Jump to content

Was verändert sich ...


fides quaerens intellectum

Recommended Posts

fides quaerens intellectum

Macht es einen Unterschied, ob man glaubt oder nicht glaubt? Veraendert es fuer Euch etwas zu glauben oder nicht zu glauben - im taeglichen Leben, in der Haltung zur Welt? Inwiefern? Was ist der zentrale Unterschied? (Damit meine ich nicht etwa Gebet, Gottesdienstbesuche usw - das ist offensichtlich; darueber hinaus.)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Macht es einen Unterschied, ob man glaubt oder nicht glaubt? Veraendert es fuer Euch etwas zu glauben oder nicht zu glauben - im taeglichen Leben, in der Haltung zur Welt? Inwiefern? Was ist der zentrale Unterschied? (Damit meine ich nicht etwa Gebet, Gottesdienstbesuche usw - das ist offensichtlich; darueber hinaus.)
Wenn wir wirklich mit dem Herzen glauben, dann ist "Veränderung" und innere Umkehr etwas vom Wesentlichen. Der glaubende Mensch sieht alles im Hinblick auf Gott und das ewige Leben. Wenn im Jakobusbrief steht, dass ein "Glaube ohne Werke tot" ist - ein Glaube, der nichts im Leben ändert also eine Art "Totgeburt" ist, dann ist das ein Hinweis darauf, dass der lebendige Glaube den Menschen innerlich radikal ändert. Einige Menschen, die ein starkes Bekehrungserlebnis haben, können das vor Augen führen: Aus einem Saulus wird ein Paulus, aus einem Lebemann und Offizier wird ein Liebemann und Martyrer (Charles de Foucauld). Ich bin der Meinung, dass der Glaube nicht nur die Perspektiven ändert- sondern mitwirkt, dass wir selbst "neue Schöpfung", andere Menschen werden. Bei mir selbst war es so, dass ich in der Zeit meines Unglaubens das Leben als ziemlich sinnlos und absurd ansah. Durch den Glauben änderte sich mein Verhalten so, dass ich jemand, der mir zur Zeit meines Unglaubens gesagt hätte, ich würde z.B. in zehn Jahren täglich die hl. Messe besuchen oder den Rosenkranz beten für ziemlich verrückt angesehen hätte.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Seit ich aufgehört habe, an übernatürliche Dinge jeglicher Art zu glauben und die unvermeidliche Endlichkeit der eigenen Existenz akzeptiert habe, fühl ich mich FREI.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

fides quaerens intellectum
Wenn wir wirklich mit dem Herzen glauben, dann ist "Veränderung" und innere Umkehr etwas vom Wesentlichen. Der glaubende Mensch sieht alles im Hinblick auf Gott und das ewige Leben. Wenn im Jakobusbrief steht, dass ein "Glaube ohne Werke tot" ist - ein Glaube, der nichts im Leben ändert also eine Art "Totgeburt" ist, dann ist das ein Hinweis darauf, dass der lebendige Glaube den Menschen innerlich radikal ändert. Einige Menschen, die ein starkes Bekehrungserlebnis haben, können das vor Augen führen: Aus einem Saulus wird ein Paulus, aus einem Lebemann und Offizier wird ein Liebemann und Martyrer (Charles de Foucauld). Ich bin der Meinung, dass der Glaube nicht nur die Perspektiven ändert- sondern mitwirkt, dass wir selbst "neue Schöpfung", andere Menschen werden. Bei mir selbst war es so, dass ich in der Zeit meines Unglaubens das Leben als ziemlich sinnlos und absurd ansah. Durch den Glauben änderte sich mein Verhalten so, dass ich jemand, der mir zur Zeit meines Unglaubens gesagt hätte, ich würde z.B. in zehn Jahren täglich die hl. Messe besuchen oder den Rosenkranz beten für ziemlich verrückt angesehen hätte.
...für ziemlich verrückt angesehen hätte.

Kommt mir bekannt vor. Wie Du weisst.

 

Inwiefern aendern sich die Perspektiven? Inwiefern wird man ein "anderer Mensch"?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

fides quaerens intellectum
Seit ich aufgehört habe, an übernatürliche Dinge jeglicher Art zu glauben und die unvermeidliche Endlichkeit der eigenen Existenz akzeptiert habe, fühl ich mich FREI.

Mir ging es so, als ich angefangen habe zu glauben. Vielleicht eine Folge, wenn man sich von falschen Konzepten befreit. Fuer mich hatte die Befreiung allerdings Geschenkcharakter.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Inwiefern aendern sich die Perspektiven? Inwiefern wird man ein "anderer Mensch"?
Als ich noch nicht glaubte, erschien es mir z.B. als sinnlos zu sehen, dass viele Gute kräftig leiden, vielleicht sogar umgebracht werden - und es manchen die Übles tun scheinbar ganz gut geht. Unter der Perspektive der Ewigkeit aber denke ich, dass dies nicht sinnlos und ungerecht ist, sondern dass die "Gerechtigkeit" (Gottes) über diese Welt hinaus geht. (M.E. müsste jemand, der keinen Glauben an ein Weiterleben hat und darüber nachdenkt, wie die Guten für ihre guten Taten eher bestraft werden und es den Bösen scheinbar gut geht verzweifeln). Das ist mal eine Perspektivenänderung. Die andere ist: Was haben meine Taten, meine Leben- meine Ziele für einen Sinn im Hinblick auf die Ewigkeit. Wie kann ich mit dem was ich denke und tue vor dieser Ewigkeit, vor Gott bestehen? Das was uns so wichtig erscheinen mag ( Geld, Vergnügen) wird im Hinblick auf die göttliche Perspektive lächerlich und nichtig. Paulus drückt es mal scharf aus wenn er sagt: "Um Christi willen wurde mir alles andere wie Kehricht".

 

Und ein "anderer Mensch" wird man m.E. dadurch, dass es einem darum geht, Gott und den Menschen zu dienen - nicht der Sünde oder dem Vergnügen zu leben- sondern ein "Kind Gottes" zu sein, das sich von Gott unendlich geliebt wissen darf - und das auch selbst gerufen ist, den Menschen ein Zeichen des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe zu sein (und jenen, die Gott ablehnen natürlich ein Ärgernis). :huh:

bearbeitet von Mariamante
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Seit ich aufgehört habe, an übernatürliche Dinge jeglicher Art zu glauben und die unvermeidliche Endlichkeit der eigenen Existenz akzeptiert habe, fühl ich mich FREI.

Mir ging es so, als ich angefangen habe zu glauben. Vielleicht eine Folge, wenn man sich von falschen Konzepten befreit.

Ja.

Fuer mich hatte die Befreiung allerdings Geschenkcharakter.

Mir kam es ehr wie eine Erleuchtung im Sinne eines Geistesblitzes vor.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

fides quaerens intellectum

Seit ich aufgehört habe, an übernatürliche Dinge jeglicher Art zu glauben und die unvermeidliche Endlichkeit der eigenen Existenz akzeptiert habe, fühl ich mich FREI.

Mir ging es so, als ich angefangen habe zu glauben. Vielleicht eine Folge, wenn man sich von falschen Konzepten befreit.

Ja.

Fuer mich hatte die Befreiung allerdings Geschenkcharakter.

Mir kam es ehr wie eine Erleuchtung im Sinne eines Geistesblitzes vor.

Interessant. Und was glaubst Du als Atheist, woher sowas kommt - eine Erleuchtung, ein Geistesblitz? Was ist die Ursache dessen?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Interessant. Und was glaubst Du als Atheist, woher sowas kommt - eine Erleuchtung, ein Geistesblitz? Was ist die Ursache dessen?

G. denkt wohl an ein "Selbstauslöserprinzip". :huh: Aber was den Satz angeht: Keine Wirkung ohne Ursache: Gerade die essentielle Änderung des Lebens ist ein Zeugnis für den Lebendigen Gott. Dazu habe ich in einem alte Buch mit katechetischen Beispielen der Rieder Preßvereinsdruckerei aus dem Jahr 1935 (Josef Fattinger als Herausgeber) folgendes gelesen:

 

Ein ungläubiger Mann machte vor einigen Jahren eine Vortragsreise, um den Glauben zu bekämpfen. Am Schluß seiner Vorträge, in welchen er alles gesagt hatte, was er vom Stand punkt des Unglaubens gegen den Glauben zu sagen wußte, forderte er wen immer von den Zuhörern auf, ihn zu widerlegen. Nachdem er seine Aufforderung wiederholt hatte, erhob sich ein einfacher, schlichter Mann unter den Zuhörern und richtete an ihn die Frage, wie viele Menschen er denn schon durch seine ungläubigen Vorträge gebessert habe. Gespanntes Lauschen auf die Antwort. Doch trotz aller Bemühungen konnte der rede- gewandte Herr keine Antwort auf die Frage geben. Dagegen erbot sich der andere, eine ganze Reihe von Personen aus dem betreffenden Ort aufzuzählen, die- nachdem sie zum lebendigen Glauben gekommen waren- ihr früheres, ungeordnetes Leben aufgegeben hatten und in schweren Zeiten standhaft und aufrecht geblieben waren.

bearbeitet von Mariamante
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und was glaubst Du als Atheist, woher sowas kommt - eine Erleuchtung, ein Geistesblitz? Was ist die Ursache dessen?

 

Angenommen, von gläubiger Seite aus gesehen, die Ursache für Erleuchtungen & Geistesblitze wäre Gott, hätte Gott also GH die Erleuchtung verpasst das aller übernatürlicher Glaube Mumpitz sei und sich damit inform des Geistesblitzes selbst negiert.

bearbeitet von Bleze
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Interessant. Und was glaubst Du als Atheist, woher sowas kommt - eine Erleuchtung, ein Geistesblitz? Was ist die Ursache dessen?

Einfach. Die nötigen Informationen sind alle im Gehirn gespeichert, sie werden nur neu verknüpft, und zwar so, daß man etwas von ganz alleine versteht, was einem vorhar verschlossen geblieben ist. Das kann das Gehirn von ganz alleine, ohne jede äußere Ursache.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Interessant. Und was glaubst Du als Atheist, woher sowas kommt - eine Erleuchtung, ein Geistesblitz? Was ist die Ursache dessen?

Einfach. Die nötigen Informationen sind alle im Gehirn gespeichert, sie werden nur neu verknüpft, und zwar so, daß man etwas von ganz alleine versteht, was einem vorhar verschlossen geblieben ist. Das kann das Gehirn von ganz alleine, ohne jede äußere Ursache.

 

Das ist wirklich einfach!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und was glaubst Du als Atheist, woher sowas kommt - eine Erleuchtung, ein Geistesblitz? Was ist die Ursache dessen?

 

Angenommen, von gläubiger Seite aus gesehen, die Ursache für Erleuchtungen & Geistesblitze wäre Gott, hätte Gott also GH die Erleuchtung verpasst das aller übernatürlicher Glaube Mumpitz sei und sich damit inform des Geistesblitzes selbst negiert.

 

Wenn G. H. trotz allem zu Gott findet, why not? Negation ist nicht das letzte Wort in diesem Geistesblitz!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

fides quaerens intellectum

Interessant. Und was glaubst Du als Atheist, woher sowas kommt - eine Erleuchtung, ein Geistesblitz? Was ist die Ursache dessen?

Einfach. Die nötigen Informationen sind alle im Gehirn gespeichert, sie werden nur neu verknüpft, und zwar so, daß man etwas von ganz alleine versteht, was einem vorhar verschlossen geblieben ist. Das kann das Gehirn von ganz alleine, ohne jede äußere Ursache.

Und warum verknuepft auf einmal das Gehirn die Informationen neu? Da kann man eine Endloskette konstruieren, ohne je zu einer Antwort zu finden. Letzten Endes kennen wir die Ursache von Gedanken, Gefuehlen, "Erleuchtungen" usw nicht. Ursachen konstruieren wir ex post. In jedem Fall - auch zu glauben, ein Gott sei so etwas wie ein "Verursacher", ist eine Interpretation im Nachhinein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

fides quaerens intellectum
Und was glaubst Du als Atheist, woher sowas kommt - eine Erleuchtung, ein Geistesblitz? Was ist die Ursache dessen?

 

Angenommen, von gläubiger Seite aus gesehen, die Ursache für Erleuchtungen & Geistesblitze wäre Gott, hätte Gott also GH die Erleuchtung verpasst das aller übernatürlicher Glaube Mumpitz sei und sich damit inform des Geistesblitzes selbst negiert.

Ich wuerde einfach an anderer Stelle ansetzen. Auf dem Weg der Suche nach Wahrheit findet eine Befreiung von Konzepten statt. Eine Erfahrung, die dann interpretiert wird. Einer schliesst auf Gott, ein anderer im Gegenteil darauf, es koenne keinen Gott geben. Da wuerde mich dann mal interessieren, was fuer ein Gottesbild vorhanden ist. Die Annahme eines Gottes, der sich selbst negiert, setzt ein zu enges Gottesbild voraus. Ebenso verpasst Gott nicht die "Erleuchtung", er sei; auch das ist Interpretation. Fragt sich, ob man sich da nicht sogar annaehern kann - ob es bei der Erleuchtung nicht um eine Seinserfahrung geht. Und wie man sie dann nennt, ist zweitrangig.

 

Interessanter als die Frage, ob die Deutung richtig oder falsch ist, ist vielleicht, warum ein Mensch zu einer solchen Deutung kommt. Sowie die Erfahrung selbst - und ob sich die Erfahrungen eines bekehrten Glaeubigen und eines bekehrten Unglaeubigen gleichen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

fides quaerens intellectum
Inwiefern aendern sich die Perspektiven? Inwiefern wird man ein "anderer Mensch"?
Als ich noch nicht glaubte, erschien es mir z.B. als sinnlos zu sehen, dass viele Gute kräftig leiden, vielleicht sogar umgebracht werden - und es manchen die Übles tun scheinbar ganz gut geht. Unter der Perspektive der Ewigkeit aber denke ich, dass dies nicht sinnlos und ungerecht ist, sondern dass die "Gerechtigkeit" (Gottes) über diese Welt hinaus geht. (M.E. müsste jemand, der keinen Glauben an ein Weiterleben hat und darüber nachdenkt, wie die Guten für ihre guten Taten eher bestraft werden und es den Bösen scheinbar gut geht verzweifeln). Das ist mal eine Perspektivenänderung. Die andere ist: Was haben meine Taten, meine Leben- meine Ziele für einen Sinn im Hinblick auf die Ewigkeit. Wie kann ich mit dem was ich denke und tue vor dieser Ewigkeit, vor Gott bestehen? Das was uns so wichtig erscheinen mag ( Geld, Vergnügen) wird im Hinblick auf die göttliche Perspektive lächerlich und nichtig. Paulus drückt es mal scharf aus wenn er sagt: "Um Christi willen wurde mir alles andere wie Kehricht".

 

Und ein "anderer Mensch" wird man m.E. dadurch, dass es einem darum geht, Gott und den Menschen zu dienen - nicht der Sünde oder dem Vergnügen zu leben- sondern ein "Kind Gottes" zu sein, das sich von Gott unendlich geliebt wissen darf - und das auch selbst gerufen ist, den Menschen ein Zeichen des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe zu sein (und jenen, die Gott ablehnen natürlich ein Ärgernis). :huh:

Das scheinen mir Konsequenzen zu sein - dass sich Perspektiven oder der Lebenswandel aendern. Ich wuerde gern noch darueber hinausgehen.

Vor ein paar Monaten haette ich gesagt, die zentrale Veraenderung, wenn man anfaengt zu glauben, sei fuer mich, aufzuhoeren, um sich selbst zu kreisen. B16 hat mal von einer "kopernikanischen Wende" gesprochen - das Bild gefaellt mir immernoch. Inzwischen wuerde ich sagen: Das Zentrale ist die Einsicht, dass wir Empfangende sind (das ist im Aufhoeren, um sich selbst zu kreisen, in gewisser Weise auch enthalten). Und daraus folgt alles Weitere.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das scheinen mir Konsequenzen zu sein - dass sich Perspektiven oder der Lebenswandel aendern. Ich wuerde gern noch darueber hinausgehen.

Vor ein paar Monaten haette ich gesagt, die zentrale Veraenderung, wenn man anfaengt zu glauben, sei fuer mich, aufzuhoeren, um sich selbst zu kreisen. B16 hat mal von einer "kopernikanischen Wende" gesprochen - das Bild gefaellt mir immernoch. Inzwischen wuerde ich sagen: Das Zentrale ist die Einsicht, dass wir Empfangende sind (das ist im Aufhoeren, um sich selbst zu kreisen, in gewisser Weise auch enthalten). Und daraus folgt alles Weitere.

 

Das hast du sehr gut ausgedrückt. Das "Aufhören um sich selbst zu kreisen" ist ein lebenslanger Prozeß - auch bei gläubigen Menschen. Denn die Gefahr ist groß, dass der Glaubende dazu neigt, sich "Gottes zu bedienen" um seine eigene Wünsche durchzusetzen - z.B. .dann, wenn er Gott vorschiebt und sagt etwas sei "Gottes Wille" - und es verbirgt sich dahinter nur ein eigener Wunsch, dem man so mehr Autorität verleihen will.

 

Die Änderung bewirkt ein "Absterben" des Egos, das sich selbst so wichtig nimmt. Eine lebendige Gottesbegegnung bewirkt meist, dass "kein Stein" auf dem anderen bleibt. Das ist natürlich höchst gefährlich, wenn man sich abgesichert und eingerichtet hat.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich wuerde einfach an anderer Stelle ansetzen. Auf dem Weg der Suche nach Wahrheit findet eine Befreiung von Konzepten statt. Eine Erfahrung, die dann interpretiert wird.

Das sehe ich anders. Ohne Konzepte ist eine Interpretation überhaupt nicht möglich.

 

Da wuerde mich dann mal interessieren, was fuer ein Gottesbild vorhanden ist. Die Annahme eines Gottes, der sich selbst negiert, setzt ein zu enges Gottesbild voraus.

Ich setze die Gottesbilder voraus, die mir andere Leute andrehen wollen. Ich bin Nominalist, ich finde, man sollte die Dinge, über die man redet, eindeutig bennen. Ein Tisch ist ein Tisch und kein Stuhl. Ein Gott ist eine Person und kein Prinzip.

Je eindeutiger das Gottesbild, desto einfacher ist er zu widerlegen. Natürlich geht das nicht mehr, wenn man Gott seiner Eigenschaften beraubt oder sich weigert, darüber Aussagen treffen zu können. Aber dann sollte man auch zugeben, daß man auch als Gläubiger selbst keine Aussagen machen kann. Was einige tun.

Weitaus die meisten aber meinen aber, sie wüßten ganz genau, wie rum man zu beten haben, um Gott zu gefallen. Was man tun und lassen muß, um im Jeseits Spaß zu haben usw. usw.

So wie ich das sehe, ist entweder ein Gott absurd oder so schwammig definiert, daß eine darauf aufbauende Religion absurd ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Macht es einen Unterschied, ob man glaubt oder nicht glaubt?

Veraendert es fuer Euch etwas zu glauben oder nicht zu glauben - im taeglichen Leben, in der Haltung zur Welt? Inwiefern? Was ist der zentrale Unterschied? (Damit meine ich nicht etwa Gebet, Gottesdienstbesuche usw - das ist offensichtlich; darueber hinaus.)

 

Der Glaube gibt dir die Kraft Gott und deine Mitmenschen von ganzem Herzen zu lieben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Justin Cognito
Ich bin Nominalist, ich finde, man sollte die Dinge, über die man redet, eindeutig bennen. Ein Tisch ist ein Tisch und kein Stuhl.

 

Das ist aber nicht sehr nominalistisch (im einschlägigen Fachjargon gedacht). Der Nominalismus geht ja gerade davon aus, dass es keine selbständigen Universalien (wie zB die Allgemeinbegriffe "Tisch" oder "Stuhl") gibt, sondern ausschließlich von den individuellen Dingen gesagt werden kann, dass sie existieren. Wörter sind bloße Namen die den Dingen nur äußerlich anhaften. Tische und Stühle voneinander zu trennen oder von einem bestimmten Gottesbegriff auszugehen um individuelle Gottesbilder zu kategorisieren fäll wohl eher unter Rabulistik ....

 

PS: Das war jetzt tatsächlich klügelnd von mir um nicht zu sagen ko .... ka ... end, aber wenn man sich schon entschließt Fachbegriffe zu verwenden, muss man sich das m.E. gefallen lassen.

bearbeitet von Justin Cognito
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin Nominalist, ich finde, man sollte die Dinge, über die man redet, eindeutig bennen. Ein Tisch ist ein Tisch und kein Stuhl.

 

Das ist aber nicht sehr nominalistisch (im einschlägigen Fachjargon gedacht).

Ja, da hab ich mich wohl schludrig ausgedrückt. Wenn Gott ein individuell existierendes Ding und damit zu benennen ist, dann sollte man ihm auch Eigenschaften zusprechen können. Als Allgemeinbegriff für alles mögliche (Sinn, Sein, Liebe, ...) hat es keinen Sinn, sich über die reale Existenz Gedanken zu machen. Gott als Entität, als Person ist was anderes als Gott als Allgemeinbegriff.

Sobald ein benennbarer Gott kritisiert wird, kommen Gläubige häufig daher und erweitern die Bedeutung des Begriffes auf einen Allgemeinbegriff, um dann später in der Diskussion wieder auf die ursprüngliche Bedeutung zurückzufallen. Sowas halte ich nicht für korret.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

fides quaerens intellectum

Ich wuerde einfach an anderer Stelle ansetzen. Auf dem Weg der Suche nach Wahrheit findet eine Befreiung von Konzepten statt. Eine Erfahrung, die dann interpretiert wird.

Das sehe ich anders. Ohne Konzepte ist eine Interpretation überhaupt nicht möglich.

 

Ich meinte nicht eine Befreiung von allen Konzepten, sondern von den falschen. Allerdings frage ich mich unabhaengig davon, inwieweit man Konzepte fallenlassen kann.

 

Ich setze die Gottesbilder voraus, die mir andere Leute andrehen wollen. Ich bin Nominalist, ich finde, man sollte die Dinge, über die man redet, eindeutig bennen. Ein Tisch ist ein Tisch und kein Stuhl. Ein Gott ist eine Person und kein Prinzip.

Je eindeutiger das Gottesbild, desto einfacher ist er zu widerlegen. Natürlich geht das nicht mehr, wenn man Gott seiner Eigenschaften beraubt oder sich weigert, darüber Aussagen treffen zu können. Aber dann sollte man auch zugeben, daß man auch als Gläubiger selbst keine Aussagen machen kann. Was einige tun.

Weitaus die meisten aber meinen aber, sie wüßten ganz genau, wie rum man zu beten haben, um Gott zu gefallen. Was man tun und lassen muß, um im Jeseits Spaß zu haben usw. usw.

So wie ich das sehe, ist entweder ein Gott absurd oder so schwammig definiert, daß eine darauf aufbauende Religion absurd ist.

Eine interessante Frage, welche Aussagen ueber Gott und seine Eigenschaften man als glaeubiger Mensch machen kann. Ich bin zwar der Meinung, ehrlicherweise koennen wir keine Aussagen machen, dennoch kann ich mit christlichen Interpretationen sehr viel anfangen. Aber das sind fuer mich Interpretationen. Die teilweise dem nahekommen, was ich erfahre (was kaum verwunderlich ist, schliesslich stammen sie aus meinem Kulturkreis). Ich habe damit keine Antworten. Antworten wuerden mich meiner Offenheit berauben, die Voraussetzung bleibt, sich auf Gott einzulassen.

Deshalb halte ich auch Religionen nicht fuer absurd, die auf einer, um Deinen Ausdruck zu gebrauchen, "schwammigen Definition" von Gott aufbauen. Solange ich mir bewusst bin, dass es sich um Interpretationen handelt, koennen mir diese sehr wohl helfen, mich auseinanderzusetzen, zu suchen und zu fragen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deshalb halte ich auch Religionen nicht fuer absurd, die auf einer, um Deinen Ausdruck zu gebrauchen, "schwammigen Definition" von Gott aufbauen. Solange ich mir bewusst bin, dass es sich um Interpretationen handelt, koennen mir diese sehr wohl helfen, mich auseinanderzusetzen, zu suchen und zu fragen.

Solange ja. Aber wenn einer anfängt, seine Interpretation als objektive Wahrheit zu verkaufen, dann wird's seltsam. Und das tun nunmal die meisten Religionen, zumindestens die organisierten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

fides, ich denke wenn Du wissen möchtest, was sich bei anderen verändert, wenn sie glauben, dann hat es wohl wenig Sinn die Meinung eines Menschen zu bekommen, der über das Nichtmehrglauben schreibt. Wobei das natürlich auch sehr interessant ist, aber ich glaub das gehört net so recht in diesen Bereich des Forums.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deshalb halte ich auch Religionen nicht fuer absurd, die auf einer, um Deinen Ausdruck zu gebrauchen, "schwammigen Definition" von Gott aufbauen. Solange ich mir bewusst bin, dass es sich um Interpretationen handelt, koennen mir diese sehr wohl helfen, mich auseinanderzusetzen, zu suchen und zu fragen.

Solange ja. Aber wenn einer anfängt, seine Interpretation als objektive Wahrheit zu verkaufen, dann wird's seltsam. Und das tun nunmal die meisten Religionen, zumindestens die organisierten.

Es ist ja auch ein seltsamer Spagat, einerseits die Redlichkeit, andererseits das Gefühl der Sicherheit.

Wenn eine Institution letzteres nicht mehr vermitteln kann, dann kann sie sich auch gleich abschreiben.

 

Deswegen erwarte ich von einer Institution dass sie ihre Parämissen ganz unredlich als wahr setzt - von mir erwarte ich aus dieser Unredlichkeit die Kraft zu ziehen mich ganz redlich mit dem geglaubten auseinandersetzen zu können.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...