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Hölle - Ort, Zustand oder beides?


Kulti

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Gestern hat mich irgendeine Muse geknutscht und mir folgende Gedanken eingepflanzt:

 

Hölle habe ich mir naiv wie ich bin immer als einen Ort hinter der Mauer vorgestellt. Links von der Mauer alles super, rechts davon alles Köln Ossendorf (also nicht so super für die, die den örtlichen Plattenbaucharme noch nicht erlebt haben.)

 

Gestern nun meinte irgendwas in mir, dass das ja nun nicht so sein muss.

 

Ich habe dabei an einen wunderschönen Sommertag gedacht, den ich erlebt habe. Wunderschön war allerdings nur das Wetter, blauer Himmel, leichtes Lüftchen und nicht zu warm das ganze.

Trotzdem war mir das alles egal denn das Leben hatte gerade mit seinen unschönen Seiten zugeschlagen.

Was ich in der Folge erlebte war kein Zustand der Gottesferne, aber sehr wohl ein Zustand der Weltferne. Die Welt war da draussen ausserhalb meiner Selbst und ich war in mir eingesperrt mit meiner völligen Leere. Alles Schöne um mich herum hatte keine Bedeutung, so als ob ich ein Erdbeereis essen würde ohne seinen Geschmack wahrnehmen zu können.

 

Kann das eine Form von Hölle sein? Alles zu sehen aber nichts greifen zu können?

Das frage ich mal so in der Hoffnung auf eure Gedanken zum Thema.

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Kann das eine Form von Hölle sein? Alles zu sehen aber nichts greifen zu können?

Ah, der Tantalus. Immerhin eine Metapher mit Nahrungsmitteln.

 

tantalus.jpg

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Kann das eine Form von Hölle sein? Alles zu sehen aber nichts greifen zu können?

Ah, der Tantalus. Immerhin eine Metapher mit Nahrungsmitteln.

Zumindestens das beruhigt meinen Magen, der war ganz schön eifersüchtig auf die Muse :huh:

bearbeitet von Kulti
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Was ich in der Folge erlebte war kein Zustand der Gottesferne, aber sehr wohl ein Zustand der Weltferne. Die Welt war da draussen ausserhalb meiner Selbst und ich war in mir eingesperrt mit meiner völligen Leere. Kann das eine Form von Hölle sein? Alles zu sehen aber nichts greifen zu können?

Zu sehen und keinen Anteil nehmen zu können, wäre wohl eine gute Metapher für die Hölle. Das Gefühl, dass einem alles egal ist, gibt uns vielleicht manchmal einen Eindruck davon. Im Kontrast dazu steht deine ästhetische Schilderung des wunderschönen Wetters. Wenn einem wirklich alles egal wäre, könnte man letztlich nichts mehr ästhetisch empfinden. Deshalb deute ich deine Zeilen eher als Ausdruck einer tiefen Sehnsucht.

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Was ich in der Folge erlebte war kein Zustand der Gottesferne, aber sehr wohl ein Zustand der Weltferne. Die Welt war da draussen ausserhalb meiner Selbst und ich war in mir eingesperrt mit meiner völligen Leere. Kann das eine Form von Hölle sein? Alles zu sehen aber nichts greifen zu können?

Zu sehen und keinen Anteil nehmen zu können, wäre wohl eine gute Metapher für die Hölle. Das Gefühl, dass einem alles egal ist, gibt uns vielleicht manchmal einen Eindruck davon. Im Kontrast dazu steht deine ästhetische Schilderung des wunderschönen Wetters. Wenn einem wirklich alles egal wäre, könnte man letztlich nichts mehr ästhetisch empfinden. Deshalb deute ich deine Zeilen eher als Ausdruck einer tiefen Sehnsucht.

 

 

Hölle bedeutet Trennung von Gott!

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Hölle bedeutet Trennung von Gott!

Und was tritt an dessen Stelle?

 

Na der :huh:

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Hölle bedeutet Trennung von Gott!

Eben. Und davon kann die Erfahrung des Unvermögens zur Anteilnahme am Nächsten wie an Gottes Schöpfung eine Ahnung geben. Vgl. dazu die Endzeitrede Mt 25,31f.

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Hölle bedeutet Trennung von Gott!

Und was tritt an dessen Stelle?

 

Na der :huh:

Also eigentlch nur ein etwas anderer Gott. Dann ist die Trennung ja nicht so dramatisch.

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Hölle bedeutet Trennung von Gott!

Und was tritt an dessen Stelle?

 

Na der :huh:

Also eigentlch nur ein etwas anderer Gott. Dann ist die Trennung ja nicht so dramatisch.

 

 

Probiers einfach aus! :lol:

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Probiers einfach aus! :huh:

Willst du hier missionieren?

 

 

Nicht mehr nötig! :lol:

bearbeitet von Felix1234
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Der Himmel ist dort, wo die Briten die Polizisten sind, die Franzosen die Köche, die Deutschen die Mechaniker, die Italiener die Liebhaber und organisiert wird alles von den Schweizern.

Die Hölle ist dort, wo die Briten die Köche sind, die Franzosen die Mechaniker, die Schweizer die Liebhaber, die Deutschen die Polizisten und organisiert wird alles von den Italienern.

 

:huh:

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Die Hölle ist begrenzte „Finsternis“. In diesem Sinne hat Gott die Hölle gemacht. Er hat seiner Schöpfung etwas Allerschlechtestes gegeben.

 

Von sich aus würde das Böse nie zu einem Schlechtesten kommen. Denn das Böse vermehrt sich exponentiell wie die Zellen eines Krebsgeschwürs und könnte in tausend Ewigkeiten nicht Mittel und Wege finden, seiner eigenen Ausbreitung Einhalt zu gebieten. Wenn es das könnte, dann würde es aufhören, das Böse zu sein; denn Form und Grenze sind Merkmale des Guten.

 

Die Pforten der Hölle sind der Druckverband auf der Wunde, aus der die verlorene Seele sonst zu einem Tode verbluten müsste, den sie doch nie fände. Es ist der letzte Liebesdienst, den Gott denen tut, die ihn nichts Besseres für sich tun lassen.

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Die Pforten der Hölle sind der Druckverband auf der Wunde, aus der die verlorene Seele sonst zu einem Tode verbluten müsste, den sie doch nie fände. Es ist der letzte Liebesdienst, den Gott denen tut, die ihn nichts Besseres für sich tun lassen.

Wie meinen?

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Hölle bedeutet Trennung von Gott!

Und was tritt an dessen Stelle?

 

Na der :huh:

Also eigentlch nur ein etwas anderer Gott. Dann ist die Trennung ja nicht so dramatisch.

Eine Frage: Glaubst Du dass unendlich geliebt zu werden ( von Gott) und ohne Liebe im Hass zu "sein" wirklich keinen großen Unterschied ausmacht? Der Heilige des heutigen Tages, der hl. Pfr. von Ars sagt, dass es das größte Übel der Hölle ausmacht, dass man dort nicht lieben kann, es dort keine Liebe gibt.
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Stellt euch die Hölle vor wie ein Diskussionsforum! Jeder missversteht den anderen, keiner kann sich verständlich ausdrücken und dann noch schöne Flamewars! :huh:

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Stellt euch die Hölle vor wie ein Diskussionsforum! Jeder missversteht den anderen, keiner kann sich verständlich ausdrücken und dann noch schöne Flamewars! :huh:

Ist das die deutsche aktualisierte Version von Sartre

"L'enfer est l'autres"?

Lies aber bitte die schöne Erklärung von Jean-Paul Sartre von seinem Satz, hier,

Vielleicht bringt die Diskussion ein bisschen weiter.

 

Vor allem der Satz:

"... Parce que les autres sont, au fond, ce qu'il y a de plus important en nous-mêmes, pour notre propre connaissance de nous-mêmes."

Deutsche Übersetzung:

"... denn die anderen sind im Grunde das wichtigste an uns selbst, um uns selbst zu kennen".

Wenn die anderen also die Hölle sind, sind wir selbst die Hölle. ...

bearbeitet von Jossi
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Eine Frage: Glaubst Du dass unendlich geliebt zu werden ( von Gott) und ohne Liebe im Hass zu "sein" wirklich keinen großen Unterschied ausmacht? Der Heilige des heutigen Tages, der hl. Pfr. von Ars sagt, dass es das größte Übel der Hölle ausmacht, dass man dort nicht lieben kann, es dort keine Liebe gibt.

Es kommt darauf an, was man sich unter Liebe vorstellt. Könntesst du mal begründen, warum man nicht mehr lieben können soll, wenn man von Gott getrennt ist?

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Eine Frage: Glaubst Du dass unendlich geliebt zu werden ( von Gott) und ohne Liebe im Hass zu "sein" wirklich keinen großen Unterschied ausmacht? Der Heilige des heutigen Tages, der hl. Pfr. von Ars sagt, dass es das größte Übel der Hölle ausmacht, dass man dort nicht lieben kann, es dort keine Liebe gibt.

Es kommt darauf an, was man sich unter Liebe vorstellt. Könntesst du mal begründen, warum man nicht mehr lieben können soll, wenn man von Gott getrennt ist?

Weil Gott die Quelle der Liebe ist. (Du kennst die Bibel. Johannes schreibt: "Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm. Denn Gott ist die Liebe."
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Weil Gott die Quelle der Liebe ist. (Du kennst die Bibel. Johannes schreibt: "Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm. Denn Gott ist die Liebe."

 

Und was ist mit "Schrecklich ist's, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen"? Mich stört dieses chamäleonhafte des christlichen Gottes. Mal ist er die Liebe, mal ein schrecklicher Tyrann, je nach Bedarf.

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Weil Gott die Quelle der Liebe ist. (Du kennst die Bibel. Johannes schreibt: "Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm. Denn Gott ist die Liebe."

 

Und was ist mit "Schrecklich ist's, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen"? Mich stört dieses chamäleonhafte des christlichen Gottes. Mal ist er die Liebe, mal ein schrecklicher Tyrann, je nach Bedarf.

Könntest du die Stelle im Zusammenhang zitieren? Schrecklich ist´s nur dann, wenn der Mensch ungerecht und böse handelt- nämlich für den Übeltäter.
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Schrecklich ist´s nur dann, wenn der Mensch ungerecht und böse handelt- nämlich für den Übeltäter.

Das sind wir doch mehr oder weniger alle.

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Mich stört dieses chamäleonhafte des christlichen Gottes. Mal ist er die Liebe, mal ein schrecklicher Tyrann, je nach Bedarf.

 

Ich glaube nicht dass das Bild eine Tyrannen zutrifft. Denn ein Kennzeichen der Tyrannis ist ja ihre Willkür. Und willkürlich wurden vielleicht die Plätze im Tartaros vergeben, die christliche Vorstellung der Hölle ist dagegen letztlich dem konsequenten Respekt vor der menschlichen Freiheit geschuldet.

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