das zeigt der Mensch indem er....

 

So haben sie auch Jesus selbst für sein Handeln verurteilen wollen, weil sie sagten, daß seine Werke zwar gut seien aber aus einem bösen Ansinnen heraus erfolgten.

Das Jesus ein Teufel sein könnte und mit seinen guten Werken die Menschen nur verführen wolle.

Daraufhin hat Jesus geantwortet, daß man durch seine gute Werke zeige, daß man guten Willens sei, weil ein Mensch der nur Gutes tut, gar kein Diener des Bösen sein könnte, denn das Reich des Bösen könnte mit einem solchen Widerspruch gar nicht bestehen.

 

Der entscheidende Punkt den Jesus verkündete waren nicht die moralischen Lehren, diese hat er ja quasi vorausgesetzt: Jeder kennt aus dem Grunde seines Herzen den Willen Gottes, aber kaum einer tu ihn und Jesus hat den Pharisäer eben damit konfrontiert, als er ihm das Gleichnis vom barmherzigen Samariter erzählte: Der Pharisäer wußte gleich, wer den Willen Gottes tut. Es konfrontierte da das menschliche Gesetzesverständnis mit dem "schlüpfrigen" Ding Gewissen. Der Mensch glaubt, er können sich der Verantwortung, seinem Gewissen dadurch entziehen, daß er sich irgendwelche Regeln gibt, diese womöglich dann mit Ausnahmeregeln etc. versieht etc. wo er doch im konkreten Moment genau weiß was Sache war.

So hat Jesus dann auch gesagt, daß er ja nichts neues sagt oder das was früher gesagt wurde aufheben würde, er hat es eben nur wieder zurück geholt ins Herz der Menschen: Liebe deinen Nächsten und liebe Gott und darauf reduziert sich letztendlich alles was von Bedeutung ist und von den Menschen seit sie sich erinnern können durch Propheten verkündet wurde.

bearbeitet von Sam_Naseweiss
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So ein Quatsch. Die Pharisäer waren doch nicht kompromißbereit. Sie beharrten kompromißlos auf die Einhaltung ihrer Gesetze. Lies mal die Bibel.

2 Er sagte: "Die Schriftgelehrten und die Pharisäer sitzen auf dem Lehrstuhl des Mose.

3 Tut und befolgt darum alles, was sie euch sagen; aber nach ihren Werken richtet euch nicht. Denn sie reden zwar, handeln aber nicht danach.

4 Sie binden schwere und untragbare Lasten und legen sie den Menschen auf die Schultern, selbst aber krümmen sie keinen Finger, um sie zu heben.

5 Alle ihr Werke tun sie, um sich vor den Menschen zur Schau zu stellen. Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang,

6 bei Festmahlen und in der Synagoge nehmen sie gern die ersten Sitze ein,

7 und auf den öffentlichen Plätzen wollen sie gegrüßt und von den Leuten Meister genannt werden.

 

Sie sind nur heimlich für sich selbst kompromissbereit aber kennen keine Kompromisse für andere (das meinte ich).

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Ein Pharisäer zeigt sich dadurch, daß er Jesus Liebesgebot dahingehend auslegt, daß er sagt, daß sich die Liebe zu Gott eben darin zeige, daß man am Sonntag in die Kirche geht.

Wenn Jesus fordert, man soll den Nächsten und Gott lieben, dann sagt der Pharisäer, daß die Forderung Gott zu lieben, darin zum Ausdruck gebracht wird, daß man in die Kirche geht.

Die Kirche ist daher gefüllt von Menschen, die glauben sie wären rechtschaffene Christen, weil sie jeden Sonntag in der Kirche sind. Welche Pfarrer erzählt ihnen schon, daß die Wahrung der Sonntagspflich ohne Liebe zu Gott gar nichts bedeutet? Wer von denen liebt denn Gott wirklich?

 

Wenn Jesus konkret wird und sagt wer selig sein wird, da wird der Pharisäer nachhaken und sagen, daß diese Menschen nur dann selig werden, wenn sie auch noch dieses oder jenes einhalten, was dann irgendwann darauf hinausläuft, daß sie sich gerechtfertigt glauben, weil sie eben dieses oder jenes befolgen.

 

Der Pharisäer ist daher jener, der an den Worten Jesus zusätzliche Paragraphen anheftet um die Menschen zu einem bestimmten Verhalten zu bringen, wozu Jesus gar nicht aufgerufen hat.

Das Argument des Pharisäer lautet daher:

Jesus hat gesagt und das muß man so verstehen....

...oder:

Jesus hat gefordert und das zeigt der Mensch indem er....

 

So haben sie auch Jesus selbst für sein Handeln verurteilen wollen, weil sie sagten, daß seine Werke zwar gut seien aber aus einem bösen Ansinnen heraus erfolgten.

Das Jesus ein Teufel sein könnte und mit seinen guten Werken die Menschen nur verführen wolle.

Daraufhin hat Jesus geantwortet, daß man durch seine gute Werke zeige, daß man guten Willens sei, weil ein Mensch der nur Gutes tut, gar kein Diener des Bösen sein könnte, denn das Reich des Bösen könnte mit einem solchen Widerspruch gar nicht bestehen.

 

Der entscheidende Punkt den Jesus verkündete waren nicht die moralischen Lehren, diese hat er ja quasi vorausgesetzt: Jeder kennt aus dem Grunde seines Herzen den Willen Gottes, aber kaum einer tu ihn und Jesus hat den Pharisäer eben damit konfrontiert, als er ihm das Gleichnis vom barmherzigen Samariter erzählte: Der Pharisäer wußte gleich, wer den Willen Gottes tut. Es konfrontierte da das menschliche Gesetzesverständnis mit dem "schlüpfrigen" Ding Gewissen. Der Mensch glaubt, er können sich der Verantwortung, seinem Gewissen dadurch entziehen, daß er sich irgendwelche Regeln gibt, diese womöglich dann mit Ausnahmeregeln etc. versieht etc. wo er doch im konkreten Moment genau weiß was Sache war.

So hat Jesus dann auch gesagt, daß er ja nichts neues sagt oder das was früher gesagt wurde aufheben würde, er hat es eben nur wieder zurück geholt ins Herz der Menschen: Liebe deinen Nächsten und liebe Gott und darauf reduziert sich letztendlich alles was von Bedeutung ist und von den Menschen seit sie sich erinnern können durch Propheten verkündet wurde.

 

 

 

Die beste Darstellung des Pharisäers steht für mich bei Lk 18,10-14.

 

Übrigens ist der Adressat der Beispielerzählung vom Barmherzigen Samariter ein Schriftgelehrter (von Pharisäer steht da nichts)!

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fides quaerens intellectum
Du drehst mir das Wort im Mund herum.

 

Wenn ich keine Gewissensprobleme bekomme, weil ich am Sonntag nicht in die Kirche gehe - was dann?

 

Es geht mir um die Faelle, in denen meine Gewissensentscheidung eben ganz anders aussaehe als das, was die katholische Kirche lehrt. Wenn ich dann im Einklang mit der katholischen Lehre handelte, verhielte ich mich eben wie ein Schriftgelehrter (und deshalb habe ich diese Parallele gezogen).

 

Irrt mein Gewissen? Sollte ich einsehen, dass ich ein hoffnungsloser Suender bin? Darum beten, dass sich mein Gewissen wandle - um zu erkennen, wie wahr die katholische Lehre ist?

Ich drehe dir (noch) garnichts herum. Du scheinst nicht zu verstehen, dass alles, was du bisher hier beschrieben hast, nicht das geringste mit Pharisäertum zu tun hat.

 

Natürlich kann dein Gewissen irren (und meines und das des Papstes genauso). Aber was soll das mit den Schriftgelehrten in der Bibel zu tun haben? Bei den Pharisäern war es die Selbstgerechtigkeit, die Jesus beklagt hat, also das Denken, dass man sich selbst erlösen kann, weil man besser ist als andere.

 

Wieso hoffnungsloser Sünder? Eben wenn wir einsehen, dass wir Sünder sind, haben wir doch die Hoffnung auf Erlösung.

 

Ich fuerchte, wir reden einfach aneinander vorbei.

 

Mariamantes Definition zugrundegelegt: Wenn ich gewisse Lehren der katholischen Kirche nicht glauben oder sie nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann, IHNEN ABER UM DES LAUT KATHOLISCHER KIRCHE RECHTEN GLAUBENS WILLEN TROTZDEM FOLGTE - wuerde ich mich damit nicht selbst zum Pharisaeer machen? (vor diesem Hintergrund ist auch meine Ausgangsfrage zu verstehen)

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fides quaerens intellectum
Der Pharisäer ist daher jener, der an den Worten Jesus zusätzliche Paragraphen anheftet um die Menschen zu einem bestimmten Verhalten zu bringen, wozu Jesus gar nicht aufgerufen hat.

Das Argument des Pharisäer lautet daher:

Jesus hat gesagt und das muß man so verstehen....

...oder:

Jesus hat gefordert und das zeigt der Mensch indem er....

 

Solcherlei Argumente gebrauchen die Verfechter der katholischen Lehre natuerlich selten bis nie ...

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fides quaerens intellectum
Dass das Schlagwort Pharisäer gerne missbräuchlich angewendet wird, wenn jemand treu zur Lehre der Kirche steht- auch wenn es sich um nicht genehme Teile der Lehre der Kirche handelt- macht die Sache etwas schwierig.

 

Wenn jemand aus tiefster Ueberzeugung zu allen Lehren der Kirche steht - fein. Aber selbst dann: Mir scheint es doch eine Gratwanderung zu sein, das Festhalten an Regeln und Geboten um der Lehre willen nicht ueber den an sich ganz einfachen Glauben an Gott zu stellen. Nicht?

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Für mich ist der ein Pharisäer (siehe meinen obigen Hinweis auf Lk 18, 10ff), jemand der sich seines rechten Glaubens und seiner guten Taten brüstet, um andere dadurch klein und ungläubig erscheinen zu lassen. Etwa so: "Mein Gott, ich danke dir, dass ich nicht so bin......wie diese Kuschelkatholiken, die Li(e)beralen und was sich sonst hier so katholisch nennt".

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Du drehst mir das Wort im Mund herum.

 

Wenn ich keine Gewissensprobleme bekomme, weil ich am Sonntag nicht in die Kirche gehe - was dann?

 

Es geht mir um die Faelle, in denen meine Gewissensentscheidung eben ganz anders aussaehe als das, was die katholische Kirche lehrt. Wenn ich dann im Einklang mit der katholischen Lehre handelte, verhielte ich mich eben wie ein Schriftgelehrter (und deshalb habe ich diese Parallele gezogen).

 

Irrt mein Gewissen? Sollte ich einsehen, dass ich ein hoffnungsloser Suender bin? Darum beten, dass sich mein Gewissen wandle - um zu erkennen, wie wahr die katholische Lehre ist?

Ich drehe dir (noch) garnichts herum. Du scheinst nicht zu verstehen, dass alles, was du bisher hier beschrieben hast, nicht das geringste mit Pharisäertum zu tun hat.

 

Natürlich kann dein Gewissen irren (und meines und das des Papstes genauso). Aber was soll das mit den Schriftgelehrten in der Bibel zu tun haben? Bei den Pharisäern war es die Selbstgerechtigkeit, die Jesus beklagt hat, also das Denken, dass man sich selbst erlösen kann, weil man besser ist als andere.

 

Wieso hoffnungsloser Sünder? Eben wenn wir einsehen, dass wir Sünder sind, haben wir doch die Hoffnung auf Erlösung.

 

Ich fuerchte, wir reden einfach aneinander vorbei.

 

Mariamantes Definition zugrundegelegt: Wenn ich gewisse Lehren der katholischen Kirche nicht glauben oder sie nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann, IHNEN ABER UM DES LAUT KATHOLISCHER KIRCHE RECHTEN GLAUBENS WILLEN TROTZDEM FOLGTE - wuerde ich mich damit nicht selbst zum Pharisaeer machen? (vor diesem Hintergrund ist auch meine Ausgangsfrage zu verstehen)

 

Das ist sehr schwer zu beantworten. Die Gegenfrage müsste lauten: Warum folgst du diesen Lehren trotzdem? Wenn du es tust, um vor anderen gut dazustehen, dann würde ich sagen, dass das pharisäerisch ist (pharisäerisch im üblichen Sprachgebrauch, nicht im historischen Sinn). Wenn du wirklich im tiefsten Inneren glauben solltest, dass die Kirche die Stimme Gottes ist und auch dann Recht hat, wenn du es nicht verstehst, dann ist das zwar ein Verständnis, das ich nicht teile (und die Kirche selbst auch nicht), das aber durchaus eine Art von Gewissen ist.

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