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Das mündige (?) Gewissen


wolfgang E.

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Dieser Thread wurde nicht von Wolfgang eröffnet, sondern entstand durch Splitten aus dem Thread "Fehlverhalten der Gemeinde bei Wiederverheirateten Geschiedenen".

Gabriele

 

Lieber soames,

dass das subjektive Gewissen sich zunächst an der objektiven Norm zu messen hat, ist klar. Aber was ist, mit den Fällen, denen die Norm nicht gerecht wird?

Darf da das Gewissen gar keine Funktion haben?

Dass ein Gewissen auch irren kann ist klar, dafür gibt es ja auch die Seelsorger als Berater.

Wolfgang hat deshalb auch von einem mündigen Gewissen gesprochen.

Liebe Grüße

Gerlinde

Diese Frage betrifft ja schon nicht mehr die hiesige Ausgangsfrage, sondern ganz allgemein eine Grundkonstante des Menschen. Ich schreibe es trotzdem hier, weil es sich aus diesem Gespräch ergibt.

 

Wer legt fest, wann eine Norm einem Fall nicht (mehr) gerecht wird? Ich vermute, das Gewissen. Gefahren siehe oben.

Und wer entscheidet, ob das Gewissen mündig ist? Ich nehme mal an das Gewissen selbst. Geht wohl gar nicht anders. Dann aber liegen alle zur Vorsicht mahnenden Gesichtspunkte, die für die Entscheidung des Gewissens oben angegeben wurden, auch für diese besonders sensible Frage wieder vor. Und dann die Beratung durch den Beichtvater - o.k., besser kann man es praktisch nicht absichern. Aber wie sucht man sich einen Beichtvater, der einen in solch schwieriger Frage berät? Eben. In Zeiten, in denen eine ganze Anzahl von Priestern selbst schon dem Lehramt in einigen Fragen prinzipiell widerspricht - wie wird deren Ratschlag dann wohl ausfallen? Ich gebe gern zu, daß es einen anderen Weg wahrscheinlich nicht gibt. Aber man sollte die Grenzen dieses hier meiner Ansicht nach idealistisch dargestellten Vorgehens trotzdem bedenken, besonders was die Selbstmanipulation des Gewissens betrifft. Es kommt samt seinem Träger dereinst vor einen Richter, der in die Tiefen sieht. Ich rede dabei nicht davon, daß jede kleine Gewissensschummelei die Hölle zur Folge hat; sehr wohl aber davon, daß man sich vor der Verantwortungsübernahme auch durch Verweis auf das mündige Gewissen nicht davonstehlen kann.

Lieber soames,

ich versteh dich schon, das gewisse Faktoren beim Menschen die Gewissensentscheidung beeinträchtigen können und dadurch eine falsche Gewissensentscheidung entstehen kann.

Aber ich habe im Laufe meines Lebens erfahren, dass die Menschen, die sich ernsthaft um ihr Tun Gedanken machen, sich auch bei Menschen ausssprechen und Rat holen.

Da stehen oft schwere Schicksale hinter einer Scheidung. Auf Grund eines Leserbriefes schrieb mir einmal ein Mann seine ganze Lebensgeschichte. Nur kurz einige wesentliche Züge daraus: Verheiratet in erster Ehe. Als das gemeinsame Kind ein Jahr alt war, verließ die Frau den Mann, das Kind wurde nach der Scheidung ihm zugesprochen. Auch der Pflege und Erziehung des Kindes wegen, heiratete er zum zweiten Mal.

Macht sich dieser Mann schuldig, wenn er diese 2. Frau liebt und eine normale Ehe führt?

Ich könnte hier keine Sünde sehen.

Wenn dagegen einer leichtfertig seine Ehe aufs Spiel setzt und wieder heiratet, ist das schon etwas ganz anderes und wäre auch in meinen Augen sündhaft.

Was meinst du?

Jetzt muß ich aber schleunigst in die Federn.

Gute Nacht

Gerlinde

Mich beschäftigen in erster Linie, sobald ich das Schlagwort des mündigen Gewissens/Christens höre,

Mich beschäftigt, warum Du das mündige Gewissen bzw den mündigen Christen als Schlagworte abzuwerten versuchst.

 

Für mich sind es zentrale Begriffe meines persönlichen Christseins.

bearbeitet von Gabriele
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Gerlinde Blosche

Lieber soames,

dass das subjektive Gewissen sich zunächst an der objektiven Norm zu messen hat, ist klar. Aber was ist, mit den Fällen, denen die Norm nicht gerecht wird?

Darf da das Gewissen gar keine Funktion haben?

Dass ein Gewissen auch irren kann ist klar, dafür gibt es ja auch die Seelsorger als Berater.

Wolfgang hat deshalb auch von einem mündigen Gewissen gesprochen.

Liebe Grüße

Gerlinde

Diese Frage betrifft ja schon nicht mehr die hiesige Ausgangsfrage, sondern ganz allgemein eine Grundkonstante des Menschen. Ich schreibe es trotzdem hier, weil es sich aus diesem Gespräch ergibt.

 

Wer legt fest, wann eine Norm einem Fall nicht (mehr) gerecht wird? Ich vermute, das Gewissen. Gefahren siehe oben.

Und wer entscheidet, ob das Gewissen mündig ist? Ich nehme mal an das Gewissen selbst. Geht wohl gar nicht anders. Dann aber liegen alle zur Vorsicht mahnenden Gesichtspunkte, die für die Entscheidung des Gewissens oben angegeben wurden, auch für diese besonders sensible Frage wieder vor. Und dann die Beratung durch den Beichtvater - o.k., besser kann man es praktisch nicht absichern. Aber wie sucht man sich einen Beichtvater, der einen in solch schwieriger Frage berät? Eben. In Zeiten, in denen eine ganze Anzahl von Priestern selbst schon dem Lehramt in einigen Fragen prinzipiell widerspricht - wie wird deren Ratschlag dann wohl ausfallen? Ich gebe gern zu, daß es einen anderen Weg wahrscheinlich nicht gibt. Aber man sollte die Grenzen dieses hier meiner Ansicht nach idealistisch dargestellten Vorgehens trotzdem bedenken, besonders was die Selbstmanipulation des Gewissens betrifft. Es kommt samt seinem Träger dereinst vor einen Richter, der in die Tiefen sieht. Ich rede dabei nicht davon, daß jede kleine Gewissensschummelei die Hölle zur Folge hat; sehr wohl aber davon, daß man sich vor der Verantwortungsübernahme auch durch Verweis auf das mündige Gewissen nicht davonstehlen kann.

Lieber soames,

ich versteh dich schon, das gewisse Faktoren beim Menschen die Gewissensentscheidung beeinträchtigen können und dadurch eine falsche Gewissensentscheidung entstehen kann.

Aber ich habe im Laufe meines Lebens erfahren, dass die Menschen, die sich ernsthaft um ihr Tun Gedanken machen, sich auch bei Menschen ausssprechen und Rat holen.

Da stehen oft schwere Schicksale hinter einer Scheidung. Auf Grund eines Leserbriefes schrieb mir einmal ein Mann seine ganze Lebensgeschichte. Nur kurz einige wesentliche Züge daraus: Verheiratet in erster Ehe. Als das gemeinsame Kind ein Jahr alt war, verließ die Frau den Mann, das Kind wurde nach der Scheidung ihm zugesprochen. Auch der Pflege und Erziehung des Kindes wegen, heiratete er zum zweiten Mal.

Macht sich dieser Mann schuldig, wenn er diese 2. Frau liebt und eine normale Ehe führt?

Ich könnte hier keine Sünde sehen.

Wenn dagegen einer leichtfertig seine Ehe aufs Spiel setzt und wieder heiratet, ist das schon etwas ganz anderes und wäre auch in meinen Augen sündhaft.

Was meinst du?

Jetzt muß ich aber schleunigst in die Federn.

Gute Nacht

Gerlinde

Mich beschäftigen in erster Linie, sobald ich das Schlagwort des mündigen Gewissens/Christens höre,

Mich beschäftigt, warum Du das mündige Gewissen bzw den mündigen Christen als Schlagworte abzuwerten versuchst.

 

Für mich sind es zentrale Begriffe meines persönlichen Christseins.

Guten Morgen,

und es geht hier auch um eine gerechte Sicht der Handlung eines Menschen, damit es nicht zu ungerechten Verurteilungsspielchen kommt.

Da das Gewissen mit dem "Gehorsam" gegenüber der Norm zu tun hat, gilt es natürlich für die Gewissensentscheidung des Einzelnen zunächst auf die Norm, bzw. den Willen Gottes zu "hören", dann ehrlich seine Situation zu "durchleuchten" indem man seine Situation aufrichtig und gewissenhaft in Beziehung setzt zu der objektiven Norm bzw. dem Willen

Gottes und nach einer Antwort für sich sucht. Wenn man dann auf Grund einer ehrlichen Gewissensbefragung zu einer anderen "Antwort" kommt, als die Norm es verlangt, wäre auch nach der allgemeinen Lehre der Kirche, eine Entscheidung von einem mündigen Gewissen getroffen, die richtige.

So jetzt aber an die Arbeit, sonst plagt mich mein Gewissen.

Liebe Grüße

Gerlinde

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Wenn man dann auf Grund einer ehrlichen Gewissensbefragung zu einer anderen "Antwort" kommt, als die Norm es verlangt, wäre auch nach der allgemeinen Lehre der Kirche, eine Entscheidung von einem mündigen Gewissen getroffen, die richtige.

dann wären alle SS Männer, die aufgrund ihres mündigen Gewissens die Juden umgebracht haben, ohne Schuld.

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Lieber soames,

dass das subjektive Gewissen sich zunächst an der objektiven Norm zu messen hat, ist klar. Aber was ist, mit den Fällen, denen die Norm nicht gerecht wird?

Darf da das Gewissen gar keine Funktion haben?

Dass ein Gewissen auch irren kann ist klar, dafür gibt es ja auch die Seelsorger als Berater.

Wolfgang hat deshalb auch von einem mündigen Gewissen gesprochen.

Liebe Grüße

Gerlinde

Diese Frage betrifft ja schon nicht mehr die hiesige Ausgangsfrage, sondern ganz allgemein eine Grundkonstante des Menschen. Ich schreibe es trotzdem hier, weil es sich aus diesem Gespräch ergibt.

 

Wer legt fest, wann eine Norm einem Fall nicht (mehr) gerecht wird? Ich vermute, das Gewissen. Gefahren siehe oben.

Und wer entscheidet, ob das Gewissen mündig ist? Ich nehme mal an das Gewissen selbst. Geht wohl gar nicht anders. Dann aber liegen alle zur Vorsicht mahnenden Gesichtspunkte, die für die Entscheidung des Gewissens oben angegeben wurden, auch für diese besonders sensible Frage wieder vor. Und dann die Beratung durch den Beichtvater - o.k., besser kann man es praktisch nicht absichern. Aber wie sucht man sich einen Beichtvater, der einen in solch schwieriger Frage berät? Eben. In Zeiten, in denen eine ganze Anzahl von Priestern selbst schon dem Lehramt in einigen Fragen prinzipiell widerspricht - wie wird deren Ratschlag dann wohl ausfallen? Ich gebe gern zu, daß es einen anderen Weg wahrscheinlich nicht gibt. Aber man sollte die Grenzen dieses hier meiner Ansicht nach idealistisch dargestellten Vorgehens trotzdem bedenken, besonders was die Selbstmanipulation des Gewissens betrifft. Es kommt samt seinem Träger dereinst vor einen Richter, der in die Tiefen sieht. Ich rede dabei nicht davon, daß jede kleine Gewissensschummelei die Hölle zur Folge hat; sehr wohl aber davon, daß man sich vor der Verantwortungsübernahme auch durch Verweis auf das mündige Gewissen nicht davonstehlen kann.

Lieber soames,

ich versteh dich schon, das gewisse Faktoren beim Menschen die Gewissensentscheidung beeinträchtigen können und dadurch eine falsche Gewissensentscheidung entstehen kann.

Aber ich habe im Laufe meines Lebens erfahren, dass die Menschen, die sich ernsthaft um ihr Tun Gedanken machen, sich auch bei Menschen ausssprechen und Rat holen.

Da stehen oft schwere Schicksale hinter einer Scheidung. Auf Grund eines Leserbriefes schrieb mir einmal ein Mann seine ganze Lebensgeschichte. Nur kurz einige wesentliche Züge daraus: Verheiratet in erster Ehe. Als das gemeinsame Kind ein Jahr alt war, verließ die Frau den Mann, das Kind wurde nach der Scheidung ihm zugesprochen. Auch der Pflege und Erziehung des Kindes wegen, heiratete er zum zweiten Mal.

Macht sich dieser Mann schuldig, wenn er diese 2. Frau liebt und eine normale Ehe führt?

Ich könnte hier keine Sünde sehen.

Wenn dagegen einer leichtfertig seine Ehe aufs Spiel setzt und wieder heiratet, ist das schon etwas ganz anderes und wäre auch in meinen Augen sündhaft.

Was meinst du?

Jetzt muß ich aber schleunigst in die Federn.

Gute Nacht

Gerlinde

Mich beschäftigen in erster Linie, sobald ich das Schlagwort des mündigen Gewissens/Christens höre,

Mich beschäftigt, warum Du das mündige Gewissen bzw den mündigen Christen als Schlagworte abzuwerten versuchst.

 

Für mich sind es zentrale Begriffe meines persönlichen Christseins.

Ich werte es dort nicht ab, wo es tatsächlich vorhanden ist und benutzt wird. Ich habe oben aber dargestellt, daß ich bei diesem Thema große Schwierigkeiten sehe. Ich bin der Ansicht (die ich in persönlichen Gesprächen oftmals erhärten konnte), daß es sicher einige Christen gibt, die sich tatsächlich einer Gewissensprüfung unterziehen; ich habe jedoch auch bemerkt, wie offensichtlich leichtfertig vom mündigen Gewissen, welches man eingesetzt habe, um zu der diskutierten Entscheidung oder dem Standpunkt zu kommen, gesprochen wurde, ohne daß auch nur die grundlegenden Anforderungen erfüllt waren. Viele Christen rennen ohne eigenes Nachdenken Parolen hinterher, die auf das erste Hören sehr gut klingen, und verkaufen dies, wenn sie mitbekommen, daß "ihre" Ansicht der kirchlichen Lehre widerspricht, als Ergebnis ihrer Gewissensbefragung. In diesen Fällen wird das mündige Gewissen zur wohlfeil eingesetzten Parole und zum Schlagwort. Ich versuche folglich nicht, etwas abzuwerten. Das steht aber auch schon in den obigen Postings.

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Guten Morgen,

und es geht hier auch um eine gerechte Sicht der Handlung eines Menschen, damit es nicht zu ungerechten Verurteilungsspielchen kommt.

Da das Gewissen mit dem "Gehorsam" gegenüber der Norm zu tun hat, gilt es natürlich für die Gewissensentscheidung des Einzelnen zunächst auf die Norm, bzw. den Willen Gottes zu "hören", dann ehrlich seine Situation zu "durchleuchten" indem man seine Situation aufrichtig und gewissenhaft in Beziehung setzt zu der objektiven Norm bzw. dem Willen

Gottes und nach einer Antwort für sich sucht. Wenn man dann auf Grund einer ehrlichen Gewissensbefragung zu einer anderen "Antwort" kommt, als die Norm es verlangt, wäre auch nach der allgemeinen Lehre der Kirche, eine Entscheidung von einem mündigen Gewissen getroffen, die richtige.

So jetzt aber an die Arbeit, sonst plagt mich mein Gewissen.

Liebe Grüße

Gerlinde

Liebe Gerlinde, die Entscheidung eines mündigen Gewissens, das sich gegen die Norm entscheidet, ist nicht automatisch die objektiv richtige Entscheidung. Dieser Entscheidung ist aber in der Regel Respekt zu zollen, wie die Kirche lehrt. Das ist etwas grundlegend anderes.

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Lieber soames,

dass das subjektive Gewissen sich zunächst an der objektiven Norm zu messen hat, ist klar. Aber was ist, mit den Fällen, denen die Norm nicht gerecht wird?

Darf da das Gewissen gar keine Funktion haben?

Dass ein Gewissen auch irren kann ist klar, dafür gibt es ja auch die Seelsorger als Berater.

Wolfgang hat deshalb auch von einem mündigen Gewissen gesprochen.

Liebe Grüße

Gerlinde

Diese Frage betrifft ja schon nicht mehr die hiesige Ausgangsfrage, sondern ganz allgemein eine Grundkonstante des Menschen. Ich schreibe es trotzdem hier, weil es sich aus diesem Gespräch ergibt.

 

Wer legt fest, wann eine Norm einem Fall nicht (mehr) gerecht wird? Ich vermute, das Gewissen. Gefahren siehe oben.

Und wer entscheidet, ob das Gewissen mündig ist? Ich nehme mal an das Gewissen selbst. Geht wohl gar nicht anders. Dann aber liegen alle zur Vorsicht mahnenden Gesichtspunkte, die für die Entscheidung des Gewissens oben angegeben wurden, auch für diese besonders sensible Frage wieder vor. Und dann die Beratung durch den Beichtvater - o.k., besser kann man es praktisch nicht absichern. Aber wie sucht man sich einen Beichtvater, der einen in solch schwieriger Frage berät? Eben. In Zeiten, in denen eine ganze Anzahl von Priestern selbst schon dem Lehramt in einigen Fragen prinzipiell widerspricht - wie wird deren Ratschlag dann wohl ausfallen? Ich gebe gern zu, daß es einen anderen Weg wahrscheinlich nicht gibt. Aber man sollte die Grenzen dieses hier meiner Ansicht nach idealistisch dargestellten Vorgehens trotzdem bedenken, besonders was die Selbstmanipulation des Gewissens betrifft. Es kommt samt seinem Träger dereinst vor einen Richter, der in die Tiefen sieht. Ich rede dabei nicht davon, daß jede kleine Gewissensschummelei die Hölle zur Folge hat; sehr wohl aber davon, daß man sich vor der Verantwortungsübernahme auch durch Verweis auf das mündige Gewissen nicht davonstehlen kann.

Lieber soames,

ich versteh dich schon, das gewisse Faktoren beim Menschen die Gewissensentscheidung beeinträchtigen können und dadurch eine falsche Gewissensentscheidung entstehen kann.

Aber ich habe im Laufe meines Lebens erfahren, dass die Menschen, die sich ernsthaft um ihr Tun Gedanken machen, sich auch bei Menschen ausssprechen und Rat holen.

Da stehen oft schwere Schicksale hinter einer Scheidung. Auf Grund eines Leserbriefes schrieb mir einmal ein Mann seine ganze Lebensgeschichte. Nur kurz einige wesentliche Züge daraus: Verheiratet in erster Ehe. Als das gemeinsame Kind ein Jahr alt war, verließ die Frau den Mann, das Kind wurde nach der Scheidung ihm zugesprochen. Auch der Pflege und Erziehung des Kindes wegen, heiratete er zum zweiten Mal.

Macht sich dieser Mann schuldig, wenn er diese 2. Frau liebt und eine normale Ehe führt?

Ich könnte hier keine Sünde sehen.

Wenn dagegen einer leichtfertig seine Ehe aufs Spiel setzt und wieder heiratet, ist das schon etwas ganz anderes und wäre auch in meinen Augen sündhaft.

Was meinst du?

Jetzt muß ich aber schleunigst in die Federn.

Gute Nacht

Gerlinde

Mich beschäftigen in erster Linie, sobald ich das Schlagwort des mündigen Gewissens/Christens höre,

Mich beschäftigt, warum Du das mündige Gewissen bzw den mündigen Christen als Schlagworte abzuwerten versuchst.

 

Für mich sind es zentrale Begriffe meines persönlichen Christseins.

Ich werte es dort nicht ab, wo es tatsächlich vorhanden ist und benutzt wird. Ich habe oben aber dargestellt, daß ich bei diesem Thema große Schwierigkeiten sehe. Ich bin der Ansicht (die ich in persönlichen Gesprächen oftmals erhärten konnte), daß es sicher einige Christen gibt, die sich tatsächlich einer Gewissensprüfung unterziehen; ich habe jedoch auch bemerkt, wie offensichtlich leichtfertig vom mündigen Gewissen, welches man eingesetzt habe, um zu der diskutierten Entscheidung oder dem Standpunkt zu kommen, gesprochen wurde, ohne daß auch nur die grundlegenden Anforderungen erfüllt waren. Viele Christen rennen ohne eigenes Nachdenken Parolen hinterher, die auf das erste Hören sehr gut klingen, und verkaufen dies, wenn sie mitbekommen, daß "ihre" Ansicht der kirchlichen Lehre widerspricht, als Ergebnis ihrer Gewissensbefragung. In diesen Fällen wird das mündige Gewissen zur wohlfeil eingesetzten Parole und zum Schlagwort. Ich versuche folglich nicht, etwas abzuwerten. Das steht aber auch schon in den obigen Postings.

Aber Du unterstellst einer grossen Schar von Christen dieses mündige Gewissen nur als "wohlfeile Parole" zu haben. Bei der Lektüre Deiner Postiungs erhält man den Eindruck, dass das mündige Gewissen etwas theoretisch Denkbares aber praktisch nicht Existentes und auch nicht Wünschenswertes ist. Wichtig und richtig ist der Buchstabengehorsam.

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Aber Du unterstellst einer grossen Schar von Christen dieses mündige Gewissen nur als "wohlfeile Parole" zu haben.

wie war das mit dem mündigen Gewissen der Nazi-Fans im 3. Reich??

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Aber Du unterstellst einer grossen Schar von Christen dieses mündige Gewissen nur als "wohlfeile Parole" zu haben. Bei der Lektüre Deiner Postiungs erhält man den Eindruck, dass das mündige Gewissen etwas theoretisch Denkbares aber praktisch nicht Existentes und auch nicht Wünschenswertes ist. Wichtig und richtig ist der Buchstabengehorsam.

 

Genau dieser Eindruck war es, der mich zu meinem obigen Posting veranlasst hat.

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dass das subjektive Gewissen sich zunächst an der objektiven Norm zu messen hat, ist klar. Aber was ist, mit den Fällen, denen die Norm nicht gerecht wird?

Darf da das Gewissen gar keine Funktion haben?

Dass ein Gewissen auch irren kann ist klar, dafür gibt es ja auch die Seelsorger als Berater.

Wolfgang hat deshalb auch von einem mündigen Gewissen gesprochen.

Liebe Grüße

Gerlinde

Diese Frage betrifft ja schon nicht mehr die hiesige Ausgangsfrage, sondern ganz allgemein eine Grundkonstante des Menschen. Ich schreibe es trotzdem hier, weil es sich aus diesem Gespräch ergibt.

 

Wer legt fest, wann eine Norm einem Fall nicht (mehr) gerecht wird? Ich vermute, das Gewissen. Gefahren siehe oben.

Und wer entscheidet, ob das Gewissen mündig ist? Ich nehme mal an das Gewissen selbst. Geht wohl gar nicht anders. Dann aber liegen alle zur Vorsicht mahnenden Gesichtspunkte, die für die Entscheidung des Gewissens oben angegeben wurden, auch für diese besonders sensible Frage wieder vor. Und dann die Beratung durch den Beichtvater - o.k., besser kann man es praktisch nicht absichern. Aber wie sucht man sich einen Beichtvater, der einen in solch schwieriger Frage berät? Eben. In Zeiten, in denen eine ganze Anzahl von Priestern selbst schon dem Lehramt in einigen Fragen prinzipiell widerspricht - wie wird deren Ratschlag dann wohl ausfallen? Ich gebe gern zu, daß es einen anderen Weg wahrscheinlich nicht gibt. Aber man sollte die Grenzen dieses hier meiner Ansicht nach idealistisch dargestellten Vorgehens trotzdem bedenken, besonders was die Selbstmanipulation des Gewissens betrifft. Es kommt samt seinem Träger dereinst vor einen Richter, der in die Tiefen sieht. Ich rede dabei nicht davon, daß jede kleine Gewissensschummelei die Hölle zur Folge hat; sehr wohl aber davon, daß man sich vor der Verantwortungsübernahme auch durch Verweis auf das mündige Gewissen nicht davonstehlen kann.

Lieber soames,

ich versteh dich schon, das gewisse Faktoren beim Menschen die Gewissensentscheidung beeinträchtigen können und dadurch eine falsche Gewissensentscheidung entstehen kann.

Aber ich habe im Laufe meines Lebens erfahren, dass die Menschen, die sich ernsthaft um ihr Tun Gedanken machen, sich auch bei Menschen ausssprechen und Rat holen.

Da stehen oft schwere Schicksale hinter einer Scheidung. Auf Grund eines Leserbriefes schrieb mir einmal ein Mann seine ganze Lebensgeschichte. Nur kurz einige wesentliche Züge daraus: Verheiratet in erster Ehe. Als das gemeinsame Kind ein Jahr alt war, verließ die Frau den Mann, das Kind wurde nach der Scheidung ihm zugesprochen. Auch der Pflege und Erziehung des Kindes wegen, heiratete er zum zweiten Mal.

Macht sich dieser Mann schuldig, wenn er diese 2. Frau liebt und eine normale Ehe führt?

Ich könnte hier keine Sünde sehen.

Wenn dagegen einer leichtfertig seine Ehe aufs Spiel setzt und wieder heiratet, ist das schon etwas ganz anderes und wäre auch in meinen Augen sündhaft.

Was meinst du?

Jetzt muß ich aber schleunigst in die Federn.

Gute Nacht

Gerlinde

Mich beschäftigen in erster Linie, sobald ich das Schlagwort des mündigen Gewissens/Christens höre,

Mich beschäftigt, warum Du das mündige Gewissen bzw den mündigen Christen als Schlagworte abzuwerten versuchst.

 

Für mich sind es zentrale Begriffe meines persönlichen Christseins.

Ich werte es dort nicht ab, wo es tatsächlich vorhanden ist und benutzt wird. Ich habe oben aber dargestellt, daß ich bei diesem Thema große Schwierigkeiten sehe. Ich bin der Ansicht (die ich in persönlichen Gesprächen oftmals erhärten konnte), daß es sicher einige Christen gibt, die sich tatsächlich einer Gewissensprüfung unterziehen; ich habe jedoch auch bemerkt, wie offensichtlich leichtfertig vom mündigen Gewissen, welches man eingesetzt habe, um zu der diskutierten Entscheidung oder dem Standpunkt zu kommen, gesprochen wurde, ohne daß auch nur die grundlegenden Anforderungen erfüllt waren. Viele Christen rennen ohne eigenes Nachdenken Parolen hinterher, die auf das erste Hören sehr gut klingen, und verkaufen dies, wenn sie mitbekommen, daß "ihre" Ansicht der kirchlichen Lehre widerspricht, als Ergebnis ihrer Gewissensbefragung. In diesen Fällen wird das mündige Gewissen zur wohlfeil eingesetzten Parole und zum Schlagwort. Ich versuche folglich nicht, etwas abzuwerten. Das steht aber auch schon in den obigen Postings.

Aber Du unterstellst einer grossen Schar von Christen dieses mündige Gewissen nur als "wohlfeile Parole" zu haben. Bei der Lektüre Deiner Postiungs erhält man den Eindruck, dass das mündige Gewissen etwas theoretisch Denkbares aber praktisch nicht Existentes und auch nicht Wünschenswertes ist. Wichtig und richtig ist der Buchstabengehorsam.

Ich hab neulich in einem anderen Thread die ketzterische Ansicht vertreten, daß es ehrlicher Wäre, nicht das Gewissen sondern die Gesetze der Kirche als höchste Instanz der persönlichen Entscheidungsfindung zu propagieren, da man schliesslich auch danach behandelt würde.

 

Erich schlägt nun in die gleiche Kerbe.

 

Werner

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Erich schlägt nun in die gleiche Kerbe.

mach ich das wirklich?? Ich frage nur, was mit dem Gewissen eines NS-Menschen oder auch mit meinem Gewissen wäre, wenn ich heute nach gründlicher Prüfung zur Ansicht käme, ich müsste Dich ob Deiner ach so bösen Meinungen in die Luft sprengen. Wäre das dann ok, da ja mein mündiges Gewissen oberste Richtschnur ist??

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Lieber soames,

dass das subjektive Gewissen sich zunächst an der objektiven Norm zu messen hat, ist klar. Aber was ist, mit den Fällen, denen die Norm nicht gerecht wird?

Darf da das Gewissen gar keine Funktion haben?

Dass ein Gewissen auch irren kann ist klar, dafür gibt es ja auch die Seelsorger als Berater.

Wolfgang hat deshalb auch von einem mündigen Gewissen gesprochen.

Liebe Grüße

Gerlinde

Diese Frage betrifft ja schon nicht mehr die hiesige Ausgangsfrage, sondern ganz allgemein eine Grundkonstante des Menschen. Ich schreibe es trotzdem hier, weil es sich aus diesem Gespräch ergibt.

 

Wer legt fest, wann eine Norm einem Fall nicht (mehr) gerecht wird? Ich vermute, das Gewissen. Gefahren siehe oben.

Und wer entscheidet, ob das Gewissen mündig ist? Ich nehme mal an das Gewissen selbst. Geht wohl gar nicht anders. Dann aber liegen alle zur Vorsicht mahnenden Gesichtspunkte, die für die Entscheidung des Gewissens oben angegeben wurden, auch für diese besonders sensible Frage wieder vor. Und dann die Beratung durch den Beichtvater - o.k., besser kann man es praktisch nicht absichern. Aber wie sucht man sich einen Beichtvater, der einen in solch schwieriger Frage berät? Eben. In Zeiten, in denen eine ganze Anzahl von Priestern selbst schon dem Lehramt in einigen Fragen prinzipiell widerspricht - wie wird deren Ratschlag dann wohl ausfallen? Ich gebe gern zu, daß es einen anderen Weg wahrscheinlich nicht gibt. Aber man sollte die Grenzen dieses hier meiner Ansicht nach idealistisch dargestellten Vorgehens trotzdem bedenken, besonders was die Selbstmanipulation des Gewissens betrifft. Es kommt samt seinem Träger dereinst vor einen Richter, der in die Tiefen sieht. Ich rede dabei nicht davon, daß jede kleine Gewissensschummelei die Hölle zur Folge hat; sehr wohl aber davon, daß man sich vor der Verantwortungsübernahme auch durch Verweis auf das mündige Gewissen nicht davonstehlen kann.

Lieber soames,

ich versteh dich schon, das gewisse Faktoren beim Menschen die Gewissensentscheidung beeinträchtigen können und dadurch eine falsche Gewissensentscheidung entstehen kann.

Aber ich habe im Laufe meines Lebens erfahren, dass die Menschen, die sich ernsthaft um ihr Tun Gedanken machen, sich auch bei Menschen ausssprechen und Rat holen.

Da stehen oft schwere Schicksale hinter einer Scheidung. Auf Grund eines Leserbriefes schrieb mir einmal ein Mann seine ganze Lebensgeschichte. Nur kurz einige wesentliche Züge daraus: Verheiratet in erster Ehe. Als das gemeinsame Kind ein Jahr alt war, verließ die Frau den Mann, das Kind wurde nach der Scheidung ihm zugesprochen. Auch der Pflege und Erziehung des Kindes wegen, heiratete er zum zweiten Mal.

Macht sich dieser Mann schuldig, wenn er diese 2. Frau liebt und eine normale Ehe führt?

Ich könnte hier keine Sünde sehen.

Wenn dagegen einer leichtfertig seine Ehe aufs Spiel setzt und wieder heiratet, ist das schon etwas ganz anderes und wäre auch in meinen Augen sündhaft.

Was meinst du?

Jetzt muß ich aber schleunigst in die Federn.

Gute Nacht

Gerlinde

Mich beschäftigen in erster Linie, sobald ich das Schlagwort des mündigen Gewissens/Christens höre,

Mich beschäftigt, warum Du das mündige Gewissen bzw den mündigen Christen als Schlagworte abzuwerten versuchst.

 

Für mich sind es zentrale Begriffe meines persönlichen Christseins.

Ich werte es dort nicht ab, wo es tatsächlich vorhanden ist und benutzt wird. Ich habe oben aber dargestellt, daß ich bei diesem Thema große Schwierigkeiten sehe. Ich bin der Ansicht (die ich in persönlichen Gesprächen oftmals erhärten konnte), daß es sicher einige Christen gibt, die sich tatsächlich einer Gewissensprüfung unterziehen; ich habe jedoch auch bemerkt, wie offensichtlich leichtfertig vom mündigen Gewissen, welches man eingesetzt habe, um zu der diskutierten Entscheidung oder dem Standpunkt zu kommen, gesprochen wurde, ohne daß auch nur die grundlegenden Anforderungen erfüllt waren. Viele Christen rennen ohne eigenes Nachdenken Parolen hinterher, die auf das erste Hören sehr gut klingen, und verkaufen dies, wenn sie mitbekommen, daß "ihre" Ansicht der kirchlichen Lehre widerspricht, als Ergebnis ihrer Gewissensbefragung. In diesen Fällen wird das mündige Gewissen zur wohlfeil eingesetzten Parole und zum Schlagwort. Ich versuche folglich nicht, etwas abzuwerten. Das steht aber auch schon in den obigen Postings.

Aber Du unterstellst einer grossen Schar von Christen dieses mündige Gewissen nur als "wohlfeile Parole" zu haben. Bei der Lektüre Deiner Postiungs erhält man den Eindruck, dass das mündige Gewissen etwas theoretisch Denkbares aber praktisch nicht Existentes und auch nicht Wünschenswertes ist. Wichtig und richtig ist der Buchstabengehorsam.

Wichtig und richtig ist die Beachtung der Norm (die vom Buchstaben nicht so richtig zu trennen ist, aber auch den Sinn der Norm miterfaßt), mindestens so lange, bis sich das (richtig und ausreichend) gebildete Gewissen sicher ist, daß diese Norm tatsächlich den eigenen konkreten Fall gar nicht erfaßt bzw. eine undurchführbare Folgerung ausspricht.

Deinen ersten Satz kann ich im Ergebnis unterschreiben. Bist Du damit nicht mehr der Ansicht, daß ich ein zentrales Element Deines christlichen Lebens herabzuwürdigen versuchte?

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Aber Du unterstellst einer grossen Schar von Christen dieses mündige Gewissen nur als "wohlfeile Parole" zu haben. Bei der Lektüre Deiner Postiungs erhält man den Eindruck, dass das mündige Gewissen etwas theoretisch Denkbares aber praktisch nicht Existentes und auch nicht Wünschenswertes ist. Wichtig und richtig ist der Buchstabengehorsam.

 

Genau dieser Eindruck war es, der mich zu meinem obigen Posting veranlasst hat.

Nicht nur zu Deinem Posting, sondern zu einer in diesem Posting enthaltenen, von meinen Aussagen nirgends gedeckten Unterstellung.

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Erich schlägt nun in die gleiche Kerbe.

mach ich das wirklich?? Ich frage nur, was mit dem Gewissen eines NS-Menschen oder auch mit meinem Gewissen wäre, wenn ich heute nach gründlicher Prüfung zur Ansicht käme, ich müsste Dich ob Deiner ach so bösen Meinungen in die Luft sprengen. Wäre das dann ok, da ja mein mündiges Gewissen oberste Richtschnur ist??

Du musst gar keine Beispiel an den Haaren herbeiziehen.

Es gab Leute, die haben andere auf dem Scheiterhaufen verbrannt und ihr Gewissen hat ihnen gesagt, das sei ein gutes Werk zur Ehre Gottes.

 

Wenn die Lehre der Kirche über das Gewissen zutrifft, sitzen die im Paradies neben Mutter Threresa und erfreuen sich der Anschauung Gottes.

 

Ich persönlich glaube an diese Lehre über das Gewissen, ich habe aber manchmal meine Zweifel, ob "die Kirche" (sprich ihre irdischen Vertreter) selbst daran glauben, ihr Handeln lässt einen jedenfalls oft zweifeln.

 

Wenn man an diese Lehre glaubt, muss man sich allerdings radikal abgewöhnen, sich mit anderen zu vergleichen, nach dem Motto "dieser ist aber gerechter als jener, wenn der in den Himmel kommt, darf der nicht auch da hinkommen" (wie du das zum Beispiel gerne machst)

 

Jeder wird dann nämlich nur nach seinem Gewissen beurteilt, nach nichts anderem, und dann trifft der Satz wahrhaft zu, daß viele im Himmel sind, die man dort nicht vermuten würde und viele nicht dort sind, die man fest dort geglaubt hätte...

 

Das entspricht nicht irdischem Gerechtigkeitsdenken, das gern in Kategorien einteilt und vergleicht, ich weiss, denn es ist göttliche Gerechtigkeit

 

Aber eine Freiheit hat man nur, wenn man von solchen Vergleichen verschont bleibt und nur das persönliche Verhältnis zu Gott zählt, egal wie andere das bewerten mögen.

 

Werner

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Gerlinde Blosche

Guten Morgen,

und es geht hier auch um eine gerechte Sicht der Handlung eines Menschen, damit es nicht zu ungerechten Verurteilungsspielchen kommt.

Da das Gewissen mit dem "Gehorsam" gegenüber der Norm zu tun hat, gilt es natürlich für die Gewissensentscheidung des Einzelnen zunächst auf die Norm, bzw. den Willen Gottes zu "hören", dann ehrlich seine Situation zu "durchleuchten" indem man seine Situation aufrichtig und gewissenhaft in Beziehung setzt zu der objektiven Norm bzw. dem Willen

Gottes und nach einer Antwort für sich sucht. Wenn man dann auf Grund einer ehrlichen Gewissensbefragung zu einer anderen "Antwort" kommt, als die Norm es verlangt, wäre auch nach der allgemeinen Lehre der Kirche, eine Entscheidung von einem mündigen Gewissen getroffen, die richtige.

So jetzt aber an die Arbeit, sonst plagt mich mein Gewissen.

Liebe Grüße

Gerlinde

Liebe Gerlinde, die Entscheidung eines mündigen Gewissens, das sich gegen die Norm entscheidet, ist nicht automatisch die objektiv richtige Entscheidung. Dieser Entscheidung ist aber in der Regel Respekt zu zollen, wie die Kirche lehrt. Das ist etwas grundlegend anderes.

Lieber soames,

ich wollte mit meinen vorhergehenden Zeilen nicht zum Ausdruck bringen, dass die subjektive Entscheidung eines mündigen Gewissens , das sich gegen die Norm entscheidet, automatisch die objektiv richtige Entscheidung ist. Deshalb kann man sie auch nicht zur Norm machen. Aber für den Einzelnen wäre es die richtige. Das Differenzieren was die einzelnen Lebensumstände angeht innerhalb der sittlichen Norm, ist keine leichte Aufgabe, nicht für den Einzelnen und auch nicht für die Verantwortlichen.

Manchmal wünschte ich mir , ich könnte mal so schnell persönlich mit dem lieben Gott sprechen oder eine Mail schreiben und eine klare Anwort zu meinen noch offenen Fragen zu bekommen.

Liebe Grüße mit dem Wunsch auf weitere harmonische Zusammenarbeit

Gerlinde

Man tut sich auch noch schwerer, wenn man Situationen nicht selber erlebt hat.

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Guten Morgen,

und es geht hier auch um eine gerechte Sicht der Handlung eines Menschen, damit es nicht zu ungerechten Verurteilungsspielchen kommt.

Da das Gewissen mit dem "Gehorsam" gegenüber der Norm zu tun hat, gilt es natürlich für die Gewissensentscheidung des Einzelnen zunächst auf die Norm, bzw. den Willen Gottes zu "hören", dann ehrlich seine Situation zu "durchleuchten" indem man seine Situation aufrichtig und gewissenhaft in Beziehung setzt zu der objektiven Norm bzw. dem Willen

Gottes und nach einer Antwort für sich sucht. Wenn man dann auf Grund einer ehrlichen Gewissensbefragung zu einer anderen "Antwort" kommt, als die Norm es verlangt, wäre auch nach der allgemeinen Lehre der Kirche, eine Entscheidung von einem mündigen Gewissen getroffen, die richtige.

So jetzt aber an die Arbeit, sonst plagt mich mein Gewissen.

Liebe Grüße

Gerlinde

Liebe Gerlinde, die Entscheidung eines mündigen Gewissens, das sich gegen die Norm entscheidet, ist nicht automatisch die objektiv richtige Entscheidung. Dieser Entscheidung ist aber in der Regel Respekt zu zollen, wie die Kirche lehrt. Das ist etwas grundlegend anderes.

Lieber soames,

ich wollte mit meinen vorhergehenden Zeilen nicht zum Ausdruck bringen, dass die subjektive Entscheidung eines mündigen Gewissens , das sich gegen die Norm entscheidet, automatisch die objektiv richtige Entscheidung ist. Deshalb kann man sie auch nicht zur Norm machen. Aber für den Einzelnen wäre es die richtige. Das Differenzieren was die einzelnen Lebensumstände angeht innerhalb der sittlichen Norm, ist keine leichte Aufgabe, nicht für den Einzelnen und auch nicht für die Verantwortlichen.

Manchmal wünschte ich mir , ich könnte mal so schnell persönlich mit dem lieben Gott sprechen oder eine Mail schreiben und eine klare Anwort zu meinen noch offenen Fragen zu bekommen.

Liebe Grüße mit dem Wunsch auf weitere harmonische Zusammenarbeit

Gerlinde

Man tut sich auch noch schwerer, wenn man Situationen nicht selber erlebt hat.

Liebe Gerlinde!

 

Das sehe ich im Ganzen auch so. Mit der Einschränkung, daß es dem einzelnen als richtige Entscheidung erscheint, egal ob sie es für ihn tatsächlich ist oder nicht.

 

Schönen Tag

soames

bearbeitet von soames
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Aber Du unterstellst einer grossen Schar von Christen dieses mündige Gewissen nur als "wohlfeile Parole" zu haben.

wie war das mit dem mündigen Gewissen der Nazi-Fans im 3. Reich??

Ich habe am 22.07. um 22:44Uhr geschrieben

Konkret helfen kann das Gewissen des mündigen Christen!!!!!

Das Gewissen eines mündigen Christen ist ein christlich gebildetes Gewissen. Ein solches sollte mit der Naziideologie unvereinbar gewesen sein.

(Auch wenn dies manche Kirchenführer und - fürsten nicht in dieser Schärfe gesehen haben dürften).

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Gerlinde Blosche

Erich schlägt nun in die gleiche Kerbe.

mach ich das wirklich?? Ich frage nur, was mit dem Gewissen eines NS-Menschen oder auch mit meinem Gewissen wäre, wenn ich heute nach gründlicher Prüfung zur Ansicht käme, ich müsste Dich ob Deiner ach so bösen Meinungen in die Luft sprengen. Wäre das dann ok, da ja mein mündiges Gewissen oberste Richtschnur ist??

Lieber Erich,

ein mündiges Gewissen orientiert sich auch an dem was das "Gute" ist. Und deine hier als Beispiel angeführte Gewissensentscheidung ist wohl nicht das "Gute".

Macht aber nichts, auch daraus lernen wir.

Liebe Grüße

Gerlinde

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ein mündiges Gewissen orientiert sich auch an dem was das "Gute" ist.

ja dann wird es erst recht kompliziert. Der liebe Wolfgang - er möge widersprechen, wenn ich mich irre - fand es gut, dass gegen die bösen Serben Krieg geführt wurde, als diese auf dem Balkan Völker undterdrückten. Der gleiche Wolfgang findet es aber böse, dass christliche Kreuzfahrer ausfuhren um das hl. Land von der Unterdrückung durch die Muslime zu befreien.

 

Klär mich mal auf, was hier nicht stimmt.

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Das Gewissen eines mündigen Christen ist ein christlich gebildetes Gewissen. Ein solches sollte mit der Naziideologie unvereinbar gewesen sein.

wenn die Naziideologie mit einem christichen Gewissen unvereinbar gewesen sein sollte, wieso ist dann ein Gewissen, was Abtreibung hinnimmt oder gar unterstützt mit dem Gewissen eines mündigen Christen vereinbar??

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Aber Du unterstellst einer grossen Schar von Christen dieses mündige Gewissen nur als "wohlfeile Parole" zu haben.

wie war das mit dem mündigen Gewissen der Nazi-Fans im 3. Reich??

Ich habe am 22.07. um 22:44Uhr geschrieben

Konkret helfen kann das Gewissen des mündigen Christen!!!!!

Das Gewissen eines mündigen Christen ist ein christlich gebildetes Gewissen. Ein solches sollte mit der Naziideologie unvereinbar gewesen sein.

(Auch wenn dies manche Kirchenführer und - fürsten nicht in dieser Schärfe gesehen haben dürften).

Ein Argument. Orientiert sich dies aber an der Handlung oder an der Quelle der Normen, die das Gewissen bilden?

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ein mündiges Gewissen orientiert sich auch an dem was das "Gute" ist.

ja dann wird es erst recht kompliziert. Der liebe Wolfgang - er möge widersprechen, wenn ich mich irre - fand es gut, dass gegen die bösen Serben Krieg geführt wurde, als diese auf dem Balkan Völker undterdrückten. Der gleiche Wolfgang findet es aber böse, dass christliche Kreuzfahrer ausfuhren um das hl. Land von der Unterdrückung durch die Muslime zu befreien.

 

Klär mich mal auf, was hier nicht stimmt.

Nein es wird gar nicht kompliziert. Die internationalen Miltäraktionen dienten tatsächlich nur dem Schutz der Muslime in Bosnien und der Albaner im Kosovo. Es hat niemand vorgehabt oder hat vor dauerhaft Eroberungen zu machen. bekämpft wurde nicht ein Volk oder eine Nation oder eine Religion sondern das Regime eines einzelnen Machthabers.

 

Ich kann mich nicht erinnern etwa von Madelaine Albright oder von Joschka Fischer Sätze wie diesen gehört zu haben:

Ein Ritter Christi tötet mit gutem Gewissen; noch ruhiger stirbt er. Wenn er stirbt, nützt er sich selbst; wenn er tötet, nützt er Christus.« Bernhard von Clairvaux
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Erich schlägt nun in die gleiche Kerbe.

mach ich das wirklich?? Ich frage nur, was mit dem Gewissen eines NS-Menschen oder auch mit meinem Gewissen wäre, wenn ich heute nach gründlicher Prüfung zur Ansicht käme, ich müsste Dich ob Deiner ach so bösen Meinungen in die Luft sprengen. Wäre das dann ok, da ja mein mündiges Gewissen oberste Richtschnur ist??

Lieber Erich,

ein mündiges Gewissen orientiert sich auch an dem was das "Gute" ist. Und deine hier als Beispiel angeführte Gewissensentscheidung ist wohl nicht das "Gute".

Macht aber nichts, auch daraus lernen wir.

Liebe Grüße

Gerlinde

Ich bezweifle das Lernen. Wie sieht es mit der Tötung ungeborenen Lebens aus? Soweit ich weiß, gibt es in diesem ganzen Bereich viele, die mit ihrem christlichen Gewissen dieses Geschehen angehen. Es fängt an bei gesundheitlichen und materiellen Chancen des Kindes, geht über das Selbstbestimmungsrecht und die wirtschaftlichen Chancen der Eltern oder der Mutter usw. All das soll die aktive Tötung menschlichen Lebens vor dem Gewissen vielleicht mit Schwierigkeiten, aber im Ergebnis rechtfertigen.

Wie wäre hier das Wort des christlichen Gewissens einzuordnen in Anbetracht seiner Einstufung der vorzunehmenden Handlung und in Anbetracht der Folgen dieser Handlung?

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Das Gewissen eines mündigen Christen ist ein christlich gebildetes Gewissen. Ein solches sollte mit der Naziideologie unvereinbar gewesen sein.

wenn die Naziideologie mit einem christichen Gewissen unvereinbar gewesen sein sollte, wieso ist dann ein Gewissen, was Abtreibung hinnimmt oder gar unterstützt mit dem Gewissen eines mündigen Christen vereinbar??

Hab ich das irgendwo gesagt?

 

Die Frage ist nur was Du unter "hinnimmt" verstehst? Ist es schon "Hinnehmen", wenn man wie ich der Meinung ist, dass die Strafandrohung gegenüber den betroffenen Frauen ein völlig ungeeignetes Instrument ist zum Lebensschutz ist.

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Das Gewissen eines mündigen Christen ist ein christlich gebildetes Gewissen. Ein solches sollte mit der Naziideologie unvereinbar gewesen sein.

wenn die Naziideologie mit einem christichen Gewissen unvereinbar gewesen sein sollte, wieso ist dann ein Gewissen, was Abtreibung hinnimmt oder gar unterstützt mit dem Gewissen eines mündigen Christen vereinbar??

Hab ich das irgendwo gesagt?

 

Die Frage ist nur was Du unter "hinnimmt" verstehst? Ist es schon "Hinnehmen", wenn man wie ich der Meinung ist, dass die Strafandrohung gegenüber den betroffenen Frauen ein völlig ungeeignetes Instrument ist zum Lebensschutz ist.

Nein, das ist es nicht. Das ist es solange nicht, wie Du nicht auf eine Bildung des Bewußtseins des Volkes und auf jede Durchsetzungsmöglichkeit der Norm verzichtest.

 

Das BVerfG zeigt übrigens gerade, wie man es nicht machen sollte. Es hat nämlich selbst entschieden, daß auch beratene Abtreibungen rechtswidrig sind, nun einige Jahre später aber festgestellt, daß man das nicht sagen darf, wenn es um konkrete Personen geht. Der von ihm selbst aufgestellten Pflicht, das Rechtsbewußtsein des Volkes zu erhalten, tritt es nun kraftvoll entgegen. Vorbildliche Verfassungs"hüter".

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dass die Strafandrohung gegenüber den betroffenen Frauen ein völlig ungeeignetes Instrument ist zum Lebensschutz ist.

wieso??

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