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Opfer und Täter


Monika

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Ein zehnjähriges Mädchen wird entführt und fast acht Jahre in Isolation gehalten. Nach der Flucht, der jetzt jungen Frau, geht ein gewaltiger Medienrummel auf sie los. Darauf möchte ich nicht eingehen.

Was mich beschäftigt ist folgende Aussage von ihr: " Ja, sie habe anfangs zu Gott gebetet, dass er ihr hilft. Nachdem sie doch bemerkt habe, dass ihr Entführer auch zum selben Gott gebetet habe, hat sie keinen Sinn mehr darin gesehen"

 

(Das Zitat entstammt aus meiner Tageszeitung aus der Rubrik "Kirche und Leben")

 

Ich versuche das gerade nachzuvollziehen, und kann es verstehen. Wie schwer muss es sein, dem Täter, den gleichen Gott zugestehen, zudem man selbst in grösster Not betet.

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Ein zehnjähriges Mädchen wird entführt und fast acht Jahre in Isolation gehalten. Nach der Flucht, der jetzt jungen Frau, geht ein gewaltiger Medienrummel auf sie los. Darauf möchte ich nicht eingehen.

Was mich beschäftigt ist folgende Aussage von ihr: " Ja, sie habe anfangs zu Gott gebetet, dass er ihr hilft. Nachdem sie doch bemerkt habe, dass ihr Entführer auch zum selben Gott gebetet habe, hat sie keinen Sinn mehr darin gesehen"

 

(Das Zitat entstammt aus meiner Tageszeitung aus der Rubrik "Kirche und Leben")

 

Ich versuche das gerade nachzuvollziehen, und kann es verstehen. Wie schwer muss es sein, dem Täter, den gleichen Gott zugestehen, zudem man selbst in grösster Not betet.

Bei ihren bisherigen öffentlich gewordenen Aussagen ist *Name entfernt* ja kaum auf Glaubensaussagen eingegangen. Aber womöglich wurde sie in ihrer schweren Zeit im Verlies von den Gebeten jener vielen Menschen getragen, welche die Hoffnung für sie nicht aufgegeben hatten - dass sie noch am Leben sei? bearbeitet von Monika
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Und noch ein Wort zum Täter: Vor kurzer Zeit hat ein Priester darüber gepredigt, wie weit die Einsamkeit oder das Einsamkeitsgefühl einen Menschen treiben kann - dass er so weit geht, sich einen Menschen zu "halten".

bearbeitet von Mariamante
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Was mich an der Geschichte interessiert ist folgendes: Wem wendet Gott sich zu? Dem verzweifelten Mädchen in seinem Verlies, oder dem Täter in seinem Alleinsein?

Oder er sitzt es aus?

Warum kann Gott in seiner Allmacht nicht eingreifen, wenn er darum gebetet wird?

 

Kam: Das wäre doch eine Frage für dich! Ich weiss deine Geduldsprobe, was laue Christen anbelangt ist etwas angeschlagen.

Doch für einen so absoluten Christen wie dich ist es doch eine Kleinigigkeit diese Frage zu beantworten:

Wem steht Gott bei? Dem Täter oder dem Opfer? Und wenn er keinem beisteht war dann das Opfer zu lau mein lieber Kam?

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Was mich an der Geschichte interessiert ist folgendes: Wem wendet Gott sich zu? Dem verzweifelten Mädchen in seinem Verlies, oder dem Täter in seinem Alleinsein?

Oder er sitzt es aus?

Warum kann Gott in seiner Allmacht nicht eingreifen, wenn er darum gebetet wird?

Ich würde jetzt ganz spontan sagen, dass sich Gott dem Mädchen und dem Täter zuwendet. Im Neuen Testament lesen wir ja auch, wie Jesus sich den Schwachen und den Sündern zuwendet. Ich sehe hier keinen Widerspruch.

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Was mich an der Geschichte interessiert ist folgendes: Wem wendet Gott sich zu? Dem verzweifelten Mädchen in seinem Verlies, oder dem Täter in seinem Alleinsein?

Oder er sitzt es aus?

Warum kann Gott in seiner Allmacht nicht eingreifen, wenn er darum gebetet wird?

Wem steht Gott bei? Dem Täter oder dem Opfer?

Gott wendet sich prinzipiell allen zu. Dass N die lange, schwere Zeit so gut überstanden hat (so weit man es ihren Aussagen und ihrem Auftreten bisher jedenfalls entnehmen kann) ist das nicht ein besonderer Beistand Gottes? Und wenn N jetzt frei kam: Kann man darin nicht auch Gottes Hilfe sehen? N macht auf mich den Eindruck eines sehr gereiften Menschen mit einer positiven sozialen Ader, starkem Mitgefühl. Auch wenn sie viel Leid durch diese Jahr durchgestanden hat: Dieses Leid hat sie m.E. nicht zerstört, sondern zu einer starken Persönlichkeit reifen lassen. bearbeitet von Monika
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Was mich an der Geschichte interessiert ist folgendes: Wem wendet Gott sich zu? Dem verzweifelten Mädchen in seinem Verlies, oder dem Täter in seinem Alleinsein?

Oder er sitzt es aus?

Warum kann Gott in seiner Allmacht nicht eingreifen, wenn er darum gebetet wird?

Wem steht Gott bei? Dem Täter oder dem Opfer?

Gott wendet sich prinzipiell allen zu. Dass N die lange, schwere Zeit so gut überstanden hat (so weit man es ihren Aussagen und ihrem Auftreten bisher jedenfalls entnehmen kann) ist das nicht ein besonderer Beistand Gottes? Und wenn N jetzt frei kam: Kann man darin nicht auch Gottes Hilfe sehen? N macht auf mich den Eindruck eines sehr gereiften Menschen mit einer positiven sozialen Ader, starkem Mitgefühl. Auch wenn sie viel Leid durch diese Jahr durchgestanden hat: Dieses Leid hat sie m.E. nicht zerstört, sondern zu einer starken Persönlichkeit reifen lassen.

So.

Und ihr Fernsehauftritt hat zu meiner Überraschung tatsächlich dazu geführt, dass der Medienrummel schlagartig abgerissen ist. Das war der Zweck der Übung, und ich bin dafür, auch den Mund zu halten.

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Ich versuche das gerade nachzuvollziehen, und kann es verstehen. Wie schwer muss es sein, dem Täter, den gleichen Gott zugestehen, zudem man selbst in grösster Not betet.

 

 

 

Das war in der Zeit des Nationalsozialismuses eigentlich genauso, die inhaftierten Priester z. B. haben auch zu Gott gebetet, genauso wie die Nazifunktionäre und Hitler selbst.

Bei Natascha denk ich eher, dass sie nach 8 Jahren Gebet um ihre Befreiung einfach keinen Sinn mehr darin gesehen hat zu beten.

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So.

Und ihr Fernsehauftritt hat zu meiner Überraschung tatsächlich dazu geführt, dass der Medienrummel schlagartig abgerissen ist. Das war der Zweck der Übung, und ich bin dafür, auch den Mund zu halten.

Das glaubst du doch nicht wirklich, oder?
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Was mich an der Geschichte interessiert ist folgendes: Wem wendet Gott sich zu? Dem verzweifelten Mädchen in seinem Verlies, oder dem Täter in seinem Alleinsein?

Oder er sitzt es aus?

Warum kann Gott in seiner Allmacht nicht eingreifen, wenn er darum gebetet wird?

Ich würde jetzt ganz spontan sagen, dass sich Gott dem Mädchen und dem Täter zuwendet. Im Neuen Testament lesen wir ja auch, wie Jesus sich den Schwachen und den Sündern zuwendet. Ich sehe hier keinen Widerspruch.

So sehe ich das auch.

Es ist zwar harter Tobak, eine schockierende Vorstellung, dass Gott sich auch dem Täter zuwendet und seine Gebete hört, womöglich gar erhört.

Aber nirgendwo steht, dass nur schuld- und fehlerlose Menschen von Gott gehört werden.

So ist er eben, unser Gott: Größer, als wir Ihn uns denken können. Er wendet sich seinen Geschöpfen zu, auch wenn diese es gar nicht "verdient" haben.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Grüße !

 

Wenn mir hier ein Gedanke erlaubt ist...

Das Extrem lässt uns zu sehr abstrahieren, lässt uns das Ganze in weite Ferne rücken.

Lassen wir aber das Extrem, sehen es etwas mehr auf uns selbst, müssen wir zugeben, dass ein Trost, eine Hoffnung darin liegt, dass Gott sich dem Täter nicht minder annimmt wie dem Opfer. Denn wie oft sind wir selbst Täter, verletzen, benutzen, versperren.... oft ohne es zu merken, wenn unser Opfer sich nicht äußert......

 

Extreme sind trefflich geeignet uns selbst im besseren Licht zu sehen, unsere eigenen Taten ins Harmlose zu rücken. Unsere Blindheit, Unbedachtheit, Nachlässigkeit... und ab und an sicher auch mal unsere Absichten. Sein wir Dankbar, dass unsere Taten nicht jedesmal einen Presserummel verursachen.... einfach, weil sie nach menschlichem Ermessen einen Solchen nicht Wert sind... nach menschlichem Ermessen....

 

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Was mich an der Geschichte interessiert ist folgendes: Wem wendet Gott sich zu? Dem verzweifelten Mädchen in seinem Verlies, oder dem Täter in seinem Alleinsein?

Oder er sitzt es aus?

Warum kann Gott in seiner Allmacht nicht eingreifen, wenn er darum gebetet wird?

 

Kam: Das wäre doch eine Frage für dich! Ich weiss deine Geduldsprobe, was laue Christen anbelangt ist etwas angeschlagen.

Doch für einen so absoluten Christen wie dich ist es doch eine Kleinigigkeit diese Frage zu beantworten:

Wem steht Gott bei? Dem Täter oder dem Opfer? Und wenn er keinem beisteht war dann das Opfer zu lau mein lieber Kam?

 

Das mit der Geduldsprobe bezog sich nicht auf mich. Was ein "absoluter Christ" sein soll, weiß ich nicht, sprachlich wie inhaltlich nicht überzeugend, der Begriff. Gott liebt alle Menschen und gewährt seine Gnade dem, der darum ernsthaft bittet. Wann und wie ernsthaft hier der Täter gebetet hat, wissen wir nicht. Und auch über das Opfer und sein Ergehen weiß man eigentlich nichts, außer der offiziell vorgezeigten Seite. Grüße, KAM

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