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"Bistum Aachen in Not"


ThomasB.

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Um aufs Thema zurückzukommen: Würdest Du die Weigerung von Thomas, ein weltliches Gericht anzurufen, um den Kirchenvorständen zu ihrem Recht zu verhelfen, als Dämonisierung weltlicher Macht ansehen?

 

Also ich würde sie nicht so ansehen.

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Um aufs Thema zurückzukommen: Würdest Du die Weigerung von Thomas, ein weltliches Gericht anzurufen, um den Kirchenvorständen zu ihrem Recht zu verhelfen, als Dämonisierung weltlicher Macht ansehen?

Also ich würde sie nicht so ansehen.

Wenn Du das nicht tust, hast Du dann nicht geradezu die moralische Verpflichtung, die weltliche Macht anzurufen, um Schaden von der Kirche abzuwenden? Denn schließlich sind Deine "vor Ort"-Aktionen anerkanntermaßen nur notdürftige Pflästerchen, die das eigentliche Problem bestenfalls lindern. Und wenn Du den Bischof ausschimpfen könntest, würde das zwar Deinen Zorn mildern, aber ansonsten nichts ändern.

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Das ist nicht dasselbe wie die Dämonisierung staatlicher Macht.

Um aufs Thema zurückzukommen: Würdest Du die Weigerung von Thomas, ein weltliches Gericht anzurufen, um den Kirchenvorständen zu ihrem Recht zu verhelfen, als Dämonisierung weltlicher Macht ansehen?

Exzellent verknüpft :huh:. Nein, ich würde das nicht so sehen. Er will das Gericht ja nicht heraushalten, weil es ein weltliches Gericht ist. Er will nur nicht, dass der innerkirchliche Streit nach außen getragen wird. Über die weltliche Gerichtsbarkeit wird also kein Stab gebrochen.

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Wenn Du das nicht tust, hast Du dann nicht geradezu die moralische Verpflichtung, die weltliche Macht anzurufen, um Schaden von der Kirche abzuwenden?

 

Ich bin der Meinung, der Schaden, der dadurch entstünde, wäre größer als der, der abzuwenden wäre. Und wie gesagt: Ich bin der entschiedenen Auffassung, daß wir in der Kirche nicht nach den Regeln der Welt spielen sollen. Der Herr hat gesagt, woran man uns erkennen soll. Das ist eine Herausforderung, ohne Frage. Ich selber fahre dabei oft genug vor die Wand - aber ich fange dann wieder neu an.

 

Und Du magst mich naiv finden: der schlechteste Bischof kann uns nicht hindern, in der Gemeinde selbst das Evangelium sichtbar zu machen. Da sollte man schon im Auge behalten, daß Aachen zwar hier ein Scheiß-Zeichen gesetzt hat - aber das ist nicht der Untergang der Kirche.

 

Verdunkelt wird das Evangelium erst, wenn wir uns die Methoden des Bischofs in der Weise zu eigen machen, daß wir mit gleicher oder schlimmerer Münze zurückzahlen. Deshalb lassen wir das sein und sehen zu, daß der Laden trotzdem läuft - und beten für den Bischof und das Bistum, daß denen in Aachen Hören und Sehen vergeht.

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Er will das Gericht ja nicht heraushalten, weil es ein weltliches Gericht ist. Er will nur nicht, dass der innerkirchliche Streit nach außen getragen wird. Über die weltliche Gerichtsbarkeit wird also kein Stab gebrochen.

Genau das.

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Er will das Gericht ja nicht heraushalten, weil es ein weltliches Gericht ist. Er will nur nicht, dass der innerkirchliche Streit nach außen getragen wird. Über die weltliche Gerichtsbarkeit wird also kein Stab gebrochen.

In der Tat, das wird es sein. Das hilft mir, mein Argument besser zu formulieren:

 

Ich denke, dieser Konflikt ist seinem Wesen nach kein rein innerkirchlicher Konflikt. Obwohl auf beiden Seiten ausschließlich Katholiken beteiligt sind. Der Konflikt findet aber an einer Schnittstelle mit der Welt statt: Kirchenvorstände haften zum Beispiel mit ihrem Privatvermögen für ihre Tätigkeit. Und zwar der Welt gegenüber. Aus dieser Haftung werden sie nicht duch irgendwelche kirchlichen Instanzen entlassen, und auch nicght durch kirchliche Instanzen geschützt. Im Gegenteil. Man darf annehmen, dass, wenn es hart auf hart käme und ein anderes Bistum durch einen Fehler eines Kirchenvorstandes einen Schaden erlitte, dieser Kirchenvorstand von einem der beiden Bistümer in die Haftung genommen würde, dem eigenen oder dem fremden - und wenn er nicht zahlte auch vor weltlichen Gerichten. Die eigenmächtige Verlängerung der Amtszeit der Kirchenvorstände berührt also elementare weltliche Rechte (bzw. Pflichten) der Kirchenvorstände, und übersteigt den Wirkungsbereich der Kirche deutlich. Ich würde erwarten, dass das Kirchenrecht da den Kirchenvorständen keinerlei Schutz gewährt. (Ich spreche da mit den Erfahrungen aus Regensburg im Hinterkopf, wo der Bischof keinerlei Skrupel hatte, einerseits die Anrufung weltlicher Gerichte zu verdammen, es andererseits selber zu tun.).

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Er will das Gericht ja nicht heraushalten, weil es ein weltliches Gericht ist. Er will nur nicht, dass der innerkirchliche Streit nach außen getragen wird. Über die weltliche Gerichtsbarkeit wird also kein Stab gebrochen.

In der Tat, das wird es sein. Das hilft mir, mein Argument besser zu formulieren:

 

Ich denke, dieser Konflikt ist seinem Wesen nach kein rein innerkirchlicher Konflikt. Obwohl auf beiden Seiten ausschließlich Katholiken beteiligt sind. Der Konflikt findet aber an einer Schnittstelle mit der Welt statt: Kirchenvorstände haften zum Beispiel mit ihrem Privatvermögen für ihre Tätigkeit. Und zwar der Welt gegenüber. Aus dieser Haftung werden sie nicht duch irgendwelche kirchlichen Instanzen entlassen, und auch nicght durch kirchliche Instanzen geschützt. Im Gegenteil. Man darf annehmen, dass, wenn es hart auf hart käme und ein anderes Bistum durch einen Fehler eines Kirchenvorstandes einen Schaden erlitte, dieser Kirchenvorstand von einem der beiden Bistümer in die Haftung genommen würde, dem eigenen oder dem fremden - und wenn er nicht zahlte auch vor weltlichen Gerichten. Die eigenmächtige Verlängerung der Amtszeit der Kirchenvorstände berührt also elementare weltliche Rechte (bzw. Pflichten) der Kirchenvorstände, und übersteigt den Wirkungsbereich der Kirche deutlich. Ich würde erwarten, dass das Kirchenrecht da den Kirchenvorständen keinerlei Schutz gewährt. (Ich spreche da mit den Erfahrungen aus Regensburg im Hinterkopf, wo der Bischof keinerlei Skrupel hatte, einerseits die Anrufung weltlicher Gerichte zu verdammen, es andererseits selber zu tun.).

Es würde mich ehrlich gesagt anwidern, wenn ich erführe, dass ein Bistum - und sei es ein fremdes - einen ehrenamtlichen Mitarbeiter wegen Fahrlässigkeit in Haftung nehmen würde. Das könnte man mir bei derartigen Kirchensteuereinnahmen wie hier in Deutschland nicht plausibel machen. Es wäre höchst arm und moralisch verkommen, würde ein Bistum so handeln. In diesem Fall müsste man eigentlich sofort die Nuntiatur oder den Heiligen Stuhl verständigen (unter Information des betreffenden Bistums).

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Es würde mich ehrlich gesagt anwidern, wenn ich erführe, dass ein Bistum - und sei es ein fremdes - einen ehrenamtlichen Mitarbeiter wegen Fahrlässigkeit in Haftung nehmen würde.

 

 

Der Gerechtigkeit halber: mir ist noch nie zu Ohren gekommen, daß so etwas passiert wäre.

 

Allerdings kann natürlich auch das Bistum nicht verhindern, daß z.B. Finanzbehörden einen KV haftbar machen, wenn z.B. steuerlich was daneben gelaufen ist. Aber mir wäre nicht bekannt, daß das jemals passiert wäre.

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Es würde mich ehrlich gesagt anwidern, wenn ich erführe, dass ein Bistum - und sei es ein fremdes - einen ehrenamtlichen Mitarbeiter wegen Fahrlässigkeit in Haftung nehmen würde.

 

 

Der Gerechtigkeit halber: mir ist noch nie zu Ohren gekommen, daß so etwas passiert wäre.

 

Mir auch nicht.

 

Allerdings kann natürlich auch das Bistum nicht verhindern, daß z.B. Finanzbehörden einen KV haftbar machen, wenn z.B. steuerlich was daneben gelaufen ist. Aber mir wäre nicht bekannt, daß das jemals passiert wäre.

Das wäre auch etwas anderes. Da hat es das Bistum ja nicht selbst in der Hand. Beistehen sollte es dem Betreffenden aber dennoch, wenn er fahrlässig gehandelt hat.

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Es würde mich ehrlich gesagt anwidern, wenn ich erführe, dass ein Bistum - und sei es ein fremdes - einen ehrenamtlichen Mitarbeiter wegen Fahrlässigkeit in Haftung nehmen würde.

Der Gerechtigkeit halber: mir ist noch nie zu Ohren gekommen, daß so etwas passiert wäre.

 

Allerdings kann natürlich auch das Bistum nicht verhindern, daß z.B. Finanzbehörden einen KV haftbar machen, wenn z.B. steuerlich was daneben gelaufen ist. Aber mir wäre nicht bekannt, daß das jemals passiert wäre.

Euer Gottvertrauen in Ehren. Aber die Frage, ob es sich um ein weltliches oder um ein innerkirchliches Problem handelt, ist unabhängig davon, ob etwas schon einmal passiert ist.

 

Und mit Verlaub: Ein Bischof, der sein Bistum durch McKinsey auf Effizienz trimmen lässt, und die KVs eigenmächtig länger im Amt lässt, dem ist auch zuzutrauen, dass er einmal zahlungsunfähig wird, und dann die KVs im Regen stehen lässt.

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In dem Fall wird ER ihm hoffentlich die Frage stellen: "Heinrich, was hast du mit meiner Kirche gemacht?"

Und glaubst Du nicht, dass er nicht auch die Laien fragt: Und warum habt ihr ihn machen lassen?

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Und mit Verlaub: Ein Bischof, der sein Bistum durch McKinsey auf Effizienz trimmen lässt, und die KVs eigenmächtig länger im Amt lässt, dem ist auch zuzutrauen, dass er einmal zahlungsunfähig wird, und dann die KVs im Regen stehen lässt.

 

Das wäre zwar verheerend, aber nicht ganz auszuschließen.

 

Allerdings bin ich sicher, daß die DBK das Bistum und die KVs dann nicht im Regen lassen würde - so hat man es ja in Berlin auch gemacht. Meisner hat sogar den Feldhoff als Feuerwehrmann spendiert.

 

Ich sehe dieses Problem aber nicht in der Realität: das Verhalten von Mussinghoff ist einfach vom Stil und von den inhaltlichen Prioritäten her unter aller Sau - aber es ist (noch) nicht der Untergang der Kirche im Bistum Aachen. Wenn der realistischerweise drohen würde, kämen natürlich als ultima ratio Schritte in Frage, die ich heute nicht gehen würde. Und selbst dann würde ich lieber nach Rom gehen als zu einem weltlichen Gericht (schon allein, damit die die Suppe, die sie uns eingebrockt haben, mit auslöffeln...)

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Aha, der segensreich regierende Bischof von Partenia :ph34r:

 

Dazu ein Wikipedia-Zitat: "Kritiker, auch Nichtkatholiken, werfen ihm vor, politische Urteile in gefährlicher Direktheit religiös zu begründen, gegen abweichende Meinungen intolerant zu sein, aus seinem Sendungsbewusstsein heraus zu polarisieren und staatliches Handeln mit seinen notwendig begrenzten Möglichkeiten zu dämonisieren."

Hee, das Zitat könnte glatt aus einem Artikel über Jesus Christus stammen! :lol:

 

Werner

Tatsächlich? "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist" ist also die Dämonisierung staatlichen Handelns?

Na, hintergründig ist die G'schicht schon!

Bedenkt man, dass alles, was existiert aus Gottes Hand kommt, also Gottes ist, was wäre denn dem gegenüber des Kaisers? :huh:

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In dem Fall wird ER ihm hoffentlich die Frage stellen: "Heinrich, was hast du mit meiner Kirche gemacht?"

Und glaubst Du nicht, dass er nicht auch die Laien fragt: Und warum habt ihr ihn machen lassen?

Keine schlechte Frage. Wüssten wir die Antwort, so wüssten wir mehr darüber, welchen Wert der Herr der Hierarchie seiner Kirche zumisst. Ich für meinen Teil glaube, dass eine Erhebung gegen den Bischof kein gangbarer Weg ist. Das Führen eines gemeindlichen Eigenlebens wäre noch eher akzeptabel, wobei auch das Gefahren beinhaltet (Verwässerung des Glaubens, Verwerfen jedweder kirchlichen Autorität (auch für die Zukunft)) und nur letztes Mittel sein kann.

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In dem Fall wird ER ihm hoffentlich die Frage stellen: "Heinrich, was hast du mit meiner Kirche gemacht?"

Und glaubst Du nicht, dass er nicht auch die Laien fragt: Und warum habt ihr ihn machen lassen?

Auch das Kirchenrecht fragt so, zumindest auf der pfarrlichen Ebene, und es weiß auch genau, was Sache ist: In allen Angelegenheiten des Pfarrlebens hat der Pfarrer das letzte Wort, und er kann Beschlüsse des Pfarrgemeinderats jederzeit aussetzen. NIcht aber, wenn's ums Geld geht: In Finanzangelegenheiten entscheidet die Mehrheit, und der Pfarrer muss sich fügen.

 

Ich seh schon in unserer Kirche das Problem, dass "die Oberen" sich weitgehend abgewöhnt haben, auf das Volk zu hören. Weil aber das Volk, die Laien, der Ort sind, an dem Kirche und Welt einander berühren, ist es nicht verwunderlich, wenn "die da oben" nichts von der Welt wissen.

Ein weltliches Gericht anzurufen könnte durchaus eine Möglichkeit sein, sich Gehör zu verschaffen. Wenn Paulus was dagegen hat, liegt das ja daran, dass "die Welt" zu seiner Zeit drauf aus war, die Kirche zu vernichten. Das ist ja heut nicht mehr so, wenigstens in Mitteleuropa.

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Ich für meinen Teil glaube, dass eine Erhebung gegen den Bischof kein gangbarer Weg ist.

Ich bin der Meinung, dass es sich bei dem von mir vorgeschlagenen Gang vor weltliche Gerichte um keine Erhebung gegen den Bischof oder die kirchliche Hierarchie handeln würde. Es wäre eine Erhebung gegen einen offenkundigen Amtsmissbrauch. Auch Bischöfe sind an Recht und Gesetz gebunden, und auch Bischöfe sind fehlbar und können gegen Gesetze verstoßen. Dann ist es die Aufgabe der Brüder, sie wieder auf den rechten Weg zu führen.

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In dem Fall wird ER ihm hoffentlich die Frage stellen: "Heinrich, was hast du mit meiner Kirche gemacht?"

Und glaubst Du nicht, dass er nicht auch die Laien fragt: Und warum habt ihr ihn machen lassen?

Auch das Kirchenrecht fragt so, zumindest auf der pfarrlichen Ebene, und es weiß auch genau, was Sache ist: In allen Angelegenheiten des Pfarrlebens hat der Pfarrer das letzte Wort, und er kann Beschlüsse des Pfarrgemeinderats jederzeit aussetzen. NIcht aber, wenn's ums Geld geht: In Finanzangelegenheiten entscheidet die Mehrheit, und der Pfarrer muss sich fügen.

 

Ich seh schon in unserer Kirche das Problem, dass "die Oberen" sich weitgehend abgewöhnt haben, auf das Volk zu hören. Weil aber das Volk, die Laien, der Ort sind, an dem Kirche und Welt einander berühren, ist es nicht verwunderlich, wenn "die da oben" nichts von der Welt wissen.

Ein weltliches Gericht anzurufen könnte durchaus eine Möglichkeit sein, sich Gehör zu verschaffen. Wenn Paulus was dagegen hat, liegt das ja daran, dass "die Welt" zu seiner Zeit drauf aus war, die Kirche zu vernichten. Das ist ja heut nicht mehr so, wenigstens in Mitteleuropa.

Also dieser Meinung bin ich nicht. "Bei euch soll es aber nicht so sein" ist ein klarer Verhaltensmaßstab für die Gemeinde, die nicht darauf basiert, dass die weltlichen Gerichte so schlecht sind, sondern darauf, dass Paulus keine solche Zwistigkeiten zwischen Gemeindemitgliedern außerhalb der Gemeinde öffentlich ausgetragen sehen will. Eine andere Interpretation gibt die Bibelstelle mE nicht her.

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Ich für meinen Teil glaube, dass eine Erhebung gegen den Bischof kein gangbarer Weg ist.

Ich bin der Meinung, dass es sich bei dem von mir vorgeschlagenen Gang vor weltliche Gerichte um keine Erhebung gegen den Bischof oder die kirchliche Hierarchie handeln würde. Es wäre eine Erhebung gegen einen offenkundigen Amtsmissbrauch. Auch Bischöfe sind an Recht und Gesetz gebunden, und auch Bischöfe sind fehlbar und können gegen Gesetze verstoßen. Dann ist es die Aufgabe der Brüder, sie wieder auf den rechten Weg zu führen.

OK, in diesem Beispiel ist es etwas anderes. Ich habe mehr grundsätzlich geantwortet; über die Hirtenaufgabe des Bischofs im Allgemeinen. Was ein Bischof da "verzocken" kann, muss ja nicht immer justiziabel sein, kann aber dennoch Reaktionen der Gemeinde notwendig machen.

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(...)

Ich seh schon in unserer Kirche das Problem, dass "die Oberen" sich weitgehend abgewöhnt haben, auf das Volk zu hören. Weil aber das Volk, die Laien, der Ort sind, an dem Kirche und Welt einander berühren, ist es nicht verwunderlich, wenn "die da oben" nichts von der Welt wissen.

Ein weltliches Gericht anzurufen könnte durchaus eine Möglichkeit sein, sich Gehör zu verschaffen. Wenn Paulus was dagegen hat, liegt das ja daran, dass "die Welt" zu seiner Zeit drauf aus war, die Kirche zu vernichten. Das ist ja heut nicht mehr so, wenigstens in Mitteleuropa.

Also dieser Meinung bin ich nicht. "Bei euch soll es aber nicht so sein" ist ein klarer Verhaltensmaßstab für die Gemeinde, die nicht darauf basiert, dass die weltlichen Gerichte so schlecht sind, sondern darauf, dass Paulus keine solche Zwistigkeiten zwischen Gemeindemitgliedern außerhalb der Gemeinde öffentlich ausgetragen sehen will. Eine andere Interpretation gibt die Bibelstelle mE nicht her.

Ok. Soll sein. Aber irgendwie bin ich's nach rund 40 Jahren Engagement leid, ständig zu christlicher Geduld und Demut gemahnt zu werden, während mir die Gottsobersten ungeniert auf den Kopf sch... Ich will den A... endlich mal so beißen können, dass er's spürt.

Der Bischof kann nicht von mir verlangen, ständig die andere Backe hinzuhalten. Will er denn mein Feind sein?

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(...)

Ich seh schon in unserer Kirche das Problem, dass "die Oberen" sich weitgehend abgewöhnt haben, auf das Volk zu hören. Weil aber das Volk, die Laien, der Ort sind, an dem Kirche und Welt einander berühren, ist es nicht verwunderlich, wenn "die da oben" nichts von der Welt wissen.

Ein weltliches Gericht anzurufen könnte durchaus eine Möglichkeit sein, sich Gehör zu verschaffen. Wenn Paulus was dagegen hat, liegt das ja daran, dass "die Welt" zu seiner Zeit drauf aus war, die Kirche zu vernichten. Das ist ja heut nicht mehr so, wenigstens in Mitteleuropa.

Also dieser Meinung bin ich nicht. "Bei euch soll es aber nicht so sein" ist ein klarer Verhaltensmaßstab für die Gemeinde, die nicht darauf basiert, dass die weltlichen Gerichte so schlecht sind, sondern darauf, dass Paulus keine solche Zwistigkeiten zwischen Gemeindemitgliedern außerhalb der Gemeinde öffentlich ausgetragen sehen will. Eine andere Interpretation gibt die Bibelstelle mE nicht her.

Ok. Soll sein. Aber irgendwie bin ich's nach rund 40 Jahren Engagement leid, ständig zu christlicher Geduld und Demut gemahnt zu werden, während mir die Gottsobersten ungeniert auf den Kopf sch... Ich will den A... endlich mal so beißen können, dass er's spürt.

Der Bischof kann nicht von mir verlangen, ständig die andere Backe hinzuhalten. Will er denn mein Feind sein?

Worum geht es denn genau?

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Sokrates, deine Idee war doch (ich habe jetzt nicht mehr nachgeschlagen), dass sich die KVs im Bistum Aachen zusammenschließen und gemeinsam einen juristischen Weg einschlagen sollten, oder?

 

Hier sehe ich schon das Grundproblem des Vorschlages: Die KVs von 540 Gemeinden lassen sich nicht einfach unter einen Hut bringen. Ein Teil der Mitglieder wird sein Amt im November niederlegen, ein anderer Teil will sowieso weitermachen und stört sich nicht an der Verlängerung, wieder andere wird des lieben Friedens Willen die "Nachspielzeit" zähneknirschend akzeptieren und ein weiterer Teil wird öffentlich gegen den Bischof Sturm laufen wollen. Egal welchen diözesanen Kurs man jetzt einzuschlagen versucht, wird man Ehrenamtliche aus den eigenen Reihen gegen sich haben. Man läuft also schnell Gefahr, Zwietracht unter den KVs zu sähen, der am Ende mehr Schaden anrichtet als nutzt, weil dadurch noch mehr Demotivation entsteht.

 

Ich halte lokale Aktionen für sinnvoller. Wenn der KV z.B. im Herbst sein Mandat zurückgibt, dann hat das Bistum Aachen ein finanzielles Problem. Zumindest bei uns im Bistum RS ist das nämlich so: Gesellschaft des öffentlichen Rechts ist die Kirchengemeinde. Der Kirchengemeinderat (der bei uns den KV beinhaltet) ist die ortkirchliche Steuervertretung im Sinne des § 10 Abs. 1 Satz 1 des Kirchensteuergesetzes. Wenn dieser sich aufgelöst hat, so ist die Kirchengemeinde nicht mehr berechtigt, Steuern zu erheben, was besonders dem Bistum schadet. Wenn sich das auf Aachen übertragen lässt, so ist dort der KV die Steuervertretung. Wenn dieser im September oder Oktober schriftlich seinen Rücktritt zum 1. Dezember 2006 einreicht, dann wird sich das Ordinariat schon umgucken und die Erlaubnis zu Neuwahlen erteilen. Denn Geld hat das Bistum ja nicht gerade zu verschenken. Das größte Problem wäre hier sicherlich die Frage, ob die Gemeinde genug Rücklagen hat, um ggf. einen Steuerausfall betreffend der eigenen laufenden Kosten zu verkraften.

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(...)

Ich seh schon in unserer Kirche das Problem, dass "die Oberen" sich weitgehend abgewöhnt haben, auf das Volk zu hören. Weil aber das Volk, die Laien, der Ort sind, an dem Kirche und Welt einander berühren, ist es nicht verwunderlich, wenn "die da oben" nichts von der Welt wissen.

Ein weltliches Gericht anzurufen könnte durchaus eine Möglichkeit sein, sich Gehör zu verschaffen. Wenn Paulus was dagegen hat, liegt das ja daran, dass "die Welt" zu seiner Zeit drauf aus war, die Kirche zu vernichten. Das ist ja heut nicht mehr so, wenigstens in Mitteleuropa.

Also dieser Meinung bin ich nicht. "Bei euch soll es aber nicht so sein" ist ein klarer Verhaltensmaßstab für die Gemeinde, die nicht darauf basiert, dass die weltlichen Gerichte so schlecht sind, sondern darauf, dass Paulus keine solche Zwistigkeiten zwischen Gemeindemitgliedern außerhalb der Gemeinde öffentlich ausgetragen sehen will. Eine andere Interpretation gibt die Bibelstelle mE nicht her.

Ok. Soll sein. Aber irgendwie bin ich's nach rund 40 Jahren Engagement leid, ständig zu christlicher Geduld und Demut gemahnt zu werden, während mir die Gottsobersten ungeniert auf den Kopf sch... Ich will den A... endlich mal so beißen können, dass er's spürt.

Der Bischof kann nicht von mir verlangen, ständig die andere Backe hinzuhalten. Will er denn mein Feind sein?

Worum geht es denn genau?

 

Mir?

Um die Art und Weise, wie einer Bischof wird, um die Art und Weise, wie meine Diözese immer wieder mal mit ihren Dienstnehmern umgeht, darum, dass es, soweit mein Überblick reicht, noch keinem eingefallen ist, auch mal öffentlich Danke zu sagen für jahrzehntelange Dienste, ...

Ich bin vor einigen Jahren mit einem Herzinfarkt im Spital gelegen, und es war noch nicht eindeutig klar, ob ich's überleben werde, da hat das Ordinariat meine Frau mit tagelangen Telefonanrufen buchstäblich terrorisiert, wieso ich eigentlich im Krankenstand sei, ohne einen Vertreter nominiert zu haben? (Ich war damals Religionslehrer)

Ein weltlicher Arbeitgeber macht mir das nicht ungestraft!

Die primitivsten Regeln menschlicher Anständigkeit halten sie nicht ein, wenn ihnen auch nur soviel Macht gegeben ist, wie ich Dreck unterm Fingernagel habe.

 

So. Ich hör jetzt auf, weil ich steiger mich sonst in eine Wut hinein, die ungerecht macht. Das fehlert grad noch, dass die mich ungerecht machen! :huh:

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Mal eine grundsätzliche Frage:

Haften die KV immer persönlich oder muß dazu ein entsprechender Passus in der Satzung stehen? Wobei auch im 2. Fall wohl immer die Frage bleibt, was bei Verlusten geschieht und wer dafür aufkommt.

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Ich bin vor einigen Jahren mit einem Herzinfarkt im Spital gelegen, und es war noch nicht eindeutig klar, ob ich's überleben werde, da hat das Ordinariat meine Frau mit tagelangen Telefonanrufen buchstäblich terrorisiert, wieso ich eigentlich im Krankenstand sei, ohne einen Vertreter nominiert zu haben? (Ich war damals Religionslehrer)

Das ist ja aucheine Frechheit, einen Herzinfarkt zu bekommen, ohne vorher das Ordinariat zu informieren! Sei froh, daß die Dich nicht exkommuniziert haben!

 

Das fehlert grad noch, dass die mich ungerecht machen!

 

Gut gebrüllt!

 

Deshalb brülle ich jetzt auch in Richtung Sokrates:

 

ICH LASSE MIR VON EINEM BISCHOF MUSSINGHOFF NICHT SEINE SCHLECHTEN MANIEREN AUFZWINGEN!

 

*mitderfaustaufdentischschlag*

 

*michwiederabreg*

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